Eichner geht “mit kindlicher Freude” ins Topspiel

Das drittbeste Rückrundenteam, der Karlsruher SC, empfängt am Samstagabend Spitzenreiter St. Pauli. Die Auftritte der vergangenen Wochen sorgen für großen Fan-Zuspruch – und der wiederum für Glücksgefühle bei Trainer Christian Eichner.

Voller Vorfreude vor dem Duell mit dem FC St. Pauli: Christian Eichner.

Voller Vorfreude vor dem Duell mit dem FC St. Pauli: Christian Eichner.

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Mit einem 0:0 auf Schalke hat der Karlsruher SC den 39. Punkt der Saison gesammelt und steht damit kurz vor der 40er-Marke, die auch für Christian Eichner “in jedem Jahr eine große Herausforderung” ist.

Ein neues Ziel brauche es für den Saisonendspurt allerdings nicht. “Meine größte Freude – und da kann ich für mein ganzes Büro sprechen – ist es, wenn ich mal tanken bin und die Leute sich freuen, wenn sie dann sagen können, dass die Mannschaft Spaß macht und es sich lohnt, ins Stadion zu kommen. Das ist eine viel größeres Glück für mich, als irgendwelche anderen Ziele”, erklärte Eichner. “Deswegen habe ich trotzdem eine kindliche Freude, wenn ich an Spiele wie morgen Abend denke. Dafür ist man am Ende des Tages nicht nur Spieler, sondern auch Trainer.”

Spaß macht die Mannschaft aktuell allemal, das zeigen nicht zuletzt die Ticketverkäufe. Auch am Samstagabend (20.30 Uhr) wird das Stadion der drittbesten Rückrunden-Mannschaft wieder ausverkauft sein. Dann ist der KSC allerdings Außenseiter, zu Gast ist Spitzenreiter St. Pauli.

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KSC braucht auch “das nötige Spielglück”

“Sie gewinnen nicht jedes Spiel immer klar und deutlich, aber man hat am Fernseher das Gefühl, es ist immer eine Frage der Zeit, bis St. Pauli zuschlägt”, blickte Eichner auf die Kiezkicker. “Dazu stehen sie auch defensiv unfassbar stabil. Trotzdem ist es ein ganz normales Zweitliga-Spiel und sie treffen auf eine Mannschaft, die in diesem Kalenderjahr auch nicht so verkehrt unterwegs ist.”

Seit dem Amtsantritt von Fabian Hürzeler bekam es der KSC zweimal auswärts mit St. Pauli zutun. “Wir haben in der vergangenen Saison ganz tief gestanden, im Hinspiel waren wir dann sehr mutig. Wir waren in  beiden Spielen dran an Punkten”, erinnerte sich Eichner an das 1:1 und das 1:2. “Einmal haben wir auch einen mitgenommen, auch wenn es damals der letzte Spieltag war.”

Ich könnte es mir auch nicht ohne ihn vorstellen.

Christian Eichner über seinen Assitenten Zlatan Bajramovic

Welchen Ansatz die Karlsruher diesmal wählen, lies der Coach offen, betonte aber auch: “Wir werden das nötige Spielglück und in der ein oder anderen Situation wahrscheinlich auch mal Entscheidungsglück wie auf Schalke brauchen, ohne, dass es gleich der Videoassistent sein muss. Dazu brauchen wir eine Leistung am Limit.”

Jubiläumsspiel für Eichner und Bajramovic

Für Eichner und seinen Assistenten Zlatan Bajramovic wird es das 150. Spiel an der Karlsruher Seitenlinie sein. Diesen Meilenstein nahm der Chefcoach zum Anlass, um ein paar warme Worte an seinen Co-Trainer zu richten. “Es waren bis hierher unfassbar intensive Jahre, es war nie langweilig”, blickte er zurück. “Wir sind Topf und Deckel, egal wer der Topf und wer der Deckel ist. Das ist bei uns manchmal unterschiedlich.” Für Eichner gebe es “keinen, den ich mir besser an meiner Seite vorstellen könnte. Ich könnte es mir auch nicht ohne ihn vorstellen. Deswegen hoffe ich, dass noch einige Jahre dazukommen.”

Keine weiteren Jahre werden für Lars Stindl dazukommen, der am Saisonende seine Karriere beendet. Dennoch kämpfte sich der Routinier noch einmal zurück und feierte auf Schalke sein Comeback. “Er hat diese Woche mehr gemacht als all die Tage davor, deswegen ist morgen Abend sicherlich auch die ein oder andere Minute länger möglich”, kündigte Eichner an, der auch wieder auf Nicolai Rapp setzen kann.