“Perfekte Lösung”: Leipzig nimmt TSG-Keeperin von Schrader unter Vertrag

RB Leipzig verpflichtet zur neuen Saison Torhüterin Lina von Schrader. Die 20-Jährige kommt von der TSG Hoffenheim und wird voraussichtlich die Position der Nummer zwei hinter Elvira Herzog einnehmen.

Ein Spiel, ein Sieg: Lina von Schraders Bundesliga-Bilanz ist makellos.

Ein Spiel, ein Sieg: Lina von Schraders Bundesliga-Bilanz ist makellos.

IMAGO/foto2press

Kurz nach dem sofortigen Abflug der bisherigen Ersatzkeeperin Gina Schüller nach Schweden hat RB Leipzig auf dieser Position nachgerüstet und U-20-Nationalspielerin Lina von Schrader zum 1. Juli für zwei Jahre unter Vertrag genommen. Die 20-Jährige durfte für die TSG Hoffenheim bisher ein Bundesligaspiel absolvieren: das 2:1 in Köln in der laufenden Saison.

Ansonsten kam sie hinter Martina Tufekovic und Laura Dick nicht zum Zug, hütete meist den Kasten der 2. Mannschaft in der 2. Bundesliga. In Leipzig dürfte aller Voraussicht nach die Rolle der Nummer 2 hinter Stammkraft Elvira Herzog für von Schrader vorgesehen sein. Außer der Schweizerin steht noch die 19 Jahre alte Eve Boettcher im Kader von RasenBallsport.

Umbau in Hoffenheim geht weiter

Viola Odebrecht, Leiter Frauen- und Mädchenfußball bei den Sachsen, nannte von Schrader “eines der größten deutschen Talente”. Torwarttrainer Michael Gurski ergänzte: “Ich beobachte Lina schon lange und halte sie durch ihr Torhüterspiel für die perfekte Lösung, um die RB-Philosophie weiter umsetzen zu können.”

Von Schrader selbst sagte, dass das Leipziger Konzept ihr “von Anfang an sehr gefallen” habe: “Mein Ziel ist es zunächst, mich schnell einzufinden, denn für mich bedeutet der Wechsel auch, meine Heimatregion zu verlassen.”

Damit geht der Umbau in Hoffenheim ungeachtet des Endspurts um einen Champions-League-Platz weiter. Die frühere Top-Torjägerin Nicole Billa wechselt im Sommer zum 1. FC Köln, Nationalspielerin Paulina Krumbiegel wird mit einem Wechsel zu Juventus Turin in Verbindung gebracht.

“Fußball auf Top-Niveau nicht mehr möglich”: Ex-Nationalspielerin Maier hört auf

Leonie Maier wird mit Saisonende ihre Karriere beenden. Auch aufgrund von Verletzungen schaute die 31 Jahre alte Linksverteidigerin der TSG Hoffenheim zuletzt mehr zu, als dass sie aktiv auf dem Rasen helfen durfte.

Ich blicke auf eine unvergesslich schöne Zeit zurück

Ich blicke auf eine unvergesslich schöne Zeit zurück”: Leonie Maier geht mit positiver Einstellung.

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Erst Mitte März war bekannt geworden, dass Leonie Maier abermals verletzt ausfällt, diesmal mit einer Prellung am Zeh. Nun zieht die 79-malige Nationalspielerin einen Schlussstrich. Am Dienstag gab ihr Verein TSG Hoffenheim das Karriereende der Linksverteidigerin in diesem Sommer bekannt, der Vertrag wird aufgelöst.

“Die Summe an Verletzungen haben mich immer wieder ausgebremst und machen Fußballspielen auf Top-Niveau leider nicht mehr möglich”, lässt sich Maier zitieren: “Ich blicke auf eine unvergesslich schöne Zeit zurück, die ich niemals missen möchte.”

Zweimal Deutscher Meister, Europameisterin, Olympiasiegerin

Seit Sommer 2023 lief sie nach vier Jahren in England beim FC Arsenal und dem FC Everton für die Kraichgauerinnen auf, erlebte aber eine sehr unbefriedigende letzte Saison ihrer Karriere. Geholt wurde sie als Anführerin, in der Realität kam sie nicht über die Rolle der oft fehlenden Ergänzungsspielerin hinaus. Nur fünf Teileinsätze stehen für sie in dieser Saison zu Buche.

“Für mich persönlich ist es sehr schade, dass sich Leo zu diesem Schritt entschlossen hat”, sagt Stephan Lerch, Sportlicher Leiter und derzeit noch Trainer der TSG. “Aufgrund ihrer Verletzungshistorie in den vergangenen Jahren ist die Entscheidung aber nachvollziehbar. Durch das Karriereende von Leo verlieren wir nicht nur eine hervorragende Fußballerin, die mit ihrer großen Erfahrung und Professionalität den Mitspielerinnen helfen konnte, sondern auch einen tollen Menschen und absoluten Teamplayer.”

Maier gewann mit dem FC Bayern zwei Deutsche Meisterschaften (2015, 2016), auf Nationalmannschaftsebene wurde sie 2013 Europameisterin und 2016 Olympiasiegerin.

Lerch erklärt TSG-Bankplatz für Corley und Alber – Fernduell mit Frankfurt

Wird es für die TSG Hoffenheim endlich wieder etwas mit der Champions League? Im Fernduell mit Eintracht Frankfurt patzten zuletzt beide. Nun fällt ein Duo beim Lerch-Team aus, ein anderes Duo hofft wieder auf die Startelf.

Zuletzt nur Ersatz: Mara Alber (li.) und Gia Corley (2. v. li.).

Zuletzt nur Ersatz: Mara Alber (li.) und Gia Corley (2. v. li.).

IMAGO/Eibner

“Ich habe keine guten Erinnerungen. Das Ergebnis war sehr klar”, sagte Stephan Lerch am Mittwoch über die 0:3-Heimniederlage seiner TSG Hoffenheim gegen die SGS Essen in der Hinrunde. Der Trainer sprach von einer “sehr schwachen Leistung” seines Teams.

Seitdem sind aber einige Monate vergangen, zudem hätten sich aber “die Rollen ein bisschen verschoben”, meinte er mit Blick auf die Tabelle, in der Hoffenheim Dritter und Essen Sechster ist. “Ein gutes Kollektiv, eingespielt und aufeinander abgestimmt”, so beschrieb Lerch den kommenden Gegner, der am Samstag (12 Uhr, LIVE! bei kicker) wartet.

Ramona Maier finde ich eine sehr spannende, robuste Spielerin. Katharina Piljic ist eine Bank, Natasha Kowalski schlägt sehr gute Standards”, erläuterte er auf Nachfrage und erwähnte weitere Akteurinnen.

Hickelsberger verlängert

Auf seiner Seite fallen wiederum Angreiferin Ereleta Memeti und Verteidigerin Lisann Kaut jeweils mit einer Bandverletzung für das Wochenende aus. Sechserin Fabienne Dongus (starke Prellung unterhalb des Kniegelenks) hat wieder Lauftraining absolviert, hinter ihrem Einsatz steht noch ein Fragezeichen.

Dafür hoffen zwei andere, prominente Spielerinnen wieder auf ein Startelfmandat. Mara Alber saß zuletzt gegen Köln draußen, auf kicker-Nachfrage erklärte Lerch auch, warum. “Leistungsgründe sind es definitiv nicht gewesen”, sagte er, eher taktische und Fitnessgründe – nach drei Wochen Pause durch DFB-Pokal und Länderspiele.

So setzte er stattdessen etwa auf Julia Hickelsberger. Die Österreicherin hat ihren in diesem Sommer endenden Vertrag bei der TSG um zwei Jahre bis 2026 verlängert. Mehrfach wurde sie in der Vergangenheit durch Verletzungen gebremst. “Wir sind optimistisch, dass das überwunden ist”, sagt Lerch: “Mit ihren Fähigkeiten kann sie gerade im Offensivspiel sehr wertvoll für jede Mannschaft sein.”

Zuletzt testete Lerch Corley als Mittelstürmerin

Letzteres gilt zweifelsohne auch für Gia Corley, doch die Mittelfeldspielerin hat ihren Stammplatz aus der Hinrunde verloren, saß zuletzt viermal bei Spielbeginn auf der Bank. Lerch wollte nicht allzu sehr zurückschauen: “Ich fand Gias Performance gegen Köln richtig gut, als sie reinkam. Sie hat gute Energie auf den Platz gebracht und das Tor vorbereitet. Das ist das, was wir sehen wollen. Wir wissen, wozu sie fähig ist.”

Zwischen den Zeilen schien durch, dass er mit Corley in der Hinrunde noch zufriedener war. Im Test gegen den 1. FC Nürnberg (3:3) hatte er sie zuletzt gar ungewohnterweise als Mittelstürmerin aufgestellt. “Testspiele sind dafür da, um etwas zu testen”, sagte der 39-Jährige.

Auf ein Scharmützel mit Eintracht Frankfurt, dem großen Konkurrenten um den dritten Tabellenplatz und damit die Champions-League-Qualifikation, will sich Lerch nicht einlassen.

“Genau so, wie Frankfurt das sagt, sagen wir das auch: Wir haben alles selbst in der Hand. Ob sie das (Hoffenheims 1:1 gegen Köln, Anm. d. Red.) feiern oder nicht”, schob er etwas bissig mit Blick auf einen Social-Media-Post der Eintracht hinterher. “Man darf nicht vergessen: Nach dem 12. Spieltag waren wir sechs Punkte hinter Frankfurt, jetzt sind wir aktuell zwei Punkte vor ihnen.”

Paul Bartmuß

Hoffenheims Pechvogel Maier fällt wieder aus

Alle zehn Nationalspielerinnen sind gesund zurückgekommen. Gute Voraussetzungen für die TSG Hoffenheim, um den wichtigen dritten Platz zu verteidigen. Nur Routinierin Leonie Maier muss verletzt passen.

Sie kommt in dieser Saison nicht so richtig auf die Beine: Leonie Maier.

Sie kommt in dieser Saison nicht so richtig auf die Beine: Leonie Maier.

IMAGO/Eibner

Leonie Maier und die TSG Hoffenheim – das war bislang keine glückliche Verbindung. Im vergangenen Sommer kehrte die ehemalige Nationalspielerin nach vier Jahren in England (Arsenal und Everton) zurück in die Bundesliga. Die TSG freute sich über die Verpflichtung der 79-maligen Nationalspielerin, die 2013 mit dem DFB-Team die Europameisterschaft in Schweden und 2016 Gold bei den Olympischen Spielen in Brasilien gewann.

Bislang konnte und durfte die 31-Jährige die hohen Erwartungen aber nicht erfüllen. Maier plagten immer mal wieder Verletzungsprobleme, kam bislang nicht über den Status einer Ergänzungsspielerin hinaus. Lediglich fünf Einsätze stehen für sie in dieser Saison in der Statistik.

Lerch hofft auf kurze Ausfallzeit bei Maier

Am Montagabend (19.30 Uhr, LIVE! bei kicker) im Bundesliga-Spiel gegen den 1. FC Köln wird keine weitere Einsatzminute dazukommen. Am vergangenen Freitag im Testspiel gegen den Ligakonkurrenten 1. FC Nürnberg, das nach dreimal 30 Minuten Spielzeit mit 3:3 endete, zog sich Pechvogel Maier eine Prellung am Zeh zu und musste schon nach 41 Minuten ausgewechselt werden.

“Sie musste eine Trainingspause einlegen. Es geht ihr schon besser, und ich hoffe, dass sie nicht allzu lange ausfällt”, berichtete Hoffenheims Trainer Stephan Lerch, der Maier eine gute Leistung attestierte.

Immerhin stehen die insgesamt zehn Nationalspielerinnen der TSG seit Donnerstag alle wieder auf dem Trainingsplatz. “Jetzt wollen wir wieder in unseren Rhythmus kommen. Wir werden die Zeit nutzen, um uns gut auf Köln vorzubereiten”, kündigte Lerch an. Dass die TSG erst am Montag antreten muss, spielt dem Coach dabei durchaus in die Karten: “Wir müssen am Montag hellwach sein, müssen Köln ins Laufen bringen.”

Fernduell mit Frankfurt um Platz drei

Aktuell belegt der 1. FC Köln Tabellenplatz zehn. “Man darf sich nicht täuschen lassen”, warnte Lerch, “Köln ist besser als in der Hinrunde und für sie geht es um jeden Punkt”.

Für Hoffenheim aber auch – im Kampf um Platz drei, der zur Teilnahme an der Champions-League-Qualifikation berechtigt. Konkurrent Eintracht Frankfurt liegt aktuell einen Zähler hinter der TSG und muss bereits am Samstag (14 Uhr) bei Bayer Leverkusen antreten.

“Auch wenn Frankfurt vorbeizieht, werden wir ruhig bleiben”, ist sich Lerch sicher. Am 4. Mai kommt es in Hoffenheim zum direkten Aufeinandertreffen der beiden Konkurrenten. Das Hinspiel am 10. Dezember konnten die Frankfurterinnen mit 3:1 für sich entscheiden.

Gunnar Meggers