Milan steht im Halbfinale der Coppa Italia – und das nach einem harten Stück Arbeit. Beim Viertelfinalduell mit der Roma sind die Rossoneri zunächst klar unterlegen, machen aber eiskalt die Tore. Am Ende sorgen zwei Neue für die Entscheidung.

Einstand nach Maß: Santiago Gimenez und Joao Felix (hier mit Rafael Leao) haben zusammen für das 3:1 gesorgt.
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Spielerisch dürfte Milan-Coach Sergio Conceicao, der zuletzt in der Serie A nach langer sowie glücklicher 1:0-Führung im Derby della Madonnina gegen Inter noch das 1:1 zu notieren hatte, mit den ersten 45 Minuten nicht zufrieden gewesen sein. Denn sein Team hatte vor heimischer Kulisse bei diesem Viertelfinale der Coppa Italia nur wenig zu melden beim Duell mit der Roma.
Die von Claudio Ranieri betreuten Hauptstädter (jüngst 1:1 gegen Tabellenführer Neapel) dominierten nämlich eindeutig, übten massiven Druck aus und kamen zu Chancen – auch zu sehr guten. Doch entweder zielte Stürmer Shomurodov zu ungenau (8. Minute), nickte Dybala aus bester Lage zu zentral in die Arme von AC-Keeper Maignan (9.) oder es kam einfach Pech dazu. So rutschte Maignan bei einem Shomurodov-Abschluss zwar der Ball durch die Finger, fiel aber hinter ihm nur aufs Tordach (23.). Ein Pisilli-Kopfball klatschte zu allem Überfluss noch an die Latte (30.).
Roma verschwenderisch, Milan eiskalt
Obendrein scheiterte Dybala noch mit einem starken Flachschuss an einer starken Parade von Maignan (31.) – und Shomurodov wurde vor dem einfachen Einschuss gerade noch geblockt (36.).
Coppa Italia – Viertelfinale
Letztlich mussten die Giallorossi zur Pause also mit einer Null auf ihrer Seite leben. Doch nicht nur das: Weil Gastgeber Milan mit den eigenen wenigen Möglichkeiten weitaus effizienter umging, stand sogar noch aus Roms Sicht ein 0:2-Rückstand zu Buche. Das außerdem noch durch einen Spieler, der eigentlich Roma-Profi und im Sommer an Mailand ausgeliehen worden ist. Sein Name: Abraham. Der Stürmer hatte nach feiner Theo-Flanke zunächst zum 1:0 mit einem präzisen Kopfball ins Eck getroffen (16.), ehe der Engländer – AS-Abwehrchef Hummels hatte die Mitte etwas zu sehr aufgemacht – nach Theo-Steckpass frei durch war und eiskalt vor Svilar auf 2:0 stellte (42.).
Bei beiden Toren jubelten Abraham recht bescheiden, offensichtlich weil er eigentlich ja Römer ist.
Joao Felix ganz fein
Der zweite Abschnitt begann für die Gäste aus der “Ewigen Stadt” dafür erfreulicher, auch wenn zunächst Milan-Neuzugang Walker nur knapp das vorenscheidende 3:1 verpasst hatte (49., Parade von Svilar). Denn in der 54. Minute sollte Joker Dovbyk nach etwas glücklichem Angelino-Zuspiel auf 1:2 stellen. Für mehr fehlte es dann aber an großen Ideen gegen eine gut verteidigende AC.
Und so war es letztlich ein gerade erst geholtes Duo, dass an diesem Coppa-Abend in San Siro die 3:1-Entscheidung verbuchte. Mit Namen: Gimenez und Joao Felix. Der teure Neuzugang von Feyenoord Rotterdam – zugleich Milans Gegner in den kommenden Champions-League-Playo-offs – steckte dabei herrlich für die Chelsea-Leihgabe durch. Und der trickreiche Portugiese schloss frei vor dem herauseilenden AS-Keeper Svilar eiskalt mit leichtem Heber ab (71.). Dabei blieb es, auch weil ein unglückliches Reijnders-Eigentor zum vermeintlichen 2:3 keine Anerkennung mehr fand (75., Abseits in der Entstehung).
Weiter geht es für die beiden Klubs, die in der Serie A nach jeweils schwachem Saisonstart weiterhin um Anschluss nach oben kämpfen, wie folgt: Milan trifft als nächstes auswärts auf Empoli (Samstag, 18 Uhr). Die Roma, die an diesem Abend gut gespielt, aber eben zu wenig aus den Möglichkeiten gemacht hat, ist einen Tag später (12.30 Uhr) in Venedig gefordert.