Torloses Unentschieden: Bergamo lässt bei Udinese Punkte im Titelrennen liegen

Atalanta Bergamo und Udinese Calcio haben sich nach einer ereignisarmen Partie mit 0:0 getrennt. Udinese konnte keine seiner vielen Chancen zum Sieg nutzen.

Hielt Udinese das Untentschieden fest: Razvan Sava

Hielt Udinese das Untentschieden fest: Razvan Sava

IMAGO/NurPhoto

Der Anfang der Begegnung ließ schon erahnen, dass das Spiel kein Feuerwerk werden würde. Beide Mannschaften begannen zögerlich, Chancen waren Mangelware. Und wenn, dann war es Udinese, das Gefahr entfachen konnte. Nach einer Ecke stieg Bijol am höchsten, doch seinen Kopfball parierte Carnesecchi stark (33.).

Die Gastgeber dominierten gegen Ende der ersten Halbzeit und hatten durch Sanchez in der 45. Minute den nächsten Hochkaräter. Der Chilene setzte seinen Kopfball an den Pfosten, der direkte Nachschuss landete an der Latte.

Durchgang zwei begann so, wie der erste aufgehört hatte. Udinese hatte erneut eine große Möglichkeit: Nach einem zu kurzen Rückpass von Hien klärte der Keeper in letzter Not, danach verebbte das Spiel. Gute Möglichkeiten wurden noch seltener und das Spiel plätscherte vor sich hin. Erst in der Nachspielzeit konnte Samardzic einen guten Abschluss liefern, der jedoch erneut von Carnesecchi vereitelt wurde. Letztlich blieb es so beim Remis.

Die Gäste verpassen den Sprung an die Tabellenspitze und müssen sich am Dienstag steigern. Dann trifft der Tabellenzweite auf Juventus Turin. Udinese hingegen reist am Sonntag in der kommenden Woche nach Como.

LIVE! Sommer pariert glänzend: Inter auf Finalkurs

Die italienische Supercoppa wird auch in diesem Jahr in Saudi-Arabien ausgetragen. Kann Atalanta Bergamo in Riad dem Vorjahressieger Inter Mailand ein Bein stellen?

Doppelpacker: Denzel Dumfries schoss Inter Mailand mit zwei Toren in das Finale der Supercoppa.

Doppelpacker: Denzel Dumfries schoss Inter Mailand mit zwei Toren in das Finale der Supercoppa.

IMAGO/Gribaudi/ImagePhoto

Im ersten Halbfinale der italienischen Supercoppa traf der amtierende Meister aus Mailand auf den Pokal-Vize. Sowohl Inter als auch Atalanta gingen mit einer bestechenden Form aus dem Jahr 2024 raus. Während Inter in den letzten 18 Pflichtspielen nur eine Niederlage hatte einstecken müssen (0:1 in Leverkusen), war Bergamo gar in den letzten 19 Partien nur einmal besiegt worden (2:3 gegen Real Madrid). In der Liga hatte Atalanta noch mit einem Punkt, aber auch einem Spiel mehr, die Nase an der Tabellenspitze vorn – und das trotz des deftigen 0:4 bei Inter.

Simone Inzaghi entschied sich in Riad, Saudi-Arabien, für seine Stammelf, die auch schon beim 3:0 gegen Cagliari auf dem Rasen stand. Gian Piero Gasperini rotierte dagegen im Vergleich zum 1:1 bei Lazio sechsmal. Kossounou, Ruggeri, Scalvini, Brescianni, Samardzic und Zaniolo erhielten den Vorzug vor Djimsiti, Bellanova, Ederson, Mario Pasalic, de Ketelaere und Lookman (alle Bank).

Großchancen auf beiden Seiten

La Dea ging die Partie nach den Erfahrungen in der Liga etwas vorsichtiger an. Die erste Großchance gehörte dennoch Inter: Martinez scheiterte nach einem Calhanoglu-Freistoß aus kurzer Distanz am klasse reagierenden Carnesecchi (10.). Die anschließende Ecke köpfte Bisseck drüber (11.). Auf der Gegenseite hatte Scalvini nach einer verunglückten Abwehraktion von Bastoni das 1:0 auf dem Kopf. Frei stehend nickte er jedoch aus drei Metern Sommer in die Arme (16.).

Carnesecchi durfte sich wenig später noch einmal auszeichnen, als er eine Doppelchance durch Martinez und Dimarco entschärfte (21.). Besonders der Kapitän blieb vor dem Tor glücklos. So fiel ihm noch zweimal in aussichtsreicher Position der Ball vor die Füße, beide Male verfehlte Martinez jedoch deutlich (22., 39.). Als Vorlagengeber glänzte der Kapitän dagegen beinahe, doch Dumfries wurde nach Martinez’ Hacken-Ablage grenzwertig von Ruggeri gestört. Der Niederländer traf den Ball nach einem Kontakt aus kurzer Distanz nicht richtig, der Pfiff blieb aus (42). Atalanta wurde derweil zwar etwas mutiger, fand in das eigene Spiel, wirklich gefährlich wurde es für Sommer vor der Pause aber nicht mehr.

Supercoppa, Halbfinale

Bisseck bedient artistischen Dumfries

Im zweiten Durchgang legte zunächst wieder Inter los. Erneut wurde Bisseck bei einer Ecke gesucht, köpfte aber drüber. Ein Großteil der Spieler machte sich anschließend auf den Weg zur Mittellinie, der Schiedsrichter entschied in der schwierig aufzulösenden Szene aber auf Ecke – und das sollte Folgen haben. Denn erneut flog der Ball auf den Kopf von Bisseck. Diesmal brachte der Deutsche den Ball zu Dumfries, der ihn an der Fünferkante annahm und mit dem Rücken zum Tor im Fallen artistisch ins Tor bugsierte (49.).

Atalanta war nun gefordert und schob höher. Das brachte allerdings auch Kontermöglichkeiten für Inter mit sich. Bei einer solchen suchte Dimarco den eingewechselten Taremi. Leverkusen-Leihgabe Kossounou war dazwischen, spitzelte den Ball aber unglücklich in Richtung Dumfries. Der Niederländer rauschte heran, war einen Schritt schneller als Hien und wuchtete die Kugel aus 18 Metern unter die Latte (61.).

Martinez verpasst erneut, Atalantas Anschluss aberkannt

Spätestens nach 70 Minuten hätte der Final-Einzug Inters dann feststehen müssen. Martinez bekam vor Carnesecchi alle Zeit der Welt, schloss aus zehn Metern ab, fand in Atalantas Keeper aber erneut seinen Meister. Fast im direkten Gegenzug klingelte es auf der Gegenseite. In einer unübersichtlichen Situation im Strafraum war Ederson am entschlossensten und brachte den Ball im Tor unter. Allerdings: De Ketelaere hatte in der Entstehung minimal im Abseits gestanden (72.)

La Dea ließ sich den Mut nicht nehmen, lief weiter an, fand jedoch kaum eine Lücke. Einmal musste Sommer aber doch noch eingreifen – und tat das glänzend. Aus kürzester Distanz wehrte er erst den Kopfball von Djimsiti, dann den Abpraller von Lookman ab. Im dritten Anlauf spitzelte Djimsiti die Kugel über das Tor (90.).

Martinez war sein Treffer auch in der Nachspielzeit nicht mehr vergönnt – einmal scheiterte er deutlich (90.+4), einmal geriet Taremis Pass zu steil und landete bei Frattesi, der geblockt wurde (90.+6). Dennoch sollte der doppelte Dumfries der Nerazzuri an diesem Tag zum Einzug ins Finale genügen. Am Montag (20 Uhr) trifft Inter auf den Sieger der Partie Juventus Turin gegen AC Mailand am Freitagabend (20 Uhr).

LIVE! Sommer pariert glänzend: Inter auf Finalkurs

Die italienische Supercoppa wird auch in diesem Jahr in Saudi-Arabien ausgetragen. Kann Atalanta Bergamo in Riad dem Vorjahressieger Inter Mailand ein Bein stellen?

Doppelpacker: Denzel Dumfries schoss Inter Mailand mit zwei Toren in das Finale der Supercoppa.

Doppelpacker: Denzel Dumfries schoss Inter Mailand mit zwei Toren in das Finale der Supercoppa.

IMAGO/Gribaudi/ImagePhoto

Im ersten Halbfinale der italienischen Supercoppa traf der amtierende Meister aus Mailand auf den Pokal-Vize. Sowohl Inter als auch Atalanta gingen mit einer bestechenden Form aus dem Jahr 2024 raus. Während Inter in den letzten 18 Pflichtspielen nur eine Niederlage hatte einstecken müssen (0:1 in Leverkusen), war Bergamo gar in den letzten 19 Partien nur einmal besiegt worden (2:3 gegen Real Madrid). In der Liga hatte Atalanta noch mit einem Punkt, aber auch einem Spiel mehr, die Nase an der Tabellenspitze vorn – und das trotz des deftigen 0:4 bei Inter.

Simone Inzaghi entschied sich in Riad, Saudi-Arabien, für seine Stammelf, die auch schon beim 3:0 gegen Cagliari auf dem Rasen stand. Gian Piero Gasperini rotierte dagegen im Vergleich zum 1:1 bei Lazio sechsmal. Kossounou, Ruggeri, Scalvini, Brescianni, Samardzic und Zaniolo erhielten den Vorzug vor Djimsiti, Bellanova, Ederson, Mario Pasalic, de Ketelaere und Lookman (alle Bank).

Großchancen auf beiden Seiten

La Dea ging die Partie nach den Erfahrungen in der Liga etwas vorsichtiger an. Die erste Großchance gehörte dennoch Inter: Martinez scheiterte nach einem Calhanoglu-Freistoß aus kurzer Distanz am klasse reagierenden Carnesecchi (10.). Die anschließende Ecke köpfte Bisseck drüber (11.). Auf der Gegenseite hatte Scalvini nach einer verunglückten Abwehraktion von Bastoni das 1:0 auf dem Kopf. Frei stehend nickte er jedoch aus drei Metern Sommer in die Arme (16.).

Carnesecchi durfte sich wenig später noch einmal auszeichnen, als er eine Doppelchance durch Martinez und Dimarco entschärfte (21.). Besonders der Kapitän blieb vor dem Tor glücklos. So fiel ihm noch zweimal in aussichtsreicher Position der Ball vor die Füße, beide Male verfehlte Martinez jedoch deutlich (22., 39.). Als Vorlagengeber glänzte der Kapitän dagegen beinahe, doch Dumfries wurde nach Martinez’ Hacken-Ablage grenzwertig von Ruggeri gestört. Der Niederländer traf den Ball nach einem Kontakt aus kurzer Distanz nicht richtig, der Pfiff blieb aus (42). Atalanta wurde derweil zwar etwas mutiger, fand in das eigene Spiel, wirklich gefährlich wurde es für Sommer vor der Pause aber nicht mehr.

Supercoppa, Halbfinale

Bisseck bedient artistischen Dumfries

Im zweiten Durchgang legte zunächst wieder Inter los. Erneut wurde Bisseck bei einer Ecke gesucht, köpfte aber drüber. Ein Großteil der Spieler machte sich anschließend auf den Weg zur Mittellinie, der Schiedsrichter entschied in der schwierig aufzulösenden Szene aber auf Ecke – und das sollte Folgen haben. Denn erneut flog der Ball auf den Kopf von Bisseck. Diesmal brachte der Deutsche den Ball zu Dumfries, der ihn an der Fünferkante annahm und mit dem Rücken zum Tor im Fallen artistisch ins Tor bugsierte (49.).

Atalanta war nun gefordert und schob höher. Das brachte allerdings auch Kontermöglichkeiten für Inter mit sich. Bei einer solchen suchte Dimarco den eingewechselten Taremi. Leverkusen-Leihgabe Kossounou war dazwischen, spitzelte den Ball aber unglücklich in Richtung Dumfries. Der Niederländer rauschte heran, war einen Schritt schneller als Hien und wuchtete die Kugel aus 18 Metern unter die Latte (61.).

Martinez verpasst erneut, Atalantas Anschluss aberkannt

Spätestens nach 70 Minuten hätte der Final-Einzug Inters dann feststehen müssen. Martinez bekam vor Carnesecchi alle Zeit der Welt, schloss aus zehn Metern ab, fand in Atalantas Keeper aber erneut seinen Meister. Fast im direkten Gegenzug klingelte es auf der Gegenseite. In einer unübersichtlichen Situation im Strafraum war Ederson am entschlossensten und brachte den Ball im Tor unter. Allerdings: De Ketelaere hatte in der Entstehung minimal im Abseits gestanden (72.)

La Dea ließ sich den Mut nicht nehmen, lief weiter an, fand jedoch kaum eine Lücke. Einmal musste Sommer aber doch noch eingreifen – und tat das glänzend. Aus kürzester Distanz wehrte er erst den Kopfball von Djimsiti, dann den Abpraller von Lookman ab. Im dritten Anlauf spitzelte Djimsiti die Kugel über das Tor (90.).

Martinez war sein Treffer auch in der Nachspielzeit nicht mehr vergönnt – einmal scheiterte er deutlich (90.+4), einmal geriet Taremis Pass zu steil und landete bei Frattesi, der geblockt wurde (90.+6). Dennoch sollte der doppelte Dumfries der Nerazzuri an diesem Tag zum Einzug ins Finale genügen. Am Montag (20 Uhr) trifft Inter auf den Sieger der Partie Juventus Turin gegen AC Mailand am Freitagabend (20 Uhr).

Trotz Ende der Siegesserie: Bergamo erobert Tabellenführung bei Lazio zurück

Dank eines späten Joker-Treffers hat Atalanta Bergamo vorübergehend die Tabellenführung von Inter Mailand zurückerobert. Nach elf Ligasiegen in Serie blieb Lea Dea derweil erstmals ohne Dreier.

Überzeugten als Joker: Nicolo Zaniolo und 1:1-Torschütze Marco Brescianini (re.).

Überzeugten als Joker: Nicolo Zaniolo und 1:1-Torschütze Marco Brescianini (re.).

IMAGO/Insidefoto

Obwohl Lazio jüngst mit einem einem 2:1 in Lecce auf die deftige 0:6-Klatsche gegen Inter Mailand reagiert hatte, entschied sich Coach Marco Baroni im Topspiel für drei Wechsel. Marusic, Tchaouna und Dele-Bashiru ersetzten den verletzten Lazarri sowie Isaksen und Dia (beide Bank).

Da Inter zuvor mit einem 3:0 in Cagliari die Tabellenführung zumindest vorübergehend übernommen hatte, gingen die formstarken Gäste mit der Zielsetzung in die Partie, Platz 1 zurückzuerobern. Atalanta-Trainer Gian Piero Gasperini musste nach dem 3:2 gegen Empoli den verletzten Top-Torjäger Retegui ersetzen und setzte Kossounou zudem auf die Bank. Hien und de Roon rückten in die Startelf.

Lazio bestimmt früh das Tempo

Die nominelle Favoritenrolle der Biancocelesti machte sich auf dem Feld vorerst nicht bemerkbar, stattdessen waren es die Hausherren, die immer wieder gefährliche Akzente setzten und generell wacher und zielstrebiger wirkten.

So hatte La Dea etwa Glück, dass sie nach zwölf Minuten nicht in Rückstand geriet, als Castellanos binnen einer Dreifach-Chance zweimal an Carnesecchi scheiterte und Guendouzi anschließend nur den Pfosten traf. Erst in der 21. Minute traten auch die Gäste erstmals nennenswert offensiv in Erscheinung, verfehlten das kurze Eck in Person von Zappacosta allerdings knapp.

Dele-Bashiru bringt Rom in Front

Während sich der erste Durchgang in puncto Ballbesitz und Passquote weitestgehend ausgeglichen gestaltete, behielten die Gastgeber in vielen entscheidenden Zweikämpfen die Oberhand. Auch angesichts dieser Tatsache war die Führung durch Dele-Bashiru letztlich definitiv nicht unverdient. Nach Rovellas halbhohem Steckpass wuchtete der 23-Jährige die Kugel aus rund 15 Metern in die Maschen (27.).

mehr zur serie a

In den Schlussminuten vor der Pause bestimmten die Biancocelesti zwar weiterhin das Geschehen, dennoch waren die Römer schließlich für die letzte Torchance verantwortlich. Djimisti verpasste eine verlängerte Flanke am zweiten Pfosten um wenige Zentimeter (45.+2).

Cuadrado bringt Schwung als Joker

Während die Anfangsphase nach dem Wiederanpfiff noch den Hausherren gehörte, erhöhte Bergamo im weiteren Verlauf zunehmend den Druck. Die Konsequenz daraus waren einige vielversprechende Gelegenheiten – darunter ein Kopfball des eingewechselten Cuadrado (53.) sowie ein Rechtsschuss von Lookman (61.).

Insbesondere Letzterer sollte auch weiterhin für ordentlich Betrieb sorgen, wenngleich ihm der eigene Treffer am Samstagabend verwehrt blieb. In der 75. Minute blockte Pellegrini gleich zweimal in höchster Not auf der Linie gegen Afrikas Fußballer des Jahres.

Uneigennütziger Lookman bereitet den Ausgleich vor

Als die Schlussphase bereits in vollem Gange war, zappelte der Ball dann doch noch in den römischen Maschen. Auf Vorlage des eingewechselten Zaniolos behielt Lookman vor Lazio-Torhüter Provedel die Übersicht und legte uneigennützig auf den mitgelaufenen Brescianini quer, der nur noch einschieben musste (88.). Den Matchwinner hatte Trainer Gasperini erst vier Minuten zuvor von der Bank gebracht.

Das Remis genügte La Dea, um die Tabellenführung vorerst wieder zu übernehmen. Sowohl Inter als auch Neapel, die bis dato beide ein Spiel weniger als die Biancocelesti absolviert haben, könnten ihnen diese allerdings bereits zeitnah streitig machen.

Schon am Donnerstag kommt es für Atalanta indes zum Duell mit den Nerazzurri – im Supercup-Halbfinale (20 Uhr). In der Liga geht es für Bergamo dann bei Udinese Calcio weiter (Samstag, 15 Uhr), Lazio gastiert im Derby bei der Roma (Sonntag, 20.45 Uhr).

De Ketelaere sei Dank: Bergamo verteidigt die Tabellenführung

Atalanta Bergamo hat gegen den FC Empoli einen wichtigen Arbeitssieg eingefahren und damit die Tabellenführung verteidigt. Beim 3:2 gegen den Außenseiter avancierte de Ketelaere zum Matchwinner.

Die Bergamasken feierten ihren Matchwinner Charles de Ketelaere (Mi.).

Die Bergamasken feierten ihren Matchwinner Charles de Ketelaere (Mi.).

IMAGO/LaPresse

Weil die SSC Neapel am Samstag mit 2:1 in Genua gewonnen hatte, ging Atalanta Bergamo nur als Tabellenzweiter in das Heimspiel gegen Empoli, hatte allerdings die Chance, die Tabellenspitze direkt zurückzuerobern. Mit dem Ex-Schalker Kolasinac und Ex-Leverkusener Kossounou in der Startelf gelang der Nerazzurri jedoch alles andere als ein Start nach Maß

In der 13. Minute trat der Außenseiter zum ersten Mal offensiv in Erscheinung – und ging überraschend in Führung: Nach einem Einwurf setzte Henderson Colombo in Szene, der aus zentraler Position zum 1:0 für Empoli einnetzte.

Serie A – 17. Spieltag

Die formstarken Nerazzurri, die zuletzt zehn Ligaspiele in Folge gewonnen hatten, schüttelten sich kurz und drückten dann direkt auf den Ausgleich. In vielen Phasen schnürte Bergamo den Gegner in der eigenen Hälfte ein. Torchancen waren nur eine Frage der Zeit, auch wenn Atalanta Probleme hatte, sich eine Vielzahl herauszuspielen.

Bergamo dreht die Partie

In der 34. Minute war es dann jedoch passiert: Zappacostas Flanke landete bei de Ketelaere, der per Kopf ins linke Eck zum Ausgleich vollendete. Bergamo blieb in der Folge dran und schnupperte mehrfach am 2:1: Erst köpfte Djimitsi nach einer Ecke an den linken Pfosten (41.), wenig später machte es Lookman besser und versenkte die Kugel nach Zuspiel von de Ketelaere im Tor (45.+1).

Nach dem Seitenwechsel plätscherte die Partie ein wenig vor sich hin. Atalanta war weiterhin überlegen, ließ vorne jedoch die letzte Präzision vermissen. Dies sollte sich rächen, denn nach einem Foulspiel von Djimsiti an Grassi gab es Elfmeter für die Gäste. Esposito blieb cool und traf mittig zum Ausgleich (57.).

De Ketelaere hat das letzte Wort

Danach sah es lange nach einem 2:2-Remis aus, bis de Ketelere seinen großen Auftritt bekam: In der 86. Minute zog der Edeltechniker an der Strafraumkante nach innen, war von mehreren Gegenspieler nicht zu stoppen und traf flach sowie platziert ins rechte Eck. Der Siegtreffer in einer umkämpften Partie, der Atalanta wieder an Napoli vorbei auf Rang 1 hievte.

LIVE! Torfestival in Bergamo: Auch Samardzic trifft doppelt

Serie-A-Tabellenführer Atalanta Bergamo hat die Pflichtaufgabe Cesena in der Coppa Italia souverän erfüllt. Im Achtelfinale feierte La Dea ein göttliches Schützenfest.

Klare Angelegenheit: Gegen Cesena kam Atalanta kaum noch aus dem Jubeln heraus.

Klare Angelegenheit: Gegen Cesena kam Atalanta kaum noch aus dem Jubeln heraus.

IMAGO/LaPresse

Spannend hatten Gian Piero Gasperinis Schützlinge es am Wochenende gemacht. Die vermeintliche Pflichtaufgabe beim lange ebenbürtigen Kellerkind Cagliari war mit einem knappen 1:0-Sieg Bergamos geendet. Ein Verlauf, den der siebenfach veränderte Favorit am Mittwochabend tunlichst vermeiden wollte.

Doppelpack de Ketelaere: Entscheidung vor der Pause

Zumindest legte La Dea los wie die Feuerwehr: Keine fünf Minuten waren absolviert, da stellte Zappacosta mit etwas Fortune auf 1:0 (4.), ehe die Führung sich weitere vier Zeigerumdrehungen bereits verdoppelte. Diesmal spielte Retegui de Ketelaere an der Strafraumkante frei, was der Belgier mit einem präzisen Flachschuss in die lange Ecke zu nutzen wusste.

Coppa Italia, Achtelfinale

Dem Aufsteiger in die Serie B war durch den Doppelschlag früh der Zahn gezogen. Genug hatte die Offensive der Bergamasken um Retegui und Co. allerdings noch nicht. Sie sann nach mehr – und bekam es: Samardzic (24.) und Zappacosta (34.) verpassten zwar zwei gute Chancen, der Ex-Herthaner selbst (27.) und Doppelpacker de Ketelaere (35.) sorgten aber schon vor der Pause für klare Verhältnisse.

Außenseiter setzt den Schlusspunkt

Nach dem Seitenwechsel ging es nahtlos weiter. Eine freche Freistoßvariante, die der Außenseiter komplett verschlief, fand Joker Brescianini, der zwei Minuten nach seiner Hereinnahme auf 5:0 stellte (54.). Dass La Dea nicht prompt das halbe Dutzend vollmachte, lag an zwei vergebenen Hochkarätern Zaniolos (60., 65.).

Kurz darauf konnte der Dribbelkünstler sich zumindest über einen Assist freuen. Sein Querpass kam bei Samardzic an, der den zweiten Doppelpack des Abends erzielte (71.). Der letzte Treffer des Schützenfestivals, mit dem der Serie-A-Spitzenreiter die Pflichtaufgabe Cesena ungefährdet erfüllte und souverän ins Viertelfinale der Coppa Italia einzog, gebührte jedoch dem Gast: Ceesay stellte spät den 1:6-Endstand her (90.).

Bevor es im Rennen um den Pokal weitergeht, sind die Bergamasken jedoch wieder in der heimischen Liga gefordert. Am Sonntag gastiert Empoli um 18 Uhr im Gewiss Stadium.

Auch wegen Gala gegen Bayer: Lookman ist Afrikas Fußballer des Jahres

Am Montagabend wurde im Palais des Congres in Marrakech der Rote Teppich ausgerollt. Der afrikanische Fußballverband (CAF) lud zu seinen Awards ein und kürte Ademola Lookman zum Fußballer des Jahres.

Nicht nur in Bergamo gefeiert: Ademola Lookman.

Nicht nur in Bergamo gefeiert: Ademola Lookman.

IMAGO/Gribaudi/ImagePhoto

Ademola Lookman war die offensichtliche Wahl, der Favorit – und ist nun auch Afrikas Fußballer des Jahres. Der 27-Jährige war eine Schlüsselfigur bei Nigerias Finaleinzug beim Afrika Cup (1:2 gegen die Elfenbeinküste). Im Achtelfinale führte er die Super Eagles mit einem Doppelpack gegen Kamerun (2:0) weiter und auch in der Runde der letzten Acht war er mit seinem Tor gegen Angola (1:0) der am Ende entscheidende Mann.

Doch der Afrika Cup war noch nicht einmal das große Highlight des Stürmers in der vergangenen Saison. Das war zweifellos sein Dreierpack beim 3:0 gegen Bayer 04 Leverkusen im Europa-League-Finale (kicker-Note 1), der zugleich das Ende von Bayers schier unglaublicher Serie von 51 Spielen ohne Niederlage war. Nicht nur für Lookman dürfte das ein unvergesslicher Abend bleiben, etwas übertrieben gesagt wird ganz Bergamo sich noch lange daran erinnern, war es doch gleichbedeutend mit dem ersten internationalen Titel von Atalanta Bergamo überhaupt.

Lookmann ist der erste afrikanische Spieler, dem in einem Europapokalfinale ein Dreierpack gelang. Wenig überraschend wurde der 27-Jährige auch in das Team des Jahres der Europa League gewählt, in Bergamo war er auch dank seiner 17 Pflichtspieltreffer und zehn Vorlagen Spieler des Jahres. Und auch in der laufenden Saison weiß der Stürmer zu überzeugen: Drei Tore in der Champions League sowie acht Treffer in der Serie A belegen dies.

“Dieser Award ist ein Segen, als bester Spieler in Afrika anerkannt zu werden ist unglaublich”, sagte Lookman und gab noch eine Weisheit mit: “Lass deine Niederlagen nicht deine Träume stoppen.”

Podcast

KMD #18 – Wirtz doch ein Titelkampf? (mit Jan Platte)


01:01:51 Stunden

alle Folgen

Guirassy und Hakimi auf den Plätzen

Lookman setzte sich bei der Wahl gegen Dortmunds Serghou Guirassy (Guinea) und Achraf Hakimi (Marokko/ Paris St. Germain) durch, die unter den letzten drei Kandidaten waren. Wer Zweiter und Dritter wurde, wurde nicht bekanntgegeben, Torhüter Ronwen Williams (Südafrika/Mamelodi Sundowns) sowie Flügelspieler Simon Adingra (Elfenbeinküste/ Brighton & Hove Albion) schieden zuvor noch aus.

Prominente Namen wie Vorjahressieger Victor Osimhen (Nigeria/ Galatasaray Istanbul), Leverkusens Victor Boniface (Nigeria) oder auch der Ägypter Mo Salah vom FC Liverpool waren nicht nominiert.

Banda ist Afrikas Fußballerin des Jahres

Afrikas Fußballerin des Jahres wurde Barbra Banda aus Sambia. Die 24-Jährige gewann mit Orlando Pride die NWSL Championship – unter anderem erzielte sie im Finale der US-Meisterschaft gegen Washington Spirit den Siegtreffer. Für Banda dürfte die Auszeichnung etwas ganz besonderes sein, hatte es doch 2022 noch wegen zu hoher Testosteronwerte viel Wirbel um sie gegeben.

Von 1970 bis 1994 verteilte das französische Fachmagazin L’Equipe den Titel Afrikas Fußballer des Jahres, seit 1992 kürt auch der afrikanische Verband einen Fußballer des Jahres. Bislang hat noch jeder Gewinner der Auszeichnung zum Zeitpunkt seines Sieges sein Geld in Europa verdient. Das ist auch diesmal so. Rekordtitelträger mit jeweils vier Auszeichnungen sind der Kameruner Samuel Eto’o und der Ivorer Yaya Touré.

Lookman mit dem Lucky Punch: Atalanta besiegt Milan spät

Innerhalb der Lombardei kam es in Bergamo zum Topspiel Atalanta gegen den AC Mailand. Doch obwohl die Rossoneri zuletzt drei Spiele in Folge gewonnen haben, waren die Gastgeber der Favorit – und setzten sich letztlich knapp durch.

Ademola Lookman bejubelt seinen späten Siegtreffer.

Ademola Lookman bejubelt seinen späten Siegtreffer.

IMAGO/Gribaudi/ImagePhoto

Atalanta, vor dem Spiel mit 13 Spielen in Folge ohne Niederlage bis auf Platz zwei geklettert, wechselte im Vergleich zum letzten Liga-Spiel gegen die AS Rom (2:0) zweimal: Pasalic sowie Djimsiti rückten für Retegui und Kossounou (beide Bank) in die Startelf.

Der Tabellensiebte aus Mailand traf in den letzten drei Spielen zwölf Mal, die Hälfte der Tore fielen unter der Woche im Pokal-Duell mit Sassuolo Calcio (6:1). Da Coach Paulo Fonseca dort seinen Ersatzspielern eine Chance gab, nahm er acht Wechsel vor: Einzig Rafael Leao, Fofana und Reijnders verblieben in der Anfangsformation. In diese zurück kehrten unter anderem Stammkeeper Maignan sowie Torjäger Morata.

Milan drängt, Atalanta trifft

Das Selbstvertrauen, welches Milan in den letzten Spielen sammelte, demonstrierten die Rossoneri von Beginn an: Nach wenigen Sekunden scheiterte Pulisic an Carnesecchi (1.). Kurz darauf traf dann Morata zur Führung – sein Treffer zählte aufgrund einer Abseitsstellung jedoch zurecht nicht (7.).

Mitten hinein in die frühe Drangphase der Gäste traf dann Atalanta: Nach einem Freistoß von De Roon köpfte De Ketelaere zur Führung ein (12.).

Mehr zur Serie A

Die Hausherren fanden in der Folge besser ins Spiel und hatten leichte Ballbesitz-Vorteile, konnten sich aber keine gefährlichen Chancen erspielen.

Morata egalisiert die Führung

Auf der Gegenseite war es stattdessen Morata, der sich in der dominanten Phase des Gegners eiskalt zeigte: Nach Vorlage von Rafael Leao hatte der Spanier leichtes Spiel und schob zum 1:1 ein (22.).

Nach diesem Tor nahmen beide Mannschaften merklich an Tempo heraus. Vor dem Pausenpfiff tauchte keine Mannschaft mehr gefährlich im Strafraum auf.

Nach dem Seitenwechsel setzte sich dieser Anblick fort: Abschlüsse auf das Tor blieben bis in die Schlussphase hinein auf beiden Seiten Mangelware.

Lookman trifft spät

Als das Spiel schon auf ein Remis zusteuerte, kam aber noch einmal Bergamo: Maignan lenkte einen Schuss von Lookman über die Latte (86.). Die folgende Ecke von Samardzic verlängerte Kolasinac auf den Star-Stürmer Atalantas, der völlig frei zum späten Siegtreffer einköpfte (87.). Trotz fünfminütiger Nachspielzeit konnte Milan keine Gefahr erzeugen, stattdessen verpasste Retegui die Entscheidung (90.+3)

Atalanta, das dank des knappen Siegs vorübergehend an die Spitze springt, trifft am Dienstag in der Champions League zuhause auf Real Madrid (21 Uhr). Milan hat einen Tag später Roter Stern zu Gast (21 Uhr). In der Serie A geht es für Bergamo bei Cagliari Calcio weiter (Samstag, 14. Dezember, 15 Uhr). Die Rossoneri spielen einen Tag später in San Siro gegen Genua (20. 45 Uhr).