VfB: Der Champions-League-Bonus liegt bei 14,3 Millionen plus X

VfB: Der Champions-League-Bonus liegt bei 14,3 Millionen plus X

Vieles spricht dafür, dass der VfB Stuttgart am Ende dieser Saison (oder womöglich schon ein bisschen früher) den Champions-League-Einzug feiern darf – was am Ende gegenüber der Europa League einen ordentlichen zweistelligen Millionenbetrag an Prämieneinnahmen mehr bedeuten würde. Mindestens.

Feierlaune in Stuttgart: Der VfB steht kurz vor der Qualifikation zur Champions League.

Feierlaune in Stuttgart: Der VfB steht kurz vor der Qualifikation zur Champions League.

IMAGO/Jan Huebner

Allein schon in Sachen Startgeld gestaltet sich der Unterschied erheblich: Während es im Nachfolgewettbewerb des einstigen UEFA-Cups “nur” 4,31 Millionen Euro gibt, wären in der Königsklasse 18,62 Mio. Euro fällig – ein Plus von 14,31 Mio. Euro. Die erfolgsabhängigen Zahlungen unterscheiden sich zudem stark, etwa die Sieg-(2,1 zu 0,45 Mio.) und Platzierungsprämie (0,25 bis 9 Mio. zu 0,075 zu 2,7 Mio.). Hintergrund der großen Spanne bei den Platzierungszahlungen: Ab 2024/25 werden alle UEFA-Klubwettbewerbe in einem 36er Ligensystem ausgespielt, jeder Teilnehmer hat in der Gruppenphase acht (Champions und Europa League) bzw. sechs (Conference League) Partien gegen je zwei Gegner aus vier Töpfen (Conference League: je 2 aus 3).

Neben den deutlich höheren Prämien für die Folgequalifikationen in der K.o.-Runde gehen die Werte auch bei der Wertesäule stark auseinander. Dies ist die Nachfolgerin des bisherigen Marktpools. Ihre Verteilung orientiert sich zum einen an den jeweiligen nationalen Medienzahlungen aus einem Land in die UEFA-Gesamteinnahmen, zum anderen an der Platzierung im Zehn-Jahres-Koeffizientenranking der UEFA. Hier variieren die Ausschüttungen zwischen 1,28 und 46,11 Mio. Euro in der Champions und knapp 0,3 und 10,7 Mio. Euro in der Europa League.

Stuttgart in die Champions League?

Finanziell nicht auf dem Niveau wie die Tabellennachbarn

Wie immer hat das liebe Geld natürlich erhebliche Auswirkung auf die Kaderplanung, für die sich beim VfB zentrale Fragen stellen: Etwa die nach dem (nicht gerade wahrscheinlichen) Verbleib von Offensivstars wie Serhou Guirassy oder Chris Führich oder nach dem Ziehen der Kaufklausel bei Leihstürmer Deniz Undav, was zwar je nach Vertragslaufzeit ein teures Gesamtpaket im Bereich von 35 bis 40 Millionen Euro darstellen würde, aber auch eine Signalwirkung für Umfeld und potenzielle Zugänge. Da wäre es für Sportdirektor Fabian Wohlgemuth zweifelsfrei ein Segen, mit Einnahmen auf Königsklassenniveau rechnen zu können. Dank der Tatsache, dass der VfB in der Bundesliga Platz 5 bereits sicher hat, und den Entwicklungen im nationalen Koeffizientenranking der Konföderation wird dieses Szenario Woche für Woche ohnehin wahrscheinlicher.

Denn trotz des Porsche-Einschusses von gut 20 Millionen Euro im Januar können die Schwaben nicht annähernd auf dem Niveau bezahlen, wie es die aktuellen Tabellennachbarn tun. Ohnehin sollen die Zahlungen des Sportwagenbauers vor allem das Eigenkapital stärken, das vor einigen Monaten beinahe noch ins Negative abgedriftet wäre, wie man hört. Mit womöglich erheblichen Folgen für die laufenden Kontokorrentlinien des VfB.

Benni Hofmann