Thorup: “Wir fahren mit ganz breiter Brust nach Frankfurt”

Den jahrelangen Druck des Abstiegskampfes hat der FC Augsburg hinter sich gelassen. Vielmehr darf er von der zweiten Europapokal-Teilnahme der Vereinsgeschichte hoffen. Ein Sieg am Freitagabend bei Eintracht Frankfurt wäre der nächste große Schritt.

Augsburgs Trainer Jess Thorup fährt mit einem guten Gefühl nach Frankfurt.

Augsburgs Trainer Jess Thorup fährt mit einem guten Gefühl nach Frankfurt.

picture alliance / Eibner-Pressefoto

Fünf Siege und ein Remis aus der vergangenen sieben Partien haben für einen Stimmungswandel beim FC Augsburg gesorgt. “Die Mannschaft baut Selbstvertrauen auf, wir haben unsere Momente, befinden uns im Flow. Das gibt mir ein gutes Gefühl”, sagte Jess Thorup am Mittwochmittag auf der Pressekonferenz vor der Auswärtsfahrt nach Frankfurt.

Ein positives Gefühl dürfte dem Trainer auch die bevorstehende Rückkehr von zwei Leistungsträgern geben. Rechtsverteidiger Kevin Mbabu (nach Faserriss) und Sechser Kristijan Jakic (nach Fußprellung) trainierten in dieser Woche mit der Mannschaft und sollen, wenn sie keine Reaktion mehr zeigen, die Startelf verstärken. Auch Niklas Dorsch befindet sich laut Thorup auf dem Weg zurück in den Kader, der Sechser hatte zuletzt länger pausieren müssen, ist hinter Jakic aber nur noch zweite Wahl. Nicht so gut sieht es bei Iago aus, der Linksverteidiger befindet sich wegen einer Fußprellung nur im Lauftraining. Für Fredrik Jensen ist die Saison nach einer Waden-OP wie bereits zuvor für Robert Gumny (Kreuzbandriss) und Elvis Rexhbecaj (Mittelfußbruch) beendet.

Auch wenn Jakic nicht bei hundert Prozent sei, auf die Leihgabe der Eintracht will Thorup nicht verzichten, zumal die Rückkehr zum Ex-Klub eine besondere Partie für den Kroaten sei. “Er ist ein Winner-Typ, der immer alles gibt”, lobt der Trainer, hebt Zweikampfstärke und Positionsspiel Jakics hervor.

Bei einem Sieg mit zwei Toren Differenz würde der FCA an der Eintracht auf Platz sechs vorbeiziehen, zudem zum vierten Mal in 13 Jahren Bundesliga die 40-Punkte-Marke knacken. “Wir fahren mit ganz breiter Brust nach Frankfurt”, kündigt Thorup an, drei Punkte seien wie immer das Ziel. Die Eintracht hält er dennoch für eine Top-Mannschaft, die sich eigentlich jedes Jahr für den internationalen Wettbewerb qualifizieren müsse. Der FCA kann dies in diesem Jahr verhindern. Und zumindest für Freitag sind die Voraussetzungen nicht die schlechtesten.

Frank Linkesch

Knackt die Bundesliga erneut die Milliardengrenze?

An diesem Montag startet die Auktion der nationalen Medienrechte der Deutschen Fußball-Liga (DFL), es geht um die wichtigste Einnahmequelle der 36 Klubs aus Bundesliga und 2. Liga. Der kicker beantwortet die drängendsten Fragen.

Wie viel Geld fließt in Zukunft für die nationalen Medienrechte an Bundesliga und 2. Liga?

Wie viel Geld fließt in Zukunft für die nationalen Medienrechte an Bundesliga und 2. Liga?

IMAGO/Jan Huebner

Um welche Rechte genau geht es?

Um die Ausstrahlungsrechte an Bundesliga und 2. Liga für den deutschsprachigen Markt, also Deutschland, Österreich, Schweiz, Liechtenstein, Luxemburg, Ostbelgien und Südtirol, in den Spielzeiten 2025/26 bis 2028/29.

Wieviel Geld erhalten die Klubs aus den nationalen Medienrechten?

Aktuell fließen pro Saison 1,1 Milliarden Euro an die DFL, die diese allerdings nicht in Gänze an die 36 Klubs verteilt. Eine Abgabe von derzeit 7,75 Prozent, also umgerechnet 85,25 Millionen Euro, verbleibt beim Ligaverband zur Finanzierung von Organisation, Produktion und Sicherungsmechanismen. 2020 waren die nationalen Medienrechte zuletzt ausgeschrieben worden. Von durchschnittlich 1,16 Milliarden Euro pro Spielzeit ging es minimal herab auf 1,1 Milliarden Euro – was allerdings inmitten der Pandemie als Erfolg des damaligen Geschäftsführers Christian Seifert galt.

Womit rechnen die Liga-Bosse?

Der für die Ausschreibung zuständige DFL-Geschäftsführer Dr. Steffen Merkel, der die Thematik bereits unter Seifert verantwortete, strahlte zuletzt Zuversicht aus: “Ich teile mit Blick auf unsere Ausschreibung nicht die Weltuntergangsszenarien einiger Kommentatoren. Die Bundesliga ist nach wie vor das mit Abstand werthaltigste Medienrecht Deutschlands. Wir werden ein deutlich aufgewertetes Medienprodukt anbieten. Und anders als in anderen Ländern haben unsere aktuellen Live-Partner auch öffentlich bekundet, sich umfangreich engagieren zu wollen.” Gemeinhin gilt in der Branche ein Verbleib auf ähnlichem Niveau als Erfolg. Maßgeblich wird es davon abhängen, welche Anbieter sich letztlich konkret mit der Bundesliga beschäftigen, weil dies natürlich Einfluss auf den Erlös haben wird.

Wer bietet überhaupt mit?

Für die Live-Rechte sind mit Sicherheit die beiden Platzhirsche in Deutschland, Sky und Dazn, am Tisch. Das Duo teilt sich auch aktuell das Gros der Live-Rechte, während Sport1 das Zweitliga-Topspiel hält und ProSiebenSat1 2020 das für die frei empfangbaren Sender vorgesehene Paket E (Eröffnungsspiele, Relegation, Super-Cup sowie zwei Einzelspiele) erstanden hatte. Gut möglich, dass sich auch das Duo wieder um kleinere Pakete bemüht, auch RTL, mittlerweile Rechtehalter bei der Nationalelf, Magenta (3. Liga) und Vodafone sind denkbar. Dazu kommt die große Frage: Was machen die US-Konzerne Amazon, Netflix, Paramount oder Apple? Fernando Carro, Sprecher der Geschäftsführung des frischgebackenen Deutschen Meisters Bayer Leverkusen, erklärte im Herbst 2023, dass er auf Interesse des genannten Quartetts hofft. Bietet einer dieser Großkonzerne mit, könnte dies den Preis in der Tat nach oben treiben.

Die Bundesliga ist nach wie vor das mit Abstand werthaltigste Medienrecht Deutschlands.

Dr. Steffen Merkel über die Ausschreibung der TV-Rechte an der Bundesliga

Wie viele Rechtepakete gibt es?

Insgesamt gibt es 15 audiovisuelle Pakete. Sieben mit Live-Rechten, acht Pakete für Highlight-Berichterstattungen, also Spielzusammenfassungen und Einzelclips. Bei den Live-Rechten hat die Liga folgende Neuerung eingeführt: Sie vergibt den Bundesliga-Sonntag, bislang gekoppelt an die Freitagspartien, als Ganzes (Paket D). Der Freitag wird kombiniert mit den fünf Einzelspielen am Samstagnachmittag (B). Zudem gibt es die Samstags-Konferenz (A), das Samstags-Topspiel inklusive Super-Cup (C). Dazu kommt noch das Free-Live-Paket E (Eröffnungsspiele Bundesliga und 2. Liga, Super-Cup, Relegation, je eine Partie Spieltage 17 und 18 der Bundesliga), Paket F (alle Einzelspiele der 2. Liga inklusive Konferenz) und Paket G, das Samstags-Topspiel im Unterhaus um 20.30 Uhr. Paket E ist aufgrund der mit dem Bundeskartellamt abgesprochenen Rahmenbedingungen im Free-TV vorgesehen, Paket G kann sowohl im Pay- als auch im Free-TV laufen.

Was könnte sich für den Kunden ändern?

Momentan müssen Bundesliga-Fans zwei Abos abschließen, um alle Live-Spiele sehen zu können. Dies könnte sich ab 2025 ändern, weil das Kartellamt die “no-single-buyer-rule”, also das Alleinerwerbsverbot für alle Live-Rechtepakete, gekippt hat. Dieses sollte eigentlich wettbewerbsfördernd wirken, hatte aber am Ende nur dazu geführt, dass die Fans Mehrfach-Abos abschließen mussten – für den Konsumenten teuer, für den Anbieter ärgerlich, weil der Run ausblieb und die Rechte kaum finanzierbar waren, für die Liga insgesamt also schlecht. Theoretisch könnte sich nun ein Anbieter alle Live-Rechte sichern. In der Praxis dürfte es zwar nicht dazu kommen, weil dies extrem teuer wäre. Das heißt aber nicht, dass erneut Mehrfach-Abos notwendig sein werden. Denn durch die erfolgreichen Verhandlungen mit den Kartellwächtern erhofft sich die Liga, dass Rechtenehmer gemeinsame Abo-Modelle anbieten.

Wie läuft die Auktion konkret ab?

Interessenten bieten für jedes Paket einzeln, die jeweiligen Auktionstage folgen strengen Regeln und Zeitplänen. Die Liga setzt Vorbehaltspreise für die jeweiligen Rechtepakete fest. Bieten mehrere Interessenten eine Summe oberhalb dieser Vorbehaltspreise und liegt das zweithöchste Angebot mehr als 20 Prozent hinter dem des Höchstbietenden, kommt es zur Annahme. Liegt nur ein Angebot über dem Ziel und dabei 20 Prozent höher als das des “Zweiten”, wird das Paket ebenfalls vergeben. Nicht vergeben wird beispielsweise, wenn mehrere oberhalb des Vorbehaltspreises liegen, das Top-Angebot den Zweiten aber nicht um mindestens 20 Prozent übersteigt. Dann informiert die Liga die Bieter darüber und diese starten in eine neue Runde, die sogenannte Reservationspreis-Auktion, die wieder denselben Kriterien folgt. Gleiches gilt, wenn kein Angebot auf Vorbehaltsniveau eintrifft. Bis Ende April sollten die Rechte vergeben sein.

Benni Hofmann

Jurendic: “Können den Rückspiegel zuklappen”

Nach jahrelangem Abstiegskampf genießen die Fans des FC Augsburg den aktuellen Erfolg, stimmten beim 2:0 gegen Union Berlin das Lied vom Europapokal an. Doch wie realistisch ist das? Der FCA bleibt vorerst demütig und doch ambitioniert.

Starke Saison: Marinko Jurendic und der FCA schielen auf Europa.

Starke Saison: Marinko Jurendic und der FCA schielen auf Europa.

IMAGO/Ulrich Wagner

Ausgangspunkt der Augsburger Europareise könnte Frankfurt werden. Nicht an Deutschlands größtem Flughafen, sondern bei der Eintracht, wo der FCA am kommenden Freitagabend antritt und mit einem Sieg im Idealfall sogar gleichziehen könnte. Forsche Ziele allerdings formuliert niemand beim FCA, zu sehr haben die Jahre des Existenzkampfes in der Bundesliga diejenigen bescheiden gemacht, die ihn miterlebt haben. Allerdings mutet es grotesk an, wenn Torschütze Sven Michel nach dem 2:0 gegen Union Berlin bei der Frage nach Europa darauf verweist, dass zunächst nur der Klassenerhalt zähle. Der ist längst eingetütet, wenn auch noch nicht rechnerisch. Und, merke: Wer sich keine ambitionierten Ziele setzt, wird sie auch nicht erreichen.

Wir sind Wettbewerber, natürlich wollen wir den siebten Platz verteidigen.

Marinko Jurendic

Am ehesten aus der Deckung wagten sich am Freitagabend mit Trainer Jess Thorup und Sportdirektor Marinko Jurendic zwei Protagonisten, die ihre erste Saison beim FCA erleben. “Wir sind Wettbewerber, natürlich wollen wir den siebten Platz verteidigen”, sagte Jurendic. Dieser würde ziemlich sicher zur Teilnahme an der Conference League berechtigen. “Wir haben lange in den Rückspiegel schauen müssen, den können wir jetzt zuklappen”, fügte der Sportdirektor mit Blick auf die Abstiegsregion hinzu. “Wir blicken nach vorne und schauen, was möglich ist”, sagte Thorup, der dem gesamten Verein mit seiner realistischen, aber doch fordernden Art guttut.

Schweres Restprogramm mit BVB, Leverkusen, VfB

Was spricht sportlich für, was gegen den Europa-Coup des FCA? Dagegen sicher das sehr schwere Restprogramm. Nach Frankfurt und dem Heimspiel gegen Werder Bremen muss Thorups Team noch nach Dortmund und Leverkusen, empfängt dazwischen den VfB Stuttgart. Weitere Ausfälle dürfen nicht passieren, der Kader wurde bereits gegen Union mit zwei Jugendspielern aufgefüllt.

Für Europa spricht die Widerstandsfähigkeit. Augsburg behielt gegen die biederen Berliner die Ruhe, wartete geduldig auf den ersten Fehler, schlug dann in Person von Phillip Tietz eiskalt zu. Und mit dem SC Freiburg und Hoffenheim scheint es in der Tabelle derzeit nur noch zwei Teams hinter dem FCA zu geben, die ihn einholen können. Außerdem könnte gar Platz acht zur Europapokal-Teilnahme reichen, wenn die Bundesliga ihren zweiten Platz in dieser Saison gegenüber England verteidigt.

Zukunftsmusik, der FCA bleibt in der Gegenwart, schaut nur eine Woche voraus. Aus seiner Sicht so vernünftig wie verständlich. Die Fans dagegen dürfen träumen und singen.

Frank Linkesch

Thorup hadert nur kurz: “Gibt nichts Besseres für einen Trainer”

Zumindest das Ergebnis stimmte beim 2:0-Heimsieg des FC Augsburg gegen Union Berlin. Trainer Jess Thorup sah dennoch Verbesserungspotenzial – und sprach ein Sonderlob aus.

Zufrieden, zumindest mit dem Ergebnis: FCA-Trainer Jens Thorup.

Zufrieden, zumindest mit dem Ergebnis: FCA-Trainer Jens Thorup.

picture alliance / SvenSimon

“Das Wichtigste im Fußball ist das Ergebnis”, meinte Augsburgs Trainer Jess Thorup im Interview mit DAZN  mit einem Lächeln. Denn das Ergebnis seines FCA, das passte zweifellos: Mit 2:0 hatten sich die Fuggerstädter gegen Union Berlin durchgesetzt und den nächsten Dreier im Kampf um Platz sieben gesammelt, der bei einem Leverkusener Triumph im DFB-Pokal für die Teilnahme an der Europa Conference League berechtigt. “Das nehmen wir mit”, so der Däne.

Bundesliga, 29. Spieltag

Klar war für den 54-jährigen Coach auch, das die Leistung der Augsburger einem möglichen europäischen Abenteuer nicht gewachsen war: “Wenn man über 90 Minuten schaut, dann können wir ganz klar besser Fußball spielen”, gab Thorup zu, “das Spiel war nicht so gut.” Immerhin freute sich der Trainer über die Effizienz seiner Spieler – war ihm diese doch bei der 1:3-Niederlage in Hoffenheim in der Vorwoche noch abgegangen.

Tietz freut sich über “Treffer aus dem Nichts”

Auch Torschütze Philip Tietz schloss sich der Sicht seines Trainers an: “Es war kein schönes Spiel, von beiden Seiten nicht.” Das Spiel sei “defensiv belastet” gewesen, so der Stürmer. Den Ausschlag zugunsten der Fuggerstädter gaben schließlich haarsträubende Fehler der Eisernen: Vor dem 1:0 spielte Diogo Leite den Ball ohne Not an der Strafraumgrenze in die Füße von Tietz, das 2:0 durch Sven Michel wurde durch einen schlampigen Fehlpass von Alex Kral eingeleitet.

“Er hat halt einen Fehler gemacht, in so einer Situation musst du ihn dann halt machen”, blickte Tietz nüchtern auf seinen Führungstreffer. Sicherlich glücklich sei das 1:0 gewesen, “aber das nehm’ ich dankend an”, so der 26-Jährige. Sein “Tor aus dem Nichts” habe den Schwaben schließlich in die Karten gespielt, da Union danach habe aufmachen müssen.

Breithaupt glänzt bei erstem 90-Minuten-Einsatz

Die Defensivlastigkeit der Partie gereichte vor allem Tim Breithaupt zum Vorteil. Für den Sommer-Neuzugang, der unter Thorup lange einen schweren Stand hatte, war es der erste Bundesliga-Auftritt über 90 Minuten. “Ich bin total glücklich, heute von Anfang an gespielt zu haben”, freute sich Breithaupt. Er habe “sein Herz auf dem Platz gelassen” und versucht, der Mannschaft zu helfen.

Und das ist auch gelungen: Der Sechser glänzte mit einer Laufleistung von über zwölf Kilometern (Bestwert beim FCA) sowie etlichen wichtigen Ballgewinnen. Sein Trainer war anschließend voll des Lobes: “Das war super von Breithaupt. Wie er sich in den letzten Wochen und Monaten vorbereitet hat für die Chance, die er jetzt bekommt, das ist unglaublich.”

Duell mit Tabellennachbar Frankfurt wartet

Insgesamt konnte Thorup doch noch zufrieden sein mit dem Abend: “Es gibt nichts Besseres für einen Trainer, als am Freitagabend einen Sieg zu holen und am Wochenende dann den anderen Teams zuzuschauen” – eine sanfte Stichelei gegen die Konkurrenten aus Hoffenheim und Freiburg. Doch schon am kommenden Freitag geht es gegen Eintracht Frankfurt (20.30 Uhr, LIVE! bei kicker) weiter, dem Tabellensechsten. Dann könnte der FCA mit einem Sieg im direkten Duell näher an den Tabellennachbarn heranrücken und hätte sogar noch die Chancen auf einen Europa-League-Startplatz.

Daran wollten die Augsburger jedoch noch nicht denken, weiter gilt, man denke von Woche zu Woche. Oder wie es Breithaupt ausdrückte: “Heute haben wir zu null zuhause gewonnen. Jetzt geht es weiter: nächste Woche Frankfurt!”

Operation: Jensen fehlt Augsburg “mehrere Wochen”

Der FC Augsburg muss “mehrere Wochen” auf Fredrik Jensen verzichten. Der Finne musste sich einer kurzfristigen Operation unterziehen.

Fredrik Jensen fällt erst einmal aus.

Fredrik Jensen fällt erst einmal aus.

IMAGO/eu-images

Vor der Partie gegen den 1. FC Union Berlin hoffte Augsburgs Trainer Jess Thorup, dass einige der zuletzt fehlenden Spieler zurückkehren würden. Diese Hoffnung erfüllte sich allerdings nicht – im Gegenteil.

Denn Kevin Mbabu, Fredrik Jensen und Iago waren ebenso wenig im Kader aufgeführt wie der bei Hoffenheim (1:3) nach zwölf Minuten ausgewechselte Kristijan Jakic. Bei Mbabu (kleiner Muskelfaserriss), Iago (Fußprellung) und Jakic (Achillessehne) ist eine zügige Rückkehr immerhin absehbar – bei Jensen dagegen nicht.

Denn wie der FCA kurz vor dem Anpfiff der Auftaktpartie des 29. Spieltags mitteilte, musste sich der Finne einer kurzfristigen Operation an der verletzten Wade unterziehen. Der Eingriff wurde bereits durchgeführt und ist nach Angaben des FCA erfolgreich verlaufen. Dennoch wird Jensen dem FCA “mehrere Wochen” fehlen. Damit droht dem 26-Jährigen sogar das vorzeitige Saisonaus.

Jensen spielt seit Sommer 2018 für den FC Augsburg hat seitdem in 83 Bundesligapartien fünf Tore erzielt. Sein Vertrag bei den Fuggerstädtern hat noch eine Laufzeit bis Juni 2025.

Augsburg kämpft als Tabellensiebter um die Teilnahme am internationalen Geschäft. Sollte der designierte Deutsche Meister Bayer Leverkusen auch noch Pokalsieger werden, würde sogar Rang sieben für die Qualifikation zur Europa Conference League reichen. Die Werkself trifft im Pokalfinale am 25. Mai auf den 1. FC Kaiserslautern und ist gegen das Kellerkind der 2. Liga haushoher Favorit.

Breithaupt und Pfeiffer: Chance für die Vergessenen?

Im Winter verdünnte der FC Augsburg seinen üppigen Kader. Weil es kaum Ausfälle gab, bekamen zwei Sommerneuzugänge dennoch keine Chance. Dies könnte sich nun ändern.

Die Augsburger Patric Pfeiffer (l.) und Tim Breithaupt könnten gegen Union Berlin ihre Chance bekommen.

Die Augsburger Patric Pfeiffer (l.) und Tim Breithaupt könnten gegen Union Berlin ihre Chance bekommen.

imago images

Ein Teil des Erfolgsgeheimnisses von Jess Thorup liegt ganz sicher darin, dass der Trainer des FC Augsburg einen Stamm an Spielern gefunden hat, denen er vertraut und die in der Regel zum Einsatz kommen. Wechsel nimmt der Däne höchstens punktuell vor. Nun beschäftigen Thorup vor dem Duell mit Union Berlin am Freitagabend (20.30 Uhr, LIVE! bei kicker) jedoch Personalprobleme.

Mit Robert Gumny (Kreuzbandriss) und Elvis Rexhbecaj (Mittelfußbruch) sind zwei Profis bereits für den Rest der Saison außer Gefecht. Mit Kevin Mbabu (kleiner Faserriss), Iago (Fußprellung), Fredrik Jensen (Wade) und Kristijan Jakic (Achillessehne) fehlten vier Profis bereits beim 1:3 in Hoffenheim bzw. mussten früh ausgewechselt werden (Jakic). Hinter allen steht ein dickes Fragezeichen für die Partie am Freitag, was Thorups Optionen extrem einschränkt.

Das könnte die Chance für zwei fast vergessene Sommerneuzugänge bieten. In Hoffenheim kam Sechser Tim Breithaupt früh für Jakic in die Partie und stabilisierte sich nach anfänglichen Schwierigkeiten mit fortdauernder Partie. 2,5 Millionen Euro überwies der FCA 2023 an den Karlsruher SC, unter Thorup stand der 22-Jährige aber noch nie in der Startelf, stand häufig gar nicht im Kader und war zuletzt am 15. Spieltag gegen Borussia Dortmund in der Schlussminute eingewechselt worden. Jakics Pech könnte sein Glück sein.

Patric Pfeiffer kam mit der Hypothek einer Sperre aus Darmstadt, zuletzt pausierte er verletzt. Die Einwechslung gegen Hoffenheim war erst der siebte Saisoneinsatz, ein ordentlicher. Für die 24-jährige, 1,96 Meter große Kante spricht die Kopfballstärke gegen Union. Pfeiffer könnte dann spielen, wenn Jeff Gouweleeuw mangels Alternativen als Rechtsverteidiger aushelfen muss.

Eigengewächs Kömür kann auf weitere Minuten hoffen

Neben diesem Duo bescherten die Personalprobleme einem Talent die Bundesligapremiere. Mert Kömür, 18-jähriges Eigengewächs, kam gegen Hoffenheim als Joker in der Offensive. Auch der 2005er-Jahrgang darf auf weitere Minuten hoffen.

Frank Linkesch

Thorups Spieler-Rätsel: “Das bleibt mein Geheimnis”

Von Europa-Träumereien will Jess Thorup nichts wissen. Für den Trainer des FC Augsburg zählt nur das nächste Spiel. Den Gegner will er diesmal im Unklaren lassen.

Wer ist fit, wer fehlt? Jess Thorup wollte es diesmal nicht verraten.

Wer ist fit, wer fehlt? Jess Thorup wollte es diesmal nicht verraten.

picture alliance / foto2press

Wer spielt, wer fehlt, wer ist fit, wer kann nicht mitmachen? Normalerweise Standard-Repertoire einer Pressekonferenz vor Bundesliga-Spielen. Jess Thorup ließ sich vor Augsburgs Heimspiel gegen Union Berlin am kommenden Freitag (20.30 Uhr, LIVE! bei kicker) allerdings nicht in die Karten blicken. Ja, so der Däne, die bekannten Langzeitverletzten werden natürlich fehlen. Doch wer von den Angeschlagenen – etwa Kevin Mbabu (Adduktoren), Iago (Fußprellung), Fredrik Jensen (Wade) – wieder fit ist, ließ er offen.

“Das bleibt diesmal mein Geheimnis vor dem Spiel”, so Thorup, der garantierte, “dass wir alles versuchen, die Spieler über die nächsten Tage bereit für den Kader zu machen”. Auf seine Mannschaft warte nämlich ein Gegner, der es in den vergangenen Wochen trotz der jüngsten Niederlage gegen Spitzenreiter Leverkusen (0:1) gut gemacht habe, sich aus dem Abstiegssumpf herausgearbeitet hat und nun den nächsten Schritt ins Mittelfeld machen will.

Europa ist kein Thema

Gar nicht einlassen wollte sich Thorup auf die Frage, ob sein Team am Ende womöglich wirklich die Europa-Qualifikation schafft. Sechs Punkte ist der Tabellen-6. Frankfurt entfernt, womöglich könnte auch der siebte Rang für die Conference League reichen, sollte Leverkusen das Pokalfinale gewinnen und ein Europa-League-Startplatz damit an die Liga gehen. “Jetzt sind es noch sechs Spiele, wir stehen auf dem 7. Platz und das bedeutet vielleicht Europa. Aber wir schauen nur auf Union Berlin”, versicherte Thorup, der insofern auch nicht an das direkte Duell mit der SGE eine Woche später denkt.

Für ihn gehe es vor allem darum, den Start in die Partie am Freitag nicht ähnlich zu verschlafen wie beim 1:3 in Hoffenheim am vergangenen Wochenende, als er sich schon nach 20 Minuten und beim Stand von 0:2 zu Umstellungen gezwungen sah. “Wir müssen schauen, dass wir das Spiel kontrollieren”, betonte er und meinte damit vor allem die taktische Herangehensweise. Und letztlich werde sich damit auch die Frage nach dem Personal beantworten: “Es geht um die Frage, wer kann die Mannschaft so stark wie möglich machen?”

Tietz: “Wer jetzt noch von Grottenkick spricht, der guckt keinen Fußball”

Augsburg reist mit leeren Händen aus Sinsheim zurück nach Hause – und dennoch war man nicht ganz unzufrieden, wie Philipp Tietz hervorhob, auch weil man gezeigt habe, dass man wieder jemand ist.

Ließen auch bei der TSG zwischenzeitlich die Muskeln spielen. Ermedin Demirovic (vorne) und Philipp Tietz beim Torjubel zum 1:2.

Ließen auch bei der TSG zwischenzeitlich die Muskeln spielen. Ermedin Demirovic (vorne) und Philipp Tietz beim Torjubel zum 1:2.

IMAGO/kolbert-press

“Wir haben die ersten 20 Minuten brutal verschlafen”, analysierte Kapitän Ermedin Demirovic nach der 1:3-Niederlage bei der TSG am DAZN-Mikro und verwies auf “zu viele Ballverluste”, die man sich erlaubt habe. Das Kernproblem sei jedoch ein anderes gewesen: “Wir sind eine Mannschaft, die hoch presst und den Gegner stressen will. Das haben wir in den ersten 20 Minuten nicht hinbekommen.”

Ein Grund dafür war auch, dass Trainer Jess Thorup aufgrund zahlreicher Verletzungen auf Dreierkette umgestellt hatte – ein Experiment, das, wie sich zeigte, schiefging. “Wir hatten keine Außenverteidiger”, erklärte der Däne: “Was soll ich da machen, ich wollte die Mannschaft schützen.” Nach 20 Minuten aber reifte in ihm die Entscheidung, doch wieder auf Viererkette umzustellen und mehr Risiko einzugehen. Danach sei es besser gewesen, stellte nicht nur der Coach fest.

Wir wissen, dass das System, das wir in der zweiten Hälfte gespielt haben, uns Vertrauen schenkt.

Philipp Tietz

“Als wir auf unser altes System umgestellt haben, hat man gemerkt, dass wir wieder in unseren Flow und unsere Abläufe reingekommen sind. Dann war es deutlich besser, aber da lagen wir schon 0:2 zurück”, meinte Demirovic und gab zu: “Es tut weh, wenn man so dumm und unnötig am Ende verliert.”

Demirovics Sturmkollege Philipp Tietz verwies auf “Unachtsamkeiten und Stellungsfehler”, die zu den ersten beiden Gegentoren geführt hätten. “In der ersten Hälfte war es kein gutes Spiel von uns”, monierte der Angreifer und verweis auf die starke zweite Hälfte. In der “hat man unser richtiges Gesicht gesehen.”

Dies sei auch auf die Systemumstellung während der Partie zurückzuführen. “Wir wissen, dass das System, das wir in der zweiten Hälfte gespielt haben, uns Vertrauen schenkt. Wir kennen es in- und auswendig und wissen, was zu tun ist. Das wir das neue System nicht so drin haben, ist klar.”

Stolz trotz Rückschlag im Rennen um Platz sieben

“Ein Unentschieden wäre auf jeden Fall verdient gewesen”, betonte Tietz, wohlwissend, dass die Niederlage einen Rückschlag im Rennen um Platz 7, der im kommenden Jahr womöglich zur Teilnahme an der Conference League berechtigen wird, bedeutete. Dem Thema Europapokal weicht man bei den bayerischen Schwaben aber weiter geschmeidig aus – und das aus gutem Grund, wie Tietz anmerkte.

Ihm sei schon klar, dass “jeder Spieler auf der Welt” nur allzu gerne die Floskel, “wir schauen von Woche zu Woche” bemüht, “aber bei uns ist es wirklich so. Wir tun gut daran, denn es hat uns dahin gebracht, wo wir jetzt sind – und wir sind stolz darauf. Es sind noch sechs Spiele, wir wollen das Maximum rausholen und dann sehen wir, was am Ende passiert.” Thorup aber gab zu, dass er mit Platz sieben leben könnte.

Für Tietz ist wichtig, dass der FCA, der in den vergangenen Jahren nur in unteren Tabellenregionen anzutreffen war, wieder zeigt, dass mit ihm zu rechnen ist. “Wir wollen ein anderes Gesicht zeigen”, betonte der 26-Jährige und ergänzte: “Wir sind mittlerweile ein anderes Augsburg geworden.” Für Tietz ist klar, dass “wenn jetzt noch einer sagt”, in Augsburg würde man nur einen “Grottenkick” zusammenspielen, dass derjenige “keinen Fußball” schaue. Denn: “Mittlerweile spielen wir echt attraktiv und die ganze Mannschaft hat es verdient, dass man uns als ernsthaften Gegner sieht.”

DFL schließt Regionalkonferenzen zu Investorenabbruch ab

Kurz vor dem Start der nationalen Medienrechteausschreibung schließt die DFL nach kicker-Recherchen die zur Aussprache angedachten Regionalkonferenzen ab. Nach dem Stress um den Einstieg eines Partners geht es dabei offenbar erstaunlich harmonisch zu, spannend lesen sich Angaben zu den Gesprächen mit CVC.

Seit Februar offiziell vom Tisch: Ein potenzieller Investoren-Deal für die DFL.

Seit Februar offiziell vom Tisch: Ein potenzieller Investoren-Deal für die DFL.

IMAGO/Nico Herbertz

Denn laut der Sitzungsunterlage “Liga- und Geschäftsentwicklung” hätte die Luxemburger Private-Equity-Firma, mit der die Liga-Geschäftsführer Dr. Marc Lenz und Dr. Steffen Merkel verhandelt hatten, sogar selbst eine Streamingplattform mit eingebracht in die Partnerschaft. Das zumindest war demnach das Zwischenergebnis zum Zeitpunkt des Abbruchs der Gespräche Ende Februar. Zu diesem hatte sich das DFL-Präsidium durchgerungen nach den Kontroversen um die Stimmabgabe von Hannover-96-Geschäftsführer Martin Kind und die daraus resultierenden Fanproteste. BVB-Geschäftsführer Hans-Joachim Watzke, der Sprecher des Liga-Präsidiums, hatte daraufhin Regionalkonferenzen zur Aussprache und zur Zukunft der Liga angekündigt.

Diese fanden nun in den vergangenen Tagen in München, Hamburg und Düsseldorf statt. Der ob der scharfen Diskussionen im Januar und Februar durchaus nicht auszuschließende Bruch blieb aus. Sitzungsteilnehmer berichten von klaren Worten der verschiedenen Lager zu dem Prozedere, aber nicht im Stile einer Abrechnung. Sowohl die Kommunikation zwischen Liga und Klubs, aber auch zwischen Klubs und deren Aufsichts- und Mitgliedergremien war Thema.

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Der kicker-Reporter berichtet: Wie kam es zu Dardais PK-Flucht?


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In Anbetracht der am 15. April beginnenden Ausschreibung der nationalen Medienrechte, also der wichtigsten Einnahmequelle von Bundesliga und 2. Liga, scheint offenbar Konsens darüber zu herrschen, über Zukunftsinvestitionen erst konkret zu sprechen, wenn klar ist, wie viel die Liga künftig hieraus erlöst. Aktuell sind es pro Saison 1,1 Milliarden Euro. Ein Verbleib auf diesem Niveau gälte in der Branche als Erfolg.

Pläne für Streamingplattform auf Eis gelegt

Oben genannter Sitzungsunterlage zufolge hätte sich die Partnerschaft mit CVC laut Zwischenergebnis wohl eher bei sechs als bei den stets kommunizierten acht Prozent eingependelt, eben weil die Luxemburger eine OTT-Plattform miteingebracht hätten und die Liga so diesen Teil der für Investitionen geplante Summe nicht benötigt hätte. Zudem hätte sich der aktuelle Abgabensatz – also das, was zur Finanzierung von Investitionen und Infrastruktur von den Medienerlösen einbehalten und nicht an die Klubs ausgekehrt wird – von 7,75 Prozent auf 4 bis 5 Prozent reduzieren können. Weil CVC auch Kosten für die Liga-Tochter hätte tragen müssen, die die Medienrechte verwalten sollte in dem Lizenzmodell. Zudem waren Gespräche über einen Sicherungsfonds angedacht für Extremfälle wie eine erneute Pandemie oder den Ausfall zahlender Partner, wie ihn die Liga etwa 2020 mit einem TV-Sender aus China zu überbrücken hatte.

Wie aber geht es nun weiter? Die Pläne für eine Streamingplattform sind für den Moment auf Eis gelegt, weil derzeit nicht genügend Geld vorhanden ist. Zudem soll sich das Liga-Präsidium nach der so wichtigen Vergabe der nationalen Medienrechte konkret mit der Frage befassen, wofür Bundesliga und 2. Liga im Milliardenbusiness Profifußball stehen wollen.

Benni Hofmann

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Die Diskussion um einen DFL-Investor

zum Thema

  • Für Investitionen u.a. in Digitalisierung wollte die DFL-Führung Kapital von einen Investor einholen.
  • Die erforderliche Zwei-Drittel-Mehrheit wurde bei der geheimen Abstimmung auf die Stimme genau erreicht.
  • Nach einer außerordentlichen Sitzung hat die DFL beschlossen, den Partnerprozess nicht weiterzuführen. 

Thorup warnt: “Wenn wir das genauso machen, werden wir Probleme haben”

In der Vorbereitung auf die nächste Bundesliga-Partie bei der TSG Hoffenheim spielte beim FC Augsburg vor allem die letzte gegen Köln eine große Rolle. Trainer Jess Thorup steht zudem noch vor einigen personellen Fragezeichen.

Jess Thorup hat noch keine Klarheit über sein zur Verfügung stehendes Personal.

Jess Thorup hat noch keine Klarheit über sein zur Verfügung stehendes Personal.

IMAGO/MIS

Dass FCA-Trainer Jess Thorup seine Startelf beim Auswärtsspiel bei der TSG Hoffenheim umbauen muss, war nach dem 1:1 gegen Köln schon klar. Elvis Rexhbecaj hatte sich den Fuß gebrochen und wurde mittlerweile genau wie Robert Gumny (Kreuzbandriss) erfolgreich operiert, verriet Thorup auf der Spieltagspressekonferenz. Auch Niklas Dorsch (Fußprellung) ist “im Moment nicht bereit” und wird im Kader fehlen.

Drei personelle Fragezeichen

In Iago, Fredrik Jensen und Kevin Mbabu gibt es noch weitere angeschlagene Spieler bei den Augsburgern. “Iago hat 45 Minuten gegen Köln gespielt, ist aber beim Aufwärmen auf den Ball getreten und hatte Schmerzen”, ging Thorup näher auf die Blessuren ein. Dem Außenverteidiger, der in der Pause ausgewechselt werden musste, ginge es zwar “viel besser”, dennoch müsse man “bis morgen oder vielleicht sogar bis Sonntag” abwarten.

Auch bei Jensen (Wadenprobleme) und Mbabu, der etwas “in den Adduktoren gespürt” habe, entscheidet sich ein Einsatz kurzfristig. “Bei allen drei wird bis zur letzten Minute ein Fragezeichen dahinter sein.” Der Trainer ist aber auf alle Eventualitäten vorbereitet: “Wenn sie am Ende nicht dabei sind, müssen wir den Plan B oder C finden.”

Kapitän wieder an Bord

Wieder mit dabei am Sonntag (15.30 Uhr) ist dagegen der Top-Scorer der Fuggerstädter: Ermedin Demirovic (14 Tore, neun Assists) hatte zuletzt gegen Köln eine Gelbsperre absitzen müssen und soll das Team wieder anführen. Der Kapitän bedeute “viel für die Mannschaft, nicht nur auf den Platz, sondern auch in der Kabine”. Und natürlich auch vor dem Tor. Denn dort lief es zuletzt für den FCA bei Gastspielen im Kraichgau gar nicht nach Plan. Nur eines von zwölf Auswärtsspielen konnten die Augsburger gewinnen – am 15. Spieltag 2019/20 mit 4:2. Siebenmal gewann die TSG, viermal gab es ein Remis.

Aktuell befindet sich der FCA in der Tabelle als Siebter drei Punkte vor Hoffenheim. Damit dies auch so bleibt, hat Thorup die Trainingswoche genutzt, um ein paar Dinge aus dem Köln-Spiel aufzuarbeiten. Zwar habe der 54-Jährige “viele gute Dinge” gesehen und weiter das Gefühl, “das wir im Moment im Flow sind”, doch eine Sache gefiel Thorup überhaupt nicht.

Thorup warnt vor konterfreudigen Hoffenheimern

Beinahe wäre die hochstehende Defensivreihe der Augsburger von der schlechtesten Offensive der Liga zweimal entscheidend ausgekontert worden. “Wenn wir das genauso machen, werden wir Probleme haben”, betonte Thorup deshalb. Gerade gegen Hoffenheim, das über “viel Schnelligkeit” verfüge und seine “Tore gerne über Konter” mache.

Möglichen Europapokal-Träumereien schob der Däne trotz zuletzt fünf ungeschlagenen Spielen in Serie (vier Siege, ein Remis) wieder einmal einen Riegel vor: “Wir können uns mit diesem siebten Platz noch nichts kaufen.” Womöglich aber am Sonntag mit einem Sieg einen direkten Konkurrenten entscheidend distanzieren.