“Fußball auf Top-Niveau nicht mehr möglich”: Ex-Nationalspielerin Maier hört auf

Leonie Maier wird mit Saisonende ihre Karriere beenden. Auch aufgrund von Verletzungen schaute die 31 Jahre alte Linksverteidigerin der TSG Hoffenheim zuletzt mehr zu, als dass sie aktiv auf dem Rasen helfen durfte.

Ich blicke auf eine unvergesslich schöne Zeit zurück

Ich blicke auf eine unvergesslich schöne Zeit zurück”: Leonie Maier geht mit positiver Einstellung.

IMAGO/Eibner

Erst Mitte März war bekannt geworden, dass Leonie Maier abermals verletzt ausfällt, diesmal mit einer Prellung am Zeh. Nun zieht die 79-malige Nationalspielerin einen Schlussstrich. Am Dienstag gab ihr Verein TSG Hoffenheim das Karriereende der Linksverteidigerin in diesem Sommer bekannt, der Vertrag wird aufgelöst.

“Die Summe an Verletzungen haben mich immer wieder ausgebremst und machen Fußballspielen auf Top-Niveau leider nicht mehr möglich”, lässt sich Maier zitieren: “Ich blicke auf eine unvergesslich schöne Zeit zurück, die ich niemals missen möchte.”

Zweimal Deutscher Meister, Europameisterin, Olympiasiegerin

Seit Sommer 2023 lief sie nach vier Jahren in England beim FC Arsenal und dem FC Everton für die Kraichgauerinnen auf, erlebte aber eine sehr unbefriedigende letzte Saison ihrer Karriere. Geholt wurde sie als Anführerin, in der Realität kam sie nicht über die Rolle der oft fehlenden Ergänzungsspielerin hinaus. Nur fünf Teileinsätze stehen für sie in dieser Saison zu Buche.

“Für mich persönlich ist es sehr schade, dass sich Leo zu diesem Schritt entschlossen hat”, sagt Stephan Lerch, Sportlicher Leiter und derzeit noch Trainer der TSG. “Aufgrund ihrer Verletzungshistorie in den vergangenen Jahren ist die Entscheidung aber nachvollziehbar. Durch das Karriereende von Leo verlieren wir nicht nur eine hervorragende Fußballerin, die mit ihrer großen Erfahrung und Professionalität den Mitspielerinnen helfen konnte, sondern auch einen tollen Menschen und absoluten Teamplayer.”

Maier gewann mit dem FC Bayern zwei Deutsche Meisterschaften (2015, 2016), auf Nationalmannschaftsebene wurde sie 2013 Europameisterin und 2016 Olympiasiegerin.

Hoffenheims Pechvogel Maier fällt wieder aus

Alle zehn Nationalspielerinnen sind gesund zurückgekommen. Gute Voraussetzungen für die TSG Hoffenheim, um den wichtigen dritten Platz zu verteidigen. Nur Routinierin Leonie Maier muss verletzt passen.

Sie kommt in dieser Saison nicht so richtig auf die Beine: Leonie Maier.

Sie kommt in dieser Saison nicht so richtig auf die Beine: Leonie Maier.

IMAGO/Eibner

Leonie Maier und die TSG Hoffenheim – das war bislang keine glückliche Verbindung. Im vergangenen Sommer kehrte die ehemalige Nationalspielerin nach vier Jahren in England (Arsenal und Everton) zurück in die Bundesliga. Die TSG freute sich über die Verpflichtung der 79-maligen Nationalspielerin, die 2013 mit dem DFB-Team die Europameisterschaft in Schweden und 2016 Gold bei den Olympischen Spielen in Brasilien gewann.

Bislang konnte und durfte die 31-Jährige die hohen Erwartungen aber nicht erfüllen. Maier plagten immer mal wieder Verletzungsprobleme, kam bislang nicht über den Status einer Ergänzungsspielerin hinaus. Lediglich fünf Einsätze stehen für sie in dieser Saison in der Statistik.

Lerch hofft auf kurze Ausfallzeit bei Maier

Am Montagabend (19.30 Uhr, LIVE! bei kicker) im Bundesliga-Spiel gegen den 1. FC Köln wird keine weitere Einsatzminute dazukommen. Am vergangenen Freitag im Testspiel gegen den Ligakonkurrenten 1. FC Nürnberg, das nach dreimal 30 Minuten Spielzeit mit 3:3 endete, zog sich Pechvogel Maier eine Prellung am Zeh zu und musste schon nach 41 Minuten ausgewechselt werden.

“Sie musste eine Trainingspause einlegen. Es geht ihr schon besser, und ich hoffe, dass sie nicht allzu lange ausfällt”, berichtete Hoffenheims Trainer Stephan Lerch, der Maier eine gute Leistung attestierte.

Immerhin stehen die insgesamt zehn Nationalspielerinnen der TSG seit Donnerstag alle wieder auf dem Trainingsplatz. “Jetzt wollen wir wieder in unseren Rhythmus kommen. Wir werden die Zeit nutzen, um uns gut auf Köln vorzubereiten”, kündigte Lerch an. Dass die TSG erst am Montag antreten muss, spielt dem Coach dabei durchaus in die Karten: “Wir müssen am Montag hellwach sein, müssen Köln ins Laufen bringen.”

Fernduell mit Frankfurt um Platz drei

Aktuell belegt der 1. FC Köln Tabellenplatz zehn. “Man darf sich nicht täuschen lassen”, warnte Lerch, “Köln ist besser als in der Hinrunde und für sie geht es um jeden Punkt”.

Für Hoffenheim aber auch – im Kampf um Platz drei, der zur Teilnahme an der Champions-League-Qualifikation berechtigt. Konkurrent Eintracht Frankfurt liegt aktuell einen Zähler hinter der TSG und muss bereits am Samstag (14 Uhr) bei Bayer Leverkusen antreten.

“Auch wenn Frankfurt vorbeizieht, werden wir ruhig bleiben”, ist sich Lerch sicher. Am 4. Mai kommt es in Hoffenheim zum direkten Aufeinandertreffen der beiden Konkurrenten. Das Hinspiel am 10. Dezember konnten die Frankfurterinnen mit 3:1 für sich entscheiden.

Gunnar Meggers