Fiel deutet Experimente an: “Da kann noch etwas passieren”

Nur zehn Punkte aus den vorangegangenen zehn Zweitliga-Partien bedeuten, dass der 1. FC Nürnberg neuerdings seinen Blick in die untere Tabellenhälfte werfen muss. Zum gesicherten Klassenerhalt fehlt noch ein Sieg. Den wünscht sich Trainer Cristian Fiel sehnlichst, schließlich würde der Spanier im Saison-Endspurt noch gerne herumexperimentieren.

Sehnt den sicheren Klassenerhalt herbei: Nürnbergs Trainer Cristian Fiel.

Sehnt den sicheren Klassenerhalt herbei: Nürnbergs Trainer Cristian Fiel.

IMAGO/Zink

Trotz Nieselregen, kalten Temperaturen, sowie der sportlichen Situation erwartet der Club fürs Heimspiel gegen Paderborn am Freitag (18.30 Uhr, LIVE! bei kicker) rund 28.000 Zuschauer. Die würden allesamt gerne einen Dreier bejubeln, der letzte vor heimischer Kulisse liegt schließlich schon rund anderthalb Monate zurück.

Nur ein Punkt aus den letzten vier Spielen

“Es wird darum gehen, dass wir unser Gesicht zeigen, wie wir es in Berlin getan haben”, blickt FCN-Coach Fiel aufs Duell mit dem SCP voraus. Wohl wissend, dass seine Mannschaft “noch den ein oder anderen Punkt” braucht, um nicht doch noch in den Abstiegsstrudel zu geraten. Bei Hertha BSC hatten die Mittelfranken die Partie über weite Strecken unter Kontrolle, gaben den zwischenzeitlichen Zwei-Tore-Vorsprung aber noch aus der Hand. Vom anstehenden Gegner erwartet Fiel “eine Mannschaft, die ähnlich wie wir nicht aus ihrem besten Moment kommt. Sie agieren mit vielen langen Bällen, entwickeln aber auch viele Chancen”.

Die Nürnberger selbst sind seit vier Zweitliga-Spielen sieglos. Zwischen den Heim-Niederlagen gegen St. Pauli (0:2) und Kiel (0:4) trennte sich der Club 3:3 in Berlin und verlor jüngst 0:2 bei Abstiegskandidat Schalke 04. “Wir spielen zu oft den schlampigen Pass, gewinnen nicht das direkte Duell oder trauen uns erst gar nicht, vorne in den Strafraum zu gehen”, bemängelt Fiel und führt aus: “Wir haben zu oft diesen Moment, wo wir denken: ‘Hey, mein Mitspieler macht das schon, der braucht nicht meine Hilfe.’ Und auf einmal ist dann der Gegenspieler an uns vorbei und wir schauen uns um und merken, dass es zu spät ist.”

Hungbo wieder eine Option

Einer, der beim Vorhaben, die 40-Punkte-Marke zu knacken, wieder dabei sein könnte, ist Joseph Hungbo. Der englische Flügelspieler feierte bei der deutlichen Niederlage gegen die KSV Holstein sein Comeback in der Startelf (erstmals seit dem 2. Spieltag), wurde aber bereits in der zwölften Minute mit Gelb-Rot vom Platz gestellt.

“Diese Trainingswoche war besser als die letzte”, ordnet Fiel die Leistungen des 24-Jährigen ein. “Man hat gemerkt, dass ihm das zu schaffen gemacht hat, allerdings zu lange. So etwas muss man abhaken und dann geht es vorwärts.” Weil seine Trainingsleistungen in dieser Woche im Vergleich zur Vorwoche (“nicht gut”) “ok” waren, sei er für den Freitag eine Option.

Reicherts Debüt noch in dieser Saison?

Doch egal, ob mit oder ohne den gebürtigen Londoner hat der FCN am Freitagabend ein Ziel, welches Klassenerhalt heißt. Sollten im Duell mit Paderborn drei Punkte herausspringen, könnte Fiel seine Gedanken, noch einige Nachwuchsspieler in dieser Saison einzusetzen, im Endspurt bewahrheiten. “Da kann vielleicht noch etwas passieren”, ließ der 44-jährige Spanier durchklingen. Damit gemeint dürfte vor allem Torhüter Jan Reichert sein.

Rund um den Valznerweiher wird spekuliert, dass die aktuelle Nummer drei eine ernsthafte Option für den Posten des Stammkeepers in der kommenden Spielzeit sein könnte. Weil der 22-Jährige, der im Sommer 2021 aus Schweinfurt nach Nürnberg wechselte, noch kein einziges Zweitliga-Spiel gemacht hat, würden sich die letzten Spiele dieser Saison optimal fürs Debüt anbieten. Dazu werden aber erst einmal dringend drei Punkte benötigt.

“Ich dachte, ich hätte meine Emotionen unter Kontrolle”: Hungbo äußert sich zum Platzverweis

Der kurze und fast tragische Einsatz des Joseph Hungbo im Spiel Nürnberg gegen Kiel hat für jede Menge Resonanz gesorgt. Nun hat der Engländer eine Stellungnahme abgegeben.

Gelb-Rot nach zwölf Minuten: Joseph Hungbo beim Club-Spiel gegen Kiel.

Gelb-Rot nach zwölf Minuten: Joseph Hungbo beim Club-Spiel gegen Kiel.

IMAGO/Zink

Die zwölfte Spielminute im Duell seiner Nürnberger mit Holstein Kiel hat Joseph Hungbo sichtlich mitgenommen. Gelb-Rot in der Anfangsviertelstunde schafft nicht jeder. Zwei Fouls waren für Schiedsrichter Richard Hempel indes eins zu viel, er schickte den konsternierten Engländer vom Feld.

Und dabei hatte sich Hungbo so viel vorgenommen gegen die KSV Holstein. Von zahlreichen Fans war der 24-Jährige gefordert worden, Trainer Cristian Fiel hatte ihm erstmals seit Monaten das Startelfmandat erteilt. Und dann das. Der erste Platzverweis in seiner Karriere.

Aktuelle Club-Spiele

“Ich habe lange auf diesen Startelfeinsatz gewartet und wollte ihn unbedingt”, gesteht der Offensivmann auf der Club-Website. Und gibt noch mehr Einblick in sein Seelenleben: “Ich dachte, ich hätte meine Emotionen unter Kontrolle. Leider war dies nicht der Fall.” Nach achtmonatiger Wartezeit auf einen Einsatz von Beginn an und harter Arbeit auf dem Trainingsplatz habe er “den Leuten jetzt einfach zeigen (wollen), was ich draufhabe. Nach zwölf Minuten war das dann alles weg.”

“Zwei schlechte Ballannahmen”

Trauer, Frust und Ungläubigkeit waren ihm schon beim Gang vom Feld am Samstag deutlich anzusehen. Hungbo musste getröstet werden. Sein Fehlen auf dem Rasen und die damit verbundene personelle Unterzahl mündeten in eine 0:4-Heimschlappe der Nürnberger gegen clevere Störche.

Hungbo ist durchaus selbstkritisch, was seinen missglückten Einsatz am vergangenen Wochenende betrifft: “Es waren zwei schlechte Ballannahmen von mir”, sagt er. Zwei technische Fehler, die unmittelbar zu zwei Fouls führten. Eins davon recht rustikal, das andere weniger rustikal. Hempel zog dennoch die Konsequenzen.

Kein Einsatz auf Schalke

“Für mich ist es frustrierend, da viele gar nicht wissen können, was ich in den letzten Monaten investiert habe, um zurückzukommen”, führt Hungbo aus, der das Traditionsduell auf Schalke am Samstagabend gesperrt verpassen wird (20.30 Uhr, LIVE! bei kicker). Sein Plan, die Mannschaft “defensiv wie offensiv” zu unterstützen, sei nicht aufgegangen. “Und dafür möchte ich mich entschuldigen.”

Geholfen hat Hungbo die positive Reaktion der Mannschaft nach seiner Ampelkarte: “Das bedeutet mir viel. Sie haben mich in den vergangenen Wochen ja schon in der Kabine erlebt. Ich habe immer versucht, ihnen etwas auf dem Platz zu geben, was uns weiterbringt. Die ganze Mannschaft hat mich in dieser Situation aufgefangen, da es sehr emotional für mich war.” Ein Wegweiser für die nächsten Tage und Wochen, in denen sich der Flügelspieler wieder anbieten will.

Um im Falle eines Falles seine Emotionen dann im Griff zu haben.

“Dachte, ich hätte meine Emotionen unter Kontrolle”: Hungbo zum Platzverweis

Der kurze und fast tragische Einsatz des Joseph Hungbo im Spiel Nürnberg gegen Kiel hat für jede Menge Resonanz gesorgt. Nun hat der Engländer eine Stellungnahme abgegeben.

Gelb-Rot nach zwölf Minuten: Joseph Hungbo beim Club-Spiel gegen Kiel.

Gelb-Rot nach zwölf Minuten: Joseph Hungbo beim Club-Spiel gegen Kiel.

IMAGO/Zink

Die zwölfte Spielminute im Duell seiner Nürnberger mit Holstein Kiel hat Joseph Hungbo sichtlich mitgenommen. Gelb-Rot in der Anfangsviertelstunde schafft nicht jeder. Zwei Fouls waren für Schiedsrichter Richard Hempel indes eins zu viel, er schickte den konsternierten Engländer vom Feld.

Und dabei hatte sich Hungbo so viel vorgenommen gegen die KSV Holstein. Von zahlreichen Fans war der 24-Jährige gefordert worden, Trainer Cristian Fiel hatte ihm erstmals seit Monaten das Startelfmandat erteilt. Und dann das. Der erste Platzverweis in seiner Karriere.

Aktuelle Club-Spiele

“Ich habe lange auf diesen Startelfeinsatz gewartet und wollte ihn unbedingt”, gesteht der Offensivmann auf der Club-Website. Und gibt noch mehr Einblick in sein Seelenleben: “Ich dachte, ich hätte meine Emotionen unter Kontrolle. Leider war dies nicht der Fall.” Nach achtmonatiger Wartezeit auf einen Einsatz von Beginn an und harter Arbeit auf dem Trainingsplatz habe er “den Leuten jetzt einfach zeigen (wollen), was ich draufhabe. Nach zwölf Minuten war das dann alles weg.”

“Zwei schlechte Ballannahmen”

Trauer, Frust und Ungläubigkeit waren ihm schon beim Gang vom Feld am Samstag deutlich anzusehen. Hungbo musste getröstet werden. Sein Fehlen auf dem Rasen und die damit verbundene personelle Unterzahl mündeten in eine 0:4-Heimschlappe der Nürnberger gegen clevere Störche.

Hungbo ist durchaus selbstkritisch, was seinen missglückten Einsatz am vergangenen Wochenende betrifft: “Es waren zwei schlechte Ballannahmen von mir”, sagt er. Zwei technische Fehler, die unmittelbar zu zwei Fouls führten. Eins davon recht rustikal, das andere weniger rustikal. Hempel zog dennoch die Konsequenzen.

Kein Einsatz auf Schalke

“Für mich ist es frustrierend, da viele gar nicht wissen können, was ich in den letzten Monaten investiert habe, um zurückzukommen”, führt Hungbo aus, der das Traditionsduell auf Schalke am Samstagabend gesperrt verpassen wird (20.30 Uhr, LIVE! bei kicker). Sein Plan, die Mannschaft “defensiv wie offensiv” zu unterstützen, sei nicht aufgegangen. “Und dafür möchte ich mich entschuldigen.”

Geholfen hat Hungbo die positive Reaktion der Mannschaft nach seiner Ampelkarte: “Das bedeutet mir viel. Sie haben mich in den vergangenen Wochen ja schon in der Kabine erlebt. Ich habe immer versucht, ihnen etwas auf dem Platz zu geben, was uns weiterbringt. Die ganze Mannschaft hat mich in dieser Situation aufgefangen, da es sehr emotional für mich war.” Ein Wegweiser für die nächsten Tage und Wochen, in denen sich der Flügelspieler wieder anbieten will.

Um im Falle eines Falles seine Emotionen dann im Griff zu haben.

“Dachte, ich hätte meine Emotionen unter Kontrolle”: Hungbo zum Platzverweis

Der kurze und fast tragische Einsatz des Joseph Hungbo im Spiel Nürnberg gegen Kiel hat für jede Menge Resonanz gesorgt. Nun hat der Engländer eine Stellungnahme abgegeben.

Gelb-Rot nach zwölf Minuten: Joseph Hungbo beim Club-Spiel gegen Kiel.

Gelb-Rot nach zwölf Minuten: Joseph Hungbo beim Club-Spiel gegen Kiel.

IMAGO/Zink

Die zwölfte Spielminute im Duell seiner Nürnberger mit Holstein Kiel hat Joseph Hungbo sichtlich mitgenommen. Gelb-Rot in der Anfangsviertelstunde schafft nicht jeder. Zwei Fouls waren für Schiedsrichter Richard Hempel indes eins zu viel, er schickte den konsternierten Engländer vom Feld.

Und dabei hatte sich Hungbo so viel vorgenommen gegen die KSV Holstein. Von zahlreichen Fans war der 24-Jährige gefordert worden, Trainer Cristian Fiel hatte ihm erstmals seit Monaten das Startelfmandat erteilt. Und dann das. Der erste Platzverweis in seiner Karriere.

Aktuelle Club-Spiele

“Ich habe lange auf diesen Startelfeinsatz gewartet und wollte ihn unbedingt”, gesteht der Offensivmann auf der Club-Website. Und gibt noch mehr Einblick in sein Seelenleben: “Ich dachte, ich hätte meine Emotionen unter Kontrolle. Leider war dies nicht der Fall.” Nach achtmonatiger Wartezeit auf einen Einsatz von Beginn an und harter Arbeit auf dem Trainingsplatz habe er “den Leuten jetzt einfach zeigen (wollen), was ich draufhabe. Nach zwölf Minuten war das dann alles weg.”

“Zwei schlechte Ballannahmen”

Trauer, Frust und Ungläubigkeit waren ihm schon beim Gang vom Feld am Samstag deutlich anzusehen. Hungbo musste getröstet werden. Sein Fehlen auf dem Rasen und die damit verbundene personelle Unterzahl mündeten in eine 0:4-Heimschlappe der Nürnberger gegen clevere Störche.

Hungbo ist durchaus selbstkritisch, was seinen missglückten Einsatz am vergangenen Wochenende betrifft: “Es waren zwei schlechte Ballannahmen von mir”, sagt er. Zwei technische Fehler, die unmittelbar zu zwei Fouls führten. Eins davon recht rustikal, das andere weniger rustikal. Hempel zog dennoch die Konsequenzen.

Kein Einsatz auf Schalke

“Für mich ist es frustrierend, da viele gar nicht wissen können, was ich in den letzten Monaten investiert habe, um zurückzukommen”, führt Hungbo aus, der das Traditionsduell auf Schalke am Samstagabend gesperrt verpassen wird (20.30 Uhr, LIVE! bei kicker). Sein Plan, die Mannschaft “defensiv wie offensiv” zu unterstützen, sei nicht aufgegangen. “Und dafür möchte ich mich entschuldigen.”

Geholfen hat Hungbo die positive Reaktion der Mannschaft nach seiner Ampelkarte: “Das bedeutet mir viel. Sie haben mich in den vergangenen Wochen ja schon in der Kabine erlebt. Ich habe immer versucht, ihnen etwas auf dem Platz zu geben, was uns weiterbringt. Die ganze Mannschaft hat mich in dieser Situation aufgefangen, da es sehr emotional für mich war.” Ein Wegweiser für die nächsten Tage und Wochen, in denen sich der Flügelspieler wieder anbieten will.

Um im Falle eines Falles seine Emotionen dann im Griff zu haben.

Hungbos bitteres Startelf-Comeback: “Er braucht unsere Hilfe”

Mehrere Monate arbeitete Nürnbergs Joseph Hungbo auf diesen Moment hin. Erstmals seit Anfang August stand der Engländer wieder in der Startelf des FCN, viel bitterer hätte das Comeback jedoch nicht laufen können.

Startelf-Comeback misslungen: Joseph Hungbo wurde bereits nach knapp zwölf Minuten des Feldes verwiesen.

Startelf-Comeback misslungen: Joseph Hungbo wurde bereits nach knapp zwölf Minuten des Feldes verwiesen.

IMAGO/Lobeca

Ein Teilabriss der Adduktorensehne stoppte Joseph Hungbo, der im vergangenen Sommer an den Valznerweiher gewechselt war, seit Mitte Oktober aus. Wiedergenesen stand der offensive Rechtsaußen erstmals wieder am 9. Februar im Kader des Clubs und feierte direkt sein Comeback in der Nachspielzeit. Doch bis zu seiner Startelf-Rückkehr sind seitdem knapp zwei Monate vergangen, ehe Trainer Cristian Fiel am Samstag gegen Kiel erstmals seit dem 2. Spieltag gegen Hannover 96 (2:2) auf den Flügelspieler von Beginn an setzte.

Fiel: “Wichtige Erfahrung für ihn”

Hungbo, der oftmals das Eins-gegen-eins sucht und einen wuchtigen Abschluss mit dem stärkeren linken Fuß vorzuweisen hat, begann voller Tatendrang, wurde aber bereits nach fünf Minuten wegen eines Foulspiels an Lewis Holtby verwarnt. Weil der 24-Jährige nur rund sieben Minuten später erneut ungestüm gegen Holtby zur Sache ging, reichte Schiedsrichter Richard Hempel das zweite Vergehen für einen Platzverweis.

Nürnbergs Coach Fiel etwa stufte die Situation in der zwölften Minuten als eine “sehr, sehr harte Entscheidung” ein, fügte aber dennoch an, dass “wenn es zwei Gelbe Karten sind, er vom Platz muss, klar”. Begleitet von Kapitän Enrico Valentini war dem gebürtigen Engländer der schwerfällige Gang in die Katakomben anzumerken. “Er ist noch ein junger Spieler, der lange auf seine Chance gewartet hat. Es ist eine wichtige Erfahrung für ihn und wird ihm wahrscheinlich nicht mehr passieren”, blickte Fiel voraus. “Er braucht jetzt unsere Hilfe. Wir betreiben hier Mannschaftssport und sind in der Pflicht, ihn wieder aufzubauen.”

In Unterzahl reicht es nicht, so gut sind wir nicht.

Cristian Fiel nach dem 0:4 gegen Holstein Kiel

Nach der Gelb-Roten Karte fand der FCN nur noch extrem selten den Weg in Kiels Hälfte, bereits zur Pause “war klar, dass das Spiel gegessen ist”, musste Innenverteidiger Jannes Horn feststellen. Da stand es nämlich schon 0:3, Nicolai Rembergs Tor in der Schlussphase war der krönende Abschluss für die KSV Holstein. “In Unterzahl reicht es für uns gegen diese Mannschaft nicht, so gut sind wir nicht”, räumte Fiel ein. Die vier Gegentore bedeuteten auch, dass Nürnberg nun hinter Kaiserslautern (56), Schalke (54) und Osnabrück (53) wieder die viertschlechteste Defensive der Liga stellt.

Chance zur Wiedergutmachung hat der 1. FC Nürnberg am kommenden Samstag, wenn das Samstagabendspiel beim abstiegsbedrohten FC Schalke 04 ansteht (20.30 Uhr, LIVE! bei kicker). Dann hat der Club die nächste Gelegenheit, die berüchtigte 40-Punkte-Marke zu knacken.

Hungbos bitteres Startelf-Comeback: “Er braucht unsere Hilfe”

Mehrere Monate arbeitete Nürnbergs Joseph Hungbo auf diesen Moment hin. Erstmals seit Anfang August stand der Engländer wieder in der Startelf des FCN, viel bitterer hätte das Comeback jedoch nicht laufen können.

Startelf-Comeback misslungen: Joseph Hungbo wurde bereits nach knapp zwölf Minuten des Feldes verwiesen.

Startelf-Comeback misslungen: Joseph Hungbo wurde bereits nach knapp zwölf Minuten des Feldes verwiesen.

IMAGO/Lobeca

Ein Teilabriss der Adduktorensehne stoppte Joseph Hungbo, der im vergangenen Sommer an den Valznerweiher gewechselt war, seit Mitte Oktober aus. Wiedergenesen stand der offensive Rechtsaußen erstmals wieder am 9. Februar im Kader des Clubs und feierte direkt sein Comeback in der Nachspielzeit. Doch bis zu seiner Startelf-Rückkehr sind seitdem knapp zwei Monate vergangen, ehe Trainer Cristian Fiel am Samstag gegen Kiel erstmals seit dem 2. Spieltag gegen Hannover 96 (2:2) auf den Flügelspieler von Beginn an setzte.

Fiel: “Wichtige Erfahrung für ihn”

Hungbo, der oftmals das Eins-gegen-eins sucht und einen wuchtigen Abschluss mit dem stärkeren linken Fuß vorzuweisen hat, begann voller Tatendrang, wurde aber bereits nach fünf Minuten wegen eines Foulspiels an Lewis Holtby verwarnt. Weil der 24-Jährige nur rund sieben Minuten später erneut ungestüm gegen Holtby zur Sache ging, reichte Schiedsrichter Richard Hempel das zweite Vergehen für einen Platzverweis.

Nürnbergs Coach Fiel etwa stufte die Situation in der zwölften Minuten als eine “sehr, sehr harte Entscheidung” ein, fügte aber dennoch an, dass “wenn es zwei Gelbe Karten sind, er vom Platz muss, klar”. Begleitet von Kapitän Enrico Valentini war dem gebürtigen Engländer der schwerfällige Gang in die Katakomben anzumerken. “Er ist noch ein junger Spieler, der lange auf seine Chance gewartet hat. Es ist eine wichtige Erfahrung für ihn und wird ihm wahrscheinlich nicht mehr passieren”, blickte Fiel voraus. “Er braucht jetzt unsere Hilfe. Wir betreiben hier Mannschaftssport und sind in der Pflicht, ihn wieder aufzubauen.”

In Unterzahl reicht es nicht, so gut sind wir nicht.

Cristian Fiel nach dem 0:4 gegen Holstein Kiel

Nach der Gelb-Roten Karte fand der FCN nur noch extrem selten den Weg in Kiels Hälfte, bereits zur Pause “war klar, dass das Spiel gegessen ist”, musste Innenverteidiger Jannes Horn feststellen. Da stand es nämlich schon 0:3, Nicolai Rembergs Tor in der Schlussphase war der krönende Abschluss für die KSV Holstein. “In Unterzahl reicht es für uns gegen diese Mannschaft nicht, so gut sind wir nicht”, räumte Fiel ein. Die vier Gegentore bedeuteten auch, dass Nürnberg nun hinter Kaiserslautern (56), Schalke (54) und Osnabrück (53) wieder die viertschlechteste Defensive der Liga stellt.

Chance zur Wiedergutmachung hat der 1. FC Nürnberg am kommenden Samstag, wenn das Samstagabendspiel beim abstiegsbedrohten FC Schalke 04 ansteht (20.30 Uhr, LIVE! bei kicker). Dann hat der Club die nächste Gelegenheit, die berüchtigte 40-Punkte-Marke zu knacken.

Fiels Ärgernis: “Ich mag dieses Spiel nicht”

Drei Zähler braucht der 1. FC Nürnberg noch, um die berüchtigte 40-Punkte-Marke zu knacken. Gegen Aufstiegsaspirant Holstein Kiel ist das kein einfaches Vorhaben, unter bestimmten Umständen rechnet sich Cristian Fiel aber Chancen aus.

Sehnt drei Punkte herbei: FCN-Coach Cristian Fiel.

Sehnt drei Punkte herbei: FCN-Coach Cristian Fiel.

IMAGO/Zink

Das Hinspiel an der Ostsee lief genau nach den Vorstellungen des FCN. Ende Oktober des vergangenen Jahres siegten die Mittelfranken souverän an der Förde und schlichen sich erstmals ein bisschen an die Aufstiegsränge heran. Rund fünf Monate später ist die Tabellensituation eine andere: Die Kieler – nach Spitzenreiter St. Pauli erster Aufstiegsfavorit – haben sich auf dem zweiten Platz abgesetzt und die Türe zur Bundesliga weit geöffnet, während die höchste Priorität Nürnberg heißt, eine sorgenfreie Saison zu spielen.

Zwar ist eine weitere Spielzeit in Liga zwei so gut wie sicher und trotzdem betonte Fiel auf der Pressekonferenz nochmals, dass das nächste Ziel sei, die 40-Punkte-Marke zu erklimmen. Erst dann würde der Coach der aktuellen Spielzeit den Siegel “erfolgreich” verpassen.

Lob für die Störche: “Strotzen vor Selbstvertrauen”

Was die knifflige Heimpartie gegen den Favoriten aus Kiel angeht – über 30.000 Zuschauer kommen ins Max-Morlock-Stadion – erwartet Fiel einen “Gegner, der mit breiter Brust kommt. Die strotzen vor Selbstvertrauen.” Fünf Siege aus den vergangenen sieben Liga-Partien sprechen für sich. Beim Club herrschte unter der Woche derweil noch ein wenig Ärgernis über das 3:3 bei Hertha BSC, wo der FCN mehrmals die Entscheidung liegenließ und defensiv zu nachgiebig verteidigte.

Fiel aber wollte am Freitag natürlich auf das kommende Heimspiel blicken und kündigte an “auch dominant” sein zu wollen. “Wir rechnen uns Chancen aus, müssen aber auch einen guten Tag erwischen.” Dass seine Mannschaft nach einigen Wochen endlich mal wieder den gewünschten Ballbesitzfußball in Berlin spielte, stimmte Fiel zufrieden, und dennoch bemängelte er einen bestimmten Punkt.

“Denken wir mal drei Wochen zurück: Da haben wir – was weiß ich – über eine mutlose Mannschaft gesprochen. Jetzt sprechen wir über die super Entwicklung, die die Mannschaft gemacht hat. Ich mag dieses Spiel nicht. Ich verstehe, dass es gerne gespielt wird, aber ich mag es einfach nicht.” Es gehe darum, zu bewerten, was man in jedem einzelnen Spiel auf den Platz gebracht hat. “Gegen Hertha haben wir es gut gemacht und das ist es auch, was wir wollen. Wenn sie das umsetzen, dann hat die Mannschaft die Qualität dominant zu sein und guten Fußball zu spielen.”

Schleimer erneut von Beginn an?

Welche Akteure die Nürnberger Offensive am Samstagmittag schmücken, ließ Fiel indes noch offen. Lukas Schleimer, der in der Hauptstadt erstmals in diesem Jahr in der Startelf stand, “hat es gut gemacht und lange auf seine Chance gewartet. Wenn er nicht krank wird, ist die Möglichkeit, dass er wieder beginnen darf auf jeden Fall gegeben”, sagte der gebürtige Esslinger. Bei Rechtsaußen Joseph Hungbo, dessen letzter Startelfeinsatz bis zum 2. Spieltag zurückreicht, sieht Fiel derweil noch “Steigerungspotenzial im Spiel gegen den Ball”. Offensiv präsentierte sich der Engländer sowohl im Training als auch Spiel aber “besser”.