Ein Saisonziel hat Führich schon erreicht

Ein Saisonziel hat Führich schon erreicht

In Bremen fehlte Chris Führich überraschend in der Startelf des VfB Stuttgart, gegen Bayer Leverkusen dürfte der Nationalspieler wieder zurückkehren. Sein persönliches Saisonziel hat der Dribbelkünstler längst erreicht, wie Sebastian Hoeneß verrät.

Stuttgarts Chris Führich hat insgesamt an Kontinuität zugelegt.

Stuttgarts Chris Führich hat insgesamt an Kontinuität zugelegt.

IMAGO/Pressefoto Baumann

Vor dieser Spielzeit nämlich saßen der Trainer und Führich zusammen und besprachen, “dass es mindestens zweistellig sein muss” in Sachen Scorerpunkten, sagt Hoeneß. Das ist es, ganz konkret bereits seit dem 16. Spieltag, als Führich beim 3:0 gegen den FC Augsburg sein fünftes Saisontor gelang. Zu diesem Zeitpunkt hatte der 26-Jährige auch fünf Vorlagen auf dem Zettel. Nun sind es in beiden Kategorien deren sieben, also insgesamt 14 Scorerpunkte.

“Chris hat schon in den Jahren zuvor gezeigt, was er zu leisten imstande ist. Er macht es jetzt einfach nur kontinuierlicher”, lobt Hoeneß. In der Tat war das Thema Effizienz ein großes bei dem Blondschopf, was stark mit Entscheidungsfindung zu tun hatte. Wann schließe ich ab? Wann lege ich quer? Wann ist noch ein Haken angebracht? Vor allem da hat Führich unter Hoeneß einen Riesenschritt gemacht.

Dass er zuletzt in Bremen auf der Bank saß, könnte auch damit zu tun haben, dass er jüngst genau diese Effizienz ein wenig missen ließ. Sein letzter Scorer liegt mit dem Tor gegen den 1. FC Union am 8. März tatsächlich schon einige Wochen zurück, wobei er auch ohne ordentliche Leistungen ablieferte. Als Joker gegen Werder jedenfalls hatte Führich eine enorm belebende Wirkung, am Samstag in Leverkusen (18.30 Uhr, LIVE! bei kicker) dürfte er mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit wieder starten.

Dass seine Darbietungen Führich für finanziell potentere Wettbewerber attraktiver machen, ist sowieso logisch. Nach Dortmund hat der Rechtsfüßer bekanntlich als Ex-Borusse eine spezielle Bindung, entsprechend scheint dort auch das Interesse etwas konkreter zu sein als bei anderen, potenziellen Werbern. Doch selbst wenn Führich sich für einen Wechsel entscheiden sollte, muss Hoeneß in der neuen Saison nicht bange sein, was die Flügel angeht. Schließlich steht neben dem aktuell formschwachen Silas, der grundsätzlich aber auch ein Kandidat für zweistellige Scorerwerte ist, auch noch ein Jamie Leweling im Kader. Der kommt zwar in der Regel über rechts, effizienztechnisch aber steht er Führich in Nichts nach. Alle 120 Minuten gelingt ihm in der laufenden Bundesliga-Saison ein Treffer oder eine Vorlage (Führich: 162). Und mit einer etwaigen Ablöse für Führich ließe sich die Kaufoption bei Union-Leihgabe Leweling, die bei rund 5 Millionen Euro liegen soll, problemlos finanzieren.

Benni Hofmann