Terzic-Ode an die Teamplayer Ryerson und Meyer

Alexander Meyer und Julian Ryerson stehen bei Borussia Dortmund meist im Schatten ihrer prominenteren Teamkollegen. Für Trainer Edin Terzic aber sind die beiden Profis extrem wichtig.

Immer voller Einsatz: Julian Ryerson (li.) und Alexander Meyer.

Immer voller Einsatz: Julian Ryerson (li.) und Alexander Meyer.

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BVB-Trainer Edin Terzic ist nicht dafür bekannt, nach Siegen zu überschwänglichem Lob zu neigen. Nach dem 2:0-Erfolg in München am vergangenen Wochenende machte der 41-Jährige aber für zwei Spieler eine Ausnahme, die sonst eher selten im Fokus der Öffentlichkeit stehen: Außenverteidiger Julian Ryerson und Ersatzkeeper Alexander Meyer. Meyer hatte in München wieder einmal Gregor Kobel vertreten und dabei eine starke Leistung gezeigt (kicker-Note 2,5). Ryerson war angeschlagen in die Partie gegangen, hatte dann aber doch länger als geplant durchgehalten und am Ende sogar noch das entscheidende 2:0 erzielt (Note 2,0).

Terzic über Meyer: “Wir können uns jedes Mal auf ihn verlassen”

“Spieler wie Alex Meyer oder Julian Ryerson sind extrem wichtig, weil sie alles widerspiegeln, was eine Mannschaft braucht”, sagte Terzic nun vor dem schweren Heimspiel gegen den VfB Stuttgart am Samstag (18.30 Uhr, LIVE! bei kicker) und ging ins Detail. “Wie wichtig Julian ist, sieht man daran, dass er nach seiner langen Verletzung sehr schnell wieder in der Startelf stand”, sagte der BVB-Trainer über Ryerson. “Wir wollten seine Energie auf dem Platz haben, denn er möchte immer an die Grenze gehen.” Dann verriet Terzic, wie ihm Ryerson einmal gesagt habe, er fühle sich nicht richtig gut, “würde aber heute über die Leidenschaft kommen”. “Er hat dann ein richtig gutes Spiel gezeigt. Das hat mich richtig beeindruckt. Diese Episode charakterisiert ihn sehr gut. Er investiert immer sehr viel für den mannschaftlichen Erfolg und tut uns als Gruppe gut.”

Selbiges gilt für Meyer, der sich klaglos hinter Kobel einreiht, aber immer da ist, wenn ihn der BVB braucht. “Wir können uns jedes Mal auf ihn verlassen”, lobte ihn Terzic. Das beziehe sich nicht nur auf die Spieleinsätze, sondern “auf jeden Tag hier in Brackel”.

Adeyemi könnte erneut für Malen auflaufen

Die Energie, die die beiden vorbildlichen Profis einbringen, stand dem BVB in den vergangenen Wochen gut. Fünf Siege in Serie gelangen den Schwarz-Gelben zuletzt, gegen Stuttgart soll der sechste Streich folgen – mit dem Dortmund wieder Tuchfühlung mit den derzeit auf Rang drei liegenden Schwaben aufnehmen könnte.

Während Ryerson gegen den VfB wieder die rechte Seite beackern wird, muss Meyer zurück auf die Bank: Der von einem Magen-Darm-Infekt genesene Kobel meldete sich zu Wochenbeginn zurück und rückt wieder ins Tor. Ein Ausfall droht dem BVB dagegen im Sturm: Donyell Malen fehlte bereits in München und kehrte bislang noch nicht wieder ins volle Teamtraining zurück. Für seine Position bietet sich erneut Karim Adeyemi – im Spiel beim FC Bayern der Torschütze zum 1:0 – als Alternative an.

Matthias Dersch

“Pure Weltklasse”: Kranker Ryerson wächst in München über sich hinaus

Letzte Zweifel am prestigeträchtigen Dortmunder Auswärtssieg in München räumte Julian Ryerson aus. Dass dieser in der 83. Minute noch auf dem Rasen stand, hätten die Kollegen vor Anpfiff nicht für möglich gehalten.

Er machte in München am Ende den Deckel drauf: Julian Ryerson.

Er machte in München am Ende den Deckel drauf: Julian Ryerson.

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Er ackerte und pflügte 90 Minuten unermüdlich über den Rasen der Münchner Allianz-Arena. 11,8 Kilometer spulte Julian Ryerson beim Dortmunder 2:0-Auswärtssieg ab. 21 Sprints legte der Norweger hin, brachte 85 Prozent seiner Pässe an den Mann und schoss in Minute 83 das vorentscheidende zweite Tor.

Eine Energieleistung, die sie dem Rechtsverteidiger beim BVB kaum zutrauen konnten. Nach der Partie sagte Ryerson Interviews ab, zu krank fühle er sich im Moment. “Julian ist unglaublich”, erklärte der ebenfalls überragende Nico Schlotterbeck, der gemeinsam mit Mats Hummels im Zentrum alles abgeräumt hatte, am Ostersonntag auf dem vereinseigenen YouTube-Kanal – und führte aus: “Wer Julian glaube ich noch vor dem Spiel in der Kabine gesehen hat, wusste, es geht heute vielleicht 60 Minuten gut, weil er schon sehr, sehr angeschlagen war, auch durch seine Entzündung.”

Gesundheitlich nicht auf der Höhe kämpfte sich Ryerson durch die Partie, ließ sich keine Schwäche anmerken. Auch Alphonso Davies stellte er nahezu komplett kalt. “Julian macht sein Spiel. Er hält den Laden dicht, er macht viele Situationen für uns weg, er verteidigt oft auch mal Eins-gegen-Zwei”, hob Schlotterbeck die Vorzüge seines rechten Verteidigers hervor.

“Den musst du erstmal so direkt mit der Innenseite nehmen”

Noch mehr Respekt rang ihm Ryersons Treffer zum 2:0 – sein viertes in dieser Bundesliga-Saison, sein erstes im laufenden Kalenderjahr – ab. “Technisch ist der Abschluss beim 2:0 für mich pure Weltklasse, weil den musst du erstmal so direkt mit der Innenseite nehmen”, lobte Schlotterbeck.

Eine Entwicklung, die der Innenverteidiger schon länger verfolgt, schließlich stand er bereits gemeinsam mit Ryerson bei Union Berlin unter Vertrag. “Durch seine Arbeit, die er leistet, verdient er sich das – und ich freue mich für ihn”, schloss der deutsche Nationalspieler.

Ryerson hat genau sieben Tage Zeit, um sich zu kurieren. Dann wartet der nächste Stresstest auf den 26-Jährigen. Für Tempo-Fußball ist in dieser Saison vor allem der VfB Stuttgart bekannt, der am Samstagabend (18.30 Uhr, LIVE! bei kicker) im Signal-Iduna-Park gastiert. Dann peilen Ryerson und der BVB das nächste Ausrufezeichen an.

Tuchel schimpft über “krasse Fehlentscheidung” – Osmers entschuldigt sich bei Musiala

Der Klassiker zwischen Bayern München und Borussia Dortmund hat schon oft knifflige Szenen hervorgebracht, so auch diesmal. Schiedsrichter Harm Osmers bezog nach Abpfiff zu zwei Szenen Stellung. Thomas Tuchel ärgerte sich sehr.

Sie kreuzten am Samstag häufiger die Klingen: Julian Ryerson und Bayerns Jamal Musiala (re.).

Sie kreuzten am Samstag häufiger die Klingen: Julian Ryerson und Bayerns Jamal Musiala (re.).

IMAGO/Beautiful Sports

Borussia Dortmund hat 2:0 in München gewonnen und damit eine zehnjährige Flaute beendet – es war auch das erste Mal, dass Harm Osmers den Klassiker als Schiedsrichter leitete. “Es ist ein besonderes Spiel – ganz Deutschland schaut zu”, sagte der 39-Jährige bei Sky anschließend und zeigte sich “insgesamt zufrieden” mit seiner Leistung. Auch sei er froh gewesen, “das Spiel geleitet zu haben und angesetzt worden zu sein”.

Rot für Ryerson?

Zwei Szenen beschäftigten die Gemüter während und auch nach dem Spiel – und bei einer lag der Unparteiische in seiner Bewertung daneben, wie er selbst zugab. In der 31. Spielminute hatte Julian Ryerson Jamal Musiala “gestempelt”, war dem Nationalspieler also von hinten auf die Ferse gestiegen. Osmers hatte die Szene weiterlaufen lassen und gab nun zu, dass er das gar nicht richtig gesehen hatte.

“Ich bin im Spiel darauf fokussiert, dass Can den Ball spielt. Das nehme ich auch wahr. Die Aktion von Ryerson entgeht mir ein bisschen, da war nicht so richtig der Fokus drauf”, gestand der Referee und meinte nach Ansicht der Bilder, dass die Aktion zwingend eine Karte zur Folge hätte haben müssen. “Wenn ich das so sehe, muss ich schon sagen, das ist dunkelgelb.” Sein Anspruch sei zwar, “das im Spiel zu sehen”, aber diesmal sei ihm das leider “durchgegangen. Dafür habe ich mich auch beim Spieler entschuldigt.”

Die Frage, ob das gar ein Platzverweis für Ryerson gewesen wäre, wollte Osmers nicht bejahen. Vielmehr verwies er darauf, dass der Norweger “auch ein Stück weit den Ball mit der Fußspitze berührt” habe und erklärte, dass er sich “das Trefferbild noch genauer ansehen” möchte, zumal “die richtige Brutalität und der Druck” noch nicht ganz dagewesen wären. “Aber dunkelgelb ist es schon.”

Gefährliches Spiel von Hummels – oder gar Handelfmeter?

Die zweite knifflige Szene geschah in der 35. Minute, als Mats Hummels mit höchstem Risiko und noch höherem Bein gegen Eric Dier am linken Pfosten klärte. Gleich zwei Fragen stellten sich dabei: War es gefährliches Spiel? Und war es ein Handelfmeter? Immerhin hatte der BVB-Abwehrmann den Ball leicht an seine weit ausgestreckte Hand bekommen.

“Das ist eine Rettungsaktion, wo er alles reinwirft”, fasste Osmers zusammen und erklärte, dass er in der Aktion keinen “gefährlichen Aspekt” gesehen habe. “Das ist eine Rettungsaktion, die sauber ausgeführt wird”, argumentierte der Unparteiische, wohlwissend um das Risiko, welches Hummels eingegangen war: “Klar sind da am Ende nur 30 Zentimeter Platz” zwischen ihm und Dier, “aber der ganze Bewegungsablauf wirkt für mich nicht gefährlich, deswegen ist es für mich kein gefährliches Spiel und das habe ich im Spiel auch so bewertet.”

Und war es ein Handspiel? Keineswegs, allein schon, weil sich Hummels selbst angeschossen hat – und wenn der Ball gar nicht vom Fuß des Dortmunders gekommen wäre, so hätte Osmers wohl auch nicht auf Strafstoß entschieden. “Wenn sich die Frage stellt, ob er minimal mit der Hand dran gewesen wäre, würde ich sagen, dass es auf jeden Fall Elemente gibt, die dafür sprechen, dass es nicht strafbar ist und das wir nicht von Absicht sprechen können. Das können wir schon festhalten.”

Tuchel spricht von “krasser Fehlentscheidung”

Er hätte gerne einen Elfmeter gegen den BVB gehabt: Thomas Tuchel.

Er hätte gerne einen Elfmeter gegen den BVB gehabt: Thomas Tuchel.
IMAGO/Revierfoto

Ganz anders wertete Thomas Tuchel die Szene. Der Bayern-Trainer echauffierte sich vor allem über die Begründung der Unparteiischen während des Spiels. “Die Begründung, weshalb kein Elfmeter gegeben wurde, war, dass er den Ball nicht mit der Hand gespielt hat”, erläuterte Tuchel: “Das wurde zu uns kommuniziert, dass das in Köln gesagt wurde.” In den Bildern sieht man jedoch, dass Hummels den Ball an die Hand bekommt. Für Tuchel ist “das dann extrem ärgerlich, weil die Begründung komplett falsch ist. Das ist eine krasse Fehlentscheidung.”

Den Einwand, dass sich Hummels selbst angeschossen habe, ließ Tuchel auch nicht gelten. “Die Hand da oben, da haben wir auch schon Elfmeter gesehen, wo die Regel kommt, dass es eine unnatürliche Handbewegung ist”, meinte der Münchner Coach und hob seine Hand hoch über den eigenen Kopf, um seine These zu veranschaulichen. Dass die Hand so hoch über dem Kopf sei, sei “mehr als unnatürlich”. Für Tuchel gibt es da keine zwei Meinungen, wie er anmerkte: “Die Erklärung ist katastrophal und komplett falsch, aus meiner Sicht ist es ein klarer Elfmeter.” Regeltechnisch war es aber keiner, weil der Ball eben von Hummels Fuß kam.

Tuchel schimpft über “Fehlentscheidung” – Osmers entschuldigt sich bei Musiala

Der Klassiker zwischen Bayern München und Borussia Dortmund hat schon oft knifflige Szenen hervorgebracht, so auch diesmal. Schiedsrichter Harm Osmers bezog nach Abpfiff zu zwei Szenen Stellung. Thomas Tuchel ärgerte sich sehr.

Sie kreuzten am Samstag häufiger die Klingen: Julian Ryerson und Bayerns Jamal Musiala (re.).

Sie kreuzten am Samstag häufiger die Klingen: Julian Ryerson und Bayerns Jamal Musiala (re.).

IMAGO/Beautiful Sports

Borussia Dortmund hat 2:0 in München gewonnen und damit eine zehnjährige Flaute beendet – es war auch das erste Mal, dass Harm Osmers den Klassiker als Schiedsrichter leitete. “Es ist ein besonderes Spiel – ganz Deutschland schaut zu”, sagte der 39-Jährige bei Sky anschließend und zeigte sich “insgesamt zufrieden” mit seiner Leistung. Auch sei er froh gewesen, “das Spiel geleitet zu haben und angesetzt worden zu sein”.

Rot für Ryerson?

Zwei Szenen beschäftigten die Gemüter während und auch nach dem Spiel – und bei einer lag der Unparteiische in seiner Bewertung daneben, wie er selbst zugab. In der 31. Spielminute hatte Julian Ryerson Jamal Musiala “gestempelt”, war dem Nationalspieler also von hinten auf die Ferse gestiegen. Osmers hatte die Szene weiterlaufen lassen und gab nun zu, dass er das gar nicht richtig gesehen hatte.

“Ich bin im Spiel darauf fokussiert, dass Can den Ball spielt. Das nehme ich auch wahr. Die Aktion von Ryerson entgeht mir ein bisschen, da war nicht so richtig der Fokus drauf”, gestand der Referee und meinte nach Ansicht der Bilder, dass die Aktion zwingend eine Karte zur Folge hätte haben müssen. “Wenn ich das so sehe, muss ich schon sagen, das ist dunkelgelb.” Sein Anspruch sei zwar, “das im Spiel zu sehen”, aber diesmal sei ihm das leider “durchgegangen. Dafür habe ich mich auch beim Spieler entschuldigt.”

Die Frage, ob das gar ein Platzverweis für Ryerson gewesen wäre, wollte Osmers nicht bejahen. Vielmehr verwies er darauf, dass der Norweger “auch ein Stück weit den Ball mit der Fußspitze berührt” habe und erklärte, dass er sich “das Trefferbild noch genauer ansehen” möchte, zumal “die richtige Brutalität und der Druck” noch nicht ganz dagewesen wären. “Aber dunkelgelb ist es schon.”

Gefährliches Spiel von Hummels – oder gar Handelfmeter?

Die zweite knifflige Szene geschah in der 35. Minute, als Mats Hummels mit höchstem Risiko und noch höherem Bein gegen Eric Dier am linken Pfosten klärte. Gleich zwei Fragen stellten sich dabei: War es gefährliches Spiel? Und war es ein Handelfmeter? Immerhin hatte der BVB-Abwehrmann den Ball leicht an seine weit ausgestreckte Hand bekommen.

“Das ist eine Rettungsaktion, wo er alles reinwirft”, fasste Osmers zusammen und erklärte, dass er in der Aktion keinen “gefährlichen Aspekt” gesehen habe. “Das ist eine Rettungsaktion, die sauber ausgeführt wird”, argumentierte der Unparteiische, wohlwissend um das Risiko, welches Hummels eingegangen war: “Klar sind da am Ende nur 30 Zentimeter Platz” zwischen ihm und Dier, “aber der ganze Bewegungsablauf wirkt für mich nicht gefährlich, deswegen ist es für mich kein gefährliches Spiel und das habe ich im Spiel auch so bewertet.”

Und war es ein Handspiel? Keineswegs, allein schon, weil sich Hummels selbst angeschossen hat – und wenn der Ball gar nicht vom Fuß des Dortmunders gekommen wäre, so hätte Osmers wohl auch nicht auf Strafstoß entschieden. “Wenn sich die Frage stellt, ob er minimal mit der Hand dran gewesen wäre, würde ich sagen, dass es auf jeden Fall Elemente gibt, die dafür sprechen, dass es nicht strafbar ist und das wir nicht von Absicht sprechen können. Das können wir schon festhalten.”

Tuchel spricht von “krasser Fehlentscheidung”

Er hätte gerne einen Elfmeter gegen den BVB gehabt: Thomas Tuchel.

Er hätte gerne einen Elfmeter gegen den BVB gehabt: Thomas Tuchel.
IMAGO/Revierfoto

Ganz anders wertete Thomas Tuchel die Szene. Der Bayern-Trainer echauffierte sich vor allem über die Begründung der Unparteiischen während des Spiels. “Die Begründung, weshalb kein Elfmeter gegeben wurde, war, dass er den Ball nicht mit der Hand gespielt hat”, erläuterte Tuchel: “Das wurde zu uns kommuniziert, dass das in Köln gesagt wurde.”

In den Bildern sieht man jedoch, dass Hummels den Ball an die Hand, an die Fingerspitzen bekommt. Für Tuchel ist “das dann extrem ärgerlich, weil die Begründung komplett falsch ist. Das ist eine krasse Fehlentscheidung.”

Den Einwand, dass sich Hummels selbst angeschossen habe, ließ Tuchel auch nicht gelten. “Die Hand da oben, da haben wir auch schon Elfmeter gesehen, wo die Regel kommt, dass es eine unnatürliche Handbewegung ist”, meinte der Münchner Coach und hob seine Hand hoch über den eigenen Kopf, um seine These zu veranschaulichen. Dass die Hand so hoch über dem Kopf sei, sei “mehr als unnatürlich”. Für Tuchel gibt es da keine zwei Meinungen, wie er anmerkte: “Die Erklärung ist katastrophal und komplett falsch, aus meiner Sicht ist es ein klarer Elfmeter.” Regeltechnisch war es aber keiner, weil der Ball eben von Hummels’ Fuß kam.

Osmers gibt im Fall von Musiala zu: “Dafür habe ich mich entschuldigt”

Der Klassiker zwischen Bayern München und Borussia Dortmund hat schon oft knifflige Szenen hervorgebracht, so auch diesmal. Schiedsrichter Harm Osmers bezog nach Abpfiff zu zwei Szenen Stellung.

Sie kreuzten am Samstag häufiger die Klingen: Julian Ryerson und Bayerns Jamal Musiala (re.).

Sie kreuzten am Samstag häufiger die Klingen: Julian Ryerson und Bayerns Jamal Musiala (re.).

IMAGO/Beautiful Sports

Borussia Dortmund hat 2:0 in München gewonnen und damit eine zehnjährige Flaute beendet – es war auch das erste Mal, dass Harm Osmers den Klassiker als Schiedsrichter leitete. “Es ist ein besonderes Spiel – ganz Deutschland schaut zu”, sagte der 39-Jährige bei Sky anschließend und zeigte sich “insgesamt zufrieden” mit seiner Leistung. Auch sei er froh gewesen, “das Spiel geleitet zu haben und angesetzt worden zu sein”.

Rot für Ryerson?

Zwei Szenen beschäftigten die Gemüter während und auch nach dem Spiel – und bei einer lag der Unparteiische in seiner Bewertung daneben, wie er selbst zugab. In der 31. Spielminute hatte Julian Ryerson Jamal Musiala “gestempelt”, war dem Nationalspieler also von hinten auf die Ferse gestiegen. Osmers hatte die Szene weiterlaufen lassen und gab nun zu, dass er das gar nicht richtig gesehen hatte.

“Ich bin im Spiel darauf fokussiert, dass Can den Ball spielt. Das nehme ich auch wahr. Die Aktion von Ryerson entgeht mir ein bisschen, da war nicht so richtig der Fokus drauf”, gestand der Referee und meinte nach Ansicht der Bilder, dass die Aktion zwingend eine Karte zur Folge hätte haben müssen. “Wenn ich das so sehe, muss ich schon sagen, das ist dunkelgelb.” Sein Anspruch sei zwar, “das im Spiel zu sehen”, aber diesmal sei ihm das leider “durchgegangen. Dafür habe ich mich auch beim Spieler entschuldigt.”

Die Frage, ob das gar ein Platzverweis für Ryerson gewesen wäre, wollte Osmers nicht bejahen. Vielmehr verwies er darauf, dass der Norweger “auch ein Stück weit den Ball mit der Fußspitze berührt” habe und erklärte, dass er sich “das Trefferbild noch genauer ansehen” möchte, zumal “die richtige Brutalität und der Druck” noch nicht ganz dagewesen wären. “Aber dunkelgelb ist es schon.”

Gefährliches Spiel von Hummels – oder gar Handelfmeter?

Die zweite knifflige Szene geschah in der 35. Minute, als Mats Hummels mit höchstem Risiko und noch höherem Bein gegen Eric Dier am linken Pfosten klärte. Gleich zwei Fragen stellten sich dabei: War es gefährliches Spiel? Und war es ein Handelfmeter? Immerhin hatte der BVB-Abwehrmann den Ball leicht an seine weit ausgestreckte Hand bekommen.

“Das ist eine Rettungsaktion, wo er alles reinwirft”, fasste Osmers zusammen und erklärte, dass er in der Aktion keinen “gefährlichen Aspekt” gesehen habe. “Das ist eine Rettungsaktion, die sauber ausgeführt wird”, argumentierte der Unparteiische, wohlwissend um das Risiko, welches Hummels eingegangen war: “Klar sind da am Ende nur 30 Zentimeter Platz” zwischen ihm und Dier, “aber der ganze Bewegungsablauf wirkt für mich nicht gefährlich, deswegen ist es für mich kein gefährliches Spiel und das habe ich im Spiel auch so bewertet.”

Und war es ein Handspiel? Keineswegs, allein schon, weil sich Hummels selbst angeschossen hat – und wenn der Ball gar nicht vom Fuß des Dortmunders gekommen wäre, so hätte Osmers wohl auch nicht auf Strafstoß entschieden. “Wenn sich die Frage stellt, ob er minimal mit der Hand dran gewesen wäre, würde ich sagen, dass es auf jeden Fall Elemente gibt, die dafür sprechen, dass es nicht strafbar ist und das wir nicht von Absicht sprechen können. Das können wir schon festhalten.”

Osmers gibt im Fall von Musiala zu: “Dafür habe ich mich entschuldigt”

Der Klassiker zwischen Bayern München und Borussia Dortmund hat schon oft knifflige Szenen hervorgebracht, so auch diesmal. Schiedsrichter Harm Osmers bezog nach Abpfiff zu zwei Szenen Stellung.

Sie kreuzten am Samstag häufiger die Klingen: Julian Ryerson und Bayerns Jamal Musiala (re.).

Sie kreuzten am Samstag häufiger die Klingen: Julian Ryerson und Bayerns Jamal Musiala (re.).

IMAGO/Beautiful Sports

Borussia Dortmund hat 2:0 in München gewonnen und damit eine zehnjährige Flaute beendet – es war auch das erste Mal, dass Harm Osmers den Klassiker als Schiedsrichter leitete. “Es ist ein besonderes Spiel – ganz Deutschland schaut zu”, sagte der 39-Jährige bei Sky anschließend und zeigte sich “insgesamt zufrieden” mit seiner Leistung. Auch sei er froh gewesen, “das Spiel geleitet zu haben und angesetzt worden zu sein”.

Rot für Ryerson?

Zwei Szenen beschäftigten die Gemüter während und auch nach dem Spiel – und bei einer lag der Unparteiische in seiner Bewertung daneben, wie er selbst zugab. In der 31. Spielminute hatte Julian Ryerson Jamal Musiala “gestempelt”, war dem Nationalspieler also von hinten auf die Ferse gestiegen. Osmers hatte die Szene weiterlaufen lassen und gab nun zu, dass er das gar nicht richtig gesehen hatte.

“Ich bin im Spiel darauf fokussiert, dass Can den Ball spielt. Das nehme ich auch wahr. Die Aktion von Ryerson entgeht mir ein bisschen, da war nicht so richtig der Fokus drauf”, gestand der Referee und meinte nach Ansicht der Bilder, dass die Aktion zwingend eine Karte zur Folge hätte haben müssen. “Wenn ich das so sehe, muss ich schon sagen, das ist dunkelgelb.” Sein Anspruch sei zwar, “das im Spiel zu sehen”, aber diesmal sei ihm das leider “durchgegangen. Dafür habe ich mich auch beim Spieler entschuldigt.”

Die Frage, ob das gar ein Platzverweis für Ryerson gewesen wäre, wollte Osmers nicht bejahen. Vielmehr verwies er darauf, dass der Norweger “auch ein Stück weit den Ball mit der Fußspitze berührt” habe und erklärte, dass er sich “das Trefferbild noch genauer ansehen” möchte, zumal “die richtige Brutalität und der Druck” noch nicht ganz dagewesen wären. “Aber dunkelgelb ist es schon.”

Gefährliches Spiel von Hummels – oder gar Handelfmeter?

Die zweite knifflige Szene geschah in der 35. Minute, als Mats Hummels mit höchstem Risiko und noch höherem Bein gegen Eric Dier am linken Pfosten klärte. Gleich zwei Fragen stellten sich dabei: War es gefährliches Spiel? Und war es ein Handelfmeter? Immerhin hatte der BVB-Abwehrmann den Ball leicht an seine weit ausgestreckte Hand bekommen.

“Das ist eine Rettungsaktion, wo er alles reinwirft”, fasste Osmers zusammen und erklärte, dass er in der Aktion keinen “gefährlichen Aspekt” gesehen habe. “Das ist eine Rettungsaktion, die sauber ausgeführt wird”, argumentierte der Unparteiische, wohlwissend um das Risiko, welches Hummels eingegangen war: “Klar sind da am Ende nur 30 Zentimeter Platz” zwischen ihm und Dier, “aber der ganze Bewegungsablauf wirkt für mich nicht gefährlich, deswegen ist es für mich kein gefährliches Spiel und das habe ich im Spiel auch so bewertet.”

Und war es ein Handspiel? Keineswegs, allein schon, weil sich Hummels selbst angeschossen hat – und wenn der Ball gar nicht vom Fuß des Dortmunders gekommen wäre, so hätte Osmers wohl auch nicht auf Strafstoß entschieden. “Wenn sich die Frage stellt, ob er minimal mit der Hand dran gewesen wäre, würde ich sagen, dass es auf jeden Fall Elemente gibt, die dafür sprechen, dass es nicht strafbar ist und das wir nicht von Absicht sprechen können. Das können wir schon festhalten.”

Fluch gebannt: BVB gewinnt erstmals seit 2014 wieder in München

Neun Niederlagen in Folge, viele Gegentore: Lange Zeit waren Bundesliga-Auswärtsspiele in München für den BVB mit Negativerlebnissen behaftet. Bis jetzt: Fast zehn Jahre nach dem letzten Erfolg gelang dem BVB beim FC Bayern wieder ein Dreier, der auch tabellarisch extrem viel wert war – und der dem amtierenden Meister weh tat.

BVB-Strahlemänner unter sich: Torschütze Julian Ryerson (Mi.) & Co. feiern den großen Sieg in München.

BVB-Strahlemänner unter sich: Torschütze Julian Ryerson (Mi.) & Co. feiern den großen Sieg in München.

IMAGO/Michael Weber

Der FCB und der BVB trafen an diesem 27. Spieltag erstmals seit 14 Jahren in einer Bundesliga-Rückrunde aufeinander, ohne dass einer der beiden Klubs zu diesem Zeitpunkt an der Tabellenspitze stand. Es ging bei diesem bereits 110. Erstliga-Vergleich der beiden Traditionsklubs natürlich trotzdem um viel – was man zunächst nur den Münchnern anmerkte.

So sah Bayern-Trainer Thomas Tuchel, der vor der jüngsten Länderspielpause einen 5:2-Sieg in Darmstadt notiert und seine Elf auf drei Stellen umgestellt hatte – für Neuer (Muskelfaserriss im Adduktorenbereich), Guerreiro (Muskelfaserriss) und Pavlovic (Mandelentzündung) spielten Ulreich (Tor), Davies und Laimer -, einen recht druckvollen Beginn. Allein, es fehlten die Chancen, mal abgesehen von einem Sané-Versuch (4. Minute) und einem Kane-Kopfball aus guter Position (7.).

Als sich Dortmund erstmals aus dem eigenen defensiven Kokon wagte und nach einem Müller-Ballverlust schnell konterte, klingelte es direkt: Über Can und Füllkrug, der final Brandt schickte, ging es zackig voran. Der Offensivmann nahm Tempo auf und im rechten Moment den links durchbrechenden Adeyemi mit. Dieser hing den zu langsamen de Ligt ab, zog links im Strafraum aus leicht spitzem Winkel ab – und traf, auch weil Ulreich etwas unglücklich agierte (10.).

Hummels rettet mit langem Bein

Mit dem 1:0 im Rücken tat sich die im 4-3-3 auflaufende Borussia, die von Coach Edin Terzic im Vergleich zum 3:1 gegen Eintracht Frankfurt ebenfalls dreimal umgebaut worden war (Wolf, Reus und Malen machen Platz für Ryerson, Felix Nmecha und Sancho), leichter. Sie gestaltete das Spiel offener, auch weil der FC Bayern den Rückstand erst einmal wegstecken musste. Der defensiv aufmerksame und nur schwer im Zweikampf zu schlagende Hummels hatte sogar das 2:0 auf dem Fuß, verzog aber aus guter Lage (18.).

Mats Hummels rettet.

Starke Aktion, starkes Spiel: Auch wegen Ex-Münchner Mats Hummels gewann Borussia Dortmund mit 2:0.
IMAGO/Revierfoto

Es dauerte aus Münchner Sicht bis zur 23. Minute, bis Kane mal wieder eine gefährliche Annäherung verbuchte (23.). Sané (34.) feuerte ebenfalls noch gefällig, ehe Dier das 1:1 auf dem Kopf hatte – Hummels rettete jedoch via Kung-Fu-Tritt auf der Linie stark (35.).

Bei Kontern der Schwarz-Gelben war zwischendurch auch etwas drin gewesen – Adeyemi verzog aber (30.), ehe Goretzka in Not klärte (43.). Alles in allem musste sich der FCB letztlich vorwerfen lassen, trotz eigener Druckphasen zu wenig Esprit entwickelt zu haben – und defensiv Dortmund einige Male zu viel Raum gewährt zu haben. Wie eben beim 0:1, mit dem es letztlich auch in die Pause ging.

Erst BVB-, dann FCB-Chancen

bundesliga, 27. spieltag

Und fast stand es 2:0 nach der Pause, doch einmal rettete de Ligt stark via Grätsche bei einem harten Schuss von Adeyemi (51.), ehe Ulreich einen Nmecha-Abschluss aus nächster Nähe via tollem Reflex entschärfte (52.). Hummels scheiterte mit einem zu zentralen Schuss ebenfalls am Neuer-Vertreter (58.), während Maatsen nach einem langen Spurt zu ungenau zielte (65.).

Und Bayern-Chancen? Waren lange Zeit sehr selten, erst Kane ließ mit einem zu ungenauen Kopfball (67.) immerhin etwas FCB-Hoffnung aufkeimen, während Hummels vor dem Engländer stark in höchster Not rettete (68.). Coman verzweifelte obendrein an einer guten Tat von Kobel-Ersatz Meyer (75.). Meyer passte nach Kimmich-Freistoßchip außerdem gut auf und kam Kane zuvor (80.).

Ryerson trifft, Kanes Anschluss wird aberkannt

Somit ging es für den amtierenden (Serien-)Meister mit einem weiterhin geltenden 0:1-Rückstand in die Schlussminuten, in denen auch nichts mehr gelingen sollte. Im Gegenteil: Vielmehr fing sich der Klub von der Säbener Straße das alles entscheidende 0:2. Weil die FCB-Defensivabteilung viel zu passiv agierte, konnte zunächst Joker Haller freigespielt werden. Der ivorische Siegtorschütze im Afrika-Cup-Finale (2:1 gegen Nigeria) legte daraufhin quer für den mitgelaufenen Ryerson, der hart wie präzise links unten einschoss. Weil kurz darauf auch noch Kanes letztes Hoffnungsflimmern (Kopfballtor in der 89.) nach VAR-Eingriff aufgrund von Abseits einkassiert worden war, war die Messe gelesen – und Borussia Dortmund gewann tatsächlich erstmals seit dem 12. April 2014 (3:0) ein Ligaspiel in der Allianz-Arena.

Doch nicht nur das: Mit dem wichtigen Dreier verteidigte der BVB, der am kommenden Samstag (18.30 Uhr) gegen Stuttgart das nächste Topspiel vor der Brust hat, Champions-League-Rang vier vor Verfolger RB Leipzig (nur 0:0 gegen Kellerkind Mainz). Der FC Bayern spielt am kommenden Samstag in Heidenheim (15.30 Uhr) – und hat nunmehr 13 Punkte Rückstand auf Bayer 04 Leverkusen, der nach dem dramatischen 2:1 gegen Hoffenheim mit großen Schritte gen erster Meisterschaft marschiert.

Fluch gebannt: BVB gewinnt erstmals seit 2014 wieder in München

Neun Niederlagen in Folge, viele Gegentore: Lange Zeit waren Bundesliga-Auswärtsspiele in München für den BVB mit Negativerlebnissen behaftet. Bis jetzt: Fast zehn Jahre nach dem letzten Erfolg gelang dem BVB beim FC Bayern wieder ein Dreier, der auch tabellarisch extrem viel wert war – und der dem amtierenden Meister weh tat.

BVB-Strahlemänner unter sich: Torschütze Julian Ryerson (Mi.) & Co. feiern den großen Sieg in München.

BVB-Strahlemänner unter sich: Torschütze Julian Ryerson (Mi.) & Co. feiern den großen Sieg in München.

IMAGO/Michael Weber

Der FCB und der BVB trafen an diesem 27. Spieltag erstmals seit 14 Jahren in einer Bundesliga-Rückrunde aufeinander, ohne dass einer der beiden Klubs zu diesem Zeitpunkt an der Tabellenspitze stand. Es ging bei diesem bereits 110. Erstliga-Vergleich der beiden Traditionsklubs natürlich trotzdem um viel – was man zunächst nur den Münchnern anmerkte.

So sah Bayern-Trainer Thomas Tuchel, der vor der jüngsten Länderspielpause einen 5:2-Sieg in Darmstadt notiert und seine Elf auf drei Stellen umgestellt hatte – für Neuer (Muskelfaserriss im Adduktorenbereich), Guerreiro (Muskelfaserriss) und Pavlovic (Mandelentzündung) spielten Ulreich (Tor), Davies und Laimer -, einen recht druckvollen Beginn. Allein, es fehlten die Chancen, mal abgesehen von einem Sané-Versuch (4. Minute) und einem Kane-Kopfball aus guter Position (7.).

Als sich Dortmund erstmals aus dem eigenen defensiven Kokon wagte und nach einem Müller-Ballverlust schnell konterte, klingelte es direkt: Über Can und Füllkrug, der final Brandt schickte, ging es zackig voran. Der Offensivmann nahm Tempo auf und im rechten Moment den links durchbrechenden Adeyemi mit. Dieser hing den zu langsamen de Ligt ab, zog links im Strafraum aus leicht spitzem Winkel ab – und traf, auch weil Ulreich etwas unglücklich agierte (10.).

Hummels rettet mit langem Bein

Mit dem 1:0 im Rücken tat sich die im 4-3-3 auflaufende Borussia, die von Coach Edin Terzic im Vergleich zum 3:1 gegen Eintracht Frankfurt ebenfalls dreimal umgebaut worden war (Wolf, Reus und Malen machen Platz für Ryerson, Felix Nmecha und Sancho), leichter. Sie gestaltete das Spiel offener, auch weil der FC Bayern den Rückstand erst einmal wegstecken musste. Der defensiv aufmerksame und nur schwer im Zweikampf zu schlagende Hummels hatte sogar das 2:0 auf dem Fuß, verzog aber aus guter Lage (18.).

Mats Hummels rettet.

Starke Aktion, starkes Spiel: Auch wegen Ex-Münchner Mats Hummels gewann Borussia Dortmund mit 2:0.
IMAGO/Revierfoto

Es dauerte aus Münchner Sicht bis zur 23. Minute, bis Kane mal wieder eine gefährliche Annäherung verbuchte (23.). Sané (34.) feuerte ebenfalls noch gefällig, ehe Dier das 1:1 auf dem Kopf hatte – Hummels rettete jedoch via Kung-Fu-Tritt auf der Linie stark (35.).

Bei Kontern der Schwarz-Gelben war zwischendurch auch etwas drin gewesen – Adeyemi verzog aber (30.), ehe Goretzka in Not klärte (43.). Alles in allem musste sich der FCB letztlich vorwerfen lassen, trotz eigener Druckphasen zu wenig Esprit entwickelt zu haben – und defensiv Dortmund einige Male zu viel Raum gewährt zu haben. Wie eben beim 0:1, mit dem es letztlich auch in die Pause ging.

Erst BVB-, dann FCB-Chancen

bundesliga, 27. spieltag

Und fast stand es 2:0 nach der Pause, doch einmal rettete de Ligt stark via Grätsche bei einem harten Schuss von Adeyemi (51.), ehe Ulreich einen Nmecha-Abschluss aus nächster Nähe via tollem Reflex entschärfte (52.). Hummels scheiterte mit einem zu zentralen Schuss ebenfalls am Neuer-Vertreter (58.), während Maatsen nach einem langen Spurt zu ungenau zielte (65.).

Und Bayern-Chancen? Waren lange Zeit sehr selten, erst Kane ließ mit einem zu ungenauen Kopfball (67.) immerhin etwas FCB-Hoffnung aufkeimen, während Hummels vor dem Engländer stark in höchster Not rettete (68.). Coman verzweifelte obendrein an einer guten Tat von Kobel-Ersatz Meyer (75.). Meyer passte nach Kimmich-Freistoßchip außerdem gut auf und kam Kane zuvor (80.).

Ryerson trifft, Kanes Anschluss wird aberkannt

Somit ging es für den amtierenden (Serien-)Meister mit einem weiterhin geltenden 0:1-Rückstand in die Schlussminuten, in denen auch nichts mehr gelingen sollte. Im Gegenteil: Vielmehr fing sich der Klub von der Säbener Straße das alles entscheidende 0:2. Weil die FCB-Defensivabteilung viel zu passiv agierte, konnte zunächst Joker Haller freigespielt werden. Der ivorische Siegtorschütze im Afrika-Cup-Finale (2:1 gegen Nigeria) legte daraufhin quer für den mitgelaufenen Ryerson, der hart wie präzise links unten einschoss. Weil kurz darauf auch noch Kanes letztes Hoffnungsflimmern (Kopfballtor in der 89.) nach VAR-Eingriff aufgrund von Abseits einkassiert worden war, war die Messe gelesen – und Borussia Dortmund gewann tatsächlich erstmals seit dem 12. April 2014 (3:0) ein Ligaspiel in der Allianz-Arena.

Doch nicht nur das: Mit dem wichtigen Dreier verteidigte der BVB, der am kommenden Samstag (18.30 Uhr) gegen Stuttgart das nächste Topspiel vor der Brust hat, Champions-League-Rang vier vor Verfolger RB Leipzig (nur 0:0 gegen Kellerkind Mainz). Der FC Bayern spielt am kommenden Samstag in Heidenheim (15.30 Uhr) – und hat nunmehr 13 Punkte Rückstand auf Bayer 04 Leverkusen, der nach dem dramatischen 2:1 gegen Hoffenheim mit großen Schritte gen erster Meisterschaft marschiert.