Igli Tare im Interview: “Die meisten Probleme von Vereinen sind hausgemacht”

In Deutschland spielte Igli Tare (50) für Karlsruhe, Düsseldorf und Lautern, den Durchbruch schaffte er aber erst in der Serie A – bei Lazio prägte er zudem eine Ära als Sportdirektor. Im Interview spricht er über seine Manager-Prinzipien, den Vergleich zwischen Serie A und Bundesliga – sowie seine Vorfreude auf Albaniens Spiele bei der EM.

Im vergangenen Sommer haben Sie nach 15 Jahren als Sportdirektor bei Lazio Rom aufgehört. Wie haben Sie die Zeit seitdem genutzt, Herr Tare?

Am Anfang ganz einfach, um mich zu erholen, viel Zeit mit der Familie zu verbringen. Das war enorm wichtig nach der langen kräftezehrenden Zeit bei Lazio. Unser Lebensmittelpunkt bleibt Rom, aber seit einigen Monaten bin ich wieder viel unterwegs und schaue mir in ganz Europa Fußball an. Natürlich in den großen Ligen, aber auch in Griechenland oder der Türkei.

Igli Tare in Zahlen und Fakten


  • Geboren am 25. Juli 1973 in Vlora/Albanien

  • 34 Bundesligaspiele (vier Tore) für den KSC und Kaiserslautern

  • 63 Zweitligaspiele (24 Tore) für Fortuna Düsseldorf

  • 184 Spiele in der Serie A (30 Tore) für Brescia, Bologna und Lazio Rom

  • Von 2009 bis Juni 2023 Sportdirektor bei Lazio Rom

Haben Sie sich mit einzelnen Klubs näher befasst?

Das werde ich noch. Demnächst besuche ich Pep Guardiola bei ManCity und Roberto de Zerbi in Brighton. Auf diese Einblicke bin ich sehr gespannt.

In italienischen Medien wurde kolportiert, Sie hätten wegen Differenzen mit Klubchef Claudio Lotito bei Lazio Schluss gemacht.

Das stimmt nicht. Ich hatte intern schon mit mehr als einer Saison Vorlauf angekündigt, meinen auslaufenden Vertrag nicht mehr zu verlängern, weil ich eine Pause brauchte. Lazio dann auf Top-Niveau zu hinterlassen, als Vizemeister und Champions-League-Teilnehmer, war mir extrem wichtig. Als ich angefangen habe, sah das schließlich ganz anders aus, sportlich und finanziell.

Könnten Sie bei einem anderen Klub je wieder diese Identifikation aufbauen wie bei Lazio, wo Sie als Spieler ja sogar schon 2005 begonnen haben.

Lazio wird natürlich immer etwas Besonderes bleiben in meinem Leben. Aber für meine Identifikation mit der täglichen Arbeit macht das keinen Unterschied. Ich liebe Fußball, das Entwickeln von Spielern, Mannschaften und Vereinen. Wenn das Projekt stimmt, bin ich hochmotiviert, überall zu arbeiten.

Ein Manager sollte seinen Klub immer ganzheitlich im Auge haben.

Wie müsste dieses Projekt aussehen, um Sie zu reizen?

Ein Verein sollte schon hohe Ambitionen haben, möglichst um die internationalen Plätze mitspielen wollen. Aber genauso wichtig ist mir, diese Ziele auf nachhaltige, wirtschaftlich gesunde Art zu erreichen. Spieler relativ günstig zu holen und nach einiger Zeit zu deutlichen höheren Preisen wieder abzugeben, war über Jahre der große Antrieb und die Basis unserer kontinuierlichen Entwicklung bei Lazio. Auch wenn ein Manager in erster Linie für den Erfolg der Profis zuständig ist, sollte er seinen Klub immer ganzheitlich im Auge haben.

Das bedeutet?

Eine gut funktionierende Akademie halte ich für wesentlich. In meiner Zeit haben bei Lazio insgesamt 49 Spieler den Sprung aus der eigenen Jugend in den Profikader geschafft. Die haben sich dort nicht alle dauerhaft durchgesetzt, sind teils auch in der 2. oder 3. Liga gelandet. Aber eine gute Nachwuchsarbeit im eigenen Klub bildet ein unschätzbares Faustpfand: Sportlich, wirtschaftlich und kulturell. Übrigens auch mit Blick auf die Ausbildung von Trainern.

Sie denken an Simone Inzaghi, der von 2016 bis 2021 Cheftrainer war …

Er ist ein Musterbeispiel. Simone war 11 Jahre als Profi bei Lazio, danach sieben Jahre als Coach in der Akademie tätig – und kommt in der Serie A auf die bislang längste Amtszeit aller Lazio-Trainer.

Klose als Cheftrainer? Da bin ich gespannt.

Kürzlich übernahm bei Lazio Igor Tudor als Nachfolger von Maurizio Sarri. Zuvor hatte auch Miro Klose seine Bereitschaft erklärt, den Sie einst als Spieler zu Lazio holten. Trauen Sie ihm als Cheftrainer eine ähnliche Karriere zu?

Miro war einer der intelligentesten Spieler, die ich je auf dem Platz erlebt habe. Mit Sicherheit wird er vieles davon auch heutigen Profis vermitteln können. Ob als Cheftrainer oder in einer anderen Rolle, da bin ich gespannt.

Sie arbeiteten bei Lazio ohne Scoutingabteilung. Sind Sie in dieser Beziehung ein Old-school-Manager?

Nein. Richtig ist, dass wir bei Lazio keine Scoutingabteilung hatten. Aber ich war permanent unterwegs, alles lief über meine vielen weltweiten Kontakte – und wie gesagt die eigene Jugend. Die Ergebnisse dieser Arbeit waren gut, deshalb haben wir nichts geändert. Aber ich weiß sehr wohl, dass die Welt sich weiterdreht, dass gerade Daten-Scouting eine immer größere Bedeutung bekommt. Ich hätte überhaupt nichts dagegen, auch auf diese Weise möglichst viele wertvolle Informationen zu sammeln. Entscheidend bleibt dann, diese Informationen richtig einzuordnen.

Für die Zusammenstellung des Kaders waren bei Lazio sportlich Sie und wirtschaftlich Klubchef Lolito verantwortlich. In Deutschland gibt es allein für den Sport oft drei oder mehr Hauptverantwortliche: Geschäftsführer bzw. Vorstand, Sportdirektor, Kaderplaner. Welches Modell finden Sie besser?

Zunächst mal: Natürlich hat bei uns auch der Trainer bei Transfers mitgeredet, wie es überall der Fall sein sollte. Aber zwangsläufig bestehen Unterschiede, da es private Klubbesitzer wie in Italien nicht gibt in der Bundesliga. Die eigenständige Figur des Kaderplaners existiert in Italien zum Beispiel nicht. Grundsätzlich gilt: Je mehr Leute in einem Verein etwas zu sagen haben, desto komplizierter kann es werden. Kurze Entscheidungswege haben ihre Vorteile. Doch wie es sehr gut funktioniert, zeigen viele Beispiele in der Bundesliga. Letztlich kommt es also nicht auf die Struktur an, sondern wie sie von den Beteiligten ausgefüllt wird.

“Jeder im Verein muss seine Rolle kennen – sonst droht Chaos.”

Felix Magath hat mal gelästert, die Rolle des Kaderplaners sei vor allem deshalb wichtig, damit die Bosse hinterher die Verantwortung für ihre Fehleinkäufe abschieben könnten …

Das kann und will ich gar nicht bewerten. Verantwortung ist aber ein ganz wichtiges Stichwort. Jeder im Verein muss seine Rolle und damit auch seine Verantwortung kennen, diese dann weder überschreiten noch verleugnen. Ansonsten steigt die Gefahr, dass Chaos ausbricht, wenn es sportlich gerade mal nicht so läuft. Generell ist meine Beobachtung: Die meisten Probleme von Fußballvereinen entstehen nicht durch äußere Einflüsse, sondern sind hausgemacht.

2021 wurden Sie bei Eintracht Frankfurt als Nachfolger von Fredi Bobic gehandelt. Warum wurde daraus nichts?

Das waren Spekulationen in den Medien, die ich nie kommentiert habe. Das tue ich auch im Nachhinein grundsätzlich nicht. Allgemein kann ich sagen: Ich hätte zu diesem Zeitpunkt sowieso einen noch zwei Jahre laufenden Vertrag bei Lazio gehabt. Und einen Vertrag würde ich niemals gegen den Willen meines Klubs brechen.

Wäre es für Sie überhaupt attraktiv, in der Bundesliga zu arbeiten? Angesichts der komplizierteren Klubstrukturen, der Dauer-Diskussionen um 50+1 oder dem Einfluss der organisierten Fans, die zuletzt mit provozierten Spielunterbrechungen den Einstieg eines Liga-Investors verhinderten?

Die Bundesliga ist und bleibt extrem reizvoll, mit allem, was dazu gehört. Gerade die Bindung zwischen Fans und Vereinen macht die Kultur in Deutschland so besonders. Die Atmosphäre in den Stadien ist einzigartig und übt auf viele Spieler wie Verantwortliche einen gewaltigen Reiz aus. Auch auf mich. Es mag einzelne Aspekte geben, die einem in anderen Ländern oder Ligen eher zusagen. Aber es gehört überall dazu, die kulturellen Eigenheiten zu respektieren. Und nicht zu vergessen: Organisation und Infrastruktur sind ein weiteres großes Plus der Bundesliga.

Für neun von zehn Spielern ist die Zeit in der Serie A die schönste ihrer Karriere.

Ciro Immobile wechselte 2014 vom FC Turin zum BVB, kam dann in der Bundesliga nicht zurecht. Sie erklärten mal, das sei eine Frage der Anpassung an die deutsche Mentalität gewesen.

Ciro kam als Torschützenkönig der Serie A nach Dortmund. Es war eindeutig kein sportliches Thema, sondern ein mentales. Für einen deutschen Spieler ist es viel leichter, sich in Italien anzupassen, als für einen italienischen in Deutschland.

Warum?

Für Lautern in der Bundesliga gestürmt: Igli Tare mit Harry Koch.

Für Lautern in der Bundesliga gestürmt: Igli Tare mit Harry Koch.
imago sportfotodienst

Neun von zehn ausländischen Spielern, die in der Serie A waren, werden sagen: Das war die schönste Zeit ihrer Karriere. Das ganze Leben in Italien ist lockerer, schon das bessere Wetter macht sehr viel aus. Gleichzeitig hat Fußball einen riesigen Stellenwert. Das gilt zwar auch in anderen Ländern – aber in Italien wird der Fußball verehrt wie eine Religion.

Falls Sie künftig außerhalb der Serie A arbeiten: Werden Sie etwas von der angesprochenen Lockerheit mit einbringen?

Eine harmonische, familiäre Atmosphäre innerhalb eines Vereins ist für mich die Basis. Das habe ich bei Lazio so gehalten, und das halte ich für allgemeingültig. Es geht um eine Mischung aus Lockerheit sowie Disziplin und Verantwortung, die man vorleben und natürlich auch lernen kann. Das beziehe ich auf alle Mitarbeiter eines Vereins, nicht nur diejenigen, die unmittelbar mit dem Sport zu tun haben. Bei Lazio haben wir alle zusammen viel gefeiert und gelacht. Aber wir haben in schwierigen Zeiten auch zusammen geweint.

Stimmt es, dass alle Angestellten des Klubs Sie beim Vornamen nennen sollten, nicht “Herr Tare” oder gar mit Direktorentitel?

Ja, darauf habe ich Wert gelegt. Gut in einem Verein zusammenzuarbeiten, beruht für mich auch auf einer gemeinsamen Augenhöhe – ohne den Respekt vor den jeweiligen Zuständigkeiten zu verlieren.

Die deutsche Mentalität wird sich beim Turnier im eigenen Land wieder durchsetzen.”

Wenn Sie über den deutschen Fußball reden, fallen weiterhin die üblichen Begriffe wie “Disziplin”, “Organisation” oder “Mentalität”. Aber stehen Deutschland und die Nationalmannschaft wirklich noch für diese klassischen Tugenden?

Von außen betrachtet: Ja. Ich bin 100-prozentig überzeugt, dass Deutschland bei der EM zu den vier Teams zählen wird, die um den Titel kämpfen. Neben Spanien, Frankreich und Italien. Die Mentalität steckt einfach tief drinnen und wird sich bei einem Turnier im eigenen Land auch wieder durchsetzen.

Was trauen Sie der Auswahl Ihres Heimatlands Albanien zu in der Gruppe mit Spanien, Italien und Kroatien?

Albanien wird eine Bereicherung für das Turnier sein und vielleicht sogar die meisten Sympathien in Deutschland gewinnen. Auf dem Platz und auf den Tribünen. Die Fans sind wahnsinnig begeisterungsfähig, im positiven Sinne fanatisch. Und dabei absolut friedlich. Das Wort “Hooligan” existiert in Albanien gar nicht.

Sie flüchteten als 18-Jähriger mitten im Winter zu Fuß nächtelang durch den Tiefschnee aus Albanien nach Deutschland, arbeiteten als Gärtner und kämpften sich über Amateurligen nach oben. Wie denken Sie über die Diskussion, dass es Talenten heute viel zu leicht gemacht, gerade in den deutschen Leistungszentren?

Das ist definitiv kein exklusiv deutsches Problem. In Italien und fast auf der ganzen Welt ist es genauso oder ähnlich. Wie heißt es so schön: Früher war es schwer, die Kinder abends ins Haus zu holen. Heute ist es schwer, sie überhaupt mal rauszukriegen. Aber das ist nicht die Schuld der Jugendlichen, die eben unter bestimmten Rahmenbedingungen aufwachsen. Wir sind in der Verantwortung, ihnen zu vermitteln, worauf es trotzdem ankommt. Auf den Fußball bezogen heißt das: Disziplin, Leistungsbereitschaft, Druckresistenz und nicht zuletzt Respekt. Auch anhand von vermeintlichen Kleinigkeiten wie etwa Trainingsmaterial vom Platz zu tragen oder die Kabine ordentlich zu hinterlassen. Wir als Trainer und Klubverantwortliche haben den Auftrag, das im Alltag konsequent zu vermitteln.

Interview: Thiemo Müller

Igli Tare im Interview: “Die meisten Probleme von Vereinen sind hausgemacht”

In Deutschland spielte Igli Tare (50) für Karlsruhe, Düsseldorf und Lautern, den Durchbruch schaffte er aber erst in der Serie A – bei Lazio prägte er zudem eine Ära als Sportdirektor. Im Interview spricht er über seine Manager-Prinzipien, den Vergleich zwischen Serie A und Bundesliga – sowie seine Vorfreude auf Albaniens Spiele bei der EM.

Im vergangenen Sommer haben Sie nach 15 Jahren als Sportdirektor bei Lazio Rom aufgehört. Wie haben Sie die Zeit seitdem genutzt, Herr Tare?

Am Anfang ganz einfach, um mich zu erholen, viel Zeit mit der Familie zu verbringen. Das war enorm wichtig nach der langen kräftezehrenden Zeit bei Lazio. Unser Lebensmittelpunkt bleibt Rom, aber seit einigen Monaten bin ich wieder viel unterwegs und schaue mir in ganz Europa Fußball an. Natürlich in den großen Ligen, aber auch in Griechenland oder der Türkei.

Igli Tare in Zahlen und Fakten


  • Geboren am 25. Juli 1973 in Vlora/Albanien

  • 34 Bundesligaspiele (vier Tore) für den KSC und Kaiserslautern

  • 63 Zweitligaspiele (24 Tore) für Fortuna Düsseldorf

  • 184 Spiele in der Serie A (30 Tore) für Brescia, Bologna und Lazio Rom

  • Von 2009 bis Juni 2023 Sportdirektor bei Lazio Rom

Haben Sie sich mit einzelnen Klubs näher befasst?

Das werde ich noch. Demnächst besuche ich Pep Guardiola bei ManCity und Roberto de Zerbi in Brighton. Auf diese Einblicke bin ich sehr gespannt.

In italienischen Medien wurde kolportiert, Sie hätten wegen Differenzen mit Klubchef Claudio Lotito bei Lazio Schluss gemacht.

Das stimmt nicht. Ich hatte intern schon mit mehr als einer Saison Vorlauf angekündigt, meinen auslaufenden Vertrag nicht mehr zu verlängern, weil ich eine Pause brauchte. Lazio dann auf Top-Niveau zu hinterlassen, als Vizemeister und Champions-League-Teilnehmer, war mir extrem wichtig. Als ich angefangen habe, sah das schließlich ganz anders aus, sportlich und finanziell.

Könnten Sie bei einem anderen Klub je wieder diese Identifikation aufbauen wie bei Lazio, wo Sie als Spieler ja sogar schon 2005 begonnen haben.

Lazio wird natürlich immer etwas Besonderes bleiben in meinem Leben. Aber für meine Identifikation mit der täglichen Arbeit macht das keinen Unterschied. Ich liebe Fußball, das Entwickeln von Spielern, Mannschaften und Vereinen. Wenn das Projekt stimmt, bin ich hochmotiviert, überall zu arbeiten.

Ein Manager sollte seinen Klub immer ganzheitlich im Auge haben.

Wie müsste dieses Projekt aussehen, um Sie zu reizen?

Ein Verein sollte schon hohe Ambitionen haben, möglichst um die internationalen Plätze mitspielen wollen. Aber genauso wichtig ist mir, diese Ziele auf nachhaltige, wirtschaftlich gesunde Art zu erreichen. Spieler relativ günstig zu holen und nach einiger Zeit zu deutlichen höheren Preisen wieder abzugeben, war über Jahre der große Antrieb und die Basis unserer kontinuierlichen Entwicklung bei Lazio. Auch wenn ein Manager in erster Linie für den Erfolg der Profis zuständig ist, sollte er seinen Klub immer ganzheitlich im Auge haben.

Das bedeutet?

Eine gut funktionierende Akademie halte ich für wesentlich. In meiner Zeit haben bei Lazio insgesamt 49 Spieler den Sprung aus der eigenen Jugend in den Profikader geschafft. Die haben sich dort nicht alle dauerhaft durchgesetzt, sind teils auch in der 2. oder 3. Liga gelandet. Aber eine gute Nachwuchsarbeit im eigenen Klub bildet ein unschätzbares Faustpfand: Sportlich, wirtschaftlich und kulturell. Übrigens auch mit Blick auf die Ausbildung von Trainern.

Sie denken an Simone Inzaghi, der von 2016 bis 2021 Cheftrainer war …

Er ist ein Musterbeispiel. Simone war 11 Jahre als Profi bei Lazio, danach sieben Jahre als Coach in der Akademie tätig – und kommt in der Serie A auf die bislang längste Amtszeit aller Lazio-Trainer.

Klose als Cheftrainer? Da bin ich gespannt.

Kürzlich übernahm bei Lazio Igor Tudor als Nachfolger von Maurizio Sarri. Zuvor hatte auch Miro Klose seine Bereitschaft erklärt, den Sie einst als Spieler zu Lazio holten. Trauen Sie ihm als Cheftrainer eine ähnliche Karriere zu?

Miro war einer der intelligentesten Spieler, die ich je auf dem Platz erlebt habe. Mit Sicherheit wird er vieles davon auch heutigen Profis vermitteln können. Ob als Cheftrainer oder in einer anderen Rolle, da bin ich gespannt.

Sie arbeiteten bei Lazio ohne Scoutingabteilung. Sind Sie in dieser Beziehung ein Old-school-Manager?

Nein. Richtig ist, dass wir bei Lazio keine Scoutingabteilung hatten. Aber ich war permanent unterwegs, alles lief über meine vielen weltweiten Kontakte – und wie gesagt die eigene Jugend. Die Ergebnisse dieser Arbeit waren gut, deshalb haben wir nichts geändert. Aber ich weiß sehr wohl, dass die Welt sich weiterdreht, dass gerade Daten-Scouting eine immer größere Bedeutung bekommt. Ich hätte überhaupt nichts dagegen, auch auf diese Weise möglichst viele wertvolle Informationen zu sammeln. Entscheidend bleibt dann, diese Informationen richtig einzuordnen.

Für die Zusammenstellung des Kaders waren bei Lazio sportlich Sie und wirtschaftlich Klubchef Lolito verantwortlich. In Deutschland gibt es allein für den Sport oft drei oder mehr Hauptverantwortliche: Geschäftsführer bzw. Vorstand, Sportdirektor, Kaderplaner. Welches Modell finden Sie besser?

Zunächst mal: Natürlich hat bei uns auch der Trainer bei Transfers mitgeredet, wie es überall der Fall sein sollte. Aber zwangsläufig bestehen Unterschiede, da es private Klubbesitzer wie in Italien nicht gibt in der Bundesliga. Die eigenständige Figur des Kaderplaners existiert in Italien zum Beispiel nicht. Grundsätzlich gilt: Je mehr Leute in einem Verein etwas zu sagen haben, desto komplizierter kann es werden. Kurze Entscheidungswege haben ihre Vorteile. Doch wie es sehr gut funktioniert, zeigen viele Beispiele in der Bundesliga. Letztlich kommt es also nicht auf die Struktur an, sondern wie sie von den Beteiligten ausgefüllt wird.

“Jeder im Verein muss seine Rolle kennen – sonst droht Chaos.”

Felix Magath hat mal gelästert, die Rolle des Kaderplaners sei vor allem deshalb wichtig, damit die Bosse hinterher die Verantwortung für ihre Fehleinkäufe abschieben könnten …

Das kann und will ich gar nicht bewerten. Verantwortung ist aber ein ganz wichtiges Stichwort. Jeder im Verein muss seine Rolle und damit auch seine Verantwortung kennen, diese dann weder überschreiten noch verleugnen. Ansonsten steigt die Gefahr, dass Chaos ausbricht, wenn es sportlich gerade mal nicht so läuft. Generell ist meine Beobachtung: Die meisten Probleme von Fußballvereinen entstehen nicht durch äußere Einflüsse, sondern sind hausgemacht.

2021 wurden Sie bei Eintracht Frankfurt als Nachfolger von Fredi Bobic gehandelt. Warum wurde daraus nichts?

Das waren Spekulationen in den Medien, die ich nie kommentiert habe. Das tue ich auch im Nachhinein grundsätzlich nicht. Allgemein kann ich sagen: Ich hätte zu diesem Zeitpunkt sowieso einen noch zwei Jahre laufenden Vertrag bei Lazio gehabt. Und einen Vertrag würde ich niemals gegen den Willen meines Klubs brechen.

Wäre es für Sie überhaupt attraktiv, in der Bundesliga zu arbeiten? Angesichts der komplizierteren Klubstrukturen, der Dauer-Diskussionen um 50+1 oder dem Einfluss der organisierten Fans, die zuletzt mit provozierten Spielunterbrechungen den Einstieg eines Liga-Investors verhinderten?

Die Bundesliga ist und bleibt extrem reizvoll, mit allem, was dazu gehört. Gerade die Bindung zwischen Fans und Vereinen macht die Kultur in Deutschland so besonders. Die Atmosphäre in den Stadien ist einzigartig und übt auf viele Spieler wie Verantwortliche einen gewaltigen Reiz aus. Auch auf mich. Es mag einzelne Aspekte geben, die einem in anderen Ländern oder Ligen eher zusagen. Aber es gehört überall dazu, die kulturellen Eigenheiten zu respektieren. Und nicht zu vergessen: Organisation und Infrastruktur sind ein weiteres großes Plus der Bundesliga.

Für neun von zehn Spielern ist die Zeit in der Serie A die schönste ihrer Karriere.

Ciro Immobile wechselte 2014 vom FC Turin zum BVB, kam dann in der Bundesliga nicht zurecht. Sie erklärten mal, das sei eine Frage der Anpassung an die deutsche Mentalität gewesen.

Ciro kam als Torschützenkönig der Serie A nach Dortmund. Es war eindeutig kein sportliches Thema, sondern ein mentales. Für einen deutschen Spieler ist es viel leichter, sich in Italien anzupassen, als für einen italienischen in Deutschland.

Warum?

Für Lautern in der Bundesliga gestürmt: Igli Tare mit Harry Koch.

Für Lautern in der Bundesliga gestürmt: Igli Tare mit Harry Koch.
imago sportfotodienst

Neun von zehn ausländischen Spielern, die in der Serie A waren, werden sagen: Das war die schönste Zeit ihrer Karriere. Das ganze Leben in Italien ist lockerer, schon das bessere Wetter macht sehr viel aus. Gleichzeitig hat Fußball einen riesigen Stellenwert. Das gilt zwar auch in anderen Ländern – aber in Italien wird der Fußball verehrt wie eine Religion.

Falls Sie künftig außerhalb der Serie A arbeiten: Werden Sie etwas von der angesprochenen Lockerheit mit einbringen?

Eine harmonische, familiäre Atmosphäre innerhalb eines Vereins ist für mich die Basis. Das habe ich bei Lazio so gehalten, und das halte ich für allgemeingültig. Es geht um eine Mischung aus Lockerheit sowie Disziplin und Verantwortung, die man vorleben und natürlich auch lernen kann. Das beziehe ich auf alle Mitarbeiter eines Vereins, nicht nur diejenigen, die unmittelbar mit dem Sport zu tun haben. Bei Lazio haben wir alle zusammen viel gefeiert und gelacht. Aber wir haben in schwierigen Zeiten auch zusammen geweint.

Stimmt es, dass alle Angestellten des Klubs Sie beim Vornamen nennen sollten, nicht “Herr Tare” oder gar mit Direktorentitel?

Ja, darauf habe ich Wert gelegt. Gut in einem Verein zusammenzuarbeiten, beruht für mich auch auf einer gemeinsamen Augenhöhe – ohne den Respekt vor den jeweiligen Zuständigkeiten zu verlieren.

Die deutsche Mentalität wird sich beim Turnier im eigenen Land wieder durchsetzen.”

Wenn Sie über den deutschen Fußball reden, fallen weiterhin die üblichen Begriffe wie “Disziplin”, “Organisation” oder “Mentalität”. Aber stehen Deutschland und die Nationalmannschaft wirklich noch für diese klassischen Tugenden?

Von außen betrachtet: Ja. Ich bin 100-prozentig überzeugt, dass Deutschland bei der EM zu den vier Teams zählen wird, die um den Titel kämpfen. Neben Spanien, Frankreich und Italien. Die Mentalität steckt einfach tief drinnen und wird sich bei einem Turnier im eigenen Land auch wieder durchsetzen.

Was trauen Sie der Auswahl Ihres Heimatlands Albanien zu in der Gruppe mit Spanien, Italien und Kroatien?

Albanien wird eine Bereicherung für das Turnier sein und vielleicht sogar die meisten Sympathien in Deutschland gewinnen. Auf dem Platz und auf den Tribünen. Die Fans sind wahnsinnig begeisterungsfähig, im positiven Sinne fanatisch. Und dabei absolut friedlich. Das Wort “Hooligan” existiert in Albanien gar nicht.

Sie flüchteten als 18-Jähriger mitten im Winter zu Fuß nächtelang durch den Tiefschnee aus Albanien nach Deutschland, arbeiteten als Gärtner und kämpften sich über Amateurligen nach oben. Wie denken Sie über die Diskussion, dass es Talenten heute viel zu leicht gemacht, gerade in den deutschen Leistungszentren?

Das ist definitiv kein exklusiv deutsches Problem. In Italien und fast auf der ganzen Welt ist es genauso oder ähnlich. Wie heißt es so schön: Früher war es schwer, die Kinder abends ins Haus zu holen. Heute ist es schwer, sie überhaupt mal rauszukriegen. Aber das ist nicht die Schuld der Jugendlichen, die eben unter bestimmten Rahmenbedingungen aufwachsen. Wir sind in der Verantwortung, ihnen zu vermitteln, worauf es trotzdem ankommt. Auf den Fußball bezogen heißt das: Disziplin, Leistungsbereitschaft, Druckresistenz und nicht zuletzt Respekt. Auch anhand von vermeintlichen Kleinigkeiten wie etwa Trainingsmaterial vom Platz zu tragen oder die Kabine ordentlich zu hinterlassen. Wir als Trainer und Klubverantwortliche haben den Auftrag, das im Alltag konsequent zu vermitteln.

Interview: Thiemo Müller

Inklusive Debütant Georgien: Diese 24 Nationen nehmen an der EM 2024 teil

Bei der EM 2024 in Deutschland dürfen 24 Nationen mitwirken. Und seit diesem Dienstagabend (26. März) ist das Teilnehmerfeld auch komplett – EM-Debütant Georgien, die Ukraine und zu später Stunde Polen haben die letzten drei Tickets gelöst. Damit stehen die genauen Gruppenkonstellationen für Sommer fest – eine Übersicht …

Am 14. Juni 2024 beginnt die EM in Deutschland, die mit dem großen Endspiel in Berlin am 15. Juli endet.

Am 14. Juni 2024 beginnt die EM in Deutschland, die mit dem großen Endspiel in Berlin am 15. Juli endet.

IMAGO/PA Images

Vom 14. Juni bis 14. Juli findet in Deutschland die EM 2024 statt. Während das Eröffnungsspiel zwischen dem DFB-Team und Gastgeber gegen Schottland in München steigt, findet das große Endspiel wie schon das WM-Finale 2006 im Berliner Olympiastadion statt.

Von den insgesamt 24 Teilnehmern waren zunächst nach Abschluss der regulären EM-Qualifikation folgende 21 Nationen festgestanden:

Deutschland (als Gastgeber)

Spanien (EM-Qualifikationsgruppe A)
Schottland (EM-Qualifikationsgruppe A)
Frankreich (EM-Qualifikationsgruppe B)
Niederlande (EM-Qualifikationsgruppe B)
England (EM-Qualifikationsgruppe C)
Italien (EM-Qualifikationsgruppe C)
Türkei (EM-Qualifikationsgruppe D)
Kroatien (EM-Qualifikationsgruppe D)
Albanien (EM-Qualifikationsgruppe E)
Tschechien (EM-Qualifikationsgruppe E)
Belgien (EM-Qualifikationsgruppe F)
Österreich (EM-Qualifikationsgruppe F)
Ungarn (EM-Qualifikationsgruppe G)
Serbien (EM-Qualifikationsgruppe G)
Dänemark (EM-Qualifikationsgruppe H)
Slowenien (EM-Qualifikationsgruppe H)
Rumänien (EM-Qualifikationsgruppe I)
Schweiz (EM-Qualifikationsgruppe I)
Portugal (EM-Qualifikationsgruppe J)
Slowakei (EM-Qualifikationsgruppe J)

Die drei finalen EM-Tickets

Der finale Stand:

Grundsätzlich hatten sich in den zehn Gruppen der EM-Qualifikation jeweils die Gruppenersten und -zweiten für die EM ein Ticket fürs Endturnier gesichert. Die drei restlichen Tickets wurden anschließend Ende März 2024 in den Play-offs vergeben. Hier wurden auch die Resultate der Nations League 2022/23 herangezogen. Standardmäßig handelte es sich dabei um die jeweiligen Gruppensieger der Nations-League-Ligen A, B und C.

Hier behaupteten sich schlussendlich Polen um kurz vor Mitternacht an diesem Dienstag mit einem 5:4 im Elfmeterschießen gegen Wales, die Ukraine (2:1 nach 0:1 beim Duell mit Island) und das vom früheren Bayern-Spieler Willy Sagnol trainierte Georgien, das sich mit einem dramatischen Sieg über Griechenland im Elfmeterschießen erstmals überhaupt für eine EM qualifizierte und die Hauptstadt Tiflis in Ausnahmezustand versetzte.

Die finalen drei EM-Teilnehmer in der Übersicht:

Polen (EM-Qualifikation, Play-off-Sieger A)
Ukraine (EM-Qualifikation, Play-off-Sieger B)
Georgien (EM-Qualifikation, Play-off-Sieger C)

24 Nationen: Die sechs EM-Gruppen sind komplett

Nach dem Sieg im Elfmeterschießen über Griechenland: sportlicher Ausnahmezustand in der georgischen Hauptstadt Georgien.

Sportlicher Ausnahmezustand in der georgischen Hauptstadt: In Tiflis hat die von Willy Sagnol trainierte Nationalmannschaft erstmals das EM-Ticket gelöst.
AFP via Getty Images

Durch die finalen drei EM-Teilnehmer Polen, Island und Georgien wurden zugleich auch die offenen Posten in den sechs EM-Gruppen ausgefüllt – ausgelost war das alles schon seit Anfang Dezember 2023.

So wanderte Polen um Kapitän Robert Lewandowski in die schwierige Staffel D mit Favorit Frankreich, den Niederlanden sowie Österreich. Die für ihr Play-off-Spiel aufgrund der eigenen Kriegslage ins polnische Breslau ausgewanderten Ukrainer dürfen sich in Gruppe E auf Belgien, Rumänen und die Slowakei freuen. Georgien wanderte nach der erstmals erreichten Teilnahme einer Europameisterschaft in Sektion F mit Portugal, der Türkei und Tschechien.

Lesen Sie auch: Türkei zweimal in Dortmund – Die EM-Spiele sortiert nach Städten

Inklusive Debütant Georgien: Diese 24 Nationen nehmen an der EM 2024 teil

Bei der EM 2024 in Deutschland dürfen 24 Nationen mitwirken. Und seit diesem Dienstagabend (26. März) ist das Teilnehmerfeld auch komplett – EM-Debütant Georgien, die Ukraine und zu später Stunde Polen haben die letzten drei Tickets gelöst. Damit stehen die genauen Gruppenkonstellationen für Sommer fest – eine Übersicht …

Am 14. Juni 2024 beginnt die EM in Deutschland, die mit dem großen Endspiel in Berlin am 15. Juli endet.

Am 14. Juni 2024 beginnt die EM in Deutschland, die mit dem großen Endspiel in Berlin am 15. Juli endet.

IMAGO/PA Images

Vom 14. Juni bis 14. Juli findet in Deutschland die EM 2024 statt. Während das Eröffnungsspiel zwischen dem DFB-Team und Gastgeber gegen Schottland in München steigt, findet das große Endspiel wie schon das WM-Finale 2006 im Berliner Olympiastadion statt.

Von den insgesamt 24 Teilnehmern waren zunächst nach Abschluss der regulären EM-Qualifikation folgende 21 Nationen festgestanden:

Deutschland (als Gastgeber)

Spanien (EM-Qualifikationsgruppe A)
Schottland (EM-Qualifikationsgruppe A)
Frankreich (EM-Qualifikationsgruppe B)
Niederlande (EM-Qualifikationsgruppe B)
England (EM-Qualifikationsgruppe C)
Italien (EM-Qualifikationsgruppe C)
Türkei (EM-Qualifikationsgruppe D)
Kroatien (EM-Qualifikationsgruppe D)
Albanien (EM-Qualifikationsgruppe E)
Tschechien (EM-Qualifikationsgruppe E)
Belgien (EM-Qualifikationsgruppe F)
Österreich (EM-Qualifikationsgruppe F)
Ungarn (EM-Qualifikationsgruppe G)
Serbien (EM-Qualifikationsgruppe G)
Dänemark (EM-Qualifikationsgruppe H)
Slowenien (EM-Qualifikationsgruppe H)
Rumänien (EM-Qualifikationsgruppe I)
Schweiz (EM-Qualifikationsgruppe I)
Portugal (EM-Qualifikationsgruppe J)
Slowakei (EM-Qualifikationsgruppe J)

Die drei finalen EM-Tickets

Der finale Stand:

Grundsätzlich hatten sich in den zehn Gruppen der EM-Qualifikation jeweils die Gruppenersten und -zweiten für die EM ein Ticket fürs Endturnier gesichert. Die drei restlichen Tickets wurden anschließend Ende März 2024 in den Play-offs vergeben. Hier wurden auch die Resultate der Nations League 2022/23 herangezogen. Standardmäßig handelte es sich dabei um die jeweiligen Gruppensieger der Nations-League-Ligen A, B und C.

Hier behaupteten sich schlussendlich Polen um kurz vor Mitternacht an diesem Dienstag mit einem 5:4 im Elfmeterschießen gegen Wales, die Ukraine (2:1 nach 0:1 beim Duell mit Island) und das vom früheren Bayern-Spieler Willy Sagnol trainierte Georgien, das sich mit einem dramatischen Sieg über Griechenland im Elfmeterschießen erstmals überhaupt für eine EM qualifizierte und die Hauptstadt Tiflis in Ausnahmezustand versetzte.

Die finalen drei EM-Teilnehmer in der Übersicht:

Polen (EM-Qualifikation, Play-off-Sieger A)
Ukraine (EM-Qualifikation, Play-off-Sieger B)
Georgien (EM-Qualifikation, Play-off-Sieger C)

24 Nationen: Die sechs EM-Gruppen sind komplett

Nach dem Sieg im Elfmeterschießen über Griechenland: sportlicher Ausnahmezustand in der georgischen Hauptstadt Georgien.

Sportlicher Ausnahmezustand in der georgischen Hauptstadt: In Tiflis hat die von Willy Sagnol trainierte Nationalmannschaft erstmals das EM-Ticket gelöst.
AFP via Getty Images

Durch die finalen drei EM-Teilnehmer Polen, Island und Georgien wurden zugleich auch die offenen Posten in den sechs EM-Gruppen ausgefüllt – ausgelost war das alles schon seit Anfang Dezember 2023.

So wanderte Polen um Kapitän Robert Lewandowski in die schwierige Staffel D mit Favorit Frankreich, den Niederlanden sowie Österreich. Die für ihr Play-off-Spiel aufgrund der eigenen Kriegslage ins polnische Breslau ausgewanderten Ukrainer dürfen sich in Gruppe E auf Belgien, Rumänen und die Slowakei freuen. Georgien wanderte nach der erstmals erreichten Teilnahme einer Europameisterschaft in Sektion F mit Portugal, der Türkei und Tschechien.

Lesen Sie auch: Türkei zweimal in Dortmund – Die EM-Spiele sortiert nach Städten