DFB-Formcheck: Goretzkas starke Reaktion – Tahs traumhafte Tage

Noch 44 Tage bis zum EM-Auftakt der DFB-Elf. Der kicker wertet die Leistungen der 42 EM-Kandidaten im Monat April aus.

Derzeit gut drauf: Jonathan Tah, Leon Goretzka, Kai Havertz

Derzeit gut drauf: Jonathan Tah, Leon Goretzka, Kai Havertz

imago images/Grafik: kicker

Die heiße Phase vor der Heim-EM 2024 ist angebrochen. Der kicker hat eine Liste von 42 Profis zusammengestellt, die für Bundestrainer Julian Nagelsmann in Frage kommen dürften.

Aufgeteilt nach den sieben taktischen Positionen der kicker-Rangliste checkt der kicker Monat für Monat die jeweils aktuelle Form der EM-Kandidaten. Grün signalisiert “voll in EM-Form”, Rot steht für “aktuell nicht in EM-Form” (möglicherweise auch aus Verletzungsgründen) und Gelb bedeutet “EM-Kandidat, darf aber nicht nachlassen”.

Neuer überzeugt international – Zuletzt patzte ter Stegen

Überzeugend in der Champions League, solide in der Liga. So liest sich die April-Bilanz von Bayern-Keeper Manuel Neuer, der in der Bundesliga zwei Partien angeschlagen verpasste. Sein schärfster Konkurrent um den Platz im deutschen Tor schied im Viertelfinale der Champions League gegen PSG aus und kassierte in diesen beiden Spielen sechs Gegentreffer. In La Liga gab es zwar ausnahmslos Dreier für Barca, doch jüngst beim 4:2-Sieg gegen Valencia patzte ter Stegen vor dem zwischenzeitlichen 1:1 folgenschwer.

Tahs überragender April – Anton besticht weiterhin

Einen überragenden April hat Jonathan Tah hinter sich. Mit Leverkusen sicherte er sich die Deutsche Meisterschaft und schaffte mit seinem Team den Finaleinzug im DFB-Pokal sowie den Halbfinaleinzug in der Europa League. In drei seiner sieben Partien im zurückliegenden Monat erhielt er die Noten 2 oder besser; schlechter als mit einer 3 wurde er nie benotet. Im Top-Duell vom 31. Spieltag gegen den Stuttgart war jedoch ein anderer Innenverteidiger bester Akteur auf dem Platz: VfB-Kapitän Waldemar Anton unterstrich seine ebenfalls gute Form mit Zweikampfstärke und offensiven Akzenten.

Kimmich findet immer mehr Gefallen

Hinten rechts freundet sich Joshua Kimmich immer mehr mit seiner neuen (alten) Rolle an. In der Liga sammelte er einen Assist beim 2:0-Sieg gegen Köln, im Viertelfinal-Rückspiel der Champions League erzielte er das goldene Tor gegen Arsenal, das den Halbfinaleinzug bescherte. Die hinten links konkurrierenden Maximilian Mittelstädt und David Raum spielten einen ordentlichen April, ohne die ganz großen Highlights zu setzen. Der Stuttgarter blieb offensiv komplett ohne Scorerpunkt, der Leipziger steuerte immerhin eine Torvorlage bei.

Goretzka zeigt starke Reaktion nach Ausbootung

Für die März-Länderspiele nicht nominiert, zeigte Leon Goretzka eine starke Reaktion. Einer schwachen Leistung zum Monatsauftakt in Heidenheim folgten durchweg überzeugende Leistungen im Trikot des Rekordmeisters. Besonders hervorzuheben dabei seine Leistung beim 2:2 in der Königsklasse in London sowie beim 5:1 in der Liga bei Union. In beiden Partien wurde er vom kicker zum Spieler des Spiels gekürt. Er überzeugte dabei nicht nur durch Offensivstärke, sondern auch durch Balleroberungen und Zweikampfstärke.

Musiala muss lange auf einen Scorerpunkt warten – Wirtz glänzt auch als Joker

Ein wenig auseinander driftete die Form der beiden Jungstars in der Offensive. Während Bayerns Jamal Musiala bis zum CL-Halbfinale gegen Real Madrid am letzten Tag des Aprils (ein Assist durch den herausgeholten Elfmeter) zuvor in fünf Pflichtspielen ohne Scorerpunkt geblieben war, war Leverkusens Florian Wirtz maßgeblich am positiven Abschneiden seines Teams beteiligt. Sechs Tore und zwei Vorlagen sind seine Bilanz – und das, obwohl er in drei Spielen nur von der Bank aus zum Zug kam. So auch beim geschichtsträchtigen 5:0 gegen Werder Bremen am 14. April, als er nach der Pause eingewechselt wurde und mit einem Hattrick Bayers erste Meisterschaft in die Schale eingravierte.

Adeyemis Hoffnungen schwinden – Sané spielt nur international und trifft mal wieder

Im März noch effizient auf dem Platz, befindet sich Karim Adeyemi aktuell auf der Suche nach seiner Form. Keine Torbeteiligung und zwei leistungsmäßige Totalausfälle in der Liga (jeweils Note 5,5) lassen die Hoffnung schwinden auf einen Kaderplatz bei der Europameisterschaft. Diesen dürfte Leroy Sané sicher haben, der im April ausschließlich in der Königsklasse auflief, in der Bundesliga dagegen angeschlagen keine einzige Minute absolvierte. Sein Hammer gegen Real Madrid zum wichtigen 1:1-Ausgleich war nicht nur aller Ehren wert, sondern auch sein erster Treffer seit dem 28. Oktober 2023.

Havertz lässt die Gunners fliegen – Ducksch und Undav im Gleichschritt

Das Aus im Kampf um den Henkelpott musste dagegen Kai Havertz verkraften. In den beiden Viertelfinalpartien gegen München blieb er blass, in der Liga wird er dagegen zum Garanten für Arsenals Höhenflug. Vier Tore und drei Assists gelangen dem Mittelstürmer der Gunners in sechs Ligaspielen. Auch Marvin Ducksch und Deniz Undav trafen in den vergangenen Wochen wieder regelmäßig (jeweils drei Tore, ein Assist). Hoffenheims Maximilian Beier war im April zwar an 17 Torschüssen als Schütze oder Vorlagengeber beteiligt, ein Scorerpunkt wollte ihm dabei aber nicht gelingen.

Christoph Huber

Thema
Themenarchiv

Formcheck der deutschen EM-Kandidaten

zum Thema

  • Der kicker wertet seit Jahresbeginn die Leistungen der potenziellen EM-Fahrer Monat für Monat aus.
  • Im Januar umfasst die Liste 48 Profis, mittlerweile hat Bundestrainer Julian Nagelsmann noch 42 Kandidaten im Blick.

DFB-Formcheck: Goretzkas starke Reaktion – Tahs traumhafte Tage

Noch 44 Tage bis zum EM-Auftakt der DFB-Elf. Der kicker wertet die Leistungen der 42 EM-Kandidaten im Monat April aus.

Derzeit gut drauf: Jonathan Tah, Leon Goretzka, Kai Havertz

Derzeit gut drauf: Jonathan Tah, Leon Goretzka, Kai Havertz

imago images/Grafik: kicker

Die heiße Phase vor der Heim-EM 2024 ist angebrochen. Der kicker hat eine Liste von 42 Profis zusammengestellt, die für Bundestrainer Julian Nagelsmann in Frage kommen dürften.

Aufgeteilt nach den sieben taktischen Positionen der kicker-Rangliste checkt der kicker Monat für Monat die jeweils aktuelle Form der EM-Kandidaten. Grün signalisiert “voll in EM-Form”, Rot steht für “aktuell nicht in EM-Form” (möglicherweise auch aus Verletzungsgründen) und Gelb bedeutet “EM-Kandidat, darf aber nicht nachlassen”.

Neuer überzeugt international – Zuletzt patzte ter Stegen

Überzeugend in der Champions League, solide in der Liga. So liest sich die April-Bilanz von Bayern-Keeper Manuel Neuer, der in der Bundesliga zwei Partien angeschlagen verpasste. Sein schärfster Konkurrent um den Platz im deutschen Tor schied im Viertelfinale der Champions League gegen PSG aus und kassierte in diesen beiden Spielen sechs Gegentreffer. In La Liga gab es zwar ausnahmslos Dreier für Barca, doch jüngst beim 4:2-Sieg gegen Valencia patzte ter Stegen vor dem zwischenzeitlichen 1:1 folgenschwer.

Tahs überragender April – Anton besticht weiterhin

Einen überragenden April hat Jonathan Tah hinter sich. Mit Leverkusen sicherte er sich die Deutsche Meisterschaft und schaffte mit seinem Team den Finaleinzug im DFB-Pokal sowie den Halbfinaleinzug in der Europa League. In drei seiner sieben Partien im zurückliegenden Monat erhielt er die Noten 2 oder besser; schlechter als mit einer 3 wurde er nie benotet. Im Top-Duell vom 31. Spieltag gegen den Stuttgart war jedoch ein anderer Innenverteidiger bester Akteur auf dem Platz: VfB-Kapitän Waldemar Anton unterstrich seine ebenfalls gute Form mit Zweikampfstärke und offensiven Akzenten.

Kimmich findet immer mehr Gefallen

Hinten rechts freundet sich Joshua Kimmich immer mehr mit seiner neuen (alten) Rolle an. In der Liga sammelte er einen Assist beim 2:0-Sieg gegen Köln, im Viertelfinal-Rückspiel der Champions League erzielte er das goldene Tor gegen Arsenal, das den Halbfinaleinzug bescherte. Die hinten links konkurrierenden Maximilian Mittelstädt und David Raum spielten einen ordentlichen April, ohne die ganz großen Highlights zu setzen. Der Stuttgarter blieb offensiv komplett ohne Scorerpunkt, der Leipziger steuerte immerhin eine Torvorlage bei.

Goretzka zeigt starke Reaktion nach Ausbootung

Für die März-Länderspiele nicht nominiert, zeigte Leon Goretzka eine starke Reaktion. Einer schwachen Leistung zum Monatsauftakt in Heidenheim folgten durchweg überzeugende Leistungen im Trikot des Rekordmeisters. Besonders hervorzuheben dabei seine Leistung beim 2:2 in der Königsklasse in London sowie beim 5:1 in der Liga bei Union. In beiden Partien wurde er vom kicker zum Spieler des Spiels gekürt. Er überzeugte dabei nicht nur durch Offensivstärke, sondern auch durch Balleroberungen und Zweikampfstärke.

Musiala muss lange auf einen Scorerpunkt warten – Wirtz glänzt auch als Joker

Ein wenig auseinander driftete die Form der beiden Jungstars in der Offensive. Während Bayerns Jamal Musiala bis zum CL-Halbfinale gegen Real Madrid am letzten Tag des Aprils (ein Assist durch den herausgeholten Elfmeter) zuvor in fünf Pflichtspielen ohne Scorerpunkt geblieben war, war Leverkusens Florian Wirtz maßgeblich am positiven Abschneiden seines Teams beteiligt. Sechs Tore und zwei Vorlagen sind seine Bilanz – und das, obwohl er in drei Spielen nur von der Bank aus zum Zug kam. So auch beim geschichtsträchtigen 5:0 gegen Werder Bremen am 14. April, als er nach der Pause eingewechselt wurde und mit einem Hattrick Bayers erste Meisterschaft in die Schale eingravierte.

Adeyemis Hoffnungen schwinden – Sané spielt nur international und trifft mal wieder

Im März noch effizient auf dem Platz, befindet sich Karim Adeyemi aktuell auf der Suche nach seiner Form. Keine Torbeteiligung und zwei leistungsmäßige Totalausfälle in der Liga (jeweils Note 5,5) lassen die Hoffnung schwinden auf einen Kaderplatz bei der Europameisterschaft. Diesen dürfte Leroy Sané sicher haben, der im April ausschließlich in der Königsklasse auflief, in der Bundesliga dagegen angeschlagen keine einzige Minute absolvierte. Sein Hammer gegen Real Madrid zum wichtigen 1:1-Ausgleich war nicht nur aller Ehren wert, sondern auch sein erster Treffer seit dem 28. Oktober 2023.

Havertz lässt die Gunners fliegen – Ducksch und Undav im Gleichschritt

Das Aus im Kampf um den Henkelpott musste dagegen Kai Havertz verkraften. In den beiden Viertelfinalpartien gegen München blieb er blass, in der Liga wird er dagegen zum Garanten für Arsenals Höhenflug. Vier Tore und drei Assists gelangen dem Mittelstürmer der Gunners in sechs Ligaspielen. Auch Marvin Ducksch und Deniz Undav trafen in den vergangenen Wochen wieder regelmäßig (jeweils drei Tore, ein Assist). Hoffenheims Maximilian Beier war im April zwar an 17 Torschüssen als Schütze oder Vorlagengeber beteiligt, ein Scorerpunkt wollte ihm dabei aber nicht gelingen.

Christoph Huber

Thema
Themenarchiv

Formcheck der deutschen EM-Kandidaten

zum Thema

  • Der kicker wertet seit Jahresbeginn die Leistungen der potenziellen EM-Fahrer Monat für Monat aus.
  • Im Januar umfasst die Liste 48 Profis, mittlerweile hat Bundestrainer Julian Nagelsmann noch 42 Kandidaten im Blick.

Eintracht-Teamarzt Pfab wechselt zu Brighton & Hove Albion

Eintracht Frankfurt verliert seinen wichtigsten medizinischen Mitarbeiter: Teamarzt Prof. Dr. Florian Pfab wechselt zur neuen Saison in die Premier League.

Wechselt auf die Insel: Frankfurts Teamarzt Prof. Dr. Florian Pfab (li.).

Wechselt auf die Insel: Frankfurts Teamarzt Prof. Dr. Florian Pfab (li.).

IMAGO/Hartenfelser

Der durchaus anspruchsvolle Bundesliga-Endspurt, in dem Eintracht Frankfurt auf Meister Bayer 04 Leverkusen (5. Mai), Borussia Mönchengladbach (11. Mai) und RB Leipzig (18. Mai) trifft, wird zur Abschiedstour für Prof. Dr. Florian Pfab. Der 48-Jährige wechselt in die Premier League, wo er künftig die medizinische Leitung bei Brighton & Hove Albion übernimmt. Entsprechende Berichte von Sky und Bild, die sich mit kicker-Informationen decken, bestätigten die Frankfurter am Abend in Form einer Pressemitteilung.

Pfab ist in Frankfurt seit dem 3. Juli 2019 im Amt, in dieser Zeit arbeitete er gemeinsam mit den Trainern Adi Hütter, Oliver Glasner und nun Dino Toppmöller. Letzterer muss künftig auf die Expertise des allseits geschätzten Pfab verzichten. Weil dessen Vertrag noch bis 30. Juni 2025 läuft, wird sogar eine Ablösesumme fällig, die sich zwischen 200.000 Euro und 250.000 Euro bewegen soll.

Der gebürtige Münchner gilt unter anderem als Spezialist in der Prävention und konservativen Behandlung von Verletzungen sowie der Integration innovativer Evidenz-basierter diagnostischer und therapeutischer Methoden in den medizinischen Profialltag. Seine “hervorragende Arbeit” (O-Ton Sportvorstand Markus Krösche) zahlte sich aus, die Eintracht hatte im Vergleich zu manch anderem Bundesligisten kaum mit Muskelverletzungen zu kämpfen.

Krösche: “Sehen uns für die Zukunft sehr gut aufgestellt”

“Florian Pfab hat mit seinem Team den sportmedizinischen Bereich in den vergangenen fünf Jahren sehr gut entwickelt. Wir respektieren Florians Wunsch nach einer neuen Herausforderung und hatten dank des professionellen Austauschs frühzeitig Planungssicherheit”, wird Sportvorstand Krösche in der Vereinsmittelung zitiert. “Durch die Förderung und Beförderung verdienter Fachkräfte und vereinsinterner Impulse sehen wir uns für die Zukunft sehr gut aufgestellt, was Expertise, Zusammenarbeit und Entwicklung angeht.”

Mit Dr. Fabian Plachel, seit Juli 2022 zum medizinischen Stab bei der Eintracht gehört, wird einer Pfabs Position einnehmen, der eng mit dem scheidenden Teamarzt zusammenarbeitete. Pfab wird seine neue Stelle in der Premier League Anfang Juli antreten.

Wiedersehen mit Groß

Pfab war Professor an der Technischen Universität in München und Gastprofessor an der Harvard Medical School. Im Fußball machte sich Pfab in fünf Jahren beim FC Bayern (2004 bis 2009) einen Namen, ehe er von 2019 bis 2019 neun Jahre lang die medizinische Abteilung des FC Ingolstadt verantwortete. In dieser Zeit lernte Pfab auch Nationalspieler Pascal Groß (von 2012 bis 2017 beim FCI) kennen, auf den er nun in der Premier League treffen wird.

Eintracht-Teamarzt Pfab vor Wechsel zu Brighton & Hove Albion

Eintracht Frankfurt wird seinen wichtigsten medizinischen Mitarbeiter verlieren: Teamarzt Prof. Dr. Florian Pfab steht vor einem Wechsel in die Premier League.

Besorgter Blick: Frankfurts Teamarzt Prof. Dr. Florian Pfab (re.) mit Martin Hinteregger.

Besorgter Blick: Frankfurts Teamarzt Prof. Dr. Florian Pfab (re.) mit Martin Hinteregger.

imago images

Der durchaus anspruchsvolle Bundesliga-Endspurt, in dem Eintracht Frankfurt auf Meister Bayer 04 Leverkusen (5. Mai), Borussia Mönchengladbach (11. Mai) und RB Leipzig (18. Mai) trifft, wird zur Abschiedstour für Prof. Dr. Florian Pfab. Der 48-Jährige steht vor einem Wechsel in die Premier League, wo er künftig die medizinische Leitung bei Brighton & Hove Albion übernehmen soll. Entsprechende Berichte von Sky und Bild decken sich mit kicker-Informationen.

Pfab ist in Frankfurt seit dem 3. Juli 2019 im Amt, in dieser Zeit arbeitete er gemeinsam mit den Trainern Adi Hütter, Oliver Glasner und nun Dino Toppmöller. Letzterer muss künftig auf die Expertise des allseits geschätzten Pfab verzichten. Weil dessen Vertrag noch bis 30. Juni 2025 läuft, wird sogar eine Ablösesumme fällig, die sich zwischen 200.000 Euro und 250.000 Euro bewegen soll.

Der gebürtige Münchner gilt unter anderem als Spezialist in der Prävention und konservativen Behandlung von Verletzungen sowie der Integration innovativer Evidenz-basierter diagnostischer und therapeutischer Methoden in den medizinischen Profialltag. Seine “hervorragende Arbeit” (O-Ton Sportvorstand Markus Krösche) zahlte sich aus, die Eintracht hatte im Vergleich zu manch anderem Bundesligisten kaum mit Muskelverletzungen zu kämpfen.

Mit Dr. Fabian Plachel, seit Mitte Juni 2022 bei der Eintracht, wird einer Pfabs Position einnehmen, der eng mit dem scheidenden Teamarzt zusammenarbeitete. Pfab wird seine neue Stelle in der Premier League Anfang Juli antreten.

Wiedersehen mit Groß

Pfab war Professor an der Technischen Universität in München und Gastprofessor an der Harvard Medical School. Im Fußball machte sich Pfab in fünf Jahren beim FC Bayern (2004 bis 2009) einen Namen, ehe er von 2019 bis 2019 neun Jahre lang die medizinische Abteilung des FC Ingolstadt verantwortete. In dieser Zeit lernte Pfab auch Nationalspieler Pascal Groß (von 2012 bis 2017 beim FCI) kennen, auf den er nun in der Premier League treffen wird.

Finanzvorstand Frankenbach erklärt den Wert der Europa League für die Eintracht

Die Teilnahme an der Europa League ist für Eintracht Frankfurt drei Spieltage vor Schluss zum Greifen nah. Der kicker sprach mit Finanzvorstand Oliver Frankenbach über die monetäre Bedeutung des Wettbewerbs. Durch die Transfererlöse im vergangenen Sommer erzielen die Hessen in dieser Saison einen Rekordumsatz.

Markus Krösche (Vorstand Eintracht Frankfurt), Oliver Frankenbach (Vorstand Eintracht Frankfurt).

Markus Krösche (Vorstand Eintracht Frankfurt), Oliver Frankenbach (Vorstand Eintracht Frankfurt).

picture alliance / Pressefoto Rudel

Die Transferaktivitäten der Eintracht im Sommer 2023 versetzten selbst die Konkurrenz ins Staunen. “130 Millionen in einer Woche zu machen, das hätten wir gerne in Köln“, sagte der damalige FC-Coach Steffen Baumgart. Eine Anspielung auf die Verkäufe von Randal Kolo Muani (Paris, inklusive Bonus bis zu 95 Millionen Euro Ablöse) und Jesper Lindström (Neapel, bis zu 35 Mio.).

Erlöse aus der Saison 2022/23 werden deutlich übertroffen

Die Transfers sorgen in der laufenden Spielzeit für einen Rekord-Umsatz am Main: Finanzvorstand Oliver Frankenbach spricht von knapp 380 Millionen Euro, der Überschuss wird sich auf 30 bis 35 Millionen Euro belaufen. Damit wird der Umsatz aus der vergangenen Spielzeit (310,2 Millionen Euro), in der Frankfurt an der Champions League teilnahm und ins DFB-Pokal-Finale einzog, deutlich übertroffen. Zur neuen Normalität werden Erlöse in dieser Höhe jedoch nicht. “Das wird nicht die neue Benchmark, da es unrealistisch ist, dass wir jedes Jahr Transfererlöse dieser Größenordnung erzielen”, sagt Frankenbach im Gespräch mit dem kicker.

Neben den Transfereinnahmen waren in den vergangenen Jahren auch die Europapokal-Teilnahmen eine wichtige Erlösquelle. Mit Ausnahme der Saison 2020/21 spielte die SGE seit dem DFB-Pokal-Sieg 2018 jedes Jahr in einem internationalen Wettbewerb: dreimal in der Europa League, einmal in der Champions League und einmal in der Conference League. Aktuell ist die Wahrscheinlichkeit groß, dass Frankfurt in der neuen Saison in der Europa League antritt.

Einnahmen in der Ligaphase der Europa League fallen geringer aus

Obwohl es nach der Europapokal-Reform in der Ligaphase zwei Spiele mehr gibt als bislang in der Gruppenphase (sechs Partien), ist der Wettbewerb zunächst etwas weniger lukrativ. Frankenbach erläutert: “Der Verteilungsmodus ist etwas anders als in der Vergangenheit, in der sich relativ viele Zahlungsströme auf die Gruppenphase konzentrierten. Das ist jetzt etwas in Richtung der K.-o.-Runden verschoben worden. Wir haben es mal kalkuliert: Wenn wir in der Europa League nur in der Ligaphase spielen, erzielen wir nach Abzug aller Kosten ein wettbewerbsbezogenes Ergebnis in Höhe von etwa 17,5 Millionen Euro. In der Vergangenheit waren es eher 20 Millionen Euro.”

Der Umsatz würde sich in der Ligaphase auf etwa 24,7 Millionen Euro belaufen. Zum Vergleich: In der Ligaphase der Conference League würde die Eintracht mit 15,5 Millionen Euro Umsatz und einem wettbewerbsbezogenen Ergebnis in Höhe von 11,1 Millionen Euro kalkulieren. In dieser Saison erwies sich die Gruppenphase der Conference League für die Eintracht mit 12,8 Millionen Euro (wettbewerbsbezogenes Ergebnis) als etwas werthaltiger.

Trotz der zunächst geringeren Erlöse in der Ligaphase betont Frankenbach: “Ich will die Einnahmen aus dem internationalen Wettbewerb nicht schlechtreden – die sind sehr wichtig für uns. Zumal der Europapokal auch eine Plattform bietet, an anderen Stellen Erlöse zu erzielen. Auch der Marktwert der Spieler kann auf einem gewissen Niveau gehalten oder verbessert werden. Das ist wichtig für uns. Deshalb sollten wir alles daransetzen, Platz 6 abzusichern.” Zumal durch eine besondere Konstellation sogar die klitzekleine Chance besteht, dass dieser Rang für eine Teilnahme an der Champions League berechtigt.  Der Vorsprung auf den Tabellensiebten SC Freiburg beträgt drei Spieltage vor Schluss fünf Punkte.

Julian Franzke

Finanzvorstand Frankenbach erklärt den Wert der Europa League für die Eintracht

Die Teilnahme an der Europa League ist für Eintracht Frankfurt drei Spieltage vor Schluss zum Greifen nah. Der kicker sprach mit Finanzvorstand Oliver Frankenbach über die monetäre Bedeutung des Wettbewerbs. Durch die Transfererlöse im vergangenen Sommer erzielen die Hessen in dieser Saison einen Rekordumsatz.

Markus Krösche (Vorstand Eintracht Frankfurt), Oliver Frankenbach (Vorstand Eintracht Frankfurt).

Markus Krösche (Vorstand Eintracht Frankfurt), Oliver Frankenbach (Vorstand Eintracht Frankfurt).

picture alliance / Pressefoto Rudel

Die Transferaktivitäten der Eintracht im Sommer 2023 versetzten selbst die Konkurrenz ins Staunen. “130 Millionen in einer Woche zu machen, das hätten wir gerne in Köln“, sagte der damalige FC-Coach Steffen Baumgart. Eine Anspielung auf die Verkäufe von Randal Kolo Muani (Paris, inklusive Bonus bis zu 95 Millionen Euro Ablöse) und Jesper Lindström (Neapel, bis zu 35 Mio.).

Erlöse aus der Saison 2022/23 werden deutlich übertroffen

Die Transfers sorgen in der laufenden Spielzeit für einen Rekord-Umsatz am Main: Finanzvorstand Oliver Frankenbach spricht von knapp 380 Millionen Euro, der Überschuss wird sich auf 30 bis 35 Millionen Euro belaufen. Damit wird der Umsatz aus der vergangenen Spielzeit (310,2 Millionen Euro), in der Frankfurt an der Champions League teilnahm und ins DFB-Pokal-Finale einzog, deutlich übertroffen. Zur neuen Normalität werden Erlöse in dieser Höhe jedoch nicht. “Das wird nicht die neue Benchmark, da es unrealistisch ist, dass wir jedes Jahr Transfererlöse dieser Größenordnung erzielen”, sagt Frankenbach im Gespräch mit dem kicker.

Neben den Transfereinnahmen waren in den vergangenen Jahren auch die Europapokal-Teilnahmen eine wichtige Erlösquelle. Mit Ausnahme der Saison 2020/21 spielte die SGE seit dem DFB-Pokal-Sieg 2018 jedes Jahr in einem internationalen Wettbewerb: dreimal in der Europa League, einmal in der Champions League und einmal in der Conference League. Aktuell ist die Wahrscheinlichkeit groß, dass Frankfurt in der neuen Saison in der Europa League antritt.

Einnahmen in der Ligaphase der Europa League fallen geringer aus

Obwohl es nach der Europapokal-Reform in der Ligaphase zwei Spiele mehr gibt als bislang in der Gruppenphase (sechs Partien), ist der Wettbewerb zunächst etwas weniger lukrativ. Frankenbach erläutert: “Der Verteilungsmodus ist etwas anders als in der Vergangenheit, in der sich relativ viele Zahlungsströme auf die Gruppenphase konzentrierten. Das ist jetzt etwas in Richtung der K.-o.-Runden verschoben worden. Wir haben es mal kalkuliert: Wenn wir in der Europa League nur in der Ligaphase spielen, erzielen wir nach Abzug aller Kosten ein wettbewerbsbezogenes Ergebnis in Höhe von etwa 17,5 Millionen Euro. In der Vergangenheit waren es eher 20 Millionen Euro.”

Der Umsatz würde sich in der Ligaphase auf etwa 24,7 Millionen Euro belaufen. Zum Vergleich: In der Ligaphase der Conference League würde die Eintracht mit 15,5 Millionen Euro Umsatz und einem wettbewerbsbezogenen Ergebnis in Höhe von 11,1 Millionen Euro kalkulieren. In dieser Saison erwies sich die Gruppenphase der Conference League für die Eintracht mit 12,8 Millionen Euro (wettbewerbsbezogenes Ergebnis) als etwas werthaltiger.

Trotz der zunächst geringeren Erlöse in der Ligaphase betont Frankenbach: “Ich will die Einnahmen aus dem internationalen Wettbewerb nicht schlechtreden – die sind sehr wichtig für uns. Zumal der Europapokal auch eine Plattform bietet, an anderen Stellen Erlöse zu erzielen. Auch der Marktwert der Spieler kann auf einem gewissen Niveau gehalten oder verbessert werden. Das ist wichtig für uns. Deshalb sollten wir alles daransetzen, Platz 6 abzusichern.” Zumal durch eine besondere Konstellation sogar die klitzekleine Chance besteht, dass dieser Rang für eine Teilnahme an der Champions League berechtigt.  Der Vorsprung auf den Tabellensiebten SC Freiburg beträgt drei Spieltage vor Schluss fünf Punkte.

Julian Franzke

Ekitikés Bestätigung auf großer Bühne

Längere Zeit stellte Hugo Ekitiké die Geduld der Eintracht-Anhänger auf die Probe. Nach und nach wird das Potenzial des Rekord-Einkaufs indes offensichtlich.

Traf sehenswert beim FC Bayern: Hugo Ekitiké.

Traf sehenswert beim FC Bayern: Hugo Ekitiké.

IMAGO/Jan Huebner

Vor gut zwei Wochen, nach dem enttäuschenden 0:3 beim VfB Stuttgart, klang die Prognose von Markus Krösche noch wie das berühmte Pfeifen im Walde. Zwei Großchancen hatte Hugo Ekitiké (21) da vergeben, wartete auch nach elf Pflichtspiel-Einsätzen immer noch auf den ersten Treffer im Eintracht-Trikot. Im Umfeld machte sich bereits Verzweiflung breit mit Blick auf den von Paris St. Germain im Winter losgeeisten Hochbegabten, der zunächst mit frappierenden Fitnessmängeln beim neuen Arbeitgeber angetreten war.

Frankfurts Sportvorstand aber prophezeite den Skeptikern in Stuttgart direkt: “Nächste Woche macht er ihn.” Die Gefahr, in diesem speziellen Fall hinterher als Dampfplauderer dazustehen, nahm Krösche in Kauf. Und Ekitiké bestätigte das Vertrauen eindrucksvoll. Erst mit seiner Tor-Premiere gegen Augsburg (3:1), der an diesem Samstag beim FC Bayern (1:2) gleich das nächste persönliche Erfolgserlebnis folgte mit einem Traumtreffer zum zwischenzeitlichen 1:1.

“Das ist Hugos Qualität. Fußballerisch ist er sowieso über jeden Zweifel erhaben”

Wie Ekitiké die Gegenspieler Thomas Müller und Konrad Laimer austanzte, dann technisch anspruchsvoll mit der Innenseite auch Nationalkeeper Manuel Neuer düpierte, verdeutlichte auf großer Bühne, was Eintrachts Verantwortliche von Anfang an in dem jungen Mann gesehen hatten, der klubintern inzwischen das Etikett “Rekordeinkauf” trägt. Vergangene Woche zog Frankfurt die Kaufoption und stattete den Angreifer mit einem bis 2029 laufenden Vertrag aus. Inklusive vorab entrichteter Leihgebühr für die laufende Saison summiert sich die Ablöse auf knapp 20 Millionen Euro.

Das “große Potenzial”, von dem Krösche bei der Verpflichtung schwärmte, trat bei der sehenswerten Aktion in München nun offen zutage. Was Krösche wiederum relativ nüchtern kommentiert: “Natürlich freut es mich, dass er jetzt zweimal hintereinander getroffen hat. Das ist eben Hugos Qualität. Fußballerisch ist er sowieso über jeden Zweifel erhaben und jetzt auch in einem guten Fitnesszustand.”

Gegen Leverkusen wieder fest in der Startelf eingeplant

Über die volle Distanz zu gehen, wäre für Ekitiké grundsätzlich kein Problem gewesen, lässt der Boss durchblicken. Grund für die Auswechslung nach knapp 70 Minuten: Ein Schlag auf den Oberschenkel, der aber offenbar keine gravierenden Konsequenzen nach sich zieht. Der schlaksige Franzose, so der Stand am Montag, wird im Lauf der Woche wieder im Mannschaftstraining und am Sonntag gegen Bayer Leverkusen erneut in der Startelf erwartet. Vielleicht kommt der bereits feststehende Titelträger ja gerade Recht für Ekitikés nächstes kleines Meisterstück.

Thiemo Müller

Ekitikés Bestätigung auf großer Bühne

Längere Zeit stellte Hugo Ekitiké die Geduld der Eintracht-Anhänger auf die Probe. Nach und nach wird das Potenzial des Rekord-Einkaufs indes offensichtlich.

Traf sehenswert beim FC Bayern: Hugo Ekitiké.

Traf sehenswert beim FC Bayern: Hugo Ekitiké.

IMAGO/Jan Huebner

Vor gut zwei Wochen, nach dem enttäuschenden 0:3 beim VfB Stuttgart, klang die Prognose von Markus Krösche noch wie das berühmte Pfeifen im Walde. Zwei Großchancen hatte Hugo Ekitiké (21) da vergeben, wartete auch nach elf Pflichtspiel-Einsätzen immer noch auf den ersten Treffer im Eintracht-Trikot. Im Umfeld machte sich bereits Verzweiflung breit mit Blick auf den von Paris St. Germain im Winter losgeeisten Hochbegabten, der zunächst mit frappierenden Fitnessmängeln beim neuen Arbeitgeber angetreten war.

Frankfurts Sportvorstand aber prophezeite den Skeptikern in Stuttgart direkt: “Nächste Woche macht er ihn.” Die Gefahr, in diesem speziellen Fall hinterher als Dampfplauderer dazustehen, nahm Krösche in Kauf. Und Ekitiké bestätigte das Vertrauen eindrucksvoll. Erst mit seiner Tor-Premiere gegen Augsburg (3:1), der an diesem Samstag beim FC Bayern (1:2) gleich das nächste persönliche Erfolgserlebnis folgte mit einem Traumtreffer zum zwischenzeitlichen 1:1.

“Das ist Hugos Qualität. Fußballerisch ist er sowieso über jeden Zweifel erhaben”

Wie Ekitiké die Gegenspieler Thomas Müller und Konrad Laimer austanzte, dann technisch anspruchsvoll mit der Innenseite auch Nationalkeeper Manuel Neuer düpierte, verdeutlichte auf großer Bühne, was Eintrachts Verantwortliche von Anfang an in dem jungen Mann gesehen hatten, der klubintern inzwischen das Etikett “Rekordeinkauf” trägt. Vergangene Woche zog Frankfurt die Kaufoption und stattete den Angreifer mit einem bis 2029 laufenden Vertrag aus. Inklusive vorab entrichteter Leihgebühr für die laufende Saison summiert sich die Ablöse auf knapp 20 Millionen Euro.

Das “große Potenzial”, von dem Krösche bei der Verpflichtung schwärmte, trat bei der sehenswerten Aktion in München nun offen zutage. Was Krösche wiederum relativ nüchtern kommentiert: “Natürlich freut es mich, dass er jetzt zweimal hintereinander getroffen hat. Das ist eben Hugos Qualität. Fußballerisch ist er sowieso über jeden Zweifel erhaben und jetzt auch in einem guten Fitnesszustand.”

Gegen Leverkusen wieder fest in der Startelf eingeplant

Über die volle Distanz zu gehen, wäre für Ekitiké grundsätzlich kein Problem gewesen, lässt der Boss durchblicken. Grund für die Auswechslung nach knapp 70 Minuten: Ein Schlag auf den Oberschenkel, der aber offenbar keine gravierenden Konsequenzen nach sich zieht. Der schlaksige Franzose, so der Stand am Montag, wird im Lauf der Woche wieder im Mannschaftstraining und am Sonntag gegen Bayer Leverkusen erneut in der Startelf erwartet. Vielleicht kommt der bereits feststehende Titelträger ja gerade Recht für Ekitikés nächstes kleines Meisterstück.

Thiemo Müller

Welcher Platz reicht für Europa? Sechs Szenarien für den Bundesliga-Endspurt

Die halbe Bundesliga könnte 2024/25 im Europapokal antreten – auch Bremen und Heidenheim sind mittendrin im Rennen. Doch welcher Platz berechtigt für was? Sechs Szenarien sind noch möglich.

Augsburg, Heidenheim, Werder und Hoffenheim (v. li.) dürfen noch von einer Europapokal-Teilnahme träumen.

Augsburg, Heidenheim, Werder und Hoffenheim (v. li.) dürfen noch von einer Europapokal-Teilnahme träumen.

imago images (3)

Drei Spieltage vor Schluss haben Werder Bremen und der 1. FC Heidenheim den Klassenerhalt rechnerisch noch nicht geschafft, doch längst schielen sie berechtigterweise auf etwas ganz anderes: den Europapokal. Je nach Abschneiden der drei deutschen Halbfinalisten in Champions und Europa League und dem Ausgang des DFB-Pokal-Finals zwischen Meister Bayer 04 Leverkusen und Zweitligisten 1. FC Kaiserslautern reicht in der Abschlusstabelle sogar der neunte Platz für Europa – oder nur der Sechste.

Das hängt auch damit zusammen, dass die Bundesliga noch um einen der “European Performance Spots” kämpft, die die UEFA an die beiden im Europapokal stärksten Verbände der laufenden Saison vergeben und die ein zusätzliches Ticket für die Champions League bedeuten. Aktuell sind die deutschen Klubs dabei klar auf Kurs. Daraus ergeben sich sechs mögliche Szenarien:

Szenario 1:

– Die Bundesliga holt keinen zusätzlichen Champions-League-Platz
– Der BVB gewinnt nicht die Champions League oder wird als CL-Sieger mindestens Vierter
– Kaiserslautern wird DFB-Pokal-Sieger

In der Ligaphase der Champions League: Bayer 04 Leverkusen, FC Bayern, Bundesliga-Dritter, Bundesliga-Vierter
In der Ligaphase der Europa League: 1. FC Kaiserslautern (als DFB-Pokal-Sieger), Bundesliga-Fünfter
In den Play-offs zur Conference League: Bundesliga-Sechster

Szenario 2:

– Die Bundesliga holt keinen zusätzlichen Champions-League-Platz
– Der BVB gewinnt nicht die Champions League oder wird als CL-Sieger mindestens Vierter
– Leverkusen wird DFB-Pokal-Sieger

In der Ligaphase der Champions League: Bayer 04 Leverkusen, FC Bayern, Bundesliga-Dritter, Bundesliga-Vierter
In der Ligaphase der Europa League: Bundesliga-Fünfter, Bundesliga-Sechster
In den Play-offs zur Conference League: Bundesliga-Siebter

Szenario 3:

– Die Bundesliga holt einen zusätzlichen Champions-League-Platz
– Der BVB gewinnt nicht die Champions League oder wird als CL-Sieger mindestens Vierter
– Kaiserslautern wird DFB-Pokal-Sieger

In der Ligaphase der Champions League: Bayer 04 Leverkusen, FC Bayern, Bundesliga-Dritter, Bundesliga-Vierter, Bundesliga-Fünfter
In der Ligaphase der Europa League: 1. FC Kaiserslautern (als DFB-Pokal-Sieger), Bundesliga-Sechster
In den Play-offs zur Conference League: Bundesliga-Siebter

Szenario 4:

– Die Bundesliga holt einen zusätzlichen Champions-League-Platz
– Der BVB gewinnt nicht die Champions League oder wird als CL-Sieger mindestens Vierter
– Leverkusen wird DFB-Pokal-Sieger

In der Ligaphase der Champions League: Bayer 04 Leverkusen, FC Bayern, Bundesliga-Dritter, Bundesliga-Vierter, Bundesliga-Fünfter
In der Ligaphase der Europa League: Bundesliga-Sechster, Bundesliga-Siebter
In den Play-offs zur Conference League: Bundesliga-Achter

Szenario 5:

– Die Bundesliga holt einen zusätzlichen Champions-League-Platz
– Der BVB gewinnt die Champions League und wird Fünfter
– Kaiserslautern wird DFB-Pokal-Sieger

In der Ligaphase der Champions League: Bayer 04 Leverkusen, FC Bayern, Bundesliga-Dritter, Bundesliga-Vierter, Borussia Dortmund, Bundesliga-Sechster
In der Ligaphase der Europa League: 1. FC Kaiserslautern (als DFB-Pokal-Sieger), Bundesliga-Siebter
In den Play-offs zur Conference League: Bundesliga-Achter

Szenario 6:

– Die Bundesliga holt einen zusätzlichen Champions-League-Platz
– Der BVB gewinnt die Champions League und wird Fünfter
– Leverkusen wird DFB-Pokal-Sieger

In der Ligaphase der Champions League: Bayer 04 Leverkusen, FC Bayern, Bundesliga-Dritter, Bundesliga-Vierter, Borussia Dortmund, Bundesliga-Sechster
In der Ligaphase der Europa League: Bundesliga-Siebter, Bundesliga-Achter
In den Play-offs zur Conference League: Bundesliga-Neunter

Anmerkung: Ein Szenario, in dem der BVB Champions-League-Sieger wird, die Bundesliga aber keinen “European Performance Spot” belegt, ist rechnerisch nicht möglich.

Frankfurt nach dem FCB-Spiel: Unsichtbarer “Spirit”, erstaunliche Harmonie

Die Aussichten von Eintracht Frankfurt haben sich durch das 1:2 beim FC Bayern nicht verschlechtert. Dass die Konkurrenz im Rennen um Platz 6 patzte, sollte aber nicht zum Schönfärben des eigenen Auftritts verleiten.

Sah einen ordentlichen Auftritt seines Teams: Dino Toppmöller.

Sah einen ordentlichen Auftritt seines Teams: Dino Toppmöller.

picture alliance/dpa

Stillstand ist Rückschritt? Aus Sicht der Beteiligten bei Eintracht Frankfurt gilt das an diesem Wochenende nicht. Im Kampf um Platz 6 hat sich trotz des 1:2 beim FC Bayern “die Situation faktisch verbessert”, wie Trainer Dino Toppmöller festhält. Da nach Hoffenheim in Bochum (2:3) am Samstag überraschend auch der FC Augsburg gegen Bremen (0:3) und Freiburg gegen Wolfsburg (1:2) unterlagen, blieb mit Blick auf Frankfurts Verfolger “der Abstand der gleiche, aber es ist ein Spiel weniger geworden”, so Toppmöller. “Darüber freuen wir uns natürlich.”

Wobei wohlgemerkt “viel wichtiger” sei, “dass wir uns unserem Spiel viele positive Dinge mitnehmen können”. Konkret mit Blick aufs bevorstehende Heimduell mit dem Deutschen Meister: “Mit diesem Spirit wollen wir auch gegen Leverkusen reingehen, um einen großen Schritt zu machen für unser großes Ziel.”

In der zweiten Halbzeit waren wir vielleicht zu passiv, nicht zielstrebig genug.

Dino Toppmöller

Der Haken daran: Der von Toppmöller beschworene “Spirit” blieb zumindest für Außenstehende beim Auftritt in der Allianz-Arena weitgehend unsichtbar. “In der zweiten Halbzeit waren wir vielleicht ein bisschen zu passiv, nicht zielstrebig genug”, räumt sogar Sportvorstand Markus Krösche ein. Provokant formuliert machte die Eintracht da eher den Eindruck, als wolle sie lieber eine achtbare Niederlage verwalten, als mit aller Macht etwas mitzunehmen beim Favoriten, der in Gedanken jedoch teilweise schon beim anstehenden Champions-League-Halbfinale gegen Real Madrid am Dienstag war. Letzteres ließ Bayern-Trainer Thomas Tuchel jedenfalls unverblümt durchblicken.

Pachos fahrlässiger Querpass, Kochs dilettantisches Foul im Strafraum

Für dessen Kollegen Toppmöller fühlte es sich indes ganz anders an: “Die Bayern waren total scharf, total ballsicher. Ich glaube, dass unsere Jungs es schon versucht haben. Aber Bayern hat uns wenig angeboten. Man muss akzeptieren, dass der Gegner einen Tick zu gut für uns war. Wenn die Bayern an ihr Leistungslimit kommen, wird es für viele sehr, sehr schwer.”

Allein: Wer die beiden Gegentreffer betrachtet, kann auch zu dem Schluss kommen, dass Toppmöllers Profis den Gegner zum Toreschießen eingeladen haben. Vorm 0:1 durch Willian Pachos fahrlässigen Querpass, der Mario Götze auf dem falschen Fuß erwischte. Vorm 1:2 durch ein haarsträubendes Foul von Robin Koch, der Gegenspieler Thomas Müller in Erwartung einer Flanke mit dem Arm im Gesicht traf. Mag sein, dass es sich dabei nicht um Absicht gehandelt hat – dann aber in jedem Fall um dilettantisches Zweikampfverhalten des Nationalverteidigers.

Der Anlass für Krösches Schiri-Kritik ist mehr als fragwürdig

Statt auf den Fauxpas des EM-Kandidaten versuchte Krösche wiederum den Fokus auf eine angebliche Benachteiligung der Eintracht durch die Schiedsrichter zu lenken: “In der ganzen Saison werden alle 50:50-Entscheidungen gegen uns getroffen. Das geht halt nicht. Vielleicht war das ein Elfmeter – aber dann müssen wir auch gleichberechtigt werden.” Mehr als fragwürdig ist dabei mindestens der Anlass für Krösches Kritik. War doch der Strafstoß am Samstag eben keine 50:50-Entscheidung, sondern glasklar. Ebenso wie letztlich das Bemühen Krösches und Toppmöllers, den Auftritt ihres Teams unter bestimmten Aspekten schönzufärben.

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Harmonie statt Reibung lautet das erstaunliche Motto für den Endspurt – also zumindest in der öffentlichen Aufarbeitung. Wobei Krösche zwar von einem “ordentlichen Auswärtsspiel” spricht, aber immerhin diesen Unterschied zu Toppmöller markiert: “Die anderen Ergebnisse sind nicht relevant. Wir müssen nach uns schauen. Deshalb ist es extrem ärgerlich, dass wir keinen Punkt mitgenommen haben.” Zumindest dieses Gefühl sollten bei der Eintracht intern alle teilen.

Thiemo Müller