Vertragsverlängerung? Für Eichner “logischerweise” vorstellbar

Christian Eichner und der Karlsruher SC, das passt: Seit viereinhalb Jahren arbeitet der Coach erfolgreich für die Badener und sendet nun Signale für eine mögliche Vertragsverlängerung.

In der Rückrunde ein gewohntes Bild: Christian Eichner und der KSC trumpften da stark auf.

In der Rückrunde ein gewohntes Bild: Christian Eichner und der KSC trumpften da stark auf.

IMAGO/eu-images

“Grundsätzlich kann ich mir das, wenn ich auf die Strecke zurückblicke, logischerweise vorstellen”, äußerte sich der 41-jährige Coach auf der Pressekonferenz vor dem Spiel beim SC Paderborn am Samstag (13 Uhr/LIVE! bei kicker). Schließlich hätten beide Seiten in der Vergangenheit enorm voneinander profitiert. Eichner hatte die Badener einst im Februar 2020 als Tabellen-17. der 2. Bundesliga übernommen und zum Klassenerhalt geführt.

In dieser Saison ist der KSC mit 42 Punkten als zweitbestes Rückrundenteam bereits sorgenfrei und befindet sich als Tabellensechster sogar im Dunstkreis der Aufstiegsanwärter.

Deswegen ist es, in Anführungszeichen, ein Spiel, das ich nicht zu bestreiten habe.

Christian Eichner

Aktuell hat Eichners Arbeitspapier eine Laufzeit bis Juni 2025. Der Ex-Profi bezeichnet es “für beide Seiten als sicher nicht optimal”, wenn man mit einem auslaufenden Vertrag in ein letztes Jahr gehe – dies habe die Vergangenheit gezeigt, wie er meinte. Gleichzeitig liege es nicht in seiner Hand, ob es am Ende zu einer Einigung komme, dies sei die Sache der handelnden Personen beim Karlsruher SC. “Deswegen ist es, in Anführungszeichen, ein Spiel, das ich nicht zu bestreiten habe”, betonte er.

Franke fehlt wegen einer Gelbsperre

Die Vorbereitung auf die Partie gegen die Mannschaft des langjährigen KSC-Nachwuchstrainers Lukas Kwasniok fordert Eichner nach eigener Aussage mehr als jene gegen den Tabellenführer FC St. Pauli (2:1). Zumal Führungstorschütze und Innenverteidiger Marcel Franke wegen einer Gelbsperre nicht zur Verfügung steht. Vor Paderborn hat Eichner Respekt, denn bei den Ostwestfalen wisse man nie genau, was auf einen zukomme und bezeichnete die Spielweise des Kontrahenten als “sehr komplex”.

Eichner überlässt das Träumen den Fans und putzt lieber den Rückspiegel

Mit einem 7:0 hat der Karlsruher SC den Vereinsrekord für den höchsten Sieg in der eingleisigen 2. Bundesliga egalisiert. Diesen stellte Trainer Christian Eichner als Spieler einst selbst mit auf. Das Ergebnis war für den 41-Jährigen jedoch zweitrangig.

KSC-Coach Christain Eichner hatte beim 7:0 gegen Magdeburg einiges zu beklatschen.

KSC-Coach Christain Eichner hatte beim 7:0 gegen Magdeburg einiges zu beklatschen.

picture alliance/dpa

Mit einem fulminanten 7:0 hat sich der Karlsruher SC gegen den 1. FC Magdeburg durchgesetzt und auf Platz sieben der 2. Bundesliga vorgeschoben. “Wir haben ihnen relativ früh den Stecker gezogen und natürlich direkt nachgelegt”, analysierte Marcel Franke, Torschütze zum 1:0, im Nachgang bei Sky. “Heute, da muss man auch ehrlich sein, hat am Ende alles geklappt.”

Klar, dass der ein oder andere Anhänger nach so einem beeindruckenden Auftritt ins Träumen gerät und vielleicht doch noch einmal Richtung Relegationsplatz drei schielt, der weiterhin sechs Punkte entfernt ist. Diesen Traum wollte Trainer Christian Eichner dem Anhang am Sky-Mikrofon auch nicht nehmen. “Es ist etwas Fantastisches, wenn es ein schöner Traum ist. Das werden die Leute hier immer dürfen.”

Für ihn selbst standen aber ganz andere Dinge im Vordergrund. “Die Mannschaft muss verstehen, dass sie das, was sie heute gezeigt hat, jeden Tag vorleben muss – sowohl individuell als auch in der Gruppe. Dann ist sie unangenehm zu bespielen und hat die Qualität Spiele zu gewinnen.”

Wer die Ergebnisse gestern und vorgestern gesehen hat, der weiß, warum mein Rückspiegel immer geputzt ist.

Christian Eichner

Auf der anschließenden Pressekonferenz bekräftigte der Coach noch einmal, dass ihn das Ergebnis “erstmal relativ wenig tangiert” und freute sich lieber darüber, dass seine Mannschaft die beiden “großen Ziele” im Spiel gegen den FCM umsetzte: Die Magdeburger nicht in ihr eigenes Spiel kommen lassen und einen besseren Fußball spielen als noch beim 0:1 in Kiel.

Tabellarisch richtet sich der Blick von Eichner auch mit nun 38 Punkten auf dem Konto weiter nach hinten. “Wer die Ergebnisse gestern und vorgestern gesehen hat, der weiß, warum mein Rückspiegel immer geputzt ist. Deswegen war das heute ein richtig wichtiger Schritt”, verwies er auf den Spieltag, an dem unter anderem die beiden Kellerkinder aus Braunschweig und Rostock gewinnen konnten.

Eichner gewann als Spieler 7:0 gegen Braunschweig

Entsprechend hatte auch der eingestellte Vereinsrekord für den höchsten KSC-Sieg in der eingleisigen 2. Bundesliga keine große Bedeutung. Beim 7:0 gegen Braunschweig in der Saison 2005/06, mit dem die Karlsruher am Sonntag gleichzogen, stand Eichner noch als Spieler auf dem Feld, wie er sich erinnerte.

Den meisten Fans dürfte bei diesem Ergebnis jedoch ein anderes Spiel in den Kopf gekommen sein: Das “Wunder vom Wildpark” in der 2. Runde des UEFA-Cups 1993/94, als der KSC den FC Valencia nach einer 3:1-Hinspiel-Niederlage zuhause mit 7:0 vom Platz fegte. “Logischerweise ist es schön für die Zuschauer, dass sie sich an den größten Erfolg oder das größte Ergebnis aller Zeiten erinnern”, freute sich Eichner.

Für den Trainer zählten unter dem Strich an diesem denkwürdigen Tag aber doch nur drei Dinge: “Die drei Punkte, die 38 auf unserem Konto und, dass wir zu null gespielt haben.”

Eichner überlässt das Träumen den Fans und putzt lieber den Rückspiegel

Mit einem 7:0 hat der Karlsruher SC den Vereinsrekord für den höchsten Sieg in der eingleisigen 2. Bundesliga egalisiert. Diesen stellte Trainer Christian Eichner als Spieler einst selbst mit auf. Das Ergebnis war für den 41-Jährigen jedoch zweitrangig.

KSC-Coach Christain Eichner hatte beim 7:0 gegen Magdeburg einiges zu beklatschen.

KSC-Coach Christain Eichner hatte beim 7:0 gegen Magdeburg einiges zu beklatschen.

picture alliance/dpa

Mit einem fulminanten 7:0 hat sich der Karlsruher SC gegen den 1. FC Magdeburg durchgesetzt und auf Platz sieben der 2. Bundesliga vorgeschoben. “Wir haben ihnen relativ früh den Stecker gezogen und natürlich direkt nachgelegt”, analysierte Marcel Franke, Torschütze zum 1:0, im Nachgang bei Sky. “Heute, da muss man auch ehrlich sein, hat am Ende alles geklappt.”

Klar, dass der ein oder andere Anhänger nach so einem beeindruckenden Auftritt ins Träumen gerät und vielleicht doch noch einmal Richtung Relegationsplatz drei schielt, der weiterhin sechs Punkte entfernt ist. Diesen Traum wollte Trainer Christian Eichner dem Anhang am Sky-Mikrofon auch nicht nehmen. “Es ist etwas Fantastisches, wenn es ein schöner Traum ist. Das werden die Leute hier immer dürfen.”

Für ihn selbst standen aber ganz andere Dinge im Vordergrund. “Die Mannschaft muss verstehen, dass sie das, was sie heute gezeigt hat, jeden Tag vorleben muss – sowohl individuell als auch in der Gruppe. Dann ist sie unangenehm zu bespielen und hat die Qualität Spiele zu gewinnen.”

Wer die Ergebnisse gestern und vorgestern gesehen hat, der weiß, warum mein Rückspiegel immer geputzt ist.

Christian Eichner

Auf der anschließenden Pressekonferenz bekräftigte der Coach noch einmal, dass ihn das Ergebnis “erstmal relativ wenig tangiert” und freute sich lieber darüber, dass seine Mannschaft die beiden “großen Ziele” im Spiel gegen den FCM umsetzte: Die Magdeburger nicht in ihr eigenes Spiel kommen lassen und einen besseren Fußball spielen als noch beim 0:1 in Kiel.

Tabellarisch richtet sich der Blick von Eichner auch mit nun 38 Punkten auf dem Konto weiter nach hinten. “Wer die Ergebnisse gestern und vorgestern gesehen hat, der weiß, warum mein Rückspiegel immer geputzt ist. Deswegen war das heute ein richtig wichtiger Schritt”, verwies er auf den Spieltag, an dem unter anderem die beiden Kellerkinder aus Braunschweig und Rostock gewinnen konnten.

Eichner gewann als Spieler 7:0 gegen Braunschweig

Entsprechend hatte auch der eingestellte Vereinsrekord für den höchsten KSC-Sieg in der eingleisigen 2. Bundesliga keine große Bedeutung. Beim 7:0 gegen Braunschweig in der Saison 2005/06, mit dem die Karlsruher am Sonntag gleichzogen, stand Eichner noch als Spieler auf dem Feld, wie er sich erinnerte.

Den meisten Fans dürfte bei diesem Ergebnis jedoch ein anderes Spiel in den Kopf gekommen sein: Das “Wunder vom Wildpark” in der 2. Runde des UEFA-Cups 1993/94, als der KSC den FC Valencia nach einer 3:1-Hinspiel-Niederlage zuhause mit 7:0 vom Platz fegte. “Logischerweise ist es schön für die Zuschauer, dass sie sich an den größten Erfolg oder das größte Ergebnis aller Zeiten erinnern”, freute sich Eichner.

Für den Trainer zählten unter dem Strich an diesem denkwürdigen Tag aber doch nur drei Dinge: “Die drei Punkte, die 38 auf unserem Konto und, dass wir zu null gespielt haben.”

Vereinsrekord eingestellt: Effizienter KSC schießt Magdeburg mit 7:0 ab

Ein denkwürdiger Nachmittag im Wildparkstadion: Der Karlsruher SC präsentierte sich gnadenlos effizient und überrollte überforderte Magdeburger mit 7:0. Nie gewann der KSC in der 2. Bundesliga höher.

Budu Zivzivadze (re.) überragte gegen Magdeburg mit drei Torbeteiligungen.

Budu Zivzivadze (re.) überragte gegen Magdeburg mit drei Torbeteiligungen.

picture alliance / GES/Markus Gilliar

Der Karlsruher SC musste nach der 0:1-Niederlage in Kiel auch noch einen schweren personellen Rückschlag verkraften. Unter der Woche zog sich Innenverteidiger Bormuth im Training einen Kreuzbandriss zu. Gegen den 1. FC Magdeburg übernahm Beifus die Rolle in der Defensive, außerdem kehrte Nebel nach Gelbsperre für Burnic zurück, der wiederum nach der fünften Gelben zuschauen musste. Offensiv brachte Trainer Christian Eichner Zivzivadze für den angeschlagenen Rapp und stellte zurück auf Doppelspitze.

Magdeburgs Coach Christian Titz konnte nach der 0:1-Niederlage gegen den Club wieder auf den zuletzt rotgesperrten Stamm-Stürmer Schuler setzen, der für Nollenberger begann. In der Defensive fiel Müller kurzfristig krankheitsbedingt aus, weshalb Hoti seinen Part in der Dreierkette übernahm.

Franke köpft früh ein

Und die war in Karlsruhe von Beginn an schwer beschäftigt. Früh scheiterte Zivzivadze noch mit einer Doppelchance (4.), doch nach einem Freistoß von Wanitzek besorgte Franke per Kopfball aus kurzer Distanz die frühe KSC-Führung (8.). Gondorf hatte die große Chance nachzulegen, verpasste mit seinem strammem Distanzschuss aber um Zentimeter (12.).

Doch der KSC lies das schnelle 2:0 folgen – und zwar mit großer Unterstützung von FCM-Verteidiger Heber, der im eigenen Sechzehner gegen Matanovic ins Dribbling ging, nicht vorbeikam und anschließend Zivzivadze in die Füße spielte. Aus zwölf Metern netzte der Georgier sicher ein (13.). Nach einer weiteren Zivzivadze-Chance wurde Gondorf im Strafraum von Bell Bell getroffen, bekam aber keinen Elfmeter zugesprochen (17.).

Zweiter Patzer führt zum 3:0

Dafür sollte die nächste Magdeburger Einladung folgen. Diesmal war es Reimann, der einen viel zu komplizierten Pass zu Elfadli spielte. Der Innenverteidiger konnte den Ball auf Oberschenkelhöhe an der eigenen Strafraumkante nicht verarbeiten, erneut funkte Zivzivadze dazwischen und blieb vor dem Tor eiskalt – 3:0 nach nur 25 Minuten.

2. bundesliga, 26. spieltag

Und der FCM? Der hatte zwar wie gewohnt mehr Ballbesitz, wusste damit aber nahezu nichts anzufangen. Die einzige Ausnahme stellte eine Chance von Ito dar, der Japaner vergab zehn Meter vor dem Tor (32.). Ansonsten fanden die Magdeburger keine Lösungen – die Karlsruher dafür aber umso mehr. Nach einem Konter leitete Zivzivadze eine Herold-Flanke per Hackentrick zu Nebel weiter, der aus zwölf Metern zum 4:0 einschob (40.).

Vier Wechsel zur Pause

FCM-Coach Titz reagierte mit vier Wechseln in der Pause, doch deren Wirkung verpuffte völlig. Jensen traf mit einem traumhaften Volley zwar nur das Lattenkreuz, doch Beifus köpfte den Abpraller zum 5:0 ein (50.). Nur etwa eine Minute später spielte der eingewechselte Bockhorn einen zu kurzen Rückpass zum ebenfalls frischen Lawrence, der den Ball in den Lauf von Matanovic legte. Die Frankfurt-Leihgabe nahm das Geschenk dankend an, ging allein auf Reimann zu und überlupfte den Keeper (51.).

Im weiteren Spielverlauf nahm der KSC ein wenig den Fuß vom Gas, die Magdeburger konnten das aber nicht nutzen. Joker Schleusener (69.) und Jensen (73.) näherten sich gar dem 7:0 an, bevor es auf der Gegenseite erstmals gefährlich wurde. Condé sorgte aus der Distanz dafür, dass sich KSC-Torwart Drewes erstmals auszeichnen musste (77.). Nur zwei Minuten nach der starken Parade machte Drewes dann aber eine sehr unglückliche Figur und lenkte den Ball nach einem Latten-Kopfball von Hugonet ins eigene Tor. Weil er dabei allerdings vom im Abseits stehenden Lawrence angegangen worden war, blieb der Patzer ohne Folgen (79.).

Wanitzek stellt den Rekord ein

Auf der Gegenseite setzte Reimann das Magdeburger Fehler-Festival fort, doch der Torwart konnte seinen Fehlpass in den Fuß von Ersungur ausbügeln, weil der Youngster etwas zu überhastet abschloss. Einmal musste der Schlussmann den Ball aber doch noch aus dem Netz holen: Weil der unglückliche Lawrence eine Flanke des 17-jährigen Zweitliga-Debütanten Ben Farhat mit der Hand abwehrte, durfte Wanitzek vom Punkt ran und stellte mit einem Schuss in die Mitte auf 7:0 (90.+2).

Für den KSC war es der erste Sieg gegen den FCM in der 2. Bundesliga – und einer für die Geschichtsbücher. Die Karlsruher stellten den Vereinsrekord für den höchsten Zweitliga-Sieg ein (gleichgezogen mit dem 7:0 über Eintracht Braunschweig 2005/06), für Magdeburg war es gar die bislang höchste Niederlage in Liga zwei (zuvor 0:4 gegen Hannover).

Für den FCM, der nur noch drei Punkte von Relegationsplatz 16 trennen, bleiben nun zwei Wochen Zeit, um das Debakel aufzuarbeiten, bevor es am Ostersonntag (13.30 Uhr) zuhause gegen Hannover 96 weitergeht. Der KSC empfängt zeitgleich den FC Schalke 04.