Musialas Glanz und viel Leerlauf

Das Abschneiden bei einem Turnier liefert am Ende einer Saison einen guten Index, wo ein Verein im internationalen Vergleich steht. Die Bilanz der Bayern-Stars nach dem ersten EM-Spieltag: gemischt.

Während Jamal Musiala (Mitte) beim EM-Auftakt überzeugte, haben Kingsley Coman (li.) und Harry Kane (re.) persönlich einen ernüchternden 1. Spieltag erlebt.

Während Jamal Musiala (Mitte) beim EM-Auftakt überzeugte, haben Kingsley Coman (li.) und Harry Kane (re.) persönlich einen ernüchternden 1. Spieltag erlebt.

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Nach der kranhkheitsbedingten Absage von Aleksandar Pavlovic ist der FC Bayern mit zehn seiner Spieler bei der EM vertreten: fünf für Deutschland, zwei für Frankreich, je einer bei England, den Niederlanden und Österreich. Das sind so wenige wie zuletzt 2016 bei der EM in Frankreich.

Für das bisherige Glanzlicht aus Bayern-Sicht sorgte zweifelsfrei Jamal Musiala, der sich im Eröffnungsspiel zum besten Spieler auf dem Platz aufschwang und beim 5:1 gegen Schottland sehenswert zum 2:0 traf. Ein Brustlöser für den 21-Jährigen, der schon bei der WM in Katar international durchstarten wollte, dort aber glücklos blieb? Das Spiel gegen die Ungarn am Mittwoch dürfte Aufschluss darüber geben.

Sané und Müller müssen sich mit Joker-Rolle begnügen

Neben Musiala standen Manuel Neuer und Joshua Kimmich in der Startelf des DFB-Teams. Neuer blieb weitgehend beschäftigungslos, konnte beim Eigentor von Antonio Rüdiger nichts machen. Kimmich erledigte seinen Job als Rechtsverteidiger gut, er bereitete das 1:0 durch Florian Wirtz vor. Leroy Sané und Thomas Müller kamen als Joker in die Partie, müssen sich zumindest vorerst mit dieser Rolle begnügen.

Das ergeht – wenig überraschend – Kingsley Coman bei Frankreich nicht anders. Nach seinen vielen Verletzungen wurde der Außenbahnspieler gerade rechtzeitig fit, saß beim 1:0 gegen Österreich aber das komplette Spiel über auf der Bank. Im Gegensatz zu Dayot Upamecano, der das Vertrauen von Didier Deschamps genießt und eine ordentlich-solide Vorstellung in der Innenverteidigung ablieferte. Auf der Gegenseite gehörte Konrad Laimer zu den besseren Österreichern, emsig und laufstark wie gewohnt, wenn auch rechts in ungewohnter Position.

De Ligt außen vor – Kane bleibt blass

Sicher mehr erwartet hätte sich Matthijs de Ligt, der wie schon bei der WM in Katar bei den Niederlanden nur eine Nebenrolle zu bekleiden scheint. Trotz Dreierkette fand sich für ihn beim 2:1 gegen Polen kein Platz, Stefan de Vrij (Inter Mailand), ManCitys Nathan Ake und natürlich Virgil van Dijk (Liverpool) erhielten den Vorzug.

Gesetzt ist bei England natürlich Harry Kane als Kapitän und Mittelstürmer. Bis auf einen Lattenkopfball zeigte der 30-Jährige beim 1:0 gegen Serbien aber wenig, er muss sich steigern.

Frank Linkesch

Titellose Saison mit Bayern: Warum Laimer keinen Hangover befürchtet

Seine erste Saison beim FC Bayern München schloss Konrad Laimer ohne Titel ab. Auf die EM in Deutschland soll das keinen Einfluss haben.

Konrad Laimer wird Österreich gegen Frankreich als Kapitän aufs Feld führen.

Konrad Laimer wird Österreich gegen Frankreich als Kapitän aufs Feld führen.

IMAGO/Langer

Aus Düsseldorf berichtet Nikolaus Fink

Wenige Stunden müssen sich Konrad Laimer und Co. noch gedulden, bis die Europameisterschaft in Deutschland auch für das österreichische Nationalteam so richtig losgeht. Nach langen Tagen der Vorbereitung in Berlin übersiedelte der ÖFB-Tross am Sonntagnachmittag nach Düsseldorf, wo am Montag das EM-Auftaktspiel gegen Frankreich (21 Uhr, LIVE! bei kicker) ansteht. Dann wolle man das “Kribbeln”, wie Laimer bei der Pressekonferenz rund 24 Stunden vor Anpfiff erklärte, in einen starken Auftritt ummünzen.

EM-Gruppenphase – 1. Spieltag

Nach einer enttäuschenden Saison mit dem FC Bayern München ist Laimer bestrebt, die Spielzeit einigermaßen versöhnlich abzuschließen. “Natürlich hatten wir eine Saison mit vielen Ups and Downs, die nicht zufriedenstellend war”, blickte der 27-Jährige auf die vergangenen Monate zurück. Zusätzlicher Ansporn sei das titellose Jahr beim deutschen Rekordmeister aber nicht, denn: “Ich bin ein Typ, der sowieso immer gewinnen will.”

“Dann könnten wir lange reden”

Gegen die Equipe Tricolore könne dies nur mit einer “außergewöhnlichen Leistung” gelingen. “Frankreich hat so einen guten Kader, so viele gute individuelle Spieler. Wenn man alle aufzählen und über ihre ganzen Stärken reden würde, dann könnten wir lange reden”, erklärte Laimer. “Um das geht es gar nicht. Es geht darum, den Fußball zu spielen, den wir spielen wollen.” Dann könne Österreich jeder Mannschaft wehtun. Selbst den Franzosen.

Dass sich die Mannschaft von Didier Deschamps im Vorfeld der Partie hauptsächlich mit der politischen Lage im eigenen Land befasste, war für Laimer nicht einmal eine Randnotiz. Zu groß ist die Vorfreude auf die EM. “Wir haben uns so lange darauf vorbereitet. Man spürt einfach, dass eine EURO etwas Besonderes ist für das eigene Land”, sagte der Mittelfeldmann, der die ÖFB-Elf am Montag als Kapitän auf das Spielfeld führen wird. “Jetzt kann es endlich losgehen.”

Laimers Augsburg-Erfahrung: “… und auf einmal schreien die alle”

Am Tag nach dem 4:0 gegen den FC Augsburg feierte Konrad Laimer (24) seine Podcast-Premiere. Erfrischend offen und ehrlich sprach der Österreicher über vielfältige Themen.

Er äußert sich ausführlich in "kicker meets DAZN": Konrad Laimer.

Er äußert sich ausführlich in “kicker meets DAZN”: Konrad Laimer.

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Konrad Laimer ist in der neuen Folge des Podcasts “kicker meets DAZN” wahrlich nicht anzumerken, dass er noch nie in einem solchen zu Gast war. Ohne Berührungsängste gibt der Österreicher, dessen Vater und Opa ebenfalls Konrad heißen, offen Einblick in sein Seelenleben.

Laimer berichtet vom “kleinen Tief nach einer sehr erfolgreichen Rückrunde”, mit dem 4:0 gegen Augsburg am Sonntag hätte RB ein “Zeichen gesetzt” – zur richtigen Zeit. Also vor dem Saisonfinale in Bielefeld am Samstag und dem DFB-Pokalfinale eine Woche später gegen den SC Freiburg.

Gerade erst hatte Leipzig das schmerzhafte Halbfinal-Aus in der Europa League verarbeiten müssen. “Wenn du so knapp an so etwas Großem dran bist, dann tut das einfach weh”, gesteht Laimer, der die 1:3-Niederlage in Glasgow als “nicht notwendig” einstuft. Seiner Meinung nach sei es “an der Zeit, aus solchen Spielen zu lernen”. Ein gewisser Teil der Mannschaft habe schließlich schon genügend prägende Pleiten in der jüngeren Vergangenheit miterlebt. “Der Schritt muss endlich mal gemacht werden.”

Stimmungstechnisch sei der Auftritt im Ibrox Stadium fraglos “ein prägendes Erlebnis” gewesen und “das Beste, was ich erlebt habe”. Leipzig stehe durch das Halbfinal-Aus aber weiter vor dem Schritt “von einer sehr guten Mannschaft zu einer, die Titel gewinnt”. Das bevorstehende Endspiel im DFB-Pokal gegen Freiburg stellt die nächste Bewährungsprobe dar.

Gregoritsch klärt seinen Landsmann auf

Selbstvertrauen für die beiden letzten Saisonspiele tankte Leipzig im relativ einseitigen Heimspiel gegen Augsburg. Wenige Augenblicke vor Anpfiff sei es im Spielertunnel aber zu einer kuriosen Situation gekommen, weil das 2:2 der Stuttgarter in München dem FCA den Klassenerhalt gesichert hatte: “Das war ganz lustig. Bei uns im Tunnel sind zwei Fernseher und da ist sogar das Spiel gelaufen – und auf einmal schreien die alle. Ich dachte kurz: Ist das die Einstimmung, dass wir jetzt rausgehen?” Landsmann Michael Gregoritsch habe Laimer aber schnell aufgeklärt.

KMD #130 - Konrad Laimer

09. Mai 202201:32:25 Stunden

KMD #130 – Konrad Laimer

Der begehrteste Spieler der Bundesliga ist zu Gast im einflussreichsten Fußball-Podcast Deutschlands! Superlative, so weit das Auge reicht! Alex und Benni besuchen Konrad Laimer im Trainingszentrum von RB Leipzig und sprechen mit dem Österreicher über die wechselhafte Saison der Sachsen, seine ganz besondere Position auf dem Feld, die aktuellen Gerüchte um einen Wechsel im Sommer (Bayern? Dortmund? Liverpool?) und Eigenheiten des europäischen Stadionpublikums von Glasgow bis Istanbul. Außerdem wird natürlich der vorletzte Bundesliga-Spieltag analysiert und der Aufstieg des glorreichen FC Schalke gebührend zelebriert. Lauscher auf und hereinspaziert zur gigantischsten Podcast-Ausgabe, die ihr in dieser Woche hören werdet!

KMD #129 – Mario Götze

02.05.2022

KMD #128 – Bo Svensson

25.04.2022

KMD #127 – Rouven Schröder Vol. III

18.04.2022

KMD #126 – Robin Knoche

11.04.2022

weitere Podcasts

Insgesamt blickt Laimer auf eine nicht immer leichte Saison zurück, gerade in der ersten Halbserie fand sich der 20-malige österreichische A-Nationalspieler (zwei Tore) für ihn überraschend auf der Bank wieder. “Ich habe lustigerweise in der Hinrunde alle sechs Champions-League-Spiele von Anfang an gespielt, in der Bundesliga gefühlt kein einziges”, denkt der Mittelfeld-Antreiber zurück. “Das war eine eigenartige Situation.”

Laimer aber ging auf seine ganz eigene Art und Weise mit der Situation um, machte sich mit bärenstarken Leistungen wieder unverzichtbar für Trainer Domenico Tedesco. Sein bestes Saisonspiel machte Laimer fraglos beim 4:1 in Dortmund, als er zwei Tore erzielte und ein weiteres auflegte (kicker-Note 1,0). Zum ersten Mal in dieser Saison schaffte er es in die kicker-Elf des Tages und wurde prompt auch zum Spieler des Tages gewählt.

Was Laimer über das Erlebnis in Glasgow, den österreichischen Fan an sich, die Vorteile einer “normalen” Woche, den “leichteren” Impact von Offensivspielern, Ralf Rangnick und die Frage, die “man sich fast jeden Sommer stellen sollte”, sagt, hören Sie in der neuen Folge “kicker meets DAZN”.

Jetzt hören! Die neue KMD-Folge mit Konrad Laimer

Konrad Laimer (24) ist derzeit im In- und Ausland begehrt. Verpflichtet hat ihn nun aber nicht der FC Bayern oder der FC Liverpool – sondern “kicker meets DAZN”.

Jetzt hören! Die neue Folge "kicker meets DAZN" mit Konrad Laimer.

Jetzt hören! Die neue Folge “kicker meets DAZN” mit Konrad Laimer.

kicker

Zu einem der Gesichter des Leipziger Aufschwungs unter Domenico Tedesco hat sich Konrad Laimer gemausert. Die Leistungen des zentralen Mittelfelspielers haben ihn auch ins Blickfeld europäischer Topklubs gespült. Seine Zusage hat Laimer noch keinem Klub gegeben, dafür aber dem Team von “kicker meets DAZN”.

Im Interview der neuen Folge spricht Laimer über seine Entwicklung zu einem der begehrtesten Sechser der Bundesliga, über die heutigen Anforderungen an seine wichtige Position – und über die Wiedervereinigung mit einem alten Bekannten: In der österreichischen Nationalmannschaft wird Laimer bald von Ralf Rangnick trainiert, unter dem er bereits in Leipzig spielte.

Zusätzlich besprechen die beiden Moderatoren Schlüter und Zander den 33. Spieltag – und mit kicker-Reporter Toni Lieto über den “19. Bundesligisten”. Der FC Schalke 04 ist zurück in der Bundesliga, Lieto kann von einer außergewöhnlichen Saison berichten.

KMD #130 - Konrad Laimer

09. Mai 202201:32:25 Stunden

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