“Du bist Fortuna Düsseldorf”: Der emotionale Abschied von Vereinslegende Bodzek

Ein Großer dankt ab. Im Rahmen des Spiels ihrer U 23 hat Fortuna Düsseldorf vergangenen Sonntag Vereinslegende Adam Bodzek verabschiedet. Der 38-Jährige war die letzten zwei Jahre Führungsspieler bei der Düsseldorfer Zweitvertretung gewesen und wird den Verein im Sommer in neuer Funktion unterstützen.

Wird Fortuna Düsseldorf ab Sommer in neuer Funktion zur Verfügung stehen: Vereinslegende Adam Bodzek.

Wird Fortuna Düsseldorf ab Sommer in neuer Funktion zur Verfügung stehen: Vereinslegende Adam Bodzek.

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Ob es im Fußball jemals eine Rote Karte gab, die so gefeiert wurde, wie die von Adam Bodzek in seinem eigenen Abschiedsspiel bei Fortuna Düsseldorf? Beim Stand von 0:3 im Duell der Zweitvertretungen zwischen Düsseldorfer und Borussia Mönchengladbach sah sich der 38-Jährige an seinem besonderen Tag dazu gezwungen, den frei aufs Tor zulaufenden Gladbacher Ryan Naderi zu Fall zu bringen und folgerichtig von Dominic Schiedsrichter Stock vom Platz geschickt zu werden.

Sich verbeugend und beschallt von Gesängen seines eigenen Namens verließ er den Platz und trat die Ehrenrunde durch das Stadion an, während die 21 übrig gebliebenen Spieler und Schiedsrichter Stock geduldig warteten.

Danke, Adam, sei stolz auf dich, wir, die Fortuna, sind stolz auf dich. Du bist Fortuna Düsseldorf und du bleibst es und das finden wir alle miteinander unglaublich toll.

Die Fans mit emotionalen Worten an Vereinslegende Adam Bodzek (38)

Üblicherweise bedeutet ein Platzverweis eine Verbannung aus dem Innenraum des Stadions. Doch dieses Spiel war kein normales Spiel, und so durfte Bodzek Richtung Nordkurve samt aktiver Fanszene ziehen, die ihren Superstar, wie er an diesem Tag besungen wurde, schon erwartete. Nach einem kurzen Gespräch mit dem Düsseldorfer Vorsänger kletterte Bodzek rauf zu seinen treuen Begleitern und feierte in der Rot-Weißen Menschenmenge seinen Abschied.

Eine Szene, sinnbildlich für Bodzeks Zeit bei der Fortuna, die dann nach dem Spiel von Fortuna-Sportvorstand Alexander Jobst noch einmal in emotionale Worte gegossen wurde: “Danke, Adam, sei stolz auf dich, wir, die Fortuna, sind stolz auf dich. Du bist Fortuna Düsseldorf und du bleibst es und das finden wir alle miteinander unglaublich toll.”

Emotionale Worte

Danach sprach der Mann mit über 300 Einsätzen für die Fortuna selbst und richtete berührende Worte an die Fans und besonders die aktive Fanszene, die extra für ihre Vereinslegende gekommen waren: “Ich wollte mich einfach verabschieden, ich habe es vorhin schon in der Kurve gesagt, vielen vielen Dank. Mit sehr viel Demut und sehr viel Respekt vor euch sag ich einfach Danke für die 13 Jahre, die wir zusammen hatten. Wir hatten schwierige Zeiten, wir hatten echt coole Zeiten. Es hat Spaß gemacht jedes einzelne Spiel und bin sehr happy, dass ich ein Teil davon war.”

“Und natürlich macht es mich auch unfassbar Stolz, dass heute so viele zum Abschiedsspiel gekommen sind. Dass ihr irgendwo wegen mir hier seid, ist für mich speziell und ist mir eine ganz große Ehre. Vielen Dank für die Bühne, vielen Dank an meine Ex-Mitspieler, vielen Dank an meine Mannschaft, meine Jungs und an alle anderen, wir sehen uns. Danke und Tschüss.”

Große Fußstampfen

Die Lücke, die der Sechser hinterlässt, ist gewaltig. Zwei Jahre lang war er der unumstrittene Führungsspieler der “Zwoten”. Für Cheftrainer Jens Langeneke, der den Bodzek wie einen “verlängerten Arm” auf dem Platz sieht, ist klar: “Natürlich wird es kein Spieler mit der Erfahrung und der Karriere von Adam sein, der diese entstehende Lücke füllen wird. Aber es muss auch nicht eine Person sein, die diese Rolle übernimmt. „Das, was uns mit Adam wegbricht, können auch zwei oder drei Spieler ausfüllen.”

In “Bodzes” Abschied, der mit den Landeshauptstädtern zweimal in die Bundesliga aufgestiegen war, steckt somit auch ein großes Potential: “Es ist natürlich eine Chance für die Spieler, die nächstes Jahr da sind, Verantwortung zu übernehmen. Das ist eine andere Baustelle und Aufgabe als einfach „nur” Fußball zu spielen“, erklärt Langeneke.

Sich mit Bodzek über die Geschehnisse der “Zwoten” auszutauschen, bleibt Langeneke aber wohl auch in der nächsten Saison nicht verwehrt. Denn die Reise von Bodzek bei den Rheinländern ist noch nicht vorbei. Ab dem 1. Juli soll Bodzek eine neue Rolle im Trainerbereich des Nachwuchsleistungszentrums übernehmen. Welche das ist, steht noch aus.

Absage in Wuppertal: Aachener Aufstiegschance vertagt

Mit Düsseldorfer Schützenhilfe hätte die Alemannia Aachen an diesem Samstag in Paderborn Meister werden können. Doch daraus wird nichts, der Wuppertaler SV nämlich sagte sein Spiel kurzfristig ab.

Im Stadion am Zoo in Wuppertal rollt am Samstag kein Ball.

Im Stadion am Zoo in Wuppertal rollt am Samstag kein Ball.

IMAGO/Funke Foto Services

Regionalliga West

Der Wuppertaler Sportverein muss sein Heimspiel gegen die U 23 von Fortuna Düsseldorf kurzfristig absagen. Der Grund: Eine Infektionswelle mit einem “höchstinfektiösen Magen-Darm-Virus” mache es unmöglich, die Partie zu absolvieren, heißt es in einem kurzen Statement der Wuppertaler. Mit der Absage wolle man “die Gesundheit und Sicherheit aller Beteiligten” schützen: Von Spielern, Verantwortlichen und den Familien beider Mannschaften.

Die Entscheidung sei in Absprache mit Fortuna Düsseldorf getroffen worden: “Wir arbeiten eng mit den Medizinern zusammen, um die weitere Entwicklung zu überwachen”, schreiben die Wuppertaler. Ein Nachholtermin soll so bald wie möglich bekanntgegeben werden.

Meisterfeier vertagt

Die Absage der Samstagspartie hat zur Folge, dass sich die Meisterfeier der Alemannia aus Aachen zumindest vertagt. Hätte der souveräne Tabellenführer der Regionalliga West beim SC Paderborn II gewonnen und zeitgleich der Wuppertaler SV sein Heimspiel gegen die Düsseldorfer nicht, wäre der Vorsprung der Alemannia in den verbleibenden vier Partien nicht mehr aufzuholen gewesen.

Der Anhang der Aachener wird die Absage verkraften. Mit einem Erfolg an diesem Samstag besteht so nämlich die Möglichkeit, Titel und Drittliga-Rückkehr am kommenden Samstag im heimischen Tivoli unter Dach und Fach zu bringen. Dann ist der 1. FC Bocholt zu Gast – vor sicher wieder eindrucksvoller Kulisse. Wuppertal hat das nächste Duell bereits am kommenden Freitag im Plan stehen, wenn es zum tabellarischen Spitzenspiel zu Fortuna Köln geht. Es gilt abzuwarten, ob diese Partie stattfinden kann.

30. Spieltag

“Voller Stolz und Dankbarkeit”: Bodzek hängt die Schuhe an den Nagel

Nach über 400 Profi-Einsätzen beendet Adam Bodzek im Sommer seine aktive Fußball-Karriere. Der 38 Jahre alte Defensivmann hält Fortuna Düsseldorf aber die Stange und wechselt als Trainer ins Nachwuchsleistungszentrum.

Mit 38 immer noch am Ball: Adam Bodzek spielt aktuell für die Regionalliga-Reserve von Fortuna Düsseldorf.

Mit 38 immer noch am Ball: Adam Bodzek spielt aktuell für die Regionalliga-Reserve von Fortuna Düsseldorf.

IMAGO/eu-images

Fast 19 Jahre nach seinem Bundesliga-Debüt ist für Adam Bodzek Ende Juni Schluss. Der gebürtige Pole, der damals in der Saison 2005/06 für den MSV Duisburg erstmals im Profi-Fußball auf dem Platz gestanden hat, hängt seine Schuhe an den Nagel. 94 Einsätze in der Bundesliga (drei Tore), 287 Spiele in der 2. Bundesliga (acht Tore) sowie 21 Spiele stehen in der Vita des 38-Jährigen, der während seiner Laufbahn nur bei zwei Profi-Klubs gespielt hat: sieben Jahre für die Duisburger – und seit Januar 2011 ununterbrochen für Fortuna Düsseldorf.

Er hat sich auch in schwierigen sportlichen Phasen als Vorbild und wichtige Führungspersönlichkeit erwiesen, an der sich andere aufrichten konnten.

Klaus Allofs über Adam Bodzek

“Adam Bodzek kann auf eine lange und erfolgreiche Karriere als Spieler bei der Fortuna zurückblicken”, lässt sich Düsseldorfs Sportvorstand Klaus Allofs in einer Mitteilung der Rheinländer zitieren. “Er hat sich auch in schwierigen sportlichen Phasen als Vorbild und wichtige Führungspersönlichkeit erwiesen, an der sich andere aufrichten konnten.” Seit zwei Jahren fungiert Bodzek als Führungsfigur bei der Regionalliga-Reserve der Fortuna, der er auch in Zukunft erhalten bleiben wird: Ab dem 1. Juli nimmt er eine neue Rolle im Trainerbereich des Nachwuchsleistungszentrum ein.

“Adam Bodzek weiterhin in unseren Reihen zu haben, ist für alle ein Gewinn”, freut sich Allofs über den Verbleib von “Bodze”, der mit den Düsseldorfern in den Jahren 2012 und 2018 in die Bundesliga aufstieg und das Team von 2020 bis 2022 als Kapitän auf das Feld führte.

“Nach den zwei Jahren bei der U 23 ist für mich nun der Zeitpunkt gekommen, meine aktive Karriere im Sommer zu beenden. Ich blicke voller Stolz und Dankbarkeit auf meine Laufbahn und besonders auf die mehr als 13 Jahre bei der Fortuna zurück, die mit sehr vielen Emotionen verbunden sind. Der Verein hat für mich eine hohe Bedeutung und ist in dieser Zeit zu meiner sportlichen Heimat geworden”, erklärt Bodzek seinen Schritt, der auch im NLZ Anklang findet. “Umso mehr freue ich mich, dass es für mich auch nach der aktiven Karriere am Flinger Broich weitergeht. Ich bin schon sehr gespannt auf dieses neue Kapitel bei der Fortuna, möchte es ambitioniert angehen und meine Erfahrungen bestmöglich weitergeben.”

Offizielle Verabschiedung Ende April

“In den vergangenen beiden Spielzeiten hat Adam mit all seiner Erfahrung die Rolle als Führungsspieler in der U 23 auf und neben dem Platz hervorragend ausgefüllt”, sagt Stefan Vollmershausen, Sportlicher Leiter des Düsseldorfer Nachwuchsleistungszentrums. “Wir freuen uns, dass er uns auch in Zukunft erhalten bleibt und nun die ersten Schritte nach seiner aktiven Karriere bei uns im Trainerbereich des NLZ gehen wird. Wie wichtig es ist, solche Persönlichkeiten im Verein zu halten, zeigen die positiven Erfahrungen, die wir bereits in der Vergangenheit gemacht haben.”

Im Rahmen des Heimspiels von Fortuna Düsseldorf II gegen die Reserve von Borussia Mönchengladbach am 28. April (12 Uhr) im Paul-Janes-Stadion wird Bodzek offiziell verabschiedet.

“Gezaubert habe ich nicht”: Langeneke über die Kehrtwende von Fortuna Düsseldorf II

Im Herbst befand sich die Zweitliga-Reserve von Fortuna Düsseldorf noch auf einem Abstiegsplatz, seitdem Jens Langeneke in der Verantwortung steht, befindet sich die Fortuna auf der Überholspur. Was sind die Gründe für den Erfolg?

Kann mit der Entwicklung seiner Mannschaft zufrieden sein: Jens Langeneke

Kann mit der Entwicklung seiner Mannschaft zufrieden sein: Jens Langeneke

IMAGO/Fotostand

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Acht Siege aus elf Spielen. Fortuna Düsseldorfs U23 hat einen Lauf. Ihre bärenstarke Form zementierten sie zuletzt mit dem 2:0-Auswärtssieg beim Herbstmeister, dem 1. FC Bocholt. Da scheint schon fast vergessen, dass die Situation im Herbst vergangenen Jahres noch eine ganz andere war. Damals standen die Rheinländer auf einem Abstiegsplatz. Die Konsequenz war folgerichtig, dass Nico Michaty seinen Posten räumen musste und Jens Langeneke an seine Stelle trat.

Langeneke etabliert die “Basics”

Er hauchte der Mannschaft unmittelbar nach seiner Anstellung neues Leben ein, machte aus einem Abstiegskandidaten eines der formstärksten Teams der Liga, welches in der Rückrundentabelle den dritten Rang belegt. “Gezaubert habe ich nicht”, konstatiert Langeneke. “Wir haben zunächst angefangen, an den Basics zu arbeiten und viel mit den Jungs gesprochen.”

Zudem habe der Fokus darauf gelegen, seinen Schützlingen neues Selbstvertrauen einzuimpfen, nachdem die Rheinländer nach zwölf Spielen mit neun Punkten auf einem Abstiegsplatz standen.

Ein Aktivposten an der Seitenlinie

Danach sei es dann eine “stetige Entwicklung” gewesen: Wir haben uns nach und nach das Selbstvertrauen zurückgeholt, haben viele Tore geschossen und defensiv an Stabilität gewonnen. Was jedem Zuschauer am Flinger Broich sofort ins Auge fällt, ist Langenekes Auftreten an der Seitenlinie. Er ist aktiv, manchmal laut und wie schon als Spieler bei der Fortuna sehr ehrgeizig. Von seinen Spielern fordert er den selben Einsatz. Er betont immer wieder die “Grundtugenden“, welche ein Kernelement seiner Trainerphilosophie sind.

Nur einen Spieler bei solch einem Erfolg hervorzuheben wäre verkehrt. Vielmehr erklärt sich die Kehrtwende mit der grundlegenden Veränderung innerhalb der ganzen Mannschaft. Ein sicherer Rückhalt ist dabei zum einen Ben Zich, der erst seit der Rückrunde die Nummer eins bei den Landeshauptstädtern ist und bis dato vier Spiele zu Null gespielt hat.

Dass die Fortuna insgesamt nur zwölf Gegentore in elf Partien in der Rückrunde bekommen hat, liegt auch an der Qualität in der Innenverteidigung. Mit Tim Corsten, Winterzugang Jan Boller, und Routinier Adam Bodzek warten die Düsseldorfer einerseits mit Dynamik und Athletik wie auch viel Erfahrung auf.

Im Mittelfeld kompensieren Luca Majetic und Soufiane El-Faouzi den schmerzhaften Ausfall von Top-Talent Daniel Bunk. Im Sturm hat Kilian Skolik nach einer schwachen Hinrunde besser in die Spur gefunden. Entweder als alleinige Spitze oder im Duo mit Ephrahim Kalonji, der ebenfalls hervorzuheben ist.

An Düren vorbeiziehen

Nun steht die Fortuna auf dem zehnten Platz. Der Abstieg ist endgültig vom Tisch. Auf die Zweitvertretung des 1. FC Köln auf Platz fünf sind es nur drei Punkte. Auf die Frage, ob das nun zusätzlichen Ansporn gibt, entgegnet Langeneke: “Ich weiß nicht, wie realistisch Platz fünf ist. Ich habe von Beginn an eigentlich gar nicht auf die Tabelle geguckt. Wenn man überlegt, dass wir in den letzten 16 Spielen 31 Punkte geholt haben und trotzdem nur zehnter sind, dann wissen wir, wo wir herkommen. Von daher fangen wir erstmal damit an, dass wir Düren überholen, indem wir gegen sie gewinnen.”

Jonas Knobel

29. Spieltag

“Gezaubert habe ich nicht”: Langeneke über die Kehrtwende von Fortuna Düsseldorf II

Im Herbst befand sich die Zweitliga-Reserve von Fortuna Düsseldorf noch auf einem Abstiegsplatz, seitdem Jens Langeneke in der Verantwortung steht, befindet sich die Fortuna auf der Überholspur. Was sind die Gründe für den Erfolg?

Kann mit der Entwicklung seiner Mannschaft zufrieden sein: Jens Langeneke

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IMAGO/Fotostand

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Langeneke etabliert die “Basics”

Er hauchte der Mannschaft unmittelbar nach seiner Anstellung neues Leben ein, machte aus einem Abstiegskandidaten eines der formstärksten Teams der Liga, welches in der Rückrundentabelle den dritten Rang belegt. “Gezaubert habe ich nicht”, konstatiert Langeneke. “Wir haben zunächst angefangen, an den Basics zu arbeiten und viel mit den Jungs gesprochen.”

Zudem habe der Fokus darauf gelegen, seinen Schützlingen neues Selbstvertrauen einzuimpfen, nachdem die Rheinländer nach zwölf Spielen mit neun Punkten auf einem Abstiegsplatz standen.

Ein Aktivposten an der Seitenlinie

Danach sei es dann eine “stetige Entwicklung” gewesen: Wir haben uns nach und nach das Selbstvertrauen zurückgeholt, haben viele Tore geschossen und defensiv an Stabilität gewonnen. Was jedem Zuschauer am Flinger Broich sofort ins Auge fällt, ist Langenekes Auftreten an der Seitenlinie. Er ist aktiv, manchmal laut und wie schon als Spieler bei der Fortuna sehr ehrgeizig. Von seinen Spielern fordert er den selben Einsatz. Er betont immer wieder die “Grundtugenden“, welche ein Kernelement seiner Trainerphilosophie sind.

Nur einen Spieler bei solch einem Erfolg hervorzuheben wäre verkehrt. Vielmehr erklärt sich die Kehrtwende mit der grundlegenden Veränderung innerhalb der ganzen Mannschaft. Ein sicherer Rückhalt ist dabei zum einen Ben Zich, der erst seit der Rückrunde die Nummer eins bei den Landeshauptstädtern ist und bis dato vier Spiele zu Null gespielt hat.

Dass die Fortuna insgesamt nur zwölf Gegentore in elf Partien in der Rückrunde bekommen hat, liegt auch an der Qualität in der Innenverteidigung. Mit Tim Corsten, Winterzugang Jan Boller, und Routinier Adam Bodzek warten die Düsseldorfer einerseits mit Dynamik und Athletik wie auch viel Erfahrung auf.

Im Mittelfeld kompensieren Luca Majetic und Soufiane El-Faouzi den schmerzhaften Ausfall von Top-Talent Daniel Bunk. Im Sturm hat Kilian Skolik nach einer schwachen Hinrunde besser in die Spur gefunden. Entweder als alleinige Spitze oder im Duo mit Ephrahim Kalonji, der ebenfalls hervorzuheben ist.

An Düren vorbeiziehen

Nun steht die Fortuna auf dem zehnten Platz. Der Abstieg ist endgültig vom Tisch. Auf die Zweitvertretung des 1. FC Köln auf Platz fünf sind es nur drei Punkte. Auf die Frage, ob das nun zusätzlichen Ansporn gibt, entgegnet Langeneke: “Ich weiß nicht, wie realistisch Platz fünf ist. Ich habe von Beginn an eigentlich gar nicht auf die Tabelle geguckt. Wenn man überlegt, dass wir in den letzten 16 Spielen 31 Punkte geholt haben und trotzdem nur zehnter sind, dann wissen wir, wo wir herkommen. Von daher fangen wir erstmal damit an, dass wir Düren überholen, indem wir gegen sie gewinnen.”

Jonas Knobel

29. Spieltag

“Einmalige Chance”: Düsseldorf stellt Duo für Olympia-Qualifikation ab

Fortuna Düsseldorf stellt zwei Spieler für die U-23-Asienmeisterschaft ab, die darüber entscheidet, welche Nationen an den Olympischen Spielen teilnehmen. Dabei treffen die Vereinskollegen schon in den Gruppenspielen aufeinander.

Er fehlt nach dem Braunschweig-Spiel: Fortunas japanischer Außenverteidiger Takashi Uchino.

Er fehlt nach dem Braunschweig-Spiel: Fortunas japanischer Außenverteidiger Takashi Uchino.

imago images

Wie die Fortuna am Freitag mitteilte, wird Düsseldorfs japanischer Außenverteidiger Takashi Uchino nach dem Heimspiel gegen Eintracht Braunschweig am kommenden Sonntag (13.30 Uhr, LIVE! bei kicker) abreisen, um an der U-23-Asienmeisterschaft in Katar teilzunehmen.

“Für einen Sportler ist es eine einmalige Chance und ein herausragendes Erlebnis, an Olympischen Spielen teilzunehmen”, wird Düsseldorfs Sportdirektor Christian Weber vom Verein zitiert: “Nach Abstimmung mit Daniel Thioune und sorgfältiger Abwägung aller Umstände haben wir uns entschieden, ‘Takas’ großen Wunsch zu erfüllen und ihm die Teilnahme an der Qualifikation zu ermöglichen. Wir wünschen ihm genauso wie Min-Woo Kim viel Erfolg bei ihrer Mission.”

Uchino ist schließlich nicht der einzige Düsseldorfer, der um ein Ticket für Paris kämpft. Mit Min-woo Kim wird neben dem Japaner auch ein Spieler aus der zweiten Mannschaft der Flingeraner nach Katar reisen.

Der Stammspieler (25 Einsätze, zwei Tore, fünf Vorlagen) aus dem Regionalliga-Team von Trainer Jens Langeneke tritt mit Südkoreas U 23 an, um sich den Weg nach Paris durchzuschlagen. Durchaus besonders dabei: Kim und Uchino werden bereits in den Gruppenspielen zu Rivalen, wenn Südkorea am 22. April auf Japan trifft.

Uchino kommt oft spät von der Bank

Keine so große Rolle wie Kim bei der Zweitvertretung kommt Uchino bei den Profis zu. Der 23-Jährige kam in dieser Zweitliga-Saison bis dato 14-mal zum Einsatz – und dabei elfmal von der Bank (ein Tor, kicker-Notenschnitt 3,6). Nur drei dieser Einwechslungen wurden von Cheftrainer Daniel Thioune vor der 80. Minute vorgenommen. Das Fehlen Uchinos sollte dementsprechend verkraftbar sein. Spätestens am vorletzten Spieltag, wenn Düsseldorf am 11. Mai in Kiel gastiert, wird Uchino im Kreis der Fortuna zurückerwartet.

Ziel für den Japaner sowie Kim ist das Halbfinale, das mindestens erreicht werden muss. Sieger, Finalist und Dritter der U-23-Asienmeisterschaft sind in Paris dabei, der Vierte spielt noch interkontinentale Playoffs gegen Guinea.