Führichs Zukunft offen wie nie: Bayern? Dortmund? Chelsea?

Der VfB Stuttgart hat zwar in diesem Jahr einige Verträge seiner Leistungsträger verlängern können, doch Ausstiegsklauseln sind meist inklusive. So ist auch die Zukunft von Nationalspieler Chris Führich derzeit offen, denn es gibt prominente Interessenten.

Hat gut Lachen derzeit: Stuttgarts Chris Führich.

Hat gut Lachen derzeit: Stuttgarts Chris Führich.

IMAGO/Sven Simon

Der VfB erlebt derzeit, dass der große Erfolg auch seinen Preis hat. Denn gleich eine ganze Reihe von Spielern stehen auf der Liste größerer Klubs. So hat sich auch Chris Führich mit acht Toren und sieben Assists in der Bundesliga in den Mittelpunkt gedribbelt und ist spätestens seit seiner Nominierung von Bundestrainer Julian Nagelsmann und inzwischen drei Länderspielen auch auf internationaler Ebene auf den Zetteln einiger Klubs gelandet.

Zuletzt galt der 26-Jährige schon bei Ex-Klub Borussia Dortmund und beim FC Bayern München als möglicher Neuzugang. Doch jetzt scheint es Konkurrenz von englischen Topklubs zu geben, die sich Führich genauer ansehen. Eine Reihe von etablierten Teams, darunter der FC Chelsea, wird mit ihm in Verbindung gebracht.

Billig wird Führich nicht

Zwar hat Führich seinen Vertrag bei den Schwaben zuletzt erst bis 2028 verlängert, dieser enthält aber eine Ausstiegsklausel. So könnte der Nationalspieler für eine Summe zwischen 25 und 30 Millionen Euro wechseln. Die Zukunft des Angreifers beim VfB ist offen wie nie.

Borja Iglesias ist ein Kandidat

Sportdirektor Fabian Wohlgemuth ist selbstverständlich ebenfalls nicht untätig und hat bereits neue VfB-Kandidaten im Blick. Neben Yuito Suzuki (22) von Bröndby IF steht Borja Iglesias auf der Liste. Der 31-jährige Stürmer aus Spanien ist aktuell von Betis Sevilla an Leverkusen ausgeliehen. Bayer verfügt über eine Kaufoption. Allerdings kam er dort nur sechsmal in der Liga zum Einsatz (kein Scorerpunkt). Eine Ablösesumme im zweistelligen Millionenbereich steht im Raum.

George Moissidis, tru

DFB-Formcheck: Goretzkas starke Reaktion – Tahs traumhafte Tage

Noch 44 Tage bis zum EM-Auftakt der DFB-Elf. Der kicker wertet die Leistungen der 42 EM-Kandidaten im Monat April aus.

Derzeit gut drauf: Jonathan Tah, Leon Goretzka, Kai Havertz

Derzeit gut drauf: Jonathan Tah, Leon Goretzka, Kai Havertz

imago images/Grafik: kicker

Die heiße Phase vor der Heim-EM 2024 ist angebrochen. Der kicker hat eine Liste von 42 Profis zusammengestellt, die für Bundestrainer Julian Nagelsmann in Frage kommen dürften.

Aufgeteilt nach den sieben taktischen Positionen der kicker-Rangliste checkt der kicker Monat für Monat die jeweils aktuelle Form der EM-Kandidaten. Grün signalisiert “voll in EM-Form”, Rot steht für “aktuell nicht in EM-Form” (möglicherweise auch aus Verletzungsgründen) und Gelb bedeutet “EM-Kandidat, darf aber nicht nachlassen”.

Neuer überzeugt international – Zuletzt patzte ter Stegen

Überzeugend in der Champions League, solide in der Liga. So liest sich die April-Bilanz von Bayern-Keeper Manuel Neuer, der in der Bundesliga zwei Partien angeschlagen verpasste. Sein schärfster Konkurrent um den Platz im deutschen Tor schied im Viertelfinale der Champions League gegen PSG aus und kassierte in diesen beiden Spielen sechs Gegentreffer. In La Liga gab es zwar ausnahmslos Dreier für Barca, doch jüngst beim 4:2-Sieg gegen Valencia patzte ter Stegen vor dem zwischenzeitlichen 1:1 folgenschwer.

Tahs überragender April – Anton besticht weiterhin

Einen überragenden April hat Jonathan Tah hinter sich. Mit Leverkusen sicherte er sich die Deutsche Meisterschaft und schaffte mit seinem Team den Finaleinzug im DFB-Pokal sowie den Halbfinaleinzug in der Europa League. In drei seiner sieben Partien im zurückliegenden Monat erhielt er die Noten 2 oder besser; schlechter als mit einer 3 wurde er nie benotet. Im Top-Duell vom 31. Spieltag gegen den Stuttgart war jedoch ein anderer Innenverteidiger bester Akteur auf dem Platz: VfB-Kapitän Waldemar Anton unterstrich seine ebenfalls gute Form mit Zweikampfstärke und offensiven Akzenten.

Kimmich findet immer mehr Gefallen

Hinten rechts freundet sich Joshua Kimmich immer mehr mit seiner neuen (alten) Rolle an. In der Liga sammelte er einen Assist beim 2:0-Sieg gegen Köln, im Viertelfinal-Rückspiel der Champions League erzielte er das goldene Tor gegen Arsenal, das den Halbfinaleinzug bescherte. Die hinten links konkurrierenden Maximilian Mittelstädt und David Raum spielten einen ordentlichen April, ohne die ganz großen Highlights zu setzen. Der Stuttgarter blieb offensiv komplett ohne Scorerpunkt, der Leipziger steuerte immerhin eine Torvorlage bei.

Goretzka zeigt starke Reaktion nach Ausbootung

Für die März-Länderspiele nicht nominiert, zeigte Leon Goretzka eine starke Reaktion. Einer schwachen Leistung zum Monatsauftakt in Heidenheim folgten durchweg überzeugende Leistungen im Trikot des Rekordmeisters. Besonders hervorzuheben dabei seine Leistung beim 2:2 in der Königsklasse in London sowie beim 5:1 in der Liga bei Union. In beiden Partien wurde er vom kicker zum Spieler des Spiels gekürt. Er überzeugte dabei nicht nur durch Offensivstärke, sondern auch durch Balleroberungen und Zweikampfstärke.

Musiala muss lange auf einen Scorerpunkt warten – Wirtz glänzt auch als Joker

Ein wenig auseinander driftete die Form der beiden Jungstars in der Offensive. Während Bayerns Jamal Musiala bis zum CL-Halbfinale gegen Real Madrid am letzten Tag des Aprils (ein Assist durch den herausgeholten Elfmeter) zuvor in fünf Pflichtspielen ohne Scorerpunkt geblieben war, war Leverkusens Florian Wirtz maßgeblich am positiven Abschneiden seines Teams beteiligt. Sechs Tore und zwei Vorlagen sind seine Bilanz – und das, obwohl er in drei Spielen nur von der Bank aus zum Zug kam. So auch beim geschichtsträchtigen 5:0 gegen Werder Bremen am 14. April, als er nach der Pause eingewechselt wurde und mit einem Hattrick Bayers erste Meisterschaft in die Schale eingravierte.

Adeyemis Hoffnungen schwinden – Sané spielt nur international und trifft mal wieder

Im März noch effizient auf dem Platz, befindet sich Karim Adeyemi aktuell auf der Suche nach seiner Form. Keine Torbeteiligung und zwei leistungsmäßige Totalausfälle in der Liga (jeweils Note 5,5) lassen die Hoffnung schwinden auf einen Kaderplatz bei der Europameisterschaft. Diesen dürfte Leroy Sané sicher haben, der im April ausschließlich in der Königsklasse auflief, in der Bundesliga dagegen angeschlagen keine einzige Minute absolvierte. Sein Hammer gegen Real Madrid zum wichtigen 1:1-Ausgleich war nicht nur aller Ehren wert, sondern auch sein erster Treffer seit dem 28. Oktober 2023.

Havertz lässt die Gunners fliegen – Ducksch und Undav im Gleichschritt

Das Aus im Kampf um den Henkelpott musste dagegen Kai Havertz verkraften. In den beiden Viertelfinalpartien gegen München blieb er blass, in der Liga wird er dagegen zum Garanten für Arsenals Höhenflug. Vier Tore und drei Assists gelangen dem Mittelstürmer der Gunners in sechs Ligaspielen. Auch Marvin Ducksch und Deniz Undav trafen in den vergangenen Wochen wieder regelmäßig (jeweils drei Tore, ein Assist). Hoffenheims Maximilian Beier war im April zwar an 17 Torschüssen als Schütze oder Vorlagengeber beteiligt, ein Scorerpunkt wollte ihm dabei aber nicht gelingen.

Christoph Huber

Thema
Themenarchiv

Formcheck der deutschen EM-Kandidaten

zum Thema

  • Der kicker wertet seit Jahresbeginn die Leistungen der potenziellen EM-Fahrer Monat für Monat aus.
  • Im Januar umfasst die Liste 48 Profis, mittlerweile hat Bundestrainer Julian Nagelsmann noch 42 Kandidaten im Blick.

DFB-Formcheck: Goretzkas starke Reaktion – Tahs traumhafte Tage

Noch 44 Tage bis zum EM-Auftakt der DFB-Elf. Der kicker wertet die Leistungen der 42 EM-Kandidaten im Monat April aus.

Derzeit gut drauf: Jonathan Tah, Leon Goretzka, Kai Havertz

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imago images/Grafik: kicker

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Aufgeteilt nach den sieben taktischen Positionen der kicker-Rangliste checkt der kicker Monat für Monat die jeweils aktuelle Form der EM-Kandidaten. Grün signalisiert “voll in EM-Form”, Rot steht für “aktuell nicht in EM-Form” (möglicherweise auch aus Verletzungsgründen) und Gelb bedeutet “EM-Kandidat, darf aber nicht nachlassen”.

Neuer überzeugt international – Zuletzt patzte ter Stegen

Überzeugend in der Champions League, solide in der Liga. So liest sich die April-Bilanz von Bayern-Keeper Manuel Neuer, der in der Bundesliga zwei Partien angeschlagen verpasste. Sein schärfster Konkurrent um den Platz im deutschen Tor schied im Viertelfinale der Champions League gegen PSG aus und kassierte in diesen beiden Spielen sechs Gegentreffer. In La Liga gab es zwar ausnahmslos Dreier für Barca, doch jüngst beim 4:2-Sieg gegen Valencia patzte ter Stegen vor dem zwischenzeitlichen 1:1 folgenschwer.

Tahs überragender April – Anton besticht weiterhin

Einen überragenden April hat Jonathan Tah hinter sich. Mit Leverkusen sicherte er sich die Deutsche Meisterschaft und schaffte mit seinem Team den Finaleinzug im DFB-Pokal sowie den Halbfinaleinzug in der Europa League. In drei seiner sieben Partien im zurückliegenden Monat erhielt er die Noten 2 oder besser; schlechter als mit einer 3 wurde er nie benotet. Im Top-Duell vom 31. Spieltag gegen den Stuttgart war jedoch ein anderer Innenverteidiger bester Akteur auf dem Platz: VfB-Kapitän Waldemar Anton unterstrich seine ebenfalls gute Form mit Zweikampfstärke und offensiven Akzenten.

Kimmich findet immer mehr Gefallen

Hinten rechts freundet sich Joshua Kimmich immer mehr mit seiner neuen (alten) Rolle an. In der Liga sammelte er einen Assist beim 2:0-Sieg gegen Köln, im Viertelfinal-Rückspiel der Champions League erzielte er das goldene Tor gegen Arsenal, das den Halbfinaleinzug bescherte. Die hinten links konkurrierenden Maximilian Mittelstädt und David Raum spielten einen ordentlichen April, ohne die ganz großen Highlights zu setzen. Der Stuttgarter blieb offensiv komplett ohne Scorerpunkt, der Leipziger steuerte immerhin eine Torvorlage bei.

Goretzka zeigt starke Reaktion nach Ausbootung

Für die März-Länderspiele nicht nominiert, zeigte Leon Goretzka eine starke Reaktion. Einer schwachen Leistung zum Monatsauftakt in Heidenheim folgten durchweg überzeugende Leistungen im Trikot des Rekordmeisters. Besonders hervorzuheben dabei seine Leistung beim 2:2 in der Königsklasse in London sowie beim 5:1 in der Liga bei Union. In beiden Partien wurde er vom kicker zum Spieler des Spiels gekürt. Er überzeugte dabei nicht nur durch Offensivstärke, sondern auch durch Balleroberungen und Zweikampfstärke.

Musiala muss lange auf einen Scorerpunkt warten – Wirtz glänzt auch als Joker

Ein wenig auseinander driftete die Form der beiden Jungstars in der Offensive. Während Bayerns Jamal Musiala bis zum CL-Halbfinale gegen Real Madrid am letzten Tag des Aprils (ein Assist durch den herausgeholten Elfmeter) zuvor in fünf Pflichtspielen ohne Scorerpunkt geblieben war, war Leverkusens Florian Wirtz maßgeblich am positiven Abschneiden seines Teams beteiligt. Sechs Tore und zwei Vorlagen sind seine Bilanz – und das, obwohl er in drei Spielen nur von der Bank aus zum Zug kam. So auch beim geschichtsträchtigen 5:0 gegen Werder Bremen am 14. April, als er nach der Pause eingewechselt wurde und mit einem Hattrick Bayers erste Meisterschaft in die Schale eingravierte.

Adeyemis Hoffnungen schwinden – Sané spielt nur international und trifft mal wieder

Im März noch effizient auf dem Platz, befindet sich Karim Adeyemi aktuell auf der Suche nach seiner Form. Keine Torbeteiligung und zwei leistungsmäßige Totalausfälle in der Liga (jeweils Note 5,5) lassen die Hoffnung schwinden auf einen Kaderplatz bei der Europameisterschaft. Diesen dürfte Leroy Sané sicher haben, der im April ausschließlich in der Königsklasse auflief, in der Bundesliga dagegen angeschlagen keine einzige Minute absolvierte. Sein Hammer gegen Real Madrid zum wichtigen 1:1-Ausgleich war nicht nur aller Ehren wert, sondern auch sein erster Treffer seit dem 28. Oktober 2023.

Havertz lässt die Gunners fliegen – Ducksch und Undav im Gleichschritt

Das Aus im Kampf um den Henkelpott musste dagegen Kai Havertz verkraften. In den beiden Viertelfinalpartien gegen München blieb er blass, in der Liga wird er dagegen zum Garanten für Arsenals Höhenflug. Vier Tore und drei Assists gelangen dem Mittelstürmer der Gunners in sechs Ligaspielen. Auch Marvin Ducksch und Deniz Undav trafen in den vergangenen Wochen wieder regelmäßig (jeweils drei Tore, ein Assist). Hoffenheims Maximilian Beier war im April zwar an 17 Torschüssen als Schütze oder Vorlagengeber beteiligt, ein Scorerpunkt wollte ihm dabei aber nicht gelingen.

Christoph Huber

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  • Der kicker wertet seit Jahresbeginn die Leistungen der potenziellen EM-Fahrer Monat für Monat aus.
  • Im Januar umfasst die Liste 48 Profis, mittlerweile hat Bundestrainer Julian Nagelsmann noch 42 Kandidaten im Blick.

Ein Saisonziel hat Führich schon erreicht

In Bremen fehlte Chris Führich überraschend in der Startelf des VfB Stuttgart, gegen Bayer Leverkusen dürfte der Nationalspieler wieder zurückkehren. Sein persönliches Saisonziel hat der Dribbelkünstler längst erreicht, wie Sebastian Hoeneß verrät.

Stuttgarts Chris Führich hat insgesamt an Kontinuität zugelegt.

Stuttgarts Chris Führich hat insgesamt an Kontinuität zugelegt.

IMAGO/Pressefoto Baumann

Vor dieser Spielzeit nämlich saßen der Trainer und Führich zusammen und besprachen, “dass es mindestens zweistellig sein muss” in Sachen Scorerpunkten, sagt Hoeneß. Das ist es, ganz konkret bereits seit dem 16. Spieltag, als Führich beim 3:0 gegen den FC Augsburg sein fünftes Saisontor gelang. Zu diesem Zeitpunkt hatte der 26-Jährige auch fünf Vorlagen auf dem Zettel. Nun sind es in beiden Kategorien deren sieben, also insgesamt 14 Scorerpunkte.

“Chris hat schon in den Jahren zuvor gezeigt, was er zu leisten imstande ist. Er macht es jetzt einfach nur kontinuierlicher”, lobt Hoeneß. In der Tat war das Thema Effizienz ein großes bei dem Blondschopf, was stark mit Entscheidungsfindung zu tun hatte. Wann schließe ich ab? Wann lege ich quer? Wann ist noch ein Haken angebracht? Vor allem da hat Führich unter Hoeneß einen Riesenschritt gemacht.

Dass er zuletzt in Bremen auf der Bank saß, könnte auch damit zu tun haben, dass er jüngst genau diese Effizienz ein wenig missen ließ. Sein letzter Scorer liegt mit dem Tor gegen den 1. FC Union am 8. März tatsächlich schon einige Wochen zurück, wobei er auch ohne ordentliche Leistungen ablieferte. Als Joker gegen Werder jedenfalls hatte Führich eine enorm belebende Wirkung, am Samstag in Leverkusen (18.30 Uhr, LIVE! bei kicker) dürfte er mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit wieder starten.

Dass seine Darbietungen Führich für finanziell potentere Wettbewerber attraktiver machen, ist sowieso logisch. Nach Dortmund hat der Rechtsfüßer bekanntlich als Ex-Borusse eine spezielle Bindung, entsprechend scheint dort auch das Interesse etwas konkreter zu sein als bei anderen, potenziellen Werbern. Doch selbst wenn Führich sich für einen Wechsel entscheiden sollte, muss Hoeneß in der neuen Saison nicht bange sein, was die Flügel angeht. Schließlich steht neben dem aktuell formschwachen Silas, der grundsätzlich aber auch ein Kandidat für zweistellige Scorerwerte ist, auch noch ein Jamie Leweling im Kader. Der kommt zwar in der Regel über rechts, effizienztechnisch aber steht er Führich in Nichts nach. Alle 120 Minuten gelingt ihm in der laufenden Bundesliga-Saison ein Treffer oder eine Vorlage (Führich: 162). Und mit einer etwaigen Ablöse für Führich ließe sich die Kaufoption bei Union-Leihgabe Leweling, die bei rund 5 Millionen Euro liegen soll, problemlos finanzieren.

Benni Hofmann

VfB: Der Champions-League-Bonus liegt bei 14,3 Millionen plus X

Vieles spricht dafür, dass der VfB Stuttgart am Ende dieser Saison (oder womöglich schon ein bisschen früher) den Champions-League-Einzug feiern darf – was am Ende gegenüber der Europa League einen ordentlichen zweistelligen Millionenbetrag an Prämieneinnahmen mehr bedeuten würde. Mindestens.

Feierlaune in Stuttgart: Der VfB steht kurz vor der Qualifikation zur Champions League.

Feierlaune in Stuttgart: Der VfB steht kurz vor der Qualifikation zur Champions League.

IMAGO/Jan Huebner

Allein schon in Sachen Startgeld gestaltet sich der Unterschied erheblich: Während es im Nachfolgewettbewerb des einstigen UEFA-Cups “nur” 4,31 Millionen Euro gibt, wären in der Königsklasse 18,62 Mio. Euro fällig – ein Plus von 14,31 Mio. Euro. Die erfolgsabhängigen Zahlungen unterscheiden sich zudem stark, etwa die Sieg-(2,1 zu 0,45 Mio.) und Platzierungsprämie (0,25 bis 9 Mio. zu 0,075 zu 2,7 Mio.). Hintergrund der großen Spanne bei den Platzierungszahlungen: Ab 2024/25 werden alle UEFA-Klubwettbewerbe in einem 36er Ligensystem ausgespielt, jeder Teilnehmer hat in der Gruppenphase acht (Champions und Europa League) bzw. sechs (Conference League) Partien gegen je zwei Gegner aus vier Töpfen (Conference League: je 2 aus 3).

Neben den deutlich höheren Prämien für die Folgequalifikationen in der K.o.-Runde gehen die Werte auch bei der Wertesäule stark auseinander. Dies ist die Nachfolgerin des bisherigen Marktpools. Ihre Verteilung orientiert sich zum einen an den jeweiligen nationalen Medienzahlungen aus einem Land in die UEFA-Gesamteinnahmen, zum anderen an der Platzierung im Zehn-Jahres-Koeffizientenranking der UEFA. Hier variieren die Ausschüttungen zwischen 1,28 und 46,11 Mio. Euro in der Champions und knapp 0,3 und 10,7 Mio. Euro in der Europa League.

Stuttgart in die Champions League?

Finanziell nicht auf dem Niveau wie die Tabellennachbarn

Wie immer hat das liebe Geld natürlich erhebliche Auswirkung auf die Kaderplanung, für die sich beim VfB zentrale Fragen stellen: Etwa die nach dem (nicht gerade wahrscheinlichen) Verbleib von Offensivstars wie Serhou Guirassy oder Chris Führich oder nach dem Ziehen der Kaufklausel bei Leihstürmer Deniz Undav, was zwar je nach Vertragslaufzeit ein teures Gesamtpaket im Bereich von 35 bis 40 Millionen Euro darstellen würde, aber auch eine Signalwirkung für Umfeld und potenzielle Zugänge. Da wäre es für Sportdirektor Fabian Wohlgemuth zweifelsfrei ein Segen, mit Einnahmen auf Königsklassenniveau rechnen zu können. Dank der Tatsache, dass der VfB in der Bundesliga Platz 5 bereits sicher hat, und den Entwicklungen im nationalen Koeffizientenranking der Konföderation wird dieses Szenario Woche für Woche ohnehin wahrscheinlicher.

Denn trotz des Porsche-Einschusses von gut 20 Millionen Euro im Januar können die Schwaben nicht annähernd auf dem Niveau bezahlen, wie es die aktuellen Tabellennachbarn tun. Ohnehin sollen die Zahlungen des Sportwagenbauers vor allem das Eigenkapital stärken, das vor einigen Monaten beinahe noch ins Negative abgedriftet wäre, wie man hört. Mit womöglich erheblichen Folgen für die laufenden Kontokorrentlinien des VfB.

Benni Hofmann

Terzic über ehemaligen Schützling Führich: “Er ist einen sehr harten Weg gegangen”

Voll des Lobes für den Stuttgarter 04.04.2024

Terzic über ehemaligen Schützling Führich: “Er ist einen sehr harten Weg gegangen”

1:21Schon in frühen Jahren kreuzten sich die Wege von Chris Führich und Edin Terzic beim BVB. Bereits damals waren die Fähigkeiten des Flügelstürmers zu erkennen, doch zunächst musste er einen harten Weg gehen, um es an die Spitze zu schaffen.

DFB-Formcheck: Raum bedrängt Mittelstädt – Hummels lässt nicht locker

Noch 73 Tage bis zum EM-Auftakt der DFB-Elf. Der kicker wertet die Leistungen der 44 EM-Kandidaten im Monat März aus.

Nicht-berücksichtige EM-Kandidaten und ein neuer Platzhirsch: Robert Andrich (li.), Mats Hummels (Mi.) und David Raum.

Nicht-berücksichtige EM-Kandidaten und ein neuer Platzhirsch: Robert Andrich (li.), Mats Hummels (Mi.) und David Raum.

imago images/Grafik: kicker

Die heiße Phase vor der Heim-EM 2024 ist angebrochen. Der kicker hat eine Liste von 44 Profis zusammengestellt, die für Bundestrainer Julian Nagelsmann in Frage kommen dürften.

Unmittelbar vor den Länderspielen in Frankreich (2:0) und gegen die Niederlande (2:1) hatte der kicker die EM-Kandidaten einem Formcheck der bisherigen Jahresleistung unterzogen. Nun wird die Performance im Monat März inklusive den beiden jüngsten DFB-Spielen sowie den am letzten März-Wochenende stattfindenden Liga-Spieltagen unter die Lupe genommen.

Aufgeteilt nach den sieben taktischen Positionen der kicker-Rangliste checkt der kicker Monat für Monat seit Jahresbeginn die jeweils aktuelle Form der EM-Kandidaten. Grün signalisiert “voll in EM-Form”, Rot steht für “aktuell nicht in EM-Form” (möglicherweise auch aus Verletzungsgründen) und Gelb bedeutet “EM-Kandidat, darf aber nicht nachlassen”.

Ter Stegens Bilanz beeindruckt trotz einiger Wackler

Nach der verletzungsbedingten Absage von Manuel Neuer stand Marc-André ter Stegen bei beiden Länderspielen im März im Tor und hielt gegen Frankreich seinen Kasten sauber, gegen die Niederländer hatte er er paar kleinere Wackler. Insgesamt kassierte er im März mit Verein und Nationalelf in sieben Spielen lediglich zwei Gegentore, in fünf Partien spielte er zu Null. In der Liga blieb er sogar den kompletten Monat unbezwungen, musste dort zuletzt am 17. Februar hinter sich greifen.

Rüdiger und Tah spielen sich ein – Hummels setzt ein Zeichen

Während Antonio Rüdiger und Jonathan Tah im DFB-Trikot 180 Minuten Seite an Seite verteidigten, konnte bzw. musste ein Dortmunder Trio im Verein trainieren. Ein Ausrufezeichen nach der Länderspielpause setzten nun Nico Schlotterbeck und Mats Hummels, die in München ein Bollwerk bildeten. An Schlotterbeck (Note 1,5) und Hummels (Note 1) prallte in der Allianz-Arena fast alles ab, der 35-jährige Routinier wurde vom kicker gar zum Spieler des Spieltags gekürt, erst zum dritten Mal in seiner Bundesliga-Karriere (zuvor am 6. Spieltag 2020/21 und am 24. Spieltag 2010/11).

Mittelstädt brilliert, doch Raum sitzt ihm im Nacken

In den beiden März-Länderspielen hieß das Außenverteidiger-Duo jeweils Kimmich/Mittelstädt. Der Stuttgarter Mittelstädt debütierte gegen die Franzosen und stand auch gegen die Niederlande im Fokus. Zunächst spielte er einen Fehlpass, der zum 0:1 führte. Sieben Minuten später hatte er selbst per Distanzschuss den Ausgleich besorgt. Ihm dicht im Nacken sitzt David Raum, der eine starke Form im Verein hat. Drei Scorerpunkte und drei Berufungen in die Elf des Tages im März belegen dies.

Chef Kroos – Andrich nimmt den Schwung mit

Das Comeback von Toni Kroos war das Thema der März-Länderspiele, er war sofort der Chef auf dem Platz und in beiden Partien notenbester DFB-Akteur. Neben dem nun 108-maligen Nationalspieler etablierte sich Robert Andrich als Partner auf der Doppelsechs. In der Liga kam er zwar im März zweimal nur von der Bank, war aber bei Bayer maßgeblich dafür verantwortlich, dass Leverkusen weiter unbesiegt blieb. Im Europa-League-Spiel bei Qarabag Agdam bereitete er in der Nachspielzeit den 2:2-Ausgleich vor, in der Liga erzielte der den zwischenzeitlichen 1:1-Ausgleich gegen Hoffenheim am vergangenen Wochenende sogar selbst.

Musiala toppt Wirtz – und Brandt hält mit

Die Zauberer Wirtz und Musiala halten ihre Topform der vergangenen Wochen und zeigten auch gegen die Top-Nationen Frankreich und Niederlande überzeugende Leistungen. Wirtz traf im März viermal, damit kann unter allen im Formcheck untersuchten Spielern sonst nur Musiala mithalten. Der Bayern-Spieler ist auch bei den Assists die Nummer 1. Fünf Torvorlagen hat im März sonst nur noch Dortmunds Julian Brandt vorzuweisen, der bei den vergangenen Länderspielen nicht berücksichtigt wurde.

Adeyemi meldet sich zurück

Dreimal stand Karim Adeyemi im Monat März in der Dortmunder Startelf, dreimal trug er sich in die Torschützenliste ein. Bei den beiden 2:0-Siegen in Berlin und München erzielte er das jeweilige 1:0, beim 3:1-Sieg gegen Frankfurt sorgte er nach Rückstand für den wichtigen 1:1-Ausgleichstreffer. Damit schoss der BVB-Flügelspieler im März genauso viele Tore wie die drei anderen Kandidaten zusammen: Gnabry kommt auf zwei, Führich auf eines, Sané blieb torlos, sammelte aber immerhin einen Assist.

Undav beflügelt – Füllkrug trifft immerhin beim DFB

Im Verein blieb Niclas Füllkrug seit dem 17. Februar torlos. Für Deutschland sorgte er mit seinem Schultertor gegen die Niederlande für Euphorie und sicherte als Einwechselspieler den Sieg gegen Oranje. Sein Debüt für den DFB gab Stuttgarts Deniz Undav, der den Schwung der Nominierung mitnahm und in den beiden Ligaspielen nach Bekanntgabe des Länderspielkaders jeweils zwei Scorerpunkte einfuhr.

Christoph Huber