Kaufoption aktiviert: Ekitiké wird Frankfurts Rekordeinkauf

Eintracht Frankfurt hat wie erwartet den bisher nur ausgeliehenen Hugo Ekitiké langfristig an sich gebunden und den Franzosen zum teuersten Einkauf der Vereinsgeschichte gemacht.

Trägt weiter das Eintracht-Trikot: Hugo Ekitiké.

Trägt weiter das Eintracht-Trikot: Hugo Ekitiké.

IMAGO/osnapix

Am Freitag teilte die SGE mit, dass der Verein die Kaufoption bei Ekitiké aktiviert hat. Bisher war der Franzose, der auf dem letzten Drücker im Wintertransfer-Fenster 2023/24 an den Main gekommen war, nur von Paris Saint-Germain ausgeliehen. Nun steht er bei der Eintracht bis Juni 2029 unter Vertrag.

“Hugo hat in seinen bisherigen Einsätzen angedeutet, welche Qualität in ihm steckt”, wird Frankfurts Sportvorstand Markus Krösche zitiert. “Wir sind von seinem großen Potenzial fest überzeugt und freuen uns darauf, ihn über die aktuelle Saison hinaus im Eintracht-Trikot zu sehen.”

Ekitiké kam bisher für die Eintracht in zwölf Pflichtspielen zum Einsatz, zehnmal davon in der Bundesliga. Am vergangenen Wochenende gelang ihm beim 3:1-Sieg über den FC Augsburg sein erstes Tor für die Adlerträger.

Dass Frankfurt Ekitiké fest an sich binden würde, war erwartet worden. Der 21-Jährige wird damit zum teuersten Einkauf in der Geschichte von Eintracht Frankfurt. Zur Leihgebühr in Höhe von 3,5 Millionen Euro kommt nun eine Sockelablöse in Höhe von etwa 16 Millionen Euro hinzu.

Toppmöller: “Er hatte eine schwierige Zeit”

Ekitiké schaffte seinen Durchbruch in Frankreich bei Stade Reims, vor der Saison 2022/23 wechselte er für viel Geld zu PSG. Allerdings wurde er in der Hauptstadt nicht glücklich, sein letztes Tor im PSG-Trikot gelang im am 11. Januar 2023, zuletzt spielte er dann fast keine Rolle mehr. Umso mehr freuten sich seine Eintracht-Kollegen, dass er nach einigen Anpassungsschwierigkeiten in Frankfurt angekommen ist: “Er hatte eine schwierige Zeit, nicht nur in der Anfangsphase bei uns, sondern auch in den letzten ein, zwei Jahren”, sagte SGE-Coach Dino Toppmöller.

Ekitiké nach seinem Premierentor: “Es fehlt schon noch einiges”

Der 3:1-Erfolg gegen Augsburg hatte nach schwierigen Wochen nicht nur für Eintracht Frankfurt einen befreienden Charakter. Für Winter-Neuzugang Hugo Ekitiké endete eine lange Durststrecke. Der Stürmer sieht bei sich aber noch eine Menge Luft nach oben.

Knoten endlich geplatzt: Hugo Ekitiké traf gegen Augsburg.

Knoten endlich geplatzt: Hugo Ekitiké traf gegen Augsburg.

IMAGO/HJS

Mit seinem Premierentreffer für die Eintracht zum 2:1 versetzte Ekitiké das Stadion in einen Ausnahmezustand. Vor dem Spiel das Gedenken an die vor einer Woche verstorbene Vereinsikone Bernd Hölzenbein, zur Halbzeit Wut, Pfiffe und Enttäuschung, am Schluss die pure Ekstase – mehr Emotionen sind bei einem gewöhnlichen Bundesligaspiel kaum möglich. “Die Stimmung nach dem 1:1 und am Ende war unfassbar. Wie wir in der zweiten Hälfte gespielt haben, das ist Frankfurt. Mit dieser Stimmung bekommst du den Wind, den du brauchst, um das Spiel zu drehen”, schwärmt Torhüter Kevin Trapp.

“Genau diesen Abschluss haben wir im Training geübt”

Spielbericht

Ekitiké besaß mit seinem Tor einen entscheidenden Anteil an der Wende. Omar Marmoush hatte im Mittelfeld den Ball mitgenommen, auf dem Weg zum Strafraum gut behauptet und zu Ekitiké gepasst. Der hatte etwas Glück, dass sein ursprünglicher Plan nicht aufging. “Ich wollte einen Steckpass spielen, doch dann kam der Ball zurück. In dem Moment wusste ich, dass ich ihn reinmachen möchte. Ich habe mir den Ball geschnappt, den Laufweg so gewählt und den Ball reingeschossen”, schildert der Franzose seinen Treffer. Erleichtert sagt er: “Ich bin sehr glücklich, vor allem wegen des Sieges. Aber ich spüre natürlich auch eine große Freude, dass ich mein erstes Tor erzielen konnte. Ich war in den Spielen davor schon sehr nah dran, jetzt habe ich es endlich geschafft.”

Erfreut ist auch Dino Toppmöller. “Genau diesen Abschluss haben wir am Donnerstag noch gemeinsam im Training geübt. Umso schöner, dass das so im Spiel klappt”, erzählt der Trainer. Trapp schildert mit einem Schmunzeln, dass er schon eine leise Vorahnung hatte. “Wir haben vor dem Spiel geflachst, dass es in diesem Spiel so weit ist. Ich habe eigentlich gesagt, dass er drei Tore macht, aber eins ist erst mal okay”, sagt der Keeper und lobt: “Das hat er wunderschön gemacht. Hugo ist ein super Techniker, der Dinge kann, die man so nicht trainieren kann.”

“Es fehlt schon noch einiges”

Als Ekitiké am 1. Februar von Paris nach Frankfurt wechselte, befand er sich in einem desolaten Fitnesszustand. “Er hatte einen schwierigen Start”, sagt auch Trapp, “aber man merkt, dass er jetzt immer fitter wird.” Der Routinier hofft, dass der Treffer dem Stürmer “für die nächsten Wochen helfen wird und er noch mehr Selbstvertrauen bekommt”. Toppmöller ergänzt: “Das Tor freut mich für ihn persönlich sehr. Er hatte eine schwierige Zeit, nicht nur in der Anfangsphase bei uns, sondern auch in den letzten ein, zwei Jahren.”

Bei seinem Ex-Klub PSG spielte der 21-Jährige keine Rolle, sein letztes Tor hatte er am 11. Januar 2023 im Ligaspiel gegen Angers geschossen. Ekitiké weiß, dass er noch deutlich mehr zeigen kann: “Es fehlt schon noch einiges, um der Angreifer zu sein, der ich sein möchte.”

Auch wenn Ekitiké zunächst nur ausgeliehen ist, wird er über die Saison hinaus bleiben und damit zum teuersten Eintracht-Neuzugang der Geschichte. Zusätzlich zu den 3,5 Millionen Euro Leihgebühr wird beim Ziehen der Kaufoption eine Sockelablöse in Höhe von etwa 16 Millionen Euro fällig. Es ist nur eine Frage der Zeit, bis die Eintracht bekanntgeben wird, dass Ekitiké langfristig am Main bleibt. Wahrscheinlich wird das kommuniziert, bevor die Saison zu Ende ist.

Julian Franzke

Spiel gedreht: Frankfurt distanziert Augsburg im Kampf um Europa

Nach nur zwei Punkten aus den vergangenen vier Spielen hat Eintracht Frankfurt endlich wieder einen Sieg gefeiert – und dabei einen Konkurrenten im Kampf um die Europapokal-Plätze auf Abstand gehalten. Ekitikés erstes Tor für die Eintracht ermöglichte den Adlerträgern den 3:1-Sieg gegen Augsburg.

Hugo Ekitiké feierte seinen ersten Treffer für Eintracht Frankfurt.

Hugo Ekitiké feierte seinen ersten Treffer für Eintracht Frankfurt.

Getty Images

Eintracht-Coach Dino Toppmöller durfte sich nach dem 0:3 in Stuttgart über drei Rückkehrer freuen: Skhiri, Götze (beide zuletzt angeschlagen) und Dina Ebimbe (nach Gelbsperre) rückten gleich wieder in die Startelf und ersetzten Hasebe, Larsson sowie Knauff. Außerdem erhielt Max den Vorzug vor Nkounkou, Ekitiké begann für den angeschlagenen Bahoya.

Auch auf der Gegenseite entspannte sich die Personalsituation ein wenig. Jess Thorup konnte nach dem 2:0 gegen Union Berlin wieder auf die zuletzt ausgefallenen Mbabu und die Frankfurt-Leihgabe Jakic setzen. Beide durften sofort wieder von Anfang an ran, Bauer und Breithaupt nahmen auf der Bank Platz.

Die erste Augsburger Chance sitzt

In einer ruhigen Anfangsphase war es Marmoush, der die erste Chance der Partie verzeichnete. Sein Abschluss von der Strafraumkante, den Uduokhai noch entscheidend abfälschte, landete nur knapp neben dem Tor (11.). Auf der Gegenseite zielte Vargas besser: Nachdem Mbabu den Ball auf höhe der Mittellinie gegen Max erobert hatte, boten sich Demirovic auf dem rechten Flügel große Räume. Der FCA-Kapitän steckte für Vargas in den Strafraum, der aus spitzem Winkel zur Führung traf (13.).

Frankfurt suchte die schnelle Antwort, Dina Ebimbe scheiterte aber an Dahmen (15.), Chaibi erwischte den Ball freistehend per Kopf nicht richtig (20.) und auch Butas Distanzschuss fand nicht den Weg in das Tor (24.). Der FCA blieb abwartend, bekam nach Ballgewinnen aber immer wieder viel Platz. Erst köpfte Jakic nach einer Ecke knapp drüber (28.), anschließend rutschte Tietz nach einem Konter nur knapp an der Hereingabe von Engels vorbei (30.).

Bundesliga – 30. Spieltag

Weil Frankfurt im Anschluss immer wieder die Präzision im letzten Drittel fehlte, hatte der FCA keine Probleme, den Ball vom eigenen Tor wegzuhalten. Die Restverteidigung der SGE wirkte immer wieder luftig, zwingend wurden die Fuggerstädter aber nicht mehr. Kurz vor der Pause spielten es die Hausherren dann doch noch einmal schnell, Marmoush verpasste nach Ablage von Max von der Strafraumkante aber denkbar knapp (44.).

Frankfurt kommt gut aus der Pause

Nach dem Seitenwechsel waren die Frankfurter dann endgültig am Drücker. Erst verpasste Buta nach einer Freistoß-Variante knapp, doch wenig später besorgte Chaibi aus kurzer Distanz das 1:1. Zuvor hatte sich der auffällige Dina Ebimbe im Zusammenspiel mit Buta auf rechts gegen Pedersen durchgesetzt und flach in die Mitte gegeben (55.).

Augsburg fand auf den Gegentreffer keine passende Reaktion, stattdessen kam die SGE erneut – und das mit Erfolg. Marmoush setzte sich im Mittelfeld clever durch und bediente Ekitiké, der zuerst hängenblieb, den Ball aber zurückbekam und nach einem Dribbling aus 16 Metern platziert ins untere linke Eck abschloss. Es war das erste Tor im Eintracht-Trikot für den Franzosen (61.).

Demirovics Versuch einer direkten Antwort blockte Koch (62.), der kurz darauf selbst per Kopfball gefährlich wurde (63.). Thorup reagierte mit einer Umstellung auf 3-5-2: Innenverteidiger Pfeiffer ersetzte Stürmer Tietz. Der gewünschte Effekt blieb jedoch aus, stattdessen kam zunächst auch Dina Ebimbe frei zum Kopfball, nickte die Kugel aber wie schon Koch in die Arme von Dahmen (68.).

Marmoush macht alles klar

In der Schlussphase ging Augsburg dann mehr ins Risiko, die beste Chance ließ der eigewechselte Pfeiffer aber liegen, dessen abgefälschter Schuss über das Tor flog (84.). Frankfurt bekam derweil jede Menge Räume, die der schnelle Knauff nach einem Sprint über den halben Platz zunächst nicht zu nutzen wusste. Der Schienenspieler umkurvte Dahmen, konnte aus spitzem Winkel jedoch nur noch ins Zentrum legen, wo Mbabu vor Marmoush rettete (85.).

So blieb den Augsburgern die Chance auf einen Punkt – und am gefährlichsten wurde ein Frankfurter für den FCA. Chaibi lenkte eine Michel-Flanke nur knapp am eigenen Tor vorbei (90.+3). Bei der letzten Aktion rückte dann auch Augsburgs Keeper Dahmen mit auf, Maiers Ecke kam allerdings viel zu kurz. Skhiri köpfte die Kugel raus zu Marmoush, der sich gegen Pedersen durchsetzte, den weiten Weg in Richtung des leeren FCA-Tor machte und sicher zum 3:1 einschob. Ausgerechnet der Mann, der die Nummer 7 der kürzlich verstorbenen SGE-Ikone Bernd Hölzenbein trägt, sorgte für ein großes Aufatmen in Frankfurt.

Damit festigt die Eintracht Platz 6 und hält Augsburg sechs Zähler auf Abstand. Nächste Woche Samstag (15.30 Uhr) reisen die Frankfurter zum FC Bayern. Augsburg bekommt zur gleichen Zeit Besuch aus Bremen.

Muss Toppmöller in Stuttgart ein halbes Dutzend Stammspieler ersetzen?

Beim Auswärtsspiel in Stuttgart droht der Eintracht ein halbes Dutzend Stammspieler auszufallen. Ellyes Skhiri und Hugo Ekitiké konnten am Dienstag nicht am Mannschaftstraining teilnehmen. Trainer Dino Toppmöller muss wohl wieder einmal improvisieren.

Frankfurts Trainer Dino Toppmöller plagen Personalsorgen.

Frankfurts Trainer Dino Toppmöller plagen Personalsorgen.

IMAGO/osnapix

Trotz der dünnen Leistung gegen Werder Bremen (1:1) konnte die Eintracht durch den Punktgewinn am vergangenen Wochenende den Vorsprung auf Platz 7 sogar auf sechs Zähler ausbauen. Das ist sechs Spieltage vor dem Ende ein durchaus komfortables Polster, allerdings auch etwas trügerisch, da sich mit den punktgleichen Teams aus Augsburg, Freiburg und Hoffenheim gleich drei Verfolger in Lauerstellung befinden.

Sollte Frankfurt in Stuttgart verlieren, ist die Wahrscheinlichkeit groß, dass das Polster auf drei Punkte zusammenschmilzt. Siege von Freiburg (in Darmstadt) und Augsburg (gegen Union Berlin) wären keine Überraschung. Auch Hoffenheim steht in Mainz vor einer zwar schwierigen, aber lösbaren Aufgabe.

Ekitiké gibt weiterhin Rätsel auf

Frankfurt wiederum geht am Samstagabend als krasser Außenseiter ins Spiel beim VfB Stuttgart. Zumal sich die personelle Situation deutlich verschärft hat. Neben den langzeitverletzten Sebastian Rode (Knie-OP) und Sasa Kalajdzic (Kreuzbandriss), beides normalerweise Stammkräfte, fallen auch Tuta (Rote Karte) und Eric Junior Dina Ebimbe (5. Gelbe Karte) sicher aus. Zudem steht in den Sternen, ob Skhiri (Wadenprobleme) und Ekitiké (Adduktorenprobleme) rechtzeitig fit werden. Am Dienstag konnten sie nicht am Mannschaftstraining teilnehmen.

Insbesondere die massiven körperlichen Probleme des erst 21 Jahre Stürmers aus Paris geben Woche für Woche neue Rätsel auf. Vielleicht kann ihm der fast doppelt so alte Musterprofi Makoto Hasebe (40) ein paar Ratschläge in Sachen Fitness und Lebensführung geben. Die Hoffnung, dass Ekitiké im Saisonendspurt noch ein wichtiger Faktor im Spiel der Eintracht werden kann, schwindet zunehmend

Larsson vor Startelf-Rückkehr

Unterm Strich droht somit ein halbes Dutzend potenzieller Stammspieler auszufallen. Immerhin dürfte Hugo Larsson in die Anfangsformation zurückkehren. Gegen Bremen reichte es noch nicht für einen Einsatz von Beginn an, nach dieser Trainingswoche sollte einer Startelf-Nominierung aber nichts mehr im Weg stehen. Gut möglich, dass Mario Götze mangels Alternative als zweiter Sechser neben dem Schweden auflaufen muss.

Denkbar wäre ein 4-4-1-1, das gegen den Ball zum 4-4-2 wird: Ansgar Knauff könnte für Dina Ebimbe auf den rechten Flügel rücken, links Niels Nkounkou in offensiver Rolle vor Philipp Max auflaufen. Fares Chaibi könnte als Freigeist im offensiven Halbfeld die einzige Spitze Omar Marmoush unterstützen und gegen den Ball als zweiter Mann ganz vorne anlaufen. Angesichts der unklaren Personallage ist noch viel Konjunktiv dabei. Sollte Skhiri doch noch fit werden und mit Larsson das Herzstück im Zentrum bilden, würde Götze weiter vorne spielen.

Julian Franzke

Muss Toppmöller in Stuttgart ein halbes Dutzend Stammspieler ersetzen?

Beim Auswärtsspiel in Stuttgart droht der Eintracht ein halbes Dutzend Stammspieler auszufallen. Ellyes Skhiri und Hugo Ekitiké konnten am Dienstag nicht am Mannschaftstraining teilnehmen. Trainer Dino Toppmöller muss wohl wieder einmal improvisieren.

Frankfurts Trainer Dino Toppmöller plagen Personalsorgen.

Frankfurts Trainer Dino Toppmöller plagen Personalsorgen.

IMAGO/osnapix

Trotz der dünnen Leistung gegen Werder Bremen (1:1) konnte die Eintracht durch den Punktgewinn am vergangenen Wochenende den Vorsprung auf Platz 7 sogar auf sechs Zähler ausbauen. Das ist sechs Spieltage vor dem Ende ein durchaus komfortables Polster, allerdings auch etwas trügerisch, da sich mit den punktgleichen Teams aus Augsburg, Freiburg und Hoffenheim gleich drei Verfolger in Lauerstellung befinden.

Sollte Frankfurt in Stuttgart verlieren, ist die Wahrscheinlichkeit groß, dass das Polster auf drei Punkte zusammenschmilzt. Siege von Freiburg (in Darmstadt) und Augsburg (gegen Union Berlin) wären keine Überraschung. Auch Hoffenheim steht in Mainz vor einer zwar schwierigen, aber lösbaren Aufgabe.

Ekitiké gibt weiterhin Rätsel auf

Frankfurt wiederum geht am Samstagabend als krasser Außenseiter ins Spiel beim VfB Stuttgart. Zumal sich die personelle Situation deutlich verschärft hat. Neben den langzeitverletzten Sebastian Rode (Knie-OP) und Sasa Kalajdzic (Kreuzbandriss), beides normalerweise Stammkräfte, fallen auch Tuta (Rote Karte) und Eric Junior Dina Ebimbe (5. Gelbe Karte) sicher aus. Zudem steht in den Sternen, ob Skhiri (Wadenprobleme) und Ekitiké (Adduktorenprobleme) rechtzeitig fit werden. Am Dienstag konnten sie nicht am Mannschaftstraining teilnehmen.

Insbesondere die massiven körperlichen Probleme des erst 21 Jahre Stürmers aus Paris geben Woche für Woche neue Rätsel auf. Vielleicht kann ihm der fast doppelt so alte Musterprofi Makoto Hasebe (40) ein paar Ratschläge in Sachen Fitness und Lebensführung geben. Die Hoffnung, dass Ekitiké im Saisonendspurt noch ein wichtiger Faktor im Spiel der Eintracht werden kann, schwindet zunehmend

Larsson vor Startelf-Rückkehr

Unterm Strich droht somit ein halbes Dutzend potenzieller Stammspieler auszufallen. Immerhin dürfte Hugo Larsson in die Anfangsformation zurückkehren. Gegen Bremen reichte es noch nicht für einen Einsatz von Beginn an, nach dieser Trainingswoche sollte einer Startelf-Nominierung aber nichts mehr im Weg stehen. Gut möglich, dass Mario Götze mangels Alternative als zweiter Sechser neben dem Schweden auflaufen muss.

Denkbar wäre ein 4-4-1-1, das gegen den Ball zum 4-4-2 wird: Ansgar Knauff könnte für Dina Ebimbe auf den rechten Flügel rücken, links Niels Nkounkou in offensiver Rolle vor Philipp Max auflaufen. Fares Chaibi könnte als Freigeist im offensiven Halbfeld die einzige Spitze Omar Marmoush unterstützen und gegen den Ball als zweiter Mann ganz vorne anlaufen. Angesichts der unklaren Personallage ist noch viel Konjunktiv dabei. Sollte Skhiri doch noch fit werden und mit Larsson das Herzstück im Zentrum bilden, würde Götze weiter vorne spielen.

Julian Franzke

Ekitiké fehlt der Eintracht gegen Bremen – Eine “Empfehlung” bei Larsson

Dino Toppmöller muss seine Startelf gegen Werder Bremen umbauen, denn Winter-Neuzugang Hugo Ekitiké fällt erst einmal aus. Bei Hugo Larsson gibt es eine Empfehlung in Sachen Einsatzzeit.

Hugo Ekitiké erhält erstmal keine Anweisungen von Dino Toppmöller.

Hugo Ekitiké erhält erstmal keine Anweisungen von Dino Toppmöller.

IMAGO/HMB-Media

Vor dem 0:0 zuletzt gegen Union Berlin hatte Frankfurts Trainer Dino Toppmöller das Gefühl, dass Hugo Ekitiké “jetzt Woche für Woche in der Startelf stehen kann”. Und in der Tat lief der Winter-Neuzugang gegen die Eisernen von Beginn an auf. Am Freitagabend gegen Werder Bremen (20.30 Uhr, LIVE! bei kicker) wird der 21-Jährige in der Startformation allerdings wieder fehlen.

“Hugo Ekitiké hat leichte Probleme im Adduktorenbereich und ist daher keine Option für morgen”, musste Toppmöller am Donnerstag auf der Pressekonferenz bekannt geben. Angaben über die Ausfallzeit konnte der Trainer nicht machen, denn die betroffene Stelle sei eine, “die du nur merkst, wenn du extreme Bewegungen machst”.

Bei Larsson reicht es für 45 Minuten – Mehrere Optionen für Toppmöller

Etwas besser sieht es hingegen bei Hugo Larsson aus. Der 21-Jährige war mit muskulären Problemen von der schwedischen Nationalmannschaft vorzeitig abgereist und deshalb auch gegen Union ausgefallen. Beim Youngster sei “die Empfehlung, dass er eine Halbzeit spielen könnte, aber er ist jetzt kein Kandidat für die Startelf”, führte Toppmöller aus, der seinen endgültigen Kader erst am Freitag benennen will. Wenn bis dorthin aber “nichts mehr passiert, steht er im Kader”.

Optionen hat der SGE-Coach aber ohnehin einige. Während Omar Marmoush wohl wieder in die Sturmspitze aufrücken wird, sind für dahinter die naheliegendsten Optionen Fares Chaibi und Donny van de Beek. Gerade bei Ersterem, der gegen Union als Joker Mitte der zweiten Hälfte in die Partie kam, registrierte Toppmöller “einen positiven Impact auf unser Offensivspiel”, dennoch sei auch van de Beek “mit Sicherheit eine Option”. Und auch Ignacio Ferri Julia spielt in den Überlegungen des 43-Jährigen eine Rolle – obwohl der letzte Bundesliga-Einsatz des 19-Jährigen weit zurückliegt, aber immerhin im Hinrunden-Duell mit Bremen (2:2) war. Deshalb habe Ferri Julia am Mittwoch bei der U 21 auch nur eine Hälfte gespielt. “Ob er im Kader steht, entscheidet sich morgen.”

Aktivität im Spiel gegen den Ball “ab der ersten Minute”

Während das Personal einen Tag vor dem Spiel noch nicht final feststeht, ist sich Toppmöller beim Matchplan hingegen schon sicher: “Wir brauchen eine sehr hohe Aktivität im Spiel gegen den Ball.” Und das am besten “ab der ersten Minute”. Gerade diese hatte insbesondere in der ersten Hälfte gegen Union gefehlt, im zweiten Durchgang erspielte sich die Eintracht mehr Chancen, für einen Treffer hatte es allerdings nicht gereicht. Dennoch sah Toppmöller nach dem Seitenwechsel “eine ganz andere Power auf dem Platz”.

Gegen Werder fordert der SGE-Coach diese Aktivität, die automatisch zu “Ballgewinnen in höheren Positionen” führe, um so die Dynamik aus dem Spiel der Bremer zu nehmen. Im Spiel mit Ball hofft Toppmöller auf die Fortführung der zweiten Hälfte vom Union-Spiel.

Am besten dann auch mit einem Torerfolg. Gegen Bremen, das zuletzt vier Spiele in Serie verlor, klappte das Toreschießen zuletzt hervorragend. In den jüngsten 13 Duellen mit den Grün-Weißen traf die Eintracht stets ins Schwarze. Nur gegen Hoffenheim hat die SGE derzeit eine längere Torserie (14 Spiele)

Toppmöller: “Ekitiké kann jetzt Woche für Woche in der Startelf stehen”

Vor dem Heimspiel gegen Union Berlin sorgt der voraussichtliche Ausfall von Hugo Larsson für ein dickes Fragezeichen im Frankfurter Mittelfeld. Im Sturm könnte Hugo Ekitiké an der Seite von Omar Marmoush für Belebung sorgen.

Er könnte in der Frankfurter Startelf stehen: Hugo Ekitiké.

Er könnte in der Frankfurter Startelf stehen: Hugo Ekitiké.

imago images

Als letzter Nationalspieler kehrt Omar Marmoush nach Frankfurt zurück. Obwohl Ägypten bereits am Dienstag gegen Kroatien gespielt hat, war der Angreifer am Donnerstag noch nicht auf dem Trainingsplatz. Als Vorbereitung auf das Bundesligaspiel gegen Union Berlin bleibt ihm lediglich das Abschlusstraining am Freitag. Vermutlich wird er dennoch von Beginn an spielen, Marmoush ist die Lebensversicherung in der Eintracht-Offensive und damit eigentlich unverzichtbar.

Ekitiké darf auf Startelf-Rückkehr hoffen

Gut möglich, dass er diesmal von Beginn an Unterstützung von Winter-Neuzugang Hugo Ekitiké erhält. “Er hat in den letzten drei Wochen jede Trainingseinheit mitgemacht. Man merkt ihm an, dass er körperlich jetzt auf einem anderen Niveau ist. Er sprüht vor Tatendrang und hat in dieser Woche sehr gut trainiert”, berichtet Trainer Dino Toppmöller. Zur Erinnerung: Anfang Februar kam der 21-jährige Neuzugang aus Paris in einem katastrophalen körperlichen Zustand an den Main.

Nun sagt Toppmöller: “Ich habe das Gefühl, dass er körperlich so stabil ist, dass er jetzt Woche für Woche in der Startelf stehen kann. Natürlich geht es um Leistung, die er genauso wie jeder andere Spieler auch bringen muss. Er hat in dieser Woche sehr viel angeboten, ich sehe ihn als Kandidat für die Startelf am Samstag.” Bislang stand der schnelle Stürmer nur einmal in der ersten Elf: Am 23. Spieltag beim 2:2 gegen Wolfsburg.

Das ist zwar keine Einsatzgarantie, ein Platz auf der Bank käme nach diesen Ausführungen allerdings überraschend. Eine Umstellung auf Doppelspitze ist ebenso denkbar wie eine etwas tiefere Positionierung von Ekitiké oder Marmoush. Beide können dank ihres Tempos auch als Flügelstürmer agieren.

Wer schlüpft in die Rolle des zweiten Sechsers?

Spannung verspricht auch die Besetzung des zentralen Mittelfelds. Der angeschlagene Hugo Larsson sei “sehr fraglich”, sagt Toppmöller. Da er im Spiel gegen den Ball einen zweiten Sechser auf dem Feld haben will, stellt sich die Frage, wer für diese Rolle infrage kommt.

Nachdem Mario Götze zuletzt in offensiver Rolle aufblühte, drängt er sich für den defensiveren Part nicht auf. Toppmöller nennt als mögliche Alternativen auch Donny van de Beek und Eric Junior Dina Ebimbe. Letzterer war neulich in Heidenheim im Mittelfeldzentrum heillos überfordert, van de Beek ist bislang ein Fehlgriff. Irgendeine Kröte wird Toppmöller bei seiner Wahl schlucken müssen.

Entscheidet sich der Trainer in Ballbesitz für ein 4-3-3, könnte er beispielsweise Dina Ebimbe und Götze als Doppel-Acht aufbieten. Im 4-4-2 gegen den Ball würde Götze vorrücken und als zweite Spitze anlaufen, Dina Ebimbe müsste sich dann diszipliniert auf die Sechserposition neben Ellyes Skhiri fallen lassen. Vorne könnten Ekitiké und Ansgar Knauff die einzige Spitze Marmoush flankieren. Auch Götze könnte sich aus der Achterposition heraus ins Angriffsspiel einschalten. Das ist freilich nur eine mögliche Variante.

Ungeachtet des Engpasses im Mittelfeldzentrum geht die Eintracht als der klare Favorit in das Spiel gegen Union Berlin. Toppmöller spürt in der Mannschaft “eine Freude, dass wir jetzt in den Endspurt reingehen”. Er betont: “Wir wollen von Anfang an zeigen, dass wir alle richtig Bock auf diese Phase haben.” Eine Selbstverständlichkeit. Zu oft hat seine Mannschaft in dieser Saison enttäuscht. Sportvorstand Markus Krösche formulierte im Gespräch mit dem kicker bereits die Erwartungshaltung, dass es jetzt auch darum gehe, “über einen längeren Zeitraum guten Fußball zu spielen”.

Julian Franzke