Rosen hofft aufs “Joker-Pfund”

Im Rennen ums internationale Geschäft hofft Hoffenheims Sportgeschäftsführer Alexander Rosen auf einen Trumpf, der am vergangenen Sonntag beim 3:1 gegen den FC Augsburg bereits gestochen hatte: den auch in der Tiefe vergleichsweise qualitativ starken Kader.

Brachte gegen den FCA unter anderem John Anthony Brooks (li.) ins Spiel: Pellegrino Matarazzo.

Brachte gegen den FCA unter anderem John Anthony Brooks (li.) ins Spiel: Pellegrino Matarazzo.

IMAGO/Nordphoto

Denn ein Grund, weswegen die Kraichgauer den Sieg gegen den FCA nach einer starken Anfangsphase trotz einer deutlichen Steigerung der Gäste über die Zeit gebracht haben, waren die Joker, die Pellegrino Matarazzo hineinwerfen konnte. “Die Wechsel haben uns stabilisiert”, fand auch der Trainer im Anschluss an den wichtigen Dreier. Rosen stimmte mit ein: “Top, was die Einwechselspieler gemacht haben, das kann ein Plus sein.”

Brooks sorgt gegen Augsburg für Stabilität

Mit fünf Wechseln hatte Matarazzo sein Kontingent gegen die bayerischen Schwaben voll ausgeschöpft. Vor allem die Einwechslung von John Anthony Brooks für den speziell nach dem Seitenwechsel manchmal fahrigen Ozan Kabak in der 64. Minute gab der Partie einen neuen Einfluss, nachdem kurz zuvor Ermedin Demirovic den Anschlusstreffer für die Gäste erzielt hatte.

“Nach dem Anschlusstreffer war es ein-, zweimal wacklig”, musste auch Rosen, der am morgigen Mittwoch seinen 45. Geburtstag feiert, eingestehen. Dass die Abwehrwand der Platzherren da nicht kippte, lag neben einer starken Rettungsaktion Wout Weghorsts nach einer Ecke auch an Brooks. Der US-Amerikaner, der ob seiner Tempodefizite immer einmal wieder Probleme bekommt, wenn die TSG hoch pressen muss, gab den Turm in der Schlacht. Kompromisslos im Zweikampf, schnörkellos in der Klärung, abgeklärt am Ball. Ein Auftritt des 31-Jährigen, der ihm mit Blick auf seinen im Sommer auslaufenden Vertrag Argumente liefern wird.

Auch die anderen Joker überzeugen

Neben Brooks lobte Rosen auch die vier weiteren Joker, Umut Tohumcu, Ihlas Bebou, Torschütze zum 3:1, Finn-Ole Becker und Marius Bülter. Und in der Tat gingen auch diese Wechsel Matarazzos auf. Tohumcu und Becker funktionierten als sichere Ballschlepper im Mittelfeld, Bülter mit Abschlüssen und Tempo über links und Bebou eben mit seinem Tor. Für Rosen Grund genug zu der Annahme, dass sich die Kadertiefe in den letzten sechs Partien der Saison auszahlen wird: “In der Schlussphase einer Saison diese Breite zu haben, das kann ein echtes Pfund werden.”

Schließlich mischt die TSG voll mit im Rennen ums internationale Geschäft – nicht zuletzt ob des Sieges gegen den direkten Konkurrenten Augsburg, an dem neben den offensichtlichen Matchwinnern Weghorst und Andrej Kramaric auch die Joker ihren Anteil hatten.

Benni Hofmann