“Einmalige Chance”: Düsseldorf stellt Duo für Olympia-Qualifikation ab

Fortuna Düsseldorf stellt zwei Spieler für die U-23-Asienmeisterschaft ab, die darüber entscheidet, welche Nationen an den Olympischen Spielen teilnehmen. Dabei treffen die Vereinskollegen schon in den Gruppenspielen aufeinander.

Er fehlt nach dem Braunschweig-Spiel: Fortunas japanischer Außenverteidiger Takashi Uchino.

Er fehlt nach dem Braunschweig-Spiel: Fortunas japanischer Außenverteidiger Takashi Uchino.

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Wie die Fortuna am Freitag mitteilte, wird Düsseldorfs japanischer Außenverteidiger Takashi Uchino nach dem Heimspiel gegen Eintracht Braunschweig am kommenden Sonntag (13.30 Uhr, LIVE! bei kicker) abreisen, um an der U-23-Asienmeisterschaft in Katar teilzunehmen.

“Für einen Sportler ist es eine einmalige Chance und ein herausragendes Erlebnis, an Olympischen Spielen teilzunehmen”, wird Düsseldorfs Sportdirektor Christian Weber vom Verein zitiert: “Nach Abstimmung mit Daniel Thioune und sorgfältiger Abwägung aller Umstände haben wir uns entschieden, ‘Takas’ großen Wunsch zu erfüllen und ihm die Teilnahme an der Qualifikation zu ermöglichen. Wir wünschen ihm genauso wie Min-Woo Kim viel Erfolg bei ihrer Mission.”

Uchino ist schließlich nicht der einzige Düsseldorfer, der um ein Ticket für Paris kämpft. Mit Min-woo Kim wird neben dem Japaner auch ein Spieler aus der zweiten Mannschaft der Flingeraner nach Katar reisen.

Der Stammspieler (25 Einsätze, zwei Tore, fünf Vorlagen) aus dem Regionalliga-Team von Trainer Jens Langeneke tritt mit Südkoreas U 23 an, um sich den Weg nach Paris durchzuschlagen. Durchaus besonders dabei: Kim und Uchino werden bereits in den Gruppenspielen zu Rivalen, wenn Südkorea am 22. April auf Japan trifft.

Uchino kommt oft spät von der Bank

Keine so große Rolle wie Kim bei der Zweitvertretung kommt Uchino bei den Profis zu. Der 23-Jährige kam in dieser Zweitliga-Saison bis dato 14-mal zum Einsatz – und dabei elfmal von der Bank (ein Tor, kicker-Notenschnitt 3,6). Nur drei dieser Einwechslungen wurden von Cheftrainer Daniel Thioune vor der 80. Minute vorgenommen. Das Fehlen Uchinos sollte dementsprechend verkraftbar sein. Spätestens am vorletzten Spieltag, wenn Düsseldorf am 11. Mai in Kiel gastiert, wird Uchino im Kreis der Fortuna zurückerwartet.

Ziel für den Japaner sowie Kim ist das Halbfinale, das mindestens erreicht werden muss. Sieger, Finalist und Dritter der U-23-Asienmeisterschaft sind in Paris dabei, der Vierte spielt noch interkontinentale Playoffs gegen Guinea.

Eichner geht “mit kindlicher Freude” ins Topspiel

Das drittbeste Rückrundenteam, der Karlsruher SC, empfängt am Samstagabend Spitzenreiter St. Pauli. Die Auftritte der vergangenen Wochen sorgen für großen Fan-Zuspruch – und der wiederum für Glücksgefühle bei Trainer Christian Eichner.

Voller Vorfreude vor dem Duell mit dem FC St. Pauli: Christian Eichner.

Voller Vorfreude vor dem Duell mit dem FC St. Pauli: Christian Eichner.

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Mit einem 0:0 auf Schalke hat der Karlsruher SC den 39. Punkt der Saison gesammelt und steht damit kurz vor der 40er-Marke, die auch für Christian Eichner “in jedem Jahr eine große Herausforderung” ist.

Ein neues Ziel brauche es für den Saisonendspurt allerdings nicht. “Meine größte Freude – und da kann ich für mein ganzes Büro sprechen – ist es, wenn ich mal tanken bin und die Leute sich freuen, wenn sie dann sagen können, dass die Mannschaft Spaß macht und es sich lohnt, ins Stadion zu kommen. Das ist eine viel größeres Glück für mich, als irgendwelche anderen Ziele”, erklärte Eichner. “Deswegen habe ich trotzdem eine kindliche Freude, wenn ich an Spiele wie morgen Abend denke. Dafür ist man am Ende des Tages nicht nur Spieler, sondern auch Trainer.”

Spaß macht die Mannschaft aktuell allemal, das zeigen nicht zuletzt die Ticketverkäufe. Auch am Samstagabend (20.30 Uhr) wird das Stadion der drittbesten Rückrunden-Mannschaft wieder ausverkauft sein. Dann ist der KSC allerdings Außenseiter, zu Gast ist Spitzenreiter St. Pauli.

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KSC braucht auch “das nötige Spielglück”

“Sie gewinnen nicht jedes Spiel immer klar und deutlich, aber man hat am Fernseher das Gefühl, es ist immer eine Frage der Zeit, bis St. Pauli zuschlägt”, blickte Eichner auf die Kiezkicker. “Dazu stehen sie auch defensiv unfassbar stabil. Trotzdem ist es ein ganz normales Zweitliga-Spiel und sie treffen auf eine Mannschaft, die in diesem Kalenderjahr auch nicht so verkehrt unterwegs ist.”

Seit dem Amtsantritt von Fabian Hürzeler bekam es der KSC zweimal auswärts mit St. Pauli zutun. “Wir haben in der vergangenen Saison ganz tief gestanden, im Hinspiel waren wir dann sehr mutig. Wir waren in  beiden Spielen dran an Punkten”, erinnerte sich Eichner an das 1:1 und das 1:2. “Einmal haben wir auch einen mitgenommen, auch wenn es damals der letzte Spieltag war.”

Ich könnte es mir auch nicht ohne ihn vorstellen.

Christian Eichner über seinen Assitenten Zlatan Bajramovic

Welchen Ansatz die Karlsruher diesmal wählen, lies der Coach offen, betonte aber auch: “Wir werden das nötige Spielglück und in der ein oder anderen Situation wahrscheinlich auch mal Entscheidungsglück wie auf Schalke brauchen, ohne, dass es gleich der Videoassistent sein muss. Dazu brauchen wir eine Leistung am Limit.”

Jubiläumsspiel für Eichner und Bajramovic

Für Eichner und seinen Assistenten Zlatan Bajramovic wird es das 150. Spiel an der Karlsruher Seitenlinie sein. Diesen Meilenstein nahm der Chefcoach zum Anlass, um ein paar warme Worte an seinen Co-Trainer zu richten. “Es waren bis hierher unfassbar intensive Jahre, es war nie langweilig”, blickte er zurück. “Wir sind Topf und Deckel, egal wer der Topf und wer der Deckel ist. Das ist bei uns manchmal unterschiedlich.” Für Eichner gebe es “keinen, den ich mir besser an meiner Seite vorstellen könnte. Ich könnte es mir auch nicht ohne ihn vorstellen. Deswegen hoffe ich, dass noch einige Jahre dazukommen.”

Keine weiteren Jahre werden für Lars Stindl dazukommen, der am Saisonende seine Karriere beendet. Dennoch kämpfte sich der Routinier noch einmal zurück und feierte auf Schalke sein Comeback. “Er hat diese Woche mehr gemacht als all die Tage davor, deswegen ist morgen Abend sicherlich auch die ein oder andere Minute länger möglich”, kündigte Eichner an, der auch wieder auf Nicolai Rapp setzen kann.

“‘Howie’ tut gut”: Hannover verlängert mit Nielsen

Wie Hannover 96 mitteilte, wurde der im Sommer auslaufende Vertrag mit Angreifer Havard Nielsen vorzeitig verlängert.

Stürmt auch in Zukunft für 96: Havard Nielsen.

Stürmt auch in Zukunft für 96: Havard Nielsen.

IMAGO/Christian Schroedter

Seit Sommer 2022 stürmt Havard Nielsen für Hannover 96 – und das auch recht erfolgreich. 15 Tore in 60 Spielen glückten dem Norweger bislang, sieben davon in der laufenden Spielzeit (kicker-Notenschnitt: 3,39). Und das soll auch in Zukunft so bleiben. Wie der Zweitligist bekanntgab, wurde der im Sommer auslaufende Vertrag mit dem norwegischen Nationalspieler (14 Länderspiele, zwei Tore) vorzeitig bis zum 30. Juni 2026 verlängert.

“Ich habe mich in Hannover vom ersten Tag an sehr wohlgefühlt – in der Stadt, im Klub und natürlich in der Mannschaft. Wir haben einen richtig guten Spirit, haben schon einige gute Entwicklungsschritte gemacht. Es macht Spaß, diesen Weg zu gehen, und wir haben noch einige Schritte vor uns”, erläuterte Nielsen in einer Klubmitteilung seine Beweggründe zur Vertragsverlängerung.

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Marcus Mann betonte, wie wichtig der Angreifer für das Team sei. “‘Howie’ ist ein Spieler, der einer Mannschaft einfach guttut – natürlich einerseits mit seinen Toren und Vorlagen, er macht aber auch viel Arbeit gegen den Ball, nimmt sich in keinem Zweikampf zurück und geht die Wege, die wehtun”, zählte der hannoversche Sportdirektor die Qualitäten des 30-Jährige auf und ergänzte: “In der Kabine zählt er mit seiner Persönlichkeit und seiner Erfahrung zu den Profis in unserem Kader, von denen die jungen Talente in vielerlei Hinsicht sportlich und menschlich profitieren. Wir freuen uns, dass er uns weiterhin erhalten bleibt.”

25 Ligaspiele bestritt Nielsen in der laufenden Saison für das Team von Trainer Stefan Leitl, der den Offensivspieler als Stürmer oder auf der Zehnerposition bringt. Allgemein spielt der Angreifer eine gute Saison, dafür reicht schon ein Blick auf seine Zahlen: Sieben Tore und drei Vorlagen in 25 Einsätzen sind bemerkenswert, noch wichtiger aber: Nielsen markierte oft das stets so wichtige 1:0: Viermal war das der Fall.

Fiels Ärgernis: “Ich mag dieses Spiel nicht”

Drei Zähler braucht der 1. FC Nürnberg noch, um die berüchtigte 40-Punkte-Marke zu knacken. Gegen Aufstiegsaspirant Holstein Kiel ist das kein einfaches Vorhaben, unter bestimmten Umständen rechnet sich Cristian Fiel aber Chancen aus.

Sehnt drei Punkte herbei: FCN-Coach Cristian Fiel.

Sehnt drei Punkte herbei: FCN-Coach Cristian Fiel.

IMAGO/Zink

Das Hinspiel an der Ostsee lief genau nach den Vorstellungen des FCN. Ende Oktober des vergangenen Jahres siegten die Mittelfranken souverän an der Förde und schlichen sich erstmals ein bisschen an die Aufstiegsränge heran. Rund fünf Monate später ist die Tabellensituation eine andere: Die Kieler – nach Spitzenreiter St. Pauli erster Aufstiegsfavorit – haben sich auf dem zweiten Platz abgesetzt und die Türe zur Bundesliga weit geöffnet, während die höchste Priorität Nürnberg heißt, eine sorgenfreie Saison zu spielen.

Zwar ist eine weitere Spielzeit in Liga zwei so gut wie sicher und trotzdem betonte Fiel auf der Pressekonferenz nochmals, dass das nächste Ziel sei, die 40-Punkte-Marke zu erklimmen. Erst dann würde der Coach der aktuellen Spielzeit den Siegel “erfolgreich” verpassen.

Lob für die Störche: “Strotzen vor Selbstvertrauen”

Was die knifflige Heimpartie gegen den Favoriten aus Kiel angeht – über 30.000 Zuschauer kommen ins Max-Morlock-Stadion – erwartet Fiel einen “Gegner, der mit breiter Brust kommt. Die strotzen vor Selbstvertrauen.” Fünf Siege aus den vergangenen sieben Liga-Partien sprechen für sich. Beim Club herrschte unter der Woche derweil noch ein wenig Ärgernis über das 3:3 bei Hertha BSC, wo der FCN mehrmals die Entscheidung liegenließ und defensiv zu nachgiebig verteidigte.

Fiel aber wollte am Freitag natürlich auf das kommende Heimspiel blicken und kündigte an “auch dominant” sein zu wollen. “Wir rechnen uns Chancen aus, müssen aber auch einen guten Tag erwischen.” Dass seine Mannschaft nach einigen Wochen endlich mal wieder den gewünschten Ballbesitzfußball in Berlin spielte, stimmte Fiel zufrieden, und dennoch bemängelte er einen bestimmten Punkt.

“Denken wir mal drei Wochen zurück: Da haben wir – was weiß ich – über eine mutlose Mannschaft gesprochen. Jetzt sprechen wir über die super Entwicklung, die die Mannschaft gemacht hat. Ich mag dieses Spiel nicht. Ich verstehe, dass es gerne gespielt wird, aber ich mag es einfach nicht.” Es gehe darum, zu bewerten, was man in jedem einzelnen Spiel auf den Platz gebracht hat. “Gegen Hertha haben wir es gut gemacht und das ist es auch, was wir wollen. Wenn sie das umsetzen, dann hat die Mannschaft die Qualität dominant zu sein und guten Fußball zu spielen.”

Schleimer erneut von Beginn an?

Welche Akteure die Nürnberger Offensive am Samstagmittag schmücken, ließ Fiel indes noch offen. Lukas Schleimer, der in der Hauptstadt erstmals in diesem Jahr in der Startelf stand, “hat es gut gemacht und lange auf seine Chance gewartet. Wenn er nicht krank wird, ist die Möglichkeit, dass er wieder beginnen darf auf jeden Fall gegeben”, sagte der gebürtige Esslinger. Bei Rechtsaußen Joseph Hungbo, dessen letzter Startelfeinsatz bis zum 2. Spieltag zurückreicht, sieht Fiel derweil noch “Steigerungspotenzial im Spiel gegen den Ball”. Offensiv präsentierte sich der Engländer sowohl im Training als auch Spiel aber “besser”.

Für Baumgart wird der Weg klarer

In Rostock war Friedhelm Funkel 2001 der Trainer von Steffen Baumgart, 20 Jahre später empfahl er seinem damaligen Klub 1. FC Köln seinen früheren Stürmer als Nachfolger. Am Samstag kreuzen sich die Wege der beiden beim Duell des HSV gegen Kaiserslautern.

Zeigt seinem HSV zunehmend besser den Weg: Steffen Baumgart.

Zeigt seinem HSV zunehmend besser den Weg: Steffen Baumgart.

DeFodi Images via Getty Images

Steffen Baumgart macht vor dem Wiedersehen kein Hehl aus seiner Sympathie für den 70-Jährigen. Und auch nicht daraus, dass er sich über das Erreichen des Pokalfinales seines einstigen Chefs freut. “Der Friedhelm hat sich sicher ein kleines Loch in den Arsch gefreut.”

Am Samstag (13 Uhr, LIVE! bei kicker) aber muss die Freude auf Baumgarts Seite sein, um zumindest das Minimalziel Platz 3 im Visier zu behalten. Trotz des möglichen Pfälzer Rückenwindes. “Ich glaube, dass so ein Erlebnis wie es der FCK jetzt hatte, beflügeln kann, aber das darf uns nicht beeinflussen.”

Baumgart stört sich am Murren im Umfeld

Erlebnisse, die Rückenwind verleihen, hatte der HSV in der Vergangenheit zu wenige, das Murren im Umfeld nimmt der neue Coach deutlich wahr. Auf die Stimmung innerhalb seiner Mannschaft soll sich der zunehmende Druck nach Möglichkeit nicht auswirken. “Ich hoffe, die Jungs lesen keine Zeitung, sondern orientieren sich an mir – ich bin gut drauf.”

Ich hoffe, die Jungs lesen keine Zeitung, sondern orientieren sich an mir – ich bin gut drauf.

Steffen Baumgart

Schon in Bezug auf die Bewertung von Angreifer Andras Nemeth hat der 52-Jährige die Berichterstattung in der Hansestadt kritisiert, er stört sich aber auch an der gesamtheitlichen Einordnung: “Nach den ersten Spielen wurde kritisiert, dass es keine Chancen mehr gibt, seit der neue Trainer da ist. Jetzt haben wir wieder Chancen, und es wird kritisiert, dass die Stürmer diese nicht verwerten.” Baumgarts Sicht auf die Dinge ist diese: “Ich finde es gut, dass wir Chancen haben, und ich finde, dass unser Weg klarer wird.”

“Mit hoher Intensität und großer Aggressivität” zum Heimsieg

Die jüngsten beiden Partien bestätigen Baumgarts Sichtweise durchaus. In den zurückliegenden beiden Spielen gegen Wehen Wiesbaden (3:0) und Greuther Fürth (1:1) erspielte sich der HSV jeweils sieben Torchancen. Zuvor waren es in drei Partien unter Baumgart insgesamt nur acht. Das ist tatsächlich ein Hinweis, dass Baumgarts veränderter Spielansatz langsam ankommt.

Er soll auch gegen Kaiserslautern und Funkel sichtbar werden: “Wir wissen um die Schwere der Aufgabe, aber es gibt für uns nur ein Ziel.” Der HSV braucht einen Heimsieg, und der soll “mit hoher Intensität und großer Aggressivität” erzielt werden. Zumal Baumgart mit dem FCK noch eine Rechnung offen hat: In der 2. Pokalrunde ist er mit seinem Ex-Klub Köln in Kaiserslautern nach einer 2:3-Pleite ausgeschieden. “Wir versuchen, den Spieß umzudrehen.”

Sebastian Wolff

“Sind nicht in der dritten Liga” – Geraerts kämpft gegen Untergangsstimmung

S04-Trainer reagiert auf Gerüchte über Stadion-Verkauf 05.04.2024

“Sind nicht in der dritten Liga” – Geraerts kämpft gegen Untergangsstimmung

1:47Karel Geraerts steckt mit dem FC Schalke 04 weiter mittendrin im Abstiegskampf der 2. Bundesliga. Rund um den Verein brodelt es daher auch in der Gerüchteküche, ein Umstand, der dem Trainer nicht gefällt.

DFL schließt Regionalkonferenzen zu Investorenabbruch ab

Kurz vor dem Start der nationalen Medienrechteausschreibung schließt die DFL nach kicker-Recherchen die zur Aussprache angedachten Regionalkonferenzen ab. Nach dem Stress um den Einstieg eines Partners geht es dabei offenbar erstaunlich harmonisch zu, spannend lesen sich Angaben zu den Gesprächen mit CVC.

Seit Februar offiziell vom Tisch: Ein potenzieller Investoren-Deal für die DFL.

Seit Februar offiziell vom Tisch: Ein potenzieller Investoren-Deal für die DFL.

IMAGO/Nico Herbertz

Denn laut der Sitzungsunterlage “Liga- und Geschäftsentwicklung” hätte die Luxemburger Private-Equity-Firma, mit der die Liga-Geschäftsführer Dr. Marc Lenz und Dr. Steffen Merkel verhandelt hatten, sogar selbst eine Streamingplattform mit eingebracht in die Partnerschaft. Das zumindest war demnach das Zwischenergebnis zum Zeitpunkt des Abbruchs der Gespräche Ende Februar. Zu diesem hatte sich das DFL-Präsidium durchgerungen nach den Kontroversen um die Stimmabgabe von Hannover-96-Geschäftsführer Martin Kind und die daraus resultierenden Fanproteste. BVB-Geschäftsführer Hans-Joachim Watzke, der Sprecher des Liga-Präsidiums, hatte daraufhin Regionalkonferenzen zur Aussprache und zur Zukunft der Liga angekündigt.

Diese fanden nun in den vergangenen Tagen in München, Hamburg und Düsseldorf statt. Der ob der scharfen Diskussionen im Januar und Februar durchaus nicht auszuschließende Bruch blieb aus. Sitzungsteilnehmer berichten von klaren Worten der verschiedenen Lager zu dem Prozedere, aber nicht im Stile einer Abrechnung. Sowohl die Kommunikation zwischen Liga und Klubs, aber auch zwischen Klubs und deren Aufsichts- und Mitgliedergremien war Thema.

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Der kicker-Reporter berichtet: Wie kam es zu Dardais PK-Flucht?


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In Anbetracht der am 15. April beginnenden Ausschreibung der nationalen Medienrechte, also der wichtigsten Einnahmequelle von Bundesliga und 2. Liga, scheint offenbar Konsens darüber zu herrschen, über Zukunftsinvestitionen erst konkret zu sprechen, wenn klar ist, wie viel die Liga künftig hieraus erlöst. Aktuell sind es pro Saison 1,1 Milliarden Euro. Ein Verbleib auf diesem Niveau gälte in der Branche als Erfolg.

Pläne für Streamingplattform auf Eis gelegt

Oben genannter Sitzungsunterlage zufolge hätte sich die Partnerschaft mit CVC laut Zwischenergebnis wohl eher bei sechs als bei den stets kommunizierten acht Prozent eingependelt, eben weil die Luxemburger eine OTT-Plattform miteingebracht hätten und die Liga so diesen Teil der für Investitionen geplante Summe nicht benötigt hätte. Zudem hätte sich der aktuelle Abgabensatz – also das, was zur Finanzierung von Investitionen und Infrastruktur von den Medienerlösen einbehalten und nicht an die Klubs ausgekehrt wird – von 7,75 Prozent auf 4 bis 5 Prozent reduzieren können. Weil CVC auch Kosten für die Liga-Tochter hätte tragen müssen, die die Medienrechte verwalten sollte in dem Lizenzmodell. Zudem waren Gespräche über einen Sicherungsfonds angedacht für Extremfälle wie eine erneute Pandemie oder den Ausfall zahlender Partner, wie ihn die Liga etwa 2020 mit einem TV-Sender aus China zu überbrücken hatte.

Wie aber geht es nun weiter? Die Pläne für eine Streamingplattform sind für den Moment auf Eis gelegt, weil derzeit nicht genügend Geld vorhanden ist. Zudem soll sich das Liga-Präsidium nach der so wichtigen Vergabe der nationalen Medienrechte konkret mit der Frage befassen, wofür Bundesliga und 2. Liga im Milliardenbusiness Profifußball stehen wollen.

Benni Hofmann

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  • Für Investitionen u.a. in Digitalisierung wollte die DFL-Führung Kapital von einen Investor einholen.
  • Die erforderliche Zwei-Drittel-Mehrheit wurde bei der geheimen Abstimmung auf die Stimme genau erreicht.
  • Nach einer außerordentlichen Sitzung hat die DFL beschlossen, den Partnerprozess nicht weiterzuführen. 

Zorniger blickt voraus: “Wollen sehen, wer zeigt, dass er in Fürth bleiben will”

Nach zwei schwachen Monaten ist der mögliche Aufstieg für die SpVgg Greuther Fürth in weite Ferne gerückt. Alexander Zorniger wolle nun sehen, dass sich seine Spieler für die nächste Saison beweisen. Wer den Maßstäben nicht nachkommt, “der hat bei der Spielvereinigung keine Zukunft”.

Alexander Zorniger richtet den Blick auf die kommende Spielzeit mit der SpVgg Greuther Fürth.

Alexander Zorniger richtet den Blick auf die kommende Spielzeit mit der SpVgg Greuther Fürth.

IMAGO/Zink

Die Aufstiegshoffnungen hat sich die SpVgg Greuther Fürth seit Anfang Februar wohl verspielt. In den vergangenen acht Ligaspielen gab es nur einen Sieg, sechs Niederlagen und zuletzt immerhin mal wieder ein Remis beim 1:1 gegen den Hamburger SV.

Der direkte Aufstiegsplatz 2, den das Kleeblatt nach 19 Spieltagen noch belegt hatte, ist mittlerweile auf 13 Punkte in die Ferne gerückt und auch zu Relegationsrang 3 fehlen sieben Zähler. Worum geht es für die Mannschaft von Alexander Zorniger also noch? “Das ist jetzt die Phase der Saison, in der wir im letzten Jahr sehr erfolgreich waren”, erinnerte sich der Coach. “Das wollen wir weiterhin sein. Wir wollen auch sehen, wer zeigt, dass er im nächsten Jahr dabeibleiben will.”

Für die Spieler gilt es also, nach den schwachen Ergebnissen der vergangenen beiden Monate wieder einen Gang zuzulegen, um auch im kommenden Jahr eine Option am Ronhof zu sein. “Wir schauen die ganze Zeit genau drauf: Wer bringt sich wie ein? Wer will weiter die nächsten Schritte machen? Wer ist vielleicht nicht fähig, diese Schritte zu machen? Und bei wem müssen wir vielleicht ein bisschen warten, damit er diese Schritte machen kann?”, erklärte Zorniger die internen Prozesse und stellte klar: “Das wird alles mit professionellen Maßstäben bewertet und wer denen nicht nachkommt, der hat bei der Spielvereinigung keine Zukunft.”

Wer seine Leistung nicht regelmäßig abrufen kann, ist immer noch ein toller Spieler, aber nicht für uns.

Alexander Zorniger

Denn auch wenn die personelle Lage immer mal wieder angespannt ist, sei nicht jeder, “der einen Ball einigermaßen über acht Meter spielen kann” automatisch herzlich willkommen. “Wir brauchen leistungsfähige, leistungsbereite und leistungswillige Spieler, die regelmäßig ihre Leistung abrufen können hier bei uns. Wer das nicht kann, ist immer noch ein toller Spieler, aber nicht für uns.”

Während es bei der eigenen Mannschaft also darum geht, sich für die Zukunft zu empfehlen, geht es für den kommenden Gegner, den VfL Osnabrück, um nicht weniger als das blanke Überleben. “Es geht zu einer Mannschaft, bei der es um alles geht. Alles andere als ein Dreier macht das Unternehmen für sie wohl fast unmöglich”, blickte Zorniger voraus, der sicher war, dass sich das Schlusslicht “natürlich etwas ausmalen wird”.

In Fürth sei das Ziel derweil, “den Punkt gegen den HSV zu vergolden”, wenngleich Zorniger warnte: “Ich kenne es nur aus meiner Zeit bei RB, aber da war die Bremer Brücke immer ein ganz heißes Pflaster.” Das mussten auch einige andere Teams zuletzt spüren. “Es ist klar, wenn wir zum 18. fahren, dann wollen wir auch etwas mitnehmen. Aber das war beim HSV, Paderborn und Hannover auch nicht anders.” Der SCP kam nicht über einen Punkt hinaus (0:0), die 96er unterlagen (0:1) und die Hamburger mussten sich gar vor eigenem Publikum gegen den VfL geschlagen geben (1:2).

Fürth im Düsseldorf-Stil? “Müssen schauen, inwiefern es passt”

Ein Positivbeispiel lieferte allerdings der letzte Gast an der Bremer Brücke. “Fortuna Düsseldorf hat es mit ihrer sehr, sehr uneitlen Herangehensweise vielleicht am besten gemacht”, erinnerte sich Zorniger an den 4:0-Auswärtssieg. “Sie haben tief gestanden und Osnabrück den Ball gegeben. Das ist sicherlich eine Herangehensweise, auch wenn es immer fraglich ist, ob wir die Herangehensweise, die ein Gegner nutzt, auch nutzen können”, blickte der Coach voraus. “Wir haben das nach vorne Orientierte, teilweise auch das Wilde und das, dass wir am Spiel aktiv teilnehmen wollen in unserer DNA. Deshalb müssen wir schauen, inwiefern das zu uns passt.”

Verzichten muss der Trainer dabei sicher auf Luca Itter (Schambeinprobleme) und Julian Green (Sprunggelenkprobleme). Auch die beiden angeschlagenen Niko Gießelmann und Tim Lemperle sind für Sonntag (13.30 Uhr, LIVE! bei kicker) voraussichtlich keine Option.

Titz hält trotz Abstiegskampf an riskantem Spielstil fest

Der 1. FC Magdeburg ist mit drei Niederlagen in Folge in Richtung Tabellenkeller abgerutscht. Den ballbesitzorientierten Ansatz, der dabei zu einigen Einladungen für die gegnerische Offensive führte, will man dennoch nicht umwerfen.

Christian Titz und der 1. FC Magdeburg stecken im Abstiegskampf der 2. Bundesliga.

Christian Titz und der 1. FC Magdeburg stecken im Abstiegskampf der 2. Bundesliga.

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Der 1. FC Magdeburg ist die Mannschaft der 2. Bundesliga, die den Ball am häufigsten in den eigenen Reihen hält. Mit 61 Prozent Ballbesitz im Schnitt liegt der FCM deutlich vor dem HSV und St. Pauli (beide 55 Prozent) auf Rang zwei und drei. Außerdem spielte die Titz-Elf im ligavergleich bislang die meisten Pässe und hat dabei die zweithöchste Passquote (86 Prozent) hinter Spitzenreiter St. Pauli (86,9 Prozent) vorzuweisen.

An guten Tagen führte dieser Spielstil bereits zu dominanten Auftritten, zuletzt am 23. Spieltag beim 3:0 über Schalke. In den vergangenen Wochen machen sich die Magdeburger das Leben mit ihrem hohen Risiko im Ballbesitz allerdings selbst schwer. Auf das 0:7 in Karlsruhe, bei dem der KSC gleich von drei Fehlern im Magdeburger Spielaufbau profitiert hatte, folgte in der Vorwoche ein 0:3 gegen Hannover, das ebenfalls von einem Fehlpass tief in der eigenen Hälfte eingeleitet worden war und dem Verein nach Karlsruhe und dem vorangegangenen 0:1 gegen Nürnberg nicht nur die dritte Niederlage am Stück bei 0:11 Toren, sondern auch den Fall auf Rang 13 eingebracht hatte. Nur zwei Punkte trennen den FCM noch vom Relegationsplatz 16, drei sind es auf den 17. aus Rostock.

Angst “wäre genau der falsche Weg”

Klar, dass bei den Fans in einer solchen Situation Abstiegssorgen aufkommen. Christian Titz mahnte jedoch: “Angst ist etwas, das wir trotzdem nicht auf uns übertragen lassen dürfen. Das wäre genau der falsche Weg, wenn wir das zulassen.” Ebenso wenig wolle man den Abstiegskampf als Anlass nehmen, um die Spielidee umzuwerfen. “Den Glauben an unsere Stärken haben wir uns ja über einen längeren Zeitraum erspielt. Wir hatten jetzt eine Phase, in der es so nicht gut war, aber wir wissen auch, dass wir es besser können”, betonte der Trainer.

Für durchschaut hält Titz das Magdeburger Spiel jedenfalls noch nicht, schließlich sei man durchaus variabel. “Es ist bei uns ja situativ unterschiedlich, ob wir hinten mit drei, vier oder auch mal fünf Spielern spielen, ob wir zwei Sechser oder einen haben, ob wir mit zwei Achtern oder einem Zehner spielen.”

Zur Rückrunde wollte der Trainer den Fokus mehr auf die defensive Stabilität legen. “Für uns war es ein wichtiger Aspekt und das haben wir bis vor zwei Spieltagen wirklich gut hinbekommen”, blickte Titz zurück. In den vergangenen beiden Wochen gab es jedoch zehn Gegentreffer. “Da wollen wir ansetzen, dass wir diese defensive Stabilität wieder auf das Spielfeld kriegen, aber trotzdem unser Offensivspiel nicht vernachlässigen.”

Titz: “Sind ja keine gestandene Zweitliga-Mannschaft”

Denn ebenso wie der Defensive gelingt auch der Offensive zuletzt wenig. Viermal in Folge blieb Magdeburg ohne eigenen Treffer. “Ich finde, das ist ein ganz normaler Wellenverlauf in einer Saison”, trat Titz auf die Bremse. “Wir sind ja keine gestandene Zweitliga-Mannschaft, die um den Aufstieg spielt, sondern wir sind vor knapp anderthalb Jahren aufgestiegen und wollen die Liga halten.”

Ein wichtiger Schritt dafür soll am Samstag (13 Uhr, LIVE! bei kicker) bei der SV Elversberg gelingen. Der Aufsteiger, aktuell mit vier Punkten mehr als der FCM auf Rang 11, erlebt aktuell ebenfalls ein Formtief. Auf das 0:2 gegen Kiel folgte eine 0:5-Klatsche in Braunschweig. Titz weiß, dass die SVE sowohl dominant auftreten als auch kontern kann, und erwartet ein Spiel, in dem beide Mannschaften motiviert sein werden, mal wieder für ein Erfolgserlebnis zu sorgen.

Verzichten müssen die Magdeburger dabei neben Julian Pollersbeck (Muskelbündelriss im Trizeps) und Connor Krempicki (Aufbautraining nach Knie-Arthroskopie) auch weiterhin auf Jonah Fabisch (Bänderriss im Sprunggelenk) und Xavier Amaechi (Knieprobelme), die beide in der nächsten Woche wieder in das Teamtraining einsteigen könnten. Außerdem hat sich Luc Castaignos eine Muskel-Sehnen-Verletzung zugezogen, mit der er mehrere Monate ausfallen wird. Mohammed El Hankouri ist nach seiner fünften Gelben Karte gesperrt.

Geldstrafe für Schalke nach Fan-Ausschreitungen in Rostock

Der FC Schalke 04 wird vom DFB-Sportgericht zur Kasse gebeten. Grund dafür sind Ausschreitungen der eigenen Anhänger beim Auswärtsspiel in Rostock.

Schalker und Rostocker Fans gerieten auf der Tribüne aneinander.

Schalker und Rostocker Fans gerieten auf der Tribüne aneinander.

IMAGO/Fotostand

Der Auswärtssieg des FC Schalke 04 in Rostock am 16. Spieltag dieser Zweitliga-Saison (2:0) wurde durch Fan-Ausschreitungen auf den Rängen überschattet. Vor Anpfiff der Partie am 10. Dezember 2023 brannten Schalker Zuschauer laut Angaben des DFB 18 Bengalische Feuer, neun Blinker und drei Rauchtöpfe ab, woraufhin die Begegnung bereits in der 3. Minute aufgrund der starken Rauchentwicklung für zweieinhalb Minuten unterbrochen werden musste. Zwei weitere Bengalische Feuer wurden in der 73. Minute gezündet.

Zudem musste die Begegnung in der 38. Minute für eine halbe Stunde unterbrochen werden, nachdem Schalker Zuschauer zunächst mit Hilfe eines Notfallhammers drei Scheiben beschädigt und die Sicherheitsverglasung zum Pufferblock zerstört hatten und in diesen eingedrungen waren. Anschließend verschafften sich auch Rostocker Anhänger unerlaubt Zutritt zum Pufferblock, woraufhin Ordner und Polizisten eingriffen. Beide Fanlager beschossen sich gegenseitig mit Raketen, wobei Schalker Anhänger mindestens drei Raketen zündeten.

Einige verletzte Personen

Die Ausschreitungen hatten Folgen, mindestens zwei Ordner, ein Polizist und zwei Sanitäter wurden laut DFB verletzt. Der verursachte Sachschaden beläuft sich ferner auf etwa 15.000 Euro.

Das Sportgericht des DFB hat die Königsblauen nun mit einer Geldstrafe in Höhe von 64.600 Euro belegt. Davon kann der Verein bis zu 21.500 Euro für sicherheitstechnische oder gewaltpräventive Maßnahmen verwenden, was dem DFB bis zum 31. Dezember 2024 nachzuweisen wäre. Der Verein hat dem Urteil zugestimmt, das damit rechtskräftig ist.