Gladbachs Lainer angefressen: “In den letzten 20 Minuten muss es brennen”

Gladbach kassiert gegen Dortmund eine 1:2-Niederlage und hadert damit, kein Kapital aus der langen Überzahl geschlagen zu haben. Stefan Lainer legte bei seiner Analyse den Finger in die Wunde – und sprach über einen möglichen Verbleib im Borussia-Park.

Bleibt wohl trotz seines aktuell noch im Sommer auslaufenden Vertrags über die Saison hinaus in Gladbach: Stefan Lainer.

Bleibt wohl trotz seines aktuell noch im Sommer auslaufenden Vertrags über die Saison hinaus in Gladbach: Stefan Lainer.

IMAGO/fohlenfoto

Je häufiger Stefan Lainer das Spiel Revue passieren ließ, desto klarer wurde er in seinen Ansagen. Für mächtig Frust sorgte beim Rechtsverteidiger vor allem das Spiel in Überzahl, speziell in der Endphase der Begegnung. “In den letzten 20 Minuten muss es brennen. Die Dortmunder sind ein Mann weniger, die haben drei Tage vorher gespielt, die sind tot. Hintenraus müssen wir es erzwingen – fertig, aus!”, ärgerte sich Lainer.

Mehr “Überzeugung” hätte die Mannschaft in Überzahl an den Tag legen müssen, nachdem der BVB unter der Woche im Champions-League-Einsatz bei Atletico Madrid (1:2) gewesen war. “Dortmund war schlagbar heute”, sagte der Österreicher. “Wir haben versucht, alles reinzuhauen. Aber wir haben aus der Roten Karte einfach zu wenig gemacht, zu wenig Kapital daraus geschlagen. Wir hätten noch mehr den Ausgleich erzwingen müssen.”

Lainer kann sich mit der Leistung arrangieren

Zwar gab es durchaus Möglichkeiten auf das 2:2, etwa durch den eingewechselten Tomas Cvancara. “Aber wir haben die Chancen am Ende eben nicht genutzt. Die Dortmunder waren bei ihren Chancen eiskalt. Das war der Unterschied”, sagte Lainer und bemängelte zudem die “zu leichten Gegentore”, die zum frühen 0:2-Rückstand geführt hatten.

Generell konnte er sich mit der Leistung der Fohlenelf allerdings arrangieren. Über 90 Minuten sei der Auftritt “in Ordnung” gewesen, befand der 31-Jährige. “Wir haben gekämpft. Wir haben alles gegeben. Am Ende hat dann vielleicht die individuelle Qualität von Dortmund den Ausschlag gegeben.”

Für Lainer selbst war schon in der 64. Minute Schluss. Mit mehreren offensiven Einwechslungen und Umstellungen versuchte Trainer Gerardo Seoane, der Mannschaft frische Impulse zu geben. Seit Wolfsburg hat sich Lainer aber wieder in der Startelf etabliert, stand jetzt zum zweiten Mal in Folge wieder in Anfangsformation und dürfte, sollte es vorerst beim 3-4-3-System bleiben, auch im Auswärtsspiel bei der TSG Hoffenheim wieder erste Wahl sein.

Ich genieße jede Minute. Ich spiele extrem gerne in diesem Stadion, vor diesen Fans.

Stefan Lainer

“Ich genieße jede Minute. Ich spiele extrem gerne in diesem Stadion, vor diesen Fans. Ich hätte mir nur gewünscht, dass wir nach Wolfsburg eine Serie starten. Deswegen bin ich schon enttäuscht”, sagte Lainer. Und wie sieht es mit seiner Zukunft aus? Will Lainer, dessen Vertrag nach der Saison ausläuft, auch ab Sommer weiter vor dem Publikum im Borussia-Park seine Heimspiele bestreiten? Lainers Antwort verrät die Tendenz: “Das kann ich mir sehr gut vorstellen.”

Bedeutet: Es sieht schwer danach aus, dass die Borussen und Lainer weiter gemeinsame Sache machen und auch über den Sommer hinaus zusammenarbeiten.

Jan Lustig

Seoane hakt Koné längst noch nicht ab

Das Spiel von Borussia Mönchengladbach gegen Borussia Dortmund wird Manu Koné definitiv verpassen. Der verletzte Mittelfeldspieler soll aber noch in dieser Saison zurückkehren. Wie geht es nach der Saison für ihn weiter?

Gladbachs Manu Koné könnte gegen Union sein Comeback geben.

Gladbachs Manu Koné könnte gegen Union sein Comeback geben.

IMAGO/Laci Perenyi

Ein Name tauchte in dieser Saison sehr viel häufiger auf der Verletztenliste auf als es den Gladbachern lieb war: Manu Koné. Ein Fixpunkt sollte der dynamische und physisch starke Franzose im Spiel der Borussia sein, einer der Leistungsträger im umgebauten Team, einer derjenigen, der die Kollegen mit seiner Spielweise auch mal mitreißen kann. Doch statt Säule der Mannschaft zu werden, war Koné vor allem Wackelkandidat. Mal verletzt, dann wieder, selbst wenn er einsatzbereit war, körperlich nicht immer bei 100 Prozent. Auf lediglich 18 Ligaeinsätze (ein Tor, zwei Assists) kommt der Rechtsfuß. Nur in sieben Begegnungen stand er über die volle Distanz auf dem Platz.

Auch das Heimspiel gegen Borussia Dortmund am Samstag wird Koné verpassen. Mit dem Muskelfaserriss im Oberschenkel, den sich der 22-Jährige Ende März beim Einsatz für Frankreichs U 23 zugezogen hat, muss weiter vorsichtig umgegangen werden, zu groß darf die Belastung jetzt noch nicht werden. Das zunächst befürchtete Saisonende bedeutet die Verletzung allerdings nicht.

“Er wird wahrscheinlich Mitte, Ende nächster Woche kleine Teile des Mannschaftstrainings mitmachen. Der Verlauf ist positiv, wir gehen aber kein Risiko ein”, sagte Gerardo Seoane auf der Pressekonferenz. Der Trainer rechnet fest mit Konés Rückkehr für die letzten Spieltage. “Ich glaube, dass wir ihn in dieser Saison noch spielen sehen werden. Nächste Woche vielleicht noch nicht, aber danach sind drei, vier Wochen vorbei, die so eine Verletzung normalerweise braucht.”

Comeback gegen Union?

Nächste Woche, das wäre das Auswärtsspiel bei der TSG Hoffenheim, das Koné noch verpassen dürfte. Realistischer erscheint also ein Comeback gegen Union Berlin. Anschließend stehen noch die Begegnungen mit Werder Bremen, Eintracht Frankfurt und dem VfB Stuttgart auf dem Spielplan.

Die größte Frage mit Blickrichtung Sommer bleibt, wie Konés Zukunft aussieht. Dass der Rechtsfuß, der als wertvollster Spieler im Kader gilt, gerne den Schritt zu einem Top-Klub machen würde, ist ein offenes Geheimnis. Sein großes Potenzial ist natürlich bekannt, allerdings dürfte der Kreis an Interessenten nach dieser auch für ihn persönlich enttäuschenden Saison nicht unbedingt größer geworden sein.

Vertrag ohne Ausstiegsklausel

In Gladbach besitzt Koné bis zum Sommer 2026 einen “blitzsauberen Vertrag”, wie Geschäftsführer Stephan Schippers sagt. Heißt: Einen Vertrag ohne Ausstiegsklausel. Spült ein Koné-Verkauf die erwarteten Millionen in die Klubkasse, würde dies die geplanten, weiteren Kaderveränderungen erheblich vereinfachen.

Jan Lustig

113 km/h! Itakura packt die rechte Klebe aus

Sein Tor zum Ausgleich leitete am Sonntag die Wende ein und brachte den 3:1-Sieg von Borussia Mönchengladbach beim VfL Wolfsburg auf den Weg. Was das Besondere am dritten Saisontor von Ko Itakura war und wie er seine neue Position im Mittelfeld erlebte.

Traf in Wolfsburg zum zwischenzeitlichen 1:1: Gladbachs Ko Itakura.

Traf in Wolfsburg zum zwischenzeitlichen 1:1: Gladbachs Ko Itakura.

IMAGO/Christian Schroedter

Mit einer Geschwindigkeit von 113 km/h wurde der Schuss von Ko Itakura gemessen, der, nachdem ihn Wolfsburgs Moritz Jenz unhaltbar für seinen Torwart Pavao Pervan abgefälscht hatte, im Kasten der Gastgeber landete. Es war der Schlüsselmoment des Spiels – und der härteste erfolgreiche Schussversuch am vergangenen Bundesliga-Spieltag. Plötzlich packt Itakura seine rechte Klebe aus.

“Gut zu wissen, dass ich so einen harten Schuss habe”, schmunzelte Itakura über seinen Rekordwert. Der Japaner nahm aus der überraschenden Statistik aber auch noch eine Lehre für die restlichen Spieltage mit: “Wenn ich in Zukunft in ähnlicher Position die Gelegenheit zum Abschluss bekomme, werde ich es auf jeden Fall wieder versuchen.”

Seoanes Schachzug wird zum Treffer

Itakura war nicht nur wegen seines Torerfolgs ein wichtiger Faktor für den zweiten Gladbacher Auswärtssieg der Saison. Der Schachzug von Trainer Gerardo Seoane, den etatmäßigen Innenverteidiger auf die Sechserposition neben Julian Weigl vorzuziehen, erwies sich als Treffer. Mit einer Doppelsechs und dem 3-4-3-System, das gegen den Ball zu einem 5-4-1 wurde, erlangte das Team deutlich mehr Stabilität als in den Wochen zuvor.

“Wir haben in den vergangenen Wochen nicht viele Punkte eingefahren und zu viele Gegentore hinnehmen müssen. Deshalb war es wichtig, den Fokus noch stärker auf die Defensive zu legen”, erklärte der 27-Jährige. Itakura war mit dem Ergebnis zufrieden: “Wenn wir es dann schaffen, sicher zu stehen und dadurch Bälle zu erobern, können wir auch offensiv gut umschalten – das haben wir in Wolfsburg gezeigt.”

Itakura auf der Sechs: “Hat ganz gut geklappt”

Das defensive Mittelfeld ist natürlich kein unbekanntes Terrain für den Nationalspieler. Auch in Gladbach hat Itakura schon einige Spiele auf der Sechs absolviert. Nach dem geglückten Versuch in Wolfsburg als Partner von Weigl könnte es dieses Mal aber zu einer längerfristigen Lösung werden, an der Seoane vielleicht sogar bis Saisonende festhält.

“Wenn man lange Zeit immer nur im Abwehrzentrum spielt, braucht es eine Weile, um sich wieder auf der Sechs zurechtzufinden. Aber in Wolfsburg war mir meine Rolle sehr klar. Ich sollte gemeinsam mit Julian Weigl für Stabilität im defensiven Mittelfeld sorgen. Ich habe versucht, diese Rolle bestmöglich auszufüllen und sowohl unsere Innenverteidiger als auch unsere Angreifer zu unterstützen. Das hat ganz gut geklappt”, meinte Itakura.

Mit neuem Selbstvertrauen gegen Dortmund?

Und seine Erwartung für Samstag, wenn es zuhause gegen Borussia Dortmund geht? “Die Dortmunder haben eine sehr gute Mannschaft, daher wird es sicher keine leichte Aufgabe für uns. Aber wir spielen zuhause vor unseren Fans, die uns sicher wieder fantastisch unterstützen werden”, blickt Itakura voraus. “Zudem haben wir nach dem Sieg in Wolfsburg neues Selbstvertrauen getankt. Das wollen wir mit in das Spiel am Samstag nehmen.”

Jan Lustig

Positive Signale von Neuhaus für Dortmund

Leichte Entspannung in einer wichtigen Personalie bei Borussia Mönchengladbach: Florian Neuhaus, der zuletzt verletzt ausgefallen war, könnte am Samstag wieder zur Verfügung stehen.

Florian Neuhaus nähert sich seinem Comeback.

Florian Neuhaus nähert sich seinem Comeback.

IMAGO/fohlenfoto

Unter den Augen des aktuellen Fußballlehrer-Jahrgangs aus der Schweiz, der für eine Woche im Borussia-Park und bei Landsmann Gerardo Seoane hospitiert, betrat Florian Neuhaus am Dienstagnachmittag mit seinen Teamkollegen den Trainingsplatz. Die Achillessehnenbeschwerden, die den Mittelfeldspieler am Mitwirken im Auswärtsspiel beim VfL Wolfsburg hinderten, sind weitestgehend ausgestanden.

Neuhaus konnte bei der ersten Einheit der neuen Trainingswoche weite Teile des Programms absolvieren. Für grünes Licht ist es allerdings noch zu früh, was das nächste Heimspiel gegen Borussia Dortmund angeht. Abgewartet werden muss jetzt, wie Neuhaus‘ Achillessehne auf die Belastung im Training reagiert. Frühestens am Donnerstag dürfte absehbar sein, ob der Mittelfeldmann den Gladbacher Kader am Samstag wieder verstärken kann. Wenn die Fohlen gegen Dortmund den nächsten Anlauf nehmen, zum ersten Mal seit über zwei Jahren zwei Bundesligasiege hintereinander einzufahren.

Das letzte Mal gelang dies den Borussen im März 2022 mit Erfolgen gegen Hertha (2:0) und in Bochum (2:0). “Der Sieg in Wolfsburg hat uns einen Energieschub gegeben. Doch wir müssen konzentriert weiterarbeiten, denn gegen Dortmund erwartet uns wieder ein ganz anderes Spiel”, sagte Seoane nach der Einheit.

Kramer pausiert weiter – Individuelle Einheit für Koné

Der komplette Kader stand dem VfL-Trainer am Dienstag trotz der Neuhaus-Rückkehr nicht zur Verfügung. Mittelfeldspieler Christoph Kramer, der schon in Wolfsburg erkrankt ausgefallen war, pausierte immer noch. Manu Koné (Muskelfaserriss im Oberschenkel) absolvierte eine individuelle Einheit. Tony Jantschke laboriert weiter an Adduktorenproblemen. Und Alassane Plea kam am Dienstag aus Gründen der Belastungssteuerung nicht mit auf den Platz, zumal er angeschlagen (Schlag auf die Wade) aus dem Wolfsburg-Spiel kam. Der Franzose soll, so der Plan, am Mittwoch wieder mit der Mannschaft trainieren.

Jan Lustig

DFL schließt Regionalkonferenzen zu Investorenabbruch ab

Kurz vor dem Start der nationalen Medienrechteausschreibung schließt die DFL nach kicker-Recherchen die zur Aussprache angedachten Regionalkonferenzen ab. Nach dem Stress um den Einstieg eines Partners geht es dabei offenbar erstaunlich harmonisch zu, spannend lesen sich Angaben zu den Gesprächen mit CVC.

Seit Februar offiziell vom Tisch: Ein potenzieller Investoren-Deal für die DFL.

Seit Februar offiziell vom Tisch: Ein potenzieller Investoren-Deal für die DFL.

IMAGO/Nico Herbertz

Denn laut der Sitzungsunterlage “Liga- und Geschäftsentwicklung” hätte die Luxemburger Private-Equity-Firma, mit der die Liga-Geschäftsführer Dr. Marc Lenz und Dr. Steffen Merkel verhandelt hatten, sogar selbst eine Streamingplattform mit eingebracht in die Partnerschaft. Das zumindest war demnach das Zwischenergebnis zum Zeitpunkt des Abbruchs der Gespräche Ende Februar. Zu diesem hatte sich das DFL-Präsidium durchgerungen nach den Kontroversen um die Stimmabgabe von Hannover-96-Geschäftsführer Martin Kind und die daraus resultierenden Fanproteste. BVB-Geschäftsführer Hans-Joachim Watzke, der Sprecher des Liga-Präsidiums, hatte daraufhin Regionalkonferenzen zur Aussprache und zur Zukunft der Liga angekündigt.

Diese fanden nun in den vergangenen Tagen in München, Hamburg und Düsseldorf statt. Der ob der scharfen Diskussionen im Januar und Februar durchaus nicht auszuschließende Bruch blieb aus. Sitzungsteilnehmer berichten von klaren Worten der verschiedenen Lager zu dem Prozedere, aber nicht im Stile einer Abrechnung. Sowohl die Kommunikation zwischen Liga und Klubs, aber auch zwischen Klubs und deren Aufsichts- und Mitgliedergremien war Thema.

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Der kicker-Reporter berichtet: Wie kam es zu Dardais PK-Flucht?


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In Anbetracht der am 15. April beginnenden Ausschreibung der nationalen Medienrechte, also der wichtigsten Einnahmequelle von Bundesliga und 2. Liga, scheint offenbar Konsens darüber zu herrschen, über Zukunftsinvestitionen erst konkret zu sprechen, wenn klar ist, wie viel die Liga künftig hieraus erlöst. Aktuell sind es pro Saison 1,1 Milliarden Euro. Ein Verbleib auf diesem Niveau gälte in der Branche als Erfolg.

Pläne für Streamingplattform auf Eis gelegt

Oben genannter Sitzungsunterlage zufolge hätte sich die Partnerschaft mit CVC laut Zwischenergebnis wohl eher bei sechs als bei den stets kommunizierten acht Prozent eingependelt, eben weil die Luxemburger eine OTT-Plattform miteingebracht hätten und die Liga so diesen Teil der für Investitionen geplante Summe nicht benötigt hätte. Zudem hätte sich der aktuelle Abgabensatz – also das, was zur Finanzierung von Investitionen und Infrastruktur von den Medienerlösen einbehalten und nicht an die Klubs ausgekehrt wird – von 7,75 Prozent auf 4 bis 5 Prozent reduzieren können. Weil CVC auch Kosten für die Liga-Tochter hätte tragen müssen, die die Medienrechte verwalten sollte in dem Lizenzmodell. Zudem waren Gespräche über einen Sicherungsfonds angedacht für Extremfälle wie eine erneute Pandemie oder den Ausfall zahlender Partner, wie ihn die Liga etwa 2020 mit einem TV-Sender aus China zu überbrücken hatte.

Wie aber geht es nun weiter? Die Pläne für eine Streamingplattform sind für den Moment auf Eis gelegt, weil derzeit nicht genügend Geld vorhanden ist. Zudem soll sich das Liga-Präsidium nach der so wichtigen Vergabe der nationalen Medienrechte konkret mit der Frage befassen, wofür Bundesliga und 2. Liga im Milliardenbusiness Profifußball stehen wollen.

Benni Hofmann

Thema
Die Liga und der “strategische Partner”

Die Diskussion um einen DFL-Investor

zum Thema

  • Für Investitionen u.a. in Digitalisierung wollte die DFL-Führung Kapital von einen Investor einholen.
  • Die erforderliche Zwei-Drittel-Mehrheit wurde bei der geheimen Abstimmung auf die Stimme genau erreicht.
  • Nach einer außerordentlichen Sitzung hat die DFL beschlossen, den Partnerprozess nicht weiterzuführen. 

Neue Sorgen für Seoane: Neuhaus fraglich für Wolfsburg

Im Mittelfeld von Borussia Mönchengladbach droht der nächste Ausfall: Hinter dem Einsatz von Florian Neuhaus im Auswärtsspiel beim VfL Wolfsburg steht ein Fragezeichen. Trainer Gerado Seoane hat über die Personalie und die Lehren aus der Pleite gegen Freiburg gesprochen.

Stand in 23 der 27 Gladbacher Bundesliga-Spiele in der aktuellen Saison auf dem Rasen: Florian Neuhaus.

Stand in 23 der 27 Gladbacher Bundesliga-Spiele in der aktuellen Saison auf dem Rasen: Florian Neuhaus.

IMAGO/Sven Simon

Auf der turnusmäßigen Pressekonferenz lieferte Seoane die Erklärung, warum Neuhaus am Freitag im Mannschaftstraining fehlte. “Florian Neuhaus ist fraglich für Wolfsburg. Er trägt schon seit längerem eine Reizung der Achillessehne mit sich herum, die gestern stärker wurde. Wir werden morgen entscheiden, ob es für ihn noch reicht. Heute konnte er nur individuell trainieren”, erklärte der VfL-Coach.

Ein Ausfall von Neuhaus würde die Sorgen der Borussen im Mittelfeld verstärken. Durch die Verletzung von Manu Koné (Muskelfaserriss) fehlt bereits ein wichtiger Baustein in der Zentrale. Muss auch Neuhaus passen, könnte das eine neue Chance für Christoph Kramer bedeuten, der zuletzt viermal in Folge ohne Spielzeit blieb und an den vergangenen sieben Spieltagen nur beim 5:2-Heimsieg gegen den VfL Bochum (Einwechslung in der 82. Minute) zum Einsatz kam.

Einblick in seine Gedanken, was die Aufstellung für Sonntag betrifft, wollte Seoane nicht geben und sagte über Kramers Startelf-Perspektive: “Alles ist möglich. Chris kam im Testspiel während der Länderspielpause 80 Minuten lang zum Einsatz, er ist, wie die anderen Spieler auch, im Rhythmus.”

Seoane fordert Reaktion nach “harter Niederlage”

Veränderungen in der Startelf würden nach dem 0:3 gegen Freiburg ohnehin nicht überraschen. Zwei Kandidaten, über die als belebende Elemente für die Offensive nachgedacht werden muss, sind Alassane Plea und Tomas Cvancara. Beide Offensivkräfte feierten am Samstag nach längeren Verletzungspausen ihr Comeback.

Ob es von der Physis her schon für ein Spiel von Beginn an reicht? “Beide haben in dieser Woche alle Einheiten ohne Probleme absolviert. Man merkt, dass bei ihnen die Belastung im Training zunehmend erhöht wurde, deshalb spüren sie noch eine gewisse Müdigkeit. Wir werden morgen entscheiden, wie viel Einsatzzeit bei ihnen möglich ist und ob sie dann von Anfang an spielen oder reinkommen”, sagte Seoane.

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Rückblickend auf das Freiburg-Spiel sprach der Schweizer von einer “harten Niederlage” und betonte: “Wir alle sind jetzt gefordert, eine Reaktion zu zeigen.” Seoane fordert vor allem eine bessere Defensivleistung mit “mehr Rigorosität im direkten Duell, dass wir die Räume eng machen und Aggressivität auf den Ball bringen”.

Ein Hoffnungsschimmer: Ausgerechnet gegen Wolfsburg gelang das in dieser Saison recht gut. Das Heimspiel in der Hinrunde gewannen die Borussen klar mit 4:0. Außerdem setzte sich die Seoane-Elf im Achtelfinale des DFB-Pokals gegen die Wölfe durch und siegte durch ein ganz spätes Koné-Tor 1:0 nach Verlängerung.

Jan Lustig

Gladbach leidet mit: Kreuzbandriss bei Borges Sanches

Statt mit viel Spielpraxis wird Yvandro Borges Sanches seine Leihe zum NEC Nijmegen nun als Langzeitverletzter beenden. Der Gladbacher erlitt einen Kreuzbandriss.

Bitterer Moment: Yvandro Borges Sanches zog sich am Dienstag einen Kreuzbandriss zu.

Bitterer Moment: Yvandro Borges Sanches zog sich am Dienstag einen Kreuzbandriss zu.

picture alliance / BEAUTIFUL SPORTS

Yvandro Borges Sanches muss eine monatelange Zwangspause einlegen. Der 19 Jahre junge Offensivspieler, der derzeit von Borussia Mönchengladbach an den niederländischen Erstligisten NEC Nijmegen ausgeliehen ist, hat sich nach Angaben beider Klubs in der Schlussphase des jüngsten Ligaspiels bei Fortuna Sittard (1:1) am Dienstag einen Riss des vorderen Kreuzbands im rechten Knie zugezogen. Borges Sanches war zur Pause eingewechselt worden.

“Das ist eine bittere Nachricht für Yvandro. Wir wünschen ihm alles Gute bei seiner Genesung und werden ihn bei seinem Comeback in allen Belangen unterstützen”, sagt Borussias Sport-Geschäftsführer Roland Virkus. Wie die Fohlen mitteilten, kehrt Borges Sanches zur Planung der weiteren ärztlichen Versorgung vorzeitig nach Mönchengladbach zurück.

Der 25-malige luxemburgische Nationalspieler hatte im Winter seinen Vertrag bei der Borussia um eine weitere Saison bis Sommer 2026 verlängert und war gleichzeitig für ein halbes Jahr nach Nijmegen verliehen worden, um häufiger zu spielen. “Für seine weitere Entwicklung ist es unbedingt notwendig, dass er möglichst viel Spielpraxis auf hohem Niveau sammelt. Mit seinem Spielstil wird er sich schnell in der ersten niederländischen Liga zurechtfinden und sich so optimal weiterentwickeln können”, hatte Virkus damals gesagt.

Borges Sanches verpasst auch das Pokal-Finale

Schon vor der schweren Verletzung war dieser Plan allerdings nur bedingt aufgegangen. Borges Sanches, der für die Gladbacher Profis bislang in acht Pflichtspielen mitmischte – sechsmal in der Bundesliga, einmal im DFB-Pokal -, kam beim Tabellensechsten der Eredivisie nicht über eine Joker-Rolle hinaus. Zehn seiner elf Pflichtspieleinsätze – acht in der Liga, drei im Pokal – absolvierte er von der Bank kommend.

Sein einziger Scorerpunkt war aber ein besonders wertvoller: Im Pokal-Halbfinale bei Zweitligist Cambuur Leeuwarden legte er in der Verlängerung den 2:1-Siegtreffer von Kodai Sano auf. Im Finale trifft Nijmegen am 21. April auf Feyenoord Rotterdam – ohne Borges Sanches, der sich auf eine lange Reha-Zeit einstellen muss.

Gladbach leidet mit: Kreuzbandriss bei Borges Sanches

Statt mit viel Spielpraxis wird Yvandro Borges Sanches seine Leihe zum NEC Nijmegen nun als Langzeitverletzter beenden. Der Gladbacher erlitt einen Kreuzbandriss.

Bitterer Moment: Yvandro Borges Sanches zog sich am Dienstag einen Kreuzbandriss zu.

Bitterer Moment: Yvandro Borges Sanches zog sich am Dienstag einen Kreuzbandriss zu.

picture alliance / BEAUTIFUL SPORTS

Yvandro Borges Sanches muss eine monatelange Zwangspause einlegen. Der 19 Jahre junge Offensivspieler, der derzeit von Borussia Mönchengladbach an den niederländischen Erstligisten NEC Nijmegen ausgeliehen ist, hat sich nach Angaben beider Klubs in der Schlussphase des jüngsten Ligaspiels bei Fortuna Sittard (1:1) am Dienstag einen Riss des vorderen Kreuzbands im rechten Knie zugezogen. Borges Sanches war zur Pause eingewechselt worden.

“Das ist eine bittere Nachricht für Yvandro. Wir wünschen ihm alles Gute bei seiner Genesung und werden ihn bei seinem Comeback in allen Belangen unterstützen”, sagt Borussias Sport-Geschäftsführer Roland Virkus. Wie die Fohlen mitteilten, kehrt Borges Sanches zur Planung der weiteren ärztlichen Versorgung vorzeitig nach Mönchengladbach zurück.

Der 25-malige luxemburgische Nationalspieler hatte im Winter seinen Vertrag bei der Borussia um eine weitere Saison bis Sommer 2026 verlängert und war gleichzeitig für ein halbes Jahr nach Nijmegen verliehen worden, um häufiger zu spielen. “Für seine weitere Entwicklung ist es unbedingt notwendig, dass er möglichst viel Spielpraxis auf hohem Niveau sammelt. Mit seinem Spielstil wird er sich schnell in der ersten niederländischen Liga zurechtfinden und sich so optimal weiterentwickeln können”, hatte Virkus damals gesagt.

Borges Sanches verpasst auch das Pokal-Finale

Schon vor der schweren Verletzung war dieser Plan allerdings nur bedingt aufgegangen. Borges Sanches, der für die Gladbacher Profis bislang in acht Pflichtspielen mitmischte – sechsmal in der Bundesliga, einmal im DFB-Pokal -, kam beim Tabellensechsten der Eredivisie nicht über eine Joker-Rolle hinaus. Zehn seiner elf Pflichtspieleinsätze – acht in der Liga, drei im Pokal – absolvierte er von der Bank kommend.

Sein einziger Scorerpunkt war aber ein besonders wertvoller: Im Pokal-Halbfinale bei Zweitligist Cambuur Leeuwarden legte er in der Verlängerung den 2:1-Siegtreffer von Kodai Sano auf. Im Finale trifft Nijmegen am 21. April auf Feyenoord Rotterdam – ohne Borges Sanches, der sich auf eine lange Reha-Zeit einstellen muss.

Teste dein Wissen: Das Quiz zum 28. Spieltag

Weiter geht es am Wochenende mit dem 28. Spieltag, in dem unteren anderem zwei Abstiegskracher im Fokus stehen. Zum Topspiel hat Dortmund den VfB zu Gast. Bist du fit für alle neun Partien?

Dortmund und Stuttgart kreuzen am Samstag die Klingen.

Dortmund und Stuttgart kreuzen am Samstag die Klingen.

IMAGO/Philippe Ruiz

Am Freitag beginnt der Spieltag mit dem Spiel zwischen Frankfurt und Bremen. Am Samstag stehen dann unter anderem die beiden Abstiegskracher Mainz gegen Darmstadt und Köln vs. Bochum im Fokus.

Auch die Bayern sind am Samstagnachmittag gefordert und wollen nach der Niederlage gegen Dortmund in Heidenheim eine Reaktion zeigen. Kurz darauf hat der BVB zum Topspiel den VfB Stuttgart zu Gast.

Abgeschlossen wird der Spieltag dann am Sonntag mit dem Gastspiel der Gladbacher in Wolfsburg.

Wie gut kennst du dich rund um die Spiele des 28. Spieltags aus? Teste dein Wissen im kicker-Quiz. Wer schafft neun Richtige?

Vielen Dank für die Teilnahme!