“Sehr viel Drecksarbeit”: Matanovic erleichtert nach Sieg über St. Pauli

Die Aufgabe gegen den Spitzenreiter der Liga zwei war keine leichte. Das wusste man auch beim KSC, entsprechend erleichtert war man im Anschluss an die Partie. Christian Eichner äußerte sich auch zu den Differenzen mit Fabian Hürzeler, zollte den Hanseaten aber gleichzeitig “großen Respekt”.

Bei den Spielern des Karlsruher SC herrschte nach dem Erfolg über den FC St. Pauli Freude.

Bei den Spielern des Karlsruher SC herrschte nach dem Erfolg über den FC St. Pauli Freude.

IMAGO/Jan Huebner

“Es war das Spiel, was wir uns im Voraus versprochen haben”, beurteilte KSC-Trainer Christian Eichner im Anschluss an die Partie bei Sky. “Wir mussten eine gewisse Intensität auf den Platz bringen” und vor allem “mehr den Ball haben, um zu atmen”, so Eichner mit Blick auf das Hinspiel, in dem der KSC bis zur 80. Minute mit 1:0 geführt, das Spiel am Ende aber noch aus der Hand gegeben hatte. Insgesamt müsse man St. Pauli “großen Respekt” zollen, denn: “Du kannst nicht alles verhindern gegen diese Mannschaft”.

Eichner: “Das gehört dazu, danach gibt man sich die Hand”

2. Bundesliga, 18. Spieltag

Versöhnliche Worte gegenüber dem Gegner, was während der 90 Minuten nicht immer zu erkennen war. Denn in einer insgesamt sehr emotionalen Partie mit ebenso emotionalen Trainern an der Seitenlinie war es keine Überraschung, dass Eichner und sein Gegenüber Fabian Hürzeler die ein oder andere Meinungsverschiedenheit austauschten. Eine insgesamt “maximal unglückliche” Leitung des Unparteiischen habe da nicht gegengesteuert. “Wenn wir uns nicht gut behandelt fühlen”, leitete Eichner ein, könne man “das durchaus auch sachlich rüberbringen”, sagte er mit Blick auf eines der Gespräche mit Hürzeler. “Das gehört dazu, danach gibt man sich die Hand. Und danach sehen wir uns nicht mehr, weil St. Pauli hochgeht.”

Einer, der den Hanseaten den Aufstieg auch gönnen würde, ist die Ex-St. Pauli-Leihgabe Igor Matanovic, der zu einigen der ehemaligen Mitspieler noch guten Kontakt pflegt und auch sonst seinem Ex-Team die Daumen drückt, daraus machte er keinen Hehl. “Damals, als wir gegen den HSV gewonnen haben, hat sich mein St.-Pauli-Herz gefreut, aber jetzt ist es aktuell einfach mein Job, für den KSC zu arbeiten und heute war das einfach Arbeit und die Arbeit hat sich gelohnt.” Zu seiner Aufgabe gehörte unter anderem, “dass ich sehr, sehr viel Drecksarbeit machen muss. Sehr, sehr viel gegen den Ball arbeiten muss und das hat heute ganz gut geklappt”.

Nebel froh über Scoring-Output in der Rückrunde

Was dagegen nicht so gut klappte, war das Verteidigen von Eckbällen. “Eigentlich kenne ich die Jungs und ich weiß, dass der Zielspieler Irvine ist und das man ihn eigentlich nicht zu oft köpfen lassen darf”, fand er klare Worte. Nicht nur habe Irvine per Kopf den Treffer zum 1:1 erzielt, auch “in der zweiten Halbzeit kann er zwei weitere Eckball-Tore schießen und das darf uns einfach in Zukunft nicht passieren, da müssen wir bis zum Schluss konsequenter verteidigen.”

Dies geschah nicht, sodass der KSC sich am Ende mit dem Siegtreffer zum 2:1 belohnte. Spielentscheidender Mann war dabei Paul Nebel, der bereits seinen dritten Treffer in den letzten fünf Spielen verbuchte und maßgeblich an der aufsteigenden Form der Badener beteiligt ist. “Ich bin froh, dass ich mich in der Rückrunde mit Scorern belohne, weil das hat in der Hinrunde vielleicht ein bisschen gefehlt.” Dass er Leistungsträger seiner Elf ist, steht außer Frage. Ob die Leihgabe von Mainz 05 auch noch über den Sommer hinaus beim KSC bleibt, ist derweil unklar. “Es ist noch nichts entscheiden.” Klar sei aber, dass er sich “super wohl” fühle. Erst einmal sei sein Ziel jedoch, “weiter Gas zu geben”. Am besten schon am kommenden Wochenende, wenn der KSC zu Gast in Paderborn ist und die nächsten drei Punkte einfahren will.