DFB-Formcheck: Goretzkas starke Reaktion – Tahs traumhafte Tage

Noch 44 Tage bis zum EM-Auftakt der DFB-Elf. Der kicker wertet die Leistungen der 42 EM-Kandidaten im Monat April aus.

Derzeit gut drauf: Jonathan Tah, Leon Goretzka, Kai Havertz

Derzeit gut drauf: Jonathan Tah, Leon Goretzka, Kai Havertz

imago images/Grafik: kicker

Die heiße Phase vor der Heim-EM 2024 ist angebrochen. Der kicker hat eine Liste von 42 Profis zusammengestellt, die für Bundestrainer Julian Nagelsmann in Frage kommen dürften.

Aufgeteilt nach den sieben taktischen Positionen der kicker-Rangliste checkt der kicker Monat für Monat die jeweils aktuelle Form der EM-Kandidaten. Grün signalisiert “voll in EM-Form”, Rot steht für “aktuell nicht in EM-Form” (möglicherweise auch aus Verletzungsgründen) und Gelb bedeutet “EM-Kandidat, darf aber nicht nachlassen”.

Neuer überzeugt international – Zuletzt patzte ter Stegen

Überzeugend in der Champions League, solide in der Liga. So liest sich die April-Bilanz von Bayern-Keeper Manuel Neuer, der in der Bundesliga zwei Partien angeschlagen verpasste. Sein schärfster Konkurrent um den Platz im deutschen Tor schied im Viertelfinale der Champions League gegen PSG aus und kassierte in diesen beiden Spielen sechs Gegentreffer. In La Liga gab es zwar ausnahmslos Dreier für Barca, doch jüngst beim 4:2-Sieg gegen Valencia patzte ter Stegen vor dem zwischenzeitlichen 1:1 folgenschwer.

Tahs überragender April – Anton besticht weiterhin

Einen überragenden April hat Jonathan Tah hinter sich. Mit Leverkusen sicherte er sich die Deutsche Meisterschaft und schaffte mit seinem Team den Finaleinzug im DFB-Pokal sowie den Halbfinaleinzug in der Europa League. In drei seiner sieben Partien im zurückliegenden Monat erhielt er die Noten 2 oder besser; schlechter als mit einer 3 wurde er nie benotet. Im Top-Duell vom 31. Spieltag gegen den Stuttgart war jedoch ein anderer Innenverteidiger bester Akteur auf dem Platz: VfB-Kapitän Waldemar Anton unterstrich seine ebenfalls gute Form mit Zweikampfstärke und offensiven Akzenten.

Kimmich findet immer mehr Gefallen

Hinten rechts freundet sich Joshua Kimmich immer mehr mit seiner neuen (alten) Rolle an. In der Liga sammelte er einen Assist beim 2:0-Sieg gegen Köln, im Viertelfinal-Rückspiel der Champions League erzielte er das goldene Tor gegen Arsenal, das den Halbfinaleinzug bescherte. Die hinten links konkurrierenden Maximilian Mittelstädt und David Raum spielten einen ordentlichen April, ohne die ganz großen Highlights zu setzen. Der Stuttgarter blieb offensiv komplett ohne Scorerpunkt, der Leipziger steuerte immerhin eine Torvorlage bei.

Goretzka zeigt starke Reaktion nach Ausbootung

Für die März-Länderspiele nicht nominiert, zeigte Leon Goretzka eine starke Reaktion. Einer schwachen Leistung zum Monatsauftakt in Heidenheim folgten durchweg überzeugende Leistungen im Trikot des Rekordmeisters. Besonders hervorzuheben dabei seine Leistung beim 2:2 in der Königsklasse in London sowie beim 5:1 in der Liga bei Union. In beiden Partien wurde er vom kicker zum Spieler des Spiels gekürt. Er überzeugte dabei nicht nur durch Offensivstärke, sondern auch durch Balleroberungen und Zweikampfstärke.

Musiala muss lange auf einen Scorerpunkt warten – Wirtz glänzt auch als Joker

Ein wenig auseinander driftete die Form der beiden Jungstars in der Offensive. Während Bayerns Jamal Musiala bis zum CL-Halbfinale gegen Real Madrid am letzten Tag des Aprils (ein Assist durch den herausgeholten Elfmeter) zuvor in fünf Pflichtspielen ohne Scorerpunkt geblieben war, war Leverkusens Florian Wirtz maßgeblich am positiven Abschneiden seines Teams beteiligt. Sechs Tore und zwei Vorlagen sind seine Bilanz – und das, obwohl er in drei Spielen nur von der Bank aus zum Zug kam. So auch beim geschichtsträchtigen 5:0 gegen Werder Bremen am 14. April, als er nach der Pause eingewechselt wurde und mit einem Hattrick Bayers erste Meisterschaft in die Schale eingravierte.

Adeyemis Hoffnungen schwinden – Sané spielt nur international und trifft mal wieder

Im März noch effizient auf dem Platz, befindet sich Karim Adeyemi aktuell auf der Suche nach seiner Form. Keine Torbeteiligung und zwei leistungsmäßige Totalausfälle in der Liga (jeweils Note 5,5) lassen die Hoffnung schwinden auf einen Kaderplatz bei der Europameisterschaft. Diesen dürfte Leroy Sané sicher haben, der im April ausschließlich in der Königsklasse auflief, in der Bundesliga dagegen angeschlagen keine einzige Minute absolvierte. Sein Hammer gegen Real Madrid zum wichtigen 1:1-Ausgleich war nicht nur aller Ehren wert, sondern auch sein erster Treffer seit dem 28. Oktober 2023.

Havertz lässt die Gunners fliegen – Ducksch und Undav im Gleichschritt

Das Aus im Kampf um den Henkelpott musste dagegen Kai Havertz verkraften. In den beiden Viertelfinalpartien gegen München blieb er blass, in der Liga wird er dagegen zum Garanten für Arsenals Höhenflug. Vier Tore und drei Assists gelangen dem Mittelstürmer der Gunners in sechs Ligaspielen. Auch Marvin Ducksch und Deniz Undav trafen in den vergangenen Wochen wieder regelmäßig (jeweils drei Tore, ein Assist). Hoffenheims Maximilian Beier war im April zwar an 17 Torschüssen als Schütze oder Vorlagengeber beteiligt, ein Scorerpunkt wollte ihm dabei aber nicht gelingen.

Christoph Huber

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Themenarchiv

Formcheck der deutschen EM-Kandidaten

zum Thema

  • Der kicker wertet seit Jahresbeginn die Leistungen der potenziellen EM-Fahrer Monat für Monat aus.
  • Im Januar umfasst die Liste 48 Profis, mittlerweile hat Bundestrainer Julian Nagelsmann noch 42 Kandidaten im Blick.

DFB-Formcheck: Goretzkas starke Reaktion – Tahs traumhafte Tage

Noch 44 Tage bis zum EM-Auftakt der DFB-Elf. Der kicker wertet die Leistungen der 42 EM-Kandidaten im Monat April aus.

Derzeit gut drauf: Jonathan Tah, Leon Goretzka, Kai Havertz

Derzeit gut drauf: Jonathan Tah, Leon Goretzka, Kai Havertz

imago images/Grafik: kicker

Die heiße Phase vor der Heim-EM 2024 ist angebrochen. Der kicker hat eine Liste von 42 Profis zusammengestellt, die für Bundestrainer Julian Nagelsmann in Frage kommen dürften.

Aufgeteilt nach den sieben taktischen Positionen der kicker-Rangliste checkt der kicker Monat für Monat die jeweils aktuelle Form der EM-Kandidaten. Grün signalisiert “voll in EM-Form”, Rot steht für “aktuell nicht in EM-Form” (möglicherweise auch aus Verletzungsgründen) und Gelb bedeutet “EM-Kandidat, darf aber nicht nachlassen”.

Neuer überzeugt international – Zuletzt patzte ter Stegen

Überzeugend in der Champions League, solide in der Liga. So liest sich die April-Bilanz von Bayern-Keeper Manuel Neuer, der in der Bundesliga zwei Partien angeschlagen verpasste. Sein schärfster Konkurrent um den Platz im deutschen Tor schied im Viertelfinale der Champions League gegen PSG aus und kassierte in diesen beiden Spielen sechs Gegentreffer. In La Liga gab es zwar ausnahmslos Dreier für Barca, doch jüngst beim 4:2-Sieg gegen Valencia patzte ter Stegen vor dem zwischenzeitlichen 1:1 folgenschwer.

Tahs überragender April – Anton besticht weiterhin

Einen überragenden April hat Jonathan Tah hinter sich. Mit Leverkusen sicherte er sich die Deutsche Meisterschaft und schaffte mit seinem Team den Finaleinzug im DFB-Pokal sowie den Halbfinaleinzug in der Europa League. In drei seiner sieben Partien im zurückliegenden Monat erhielt er die Noten 2 oder besser; schlechter als mit einer 3 wurde er nie benotet. Im Top-Duell vom 31. Spieltag gegen den Stuttgart war jedoch ein anderer Innenverteidiger bester Akteur auf dem Platz: VfB-Kapitän Waldemar Anton unterstrich seine ebenfalls gute Form mit Zweikampfstärke und offensiven Akzenten.

Kimmich findet immer mehr Gefallen

Hinten rechts freundet sich Joshua Kimmich immer mehr mit seiner neuen (alten) Rolle an. In der Liga sammelte er einen Assist beim 2:0-Sieg gegen Köln, im Viertelfinal-Rückspiel der Champions League erzielte er das goldene Tor gegen Arsenal, das den Halbfinaleinzug bescherte. Die hinten links konkurrierenden Maximilian Mittelstädt und David Raum spielten einen ordentlichen April, ohne die ganz großen Highlights zu setzen. Der Stuttgarter blieb offensiv komplett ohne Scorerpunkt, der Leipziger steuerte immerhin eine Torvorlage bei.

Goretzka zeigt starke Reaktion nach Ausbootung

Für die März-Länderspiele nicht nominiert, zeigte Leon Goretzka eine starke Reaktion. Einer schwachen Leistung zum Monatsauftakt in Heidenheim folgten durchweg überzeugende Leistungen im Trikot des Rekordmeisters. Besonders hervorzuheben dabei seine Leistung beim 2:2 in der Königsklasse in London sowie beim 5:1 in der Liga bei Union. In beiden Partien wurde er vom kicker zum Spieler des Spiels gekürt. Er überzeugte dabei nicht nur durch Offensivstärke, sondern auch durch Balleroberungen und Zweikampfstärke.

Musiala muss lange auf einen Scorerpunkt warten – Wirtz glänzt auch als Joker

Ein wenig auseinander driftete die Form der beiden Jungstars in der Offensive. Während Bayerns Jamal Musiala bis zum CL-Halbfinale gegen Real Madrid am letzten Tag des Aprils (ein Assist durch den herausgeholten Elfmeter) zuvor in fünf Pflichtspielen ohne Scorerpunkt geblieben war, war Leverkusens Florian Wirtz maßgeblich am positiven Abschneiden seines Teams beteiligt. Sechs Tore und zwei Vorlagen sind seine Bilanz – und das, obwohl er in drei Spielen nur von der Bank aus zum Zug kam. So auch beim geschichtsträchtigen 5:0 gegen Werder Bremen am 14. April, als er nach der Pause eingewechselt wurde und mit einem Hattrick Bayers erste Meisterschaft in die Schale eingravierte.

Adeyemis Hoffnungen schwinden – Sané spielt nur international und trifft mal wieder

Im März noch effizient auf dem Platz, befindet sich Karim Adeyemi aktuell auf der Suche nach seiner Form. Keine Torbeteiligung und zwei leistungsmäßige Totalausfälle in der Liga (jeweils Note 5,5) lassen die Hoffnung schwinden auf einen Kaderplatz bei der Europameisterschaft. Diesen dürfte Leroy Sané sicher haben, der im April ausschließlich in der Königsklasse auflief, in der Bundesliga dagegen angeschlagen keine einzige Minute absolvierte. Sein Hammer gegen Real Madrid zum wichtigen 1:1-Ausgleich war nicht nur aller Ehren wert, sondern auch sein erster Treffer seit dem 28. Oktober 2023.

Havertz lässt die Gunners fliegen – Ducksch und Undav im Gleichschritt

Das Aus im Kampf um den Henkelpott musste dagegen Kai Havertz verkraften. In den beiden Viertelfinalpartien gegen München blieb er blass, in der Liga wird er dagegen zum Garanten für Arsenals Höhenflug. Vier Tore und drei Assists gelangen dem Mittelstürmer der Gunners in sechs Ligaspielen. Auch Marvin Ducksch und Deniz Undav trafen in den vergangenen Wochen wieder regelmäßig (jeweils drei Tore, ein Assist). Hoffenheims Maximilian Beier war im April zwar an 17 Torschüssen als Schütze oder Vorlagengeber beteiligt, ein Scorerpunkt wollte ihm dabei aber nicht gelingen.

Christoph Huber

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Havertz’ Lauf geht weiter: Arsenal behauptet sich in hitzigem Derby

Der FC Arsenal hat das 195. North London Derby knapp für sich entschieden. In einer ereignisreichen Partie schwang sich erneut Kai Havertz zu einem der Matchwinner auf.

Präsentierte sich erneut in toller Form: Kai Havertz.

Präsentierte sich erneut in toller Form: Kai Havertz.

IMAGO/Offside Sports Photography

Als Kai Havertz in der 38. Minute das 3:0 für Arsenal köpfte, war das Spiel schon entschieden – und warum das so war, war für die Beobachter im Tottenham Hotspur Stadium eigentlich kaum zu begreifen. Die Hausherren hielten in einem von Beginn an intensiv geführten North London Derby gut dagegen, waren dem Titelaspiranten aus der Nachbarschaft in der Anfangsphase ebenbürtig und erzielten auch das erste Tor – allerdings ins falsche Netz: Eine scharfe Saka-Ecke köpfte Höjbjerg im Kopfballduell mit Tomiyasu unglücklich ins eigene Tor (15.).

Danach wurde es für Tottenham sogar noch bitterer: Binnen vier Minuten kamen die Spurs jeweils nach einer Ecke zu gleich drei herausragenden Möglichkeiten, aber nicht zum eigentlich verdienten Ausgleich. Der aufgerückte Romero köpfte erst knapp vorbei (19.), dann aus kurzer Distanz an den Pfosten (21.). Und als sein Innenverteidiger-Partner van de Ven den Ball kurz darauf nach einer zunächst abgewehrten Ecke über die Linie brachte, schritt der VAR ein und nahm den Treffer aufgrund einer hauchzarten Abseitsposition zurück (23.).

Vorlage und Tor: Havertz’ Lauf geht weiter

Während Arsenal die frühe Führung kaum Sicherheit verschaffte, griffen die Spurs weiter munter an – nur um den nächsten Tiefschlag zu kassieren. Nachdem erst Kulusevski und dann Maddison im Arsenal-Strafraum stürzten, forderte Tottenham gleich zweimal Elfmeter, bekam aber nur ein Gegentor, weil Havertz beim direkt folgenden Konter einen traumhaften Diagonalball über den halben Platz auf Saka spielte. Der Flügelspieler ließ auf dem Weg in die Mitte noch Davies stehen und schloss souverän ins linke Eck ab (27.).

Die beiden deutschen Spieler auf dem Platz verlebten nicht nur deshalb eine grundsätzlich verschiedene erste Hälfte: Während Spurs-Angreifer Werner schon nach einer halben Stunde verletzt ausgewechselt werden musste (31.), ließ Havertz seiner tollen Vorlage noch ein eigenes Tor folgen: Nach einer herausragenden Rice-Ecke setzte sich der Nationalspieler im Fünfmeterraum durch und köpfte aus kurzer Distanz sein zwölftes Saison-Tor (38.). Aus vier Torschüssen im ersten Durchgang hatte Arsenal drei Tore gemacht, während keiner der acht Spurs-Versuche zum Treffer geführt hatte. Symptomatisch: Selbst Son vergab aus bester Position (45.).

Tottenham kommt zurück – Arsenal rettet sich ins Ziel

Nach dem Seitenwechsel war dann auch Arsenal nicht mehr ganz so effizient wie im ersten Durchgang: Tomiyasus Flugkopfball flog drüber (48.), Vicario verhinderte mit einer überragenden Parade gegen Saka das 0:4 (53.). Auf Seiten der Gastgeber war der torgefährlichste Mann weiterhin ein Innenverteidiger: Romero vergab zunächst eine weitere Kopfballchance (51.), ehe er seine vierte große Gelegenheit des Tages schließlich nutzte – allerdings begünstigt von einem üblen Bock Rayas, der den Ball unbedrängt auf die Brust des Argentiniers gechippt hatte (64.).

In der Folge rannte Tottenham weiter an, wurde aber kaum zwingend – bis es zur nächsten Elfmeterszene im Arsenal-Strafraum kam. Diesmal blieb Schiedsrichter Oliver nach Ansicht der Videobilder keine andere Wahl, als auf den Punkt zu zeigen: Rice hatte Davies klar getroffen – Son verwandelte den fälligen Strafstoß sicher zum 2:3 (87.). So musste Arsenal noch einmal mächtig zittern und einige Hereingaben in den eigenen Strafraum überstehen, brachte den knappen Sieg aber über die Zeit.

Arsenal behält damit die Spitzenposition, muss aber weiterhin auf einen Ausrutscher von ManCity, das weniger Spiele auf dem Konto hat, hoffen. Die nächste Prüfung erwartet die Gunners am kommenden Samstag (13.30 Uhr) gegen Bournemouth. Für Tottenham steht bereits am Donnerstag (20.30 Uhr) das nächste London-Derby beim FC Chelsea an.

Und Havertz jubelt doch

Kai Havertz hat Arsenal zu einem historischen Sieg gegen seinen Ex-Klub Chelsea geführt – und dabei gezeigt, dass er beim Torjubel ein wenig umgedacht hat.

Gegner Chelsea? Egal! Kai Havertz jubelte am Dienstag einmal mehr als Harlekin.

Gegner Chelsea? Egal! Kai Havertz jubelte am Dienstag einmal mehr als Harlekin.

IMAGO/Shutterstock

Dass Kai Havertz und Marvin Ducksch im vergangenen Herbst Sitznachbarn im Bus der deutschen Nationalmannschaft waren, konnte am Dienstagabend im Emirates Stadium jeder sehen, auch wenn es wohl niemand wusste. Der Angreifer des FC Arsenal erzielte bei Arsenals 5:0-Triumph gegen Chelsea seine Saisontore zehn und elf und hatte danach jeweils keine Scheu, das zu tun, was ihm als Kind eher schwerfiel: Er jubelte.

“Ich bin immer ganz schnell zurückgelaufen, euphorische Jubelgesten waren und sind bei mir eine Rarität”, hatte Havertz im Februar dem DFB-Journal gesagt. “Jedes Tor ist immer eine Abfolge von vielen individuellen Entscheidungen in dem sehr komplexen Spiel. Ich liebe diese Dynamik im Fußball und sehe daher das Tor eher als Ergebnis. Genau wie ein Künstler, der ein Bild malt. Nicht der letzte Strich ist entscheidend.”

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Doch von diesem Credo ist nicht mehr viel übrig, die “Rarität” wurde Gewohnheit. Mit Ducksch vereinbarte Havertz damals, bei einem Tor gegen die Türkei (2:3) dessen Harlekin-Jubel zu kopieren, und weil das schon nach fünf Minuten klappte, behielt er ihn nicht nur bei seinen folgenden Treffern für Arsenal bei, sondern präsentierte ihn nun sogar gegen seinen Ex-Klub, den er 2021 noch zum Champions-League-Triumph geschossen hatte: Daumen an die Schläfen, Zunge raus.

Chelsea verschweigt den Torschützen Havertz – Arteta findet ihn “unglaublich”

Den Blues, die ihn als Torschützen auf X prompt nicht nannten, zeigte Havertz mit seinem Doppelpack, dass es eine von vielen personellen Fehlentscheidungen war, ihn im Sommer zum Lokalrivalen zu verkaufen; und den Gunners, deren Fans ihn zu Saisonbeginn kühl empfangen hatten, dass er längst angekommen ist. “Er war in allen Bereichen unglaublich”, lobte ihn Trainer Mikel Arteta danach wahrlich nicht zum ersten Mal euphorisch.

Auch wenn er erst im zweiten Durchgang durchstartete und dabei zunächst noch eine Großchance ausließ: Havertz entwickelt sich gerade zur knipsenden Nummer neun, für die ihn Arteta lange gar nicht vorgesehen hatte und die Chelsea in dieser Saison so sehr vermisst. Mit vielen intelligenten Läufen und Zuspielen weiß Havertz dabei auch seine anderen Qualitäten gewinnbringend einzusetzen. “Er arbeitet hart, er verdient alles”, erklärte Teamkollege Thomas am Dienstag. “Ich hoffe, dass er so weitermacht.”

Das Champions-League-Aus gegen den FC Bayern, bei dem er zweimal nicht überzeugte (kicker-Noten 4 und 4,5), hat Havertz genau wie seine Teamkollegen offenbar abgeschüttelt. Dem 2:0 in Wolverhampton folgte der höchste Sieg jemals gegen Chelsea, womit der Traum vom ersten Premier-League-Titel seit 20 Jahren lebt. Manchester City muss schon beide noch ausstehenden Nachholspiele gewinnen, um wieder vorbeizuziehen.

Tuchel scherzt vor Wiedersehen mit Havertz: “Muss an unsere Verbindung denken”

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0:58Wenn der FC Bayern beim FC Arsenal antritt, kommt es auch zum Wiedersehen von Thomas Tuchel mit Kai Havertz. Die beiden Deutschen gewannen 2021 zusammen die Champions League mit dem FC Chelsea. Klar, dass das verbindet.

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Arteta hails ‘huge impact’ of Havertz, calls on striker to ‘maintain that level’

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Bereit für Bayern: Arsenal baut dank Havertz imposante Serie aus

Auch dank Havertz hat der FC Arsenal die Generalprobe für sein Duell mit dem FC Bayern erfolgreich bestritten – und darüber hinaus mit einem souveränen 3:0-Sieg gegen das schwer zu bespielende Brighton im spannenden Meisterrennen den nächsten Dreier eingefahren.

Umjubelt: Arsenals Kai Havertz (Mi.) bejubelt mit seinen Teamkollegen das 2:0.

Umjubelt: Arsenals Kai Havertz (Mi.) bejubelt mit seinen Teamkollegen das 2:0.

IMAGO/Shutterstock

Bei Brighton, das zuletzt nur zwei Siege aus acht Pflichtspielen geholt hatte und sich im Angesicht der Tatsache von 14 Punkten Rückstand auf Platz fünf von der Hoffnung auf die Europa League verabschieden musste, wechselte Trainer Roberto de Zerbi nach der Nullnummer in Brentford sowohl seine Außenverteidiger als auch fast seine komplette Offensive aus. Das bedeutete fünf Wechsel: Lamptey, Estupian, Moder, Enciso und Welbeck spielten für Veltman, Igor, Buonanotte, Lallana und Joao Pedro.

Auf der anderen Seite tauschte Arsenals Trainer Mikel Arteta, der 2024 bis dato 28 von 30 möglichen Punkten geholt hatte, nach dem 2:0 gegen Luton Town viermal: Jorginho, Rice, Saka und Gabriel Jesus kamen für Thomas, Smith Rowe, Nelson und Trossard. Die Gunners hatten anschließend vom Anpfiff weg die Initiative, sie spielten durchaus gefällig und mit Zug nach vorne – und verbuchten über Gabriel Jesus (2., 13., 16.) und Saka (12.) vielversprechende Abschlüsse – mehr aber auch nicht.

Premier League, 32. Spieltag

Brighton nicht ungefährlich

Brighton wiederum legte den Fokus aufs Umschaltspiel, tat sich defensiv mit den quirligen und pfeilschnellen Londonern zwar immer mal wieder schwer, hielt sich letzten Endes aber weitgehend schadlos – und strahlte darüber hinaus über Nadelstiche (Enciso, 9., Moder, 10., Adingra, 17.) Gefahr aus.

Ein schwacher Zweikampf brachte die Seagulls dann aber ins Hintertreffen: Lamptey ließ sich im eigenen Sechzehner von Gabriel Jesus zunächst narren und holte den Brasilianer anschließend stümperhaft von den Beinen. Den fälligen Strafstoß jagte Saka wuchtig wie unhaltbar ins linke Eck zum 1:0 – für die Gunners war es der zehnte verwandelte von zehn erhaltenen Strafstößen in der laufenden Saison (33.).

Der Treffer spielte den Gästen natürlich in die Karten. Die beste Abwehr der Liga hatte in der Folge keine allzu große Mühe, sich die Seagulls vom Leib zu halten. Jedoch war auch auffällig, dass es Brighton an Ideen mangelte, lediglich Encisos satter Distanzschuss, den Raya stark parierte (44.), sorgte in Hälfte eins für erhöhten Puls bei den Gunners.

Havertz sorgt für Vorentscheidung

Nach dem Seitenwechsel war es Havertz, der früh alles klarmachte. Der deutsche Nationalspieler bewies bei Jorginhos Zuspiel Durchsetzungsvermögen, setzte sich gegen zwei Mann durch und brachte den Ball zum 2:0 im Tor unter (62.). Brighton, dem die erste Heimniederlage nach zuvor wettbewerbsübergreifend 14 ungeschlagenen Spielen (8-6-0) drohte, steckte nicht auf, rannte in der Folge in diesem weiterhin umkämpften Duell unermüdlich an – letztlich vergebens.

Kurz vor Schluss schickte Havertz dann auch noch den zuvor eingewechselten Trossard handlungsschnell auf die Reise, der sich bedankte und den 3:0-Endstand markierte (86.). Unter dem Strich war das elfte Ligaspiel der Gunners ohne Niederlage (10-1-0) nie wirklich in Gefahr. Arsenal gab sich folglich im so engen englischen Meisterrennen also erneut keine Blöße und bestritt zugleich eine erfolgreiche Generalprobe für das Champions-League-Viertelfinal-Hinspiel gegen den FC Bayern am Dienstag (LIVE! ab 21 Uhr bei kicker). Am darauffolgenden Sonntag erwartet die Londoner in der Liga das knifflige Duell mit dem Tabellenvierten Aston Villa (17.30 Uhr), Brighton ist tags zuvor beim FC Burnley gefordert (16 Uhr).

Havertz “liebt” Leverkusen und findet Bayern-Saison “nicht so schlecht”

Zwischen Arsenal und Kai Havertz hat es inzwischen “Klick” gemacht. Der Nationalspieler spricht über seinen “absolut richtigen” Wechsel, Champions-League-Gegner Bayern – und Ex-Klub Leverkusen.

Heißer Endspurt in Premier und Champions League: Kai Havertz.

Heißer Endspurt in Premier und Champions League: Kai Havertz.

IMAGO/Offside Sports Photography

Gerade vergeht kaum eine Woche, in der Mikel Arteta nicht von Kai Havertz und dessen Qualitäten schwärmt. Und auch der 75-Millionen-Euro-Sommerneuzugang selbst sieht sich inzwischen angekommen beim FC Arsenal.

“Ich bin jemand, der in einem neuen Umfeld nicht so einfach aus sich raus kommt, das dauert bei mir immer ein paar Wochen oder Monate. Ich glaube, mittlerweile hat es auf jeden Fall ‘Klick’ gemacht. Ich fühle mich extrem wohl”, bestätigt Havertz bei Sky. “Ich liebe den Verein, ich liebe die Spieler, den Staff und liebe die Fans. Für mich war es das absolut Richtige, das zu machen.”

In der Premier League kämpfen die Gunners um ihren ersten Titel seit 20 Jahren, in der Champions League trauen sie sich gegen den FC Bayern den Einzug ins Halbfinale zu. Ungeachtet der Krisenstimmung in München erwartet Havertz allerdings in den Viertelfinalduellen einen “sehr, sehr schweren Kampf” gegen eine “überragende Mannschaft mit einem sehr guten Trainer”.

Havertz freut sich “extrem” mit Leverkusen

Havertz, der unter Thomas Tuchel 2021 Champions-League-Sieger wurde, glaubt “nicht, dass die Saison von Bayern so schlecht war, wie sie dargestellt wurde. Vor einem Monat oder so, als dann das Topspiel zwischen Leverkusen und Bayern war, hatte Leverkusen noch kein Spiel verloren in der Saison und Bayern war trotzdem nur zwei Punkte hintendran. Klar, jetzt ist es ein bisschen größer, aber ich glaube, jetzt werden sie den Fokus voll auf die Champions League setzen.”

Und natürlich müsse man auch den enteilten Leverkusenern einfach “Kredit” für eine “überragende Saison” geben”, findet Havertz, der 2020 für 80 Millionen Euro von Bayer 04 zum FC Chelsea gewechselt war. “Ich verfolge die Spiele. Ich liebe den Verein. Es ist ein Verein, bei dem ich zehn Jahre lang Fußball gespielt habe. Seitdem ich klein bin, seitdem ich denken kann, war das immer der Verein, wo ich sein wollte. Deswegen freut es mich natürlich extrem, dass sie dann hoffentlich den einen oder anderen Titel dieses Jahr gewinnen. Ich drücke den Jungs die Daumen.”

‘He’s so intelligent!’ – Keown, Lockyer praise Havertz’s development at Arsenal

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