Die Sommer-Neuzugänge der Frauen-Bundesliga im Überblick

Längst richten die Klubs der Frauen-Bundesliga trotz laufender Rückrunde schon den Blick auf die neue Saison. Die bisherigen feststehenden Zugänge des Sommers 2024 im Überblick …

In der neuen Saison für den VfL Wolfsburg am Ball: Nationalspielerin Janina Minge.

In der neuen Saison für den VfL Wolfsburg am Ball: Nationalspielerin Janina Minge.

IMAGO/Jan Huebner

VfL Wolfsburg

Janina Minge (Mittelfeld, SC Freiburg)

Bayern München

Lena Oberdorf (Mittelfeld, VfL Wolfsburg)

Eintracht Frankfurt

Elisa Senß (Mittelfeld, Bayer 04 Leverkusen)

Bayer 04 Leverkusen

Katharina Piljic (Mittelfeld, SGS Essen)

1. FC Köln

Nicole Billa (Angriff, TSG Hoffenheim)

Die weiteren Bundesligisten haben noch keinen Sommer-Transfer getätigt.

Knackt die Bundesliga erneut die Milliardengrenze?

An diesem Montag startet die Auktion der nationalen Medienrechte der Deutschen Fußball-Liga (DFL), es geht um die wichtigste Einnahmequelle der 36 Klubs aus Bundesliga und 2. Liga. Der kicker beantwortet die drängendsten Fragen.

Wie viel Geld fließt in Zukunft für die nationalen Medienrechte an Bundesliga und 2. Liga?

Wie viel Geld fließt in Zukunft für die nationalen Medienrechte an Bundesliga und 2. Liga?

IMAGO/Jan Huebner

Um welche Rechte genau geht es?

Um die Ausstrahlungsrechte an Bundesliga und 2. Liga für den deutschsprachigen Markt, also Deutschland, Österreich, Schweiz, Liechtenstein, Luxemburg, Ostbelgien und Südtirol, in den Spielzeiten 2025/26 bis 2028/29.

Wieviel Geld erhalten die Klubs aus den nationalen Medienrechten?

Aktuell fließen pro Saison 1,1 Milliarden Euro an die DFL, die diese allerdings nicht in Gänze an die 36 Klubs verteilt. Eine Abgabe von derzeit 7,75 Prozent, also umgerechnet 85,25 Millionen Euro, verbleibt beim Ligaverband zur Finanzierung von Organisation, Produktion und Sicherungsmechanismen. 2020 waren die nationalen Medienrechte zuletzt ausgeschrieben worden. Von durchschnittlich 1,16 Milliarden Euro pro Spielzeit ging es minimal herab auf 1,1 Milliarden Euro – was allerdings inmitten der Pandemie als Erfolg des damaligen Geschäftsführers Christian Seifert galt.

Womit rechnen die Liga-Bosse?

Der für die Ausschreibung zuständige DFL-Geschäftsführer Dr. Steffen Merkel, der die Thematik bereits unter Seifert verantwortete, strahlte zuletzt Zuversicht aus: “Ich teile mit Blick auf unsere Ausschreibung nicht die Weltuntergangsszenarien einiger Kommentatoren. Die Bundesliga ist nach wie vor das mit Abstand werthaltigste Medienrecht Deutschlands. Wir werden ein deutlich aufgewertetes Medienprodukt anbieten. Und anders als in anderen Ländern haben unsere aktuellen Live-Partner auch öffentlich bekundet, sich umfangreich engagieren zu wollen.” Gemeinhin gilt in der Branche ein Verbleib auf ähnlichem Niveau als Erfolg. Maßgeblich wird es davon abhängen, welche Anbieter sich letztlich konkret mit der Bundesliga beschäftigen, weil dies natürlich Einfluss auf den Erlös haben wird.

Wer bietet überhaupt mit?

Für die Live-Rechte sind mit Sicherheit die beiden Platzhirsche in Deutschland, Sky und Dazn, am Tisch. Das Duo teilt sich auch aktuell das Gros der Live-Rechte, während Sport1 das Zweitliga-Topspiel hält und ProSiebenSat1 2020 das für die frei empfangbaren Sender vorgesehene Paket E (Eröffnungsspiele, Relegation, Super-Cup sowie zwei Einzelspiele) erstanden hatte. Gut möglich, dass sich auch das Duo wieder um kleinere Pakete bemüht, auch RTL, mittlerweile Rechtehalter bei der Nationalelf, Magenta (3. Liga) und Vodafone sind denkbar. Dazu kommt die große Frage: Was machen die US-Konzerne Amazon, Netflix, Paramount oder Apple? Fernando Carro, Sprecher der Geschäftsführung des frischgebackenen Deutschen Meisters Bayer Leverkusen, erklärte im Herbst 2023, dass er auf Interesse des genannten Quartetts hofft. Bietet einer dieser Großkonzerne mit, könnte dies den Preis in der Tat nach oben treiben.

Die Bundesliga ist nach wie vor das mit Abstand werthaltigste Medienrecht Deutschlands.

Dr. Steffen Merkel über die Ausschreibung der TV-Rechte an der Bundesliga

Wie viele Rechtepakete gibt es?

Insgesamt gibt es 15 audiovisuelle Pakete. Sieben mit Live-Rechten, acht Pakete für Highlight-Berichterstattungen, also Spielzusammenfassungen und Einzelclips. Bei den Live-Rechten hat die Liga folgende Neuerung eingeführt: Sie vergibt den Bundesliga-Sonntag, bislang gekoppelt an die Freitagspartien, als Ganzes (Paket D). Der Freitag wird kombiniert mit den fünf Einzelspielen am Samstagnachmittag (B). Zudem gibt es die Samstags-Konferenz (A), das Samstags-Topspiel inklusive Super-Cup (C). Dazu kommt noch das Free-Live-Paket E (Eröffnungsspiele Bundesliga und 2. Liga, Super-Cup, Relegation, je eine Partie Spieltage 17 und 18 der Bundesliga), Paket F (alle Einzelspiele der 2. Liga inklusive Konferenz) und Paket G, das Samstags-Topspiel im Unterhaus um 20.30 Uhr. Paket E ist aufgrund der mit dem Bundeskartellamt abgesprochenen Rahmenbedingungen im Free-TV vorgesehen, Paket G kann sowohl im Pay- als auch im Free-TV laufen.

Was könnte sich für den Kunden ändern?

Momentan müssen Bundesliga-Fans zwei Abos abschließen, um alle Live-Spiele sehen zu können. Dies könnte sich ab 2025 ändern, weil das Kartellamt die “no-single-buyer-rule”, also das Alleinerwerbsverbot für alle Live-Rechtepakete, gekippt hat. Dieses sollte eigentlich wettbewerbsfördernd wirken, hatte aber am Ende nur dazu geführt, dass die Fans Mehrfach-Abos abschließen mussten – für den Konsumenten teuer, für den Anbieter ärgerlich, weil der Run ausblieb und die Rechte kaum finanzierbar waren, für die Liga insgesamt also schlecht. Theoretisch könnte sich nun ein Anbieter alle Live-Rechte sichern. In der Praxis dürfte es zwar nicht dazu kommen, weil dies extrem teuer wäre. Das heißt aber nicht, dass erneut Mehrfach-Abos notwendig sein werden. Denn durch die erfolgreichen Verhandlungen mit den Kartellwächtern erhofft sich die Liga, dass Rechtenehmer gemeinsame Abo-Modelle anbieten.

Wie läuft die Auktion konkret ab?

Interessenten bieten für jedes Paket einzeln, die jeweiligen Auktionstage folgen strengen Regeln und Zeitplänen. Die Liga setzt Vorbehaltspreise für die jeweiligen Rechtepakete fest. Bieten mehrere Interessenten eine Summe oberhalb dieser Vorbehaltspreise und liegt das zweithöchste Angebot mehr als 20 Prozent hinter dem des Höchstbietenden, kommt es zur Annahme. Liegt nur ein Angebot über dem Ziel und dabei 20 Prozent höher als das des “Zweiten”, wird das Paket ebenfalls vergeben. Nicht vergeben wird beispielsweise, wenn mehrere oberhalb des Vorbehaltspreises liegen, das Top-Angebot den Zweiten aber nicht um mindestens 20 Prozent übersteigt. Dann informiert die Liga die Bieter darüber und diese starten in eine neue Runde, die sogenannte Reservationspreis-Auktion, die wieder denselben Kriterien folgt. Gleiches gilt, wenn kein Angebot auf Vorbehaltsniveau eintrifft. Bis Ende April sollten die Rechte vergeben sein.

Benni Hofmann

Chancenlos gegen Essen: Nürnberg verpasst Sprung aus dem Keller

Der 1. FC Nürnberg hat den Sprung aus der Abstiegszone verpasst und musste eine deutliche Niederlage gegen die SGS Essen hinnehmen. In der Club-Defensive offenbarten sich große Probleme bei ruhenden Bällen.

Die SGS Essen lieferte beim 4:0 in Nürnberg die perfekte Antwort auf die deutliche Pokalpleite gegen Wolfsburg.

Die SGS Essen lieferte beim 4:0 in Nürnberg die perfekte Antwort auf die deutliche Pokalpleite gegen Wolfsburg.

picture alliance / Sportfoto Zink / Alexander Schl

FCN-Trainer Thomas Oostendorp wurde nach dem 4:3 in Köln zu einem Wechsel gezwungen. Für Arfaoui (Saison-Aus nach Meniskusriss) rückte Mailbeck in die Startformation.

Bei den Gästen aus Essen erwartete sich Coach Markus Högner nach der 0:9-Klatsche im Pokal-Halbfinale gegen Wolfsburg eine Reaktion von seiner Mannschaft und nahm durchaus überraschend keine Startelf-Veränderungen vor.

SGS-Standards bringen den Erfolg – FCN ohne Abschluss

Früh spiegelte sich die Favoritenrolle der Essenerinnen auch auf dem Feld wieder. Während die Gastgeberinnen bereits in den Anfangsminuten große Probleme bei hohen Bällen offenbarten, schlug es in der 7. Minute erstmals im Nürnberger Gehäuse ein. Eine Freistoß-Hereingabe von Kowalski köpfte Rieke unbedrängt in die Maschen.

Frauen-Bundesliga, 18. Spieltag

Und auch im Anschluss sollte sich nur wenig an der Überlegenheit der SGS ändern, wenngleich die Club-Frauen, die im gesamten ersten Abschnitt keinen Abschluss verbuchen konnten, nach rund 25 Minuten zumindest etwas stabiler und geordneter agierten.

Nachdem den Gästen erst noch ein Strafstoß nach Foulspiel von Mailbeck an Purtscheller verwehrt worden war (32.), hatte die Offensivspielerin kurz vor der Pause mehr Glück. Nach einer weiteren hohen Hereingabe kam Essens Nummer 7 aus der Drehung zum Abschluss und beförderte die Kugel etwas unorthodox über FCN-Keeperin Paulick ins Tor (45.+2).

Purtscheller und Meißner machen alles klar

Trotz eines Dreifach-Wechsels nach der Pause zum Wiederbeginn konnten die Nürnbergerinnen die drohende Niederlage nicht abwenden. Spätestens nach dem Essener Doppelschlag durch Purtscheller (49.) und Meißner (54.) dürften sich nahezu alle Heimfans im Max-Morlock-Stadion mit der zwölften Saisonpleite abgefunden haben.

Offensiv trat der abstiegsgefährdete Club auch im weiteren Verlauf der zweiten Hälfte nur äußerst selten in Erscheinung. Erst in der 59. Minute strahlte Magnusdottir mit einem Distanzschuss zumindest etwas Torgefahr aus.

Da Essen in der Schlussphase zwar weiter dominant und erwachsen, jedoch vor dem gegnerischen Tor zu ungenau agierte, blieb es letztendlich beim klaren 4:0-Auswärtserfolg der SGS, die am kommenden Samstag die TSG Hoffenheim empfängt (12 Uhr). Zwei Stunden später gastieren die Fränkinnen bei Eintracht Frankfurt.

“Einfache Fehler”: Wird es für Nürnberg nochmal “kribbelig”?

In der Offensive zu ungenau und harmlos, im eigenen Ballbesitz zu fehleranfällig. Beim 1. FC Nürnberg läuten nach der Niederlage auf Schalke leise die Alarmglocken.

Konnte die Niederlage trotz starker Paraden nicht verhindern: FCN-Keeper Carl Klaus.

Konnte die Niederlage trotz starker Paraden nicht verhindern: FCN-Keeper Carl Klaus.

picture alliance/dpa

Zwei Kritikpunkte kristallisierten sich bei den Nürnberger Akteuren in der Nachbetrachtung der 0:2-Niederlage auf Schalke heraus. Während sich der Club das Leben aufgrund eigener Fehler selbst schwermachte, fehlte es vor dem gegnerischen Gehäuse schlichtweg – und zum wiederholten Male – an der nötigen Präzision.

Zum Spielbericht

Uzuns Fehler wird “bestraft”

Diese Auffassung teilte unter anderem FCN-Coach Cristian Fiel, der am Sky-Mikrofon vor allem auf zwei Szenen zu sprechen kam, die sinnbildlich für den Auftritt der Franken bei den befreundeten Schalkern gewesen waren.

So wurde nach Ansicht des Trainers etwa eiskalt “bestraft”, dass Can Uzun vor dem ersten Gegentreffer nahe der Mittellinie aufdrehte, ohne zu ahnen, dass ihm S04-Innenverteidiger Marcin Kaminski bereits dicht auf die Pelle gerückt war. “Wenn du nicht weißt, was in deinem Rücken ist, darfst du nicht aufdrehen. Weil die Gefahr, dann den Ball zu verlieren, einfach sehr groß ist”, erklärte der Spanier.

Fiel sei bewusst, dass sein 18-jähriges Mittelfeldjuwel “noch jung ist” und bei ihm entsprechend noch viel Lernpotenzial bestünde. “Er muss das lernen, wir reden da auch drüber. Heute wurde es bestraft”, so der 44-Jährige.

Fiel: “Dann musst du sie irgendwann auch mal machen”

Zuspruch in der Kabine dürfte er dabei vom starken Schlussmann Carl Klaus erhalten, der nach dem Schlusspfiff ähnlich deutliche Worte für den Auftritt der Nürnberger fand. “Wir machen in den entscheidenden Situationen zu sehr dummen Zeitpunkten einfache Fehler, die bitterböse bestraft werden. Das darf nicht passieren, da muss man schnellstens dazulernen, weil wir so unsere eigenen Spiele killen.”

Ein solches Lern- bzw. Verbesserungspotenzial lässt sich derweil auch im Hinblick auf die Chancenverwertung nicht abstreiten. Nicht selten hatten sich die Franken vor das Schalker Gehäuse kombiniert, waren dann aber entweder an Torhüter Marius Müller oder dem eigenen Unvermögen verzweifelt.

Dass wenige Sekunde vor dem Ende auch der eingewechselte und wieder genesene Felix Lohkemper eine Großchance ungenutzt ließ, passte zum Abend der Gäste. “Er weiß selber, ich glaube den muss man machen. Das ist einfach so. Aber ja, es hilft nichts. Wir arbeiten weiter daran, ich wiederhole das gerne: Was du dafür brauchst, sind die Chancen, aber dann musst du sie irgendwann auch mal machen”, fiel diesbezüglich die treffende Analyse des FCN-Trainers aus.

37 Punkte werden in diesem Jahr sicher nicht reichen.

Carl Klaus

Auch für Sechser und Ex-Schalker Florian Flick ist klar, in welchen Bereichen die Nürnberger im Endspurt der aktuellen Spielzeit zulegen müssen. “Erwachsener werden, Profifußball spielen, zielstrebig – da gibt es verschiedene Begriffe, wie man es eingrenzen kann. Aber auf jeden Fall ist es so, dass wir es umsetzen müssen, ansonsten bleiben wir nicht torgefährlich.”

Gelingt dies in den kommenden Spielen nicht, blüht dem Club, der nach dem 25. Spieltag noch elf Punkte Vorsprung auf die Abstiegszone aufweisen konnte, aus Sicht von Keeper Klaus ein “kribbeliges” Saisonfinale. “Es sind noch fünf Spiele, aber wir haben zum Punkten auch nicht ewig Zeit. 37 Punkte werden in diesem Jahr sicher nicht reichen”, blickt der 30-Jährige voraus.

Drei Punkte im Freundschaftsduell: Schalke feiert Big Points gegen Nürnberg

Der FC Schalke 04 hat am Samstagabend einen enorm wichtigen Heimsieg gefeiert. Gegen den 1. FC Nürnberg konnte die Königsblauen auch ein verschossener Elfmeter nicht aufhalten.

Gemeinsamer Jubel: Gegen Nürnberg sicherte sich Schalke 04 wichtige drei Punkte.

Gemeinsamer Jubel: Gegen Nürnberg sicherte sich Schalke 04 wichtige drei Punkte.

IMAGO/Eibner

Nach der aufsehenerregenden Suspendierung von Routinier Drexler und dem 1:1 in Hannover ging es für Coach Karel Geraerts und seine Schalker darum, den Vorsprung auf die Abstiegszone zu vergrößern. Einen Rückschlag mussten die Gastgeber im Duell mit den befreundeten Nürnbergern derweil bereits vor dem Anpfiff hinnehmen, denn Ouedraogo – Torschütze in Hannover – fehlte aufgrund muskulärer Beschwerden und wurde von Kabadayi ersetzt.

Der Club um Trainer Cristian Fiel wiederum hatte nach dem jüngsten 0:4 gegen Kiel einiges gutzumachen. Neben Hungbo, der im vorherigen Spiel mit Gelb-Rot vom Platz geflogen war, musste sich auch Okunuki (Bank) vorerst mit der Zuschauerrolle begnügen. Goller und Andersson rückten in die erste Elf.

2. Bundesliga – 29. Spieltag

Munterer Auftakt auf Schalke

Nicht einmal 60 Sekunden waren vergangen, ehe die Hausherren das erste Mal gefährlich vor dem FCN-Gehäuse auftauchten. Kabadayi, der sich in den Anfangsminuten sehr bemüht zeigte, scheiterte an Club-Keeper Klaus.

Nürnbergs Schlussmann sollte auch in der Folge mehrmals im Mittelpunkt stehen, nachdem Jeltsch in der 9. Minute noch knapp am Schalker Kasten vorbeiköpfte. Sowohl bei einem wuchtigen Abschluss von Ouwejan (16.) als auch gegen Karaman (22.) agierte der Torhüter jedoch aufmerksam und stark.

Karaman trifft aus der Drehung

Unmittelbar nach jener Karaman-Chance klärte zudem Horn gerade rechtzeitig gegen den auffälligen Ouwejan (23.), woraufhin die Partie etwas verflachte.

In der 42. Minute netzte Karaman dann aber doch zur Führung für Königsblau ein, an der auch Kaminski großen Anteil hatte. Mit dem gewonnenen Zweikampf gegen Uzun leitete der Innenverteidiger den Angriff ein, den Schalkes Topscorer nach Vorlage von Topp schließlich aus der Drehung vollendete.

Querbalken verhindert Karamans Doppelpack

Ohne personelle Veränderungen kamen beide Mannschaften aus der Kabine – die Nürnberger starteten jedoch aktiver. Früh prüfte Schleimer S04-Keeper Müller (48.). Auf der Gegenseite ergab sich für Karaman rund acht Minuten später die große Chance auf das 2:0, nachdem Horn den flinken Kabadayi im Strafraum von den Beinen geholt hatte. Der treffsichere Stürmer scheiterte allerdings aus elf Metern an der Latte.

Während Uzun nur kurze Zeit darauf an den Fingerspitzen von Müller verzweifelte (58.), sorgte die Einwechslung des langzeitverletzten Lohkemper für eine positive Schlagzeile beim Club (68.). Spielerisch traten die Gäste im Anschluss weiterhin zu selten in Erscheinung, wenngleich Horns direkter Freistoß in der 84. Minute sehenswert an der Oberkante der Latte endete.

Seguin macht den Deckel drauf – FCN verpasst späten Anschluss

Die Vorentscheidung behielten sich die Gastgeber bis zur 86. Minute auf, in der Seguin schließlich alles klarmachte. Der ansonsten starke Klaus konnte einen Abschluss von Kabadayi lediglich ins Zentrum fausten, wo der Mittelfeldspieler aus der zweiten Reihe eiskalt zustach.

Da neben Castrop (90.+2) insbesondere Lohkemper (90.+5) in der Nachspielzeit noch große Chancen ungenutzt ließen, wahrten die Königsblauen zudem die weiße Weste.

Schalke, das durch den Heimsieg bis auf zwei Punkte an den Club herangerückt ist, gastiert am Freitagabend (18.30 Uhr) in Elversberg. Nürnberg empfängt zur gleichen Zeit Paderborn.

Fiels zweistufiger Plan

Besser machen als zuletzt – nach der jüngsten 0:4-Heimniederlage gegen Kiel stellt FCN-Trainer Cristian Fiel die Fahrt auf Schalke unter diese Prämisse. Besagtes besser machen bedeutet für ihn konkret, nach drei sieglosen Partien mit einem Dreier nach Hause zu fahren.

Auswärtssieg vor Fanfreundschaft: Cristian Fiels Prioritäten auf Schalke sind klar.

Auswärtssieg vor Fanfreundschaft: Cristian Fiels Prioritäten auf Schalke sind klar.

IMAGO/Zink

Dass diese Partie zwischen den beiden Traditionsvereinen allein schon wegen der mit außergewöhnlicher Wucht gelebten Fanfreundschaft keine gewöhnliche ist, weiß Fiel hinlänglich – und genau deswegen will er nun im Vorfeld der Samstagabendpartie kein Wort über sie verlieren. “Zuletzt haben wird die Fanfreundschaft immer groß thematisiert. Am Ende haben dann immer die Schalker gewonnen. Nun lassen wir das Thema ruhen und wollen die Punkte holen. Dann können wir gerne gemeinsam feiern”, sagt der FCN-Coach und betont im gleichen Atemzug, wie sehr es ihn freut, dass sich rund 6000 Fans auf den Weg in den Ruhrpott machen.

Ein Plan, der so eigentlich nicht aufgehen kann. Erfüllen seine Spieler den ersten Teil, wird es mit dem zweiten Teil schwierig bis zäh. Luchsen nämlich die Franken den ihnen nahestehenden Knappen drei Punkte ab, vergrößern sie deren Abstiegsnöte derart, dass ihnen kaum nach Feiern zu Mute sein wird.

Dass der FCN darauf keine Rücksicht nehmen will und kann, versteht sich von selbst. Und wie die Club-Elf das Vorhaben in die Tat umzusetzen kann, dafür bekommt sie von Fiel und seinem Stab das passende theoretische Rüstzeug mit auf den Rasen. Das fängt damit an, dass der FCN, weil im Vergleich zum Schalker Team ehr kleingewachsen, versuchen sollte, erstens Flanken zu blocken und zweitens diejenigen, die dann doch kommen, hochkonzentriert zu verteidigen. Letzteres gilt auch für die sogenannten zweiten Bällen, auf deren Gewinn Schalke setzen wird.

Sich auf die einfachen Sachen besinnen

Apropos hochkonzentriert – das bekam die FCN-Mannschaft zuletzt selten über eine gesamte Spielzeit gebacken, krasse individuelle Fehler zogen sich einem roten Faden gleich durch die vergangenen Partien. “Keiner macht das ja mit Absicht. Oftmals hatte derjenige bereits die übernächsten Aktion im Kopf”, sagt Fiel. Das Gegenrezept: sich auf die einfachen Dinge besinnen, lieber mal den nächsten freistehenden Mann anspielen, anstatt mit einem zu komplizierten Pass einen Ballverlust zu erzeugen.

Ein Thema, das der Trainerstab zu einem der Schwerpunkte dieser Trainingswoche gemacht hat – und dabei im Großen und Ganzen das gesehen hat, was es sehen wollte. “Es steht zwar die Abschlusseinheit noch aus, doch ich bin bislang mit der Trainingswoche sehr zufrieden”, betont Fiel. Passend dazu, dass er nahezu aus dem Vollen schöpfen kann und ihm somit keinerlei Aufstellungssorgen plagen.

Was der Spanier auch thematisiert hat: die Wucht des körperlich starken Gegners. Die Bereitschaft entschlossen dagegenzuhalten, wird für den FCN zur elementaren Voraussetzung, um in der Veltins-Arena bestehen zu können. Dass dieses voll besetzte Stadion allein noch mal für eine zusätzliche Wucht sorgen wird, steht für Fiel außer Frage: “Wer das schon mal erlebt hat, weiß, was das bedeutet. Ich bin selbst gespannt, wie einige meiner Spieler damit fertigwerden.”

Andersson als “realistische” Variante

Und weil die physische Komponente am Samstag von so großer Bedeutung sein wird, könnte es gut sein, dass der kantige 1,90-Meter-Mittelstürmer Sebastian Andersson nach zuletzt zwei Spielen ohne Einsatz wieder von Beginn an spielt. Zuletzt hat sich Fiel mit dem wendigen, schwer auszurechnenden Lukas Schleimer für die Variante “falsche Neun” entschieden.

“Wir überlegen immer, welcher Spielertyp gegen den jeweiligen Gegner besser passt”, führt Fiel aus, um nun die Option Andersson als “realistisch” zu bezeichnen. Das allein besagt noch nicht viel, denn realistisch wäre es auch, ganz vorne nichts zu ändern: Die bisherige Saison hat gezeigt, dass Schalke höchst anfällig wird, wenn es das Duell um den zweiten Ball verliert – und die sich dann bietende Räume sind wiederum ein gutes Terrain für Spielertypen à la Schleimer.

Wer letztendlich beim FCN beginnt, wird ohnehin nicht die ausschlaggebende Frage sein, sondern die nach dem Wie. Je entschlossener er in die Zweikämpfe gegen die heimstarken Schalker geht, umso größer ist die Wahrscheinlichkeit, dass Fiels Plan aufgeht – zumindest der erste Teil.

Chris Biechele

Nürnberg verlängert mit Klauß

Der 1. FC Nürnberg hat den Vertrag mit Trainer Robert Klauß vorzeitig verlängert.

Bindet sich längerfristig an den Club: Nürnbergs Trainer Robert Klauß.

Bindet sich längerfristig an den Club: Nürnbergs Trainer Robert Klauß.

IMAGO/Zink

Der 1. FC Nürnberg will weiter “organisch wachsen und die nächsten Schritte machen”, wie Sportdirektor Olaf Rebbe sagt. Konkret heißt dies: Den im Sommer 2023 auslaufenden Vertrag von Trainer Robert Klauß hat der mittelfränkische Traditionsverein nun verlängert. Dies gab Sportvorstand Dieter Hecking auf der Spieltags-Pressekonferenz am Freitag bekannt.

Klauß und Hecking wurden beide nach der dramatischen Abstiegsrelegation gegen den damaligen Drittligisten FC Ingolstadt installiert. Der mittlerweile 37-jährige Coach trat im Sommer 2020 seine erste Station als Profi-Trainer an, zuvor hatte er verschiedene Stationen im Nachwuchsbereich von RB Leipzig bekleidet. Den Lehrgang zum Fußballlehrer schloss er im März 2018 als Jahrgangsbester mit einem Schnitt von 1,0 ab.

Klauß: Die Bilanz ist positiv

Den Praxistest auf der Profi-Bühne hat Klauß ebenfalls bestanden. In seiner Premierensaison schlossen die Nürnberger eine eher sorgenlose Saison als Elfter ab, der von ihm angestrebte aktive Spielstil mit hohem Pressing wurde in seiner zweiten Saison sichtbarer. Die Chancen auf den Bundesliga-Aufstieg waren in dieser Saison vorhanden, ein bitteres 2:4 gegen Sandhausen am 31. Spieltag beendete diese Träume in der FCN-Anhängerschaft. Unter dem Strich stehen für Klauß in 65 Zweitligaspielen mit dem Club 25 Siege, 19 Unentschieden und 21 Niederlagen zu Buche.

Hecking: Kaderumbau und Rückenstärker für Klauß

Großen Anteil an der Stabilisierung des neunmaligen Meisters hat Sportvorstand Hecking, der den Club von Dezember 2009 bis Dezember 2012 trainierte. In seiner neuen Funktion hat er den Kader im Rahmen der vorgefundenen Vertragskonstellationen stimmig verändert und eine erfolgsversprechende Perspektive verschafft.

Zudem hat Hecking seinem damaligen Trainernovizen stets den Rücken gestärkt, wenn das Umfeld des Traditionsvereins ansatzweise mürrisch wurde. In dieser Konstellation will der Club die Rückkehr in die Bundesliga ins Visier nehmen.

Das diesjährige Ziel – Platz 5 bis 8 – haben die Mittelfranken per realistischer Punktlandung erreicht. “Um ganz oben zu landen, fehlt uns unter normalen Umständen noch ein Bisschen”, hatte Hecking zuletzt über den Saisonverlauf 2021/22 gesagt.

Anmerkung: In einer früheren Version des Artikels hieß es fälschlicherweise, dass der 1. FC Nürnberg im gleichen Zuge den Vertrag mit Sportvorstand Dieter Hecking verlängert habe. Diesen Fehler bitten wir zu entschuldigen.

Nürnberg verlängert mit Klauß

Der 1. FC Nürnberg hat den Vertrag mit Trainer Robert Klauß vorzeitig verlängert.

Bindet sich längerfristig an den Club: Nürnbergs Trainer Robert Klauß.

Bindet sich längerfristig an den Club: Nürnbergs Trainer Robert Klauß.

IMAGO/Zink

Der 1. FC Nürnberg will weiter “organisch wachsen und die nächsten Schritte machen”, wie Sportdirektor Olaf Rebbe sagt. Konkret heißt dies: Den im Sommer 2023 auslaufenden Vertrag von Trainer Robert Klauß hat der mittelfränkische Traditionsverein nun verlängert. Dies gab Sportvorstand Dieter Hecking auf der Spieltags-Pressekonferenz am Freitag bekannt.

Klauß und Hecking wurden beide nach der dramatischen Abstiegsrelegation gegen den damaligen Drittligisten FC Ingolstadt installiert. Der mittlerweile 37-jährige Coach trat im Sommer 2020 seine erste Station als Profi-Trainer an, zuvor hatte er verschiedene Stationen im Nachwuchsbereich von RB Leipzig bekleidet. Den Lehrgang zum Fußballlehrer schloss er im März 2018 als Jahrgangsbester mit einem Schnitt von 1,0 ab.

Klauß: Die Bilanz ist positiv

Den Praxistest auf der Profi-Bühne hat Klauß ebenfalls bestanden. In seiner Premierensaison schlossen die Nürnberger eine eher sorgenlose Saison als Elfter ab, der von ihm angestrebte aktive Spielstil mit hohem Pressing wurde in seiner zweiten Saison sichtbarer. Die Chancen auf den Bundesliga-Aufstieg waren in dieser Saison vorhanden, ein bitteres 2:4 gegen Sandhausen am 31. Spieltag beendete diese Träume in der FCN-Anhängerschaft. Unter dem Strich stehen für Klauß in 65 Zweitligaspielen mit dem Club 25 Siege, 19 Unentschieden und 21 Niederlagen zu Buche.

Hecking: Kaderumbau und Rückenstärker für Klauß

Großen Anteil an der Stabilisierung des neunmaligen Meisters hat Sportvorstand Hecking, der den Club von Dezember 2009 bis Dezember 2012 trainierte. In seiner neuen Funktion hat er den Kader im Rahmen der vorgefundenen Vertragskonstellationen stimmig verändert und eine erfolgsversprechende Perspektive verschafft.

Zudem hat Hecking seinem damaligen Trainernovizen stets den Rücken gestärkt, wenn das Umfeld des Traditionsvereins ansatzweise mürrisch wurde. In dieser Konstellation will der Club die Rückkehr in die Bundesliga ins Visier nehmen.

Das diesjährige Ziel – Platz 5 bis 8 – haben die Mittelfranken per realistischer Punktlandung erreicht. “Um ganz oben zu landen, fehlt uns unter normalen Umständen noch ein Bisschen”, hatte Hecking zuletzt über den Saisonverlauf 2021/22 gesagt.

Anmerkung: In einer früheren Version des Artikels hieß es fälschlicherweise, dass der 1. FC Nürnberg im gleichen Zuge den Vertrag mit Sportvorstand Dieter Hecking verlängert habe. Diesen Fehler bitten wir zu entschuldigen.

Nürnberg verlängert mit Klauß

Der 1. FC Nürnberg hat den Vertrag mit Trainer Robert Klauß vorzeitig verlängert.

Bindet sich längerfristig an den Club: Nürnbergs Trainer Robert Klauß.

Bindet sich längerfristig an den Club: Nürnbergs Trainer Robert Klauß.

IMAGO/Zink

Der 1. FC Nürnberg will weiter “organisch wachsen und die nächsten Schritte machen”, wie Sportdirektor Olaf Rebbe sagt. Konkret heißt dies: Den im Sommer 2023 auslaufenden Vertrag von Trainer Robert Klauß hat der mittelfränkische Traditionsverein nun verlängert. Dies gab Sportvorstand Dieter Hecking auf der Spieltags-Pressekonferenz am Freitag bekannt.

Klauß und Hecking wurden beide nach der dramatischen Abstiegsrelegation gegen den damaligen Drittligisten FC Ingolstadt installiert. Der mittlerweile 37-jährige Coach trat im Sommer 2020 seine erste Station als Profi-Trainer an, zuvor hatte er verschiedene Stationen im Nachwuchsbereich von RB Leipzig bekleidet. Den Lehrgang zum Fußballlehrer schloss er im März 2018 als Jahrgangsbester mit einem Schnitt von 1,0 ab.

Klauß: Die Bilanz ist positiv

Den Praxistest auf der Profi-Bühne hat Klauß ebenfalls bestanden. In seiner Premierensaison schlossen die Nürnberger eine eher sorgenlose Saison als Elfter ab, der von ihm angestrebte aktive Spielstil mit hohem Pressing wurde in seiner zweiten Saison sichtbarer. Die Chancen auf den Bundesliga-Aufstieg waren in dieser Saison vorhanden, ein bitteres 2:4 gegen Sandhausen am 31. Spieltag beendete diese Träume in der FCN-Anhängerschaft. Unter dem Strich stehen für Klauß in 65 Zweitligaspielen mit dem Club 25 Siege, 19 Unentschieden und 21 Niederlagen zu Buche.

Hecking: Kaderumbau und Rückenstärker für Klauß

Großen Anteil an der Stabilisierung des neunmaligen Meisters hat Sportvorstand Hecking, der den Club von Dezember 2009 bis Dezember 2012 trainierte. In seiner neuen Funktion hat er den Kader im Rahmen der vorgefundenen Vertragskonstellationen stimmig verändert und eine erfolgsversprechende Perspektive verschafft.

Zudem hat Hecking seinem damaligen Trainernovizen stets den Rücken gestärkt, wenn das Umfeld des Traditionsvereins ansatzweise mürrisch wurde. In dieser Konstellation will der Club die Rückkehr in die Bundesliga ins Visier nehmen.

Das diesjährige Ziel – Platz 5 bis 8 – haben die Mittelfranken per realistischer Punktlandung erreicht. “Um ganz oben zu landen, fehlt uns unter normalen Umständen noch ein Bisschen”, hatte Hecking zuletzt über den Saisonverlauf 2021/22 gesagt.

Anmerkung: In einer früheren Version des Artikels hieß es fälschlicherweise, dass der 1. FC Nürnberg im gleichen Zuge den Vertrag mit Sportvorstand Dieter Hecking verlängert habe. Diesen Fehler bitten wir zu entschuldigen.