Hoffenheims Pechvogel Maier fällt wieder aus

Alle zehn Nationalspielerinnen sind gesund zurückgekommen. Gute Voraussetzungen für die TSG Hoffenheim, um den wichtigen dritten Platz zu verteidigen. Nur Routinierin Leonie Maier muss verletzt passen.

Sie kommt in dieser Saison nicht so richtig auf die Beine: Leonie Maier.

Sie kommt in dieser Saison nicht so richtig auf die Beine: Leonie Maier.

IMAGO/Eibner

Leonie Maier und die TSG Hoffenheim – das war bislang keine glückliche Verbindung. Im vergangenen Sommer kehrte die ehemalige Nationalspielerin nach vier Jahren in England (Arsenal und Everton) zurück in die Bundesliga. Die TSG freute sich über die Verpflichtung der 79-maligen Nationalspielerin, die 2013 mit dem DFB-Team die Europameisterschaft in Schweden und 2016 Gold bei den Olympischen Spielen in Brasilien gewann.

Bislang konnte und durfte die 31-Jährige die hohen Erwartungen aber nicht erfüllen. Maier plagten immer mal wieder Verletzungsprobleme, kam bislang nicht über den Status einer Ergänzungsspielerin hinaus. Lediglich fünf Einsätze stehen für sie in dieser Saison in der Statistik.

Lerch hofft auf kurze Ausfallzeit bei Maier

Am Montagabend (19.30 Uhr, LIVE! bei kicker) im Bundesliga-Spiel gegen den 1. FC Köln wird keine weitere Einsatzminute dazukommen. Am vergangenen Freitag im Testspiel gegen den Ligakonkurrenten 1. FC Nürnberg, das nach dreimal 30 Minuten Spielzeit mit 3:3 endete, zog sich Pechvogel Maier eine Prellung am Zeh zu und musste schon nach 41 Minuten ausgewechselt werden.

“Sie musste eine Trainingspause einlegen. Es geht ihr schon besser, und ich hoffe, dass sie nicht allzu lange ausfällt”, berichtete Hoffenheims Trainer Stephan Lerch, der Maier eine gute Leistung attestierte.

Immerhin stehen die insgesamt zehn Nationalspielerinnen der TSG seit Donnerstag alle wieder auf dem Trainingsplatz. “Jetzt wollen wir wieder in unseren Rhythmus kommen. Wir werden die Zeit nutzen, um uns gut auf Köln vorzubereiten”, kündigte Lerch an. Dass die TSG erst am Montag antreten muss, spielt dem Coach dabei durchaus in die Karten: “Wir müssen am Montag hellwach sein, müssen Köln ins Laufen bringen.”

Fernduell mit Frankfurt um Platz drei

Aktuell belegt der 1. FC Köln Tabellenplatz zehn. “Man darf sich nicht täuschen lassen”, warnte Lerch, “Köln ist besser als in der Hinrunde und für sie geht es um jeden Punkt”.

Für Hoffenheim aber auch – im Kampf um Platz drei, der zur Teilnahme an der Champions-League-Qualifikation berechtigt. Konkurrent Eintracht Frankfurt liegt aktuell einen Zähler hinter der TSG und muss bereits am Samstag (14 Uhr) bei Bayer Leverkusen antreten.

“Auch wenn Frankfurt vorbeizieht, werden wir ruhig bleiben”, ist sich Lerch sicher. Am 4. Mai kommt es in Hoffenheim zum direkten Aufeinandertreffen der beiden Konkurrenten. Das Hinspiel am 10. Dezember konnten die Frankfurterinnen mit 3:1 für sich entscheiden.

Gunnar Meggers

Hoffenheim und das lange Warten aufs zu null: “… dann kommt es von alleine”

Letztmals am 23. September 2023, beim 2:0 beim 1. FC Union, stand bei der TSG Hoffenheim die defensive Null. Pellegrino Matarazzo sieht Anzeichen dafür, dass seine Schützlinge diesen Bann bald brechen werden.

Blieb zuletzt im September ohne Gegentor: Oliver Baumann.

Blieb zuletzt im September ohne Gegentor: Oliver Baumann.

IMAGO/foto2press

“Ich hatte in den letzten zwei Spielen das Gefühl, dass alle Spieler bereit waren, das Tor zu verteidigen. Das ist der erste Schritt”, beschreibt der Trainer die jüngste Entwicklung seiner Elf nach dem 1:2 bei Bayer Leverkusen und dem 3:1 gegen den FC Augsburg.

In der Tat wirkten die Kraichgauer vor allem gegen den FCA defensiv wesentlich stabiler als noch in den Wochen zuvor. Insofern wird es spannend zu sehen sein, wen Matarazzo am Samstag in Mainz (15.30 Uhr, LIVE! bei kicker.de) in der Dreierreihe hinten aufbietet.

Sie haben mit ihrem Trainer zu alten Stärken zurückgefunden.

Pellegrino Matarazzo

Wie zuletzt Ozan Kabak, der gegen Augsburg angeschlagen vom Feld musste, aber fürs Wochenende fit ist, Florian Grillitsch und Tim Drexler? Oder auch den eingewechselten John Anthony Brooks, der gegen den FCA in der Schlussphase massiv stabilisierte? Übermäßigen Fokus auf das lange Ausbleiben einer “weißen Weste” für Keeper Oliver Baumann will der Coach ins gesamt allerdings nicht legen: “Vielleicht ist es wichtiger, das nicht mehr zu thematisieren, dann kommt das von alleine.”

Definitiv nicht von alleine kommen werden die Punkte aus Rheinhessen. Matarazzo imponiert, wie sich die Nullfünfer gerade aus dem Abstiegssumpf ziehen: “Sie haben mit ihrem Trainer zu alten Stärken zurückgefunden, sie spielen intensiv, das ganze Umfeld ist emotionalisiert. Das kommt auf uns zu. Sie kommen mit dem Messer zwischen den Zähnen auf den Platz. Darauf müssen wir vorbereitet sein.”

Am Samstag ist die Frage der Resilienz entscheidend

Vor allem die Frage der Resilienz dürfte am Samstag entscheidend sein, eigentlich eine Kategorie, die der TSG nicht immer schmeckt. Allerdings: Dass sie gegen eine ebenfalls – im positiven Sinne – unangenehm auftretende Mannschaft wie Augsburg vom Anpfiff weg dominierte und sich fußballerisch zunächst kaum beirren ließ, dürfte Matarazzo Mut machen.

“Es wird wichtig sein, sofort da zu sein”, unterstreicht der 46-Jährige, weiß aber auch, dass der offene Schlagabtausch dem Kontrahenten womöglich besser liegt als seiner Truppe: “Wenn wir die Möglichkeit haben, den Rhythmus während des Spiels zu steuern, dann tun wir das. Wenn nicht, geht es darum, dagegenzuhalten.” Gut für Matarazzo: Er kann personell quasi aus dem Vollen schöpfen, neben den Langzeitverletzten Mergim Berisha und Marco John (beide Kreuzbandriss) muss nur Stanley Nsoki wegen wiederkehrender Hüftprobleme sehr wahrscheinlich passen.

Benni Hofmann

Bei Skov riecht es nach Abschied

Satte 9 Millionen Euro an Sockelablöse hatte Robert Skov die TSG Hoffenheim im Sommer 2019 gekostet, mit Boni dürfte sich die Summe auf einen zweistelligen Millionenbetrag erhöht haben. Doch die Zeit des Dänen im Kraichgau endet wohl.

Die Zeit von Robert Skov bei der TSG Hoffenheim neigt sich dem Ende entgegen.

Die Zeit von Robert Skov bei der TSG Hoffenheim neigt sich dem Ende entgegen.

IMAGO/Nordphoto

Zumindest deutet sehr vieles darauf hin, dass mit Ablauf des im Sommer endenden Vertrags Skov und die TSG getrennte Wege gehen, nicht zuletzt die Tatsache, dass selbst David Jurasek an ihm vorbeigezogen ist in der Hierarchie. Und die Leihgabe von Benfica Lissabon, für die die TSG eine bis zu 12 Millionen Euro hohe Kaufoption ziehen könnte, hatte speziell defensiv nicht wirklich überzeugende Leistungen an den Tag gelegt. Dennoch hatte der Tscheche zuletzt dreimal den Vorzug vor Skov erhalten auf der linken Seite.

Dass Skov, einst als Torschützenkönig der dänischen Liga mit 29 Treffern verpflichtet, nie so recht den Durchbruch im Kraichgau geschafft hatte, liegt an mehreren Gründen. Einer davon: Die Rolle, mit der er den FC Kopenhagen 2018/19 zum Meistertitel in seinem Heimatland schoss, gibt es so nicht bei der TSG. Den Linksfüßer im rechten offensiven Mittelfeld, der nach innen zieht und abschließt, abgesichert in einem Viererkettensystem von einem Außenverteidiger. Und die gut gemeinte Umschulung von Ex-Trainer Alfred Schreuder zum Linksverteidiger beraubte Skov seiner größten Stärke: des Abschlusses. Elf Treffer in 111 Bundesligapartien sind für den Fuß eines Robert Skov eine zu geringe Quote.

Zuletzt hatte auch Pellegrino Matarazzo die Klasse des 27-Jährigen hervorgehoben, zugleich allerdings klar gesagt, dass Skov die Konstanz fehlt: “Robert Skov hat in der Vergangenheit gezeigt, dass er einen unfassbar guten linken Fuß hat, dass er in der Lage ist, auch Spiele zu entscheiden. Wenn er das regelmäßig auf den Platz bekommen würde, dann würde er einen richtig guten Schritt machen. Robert ist ein Spieler, wo es definitiv an der Konstanz liegt. Er hat alle Anlagen dazu, ein Top-Spieler zu sein.”

Nicht nur die Arbeitspapiere von Skov enden

Ob er das in Hoffenheim nochmal wird? Die Zweifel sind groß, obgleich Matarazzo seine Aussagen keinesfalls als Prognose für die Zukunft des Profis verstanden wissen will. Neben Skovs Vertrag enden im Sommer bei der TSG auch die die Arbeitspapiere von John Anthony Brooks, Kasim Adams und Luca Philipp sowie die der Leihgaben Jurasek und Wout Weghorst (FC Burnley).

Benni Hofmann

Beier, Bebou, Kramaric oder Weghorst? Matarazzos Qual der Wahl

Pünktlich zum Saisonendspurt kommen neben dem konstantesten Angreifer der TSG Hoffenheim, Maximilian Beier, auch die anderen Offensivkräfte in Schwung. Was Pellegrino Matarazzo vor eine komplizierte Aufgabe stellt.

TSG-Coach Pellegrino Matarazzo hat viele Optionen in Mainz.

TSG-Coach Pellegrino Matarazzo hat viele Optionen in Mainz.

IMAGO/Avanti

Denn er muss sich für zwei bis drei Angreifer entscheiden bis zum Samstag, wenn die Kraichgauer bei Mainz 05 gefordert sind (15.30 Uhr, LIVE! bei kicker). Schließlich kommt es bei aller offensiven Qualität auch auf die richtige Balance an. Das hat das 3:1 gegen den FC Augsburg einmal mehr verdeutlicht. Nach der gelungenen Anfangsphase war es nämlich vornehmlich die geschlossene Defensivleistung, die ausschlaggebend war für den Dreier gegen den direkten Konkurrenten im Rennen um Europa. Das wird Matarazzo bedenken, wenn er seine Startelf für das Gastspiel in Rheinhessen zusammenstellt.

Beier dürfte als 13-Tore-Stürmer gesetzt sein, auch wenn der 21-Jährige gegen Augsburg in Sachen Offensivaktionen eher unter dem Rader lief. Zumal der Youngster sich als fleißiger Arbeiter und Anläufer bei gegnerischem Ballbesitz stets vorbildlich verhält. Dass Andrej Kramaric und Wout Weghorst ihre zwei respektive drei Monate dauernden Torflauten beendet haben, macht sie streng genommen eigentlich zu den beiden weiteren Verdächtigen in der offensiven Dreierreihe, wobei der Kroate hier eher von der Zehnerposition aus agiert. Denkbar wäre allerdings auch, Weghorst als Zielspieler ins Sturmzentrum zu setzen, flankiert von den schnellen Beier und Ihlas Bebou, der gegen Augsburg ebenfalls getroffen hatte. Der Charme dieser Option: Das durchaus gefürchtete Mainzer Mittelfeldpressing könnte die TSG so mit Chipbällen auf Weghorst umspielen und liefe weniger Gefahr, den Nullfünfern Umschaltszenen zu ermöglichen.

Matarazzo hat nicht nur offensiv viele Optionen

Doch ob Matarazzo Kramaric opfert? Seine Auswechslung am Sonntag goutierte der Kroate sichtlich nicht – überinterpretieren sollte man die Reaktion des 32-Jährigen jedoch keineswegs, der als ehrgeiziger Heißsporn gilt und am liebsten immer 90 Minuten auf dem Feld sein möchte. Taktisch jedenfalls war der Tausch gegen den defensiveren Umut Tohumcu in der 74. Minute nachvollziehbar, am Ende ging Matarazzos Plan auf. Eine weitere Option mit defensiverer Ausrichtung: Zwei Spitzen zu stellen und den dynamischen Anton Stach von der Doppelsechs auf die Zehn vorziehen, weil der Coach mit den zurückgekehrten Grischa Prömel und Dennis Geiger in der Schaltzentrale mittlerweile wieder auf ein großes Angebot zurückgreifen kann. Nicht nur offensiv also hat Matarazzo die Qual der Wahl.

Benni Hofmann

Rosen hofft aufs “Joker-Pfund”

Im Rennen ums internationale Geschäft hofft Hoffenheims Sportgeschäftsführer Alexander Rosen auf einen Trumpf, der am vergangenen Sonntag beim 3:1 gegen den FC Augsburg bereits gestochen hatte: den auch in der Tiefe vergleichsweise qualitativ starken Kader.

Brachte gegen den FCA unter anderem John Anthony Brooks (li.) ins Spiel: Pellegrino Matarazzo.

Brachte gegen den FCA unter anderem John Anthony Brooks (li.) ins Spiel: Pellegrino Matarazzo.

IMAGO/Nordphoto

Denn ein Grund, weswegen die Kraichgauer den Sieg gegen den FCA nach einer starken Anfangsphase trotz einer deutlichen Steigerung der Gäste über die Zeit gebracht haben, waren die Joker, die Pellegrino Matarazzo hineinwerfen konnte. “Die Wechsel haben uns stabilisiert”, fand auch der Trainer im Anschluss an den wichtigen Dreier. Rosen stimmte mit ein: “Top, was die Einwechselspieler gemacht haben, das kann ein Plus sein.”

Brooks sorgt gegen Augsburg für Stabilität

Mit fünf Wechseln hatte Matarazzo sein Kontingent gegen die bayerischen Schwaben voll ausgeschöpft. Vor allem die Einwechslung von John Anthony Brooks für den speziell nach dem Seitenwechsel manchmal fahrigen Ozan Kabak in der 64. Minute gab der Partie einen neuen Einfluss, nachdem kurz zuvor Ermedin Demirovic den Anschlusstreffer für die Gäste erzielt hatte.

“Nach dem Anschlusstreffer war es ein-, zweimal wacklig”, musste auch Rosen, der am morgigen Mittwoch seinen 45. Geburtstag feiert, eingestehen. Dass die Abwehrwand der Platzherren da nicht kippte, lag neben einer starken Rettungsaktion Wout Weghorsts nach einer Ecke auch an Brooks. Der US-Amerikaner, der ob seiner Tempodefizite immer einmal wieder Probleme bekommt, wenn die TSG hoch pressen muss, gab den Turm in der Schlacht. Kompromisslos im Zweikampf, schnörkellos in der Klärung, abgeklärt am Ball. Ein Auftritt des 31-Jährigen, der ihm mit Blick auf seinen im Sommer auslaufenden Vertrag Argumente liefern wird.

Auch die anderen Joker überzeugen

Neben Brooks lobte Rosen auch die vier weiteren Joker, Umut Tohumcu, Ihlas Bebou, Torschütze zum 3:1, Finn-Ole Becker und Marius Bülter. Und in der Tat gingen auch diese Wechsel Matarazzos auf. Tohumcu und Becker funktionierten als sichere Ballschlepper im Mittelfeld, Bülter mit Abschlüssen und Tempo über links und Bebou eben mit seinem Tor. Für Rosen Grund genug zu der Annahme, dass sich die Kadertiefe in den letzten sechs Partien der Saison auszahlen wird: “In der Schlussphase einer Saison diese Breite zu haben, das kann ein echtes Pfund werden.”

Schließlich mischt die TSG voll mit im Rennen ums internationale Geschäft – nicht zuletzt ob des Sieges gegen den direkten Konkurrenten Augsburg, an dem neben den offensichtlichen Matchwinnern Weghorst und Andrej Kramaric auch die Joker ihren Anteil hatten.

Benni Hofmann

Weghorst schielt sogar noch auf die Eintracht

Lange musste Wout Weghorst auf sein sechstes Saisontor für die TSG Hoffenheim warten, beim 3:1 gegen den FC Augsburg klappte es dann endlich. Sieg und Treffer weckten beim Niederländer die Angriffslust.

Durfte wieder einen eigenen Treffer bejubeln: Wout Weghorst (Mitte).

Durfte wieder einen eigenen Treffer bejubeln: Wout Weghorst (Mitte).

IMAGO/Jan Huebner

Denn offenbar sieht Weghorst auch noch Rang sechs als möglich an, obgleich dort die Frankfurter Eintracht mit derzeit sechs Zählern mehr als die Kraichgauer rangiert bei nur noch sechs ausstehenden Partien. “Alles ist offen. Du willst immer nach dem Höchsten streben, wir sind voll im Rennen um die Europa-League-Plätze”, richtete der 31-Jährige am Sonntagabend eine Kampfansage an die Hessen. Gerade die erste halbe Stunde gegen den FCA dürfte ihn dazu veranlasst haben.

“Die ersten 20, 25 sogar 30 Minuten haben wir das sehr gut gemacht, sind immer ins letzte Drittel gekommen”, analysierte der Mittelstürmer, der das 1:0 selbst besorgt und Andrej Kramaric zum 2:0 assistiert hatte. Dass Weghorst in der 81. Minute auch noch einen Kopfball von Patric Pfeiffer von der Linie kratzte – es wäre der Ausgleich zum 2:2 gewesen, ehe Ihlas Bebou das 3:1 gelang – machte ihn endgültig zum Mann des Tages.

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Mit Kritik aber sparte der 1,97-Meter-Hüne dennoch nicht: “Die letzten zehn Minuten der ersten Halbzeit sind wir ein bisschen schlampiger geworden und auch in der zweiten Halbzeit haben wir es nicht gut gemacht.” Da war plötzlich nach Umstellung aufs gewohnte 4-4-2 mit Raute der FCA am Drücker und bereitete der TSG arge Probleme. “Wir hätten im eigenen Ballbesitz souveräner sein müssen, dann kannst du das Spiel wieder in den Griff kriegen”, weiß der erfahrene Weghorst, der vor dem Tor gegen Augsburg letztmals am 20. Januar beim 2:3 in Freiburg, einen direkten Konkurrenten um Rang sieben, der mutmaßlich für die Conference-League-Playoffs reichen dürfte, getroffen hatte.

Dass er am Sonntag nach komplizierten Wochen derart zur Geltung kam, macht der ehemalige Wolfsburger auch an der dominanten Anfangsphase fest: “Um den 16er herum, da liegt meine Qualität, da bin ich am stärksten.” Und daran, dass ihm der FCA einfach liegt. Denn bereits vor dem jetzigen Aufeinandertreffen las sich seine Statistik gegen die bayerischen Schwaben mit fünf Treffern bei sieben Duellen vorzüglich. “Du weißt, dass du gegen eine Mannschaft schon viele Tore gemacht hast. Das ist schon irgendwo im Unterbewusstsein, vielleicht gibt das ein bisschen mehr Selbstvertrauen.” Davon jedenfalls dürfte die Leihgabe des FC Burnley am Sonntag genügend getankt haben für den Liga-Endspurt.

Benni Hofmann

Matarazzos Maximum: Internationales Geschäft

Um im Rennen um den internationalen Wettbewerb ihre Ausgangsposition zu verbessern, benötigt die TSG Hoffenheim gegen den FC Augsburg einen Sieg – denn die bayerischen Schwaben belegen derzeit den hart umkämpften siebten Platz.

Hoffenheims Trainer Pellegrino Matarazzo richtet seinen Blick aufs internationale Geschäft.

Hoffenheims Trainer Pellegrino Matarazzo richtet seinen Blick aufs internationale Geschäft.

picture alliance/dpa

Abzusehen war das nach dem ersten Saisonviertel nicht, da steckte der FCA im Abstiegskampf, ehe Jess Thorup übernahm. Was macht der Klub unter dem neuen Trainer besser? “Ich möchte nicht sagen, besser oder schlechter, ich möchte einfach sagen: anders”, ist es Pellegrino Matarazzo vor dem Duell mit dem direkten Konkurrenten an diesem Sonntag (15.30 Uhr, LIVE! bei kicker) wichtig, auch Respekt zu zeigen gegenüber Thorups Vorgänger Enrico Maaßen. “Sie sind zu ihren Wurzeln zurückgekehrt, haben einen höheren Direkt-Speed, sie spielen schneller nach vorne”, erkennt der TSG-Trainer eine Rückbesinnung beim kommenden Gegner, warnt aber auch: “Man darf Augsburg nicht auf ihre langen Bälle und die zweiten Bälle reduzieren. Sie haben auch Variationen im Spielaufbau, die es unangenehm machen, es zu verteidigen.” Dazu kommt für Matarazzo “ein gewisses Momentum”, wie er es ausdrückt.

Dieses suchen die Hoffenheimer für den Saisonendspurt und haben sich deswegen unmittelbar nach der Länderspielpause auf diesen eingeschworen. “Es geht darum, Herz zu zeigen, so wie wir das gegen Leverkusen getan haben”, sagt Matarazzo, dessen Elf Bayer beim 1:2 am vergangenen Wochenende am Rande der ersten Saisonniederlage hatte. Aus diesem Beinahe-Erfolg erhofft sich Matarazzo Rückenwind, um das Maximum zu erreichen. Und “das Maximale herauszuholen heißt auch, nächstes Jahr international zu spielen”, unterstreicht der 46-Jährige.

Wer kommt in den Europapokal?

Auf dem Weg dorthin hat aktuell der FCA die Nase exakt drei Punkte vor der TSG. Mit dem Einzug von Bayer Leverkusen ins DFB-Pokal-Finale am vergangenen Mittwoch ist klar, dass der siebte Platz mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit für die Play-offs zur UEFA Conference League reichen dürfte, weil die Rheinländer wohl über die Liga in die Champions League einziehen werden. Die sechstplatzierte Frankfurter Eintracht ist mit acht Zählern mehr schon deutlich außerhalb der Hoffenheimer Schlagdistanz, während neben dem FCA auch der Achte SC Freiburg nur drei Punkte mehr als die TSG aufweist.

Womöglich reicht sogar dieser Platz für Europa, wenn die Bundesliga über den aktuellen UEFA-Koeffizienten einen fünften Champions-League-Rang ergattert. Die zwei in der laufenden Saison besten Ligen erhalten diesen, Deutschland liegt hinter Italien auf Platz zwei, hat aber die Premier League im Nacken. Und aus England sind noch fünf Mannschaften in den aktuellen Wettbewerben als potenzielle Punktesammler vertreten, aus der Bundesrepublik nur noch drei.

Benni Hofmann

DFL schließt Regionalkonferenzen zu Investorenabbruch ab

Kurz vor dem Start der nationalen Medienrechteausschreibung schließt die DFL nach kicker-Recherchen die zur Aussprache angedachten Regionalkonferenzen ab. Nach dem Stress um den Einstieg eines Partners geht es dabei offenbar erstaunlich harmonisch zu, spannend lesen sich Angaben zu den Gesprächen mit CVC.

Seit Februar offiziell vom Tisch: Ein potenzieller Investoren-Deal für die DFL.

Seit Februar offiziell vom Tisch: Ein potenzieller Investoren-Deal für die DFL.

IMAGO/Nico Herbertz

Denn laut der Sitzungsunterlage “Liga- und Geschäftsentwicklung” hätte die Luxemburger Private-Equity-Firma, mit der die Liga-Geschäftsführer Dr. Marc Lenz und Dr. Steffen Merkel verhandelt hatten, sogar selbst eine Streamingplattform mit eingebracht in die Partnerschaft. Das zumindest war demnach das Zwischenergebnis zum Zeitpunkt des Abbruchs der Gespräche Ende Februar. Zu diesem hatte sich das DFL-Präsidium durchgerungen nach den Kontroversen um die Stimmabgabe von Hannover-96-Geschäftsführer Martin Kind und die daraus resultierenden Fanproteste. BVB-Geschäftsführer Hans-Joachim Watzke, der Sprecher des Liga-Präsidiums, hatte daraufhin Regionalkonferenzen zur Aussprache und zur Zukunft der Liga angekündigt.

Diese fanden nun in den vergangenen Tagen in München, Hamburg und Düsseldorf statt. Der ob der scharfen Diskussionen im Januar und Februar durchaus nicht auszuschließende Bruch blieb aus. Sitzungsteilnehmer berichten von klaren Worten der verschiedenen Lager zu dem Prozedere, aber nicht im Stile einer Abrechnung. Sowohl die Kommunikation zwischen Liga und Klubs, aber auch zwischen Klubs und deren Aufsichts- und Mitgliedergremien war Thema.

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In Anbetracht der am 15. April beginnenden Ausschreibung der nationalen Medienrechte, also der wichtigsten Einnahmequelle von Bundesliga und 2. Liga, scheint offenbar Konsens darüber zu herrschen, über Zukunftsinvestitionen erst konkret zu sprechen, wenn klar ist, wie viel die Liga künftig hieraus erlöst. Aktuell sind es pro Saison 1,1 Milliarden Euro. Ein Verbleib auf diesem Niveau gälte in der Branche als Erfolg.

Pläne für Streamingplattform auf Eis gelegt

Oben genannter Sitzungsunterlage zufolge hätte sich die Partnerschaft mit CVC laut Zwischenergebnis wohl eher bei sechs als bei den stets kommunizierten acht Prozent eingependelt, eben weil die Luxemburger eine OTT-Plattform miteingebracht hätten und die Liga so diesen Teil der für Investitionen geplante Summe nicht benötigt hätte. Zudem hätte sich der aktuelle Abgabensatz – also das, was zur Finanzierung von Investitionen und Infrastruktur von den Medienerlösen einbehalten und nicht an die Klubs ausgekehrt wird – von 7,75 Prozent auf 4 bis 5 Prozent reduzieren können. Weil CVC auch Kosten für die Liga-Tochter hätte tragen müssen, die die Medienrechte verwalten sollte in dem Lizenzmodell. Zudem waren Gespräche über einen Sicherungsfonds angedacht für Extremfälle wie eine erneute Pandemie oder den Ausfall zahlender Partner, wie ihn die Liga etwa 2020 mit einem TV-Sender aus China zu überbrücken hatte.

Wie aber geht es nun weiter? Die Pläne für eine Streamingplattform sind für den Moment auf Eis gelegt, weil derzeit nicht genügend Geld vorhanden ist. Zudem soll sich das Liga-Präsidium nach der so wichtigen Vergabe der nationalen Medienrechte konkret mit der Frage befassen, wofür Bundesliga und 2. Liga im Milliardenbusiness Profifußball stehen wollen.

Benni Hofmann

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Die Liga und der “strategische Partner”

Die Diskussion um einen DFL-Investor

zum Thema

  • Für Investitionen u.a. in Digitalisierung wollte die DFL-Führung Kapital von einen Investor einholen.
  • Die erforderliche Zwei-Drittel-Mehrheit wurde bei der geheimen Abstimmung auf die Stimme genau erreicht.
  • Nach einer außerordentlichen Sitzung hat die DFL beschlossen, den Partnerprozess nicht weiterzuführen. 

Matarazzo über Interesse an Beier: “Maxi kann damit umgehen”

Frühjahr ist im Profifußball auch immer die Zeit, in der die Kaderplanung für die neue Saison konkrete Formen annimmt. Dass sich das Augenmerk des begehrten Maximilian Beier durch mögliche Angebote verschiebt, befürchtet Pellegrino Matarazzo indes nicht.

Hoffenheims Trainer Pellegrino Matarazzo (re.) und sein Shootingstar Maximilian Beier.

Hoffenheims Trainer Pellegrino Matarazzo (re.) und sein Shootingstar Maximilian Beier.

IMAGO/pepphoto

“Es gibt immer wieder kleine, kurze Gespräche mit Maxi, um zu schauen: Ist er noch in der Spur? Und das ist er definitiv. Er ist ein guter Junge, der seinen Fokus beibehalten kann und er wird die letzten sieben Spiele marschieren”, erklärte Pellegrino Matarazzo zwei Tage vor dem Aufeinandertreffen mit dem FC Augsburg an diesem Sonntag (15.30 Uhr, LIVE! bei kicker).

Für den Trainer der TSG Hoffenheim “ist es normal, dass das Interesse wächst, wenn ein Spieler in diesem Alter diese Leistung abruft wie er in der aktuellen Saison. Maxi hat auch in der Vergangenheit gezeigt, dass er mit solchen Dingen umgehen kann. Auch als es Gerüchte um die Nationalmannschaft gab, hat er sich nicht ablenken lassen von seinem Kerngeschäft.”

Das lautet Toreschießen und das macht der 21-Jährige, der jüngst von Bundestrainer Julian Nagelsmann zum DFB-Team eingeladen worden war, aber ohne Einsatz blieb, geradezu vorzüglich. 13 Treffer sind ihm in der laufenden Saison bereits gelungen, dazu drei Vorlagen. Klar, dass Beier bei diversen Top-Klubs weit oben steht auf der Liste. Intern geht man momentan eher von einem Wechsel des Eigengewächses aus, was auch finanzielle Gründe hat.

“Man darf nichts hintanstellen im Profisport”

Was ausdrücklich nicht Matarazzos Thema ist. “Ein Trainer möchte so einen guten Spieler behalten. Es wäre komisch, wenn ich sagen würde: ‘Alex, bitte verkauf den Maxi Beier, wir brauchen die Kohle!'”, erläutert Matarazzo. Regelmäßig tagt der 46-Jährige zum Wochenanfang mit Sportgeschäftsführer Alexander Rosen sowie den Direktoren Pirmin Schwegler und Bastian Huber, um die Ideen für die neue Saison voranzutreiben. Was natürlich auch im laufenden Spielbetrieb nötig ist, wie der Coach unterstreicht: “Man darf nichts hintanstellen im Profisport, sonst ist man hintendran.”

Dabei versucht Matarazzo, das Ganze möglichst weit weg vom Spieltag und der konkreten Trainingsarbeit mit seiner Truppe zu halten: “Mein Fokus liegt auf dem Hier und Jetzt, ich beschäftige mich nicht mit dem, was im Sommer passiert.” Ausnahme laut dem Italo-Amerikaner: Kaderplanungssitzungen. “Wenn die fertig sind, mache ich die Tür zu und mache auch in meinem Kopf die Türe zu.”

Benni Hofmann

Teste dein Wissen: Das Quiz zum 28. Spieltag

Weiter geht es am Wochenende mit dem 28. Spieltag, in dem unteren anderem zwei Abstiegskracher im Fokus stehen. Zum Topspiel hat Dortmund den VfB zu Gast. Bist du fit für alle neun Partien?

Dortmund und Stuttgart kreuzen am Samstag die Klingen.

Dortmund und Stuttgart kreuzen am Samstag die Klingen.

IMAGO/Philippe Ruiz

Am Freitag beginnt der Spieltag mit dem Spiel zwischen Frankfurt und Bremen. Am Samstag stehen dann unter anderem die beiden Abstiegskracher Mainz gegen Darmstadt und Köln vs. Bochum im Fokus.

Auch die Bayern sind am Samstagnachmittag gefordert und wollen nach der Niederlage gegen Dortmund in Heidenheim eine Reaktion zeigen. Kurz darauf hat der BVB zum Topspiel den VfB Stuttgart zu Gast.

Abgeschlossen wird der Spieltag dann am Sonntag mit dem Gastspiel der Gladbacher in Wolfsburg.

Wie gut kennst du dich rund um die Spiele des 28. Spieltags aus? Teste dein Wissen im kicker-Quiz. Wer schafft neun Richtige?

Vielen Dank für die Teilnahme!