113 km/h! Itakura packt die rechte Klebe aus

113 km/h! Itakura packt die rechte Klebe aus

Sein Tor zum Ausgleich leitete am Sonntag die Wende ein und brachte den 3:1-Sieg von Borussia Mönchengladbach beim VfL Wolfsburg auf den Weg. Was das Besondere am dritten Saisontor von Ko Itakura war und wie er seine neue Position im Mittelfeld erlebte.

Traf in Wolfsburg zum zwischenzeitlichen 1:1: Gladbachs Ko Itakura.

Traf in Wolfsburg zum zwischenzeitlichen 1:1: Gladbachs Ko Itakura.

IMAGO/Christian Schroedter

Mit einer Geschwindigkeit von 113 km/h wurde der Schuss von Ko Itakura gemessen, der, nachdem ihn Wolfsburgs Moritz Jenz unhaltbar für seinen Torwart Pavao Pervan abgefälscht hatte, im Kasten der Gastgeber landete. Es war der Schlüsselmoment des Spiels – und der härteste erfolgreiche Schussversuch am vergangenen Bundesliga-Spieltag. Plötzlich packt Itakura seine rechte Klebe aus.

“Gut zu wissen, dass ich so einen harten Schuss habe”, schmunzelte Itakura über seinen Rekordwert. Der Japaner nahm aus der überraschenden Statistik aber auch noch eine Lehre für die restlichen Spieltage mit: “Wenn ich in Zukunft in ähnlicher Position die Gelegenheit zum Abschluss bekomme, werde ich es auf jeden Fall wieder versuchen.”

Seoanes Schachzug wird zum Treffer

Itakura war nicht nur wegen seines Torerfolgs ein wichtiger Faktor für den zweiten Gladbacher Auswärtssieg der Saison. Der Schachzug von Trainer Gerardo Seoane, den etatmäßigen Innenverteidiger auf die Sechserposition neben Julian Weigl vorzuziehen, erwies sich als Treffer. Mit einer Doppelsechs und dem 3-4-3-System, das gegen den Ball zu einem 5-4-1 wurde, erlangte das Team deutlich mehr Stabilität als in den Wochen zuvor.

“Wir haben in den vergangenen Wochen nicht viele Punkte eingefahren und zu viele Gegentore hinnehmen müssen. Deshalb war es wichtig, den Fokus noch stärker auf die Defensive zu legen”, erklärte der 27-Jährige. Itakura war mit dem Ergebnis zufrieden: “Wenn wir es dann schaffen, sicher zu stehen und dadurch Bälle zu erobern, können wir auch offensiv gut umschalten – das haben wir in Wolfsburg gezeigt.”

Itakura auf der Sechs: “Hat ganz gut geklappt”

Das defensive Mittelfeld ist natürlich kein unbekanntes Terrain für den Nationalspieler. Auch in Gladbach hat Itakura schon einige Spiele auf der Sechs absolviert. Nach dem geglückten Versuch in Wolfsburg als Partner von Weigl könnte es dieses Mal aber zu einer längerfristigen Lösung werden, an der Seoane vielleicht sogar bis Saisonende festhält.

“Wenn man lange Zeit immer nur im Abwehrzentrum spielt, braucht es eine Weile, um sich wieder auf der Sechs zurechtzufinden. Aber in Wolfsburg war mir meine Rolle sehr klar. Ich sollte gemeinsam mit Julian Weigl für Stabilität im defensiven Mittelfeld sorgen. Ich habe versucht, diese Rolle bestmöglich auszufüllen und sowohl unsere Innenverteidiger als auch unsere Angreifer zu unterstützen. Das hat ganz gut geklappt”, meinte Itakura.

Mit neuem Selbstvertrauen gegen Dortmund?

Und seine Erwartung für Samstag, wenn es zuhause gegen Borussia Dortmund geht? “Die Dortmunder haben eine sehr gute Mannschaft, daher wird es sicher keine leichte Aufgabe für uns. Aber wir spielen zuhause vor unseren Fans, die uns sicher wieder fantastisch unterstützen werden”, blickt Itakura voraus. “Zudem haben wir nach dem Sieg in Wolfsburg neues Selbstvertrauen getankt. Das wollen wir mit in das Spiel am Samstag nehmen.”

Jan Lustig