KSC muss mehrere Wochen auf Herold verzichten

David Herold stoppte in Paderborn einen Sololauf von Gegenspieler Koen Kostons. Für den KSC-Verteidiger ein Einsatz mit Folgen, er fällt erst einmal aus.

Gestützt musste David Herold am Samstag in Paderborn das Feld verlassen.

Gestützt musste David Herold am Samstag in Paderborn das Feld verlassen.

picture alliance/dpa

Beim Auswärtsspiel in Paderborn hatte der Karlsruher SC einen Doppelschlag der unangenehmen Sorte hinnehmen müssen. In der 18. Minute unterband Linksverteidiger David Herold mit starkem Einsatz ein Solo von Koen Kostons. Dabei stürzte der Paderborner aber auf den Karlsruher, der verletzt liegenblieb. In Unterzahl kassierte der KSC den Gegentreffer (20.), kurz darauf musste Herold ausgewechselt werden (21.).

Sein Team schaffte zwar wenig später durch Igor Matanovic noch den Ausgleich, hat nun aber neun Punkte Rückstand auf Relegationsplatz 3. Die letzte Rest-Hoffnung auf einen Aufstiegsplatz dürfte nun dahin sein. Am Montag folgte zudem noch die bittere Diagnose bei Herold.

Der 21-Jährige, der beim FC Bayern ausgebildet wurde, erlitt eine Bandverletzung am rechten Sprunggelenk und fällt damit mehrere Wochen aus.

Vom Einwechsel- zum Stammspieler

Zu Beginn der Saison kam Herold meist noch als Einwechselspieler zum Einsatz, zuletzt hatte er sich einen Stammplatz erarbeitet und startete achtmal am Stück. In seinen bisher 23 Saisonspielen verzeichnete er in der Liga bei einem kicker-Notenschnitt von 3,15 zwei Scorer-Punkte (ein Tor, ein Assist). Ob weitere Einsätze bis zum Saisonfinale am 19. Mai folgen, teilten die Badener nicht mit.

DFB verteidigt Entscheidungen bei KSC gegen St. Pauli – und lässt dabei Szenen unerwähnt

Viele falsche Entscheidungen, dazu ein Doppelfehler im Verbund mit dem VAR: Vom kicker erhielt Schiedsrichter Michael Bacher für seine Leitung des Spiels zwischen Karlsruhe und dem FC St. Pauli die Note 6. Der DFB verteidigt Bacher in einer Szene öffentlich.

Erhielt vom kicker die Note 6: Referee Michael Bacher.

Erhielt vom kicker die Note 6: Referee Michael Bacher.

IMAGO/Jan Huebner

Die Niederlage in Karlsruhe auf das Schiedsrichter-Team schieben wollte keiner. Doch eine Sequenz beim 1:2 hatte St. Paulis Verantwortungsträger ratlos zurückgelassen. Es geht um die Gelb-Rote Karte für Hauke Wahl nach 77 Minuten.

Denn: Zum einen hatte der Hamburger Verteidiger im Duell mit Igor Matanovic zunächst den Ball getroffen, zudem gab es in der Entstehung der Szene einen klar sichtbaren Tritt von KSC-Verteidiger David Herold auf den Fuß von Manolis Saliakas. Ein Fall für den VAR – und damit Strafstoß für St. Pauli statt in der Folge Gelb-Rot für Wahl. Oder doch nicht?

Werthmann: Korrekt, dass der Video-Assistent nicht eingriff

Der DFB sieht diese Situation zumindest in einer Hinsicht offiziell anders: Rainer Werthmann, der sportliche Leiter der Schiedsrichter in der 2. Bundesliga, nannte die Entscheidung, nicht auf Strafstoß zu entscheiden, “angemessen”.

Es sei korrekt, dass Video-Assistent Pascal Müller nicht eingriff, denn: “Hier muss man den Gesamtablauf der Szene in den Blick nehmen. Herold spielt zuerst im Sprung klar und fair den Ball. Der anschließende Tritt auf den Fuß von Saliakas geschieht in der natürlichen Abstellbewegung des Fußes. Der Verteidiger ist dabei in der Drehbewegung weder zum Gegner orientiert, der sich hinter ihm befindet und den er deshalb nicht sieht, noch in einem Zweikampf um den Ball mit ihm. Auch Fahrlässigkeit liegt nicht vor, selbst wenn der Treffer deutlich ist. Somit ist Herolds Einsatz nicht als Foulspiel zu bewerten.”

Herolds Tritt wegen nicht vorliegender Absicht als nicht strafbar zu werten, ist zumindest diskutabel. Was im Statement außerdem fehlt, ist die Bewertung des folgenden und falsch bewerteten Zweikampfs zwischen Wahl und Matanovic.

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Ebenso unerwähnt bleibt, dass in der Nachbereitung des Spiels noch eine weitere Szene in den Fokus gerückt war: das Tor von Jackson Irvine zum vermeintlichen 2:1 für die Kiez-Kicker in der 53. Minute. Nach VAR-Eingriff hatte Bacher den Treffer zurückgenommen, weil St. Paulis Aljoscha Kemlein zuvor im Abseits gestanden hatte. Die Auswertung der Bilder aber zeigt, dass im darauffolgenden “Pingpong” der Ball bei KSC-Verteidiger Marcel Beifus landete, der die Möglichkeit hatte, kontrolliert zu klären, aber unsauber Irvine anschoss – damit wäre nach der Regelauslegung eine neue Spielsituation entstanden und der Treffer korrekt gewesen.

Die kicker-Benotung lag nicht nur in jener Szene begründet, die Werthmann aufgegriffen hat. Und St. Paulis Ärger ist auch durch das Statement nicht verraucht. Wahl war unmittelbar nach der Partie fast sprachlos am Sky-Mikrofon:  “Ich muss aufpassen, was ich sage, sonst kriege ich auf den Deckel und es heißt, ich würde den Schiedsrichter diffamieren. Aber es ist ein klares Stempeln im Strafraum.” Für Fabian Hürzeler war es gar “der klarste nicht gegebene Elfmeter der Saison, der übersehen wurde.”

“Angemessen”: DFB verteidigt Entscheidungen bei KSC gegen St. Pauli

Viele falsche Entscheidungen, dazu ein Doppelfehler im Verbund mit dem VAR: Vom kicker erhielt Schiedsrichter Michael Bacher für seine Leitung des Spiels zwischen Karlsruhe und dem FC St. Pauli die Note 6. Vom DFB wurde die Aufreger-Szene dagegen ganz anders bewertet.

Erhielt vom kicker die Note 6: Referee Michael Bacher.

Erhielt vom kicker die Note 6: Referee Michael Bacher.

IMAGO/Jan Huebner

Die Niederlage in Karlsruhe auf das Schiedsrichter-Team schieben wollte keiner. Doch eine Sequenz beim 1:2 hatte St. Paulis Verantwortungsträger doch ratlos zurückgelassen. Es geht um die Gelb-Rote Karte für Hauke Wahl nach 77 Minuten.

Denn: Zu der Situation, in der der Verteidiger gegen Igor Matanovic zudem erst den Ball spielte, hätte es gar nicht kommen dürfen, da KSC-Verteidiger David Herold in der Entstehung ganz klar mit offener Sohle Manolis Saliakas im Strafraum erwischt hatte. Ein Vergehen, das spätestens durch den VAR zwingend geahndet hätte werden müssen. Ein Strafstoß für St. Pauli wäre zwingend gewesen.

“Sünder” Wahl hatte die Betrachtung der entscheidenden Szenen am Sky-Bildschirm regelrecht die Sprache verschlagen: “Ich muss aufpassen, was ich sage, sonst kriege ich auf den Deckel und es heißt, ich würde den Schiedsrichter diffamieren. Aber es ist ein klares Stempeln im Strafraum.”

Kurz vor Mitternacht hatten St. Paulis Verantwortungsträger noch eine Aufklärung durch Schiedsrichter Michael Bacher (kicker-Note 6) eingefordert – vergebens. Antworten auf die Fragen, weshalb der VAR stumm blieb, erhielt St. Pauli bis zum Sonntag nicht. Erst am Montagnachmittag nahm die sportliche Leitung der Unparteiischen auf der DFB-Website zu dieser Szene Stellung.

Werthmann: Korrekt, dass der Video-Assistent nicht eingriff

Rainer Werthmann, der sportliche Leiter der Schiedsrichter in der 2. Bundesliga, nannte die Entscheidung “angemessen”. Es sei korrekt, dass Video-Assistent Pascal Müller nicht eingriff. Werthmann meint: “Hier muss man den Gesamtablauf der Szene in den Blick nehmen. Herold spielt zuerst im Sprung klar und fair den Ball. Der anschließende Tritt auf den Fuß von Saliakas geschieht in der natürlichen Abstellbewegung des Fußes. Der Verteidiger ist dabei in der Drehbewegung weder zum Gegner orientiert, der sich hinter ihm befindet und den er deshalb nicht sieht, noch in einem Zweikampf um den Ball mit ihm. Auch Fahrlässigkeit liegt nicht vor, selbst wenn der Treffer deutlich ist. Somit ist Herolds Einsatz nicht als Foulspiel zu bewerten.”

“Angemessen”: DFB verteidigt Entscheidungen bei KSC gegen St. Pauli

Viele falsche Entscheidungen, dazu ein Doppelfehler im Verbund mit dem VAR: Vom kicker erhielt Schiedsrichter Michael Bacher für seine Leitung des Spiels zwischen Karlsruhe und dem FC St. Pauli die Note 6. Vom DFB wurde die Aufreger-Szene dagegen ganz anders bewertet.

Erhielt vom kicker die Note 6: Referee Michael Bacher.

Erhielt vom kicker die Note 6: Referee Michael Bacher.

IMAGO/Jan Huebner

Die Niederlage in Karlsruhe auf das Schiedsrichter-Team schieben wollte keiner. Doch eine Sequenz beim 1:2 hatte St. Paulis Verantwortungsträger doch ratlos zurückgelassen. Es geht um die Gelb-Rote Karte für Hauke Wahl nach 77 Minuten.

Denn: Zu der Situation, in der der Verteidiger gegen Igor Matanovic zudem erst den Ball spielte, hätte es gar nicht kommen dürfen, da KSC-Verteidiger David Herold in der Entstehung ganz klar mit offener Sohle Manolis Saliakas im Strafraum erwischt hatte. Ein Vergehen, das spätestens durch den VAR zwingend geahndet hätte werden müssen. Ein Strafstoß für St. Pauli wäre zwingend gewesen.

“Sünder” Wahl hatte die Betrachtung der entscheidenden Szenen am Sky-Bildschirm regelrecht die Sprache verschlagen: “Ich muss aufpassen, was ich sage, sonst kriege ich auf den Deckel und es heißt, ich würde den Schiedsrichter diffamieren. Aber es ist ein klares Stempeln im Strafraum.”

Kurz vor Mitternacht hatten St. Paulis Verantwortungsträger noch eine Aufklärung durch Schiedsrichter Michael Bacher (kicker-Note 6) eingefordert – vergebens. Antworten auf die Fragen, weshalb der VAR stumm blieb, erhielt St. Pauli bis zum Sonntag nicht. Erst am Montagnachmittag nahm die sportliche Leitung der Unparteiischen auf der DFB-Website zu dieser Szene Stellung.

Werthmann: Korrekt, dass der Video-Assistent nicht eingriff

Rainer Werthmann, der sportliche Leiter der Schiedsrichter in der 2. Bundesliga, nannte die Entscheidung “angemessen”. Es sei korrekt, dass Video-Assistent Pascal Müller nicht eingriff. Werthmann meint: “Hier muss man den Gesamtablauf der Szene in den Blick nehmen. Herold spielt zuerst im Sprung klar und fair den Ball. Der anschließende Tritt auf den Fuß von Saliakas geschieht in der natürlichen Abstellbewegung des Fußes. Der Verteidiger ist dabei in der Drehbewegung weder zum Gegner orientiert, der sich hinter ihm befindet und den er deshalb nicht sieht, noch in einem Zweikampf um den Ball mit ihm. Auch Fahrlässigkeit liegt nicht vor, selbst wenn der Treffer deutlich ist. Somit ist Herolds Einsatz nicht als Foulspiel zu bewerten.”