Vertragsverlängerung? Für Eichner “logischerweise” vorstellbar

Christian Eichner und der Karlsruher SC, das passt: Seit viereinhalb Jahren arbeitet der Coach erfolgreich für die Badener und sendet nun Signale für eine mögliche Vertragsverlängerung.

In der Rückrunde ein gewohntes Bild: Christian Eichner und der KSC trumpften da stark auf.

In der Rückrunde ein gewohntes Bild: Christian Eichner und der KSC trumpften da stark auf.

IMAGO/eu-images

“Grundsätzlich kann ich mir das, wenn ich auf die Strecke zurückblicke, logischerweise vorstellen”, äußerte sich der 41-jährige Coach auf der Pressekonferenz vor dem Spiel beim SC Paderborn am Samstag (13 Uhr/LIVE! bei kicker). Schließlich hätten beide Seiten in der Vergangenheit enorm voneinander profitiert. Eichner hatte die Badener einst im Februar 2020 als Tabellen-17. der 2. Bundesliga übernommen und zum Klassenerhalt geführt.

In dieser Saison ist der KSC mit 42 Punkten als zweitbestes Rückrundenteam bereits sorgenfrei und befindet sich als Tabellensechster sogar im Dunstkreis der Aufstiegsanwärter.

Deswegen ist es, in Anführungszeichen, ein Spiel, das ich nicht zu bestreiten habe.

Christian Eichner

Aktuell hat Eichners Arbeitspapier eine Laufzeit bis Juni 2025. Der Ex-Profi bezeichnet es “für beide Seiten als sicher nicht optimal”, wenn man mit einem auslaufenden Vertrag in ein letztes Jahr gehe – dies habe die Vergangenheit gezeigt, wie er meinte. Gleichzeitig liege es nicht in seiner Hand, ob es am Ende zu einer Einigung komme, dies sei die Sache der handelnden Personen beim Karlsruher SC. “Deswegen ist es, in Anführungszeichen, ein Spiel, das ich nicht zu bestreiten habe”, betonte er.

Franke fehlt wegen einer Gelbsperre

Die Vorbereitung auf die Partie gegen die Mannschaft des langjährigen KSC-Nachwuchstrainers Lukas Kwasniok fordert Eichner nach eigener Aussage mehr als jene gegen den Tabellenführer FC St. Pauli (2:1). Zumal Führungstorschütze und Innenverteidiger Marcel Franke wegen einer Gelbsperre nicht zur Verfügung steht. Vor Paderborn hat Eichner Respekt, denn bei den Ostwestfalen wisse man nie genau, was auf einen zukomme und bezeichnete die Spielweise des Kontrahenten als “sehr komplex”.

Die Sommer-Neuzugänge der Zweitligisten im Überblick

Die Saison 2023/24 biegt auf die Zielgerade ein, die Vereine planen längst für den kommenden Sommer und die neue Saison. Diese Neuzugänge stehen bisher fest …

Bald beim 1. FC Nürnberg: Caspar Jander.

Bald beim 1. FC Nürnberg: Caspar Jander.

IMAGO/Nico Herbertz

DFB verteidigt Entscheidungen bei KSC gegen St. Pauli – und lässt dabei Szenen unerwähnt

Viele falsche Entscheidungen, dazu ein Doppelfehler im Verbund mit dem VAR: Vom kicker erhielt Schiedsrichter Michael Bacher für seine Leitung des Spiels zwischen Karlsruhe und dem FC St. Pauli die Note 6. Der DFB verteidigt Bacher in einer Szene öffentlich.

Erhielt vom kicker die Note 6: Referee Michael Bacher.

Erhielt vom kicker die Note 6: Referee Michael Bacher.

IMAGO/Jan Huebner

Die Niederlage in Karlsruhe auf das Schiedsrichter-Team schieben wollte keiner. Doch eine Sequenz beim 1:2 hatte St. Paulis Verantwortungsträger ratlos zurückgelassen. Es geht um die Gelb-Rote Karte für Hauke Wahl nach 77 Minuten.

Denn: Zum einen hatte der Hamburger Verteidiger im Duell mit Igor Matanovic zunächst den Ball getroffen, zudem gab es in der Entstehung der Szene einen klar sichtbaren Tritt von KSC-Verteidiger David Herold auf den Fuß von Manolis Saliakas. Ein Fall für den VAR – und damit Strafstoß für St. Pauli statt in der Folge Gelb-Rot für Wahl. Oder doch nicht?

Werthmann: Korrekt, dass der Video-Assistent nicht eingriff

Der DFB sieht diese Situation zumindest in einer Hinsicht offiziell anders: Rainer Werthmann, der sportliche Leiter der Schiedsrichter in der 2. Bundesliga, nannte die Entscheidung, nicht auf Strafstoß zu entscheiden, “angemessen”.

Es sei korrekt, dass Video-Assistent Pascal Müller nicht eingriff, denn: “Hier muss man den Gesamtablauf der Szene in den Blick nehmen. Herold spielt zuerst im Sprung klar und fair den Ball. Der anschließende Tritt auf den Fuß von Saliakas geschieht in der natürlichen Abstellbewegung des Fußes. Der Verteidiger ist dabei in der Drehbewegung weder zum Gegner orientiert, der sich hinter ihm befindet und den er deshalb nicht sieht, noch in einem Zweikampf um den Ball mit ihm. Auch Fahrlässigkeit liegt nicht vor, selbst wenn der Treffer deutlich ist. Somit ist Herolds Einsatz nicht als Foulspiel zu bewerten.”

Herolds Tritt wegen nicht vorliegender Absicht als nicht strafbar zu werten, ist zumindest diskutabel. Was im Statement außerdem fehlt, ist die Bewertung des folgenden und falsch bewerteten Zweikampfs zwischen Wahl und Matanovic.

Podcast

KMD #205 (mit Fabian Hürzeler)


01:54:13 Stunden

alle Folgen

Ebenso unerwähnt bleibt, dass in der Nachbereitung des Spiels noch eine weitere Szene in den Fokus gerückt war: das Tor von Jackson Irvine zum vermeintlichen 2:1 für die Kiez-Kicker in der 53. Minute. Nach VAR-Eingriff hatte Bacher den Treffer zurückgenommen, weil St. Paulis Aljoscha Kemlein zuvor im Abseits gestanden hatte. Die Auswertung der Bilder aber zeigt, dass im darauffolgenden “Pingpong” der Ball bei KSC-Verteidiger Marcel Beifus landete, der die Möglichkeit hatte, kontrolliert zu klären, aber unsauber Irvine anschoss – damit wäre nach der Regelauslegung eine neue Spielsituation entstanden und der Treffer korrekt gewesen.

Die kicker-Benotung lag nicht nur in jener Szene begründet, die Werthmann aufgegriffen hat. Und St. Paulis Ärger ist auch durch das Statement nicht verraucht. Wahl war unmittelbar nach der Partie fast sprachlos am Sky-Mikrofon:  “Ich muss aufpassen, was ich sage, sonst kriege ich auf den Deckel und es heißt, ich würde den Schiedsrichter diffamieren. Aber es ist ein klares Stempeln im Strafraum.” Für Fabian Hürzeler war es gar “der klarste nicht gegebene Elfmeter der Saison, der übersehen wurde.”

“Angemessen”: DFB verteidigt Entscheidungen bei KSC gegen St. Pauli

Viele falsche Entscheidungen, dazu ein Doppelfehler im Verbund mit dem VAR: Vom kicker erhielt Schiedsrichter Michael Bacher für seine Leitung des Spiels zwischen Karlsruhe und dem FC St. Pauli die Note 6. Vom DFB wurde die Aufreger-Szene dagegen ganz anders bewertet.

Erhielt vom kicker die Note 6: Referee Michael Bacher.

Erhielt vom kicker die Note 6: Referee Michael Bacher.

IMAGO/Jan Huebner

Die Niederlage in Karlsruhe auf das Schiedsrichter-Team schieben wollte keiner. Doch eine Sequenz beim 1:2 hatte St. Paulis Verantwortungsträger doch ratlos zurückgelassen. Es geht um die Gelb-Rote Karte für Hauke Wahl nach 77 Minuten.

Denn: Zu der Situation, in der der Verteidiger gegen Igor Matanovic zudem erst den Ball spielte, hätte es gar nicht kommen dürfen, da KSC-Verteidiger David Herold in der Entstehung ganz klar mit offener Sohle Manolis Saliakas im Strafraum erwischt hatte. Ein Vergehen, das spätestens durch den VAR zwingend geahndet hätte werden müssen. Ein Strafstoß für St. Pauli wäre zwingend gewesen.

“Sünder” Wahl hatte die Betrachtung der entscheidenden Szenen am Sky-Bildschirm regelrecht die Sprache verschlagen: “Ich muss aufpassen, was ich sage, sonst kriege ich auf den Deckel und es heißt, ich würde den Schiedsrichter diffamieren. Aber es ist ein klares Stempeln im Strafraum.”

Kurz vor Mitternacht hatten St. Paulis Verantwortungsträger noch eine Aufklärung durch Schiedsrichter Michael Bacher (kicker-Note 6) eingefordert – vergebens. Antworten auf die Fragen, weshalb der VAR stumm blieb, erhielt St. Pauli bis zum Sonntag nicht. Erst am Montagnachmittag nahm die sportliche Leitung der Unparteiischen auf der DFB-Website zu dieser Szene Stellung.

Werthmann: Korrekt, dass der Video-Assistent nicht eingriff

Rainer Werthmann, der sportliche Leiter der Schiedsrichter in der 2. Bundesliga, nannte die Entscheidung “angemessen”. Es sei korrekt, dass Video-Assistent Pascal Müller nicht eingriff. Werthmann meint: “Hier muss man den Gesamtablauf der Szene in den Blick nehmen. Herold spielt zuerst im Sprung klar und fair den Ball. Der anschließende Tritt auf den Fuß von Saliakas geschieht in der natürlichen Abstellbewegung des Fußes. Der Verteidiger ist dabei in der Drehbewegung weder zum Gegner orientiert, der sich hinter ihm befindet und den er deshalb nicht sieht, noch in einem Zweikampf um den Ball mit ihm. Auch Fahrlässigkeit liegt nicht vor, selbst wenn der Treffer deutlich ist. Somit ist Herolds Einsatz nicht als Foulspiel zu bewerten.”

“Angemessen”: DFB verteidigt Entscheidungen bei KSC gegen St. Pauli

Viele falsche Entscheidungen, dazu ein Doppelfehler im Verbund mit dem VAR: Vom kicker erhielt Schiedsrichter Michael Bacher für seine Leitung des Spiels zwischen Karlsruhe und dem FC St. Pauli die Note 6. Vom DFB wurde die Aufreger-Szene dagegen ganz anders bewertet.

Erhielt vom kicker die Note 6: Referee Michael Bacher.

Erhielt vom kicker die Note 6: Referee Michael Bacher.

IMAGO/Jan Huebner

Die Niederlage in Karlsruhe auf das Schiedsrichter-Team schieben wollte keiner. Doch eine Sequenz beim 1:2 hatte St. Paulis Verantwortungsträger doch ratlos zurückgelassen. Es geht um die Gelb-Rote Karte für Hauke Wahl nach 77 Minuten.

Denn: Zu der Situation, in der der Verteidiger gegen Igor Matanovic zudem erst den Ball spielte, hätte es gar nicht kommen dürfen, da KSC-Verteidiger David Herold in der Entstehung ganz klar mit offener Sohle Manolis Saliakas im Strafraum erwischt hatte. Ein Vergehen, das spätestens durch den VAR zwingend geahndet hätte werden müssen. Ein Strafstoß für St. Pauli wäre zwingend gewesen.

“Sünder” Wahl hatte die Betrachtung der entscheidenden Szenen am Sky-Bildschirm regelrecht die Sprache verschlagen: “Ich muss aufpassen, was ich sage, sonst kriege ich auf den Deckel und es heißt, ich würde den Schiedsrichter diffamieren. Aber es ist ein klares Stempeln im Strafraum.”

Kurz vor Mitternacht hatten St. Paulis Verantwortungsträger noch eine Aufklärung durch Schiedsrichter Michael Bacher (kicker-Note 6) eingefordert – vergebens. Antworten auf die Fragen, weshalb der VAR stumm blieb, erhielt St. Pauli bis zum Sonntag nicht. Erst am Montagnachmittag nahm die sportliche Leitung der Unparteiischen auf der DFB-Website zu dieser Szene Stellung.

Werthmann: Korrekt, dass der Video-Assistent nicht eingriff

Rainer Werthmann, der sportliche Leiter der Schiedsrichter in der 2. Bundesliga, nannte die Entscheidung “angemessen”. Es sei korrekt, dass Video-Assistent Pascal Müller nicht eingriff. Werthmann meint: “Hier muss man den Gesamtablauf der Szene in den Blick nehmen. Herold spielt zuerst im Sprung klar und fair den Ball. Der anschließende Tritt auf den Fuß von Saliakas geschieht in der natürlichen Abstellbewegung des Fußes. Der Verteidiger ist dabei in der Drehbewegung weder zum Gegner orientiert, der sich hinter ihm befindet und den er deshalb nicht sieht, noch in einem Zweikampf um den Ball mit ihm. Auch Fahrlässigkeit liegt nicht vor, selbst wenn der Treffer deutlich ist. Somit ist Herolds Einsatz nicht als Foulspiel zu bewerten.”

“Sehr viel Drecksarbeit”: Matanovic erleichtert nach Sieg über St. Pauli

Die Aufgabe gegen den Spitzenreiter der Liga zwei war keine leichte. Das wusste man auch beim KSC, entsprechend erleichtert war man im Anschluss an die Partie. Christian Eichner äußerte sich auch zu den Differenzen mit Fabian Hürzeler, zollte den Hanseaten aber gleichzeitig “großen Respekt”.

Bei den Spielern des Karlsruher SC herrschte nach dem Erfolg über den FC St. Pauli Freude.

Bei den Spielern des Karlsruher SC herrschte nach dem Erfolg über den FC St. Pauli Freude.

IMAGO/Jan Huebner

“Es war das Spiel, was wir uns im Voraus versprochen haben”, beurteilte KSC-Trainer Christian Eichner im Anschluss an die Partie bei Sky. “Wir mussten eine gewisse Intensität auf den Platz bringen” und vor allem “mehr den Ball haben, um zu atmen”, so Eichner mit Blick auf das Hinspiel, in dem der KSC bis zur 80. Minute mit 1:0 geführt, das Spiel am Ende aber noch aus der Hand gegeben hatte. Insgesamt müsse man St. Pauli “großen Respekt” zollen, denn: “Du kannst nicht alles verhindern gegen diese Mannschaft”.

Eichner: “Das gehört dazu, danach gibt man sich die Hand”

2. Bundesliga, 18. Spieltag

Versöhnliche Worte gegenüber dem Gegner, was während der 90 Minuten nicht immer zu erkennen war. Denn in einer insgesamt sehr emotionalen Partie mit ebenso emotionalen Trainern an der Seitenlinie war es keine Überraschung, dass Eichner und sein Gegenüber Fabian Hürzeler die ein oder andere Meinungsverschiedenheit austauschten. Eine insgesamt “maximal unglückliche” Leitung des Unparteiischen habe da nicht gegengesteuert. “Wenn wir uns nicht gut behandelt fühlen”, leitete Eichner ein, könne man “das durchaus auch sachlich rüberbringen”, sagte er mit Blick auf eines der Gespräche mit Hürzeler. “Das gehört dazu, danach gibt man sich die Hand. Und danach sehen wir uns nicht mehr, weil St. Pauli hochgeht.”

Einer, der den Hanseaten den Aufstieg auch gönnen würde, ist die Ex-St. Pauli-Leihgabe Igor Matanovic, der zu einigen der ehemaligen Mitspieler noch guten Kontakt pflegt und auch sonst seinem Ex-Team die Daumen drückt, daraus machte er keinen Hehl. “Damals, als wir gegen den HSV gewonnen haben, hat sich mein St.-Pauli-Herz gefreut, aber jetzt ist es aktuell einfach mein Job, für den KSC zu arbeiten und heute war das einfach Arbeit und die Arbeit hat sich gelohnt.” Zu seiner Aufgabe gehörte unter anderem, “dass ich sehr, sehr viel Drecksarbeit machen muss. Sehr, sehr viel gegen den Ball arbeiten muss und das hat heute ganz gut geklappt”.

Nebel froh über Scoring-Output in der Rückrunde

Was dagegen nicht so gut klappte, war das Verteidigen von Eckbällen. “Eigentlich kenne ich die Jungs und ich weiß, dass der Zielspieler Irvine ist und das man ihn eigentlich nicht zu oft köpfen lassen darf”, fand er klare Worte. Nicht nur habe Irvine per Kopf den Treffer zum 1:1 erzielt, auch “in der zweiten Halbzeit kann er zwei weitere Eckball-Tore schießen und das darf uns einfach in Zukunft nicht passieren, da müssen wir bis zum Schluss konsequenter verteidigen.”

Dies geschah nicht, sodass der KSC sich am Ende mit dem Siegtreffer zum 2:1 belohnte. Spielentscheidender Mann war dabei Paul Nebel, der bereits seinen dritten Treffer in den letzten fünf Spielen verbuchte und maßgeblich an der aufsteigenden Form der Badener beteiligt ist. “Ich bin froh, dass ich mich in der Rückrunde mit Scorern belohne, weil das hat in der Hinrunde vielleicht ein bisschen gefehlt.” Dass er Leistungsträger seiner Elf ist, steht außer Frage. Ob die Leihgabe von Mainz 05 auch noch über den Sommer hinaus beim KSC bleibt, ist derweil unklar. “Es ist noch nichts entscheiden.” Klar sei aber, dass er sich “super wohl” fühle. Erst einmal sei sein Ziel jedoch, “weiter Gas zu geben”. Am besten schon am kommenden Wochenende, wenn der KSC zu Gast in Paderborn ist und die nächsten drei Punkte einfahren will.

Eichner geht “mit kindlicher Freude” ins Topspiel

Das drittbeste Rückrundenteam, der Karlsruher SC, empfängt am Samstagabend Spitzenreiter St. Pauli. Die Auftritte der vergangenen Wochen sorgen für großen Fan-Zuspruch – und der wiederum für Glücksgefühle bei Trainer Christian Eichner.

Voller Vorfreude vor dem Duell mit dem FC St. Pauli: Christian Eichner.

Voller Vorfreude vor dem Duell mit dem FC St. Pauli: Christian Eichner.

Getty Images

Mit einem 0:0 auf Schalke hat der Karlsruher SC den 39. Punkt der Saison gesammelt und steht damit kurz vor der 40er-Marke, die auch für Christian Eichner “in jedem Jahr eine große Herausforderung” ist.

Ein neues Ziel brauche es für den Saisonendspurt allerdings nicht. “Meine größte Freude – und da kann ich für mein ganzes Büro sprechen – ist es, wenn ich mal tanken bin und die Leute sich freuen, wenn sie dann sagen können, dass die Mannschaft Spaß macht und es sich lohnt, ins Stadion zu kommen. Das ist eine viel größeres Glück für mich, als irgendwelche anderen Ziele”, erklärte Eichner. “Deswegen habe ich trotzdem eine kindliche Freude, wenn ich an Spiele wie morgen Abend denke. Dafür ist man am Ende des Tages nicht nur Spieler, sondern auch Trainer.”

Spaß macht die Mannschaft aktuell allemal, das zeigen nicht zuletzt die Ticketverkäufe. Auch am Samstagabend (20.30 Uhr) wird das Stadion der drittbesten Rückrunden-Mannschaft wieder ausverkauft sein. Dann ist der KSC allerdings Außenseiter, zu Gast ist Spitzenreiter St. Pauli.

Podcast

Champions League ohne RB: Was würde das für Leipzig bedeuten?


14:10 Minuten

alle Folgen

KSC braucht auch “das nötige Spielglück”

“Sie gewinnen nicht jedes Spiel immer klar und deutlich, aber man hat am Fernseher das Gefühl, es ist immer eine Frage der Zeit, bis St. Pauli zuschlägt”, blickte Eichner auf die Kiezkicker. “Dazu stehen sie auch defensiv unfassbar stabil. Trotzdem ist es ein ganz normales Zweitliga-Spiel und sie treffen auf eine Mannschaft, die in diesem Kalenderjahr auch nicht so verkehrt unterwegs ist.”

Seit dem Amtsantritt von Fabian Hürzeler bekam es der KSC zweimal auswärts mit St. Pauli zutun. “Wir haben in der vergangenen Saison ganz tief gestanden, im Hinspiel waren wir dann sehr mutig. Wir waren in  beiden Spielen dran an Punkten”, erinnerte sich Eichner an das 1:1 und das 1:2. “Einmal haben wir auch einen mitgenommen, auch wenn es damals der letzte Spieltag war.”

Ich könnte es mir auch nicht ohne ihn vorstellen.

Christian Eichner über seinen Assitenten Zlatan Bajramovic

Welchen Ansatz die Karlsruher diesmal wählen, lies der Coach offen, betonte aber auch: “Wir werden das nötige Spielglück und in der ein oder anderen Situation wahrscheinlich auch mal Entscheidungsglück wie auf Schalke brauchen, ohne, dass es gleich der Videoassistent sein muss. Dazu brauchen wir eine Leistung am Limit.”

Jubiläumsspiel für Eichner und Bajramovic

Für Eichner und seinen Assistenten Zlatan Bajramovic wird es das 150. Spiel an der Karlsruher Seitenlinie sein. Diesen Meilenstein nahm der Chefcoach zum Anlass, um ein paar warme Worte an seinen Co-Trainer zu richten. “Es waren bis hierher unfassbar intensive Jahre, es war nie langweilig”, blickte er zurück. “Wir sind Topf und Deckel, egal wer der Topf und wer der Deckel ist. Das ist bei uns manchmal unterschiedlich.” Für Eichner gebe es “keinen, den ich mir besser an meiner Seite vorstellen könnte. Ich könnte es mir auch nicht ohne ihn vorstellen. Deswegen hoffe ich, dass noch einige Jahre dazukommen.”

Keine weiteren Jahre werden für Lars Stindl dazukommen, der am Saisonende seine Karriere beendet. Dennoch kämpfte sich der Routinier noch einmal zurück und feierte auf Schalke sein Comeback. “Er hat diese Woche mehr gemacht als all die Tage davor, deswegen ist morgen Abend sicherlich auch die ein oder andere Minute länger möglich”, kündigte Eichner an, der auch wieder auf Nicolai Rapp setzen kann.

DFL schließt Regionalkonferenzen zu Investorenabbruch ab

Kurz vor dem Start der nationalen Medienrechteausschreibung schließt die DFL nach kicker-Recherchen die zur Aussprache angedachten Regionalkonferenzen ab. Nach dem Stress um den Einstieg eines Partners geht es dabei offenbar erstaunlich harmonisch zu, spannend lesen sich Angaben zu den Gesprächen mit CVC.

Seit Februar offiziell vom Tisch: Ein potenzieller Investoren-Deal für die DFL.

Seit Februar offiziell vom Tisch: Ein potenzieller Investoren-Deal für die DFL.

IMAGO/Nico Herbertz

Denn laut der Sitzungsunterlage “Liga- und Geschäftsentwicklung” hätte die Luxemburger Private-Equity-Firma, mit der die Liga-Geschäftsführer Dr. Marc Lenz und Dr. Steffen Merkel verhandelt hatten, sogar selbst eine Streamingplattform mit eingebracht in die Partnerschaft. Das zumindest war demnach das Zwischenergebnis zum Zeitpunkt des Abbruchs der Gespräche Ende Februar. Zu diesem hatte sich das DFL-Präsidium durchgerungen nach den Kontroversen um die Stimmabgabe von Hannover-96-Geschäftsführer Martin Kind und die daraus resultierenden Fanproteste. BVB-Geschäftsführer Hans-Joachim Watzke, der Sprecher des Liga-Präsidiums, hatte daraufhin Regionalkonferenzen zur Aussprache und zur Zukunft der Liga angekündigt.

Diese fanden nun in den vergangenen Tagen in München, Hamburg und Düsseldorf statt. Der ob der scharfen Diskussionen im Januar und Februar durchaus nicht auszuschließende Bruch blieb aus. Sitzungsteilnehmer berichten von klaren Worten der verschiedenen Lager zu dem Prozedere, aber nicht im Stile einer Abrechnung. Sowohl die Kommunikation zwischen Liga und Klubs, aber auch zwischen Klubs und deren Aufsichts- und Mitgliedergremien war Thema.

Podcast

Der kicker-Reporter berichtet: Wie kam es zu Dardais PK-Flucht?


15:28 Minuten

alle Folgen

In Anbetracht der am 15. April beginnenden Ausschreibung der nationalen Medienrechte, also der wichtigsten Einnahmequelle von Bundesliga und 2. Liga, scheint offenbar Konsens darüber zu herrschen, über Zukunftsinvestitionen erst konkret zu sprechen, wenn klar ist, wie viel die Liga künftig hieraus erlöst. Aktuell sind es pro Saison 1,1 Milliarden Euro. Ein Verbleib auf diesem Niveau gälte in der Branche als Erfolg.

Pläne für Streamingplattform auf Eis gelegt

Oben genannter Sitzungsunterlage zufolge hätte sich die Partnerschaft mit CVC laut Zwischenergebnis wohl eher bei sechs als bei den stets kommunizierten acht Prozent eingependelt, eben weil die Luxemburger eine OTT-Plattform miteingebracht hätten und die Liga so diesen Teil der für Investitionen geplante Summe nicht benötigt hätte. Zudem hätte sich der aktuelle Abgabensatz – also das, was zur Finanzierung von Investitionen und Infrastruktur von den Medienerlösen einbehalten und nicht an die Klubs ausgekehrt wird – von 7,75 Prozent auf 4 bis 5 Prozent reduzieren können. Weil CVC auch Kosten für die Liga-Tochter hätte tragen müssen, die die Medienrechte verwalten sollte in dem Lizenzmodell. Zudem waren Gespräche über einen Sicherungsfonds angedacht für Extremfälle wie eine erneute Pandemie oder den Ausfall zahlender Partner, wie ihn die Liga etwa 2020 mit einem TV-Sender aus China zu überbrücken hatte.

Wie aber geht es nun weiter? Die Pläne für eine Streamingplattform sind für den Moment auf Eis gelegt, weil derzeit nicht genügend Geld vorhanden ist. Zudem soll sich das Liga-Präsidium nach der so wichtigen Vergabe der nationalen Medienrechte konkret mit der Frage befassen, wofür Bundesliga und 2. Liga im Milliardenbusiness Profifußball stehen wollen.

Benni Hofmann

Thema
Die Liga und der “strategische Partner”

Die Diskussion um einen DFL-Investor

zum Thema

  • Für Investitionen u.a. in Digitalisierung wollte die DFL-Führung Kapital von einen Investor einholen.
  • Die erforderliche Zwei-Drittel-Mehrheit wurde bei der geheimen Abstimmung auf die Stimme genau erreicht.
  • Nach einer außerordentlichen Sitzung hat die DFL beschlossen, den Partnerprozess nicht weiterzuführen. 

Eichners Ostergeschenk an Stindl: “Dann war er im Bus”

Lars Stindl feierte am Sonntag sein Comeback und leitete seine Abschiedstour ein. Dass er vor 61.653 Zuschauern in der Veltins-Arena zurückkehrte, bezeichnete er als “schönes Gefühl”.

Auf Schalke bestritt Lars Stindl sein erstes Pflichtspiel im Jahr 2024.

Auf Schalke bestritt Lars Stindl sein erstes Pflichtspiel im Jahr 2024.

IMAGO/Beautiful Sports

“Ich werde in den nächsten Wochen weiterhin alles tun, um nochmals für den KSC auf dem Platz zu stehen”, hatte Lars Stindl am vergangenen Donnerstag in einem Statement zu seinem Karriereende im Sommer erklärt.

Seinen Wunsch erfüllte er sich schneller als von einigen vermutet: Christian Eichner wechselte den Routinier bereits am Sonntag auf Schalke in der 90. Minute ein. “Ich habe ihn gefragt, ob er Lust hat, den Ostersonntag mit mir zu verbringen statt mit der Familie. Dann haben wir noch ein paar Sachen richten müssen und dann war er im Bus”, so Eichner auf der Pressekonferenz.

Vor so einer Atmosphäre auf dem Platz zu stehen, ist einfach ein schönes Gefühl.

Lars Stindl

Den Ausschlag für die Nominierung gab zum einen der nicht “volle” Kader und zum anderen die Trainingswoche des Routiniers: Stindl hat sich laut seinem Trainer in den Einheiten wieder “leichter bewegt”.

Der Offensivspieler selbst freute sich über seine Rückkehr – auch darüber, wo diese stattgefunden hat. “In so einem Stadion, vor so einer Atmosphäre dann am Ende auf dem Platz zu stehen, das ist einfach ein schönes Gefühl. Es ist es immer etwas Besonderes, hier auf Schalke zu spielen”, wird der 35-Jährige von RevierSport zitiert.

Comeback nach der Länderspielpause war Stindls Ziel

Im Anschluss verriet er in der Mixed-Zone auch, dass das Comeback nach der Länderspielpause sein Ziel war. Stindl wollte es “ohne viel Tamtam” und “ohne Druck” angehen, weil er seine Wadenverletzung nicht wirklich einschätzen konnte. Er sei aber immer davon ausgegangen, nochmals auf dem Feld zu stehen.

Nun möchte er in den kommenden sieben Partien noch “die eine oder andere Minute” sammeln. Es könnten ja sogar noch neun Spiele werden, sollte der KSC den Sieben-Punkte-Rückstand auf den dritten Platz überraschend wettmachen. Daran glauben die Badener aber selbst nicht. “Wenn man Richtung Platz 3 schaut, was ich nicht zu oft tue, ist ein Punkt auf Schalke wohl zu wenig”, analysierte Karlsruhes Coach.

“Viele Höhen”: Stindl beendet im Sommer seine aktive Karriere

Lars Stindl wird im Sommer seine aktive Karriere beenden. Das teilte der Karlsruher SC am Donnerstagmittag offiziell mit.

Er beendet im Sommer seine aktive Karriere: Lars Stindl.

Er beendet im Sommer seine aktive Karriere: Lars Stindl.

imago images

Für Lars Stindl schließt sich im kommenden Sommer ein Kreis. Dort, wo der Confed-Cup-Sieger von 2017 seine Karriere begonnen hat, wird er sie auch beenden – beim Karlsruher SC.

“Es war eine unglaublich schöne und intensive Zeit, mit vielen Höhen aber auch einigen nicht ganz einfachen Momenten”, wird der 35-Jährige zitiert: “Für mich ist im letzten Sommer ein Traum in Erfüllung gegangen, zu meinem Heimatverein zurückgekehrt zu sein, im neuen Wildpark zu spielen und dort das erste Tor erzielt zu haben. Ich bin allen Beteiligten sehr dankbar, die das alles ermöglicht haben. Für mich war dieses letzte Jahr etwas unfassbar Besonderes! Ich werde in den nächsten Wochen weiterhin alles tun, um nochmals für den KSC auf dem Platz zu stehen.”

In seiner Vita stehen 376 Bundesliga-Spiele, 29 Einsätze in der Champions League, elf A-Länderspiele und bis dato 76 Pflichtspiele für den Karlsruher SC.

Weitere Informationen folgen in Kürze …