Artistischer Scamacca und zwei späte Treffer: Atalanta zieht ins Finale ein

Das Hinspiel der Coppa Italia hatte Florenz mit 1:0 gewonnen, im Rückspiel schlug Atalanta im heimischen Stadion mit 4:1 zurück. In Überzahl und dank zwei später Treffer zog Bergamo ins Finale ein.

Ein tolles Tor zählte, eins nicht: Gianluca Scamacca.

Ein tolles Tor zählte, eins nicht: Gianluca Scamacca.

IMAGO/Italy Photo Press

Die Partie brauchte keine lange Anlaufzeit, bereits nach acht Minuten traf Atalanta zum ersten Mal: Bei einem Konter der Gastgeber landete der Ball etwas glücklich bei Koopmeiners, der viel Raum vor sich hatte und aus 14 Metern satt rechts unten traf. Die Hausherren bejubelten sogar einen Doppelschlag, allerdings nur kurz. Denn der tolle Treffer von Scamacca ins rechte obere Eck (13.) wurde einkassiert, da Koopmeiners in der Entstehung ein Foulspiel beging.

Nachdem es im ersten Durchgang anschließend eher gemächlich Richtung Halbzeit ging, startete die Partie nach der Pause direkt voll durch. Nur acht Minuten nach Wiederanpfiff musste Schiedsrichter Federico La Penna Rot zücken, da Milenkovic eine Notbremse gegen Scamacca beging. Ein Problem für Florenz? Erstmal nicht, denn die Gäste glichen nach einem Standard durch Martinez Quarta aus (68.).

Somit war die Viola in der Gesamtwertung 2:1 vorne. Allerdings nicht lange, da Scamacca sehenswert per Seitfallzieher ins rechte Eck traf (75.). Mehr Druck machte anschließend in Überzahl Atalanta, ein Tor gelang jedoch lange nicht.

Lookman und Pasalic treffen spät

Doch dann kam die Nachspielzeit. Florenz war in Unterzahl weit aufgerückt und wurde ausgekontert. Am Ende landete der Ball bei Lookman, der rechts unten traf (90.+4). Zunächst zählte das Tor aufgrund einer vermeintlichen Abseitsstellung nicht, aber dann griff der VAR ein. Kalibrierte Linien wurden gezogen, und der Referee zeigte zum Mittelpunkt: kein Abseits. Die Gäste warfen nun mit nur noch wenigen Sekunden zu spielen alles nach vorne – und wurden erneut ausgekontert: Pasalic hob den Ball zum 4:1-Endstand in die Maschen.

Somit buchte Atalanta durch zwei ganze späte Tore den Finaleinzug. Am 15. Mai trifft Bergamo im Olimpico in Rom auf Juventus Turin und spielt um den Titel.

Angriffslustiger Klopp frischt Barca-Ansage auf – und kitzelt Atalanta

Trotz der 0:3-Hypothek hat Jürgen Klopp Liverpools Weiterkommen gegen Atalanta Bergamo noch längst nicht abgeschrieben. Wären da nicht drei unschöne Statistiken.

Geht seine letzte Europapokal-Reise mit Liverpool noch weiter? Jürgen Klopp.

Geht seine letzte Europapokal-Reise mit Liverpool noch weiter? Jürgen Klopp.

IMAGO/Propaganda Photo

Sein Versprechen, das weltberühmte 4:0 gegen den FC Barcelona gegenüber seiner Mannschaft “nie mehr zu erwähnen oder zu nutzen”, hatte Jürgen Klopp bereits im Februar gebrochen. Und weil es in dieser Woche einfach so gut passt, tat er es gleich noch einmal.

Um noch ins Europa-League-Halbfinale einzuziehen, muss der FC Liverpool bei Atalanta Bergamo an diesem Donnerstagabend (21 Uhr, LIVE! bei kicker) ein 0:3 aufholen, genau wie im Champions-League-Halbfinale 2019 gegen Barca. Zwar wies Klopp im Vorfeld auf die vielen Unterschiede hin – die gute Leistung damals im Camp Nou, den Heimvorteil im Rückspiel – und wollte deshalb “wirklich keine Vergleiche” aufstellen. Doch einen Satz von damals frischte er gerne noch mal auf.

“Wenn wir scheitern, dann lasst uns auf schönste Weise scheitern”

“Ich erinnere mich, dass ich damals gesagt habe: Wenn wir scheitern, dann lasst uns auf schönste Weise scheitern”, so Klopp. “Und genauso sehe ich es jetzt wieder.” Abgeschrieben hat er das Weiterkommen jedenfalls noch lange nicht, auch wenn er nach dem Hinspiel gesagt hatte, Bergamo sei “im Moment natürlich durch”.

“Unmittelbar nach dem Spiel hat jeder im Stadion – die Liverpool- und Atalanta-Fans, die Spieler und unser Staff – gedacht, es sei vorbei. Aber jetzt ist eine Woche vergangen, und ich glaube nicht, dass jeder denkt, es sei schon entschieden”, zeigte sich Klopp auf seiner Pressekonferenz am Mittwoch angriffslustig und versicherte, dass der Fokus zu “100.000 Prozent” auf dem Rückspiel liege – anders als von manchem empfohlen und ungeachtet des Premier-League-Titelrennens, in dem es für die Reds am Sonntag beim FC Fulham weitergeht.

“Lasst uns mit einer viel besseren Leistung anfangen und versuchen, das Spiel zu gewinnen. Dann werden wir sehen, wie viel Zeit am Ende noch übrig ist”, lautet sein Matchplan, bei dem ein Vorhaben einen “großen Teil” einnimmt: “Man sollte kein Gegentor kassieren.” Und da fangen die Probleme an.

Zu null spielte Liverpool schon länger nicht mehr

Denn: Die Reds haben weder in ihren letzten neun Pflichtspielen noch in den vier Europa-League-Auswärtsspielen dieser Saison zu null gespielt. Zusammen mit der Statistik, dass sie noch nie im Europapokal weiterkamen, wenn sie das Hinspiel zu Hause verloren, ergibt das ein vielversprechendes Bild für Atalanta. Doch auch für die Lombarden hatte Klopp noch eine Botschaft.

“Es ist nicht einfach, ein Spiel anzugehen, wenn man 3:0 vorneliegt”, kitzelte er sie am Mittwoch ein wenig. “Wir haben das erlebt, als wir hier in Bergamo 5:0 gewonnen haben (in der CL-Gruppenphase 2020/21, Anm. d. Red.). Da war es zu Hause nicht leicht, die richtige Stimmung für das Spiel zu finden, am Ende haben wir 0:2 verloren. Normalerweise kämpfst du für jeden, aber wie willst du morgen kämpfen, wenn du 3:0 führst? Wir werden sehen, wer mit der Situation besser klarkommt.”

Ein Experten-Rat, den Klopp kaum befolgen wird

Nach dem 0:3 gegen Atalanta Bergamo sprach Jürgen Klopp über Alkohol – und seine umstrittenen Personalentscheidungen. Jamie Carragher hat für das Rückspiel einen Vorschlag.

Bitterer Donnerstagabend: Jürgen Klopp hat nur noch geringe Chancen, am 22. Mai in Dublin an der Seitenlinie zu stehen.

Bitterer Donnerstagabend: Jürgen Klopp hat nur noch geringe Chancen, am 22. Mai in Dublin an der Seitenlinie zu stehen.

IMAGO/Shutterstock

Die emotionalen Bilder aus Dublin hatten sich bestimmt einige schon ausgemalt. Dort sollte Jürgen Klopp am 22. Mai seinen letzten Abpfiff als Trainer des FC Liverpool hören, die Europa-League-Trophäe in den Himmel recken und dann selbst in die Luft geworfen werden. Doch nun scheint Klopp gar nicht erst nach Dublin zu reisen.

Durch das 0:3 gegen Atalanta Bergamo am Donnerstagabend, der ersten Heimniederlage seit dem Februar 2023, hängt Liverpools Einzug ins Europa-League-Halbfinale an einem derart dünnen Faden, dass auch Klopp, eigentlich professioneller Optimist, bei RTL eingestehen musste: “Im Moment sind die natürlich durch, wir sind ja nicht doof.”

Mit hoher Aggressivität und riskantem Mann-gegen-Mann-Verteidigen erzwang Atalanta unzählige Fehler bei den Reds, die teils ohne jede Ordnung über den Platz rannten. “Ich hab’s nicht wiedererkannt, das war echt seltsam”, analysierte Klopp schonungslos. “Das können wir nicht schönreden, das geht nicht ohne Alkohol.” Doch welchen Anteil hatte er selbst?

Sechs Wechsel hatte er für die Partie vorgenommen und dabei auch Torjäger Mohamed Salah geschont. Weil er das im engen Premier-League-Rennen kaum gemacht hätte, ließ sich das als klares Signal dafür werten, dass die Europa League gerade nur der zweitwichtigste Wettbewerb ist – und womöglich fasste auch manch Profi das so auf, zumal die bisherige Europa-League-Saison eher ein Spaziergang für die Reds war.

Klopps Rochade: “Ich würde es genauso wieder tun”

“Wenn man verliert, sind deine personellen Änderungen immer fragwürdig”, verstand Klopp diese Interpretation “zu 100 Prozent”, sagte aber mit Blick auf das Heimspiel gegen Crystal Palace am Sonntag (15 Uhr) auch: “Ich würde ich es genauso wieder tun.” Zur Pause korrigierte Klopp mit den Einwechslungen von Salah, Andy Robertson und Dominik Szoboszlai, machte den Auftritt seiner Elf damit aber kaum besser: “Wir haben übrigens die zweite Halbzeit mit 0:2 verloren, die erste mit 0:1. Also keine Ahnung, welche besser war.”

Für das Rückspiel in Bergamo am kommenden Donnerstag (21 Uhr, beide LIVE! bei kicker) empfiehlt TV-Experte und Liverpool-Legende Jamie Carragher Klopp, komplett auf die zweite Reihe zu setzen und alle Konzentration auf die Liga zu legen, das sei der einzige “Trost” nach dem 0:3. Doch das wird der Trainer kaum tun. “Wir werden versuchen, dort zu gewinnen, und dann schauen wir weiter”, war Klopp noch nicht bereit aufzugeben. Im November 2020 hatte Liverpool in der Champions-League-Gruppenphase mit 5:0 in Bergamo gewonnen – mit Salah und allen anderen Stammkräften.

Ein Experten-Rat, den Klopp kaum befolgen wird

Nach dem 0:3 gegen Atalanta Bergamo sprach Jürgen Klopp über Alkohol – und seine umstrittenen Personalentscheidungen. Jamie Carragher hat für das Rückspiel einen Vorschlag.

Bitterer Donnerstagabend: Jürgen Klopp hat nur noch geringe Chancen, am 22. Mai in Dublin an der Seitenlinie zu stehen.

Bitterer Donnerstagabend: Jürgen Klopp hat nur noch geringe Chancen, am 22. Mai in Dublin an der Seitenlinie zu stehen.

IMAGO/Shutterstock

Die emotionalen Bilder aus Dublin hatten sich bestimmt einige schon ausgemalt. Dort sollte Jürgen Klopp am 22. Mai seinen letzten Abpfiff als Trainer des FC Liverpool hören, die Europa-League-Trophäe in den Himmel recken und dann selbst in die Luft geworfen werden. Doch nun scheint Klopp gar nicht erst nach Dublin zu reisen.

Durch das 0:3 gegen Atalanta Bergamo am Donnerstagabend, der ersten Heimniederlage seit dem Februar 2023, hängt Liverpools Einzug ins Europa-League-Halbfinale an einem derart dünnen Faden, dass auch Klopp, eigentlich professioneller Optimist, bei RTL eingestehen musste: “Im Moment sind die natürlich durch, wir sind ja nicht doof.”

Mit hoher Aggressivität und riskantem Mann-gegen-Mann-Verteidigen erzwang Atalanta unzählige Fehler bei den Reds, die teils ohne jede Ordnung über den Platz rannten. “Ich hab’s nicht wiedererkannt, das war echt seltsam”, analysierte Klopp schonungslos. “Das können wir nicht schönreden, das geht nicht ohne Alkohol.” Doch welchen Anteil hatte er selbst?

Sechs Wechsel hatte er für die Partie vorgenommen und dabei auch Torjäger Mohamed Salah geschont. Weil er das im engen Premier-League-Rennen kaum gemacht hätte, ließ sich das als klares Signal dafür werten, dass die Europa League gerade nur der zweitwichtigste Wettbewerb ist – und womöglich fasste auch manch Profi das so auf, zumal die bisherige Europa-League-Saison eher ein Spaziergang für die Reds war.

Klopps Rochade: “Ich würde es genauso wieder tun”

“Wenn man verliert, sind deine personellen Änderungen immer fragwürdig”, verstand Klopp diese Interpretation “zu 100 Prozent”, sagte aber mit Blick auf das Heimspiel gegen Crystal Palace am Sonntag (15 Uhr) auch: “Ich würde ich es genauso wieder tun.” Zur Pause korrigierte Klopp mit den Einwechslungen von Salah, Andy Robertson und Dominik Szoboszlai, machte den Auftritt seiner Elf damit aber kaum besser: “Wir haben übrigens die zweite Halbzeit mit 0:2 verloren, die erste mit 0:1. Also keine Ahnung, welche besser war.”

Für das Rückspiel in Bergamo am kommenden Donnerstag (21 Uhr, beide LIVE! bei kicker) empfiehlt TV-Experte und Liverpool-Legende Jamie Carragher Klopp, komplett auf die zweite Reihe zu setzen und alle Konzentration auf die Liga zu legen, das sei der einzige “Trost” nach dem 0:3. Doch das wird der Trainer kaum tun. “Wir werden versuchen, dort zu gewinnen, und dann schauen wir weiter”, war Klopp noch nicht bereit aufzugeben. Im November 2020 hatte Liverpool in der Champions-League-Gruppenphase mit 5:0 in Bergamo gewonnen – mit Salah und allen anderen Stammkräften.

Doppelter Scamacca schockt die Reds – Klopp-Elf schon vor dem Aus?

Nach dem Aus im FA Cup droht der FC Liverpool den zweiten möglichen Titel zu verspielen. Im Hinspiel des Europa-League-Viertelfinals unterlag die Klopp-Elf gegen Atalanta Bergamo überraschend deutlich mit 0:3.

Hatte nach seinem 1:0 an der Anfield Road gut lachen: Bergamo-Stürmer Gianluca Scamacca.

Hatte nach seinem 1:0 an der Anfield Road gut lachen: Bergamo-Stürmer Gianluca Scamacca.

IMAGO/Shutterstock

Beide Trainer rotierten im Vergleich zu den Liga-Spielen am vergangenen Wochenende kräftig. Sechs Wechsel waren es bei Liverpool, wo Jürgen Klopp nach dem 2:2 bei ManUnited für Bradley, Quansah, Robertson, Szoboszlai, Salah und Luis Diaz (alle Bank) Gomez, Konaté, Tsimikas, Jones, Elliott und Gakpo brachte.

Atalanta-Coach Gian Piero Gasperini nahm derweil im Vergleich zum 1:2 in Cagliari fünf Umstellungen vor: Statt Keeper Carnesecchi, Rafal Toloi, Hateboer, Lookman (alle Bank) sowie Kolasinac (nicht im Kader) begannen Keeper Musso, Hien, Ruggeri, Pasalic und de Ketelaere.

Europa League, Viertelfinal-hinspiele

Nach Doppel-Alu: Kelleher lässt durchrutschen

Die Partie begann sehr munter, weil beide Mannschaften das Mittelfeld zu Beginn mit viel Tempo überwanden, sofort Abschlüsse suchten – und fanden: Pasalic kam aus fünf Metern zum Abschluss, schoss aber Kelleher im Gesicht an, der so irgendwie noch parierte (3.). Auf der Gegenseite zwang Darwin Keeper Musso im Gegenzug zu einer Parade (4.).

Nachdem Darwin eine weitere gute Chance in der 15. Minute ein wenig leichtfertig liegen gelassen hatte, verflachte die Partie ein wenig. Ausnahme: Ein sehenswerter Schlenzer von Elliott, der erst die Unterkante der Querlatte und dann direkt den Innenpfosten traf, aber nicht im Tor landete (26.).

Um Atalanta war es nach der Anfangsphase in Sachen Offensivaktionen länger ruhig geblieben – bis in die 38. Minute: Nachdem Zappacosta rechts ganz viel Platz hatte, kam Scamacca per Direktabnahme zum Abschluss. Zwar fehlte es diesem an der letzten Wucht; doch Kelleher, der eigentlich zur Stelle war, ließ den Ball irgendwie durchrutschen, sodass Bergamo plötzlich mit 1:0 führte. Nach dem Rückstand verlor der LFC ein wenig den Faden, in der Nachspielzeit verhinderte Kelleher im Eins-gegen-eins gegen Koopmeiners sogar das 0:2 (45.+1).

Liverpool kommt nicht durch, Atalanta eiskalt

Klopp wechselte nach der Pause gleich dreifach, Robertson, Salah und Szoboszlai ersetzten Tsimikas, Elliott und Jones (46.). Zunächst sah es in der Anfangsphase nach Wiederbeginn danach aus, als würde Liverpool sukzessive den Druck erhöhen. Salah zwang Musso zu einer Parade (55.), dann schoss Darwin aus recht kurzer Distanz über das Tor (56.).

Doch statt des Ausgleichs fiel wenig später das 0:2 – nach dem ersten Angriff der Italiener nach der Halbzeit. De Ketelaere hatte einmal mehr rechts Platz und fand im Zentrum Scamacca, der per Dropkick eiskalt einschob (60.). Während Liverpool – mit Ausnahme eines Abseitstors von Salah (79.), das aber zu Recht nicht zählte – sich weiter die Zähne ausbiss, legte Bergamo sogar noch einmal nach. Kelleher wehrte nach einem Konter gegen Ederson noch ab, doch Pasalic verwandelte den Nachschuss zum völlig überraschenden 3:0-Endstand für Bergamo (83.).

Während Liverpool am Sonntag Crystal Palace empfängt (15 Uhr), ist Atalanta erst am Montag wieder gefordert: Hellas Verona ist in Bergamo zu Gast (20.45 Uhr). Das Rückspiel findet am kommenden Donnerstag (21 Uhr) in Bergamo statt. Es könnte das letzte Europapokalspiel für Klopp mit den Reds werden.

Elliott schwärmt von Klopp: “Wollen dem Trainer alles zurückgeben”

EL-Titel als Abschiedsgeschenk? 10.04.2024

Elliott schwärmt von Klopp: “Wollen dem Trainer alles zurückgeben”

0:48Am Donnerstag trifft Liverpool im Europa-League-Viertelfinale auf Atalanta Bergamo. Für Youngster Harvey Elliott wäre der Titel eine weitere Möglichkeit, Trainer Jürgen Klopp bestmöglich zu verabschieden.

“Muss man versuchen” – Klopp verrät, was er bei Liverpool hinterlassen will

Ziel für seinen Abschied im Sommer 10.04.2024

“Muss man versuchen” – Klopp verrät, was er bei Liverpool hinterlassen will

0:52Jürgen Klopp sagte vor dem Europa-League-Duell gegen Bergamo, man müsse versuchen, den Verein beim Abschied in einem besseren Zustand zu hinterlassen, als er zuvor war – und wies auf die Wichtigkeit der Klubidentität hin.

Das nächste Finale winkt: Mandragoras Traumtor ebnet Florenz den Weg

Nach dem verlorenen Coppa-Italia- (1:2 gegen Inter) und Conference-League-Finale 2023 (1:2 gegen West Ham) steht die AC Florenz vor dem nächsten Endspiel. Im Pokalhalbfinalhinspiel gegen Atalanta Bergamo gelang nun ein 1:0.

Hat seine Farben mit einem Distanzhammer in Front gebracht: Fiorentina-Profi Rolando Mandragora.

Hat seine Farben mit einem Distanzhammer in Front gebracht: Fiorentina-Profi Rolando Mandragora.

IMAGO/Italy Photo Press

Erst am 17. März hatten sich die beiden italienischen Erstligisten Atalanta und Florenz im Zuge des 29. Serie-A-Spieltags getroffen, hier war die Partie allerdings ganz kurzfristig abgesagt worden. Der Grund: AC-Geschäftsführer Joe Barone hatte einen Herzinfarkt erlitten und war daraufhin verstorben.

Nun, ehe das Ligaspiel nachgeholt werden kann, sahen sich die beiden Teams im Zuge des Coppa-Italia-Halbfinals. Und hier setzte Fiorentina-Coach Vincenzo Italiano, der inklusive des jüngsten 1:2 gegen Milan nur eine von sechs Serie-A-Partien gewonnen hatte und mit seinen Schützlingen im Tableau aus dem internationalen Rennen gefallen war, im Angriff etwa auf Ex-Stuttgarter Gonzalez und Roma-Leihgabe Belotti. Sein Gegenüber Gian Piero Gasperini musste derweil auf wichtige Kräfte wie Scalvini oder de Ketelaere verletzungsbedingt verzichten, konnte im Sturm aber auf Lookman sowie Miranchuk setzen.

Mandragora haut einen raus

Doch mit Offensivfußball sollten die Bergamasken bei diesem Pokalhinspiel über die gesamten 45 Minuten nichts am Hut haben. Lediglich ein Distanzschuss von Koopmeiners, der jedoch direkt geblockt wurde, deutete mal so etwas wie Gefahr an.

Das Spiel unter voller Kontrolle hatten aber die Violetten, die angetrieben vom eigenen Anhang im fast 100-jährigen Artemio Franchi (Eröffnung 1931) vom Start weg viel besser kombinierten. Außerdem viel zielstrebiger agierten, bissiger in den Zweikämpfen waren und das Spiel schlicht kontrollierten.

Chancentechnisch sah es ebenfalls gut aus: Ex-Stuttgarter Gonzalez prüfte Schlussmann Carnesecchi (11. Minute), Beltran scheiterte ebenfalls am AC-Keeper (23.), ehe Belotti eine Gonzalez-Flanke knapp verpasste (24.). In Minute 31 war der Bann aber auch hier gebrochen, Florenz ging in Führung – und wie schön: Mandragora fasste sich aus zirka 25 Metern ein Herz und donnerte die Kugel traumhaft wie unhaltbar vom linken Innenpfosten rein.

Nur Scamacca lässt Florenz zittern

Im zweiten Abschnitt wurden derweil mehr verwaltet, wenngleich das 2:0 durchaus möglich gewesen wäre. Gonzalez etwa scheiterte mit einem brandgefährlichen Kopfball an einer herausragenden Tat von Atalanta-Schlussmann Carnesecchi (57.). Und auch in der 63. Minute blieb der Torwart bei diesem Duell Sieger. Richtig ärgern mussten sich obendrein Belotti und Ranieri (69.), die binnen kurzer Zeit zweimal den Ausbau der Führung auf dem Fuß hatten – und doch ihr Ziel verfehlten, sich ärgern mussten.

Der Abend war alles in allem dennoch ein gelungener, weil die Fiorentina-Defensivabteilung nichts groß anbrennen ließen und das 1:0 über die Zeit brachten. Ein Ausgleichstreffer lag am Ende des Tages nur in der 66. Minute in der Luft, Scamacca verpasste hier knapp eine Bakker-Hereingabe. Und so feierte Vorjahresfinalist Florenz einen 1:0-Sieg, der das Tor fürs Finale öffnete. Das Rückspiel steigt am 24. April (21 Uhr).