Wegen Hass-Gesängen: Serbien zieht Drohung mit EM-Rückzug zurück

Der Generalsekretär des serbischen Fußball-Verbandes hat mit einem Rückzug seiner Nationalmannschaft gedroht, sollte die UEFA keine Sanktionen gegen Kroatien und Albanien aussprechen. Hintergrund sind Hass-Gesänge kroatischer und albanischer Fans.

Im ersten Vorrundenspiel musste Serbiens Nationaltrainer Dragan Stojkovic eine 0:1-Niederlage gegen England hinnehmen.

Im ersten Vorrundenspiel musste Serbiens Nationaltrainer Dragan Stojkovic eine 0:1-Niederlage gegen England hinnehmen.

IMAGO/Uwe Kraft

Die bestimmenden Bilder dieser EURO 2024 sind bislang weitgehend friedlich miteinander feiernde Fans aus verschiedenen Nationen, die in den deutschen Gastgeberstädten zusammenkommen. Doch es gibt auch weniger schöne Ausnahmen.

Wie der serbische Fußball-Verband erklärte, soll es in der zweiten Halbzeit beim Duell zwischen Kroatien und Albanien am Mittwoch (2:2) Hass-Gesänge aus beiden Fan-Lagern in Richtung Serbien gegeben haben. Nach Angaben des Verbandes sollen im Stadion in Hamburg Sprechchöre ertönt sein, in denen zum Töten von Serben aufgerufen wurde.

EM, Gruppe C

“Wir verlangen von der UEFA Sanktionen, letztlich auch um den Preis, dass wir die Europameisterschaft nicht fortsetzen”, sagte Jovan Surbatovic, der Generalsekretär des serbischen Fußball-Verbandes, im öffentlich-rechtlichen Rundfunk RTS in Serbien.

Nach Informationen der Londoner Times wird es aber nicht zu einem Rückzug kommen, da die UEFA tatsächlich die geforderten Disziplinarmaßnahmen einleiten wollte und dies bereits angekündigt hatte. Ein Offizieller des Verbandes sagte der englischen Tageszeitung zudem, dass die UEFA mit dem serbischen Verband in Kontakt gestanden habe, ein Rückzug dabei aber nicht thematisiert worden sei.

Surbatovic gab nach dem 1:1 gegen Slowenien im zweiten Gruppenspiel dann zu, dass er aus der Emotion heraus gesprochen habe. “Genau genommen nein, das war die erste Reaktion”, so der Generalsekretär, der zuvor gedroht hatte, dass man sich für den Fall, dass die UEFA Albanien und Kroatien “nicht bestraft, wir uns überlegen werden, wie wir weiter vorgehen werden” – und damit sogar einen EM-Rückzug offengelassen hatte. Dieser ist nun vom Tisch, Surbatovic fordert dennoch von der UEFA, “die Verbände beider Auswahlen zu bestrafen”.

Surbatovic: “Appelliere an die Fans, Gentlemen zu bleiben”

Vor dem Spiel Serbien gegen England in Gelsenkirchen kam es unter anderem zu Auseinandersetzungen zwischen Fans beider Nationen. “Wir wurden für Einzelfälle bestraft”, meinte Surbatovic, “und unsere Fans haben sich viel besser verhalten als die anderen.” Von Seiten der UEFA läuft aktuell allerdings eine Untersuchung wegen eines angeblich diskriminierenden Verhaltens, im Spiel gegen England sollen Affenlaute in Richtung englischer Spieler gemacht worden sein. “Ein Fan wurde wegen rassistischer Beleidigungen bestraft, und wir wollen nicht, dass dies auf andere bezogen wird. Wir Serben sind Gentlemen und offenherzig, deshalb appelliere ich an die Fans, Gentlemen zu bleiben”, so Surbatovic.

Kroatien und Albanien haben während der laufenden EM bereits Geldstrafen von der UEFA aufgebrummt bekommen. Wegen “provokanter Botschaften” ihrer Fans, wie es von Seiten der UEFA hieß, mussten beide Verbände Strafen in Höhe von jeweils 10.000 Euro zahlen.

Kosovarischer TV-Reporter von EM ausgeschlossen

Am Donnerstag wurde zudem bekannt, dass ein kosovarischer TV-Reporter wegen einer provokanten Geste in Richtung serbischer Fans vom Turnier ausgeschlossen wurde. Nach dem Zeigen der umstrittenen Doppeladler-Geste am Rande des EM-Spiels England gegen Serbien muss TV-Reporter Arlind Sadiku abreisen. Die UEFA bestätigte am Donnerstag auf dpa-Anfrage, dass einem Journalisten wegen eines Fehlverhaltens die EM-Akkreditierung entzogen worden sei. Den Namen und die Nationalität der Person nannte der Dachverband nicht.

Zuvor hatte die Schweizer Zeitung Blick über den Fall berichtet. “Es ist ein gefährlicher Präzedenzfall”, sagte Sadiku dem Blatt. “Ich habe niemanden beleidigt oder provoziert. Ich bin einfach nur stolz auf das Symbol, das uns repräsentiert.”

Der Doppeladler gilt als Zeichen der Heimatverbundenheit aller ethnischen Albaner und ziert auch die Nationalflagge Albaniens. Die Handgeste hatte bereits bei der WM 2018 für riesigen Wirbel gesorgt. Damals wurde sie von den Schweizer Nationalspielern Granit Xhaka und Xherdan Shaqiri nach ihren Treffern beim 2:1-Sieg gegen Serbien gezeigt.

Laut Berichten mehrerer Medien hatte Serbiens Fußball-Verband den Vorfall bei der Partie am vergangenen Sonntag in Gelsenkirchen der UEFA gemeldet und Konsequenzen gefordert. Der Reporter verwies darauf, er habe mit der Geste auf anti-kosovarische Gesänge der serbischen Anhänger reagiert.

Wechsel mit mächtig Zündstoff: Seidemann unterschreibt in Jena

Carl Zeiss Jena hat Angreifer Kay Seidemann vom FC Rot-Weiß Erfurt verpflichtet. Dem Transfer gingen einige emotionsgeladene Begleiterscheinungen voraus, die in der Rivalität der beiden Thüringer Traditionsklubs begründet sind.

Will sein Tempo künftig bei Carl Zeiss Jena gewinnbringend einsetzen: Der bisherige Erfurter Kay Seidemann

Will sein Tempo künftig bei Carl Zeiss Jena gewinnbringend einsetzen: Der bisherige Erfurter Kay Seidemann

IMAGO/Bild13

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Die Fans des FC Carl Zeiss Jena und des FC Rot-Weiß Erfurt werden in diesem Leben höchstwahrscheinlich keine dicken Freunde mehr. Umso brisanter, wenn Spieler zwischen den beiden Thüringer Traditionsklubs wechseln. Lief der bereits Mitte Mai verkündete Transfer von Erik Weinhauer ins Paradies noch recht geräuschlos ab, war das im Fall von Kay Seidemann komplett anders.

Rekonstruiert man die Vorgeschichte, so ist es laut örtlichen Medien so, dass Seidemann rund um eines der stets brisanten Thüringen-Derbys mit provokanten Botschaften in Richtung Jena aufgefallen sein soll. Wahlweise ist von einem Post in sozialen Medien oder einem getragenen T-Shirt mit provokantem Aufdruck die Rede. Das haben Teile der Jenaer Fans dem 24-jährigen Angreifer offenbar derart verübelt, dass sie kürzlich in Stadionnähe ein Graffiti versprühten, auf dem unzweideutig eine klare Ablehnung des nun vollzogenen Wechsels zum Ausdruck kam. Angeblich sollen Mitglieder der aktiven Fanszene auch direkt auf die Vereinsführung zugegangen sein und eine Absage des Transfers gefordert haben.

Doch nun wurde trotz dieser Fan-Proteste der Zweijahresvertrag in Jena unterschrieben, Seidemann reiste bereits am Donnerstag ins Kurztrainingslager nach Zeulenroda nach. Dort ging Trainer Henning Bürger auf die nüchterne sportliche Komponente ein: “Wir freuen uns sehr über die Verpflichtung von Kay Seidemann, der in Jena den nächsten Schritt gehen möchte, und der mit seinem Tempo und seiner Quirligkeit unser Flügelspiel noch variabler und stärker machen wird.” Sportdirektor Stefan Böger schwärmte derweil: “Trotz finanziell lukrativerer Optionen hat sich Kay für den FCC entschieden. Das zeigt, dass der FC Carl Zeiss Jena auch in wirtschaftlich herausfordernden Zeiten eine spannende Adresse für junge Spieler mit Entwicklungspotenzial ist.”

Ich hoffe, allein über mein Engagement für die Mannschaft und die Leistungen auf dem Platz beurteilt zu werden.

Kay Seidemann zur Ablehnung von Teilen der Jena-Fans

Doch weder mit diesen Worten noch mit Seidemanns respektabler Quote von 15 Toren in 62 Regionalliga-Spielen lässt sich die Brisanz einfach so aus dem Weg räumen. Dessen ist sich auch Seidemann selbst im Klaren: “Ich weiß, dass ich von Teilen der FCC-Fans sehr kritisch gesehen werde. Damit habe ich mich in den letzten Tagen auseinandergesetzt. Ich kann das auch nachvollziehen und respektiere das natürlich.” Der 24-Jährige hofft aber gleichzeitig auf eine faire Chance: “Ich möchte dennoch den Schritt nach Jena wagen und hoffe, allein über mein Engagement für die Mannschaft und die Leistungen auf dem Platz beurteilt zu werden. Ich werde jedenfalls alles dafür tun, wichtiger Teil meiner neuen Mannschaft zu werden.”

Heidenheims Kleindienst vor Wechsel nach Gladbach

Borussia Mönchengladbach steht nach kicker-Informationen vor der Verpflichtung von Tim Kleindienst. Der Noch-Torjäger des 1. FC Heidenheim hat sich offenbar für einen Wechsel zu den Fohlen entschieden und wurde am Donnerstag schon im Borussia-Park gesichtet.

Erzielte vergangene Saison zwölf Tore in 33 Bundesliga-Einsätzen für Heidenheim: Tim Kleindienst.

Erzielte vergangene Saison zwölf Tore in 33 Bundesliga-Einsätzen für Heidenheim: Tim Kleindienst.

IMAGO/Sportfoto Rudel

Es zeichnet sich ab, dass die Borussen den Coup auf der Neunerposition unter Dach und Fach bringen werden. Tim Kleindienst hat sich wohl dazu entschlossen, Heidenheim zu verlassen und sich dem fünfmaligen deutschen Meister anzuschließen. Der Stürmer kann aufgrund einer Ausstiegsklausel in dem bis 2027 laufenden Vertrag vorzeitig wechseln. Für den 28-Jährigen müssen die Gladbacher eine Ablösesumme in Höhe von sieben bis acht Millionen Euro zahlen.

Die Borussen hätten, geht der Deal final über die Bühne, im Werben um den Goalgetter hochkarätige Konkurrenz ausgestochen. Unter anderem der VfB Stuttgart, nächste Saison Teilnehmer an der Champions League, hatte die Fühler nach dem Stürmer ausgestreckt, auch Union Berlin war mit im Rennen. Insgesamt ist der Interessentenkreis groß an Kleindienst, der in der vergangenen Bundesligasaison zwölf Tore und fünf Assists auf seinem Scorerkonto verbuchen konnte.

Am Ende macht nun höchstwahrscheinlich die Borussia das Rennen – es wäre ein weiterer Transfererfolg nach dem ablösefreien Wechsel von Kevin Stöger (30, VfL Bochum), um den speziell auch Eintracht Frankfurt intensiv geworben hatte.

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Gladbachs Transferperiode im Zeichen der Führungsspieler

Mit Kleindienst und Stöger erhält die Gladbacher Offensive ein erhebliches Upgrade. Beide Spieler zählten in ihren Mannschaften zu den prägenden Figuren und ebenso zu den Führungsspielern ihrer Teams. Gerade das Thema Leadership steht bei Borussias Verantwortlichen oben auf der Agenda für diese Transferperiode – und die bisherigen Ergebnisse können sich sehen lassen. Schließlich haben die Fohlen in Philipp Sander (26) noch einen dritten ausgewiesenen Leader verpflichtet: Der Mittelfeldspieler wechselt als Kapitän von Bundesligaaufsteiger Holstein Kiel an den linken Niederrhein.

Kleindienst steuerte zu Heidenheims Aufstieg 25 Treffer und 7 Assists in der Zweitligasaison 2022/23 bei. Aber es ist gerade das Gesamtpaket, das den athletischen 1,94-Meter-Mann auszeichnet. Kleindienst arbeitet fleißig für die Mannschaft mit, ist wichtig fürs Gegenpressing, er bringt seine Kopfballstärke nicht nur vorne im Angriff, sondern auch bei gegnerischen Standardsituationen mit ein. Außerdem zog er in der vergangenen Saison die meisten Sprints im sprintstarken Heidenheimer Team an (1055).

Schon vor einem Jahr waren die Borussen an Kleindienst dran – jetzt geht der Wunschtransfer, wenn in letzter Sekunde nichts mehr dazwischenkommt, über die Bühne.

Jan Lustig

Frankfurt verlängert mit Baum – und verleiht ihn ins Saarland

Mit Elias Baum konnte die Frankfurter Eintracht ein Eigengewächs an sich binden. Der Defensivmann unterschrieb einen Vertrag bis 2028, spielt nächste Saison aber für Elversberg im Bundesliga-Unterhaus.

Elias Baum verlängert - geht aber vorerst.

Elias Baum verlängert – geht aber vorerst.

IMAGO/Schüler

Mit neun Jahren kam der gebürtige Frankfurter Elias Baum im Jahr 2015 in die Nachwuchsabteilung von Eintracht Frankfurt. Im vergangenen November feierte der mittlerweile 18-Jährige dann sein Profidebüt. Beim 1:0-Sieg in der Conference League in Helsinki verhalf Coach Dino Toppmöller dem Eigengewächs zu seiner ersten Spielminuten in der Profimannschaft. Parallel dazu gehörte er in der zweiten Mannschaft in der Regionalliga Südwest zum Stammpersonal und avancierte zum U-19-Nationalspieler.

Beim jüngsten Lehrgang führte Baum die DFB-Junioren dann sogar als Kapitän auf den Rasen. Eine Entwicklung, die auch Eintracht-Sportdirektor Timmo Hardung nicht verborgen geblieben ist: „Wir sind stolz darauf, wie sich Elias in den vergangenen Jahren bei uns entwickelt hat. In unserer U 21 gehörte er als nomineller U-19-Spieler bereits zu den Stammkräften. Sein Debüt in der Profimannschaft sowie in Deutschlands U-19-Auswahl sind das Ergebnis seines Ehrgeizes, seiner professionellen Einstellung und nicht zuletzt seiner fußballerischen Qualität.” Gute Gründe also für die SGE, den Vertrag mit dem Defensivspieler bis 2028 zu verlängern.

Baum verlängert bis 2028 – und spielt kommende Saison in Elversberg

Damit Baums Entwicklung so weitergeht, wird er die kommende Saison aber nicht in Frankfurt verbringen. Die Eintracht verleiht den Defensivspieler deswegen für eine Saison in die 2. Bundesliga zur SV Elversberg. “Für Elias‘ weitere Entwicklung ist die Leihe zur SV Elversberg ein wichtiger und sinnvoller Schritt, bei dem wir ihm alles Gute wünschen. Außerdem freuen wir uns darüber, dass wir ihn langfristig an uns binden konnten“, betont Hardung.

Im Saarland freut man sich über die neuste Verstärkung für die eigenen Reihen: “Elias wird in der kommenden Saison eine Bereicherung für unser Team sein. Er ist ein intelligenter und vielseitiger Spieler mit enormem Potenzial. Dazu überzeugt er trotz seines jungen Alters bereits mit einem mutigen, selbstbewussten Auftreten auf dem Platz”, umreißt Elversbergs Sportvorstand Ole Book die Qualitäten des 18-Jährigen in einer Mitteilung auf der SVE-Vereinshomepage. Die vergangene Saison hatten die Saarländer, bei denen bereits andere junge Talente wie Nick Woltemade ihren Durchbruch im Profifußball schafften, mit ihrem langjährigen Trainer Horst Steffen als Aufsteiger auf Rang elf abgeschlossen.

Jetzt möchte ich bei der ambitionierten Sportvereinigung Elversberg so viel Spielpraxis wie möglich sammeln.

Elias Baum

Den Druchbruch erhofft sich nun auch Baum von seiner Leihe ins Saarland – und ist dennoch bereits voller Vorfreude auf seine Rückkehr nach Frankfurt: “Ich freue mich sehr über die Vertragsverlängerung bei meinem Herzensverein, bei dem ich viel Vertrauen seitens der Verantwortlichen spüre. Mit dem Adler auf der Brust zu spielen, bedeutet mir viel. Dass ich in der vergangenen Saison sechs Einsätze bei der Profimannschaft hatte, war eine wertvolle Erfahrung. Jetzt möchte ich bei der ambitionierten Sportvereinigung Elversberg so viel Spielpraxis wie möglich sammeln, die ich für meine Weiterentwicklung brauche. Dafür werde ich weiterhin hart arbeiten.”

Nach einem Jahr Meppen: Seidel kehrt nach Haching zurück

Der technisch versierte Mittelfeldmann Fynn Seidel wechselt vom SV Meppen zurück zur SpVgg Unterhaching. Das teilte der Drittligist am Donnerstag mit, ohne dabei aber Vertragsdetails zu verraten.

Schon bald wieder in rot und blau unterwegs: Fynn Seidel.

Schon bald wieder in rot und blau unterwegs: Fynn Seidel.

imago images/foto2press

Fynn Seidel spielte bereits von 2020 bis 2023 im Unterhaching, wo er zunächst im Nachwuchsleistungszentrum der Rot-Blauen zum Einsatz kam, ehe er im Alter von 16 Jahren und 362 Tagen am 27. Januar 2021 zu einem der jüngsten Drittliga-Spieler überhaupt avancierte. Insgesamt bestritt er acht Spiele für die Hachinger, ehe er in der vergangenen Saison zum SV Meppen weiterzog.

Bei den Emsländern kam er in der Regionalliga Nord in 20 Spielen zum Zug, dabei glückten ihm sieben Tore und zwei Vorlagen. Die Saison schlossen die Meppener auf Platz zwei ab, verpassten demnach den Wiederaufstieg, allerdings gewann Seidel mit dem SVM den Landespokal in Niedersachsen.

Landespokalsieger in Unterhaching

In der 1. Pokalrunde wird er aber nicht mehr für Meppen auflaufen, denn der 20-Jährige zurück zur Spielvereinigung Unterhaching. “Ich freue mich auf meine Rückkehr nach Haching”, wird Seidel in einer Klubmitteilung zitiert: “Hier habe ich meine ersten Schritte im Profifußball gemacht und wusste das familiäre Umfeld im Verein immer sehr zu schätzen. Ich werde hier weiter hart an mir arbeiten und möchte der Mannschaft helfen, erfolgreich Fußball zu spielen.”

Zufrieden zeigte sich auch Sportdirektor Markus Schwabl, der erklärte: “Wir kennen Fynn sehr gut und wissen um sein unbestrittenes Talent. In Meppen hat er bereits auf hohem Niveau Herren-Fußball gespielt, und bewiesen, dass er einer Mannschaft weiterhelfen kann. Wir möchten ihn bestmöglich unterstützen, bei uns den nächsten Schritt zu gehen und freuen uns auf einen sehr guten Fußballer.”

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Rückkehr auf der Bank: Schalke stellt Sam als Co-Trainer vor

Zweieinhalb Jahre lang trug Sidney Sam als Spieler das Trikot des FC Schalke 04. Überzeugen konnte er dabei nie nachhaltig. Nun kann der 36-Jährige dies im Trainerstab nachholen.

Bleibt in der Region: Zuletzt war Sidney Sam beim MSV Duisburg tätig.

Bleibt in der Region: Zuletzt war Sidney Sam beim MSV Duisburg tätig.

IMAGO/Nico Herbertz

Königsblau in der Königsklasse. Was dieser Tage wie die verwischende Erinnerung an längst vergangene Zeiten wirkt, daran kann sich Sidney Sam sicherlich noch bestens erinnern. Dreimal lief er in seiner Debütspielzeit 2014/15 nach seinem Wechsel aus Leverkusen für die Knappen in der Champions League auf, ehe es für den dribbelstarken Flügelspieler nicht mehr wirklich laufen wollte.

Schlussendlich sammelte er auf Schalke lediglich 22 Pflichtspieleinsätze für die Profis und blieb dabei ohne Torerfolg, ehe er infolge einer Leihe an den SV Darmstadt gen Bochum und von dort nach Altach und schließlich in die Türkei weiterzog, wo er seine aktive Laufbahn 2021 in Diensten Antalyaspors beendete.

Bindeglied zwischen Team und Chefcoach

2024, zehn Jahre nach seiner ersten Ankunft auf Schalke, ist der 36-Jährige nun zurück bei S04. Wie die Gelsenkirchener am Donnerstag mitteilten, wird sich Sam dem Trainerstab von Karel Geraerts anschließen und als Co-Trainer der Zweitligamannschaft fungieren. Der primäre Fokus seiner Rolle läge dabei in der Kommunikation mit den Profis und Einzelarbeit. “Sidney wird eng mit den Spielern zusammenarbeiten und seine Erfahrungen teilen. Mit seiner Unterstützung können wir noch besser auf die individuellen Bedürfnisse jedes Einzelnen eingehen”, wird Sams künftiger Cheftrainer auf der Website des Traditionsvereins zitiert.

Loboué kommt als Torwarttrainer

Sam ist allerdings nicht der einzige Neuzugang im Staff von Geraerts. Denn im selben Atemzug mit der Verpflichtung des zuletzt bei Drittligaabsteiger Duisburg tätigen Ex-Spielers, gab der FC Schalke auch die Zusammenarbeit mit Stephan Loboué bekannt. Der ehemalige ivorische Nationaltorhüter war lange Jahre Torwarttrainer im Frankfurter Nachwuchs, ehe er die identische Position beim marokkanischen Topteam Raja Casablanca innehatte und nun auch bei Königsblau besetzten soll.

“Stephan wird neue Impulse in unser Training einbringen. Er kennt die Liga und hat sich in den vergangenen Jahren als Torwart-Trainer stetig weiterentwickelt”, kommentierte Geraerts den 42-jährigen Neuzugang, der in seiner Profilaufbahn 81 Zweitligapartien absolvierte und bei Schalke Neuzugang Ron-Thorben Hoffmann unter seine Fittiche nehmen wird.

Serbische Jubel-Explosion im Video: Jovics Erlösung in allerletzter Minute

Highlights by MagentaTV 20.06.2024

Serbische Jubel-Explosion im Video: Jovics Erlösung in allerletzter Minute

1:46Der Ex-Frankfurter Luka Jovic hat Serbien gegen Außenseiter Slowenien spät vor der Niederlage bewahrt. Mit seinem Kopfball in der fünften Minute der Nachspielzeit zum 1:1 sorgte er für einen Jubelsturm auf der einen, für Entsetzen auf der anderen Seite.

Wegen Doppel-Aufstieg: DFL tagt schon Mitte Juli

Ungewöhnlich früh findet in diesem Jahr die turnusmäßige Sommer-Mitgliederversammlung der 36 Klubs der Deutschen Fußball-Liga (DFL) statt. Dabei dürfte sich der ein oder andere Vereinsvertreter nach dem brisanten Thema Medienrechteausschreibung erkundigen.

Im Juli treffen sich die Profiklubs an der DFL-Geschäftsstelle.

Im Juli treffen sich die Profiklubs an der DFL-Geschäftsstelle.

IMAGO/Kirchner-Media

Der Hintergrund der frühen Ansetzung aber ist ein anderer: Unter anderem weil der FC St. Pauli und Holstein Kiel in die Bundesliga aufgestiegen sind, müssen sich deren Vorsitzende Oke Göttlich und Steffen Schneekloth als Zweitligavertreter im Liga-Präsidium bestätigen lassen. Das ist zwar eine Formalie, die theoretisch auch per Umlaufverfahren möglich gewesen wäre. Allerdings hält man es in der aktuellen Situation offenbar für besser, persönlich zusammenzukommen. Schließlich fand schon die für Ende April geplante Mitgliederversammlung (MV), die nach der mittlerweile unterbrochenen Ausschreibung der nationalen Medienrechte geplant war, nicht statt. Nun also kommen die Vertreter aus Oberhaus und Unterhaus nach kicker-Informationen am 16. Juli in Frankfurt/Main zusammen.

Dann dürfte sich der ein oder andere Funktionär nach einem brisanten Thema erkundigen, so zumindest ist es aus Klubkreisen zu hören: Nach dem Brief, den Michael Diederich Anfang Juni an die DFL-Geschäftsführung geschickt hatte. Darin hatte der Finanzvorstand des FC Bayern zahlreiche Fragen zum Ausschreibungsstopp formuliert, konkret zum Streit mit dem Medienkonzern DAZN.

Dieser hatte für das werthaltigste der Rechtepakete dem Vernehmen nach für den Ausschreibungszeitraum von 2025 bis 2029 gut 300 Millionen Euro mehr geboten als Wettbewerber Sky, aber nicht den Zuschlag erhalten. Hintergrund war eine fehlende Bankbürgschaft. Die DFL-Geschäftsführung, bestehend aus dem für das Thema zuständigen Dr. Steffen Merkel sowie Dr. Marc Lenz, hatte wegen des offenen Konflikts die Ausschreibung gestoppt.

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Im Nachgang zur Unterbrechung ritt DAZN weitere, mediale Attacken gegen die Liga-Bosse, die wiederum in internen Schreiben auf verschobene Zahlungen seitens des Partners verwiesen. 80 Millionen Euro weniger als geplant schüttet die DFL beispielsweise im Juni an die Klubs der Bundesliga und 2. Liga aus, was allerdings nicht nur auf DAZN zurückzuführen ist.

Dass sich Bayern-Vorstand Diederich nun einmischte, soll für Gesprächsstoff im Hintergrund gesorgt haben. Zumal der Vorstandsvorsitzende der Münchner, Jan-Christian Dreesen, zugleich Diederichs Vorgänger als Finanzchef beim Liga-Primus, im DFL-Präsidium sitzt, also bestens informiert sein dürfte in Sachen Ausschreibung. Die Lesart in der Bild-Zeitung, der das damalige FCB-Schreiben an die Liga offenbar frühzeitig vorlag: Man wolle Dreesen nicht in einen Interessenkonflikt ziehen und die Informationen direkt von der DFL-Geschäftsführung erhalten.

Fragen zum Ausschreibungstopp

Wenig später stärkte das DFL-Präsidium unter dem Vorsitz von BVB-Boss Hans-Joachim Watzke Merkel und Lenz in einer Sitzung allerdings den Rücken. Fragen dürfte der ein oder andere Klub Mitte Juli dennoch zum Ausschreibungsstopp haben, zumal Merkel und Lenz in ihren jüngsten Rundschreiben explizit zum Dialog aufgefordert haben. Bis zum Liga-Treffen dürfte sich auch die Schiedskammer der Deutschen Institution für Schiedsgerichtsbarkeit (DIS) konstituiert haben, die DFL und DAZN in dem Streit angerufen haben.

Benni Hofmann

Rekordprämie für DFB-Elf bei EM-Titelgewinn

Sollte die deutsche Nationalmannschaft am 14. Juli im Berliner Olympiastadion den Titel der Europameisterschaft gewinnen, winkt jedem einzelnen Spieler des DFB-Kaders eine satte Prämie.

Objekt der Begierde: der EM-Pokal.

Objekt der Begierde: der EM-Pokal.

IMAGO/Nordphoto

400.000 Euro erhält jeder Spieler des deutschen EM-Kaders, falls das DFB-Team den Titel gewinnt. Das bestätigte DFB-Geschäftsführer Andreas Rettig auf dpa-Anfrage vor dem Turnierstart: “Bei den leistungsbezogenen Turnier-Prämien wird es im Vergleich zu der EM 2021 und der WM 2022 keine Veränderung geben.”

Darauf einigte sich der DFB in den Verhandlungen mit dem Spielerrat um Kapitän Ilkay Gündogan. Schon bei den genannten beiden Turnieren wäre diese Summe fällig geworden, doch seinerzeit stieß die deutsche Elf nicht ansatzweise in die nötigen Sphären vor. Bei der WM in Katar hatten die Nationalspieler nach dem Vorrunden-Aus kein Geld erhalten.

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Mit bis zu 26 Kadermitgliedern müsste der DFB nun also im größten Erfolgsfall insgesamt 10,4 Millionen Euro ausschütten – bekommt auf der anderen Seite wie alle anderen Teilnehmernationen allerdings schon 9,25 Millionen Euro Startprämie von der UEFA ausgezahlt. Hinzu können leistungsbezogene UEFA-Prämien von bis zu 19 Millionen Euro kommen.

Die höchste vom DFB ausgezahlte Turnierprämie stammt vom WM-Triumph 2014 in Brasilien und betrug 300.000 Euro je Spieler. Rettig dankte nach den Verhandlungen der Mannschaft, da diese “neben einem Beitrag für die Stiftung der Nationalmannschaft auch die Nachwuchsarbeit im DFB finanziell unterstützt. Dass die Spieler so bei ihrer Heim-EM etwas an den Nachwuchs zurückgeben, hat uns besonders gefreut.”