Ekitikés Bestätigung auf großer Bühne

Ekitikés Bestätigung auf großer Bühne

Längere Zeit stellte Hugo Ekitiké die Geduld der Eintracht-Anhänger auf die Probe. Nach und nach wird das Potenzial des Rekord-Einkaufs indes offensichtlich.

Traf sehenswert beim FC Bayern: Hugo Ekitiké.

Traf sehenswert beim FC Bayern: Hugo Ekitiké.

IMAGO/Jan Huebner

Vor gut zwei Wochen, nach dem enttäuschenden 0:3 beim VfB Stuttgart, klang die Prognose von Markus Krösche noch wie das berühmte Pfeifen im Walde. Zwei Großchancen hatte Hugo Ekitiké (21) da vergeben, wartete auch nach elf Pflichtspiel-Einsätzen immer noch auf den ersten Treffer im Eintracht-Trikot. Im Umfeld machte sich bereits Verzweiflung breit mit Blick auf den von Paris St. Germain im Winter losgeeisten Hochbegabten, der zunächst mit frappierenden Fitnessmängeln beim neuen Arbeitgeber angetreten war.

Frankfurts Sportvorstand aber prophezeite den Skeptikern in Stuttgart direkt: “Nächste Woche macht er ihn.” Die Gefahr, in diesem speziellen Fall hinterher als Dampfplauderer dazustehen, nahm Krösche in Kauf. Und Ekitiké bestätigte das Vertrauen eindrucksvoll. Erst mit seiner Tor-Premiere gegen Augsburg (3:1), der an diesem Samstag beim FC Bayern (1:2) gleich das nächste persönliche Erfolgserlebnis folgte mit einem Traumtreffer zum zwischenzeitlichen 1:1.

“Das ist Hugos Qualität. Fußballerisch ist er sowieso über jeden Zweifel erhaben”

Wie Ekitiké die Gegenspieler Thomas Müller und Konrad Laimer austanzte, dann technisch anspruchsvoll mit der Innenseite auch Nationalkeeper Manuel Neuer düpierte, verdeutlichte auf großer Bühne, was Eintrachts Verantwortliche von Anfang an in dem jungen Mann gesehen hatten, der klubintern inzwischen das Etikett “Rekordeinkauf” trägt. Vergangene Woche zog Frankfurt die Kaufoption und stattete den Angreifer mit einem bis 2029 laufenden Vertrag aus. Inklusive vorab entrichteter Leihgebühr für die laufende Saison summiert sich die Ablöse auf knapp 20 Millionen Euro.

Das “große Potenzial”, von dem Krösche bei der Verpflichtung schwärmte, trat bei der sehenswerten Aktion in München nun offen zutage. Was Krösche wiederum relativ nüchtern kommentiert: “Natürlich freut es mich, dass er jetzt zweimal hintereinander getroffen hat. Das ist eben Hugos Qualität. Fußballerisch ist er sowieso über jeden Zweifel erhaben und jetzt auch in einem guten Fitnesszustand.”

Gegen Leverkusen wieder fest in der Startelf eingeplant

Über die volle Distanz zu gehen, wäre für Ekitiké grundsätzlich kein Problem gewesen, lässt der Boss durchblicken. Grund für die Auswechslung nach knapp 70 Minuten: Ein Schlag auf den Oberschenkel, der aber offenbar keine gravierenden Konsequenzen nach sich zieht. Der schlaksige Franzose, so der Stand am Montag, wird im Lauf der Woche wieder im Mannschaftstraining und am Sonntag gegen Bayer Leverkusen erneut in der Startelf erwartet. Vielleicht kommt der bereits feststehende Titelträger ja gerade Recht für Ekitikés nächstes kleines Meisterstück.

Thiemo Müller