Pizarro und Zé Roberto spielen bei der “Infinity League”

Ende Mai startet DAZN mit der “Infinity League” ein innovatives Indoor-Fußball-Event, das “die Fußballwelt revolutionieren” soll. Nun sind erste teilnehmende Spieler bekannt – und Tickets kann man auch schon erwerben.

Nehmen an der

Nehmen an der “Infinity League” teil: Claudio Pizarro und Zé Roberto.

DAZN

Der Startschuss für die “Infinity League” fällt am 26. Mai 2024 und hat mit dem FC Bayern München und Borussia Dortmund zwei Giganten am Start, mit “Delay Sports Berlin” ist zudem der reichweitenstärkste Amateurverein Deutschlands als Wild-Card-Team dabei.

Als namhafte Partner sicherte sich DAZN neben dem kicker als reichweitenstärkstem Sport-Publisher auch die Unterstützung des Majorlabels Warner Music Central Europe und des Musikverlags Warner Chappell Music Germany.

Inzwischen ist auch bekannt, dass Claudio Pizarro und Zé Roberto im BMW-Park in München am Start sein werden. Beide Spieler sind hoch dekoriert und haben im Laufe ihrer langen und erfolgreichen Karrieren große Erfolge und tiefe Spuren in der Bundesliga hinterlassen. Pizarro ist sechsmaliger Deutscher Meister, Champions-League-Sieger und der internationale Spieler mit den meisten Einsätzen in der Bundesliga überhaupt (490 BL-Einsätze). Zé Roberto wiederum war viermal Deutscher Meister, gewann die Champions League ebenfalls und glänzte bis ins hohe Fußballeralter mit seiner Spielintelligenz und Technik im Mittelfeld.

Wer Interesse hat, sich die Kombination aus hoher fußballerischer Qualität und neuesten Innovationen aus dem Entertainment-Bereich am 26. Mai vor Ort anzuschauen, der hat nun die Möglichkeit, sich Tickets zu sichern. Ab sofort können Karten für die Infinity League über das Portal München Ticket erworben werden. Ticketpreise starten ab 10 Euro. Weitere Infos rund um das Turnier gibt es auch unter infinityleague.de.

Nachwuchs, Legenden und Content Creators

Das Format sei “ebenso innovativ wie divers”, denn: Es werden gemischte Teams gegeneinander antreten, bestehend aus Legenden, Nachwuchsspielerinnen und -spielern sowie ambitionierten, mindestens auf semi-professionellem Niveau spielenden Content Creators.

Jeder teilnehmende Klub stellt je eine Frauen- und eine Männermannschaft. Die Spieldauer beträgt 20 Minuten (zwei Halbzeiten à zehn Minuten). Es wird eine Gruppenphase im System Jeder-gegen-jeden mit anschließenden Platzierungsspielen geben. In jedem Match treffen jeweils die Frauen und die Männer der jeweiligen Klubs eine Halbzeit aufeinander. Das zunächst auf einen Tag angelegte Hallenturnier soll auch mit Gamification-Elementen aufgelockert werden.

Für die musikalische Unterhaltung wurde mit RIN einer der größten deutschen Künstler als erster hochkarätiger Live Music Act angekündigt.

Das gesamte Event wird von DAZN kostenlos übertragen – via DAZN-App oder über die linearen TV-Sender DAZN 1 und DAZN 2 sowie dem Partner-TV-Sender DF1 im Free-TV.

Kein Real-Angebot für Davies – aber weitere Gespräche mit Bayern

Seine Zukunft ist nach wie vor ungeklärt. Alphonso Davies, der im Winter 2019 zum FC Bayern kam und in der Sextuple-Saison 2019/20 seinen Durchbruch hatte, kokettiert mit einem Wechsel zu Real Madrid. Bislang aber gab es noch keine konkrete Anfrage. Verlängert er am Ende in München? Und wie ist der Stand bei Ralf Rangnick?

Zukunft offen: Alphonso Davies im Duell gegen Real.

Zukunft offen: Alphonso Davies im Duell gegen Real.

IMAGO/Sven Simon

Am Dienstag musste er lange mit einem Platz auf der Bank vorliebnehmen, erst zur 87. Minute wechselte ihn Trainer Thomas Tuchel auf dem linken, offensiven Flügel ein. Und das ausgerechnet gegen Real Madrid, das angeblich um Alphonso Davies buhlt. Zumindest kokettieren der Kanadier und sein Management mit einem Wechsel zu den Königlichen.

Richtig konkret scheint es (noch) nicht zu sein zwischen dem 23-Jährigen und den Königlichen. “Nein”, antwortete Sportdirektor Christoph Freund kurz und knapp auf die Frage, ob denn schon ein Angebot für Davies eingetroffen sei. Auch beim obligatorischen Mittagessen mit der Madrider Klubspitze habe es bezüglich des Kanadiers “null Austausch” gegeben, wie CEO Jan-Christian Dreesen dem kicker versicherte. Mit dem Zusatz, dass in diesem Rahmen “nie über einzelne Spieler gesprochen wird”.

Viel mehr befinde sich der FC Bayern selbst im Dialog mit dem Spieler mit Blick auf eine mögliche Vertragsverlängerung. “Natürlich”, sagt Sportdirektor Freund: “Wir unterhalten uns immer wieder mit ihm, weil er unser Spieler ist. Schauen wir mal, was in den nächsten Wochen passiert. Es gibt noch keine Tendenzen.” Auf Details wollte der Österreicher nicht eingehen. Aber “ja”, so betonte er, die Münchner würden grundsätzlich mit Davies, dessen Vertrag 2025 ausläuft, verlängern. Nur eben nicht um jeden Preis.

Mit Rangnick werden die finalen Details geklärt

Vermutlich wird auch der aller Voraussicht nach neue Bayern-Trainer Ralf Rangnick seine Vorstellungen und Ideen in dieser Causa einbringen, hat sich der Nationaltrainer Österreichs doch längst intensiv mit dem Münchner Kader beschäftigt. Präsident Herbert Hainer bestätigte derweil nach dem 2:2 gegen Real Madrid am Dienstagabend, dass sich die Verantwortlichen des FC Bayern mit Ralf Rangnick “in sehr guten Gesprächen” befinden.

Rangnick ist gewillt, die Nachfolge von Trainer Tuchel anzutreten, darüber berichtete der kicker bereits am Montag. Er hat die Bosse des Rekordmeisters bereits am vergangenen Wochenende darüber informiert. Jetzt werden die finalen Details geklärt. Sollte nichts Unvorhergesehenes passieren, dürfte eine Entscheidung zeitnah folgen. Endgültige Klarheit aber soll es “nicht vor dem Rückspiel” geben, wie Sportvorstand Max Eberl erklärt: “Alles, was die neue Saison betrifft, erst nach dem Rückspiel.”

Georg Holzner

18 Champions-League-Spiele gleichzeitig: UEFA plant Novum in der neuen Saison

Die große Champions-League-Reform macht 2024/25 auch vor der Terminierung der Spiele nicht halt. An einem Mittwoch im Januar kommt es zu einer historischen Ballung.

Die Champions League zieht die Blicke auf sich - doch Ende Januar 2025 wird es schwer, alles im Blick zu behalten.

Die Champions League zieht die Blicke auf sich – doch Ende Januar 2025 wird es schwer, alles im Blick zu behalten.

IMAGO/Ulrich Hufnagel

In der Gruppenphase der Champions League wird man sich ab der neuen Saison an vieles Neues gewöhnen müssen. Das fängt schon damit an, dass der Begriff Gruppenphase dann deplatziert ist, schließlich wird es statt acht Gruppen nur noch eine geben, eine Liga mit 36 Mannschaften. Und dieses neue System hat geradezu historische Folgen für die Terminierung der Spiele.

In der Regel wird zwar weiterhin dienstags und mittwochs gespielt und auch mit einigen 18.45-Uhr-Ausnahmen weiterhin bevorzugt um 21 Uhr. Doch am finalen Spieltag sorgt der neue Ligamodus für ein Novum: Weil nicht mehr nur jeweils zwei Partien einer Gruppe voneinander abhängen, sondern alle 18, müssen auch alle parallel ausgetragen werden. In den neuen Champions-League-Regularien heißt es dazu: “Am letzten Spieltag der Ligaphase beginnen alle Spiele gleichzeitig am Mittwoch um 21.00 Uhr MEZ.”

Die Europapokal-Reform:

Damit will die UEFA Situationen verhindern, in denen Mannschaften Wunschergebnisse erzielen könnten, weil sie bereits wissen, wie andere Teams am Vortag oder früher am Abend gespielt haben. Welchen Platz ein Teilnehmer am Ende der Ligaphase belegt, entscheidet darüber, wie – und ob – es für ihn anschließend in der K.-o.-Phase weitergeht und darüber hinaus auch über viel Geld, das die UEFA entsprechend der Platzierung ausschütten wird.

Die Ligaphase ist erst Ende Januar beendet

Die geballten 18 Spiele – übrigens sieben mehr als Marseille in der ersten Champions-League-Saison auf dem Weg zum Titel absolvierte – werden erst 2025 ausgetragen: Weil es in der Vorrunde acht statt sechs Spieltage gibt, ist diese nicht mehr vor Weihnachten, sondern erst am 29. Januar beendet.

Das hat auch damit zu tun, dass es ab 2024/25 für jeden Europapokal eine exklusive Woche geben wird, in der die anderen beiden Wettbewerbe pausieren. Für die Champions League gilt das gleich am ersten Spieltag (17. bis 19. September). Dann finden ausnahmsweise auch Spiele am Donnerstag statt.

Laimers Analyse trifft voll auf Kim zu

Nach dem 2:2 gegen Real Madrid hatte der Konjunktiv Hochkonjunktur: Wie wäre die Partie ausgegangen, hätte Matthijs de Ligt anstelle des indisponierten Min-Jae Kim spielen können? Der Südkoreaner patzte bei beiden Gegentoren.

Überragender Bayern-Spieler gegen Real: Konrad Laimer.

Überragender Bayern-Spieler gegen Real: Konrad Laimer.

IMAGO/MIS

Es war die vielleicht bitterste Nachricht vor dem Anpfiff: Im Gegensatz zu den rechtzeitig fit gewordenen Leroy Sané, Jamal Musiala und Konrad Laimer reichte es bei Matthijs de Ligt wegen einer Knieblessur nicht, der Niederländer saß in zivil neben seiner Freundin auf der Tribüne. Gesprengt war damit das zuletzt so stabile Duo mit ihm und Eric Dier in der Innenverteidigung. Stattdessen erhielt Min-Jae Kim eine Bewährungschance, die der Südkoreaner jedoch fatal ausließ. Zwar verteidigte der 27-Jährige in einigen Situationen sehr aufmerksam und entschlossen. Doch was bringt dies am Ende, wenn er in den entscheidenden Szenen patzt?

Das Halbfinal-Hinspiel

Der Pass von Toni Kroos vor dem 0:1 durch Vinicius Junior? Weltklasse, keine Frage. Dennoch ließ sich Kim von einer einizigen Körpertäuschung des Brasilianers foppen, weg war dieser und traf, ein klarer Stellungsfehler des Verteidigers. Glück hatte Kim, dass ein weiterer folgenlos blieb, weil Manuel Neuer gegen Vinicius Junior parierte (79.) Völlig unverständlich, plump und unnötig, wie er drei Minuten später Rodrygo im eigenen Strafraum umklammerte und umriss. Die Folge: Elfmeter, 2:2 statt Heimsieg.

Tuchel: “Er steht die ganze Zeit besser …”

“Ich picke keine einzelnen Spieler raus”, wehrte sich Max Eberl zunächst gegen eine Einzelkritik bei Kim, dann sagte der Sportvorstand noch: “Den Elfmeter muss er nicht machen, Eric Dier kommt hinten zur Hilfe. Man kann sagen: Es war nicht seine allerbeste Leistung.” Thomas Tuchel sah es ähnlich, er kritisierte: “Die ganze Zeit in der Situation hat er die innere Bahn. Ohne Not gibt er plötzlich die innere Bahn frei für Rodrygo. Er steht die ganze Zeit besser und im Moment des Passes steht er falsch.”

Interessant auch, wie Laimers Analyse und Vorschau aufs Rückspiel voll auf Kim zutraf, obwohl er den namentlich gar nicht erwähnte. “Wir müssen defensiv wieder stabil stehen, müssen voll da sein im Kopf. Egal, wer von denen da vorne eine schnelle Bewegung macht, er kann alleine vor dem Tor stehen.” Wie Vinicius Junior, weil Kim eben nicht schnell genug im Kopf war.

Für das Rückspiel in Madrid stehen nach kicker-Informationen die Chancen gut, dass de Ligt zurückkehrt, beim FC Bayern geht man intern davon aus. “Es ist nicht aussichtslos, dass er im Rückspiel dabei ist”, bestätigte Eberl. Dann sind er und Dier gesetzt. Kaum vorstellbar, dass Tuchel Kim noch einmal in einem wichtigen Spiel in der Startformation einsetzt.

Frank Linkesch

Ein nur allzu erwartbares Ergebnis: Ancelottis Bayern-Fabelserie hält erneut

Dass sich der FC Bayern und Real Madrid im Hinspiel 2:2 trennten, war statistisch gesehen keine Überraschung. Mit Blick auf das Rückspiel hat Carlo Ancelotti Thomas Tuchel mindestens eines voraus.

Zwei Trainer, die wissen, wie man die Champions League gewinnt: Carlo Ancelotti (li.) und Thomas Tuchel.

Zwei Trainer, die wissen, wie man die Champions League gewinnt: Carlo Ancelotti (li.) und Thomas Tuchel.

picture alliance/dpa

Wer vor dem Halbfinal-Hinspiel in der Champions League zwischen dem FC Bayern München und Real Madrid auf einen Sieger getippt hat, der hält möglicherweise nicht allzu viel von Statistiken. Denn wer sich die Bilanz von Carlo Ancelotti gegen seinen ehemaligen Arbeitgeber Bayern und auch die Ausbeute von Thomas Tuchel gegen die Königlichen angeschaut hat, der hätte sich eigentlich für ein Unentschieden entscheiden müssen.

Ancelotti, der zwischen Juli 2016 und September 2017 in München an der Seitenlinie gestanden hatte, bestritt – als Trainer – am Dienstagabend schon sein neuntes Spiel gegen den FCB. Und der Italiener verlor auch dieses nicht. Eine Fabelserie.

Zwischen 2002 und 2007 hatte der inzwischen 64-Jährige es die ersten sechsmal noch als Trainer der AC Mailand mit dem deutschen Rekordmeister zu tun bekommen. Beide Gruppenspiele 2002/03 gewannen die Mailänder mit 2:1, im Achtelfinale 2005/06 folgte auf ein 1:1 in München ein deutliches 4:1 in San Siro. Im Viertelfinale 2006/07 konnte sich die AC sogar ein 2:2 zu Hause erlauben – dann siegte sie eben in München mit 2:0. Am Ende der Saison wurde Milan wie schon 2003 CL-Sieger.

Im Halbfinale 2013/14, Bayern-Trainer war Pep Guardiola, bekam es Ancelotti erstmals als Real-Coach mit den Bayern zu tun. Das Hinspiel in Madrid entschieden seine Königlichen noch mit 1:0 für sich, das Rückspiel in der Allianz-Arena machten die Doppelpacker Sergio Ramos und Cristiano Ronaldo zu einer weitaus deutlicheren Angelegenheit (4:0).

2023/24, Halbfinal-Hinspiel

Spiel Nummer neun war nun das 2:2 im aktuellen Halbfinale in München – Ancelotti steht bei sechs Siegen, drei Remis und keiner Niederlage gegen Bayern -, wobei Tuchel bei Gedanken an das Rückspiel am kommenden Mittwoch (21 Uhr, LIVE! bei kicker) in Madrid wahrscheinlich nicht angst und bange wird. Denn seine Bilanz gegen Real liest sich ebenfalls beeindruckend.

Als BVB-Trainer coachte er seine Mannschaft damals gegen den amtierenden und kommenden CL-Sieger in der Gruppenphase 2016/17 zweimal zu einem 2:2, dieses Ergebnis fuhr er in der Gruppenphase 2019/20 auch mit Paris Saint-Germain im Estadio Santiago Bernabeu ein. Im Prinzenpark hatte die Tuchel-Elf gar mit 3:0 gewonnen.

Als der jetzige Bayern-Coach 2020/21 den FC Chelsea zum Henkelpott führte, hatte er dabei im Halbfinale niemand Geringeren als den Rekordsieger aus dem Weg geräumt (1:1, 2:0). Einzige Ausnahme: Im CL-Viertelfinale 2021/22 unterlagen Tuchels Blues den Königlichen an der Stamford Bridge mit 1:3 (dreimal Karim Benzema). Das Rückspiel im Bernabeu ging in der Verlängerung dann zwar wieder mit 3:2 pro Tuchel aus, doch das war natürlich zu wenig.

Dass Bayern-Spezialist Ancelotti und Real-Spezialist Tuchel sich beim ersten Duell in dieser neuen Vereins-Konstellation remis trennten, dass also keiner verlor, war gewissermaßen ein nur allzu erwartbares Ergebnis. Im Rückspiel wird es jedoch einen Sieger geben müssen. Tuchel wird all seine Erfahrung mit den Königlichen (drei Siege, fünf Remis, eine Niederlage) in die Waagschale werfen, damit auch Ancelottis Bilanz einen ersten Kratzer bekommt.

DFB-Formcheck: Goretzkas starke Reaktion – Tahs traumhafte Tage

Noch 44 Tage bis zum EM-Auftakt der DFB-Elf. Der kicker wertet die Leistungen der 42 EM-Kandidaten im Monat April aus.

Derzeit gut drauf: Jonathan Tah, Leon Goretzka, Kai Havertz

Derzeit gut drauf: Jonathan Tah, Leon Goretzka, Kai Havertz

imago images/Grafik: kicker

Die heiße Phase vor der Heim-EM 2024 ist angebrochen. Der kicker hat eine Liste von 42 Profis zusammengestellt, die für Bundestrainer Julian Nagelsmann in Frage kommen dürften.

Aufgeteilt nach den sieben taktischen Positionen der kicker-Rangliste checkt der kicker Monat für Monat die jeweils aktuelle Form der EM-Kandidaten. Grün signalisiert “voll in EM-Form”, Rot steht für “aktuell nicht in EM-Form” (möglicherweise auch aus Verletzungsgründen) und Gelb bedeutet “EM-Kandidat, darf aber nicht nachlassen”.

Neuer überzeugt international – Zuletzt patzte ter Stegen

Überzeugend in der Champions League, solide in der Liga. So liest sich die April-Bilanz von Bayern-Keeper Manuel Neuer, der in der Bundesliga zwei Partien angeschlagen verpasste. Sein schärfster Konkurrent um den Platz im deutschen Tor schied im Viertelfinale der Champions League gegen PSG aus und kassierte in diesen beiden Spielen sechs Gegentreffer. In La Liga gab es zwar ausnahmslos Dreier für Barca, doch jüngst beim 4:2-Sieg gegen Valencia patzte ter Stegen vor dem zwischenzeitlichen 1:1 folgenschwer.

Tahs überragender April – Anton besticht weiterhin

Einen überragenden April hat Jonathan Tah hinter sich. Mit Leverkusen sicherte er sich die Deutsche Meisterschaft und schaffte mit seinem Team den Finaleinzug im DFB-Pokal sowie den Halbfinaleinzug in der Europa League. In drei seiner sieben Partien im zurückliegenden Monat erhielt er die Noten 2 oder besser; schlechter als mit einer 3 wurde er nie benotet. Im Top-Duell vom 31. Spieltag gegen den Stuttgart war jedoch ein anderer Innenverteidiger bester Akteur auf dem Platz: VfB-Kapitän Waldemar Anton unterstrich seine ebenfalls gute Form mit Zweikampfstärke und offensiven Akzenten.

Kimmich findet immer mehr Gefallen

Hinten rechts freundet sich Joshua Kimmich immer mehr mit seiner neuen (alten) Rolle an. In der Liga sammelte er einen Assist beim 2:0-Sieg gegen Köln, im Viertelfinal-Rückspiel der Champions League erzielte er das goldene Tor gegen Arsenal, das den Halbfinaleinzug bescherte. Die hinten links konkurrierenden Maximilian Mittelstädt und David Raum spielten einen ordentlichen April, ohne die ganz großen Highlights zu setzen. Der Stuttgarter blieb offensiv komplett ohne Scorerpunkt, der Leipziger steuerte immerhin eine Torvorlage bei.

Goretzka zeigt starke Reaktion nach Ausbootung

Für die März-Länderspiele nicht nominiert, zeigte Leon Goretzka eine starke Reaktion. Einer schwachen Leistung zum Monatsauftakt in Heidenheim folgten durchweg überzeugende Leistungen im Trikot des Rekordmeisters. Besonders hervorzuheben dabei seine Leistung beim 2:2 in der Königsklasse in London sowie beim 5:1 in der Liga bei Union. In beiden Partien wurde er vom kicker zum Spieler des Spiels gekürt. Er überzeugte dabei nicht nur durch Offensivstärke, sondern auch durch Balleroberungen und Zweikampfstärke.

Musiala muss lange auf einen Scorerpunkt warten – Wirtz glänzt auch als Joker

Ein wenig auseinander driftete die Form der beiden Jungstars in der Offensive. Während Bayerns Jamal Musiala bis zum CL-Halbfinale gegen Real Madrid am letzten Tag des Aprils (ein Assist durch den herausgeholten Elfmeter) zuvor in fünf Pflichtspielen ohne Scorerpunkt geblieben war, war Leverkusens Florian Wirtz maßgeblich am positiven Abschneiden seines Teams beteiligt. Sechs Tore und zwei Vorlagen sind seine Bilanz – und das, obwohl er in drei Spielen nur von der Bank aus zum Zug kam. So auch beim geschichtsträchtigen 5:0 gegen Werder Bremen am 14. April, als er nach der Pause eingewechselt wurde und mit einem Hattrick Bayers erste Meisterschaft in die Schale eingravierte.

Adeyemis Hoffnungen schwinden – Sané spielt nur international und trifft mal wieder

Im März noch effizient auf dem Platz, befindet sich Karim Adeyemi aktuell auf der Suche nach seiner Form. Keine Torbeteiligung und zwei leistungsmäßige Totalausfälle in der Liga (jeweils Note 5,5) lassen die Hoffnung schwinden auf einen Kaderplatz bei der Europameisterschaft. Diesen dürfte Leroy Sané sicher haben, der im April ausschließlich in der Königsklasse auflief, in der Bundesliga dagegen angeschlagen keine einzige Minute absolvierte. Sein Hammer gegen Real Madrid zum wichtigen 1:1-Ausgleich war nicht nur aller Ehren wert, sondern auch sein erster Treffer seit dem 28. Oktober 2023.

Havertz lässt die Gunners fliegen – Ducksch und Undav im Gleichschritt

Das Aus im Kampf um den Henkelpott musste dagegen Kai Havertz verkraften. In den beiden Viertelfinalpartien gegen München blieb er blass, in der Liga wird er dagegen zum Garanten für Arsenals Höhenflug. Vier Tore und drei Assists gelangen dem Mittelstürmer der Gunners in sechs Ligaspielen. Auch Marvin Ducksch und Deniz Undav trafen in den vergangenen Wochen wieder regelmäßig (jeweils drei Tore, ein Assist). Hoffenheims Maximilian Beier war im April zwar an 17 Torschüssen als Schütze oder Vorlagengeber beteiligt, ein Scorerpunkt wollte ihm dabei aber nicht gelingen.

Christoph Huber

Thema
Themenarchiv

Formcheck der deutschen EM-Kandidaten

zum Thema

  • Der kicker wertet seit Jahresbeginn die Leistungen der potenziellen EM-Fahrer Monat für Monat aus.
  • Im Januar umfasst die Liste 48 Profis, mittlerweile hat Bundestrainer Julian Nagelsmann noch 42 Kandidaten im Blick.

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imago images/Grafik: kicker

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Aufgeteilt nach den sieben taktischen Positionen der kicker-Rangliste checkt der kicker Monat für Monat die jeweils aktuelle Form der EM-Kandidaten. Grün signalisiert “voll in EM-Form”, Rot steht für “aktuell nicht in EM-Form” (möglicherweise auch aus Verletzungsgründen) und Gelb bedeutet “EM-Kandidat, darf aber nicht nachlassen”.

Neuer überzeugt international – Zuletzt patzte ter Stegen

Überzeugend in der Champions League, solide in der Liga. So liest sich die April-Bilanz von Bayern-Keeper Manuel Neuer, der in der Bundesliga zwei Partien angeschlagen verpasste. Sein schärfster Konkurrent um den Platz im deutschen Tor schied im Viertelfinale der Champions League gegen PSG aus und kassierte in diesen beiden Spielen sechs Gegentreffer. In La Liga gab es zwar ausnahmslos Dreier für Barca, doch jüngst beim 4:2-Sieg gegen Valencia patzte ter Stegen vor dem zwischenzeitlichen 1:1 folgenschwer.

Tahs überragender April – Anton besticht weiterhin

Einen überragenden April hat Jonathan Tah hinter sich. Mit Leverkusen sicherte er sich die Deutsche Meisterschaft und schaffte mit seinem Team den Finaleinzug im DFB-Pokal sowie den Halbfinaleinzug in der Europa League. In drei seiner sieben Partien im zurückliegenden Monat erhielt er die Noten 2 oder besser; schlechter als mit einer 3 wurde er nie benotet. Im Top-Duell vom 31. Spieltag gegen den Stuttgart war jedoch ein anderer Innenverteidiger bester Akteur auf dem Platz: VfB-Kapitän Waldemar Anton unterstrich seine ebenfalls gute Form mit Zweikampfstärke und offensiven Akzenten.

Kimmich findet immer mehr Gefallen

Hinten rechts freundet sich Joshua Kimmich immer mehr mit seiner neuen (alten) Rolle an. In der Liga sammelte er einen Assist beim 2:0-Sieg gegen Köln, im Viertelfinal-Rückspiel der Champions League erzielte er das goldene Tor gegen Arsenal, das den Halbfinaleinzug bescherte. Die hinten links konkurrierenden Maximilian Mittelstädt und David Raum spielten einen ordentlichen April, ohne die ganz großen Highlights zu setzen. Der Stuttgarter blieb offensiv komplett ohne Scorerpunkt, der Leipziger steuerte immerhin eine Torvorlage bei.

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Musiala muss lange auf einen Scorerpunkt warten – Wirtz glänzt auch als Joker

Ein wenig auseinander driftete die Form der beiden Jungstars in der Offensive. Während Bayerns Jamal Musiala bis zum CL-Halbfinale gegen Real Madrid am letzten Tag des Aprils (ein Assist durch den herausgeholten Elfmeter) zuvor in fünf Pflichtspielen ohne Scorerpunkt geblieben war, war Leverkusens Florian Wirtz maßgeblich am positiven Abschneiden seines Teams beteiligt. Sechs Tore und zwei Vorlagen sind seine Bilanz – und das, obwohl er in drei Spielen nur von der Bank aus zum Zug kam. So auch beim geschichtsträchtigen 5:0 gegen Werder Bremen am 14. April, als er nach der Pause eingewechselt wurde und mit einem Hattrick Bayers erste Meisterschaft in die Schale eingravierte.

Adeyemis Hoffnungen schwinden – Sané spielt nur international und trifft mal wieder

Im März noch effizient auf dem Platz, befindet sich Karim Adeyemi aktuell auf der Suche nach seiner Form. Keine Torbeteiligung und zwei leistungsmäßige Totalausfälle in der Liga (jeweils Note 5,5) lassen die Hoffnung schwinden auf einen Kaderplatz bei der Europameisterschaft. Diesen dürfte Leroy Sané sicher haben, der im April ausschließlich in der Königsklasse auflief, in der Bundesliga dagegen angeschlagen keine einzige Minute absolvierte. Sein Hammer gegen Real Madrid zum wichtigen 1:1-Ausgleich war nicht nur aller Ehren wert, sondern auch sein erster Treffer seit dem 28. Oktober 2023.

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Hainer schwärmt von Rangnick – Entscheidung rückt näher

Eine Einigung zwischen dem FC Bayern und Ralf Rangnick rückt näher, ist aber offenbar nicht mehr vor dem Rückspiel in Madrid zu erwarten. Herbert Hainer geriet schon mal ins Schwärmen.

Herbert Hainer (re.) bei seiner Ankunft in der Arena vor dem Real-Spiel - danach sprach der Bayern-Präsident auch über Ralf Rangnick.

Herbert Hainer (re.) bei seiner Ankunft in der Arena vor dem Real-Spiel – danach sprach der Bayern-Präsident auch über Ralf Rangnick.

imago images (2)

Das 2:2 gegen Real Madrid gab am Dienstagabend genug Gesprächsstoff her, dennoch blieb noch Raum, um das Dauerthema rund um den FC Bayern nicht zu vernachlässigen. Wird Ralf Rangnick neuer Trainer des FC Bayern? Und falls ja: Wann wird die Entscheidung bekanntgegeben?

“Das ist wie mit der Wettervorhersage: Manchmal kommen die Schauer im April, wo man sie nicht erwartet, manchmal kommt die Sonne im Mai”, äußerte sich Vorstandschef Jan-Christian Dreesen ziemlich kryptisch. Man könne das Wetter nun mal “nicht beeinflussen”.

Klar scheint, dass die Bayern-Verantwortlichen ihrem Ziel, Rangnick zum Nachfolger von Thomas Tuchel zu machen, immer näherkommen, ohne dass der finale Vollzug unmittelbar bevorsteht. “Wir sind mit Ralf in guten Gesprächen”, bestätigte Präsident Herbert Hainer nach dem Hinspiel im Champions-League-Halbfinale bei Sky, “aber jetzt muss man ein paar Tage abwarten, um zu sehen, ob es auch final so rausgeht.” Es werde “nicht mehr allzu lange dauern, bis wir wissen, in welche Richtung es geht”.

Bayern erwarten keine Rangnick-Entscheidung vorm Rückspiel

Vor dem Rückspiel in Madrid am kommenden Mittwoch (21 Uhr, LIVE! bei kicker) wollen die Bayern jedenfalls keine Entscheidung kommunizieren. “Wir wollen Planungssicherheit, die werden wir uns intern verschaffen. Aber die beiden Real-Spiele sind elementar wichtig, um die Saison bestmöglich zu gestalten.” Alles dazwischen ergebe deshalb “auch gar keinen Sinn”, erklärte Sportvorstand Max Eberl.

Auch wenn Rangnick derzeit noch beim ÖFB als österreichischer Nationaltrainer unter Vertrag steht, geriet Hainer am Dienstag schon einmal ins Schwärmen. “Er ist ein exzellenter Kenner der Fußballszene. Er hat enorme Fähigkeiten, Spieler und Mannschaften zu entwickeln. Alles, was ich aus dem Umfeld der österreichischen Nationalmannschaft höre, ist sehr, sehr positiv. Und wir haben ja selber Spieler, die unter ihm arbeiten”, nannte der FCB-Präsident die Vorzüge des 65-Jährigen. “Wenn er kommen sollte, wäre er eine sehr gute Wahl für uns.”

Was Bellingham Kane vor dem Elfmeter sagte

Harry Kane (30) hat auch im Halbfinale der Champions League getroffen – und anschließend über sein nächstes Tor gesprochen.

Der Schiedsrichter geht dazwischen: Jude Bellingham (re.) versucht Harry Kane vor dem Elfmeter abzulenken.

Der Schiedsrichter geht dazwischen: Jude Bellingham (re.) versucht Harry Kane vor dem Elfmeter abzulenken.

Getty Images

In der Bundesliga jagt er Robert Lewandowskis 41-Tore-Rekord, in der Champions League den ersten Titel seiner Karriere. Bevor im Juni die Europameisterschaft beginnt, steht noch einiges auf Programm für Harry Kane. Hoffentlich, aus Sicht des Stürmers.

Bayerns Topscorer lächelte zwar viel am Dienstagabend nach dem 2:2 im Halbfinal-Hinspiel gegen Real Madrid, ganz zufrieden war er dennoch nicht. “Wenn du in so einem wichtigen Spiel 2:1 führst und nicht gewinnst, ist immer ein bisschen Enttäuschung dabei”, meinte Kane und richtete den Blick gleich nach vorne: “Wir können viel Positives mitnehmen.”

Ein “ganz guter” Schritt

Ähnlich wie schon vor drei Wochen in London, als das erste Viertelfinale gegen Arsenal ebenfalls 2:2 geendet war. “Wir haben drei Schritte ganz gut absolviert”, sagt Kane deshalb. “Zwei gegen Arsenal und einen heute. Aber jetzt kommt es auf nächste Woche an. Es wird Phasen geben, in denen wir den Ball haben werden. Und es wird Phasen geben, in denen wir wirklich aufpassen müssen vor deren Umschaltspiel.”

Trotzdem überwiegt beim 30-jährigen Angreifer die Zuversicht nach einem emotional aufgeladenen Abend. “Bayern München gegen Real Madrid in einem Champions-League-Halbfinale, größer geht es kaum”, freut er sich. “Das ist die Erfahrung, die ich mitnehmen möchte. Dafür bin ich hergekommen, um diese Möglichkeiten zu haben.”

“Ich weiß, dass du nach links schießen wirst”

Und natürlich die Möglichkeit, das ganz persönliche “Finale dahoam” zu spielen. In genau einem Monat steigt das Endspiel der Königsklasse im Wembley-Stadium, der Heimat der englischen Nationalmannschaft. “Es ist in meinem Hinterkopf”, gibt Kane zu. “Ich würde lügen, wenn ich sage, dass es kein Traum von mir ist, ein Champions-League-Finale in Wembley zu spielen.”

Er selbst will mit seinem nächsten Pflichtspieltor – 43 sind es inzwischen – dafür sorgen, dieses Finale zu erreichen. “Ich fühle mich gut, bin gut in Form und selbstbewusst. Ich werde Chancen bekommen und hoffentlich ein paar nutzen.”

So wie jene vom Elfmeterpunkt zum zwischenzeitlichen 2:1 gegen Madrid. Jude Bellingham, Kanes Nationalmannschaftskollege, hatte noch versucht, auf seinen Kapitän einzureden, doch “in dem Moment habe ich es gar nicht verstanden”, erklärte Kane später. “Ich habe nach dem Spiel mit ihm gesprochen, und er meinte: ‘Ich weiß, dass du nach links schießen wirst.’ Der Elfmeter war ganz gut, ich habe gesehen, dass der Torwart sich ein bisschen früher bewegt.” Und nach links geschossen.

Mario Krischel