Die neue Champions League: Diese 22 Teams sind schon qualifiziert

2024/25 findet erstmals eine Champions-League-Saison mit 36 Mannschaften statt. Wer ist schon sicher dabei?

Borussia Dortmund, Aston Villa und der VfB Stuttgart spielen 2024/25 in der Champions League.

Borussia Dortmund, Aston Villa und der VfB Stuttgart spielen 2024/25 in der Champions League.

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Eine Liga statt acht Gruppen, acht statt drei unterschiedliche Gegner für alle: Die Vorrunde in der Champions League ändert sich zur Saison 2024/25 gründlich. Nach der großen Reform dürfen erstmals gleich 36 Klubs teilnehmen, vier mehr als bislang. Die zusätzlichen Plätze gehen an den Tabellendritten der französischen Ligue 1, via Qualifikation an einen Meister aus einer kleineren Liga und an die beiden Verbände, die in der vorangegangenen Saison im Europapokal am besten abschnitten: die Serie A und die Bundesliga.

Insgesamt qualifizieren sich 25 der 36 Mannschaften über ihre Liga-Platzierung, dazu kommen die beiden besagten Extra-Tickets, die beiden amtierenden Sieger von Champions und Europa League sowie sieben Klubs aus der Qualifikation. Damit sind sicher qualifiziert (kursiv die Teams nach jetzigem Stand):

Die Europapokal-Reform:

Deutschland (5 fixe Teilnehmer): Bayer Leverkusen, FC Bayern, VfB Stuttgart, RB Leipzig, Borussia Dortmund

Italien (5): Inter Mailand, AC Mailand, FC Bologna, Juventus Turin, Atalanta Bergamo

England (4): Manchester City, FC Arsenal, FC Liverpool, Aston Villa

Spanien (4): Real Madrid, FC Barcelona, FC Girona, Atletico Madrid

Frankreich (3): Paris Saint-Germain, AS Monaco, Lille OSC

Niederlande (2): PSV Eindhoven, Feyenoord Rotterdam

Portugal (1): Sporting Lissabon

Belgien (1): Club Brügge

Schottland (1): Celtic Glasgow

Österreich (1): Sturm Graz

Donezk, Frankfurt, Roma und Benfica hoffen

Sollte Real Madrid das Champions-League-Endspiel gegen Borussia Dortmund am 1. Juni für sich entscheiden, erhält der Meister mit dem besten UEFA-Koeffizienten aus der Champions-League-Qualifikation ein Direkt-Ticket. Das ist nach jetzigem Stand Schachtar Donezk. Real ist schließlich schon über die Ligaplatzierung in Spanien qualifiziert. Schafft allerdings der BVB den großen Wurf, rückt der Sechstplatzierte der Bundesliga – derzeit Eintracht Frankfurt – nach.

Sollte Atalanta Bergamo das Europa-League-Finale am kommenden Mittwoch gewinnen und in der Serie A den fünften Tabellenplatz behalten, rückt der Sechste der Serie A nach: derzeit die AS Rom. Springt Atalanta als Europa-League-Sieger allerdings noch auf Platz vier in der Liga, rückt wieder eine Mannschaft nach, die sonst in die Qualifikation gemusst hätte, und zwar jene mit dem besten individuellen UEFA-Koeffizienten – egal, ob Meister oder nicht. Das wäre aktuell Benfica Lissabon. Im Falle von Bayer 04 Leverkusen als Europa-League-Sieger wäre das Prozedere das gleiche.

Revolution in England? Premier League debattiert über Abschaffung des VAR

Der VAR treibt Fans und Fußballer seit Jahren um – und sorgt für teils heiße Debatten. In England könnte es nun sogar zu einer Revolution kommen, die Klubs der Premier League stimmen über die Abschaffung des VAR ab.

Sorgt auch in England für teils hitzige Debatten: Der VAR.

Sorgt auch in England für teils hitzige Debatten: Der VAR.

IMAGO/News Images

Wie die New York Times berichtet, wollen die Premier-League-Klubs bei ihrem anstehenden jährlichen Treffen am 6. Juni darüber abstimmen lassen, ob man den VAR gänzlich abschaffen möchte. Seit 2019 gibt es den VAR in England – und wie auch in der Bundesliga gab es neben zahlreichen richtigen Entscheidungen auch immer wieder Kontroversen. In der aktuellen Saison gab es unter anderem einen VAR-Check des Grauens zu Lasten des FC Liverpool, Arsenal-Coach Mikel Arteta hatte einen Wutausbruch nach VAR-Ärger und Nottingham warf einen Video Assistent Referee Parteilichkeit vor.

In der abgelaufenen Saison wurde sogar die Frage aufgeworfen, ob denn die Integrität des Wettbewerbs als Ganzes noch gewährleistet sei. Nun gehen die Wolverhampton Wanderers einen Schritt weiter und schlagen offiziell vor, dass man sich vom VAR noch in diesem Sommer verabschieden solle. Der Vorschlag wird eine Abstimmung unter den 20 Premier-League-Klubs am 6. Juni zur Folge haben.

Der VAR sei “mit den besten Absichten und im Interesse des Fußballs” eingeführt worden, habe allerdings zu “zahlreichen unbeabsichtigten negative Konsequenzen geführt, die die Beziehung zwischen Fans und Fußball schädigen und den Wert der Marke Premier League untergraben. Nach fünf Jahren VAR in der Premier League ist es Zeit für eine konstruktive und kritische Debatte”, meinen die Wolves und haben dabei eine klare Haltung. Der Preis, den man für ein Stückchen mehr Genauigkeit, zahlen müsse, sei zu hoch, denn der VAR gehe zu Lasten des Geistes des Fußballs. “Wir sollten ihn daher von 2024/25 an abschaffen.”

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Wolves nennen eine Reihe von Negativpunkten

Wolverhampton führte auch Beispiele an, die das Spiel negativ beeinflussen würden. So habe der VAR Einfluss auf Jubel und spontane Emotionen, die den Fußball speziell mache. Lange Prüfphasen führten zu längerer Spielzeit, Frust in den Stadien und einer Verschlechterung der Atmosphäre, auch wegen wiederkehrender Fehlentscheidungen trotz VAR.

Die Wolves monieren zudem, dass der VAR nicht nur klare Fehlentscheidungen korrigieren würde, sondern vielmehr immer mehr kleinteilig subjektive Bewertungen prüft und so sowohl den Spielfluss als auch die Integrität des Spiels kompromittiert. Auch sieht man die Autorität der Schiedsrichter gefährdet, da diese sich immer mehr auf das “Sicherheitsnetz VAR” verlassen würden. Darüber hinaus warnt man vor einer Erosion von Vertrauen und Reputation aufgrund unsinniger Korruptionsvorwürfe.

Faktenlage spricht für den VAR

Laut dem Bericht sprechen die Zahlen in England aber eine klare Sprache, so sei die Anzahl korrekter Entscheidungen seit Einführung des VAR von zuvor 82 Prozent auf 96 Prozent gestiegen. Und dennoch könnte es geschehen, dass die Premier League sich von dem System abwendet. Die Klubs haben nämlich das Recht, Regeländerungen vorzuschlagen – damit diese aber umgesetzt werden, braucht es aber eine Zweidrittelmehrheit.

Ein Ligasprecher bestätigte, dass man bei der Jahreshauptversammlung eine Debatte zum VAR ermöglichen werde, betonte aber zugleich, dass die Liga voll hinter dem Einsatz des VAR stehen und gemeinsam mit der Schiedsrichter-Organisation PGMOL (Professional Game Match Officials Limited) bestrebt sei, “das System zum Nutzen des Spiels und der Fans kontinuierlich zu verbessern”. Bleibt also abzuwarten, wie sich die ganze Sache entwickeln wird.

“Klopp ist im Grunde ein sehr guter Verlierer”

Im Gespräch mit dem kicker schildert Journalist Raphael Honigstein, wie Jürgen Klopp bei TV-Interviews wirklich tickt – und wie es für diesen nach der Liverpool-Ära weitergehen könnte.

Vor allem für Sky hat der Journalist Raphael Honigstein während der vergangenen fast neun Jahre regelmäßig über Jürgen Klopp und den FC Liverpool berichtet, häufig mit Einblendungen vom Spielfeldrand. Im Interview mit dem kicker spricht er über seine Erfahrungen.

Herr Honigstein, warum ist es so spannend, Jürgen Klopp nach dem Spielende zu interviewen?

Weil es immer extrem aufschlussreich ist. Klopp braucht nur einen kleinen Anstupser, dann erzählt er sehr detailliert das Spiel nach und liefert dazu gerne ein paar taktische Beobachtungen mit. Er wird meist verkannt: Klopp kommt als Trainer nicht nur über Emotionen, sondern auch über sehr genaue Analysen. Es ist schon ungewöhnlich, dass man kurz nach Schlusspfiff regelmäßig so viel von seinem Gesprächspartner erfährt.

Es heißt, alle guten Trainer müssen schlechte Verlierer sein. Wie ordnen Sie diesen Kontext bei Klopp ein, auch in Interviews?

Klopp ist im Grunde ein sehr guter Verlierer, weil er Niederlagen extrem gut wegstecken kann. Aber kurz nach Spielende ist der Frust sehr groß. Im einen oder anderen Fall lässt er das auch schon mal an Journalisten aus. Hinterher tut ihm das oft auch leid. Was hilft, ist ein bisschen Sensibilität als Fragesteller.

Heißt?

Dass er auch nach Niederlagen sehr sachlich und ehrlich analysieren kann. Wenn man in der Frage aber schon die Bewertung vorwegnimmt, im Sinne von “Das reicht nicht” oder “Liverpool ist jetzt weg vom Fenster”, dann wird es schwierig. Klopp wehrt sich, wenn er das Gefühl hat, dass von außen grundsätzliche Debatten oder Zweifel an seinen Methoden in die Mannschaft getragen werden könnten. Ganz unabhängig von den Medien: Er ist sicher nicht immer der “liebe Kloppo”, der alle in den Arm nimmt, sondern legt klare Verhaltensregeln fest. Du kannst nur Teil der Familie sein, du kannst nur umarmt werden, wenn du aus innerer Überzeugung an das Ganze glaubst und deinen Teil beiträgst. Intern knallt es dann auch mal.

Er sucht sich seine Klubs nicht nach soziologischen Kriterien aus.

Raphael Honigstein

Ihr Buch, das Sie über ihn geschrieben haben, heißt ja auch so. Der Titel zitiert Klopp: “Ich mag, wenn’s kracht”. Warum mag er das?

Das bezieht sich komplett auf den Fußball, die Art und Weise, wie er spielen lässt. Diese Intensität lebt auch von der Wechselwirkung mit dem Publikum. Das Buch habe ich über ihn geschrieben, nicht mit ihm. Aber er hat mir bei der Recherche keine Türen verschlossen. Tatsächlich war es schwer, Leute zu finden, die eine negative Meinung von ihm hatten.

Es wirkte wie eine Mischung aus Selbsteinschätzung und Kokettieren, als Klopp sich 2015 als “Normal One” vorstellte. War er das rückblickend wirklich?

Ja, aber da steckt auch feine Selbstironie drin. Er ist in Liverpool so beliebt, weil man ihn in der Nähe seines Hauses im Pub ansprechen kann, weil man ihn mit seinem Hund beim Spaziergang trifft. Er hat ein Gespür und Gehör für die Gefühle und Probleme der Leute und hat während der Corona-Zeit sich auch finanziell um viele Bedürftige gekümmert. Er gibt ihnen das Gefühl, einer von ihnen zu sein, und die Leute fühlen sich verstanden – diese Art des “Normal-Seins” macht ihn so besonders. Einer seiner Trümpfe ist auch, Dinge mit Humor aufzulösen.

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Klientel und Menschenschlag sind sich im Ruhrgebiet und am Mersey zumindest ähnlich. Braucht Klopp genau dieses Umfeld, um erfolgreich zu sein, oder würde seine Art auch bei einem anderen Typus Mensch funktionieren?

Er ist als Trainer so gut, intelligent und anpassungsfähig, dass er überall arbeiten könnte, er sucht sich seine Klubs nicht nach soziologischen Kriterien aus. Das ist ja auch Teil der Arbeit, des Handwerks: zu schauen, was braucht es, damit eine Stadt “brennt”.

Es wird etwas kommen, was ihn reizt. Das kann durchaus die Nationalmannschaft sein, das kann irgendwann auch der FC Bayern sein.

Raphael Honigstein

Jetzt lassen wir ihn, wie er es sagte, erst mal bis 2025 pausieren. Wo sehen Sie ihn danach, wann auch immer?

Vielleicht macht er auch mal drei Jahre gar nichts.

Oder hört er komplett auf?

Nein, das kann ich mir nicht vorstellen. Es wird etwas kommen, was ihn reizt. Das kann durchaus die Nationalmannschaft sein, das kann irgendwann auch der FC Bayern sein. Weil, wie gesagt, er überall funktionieren würde, inklusive München. Auch in Liverpool hat er Ratschläge angenommen wie von Michael Edwards nicht Julian Brandt, sondern Mo Salah zu holen (Edwards war Sportdirektor des FC Liverpool, kehrt nun mit erweiterten Kompetenzen im Fußballbetrieb der Fenway Sports Group zurück; Anm. d. Red.).

Liverpool, Jürgen Klopp

Der wohl größte Erfolg in der Zeit von Jürgen Klopp beim FC Liverpool: der Gewinn der Champions League im Jahr 2019.
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Wenn wir es mal aus Sicht des Klubs betrachten: Klopp hinterlässt eine große Lücke in Liverpool, es gab Tränen. Aber ist seine Entscheidung nicht auch eine Chance für den FC Liverpool, weil sich gewisse Dinge nach neun Jahren einfach abschleifen müssen?

Jeder Wechsel bietet eine Chance. Edwards kommt als neuer starker Mann. Andererseits hat Klopp bewiesen, wie viel Kraft dieses trainerzentrische System entwickeln kann, wenn da der Richtige als Gesicht des Klubs auf der Bank sitzt. Die Mannschaft ist so aufgebaut, dass sie auf Jahre konkurrenzfähig sein sollte. Anderseits fragt man sich, ob Liverpool, ob diese Spieler auch ohne Klopp derart stark performen werden.

Wie schafft es ein Journalist, wie schaffen Sie es, dass Sie auch beim Menschenfänger Klopp nicht ihre Objektivität ihm gegenüber verlieren?

Die absolute Objektivität gibt es natürlich nicht. Jeder mag bestimmte Vereine, Trainer oder auch Spielweisen. Entscheidend ist Fairness – dass gewisse Sympathien oder Vorlieben nicht das Urteilsvermögen trüben.

Wie hat es Klopp geschafft, alle Spieler mitzunehmen, dass auch noch die Nummer 19 im Kader für ihn durchs Feuer geht?

Weil er jeden spüren lässt, dass er wichtig für das Große und Ganze ist. Er hat zum Beispiel 2015 dafür gesorgt, dass sich alle Spieler bei den Mitarbeitern des Trainingszentrums in Melwood persönlich vorstellen. Es geht um Wertschätzung, um Anerkennung. Klopp umarmt keinen, der ständig etwas falsch macht. Aber er ist für Spieler berechenbar und vor allem: ehrlich. Sie wissen bei ihm immer, woran sie sind.

Dieses Interview erschien erstmals in der kicker-Ausgabe vom 6. Mai

Interview: Thomas Böker

Die neue Champions League: Diese 21 Teams sind schon qualifiziert

2024/25 findet erstmals eine Champions-League-Saison mit 36 Mannschaften statt. Wer ist schon sicher dabei?

Borussia Dortmund, Aston Villa und der VfB Stuttgart spielen 2024/25 in der Champions League.

Borussia Dortmund, Aston Villa und der VfB Stuttgart spielen 2024/25 in der Champions League.

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Eine Liga statt acht Gruppen, acht statt drei unterschiedliche Gegner für alle: Die Vorrunde in der Champions League ändert sich zur Saison 2024/25 gründlich. Nach der großen Reform dürfen erstmals gleich 36 Klubs teilnehmen, vier mehr als bislang. Die zusätzlichen Plätze gehen an den Tabellendritten der französischen Ligue 1, via Qualifikation an einen Meister aus einer kleineren Liga und an die beiden Verbände, die in der vorangegangenen Saison im Europapokal am besten abschnitten: die Serie A und die Bundesliga.

Insgesamt qualifizieren sich 25 der 36 Mannschaften über ihre Liga-Platzierung, dazu kommen die beiden besagten Extra-Tickets, die beiden amtierenden Sieger von Champions und Europa League sowie sieben Klubs aus der Qualifikation. Damit sind sicher qualifiziert (kursiv die Teams nach jetzigem Stand):

Die Europapokal-Reform:

Deutschland (5 fixe Teilnehmer): Bayer Leverkusen, FC Bayern, VfB Stuttgart, RB Leipzig, Borussia Dortmund

Italien (5): Inter Mailand, AC Mailand, FC Bologna, Juventus Turin, Atalanta Bergamo

England (4): Manchester City, FC Arsenal, FC Liverpool, Aston Villa

Spanien (4): Real Madrid, FC Barcelona, FC Girona, Atletico Madrid

Frankreich (3): Paris Saint-Germain, AS Monaco, Lille OSC

Niederlande (2): PSV Eindhoven, Feyenoord Rotterdam

Portugal (1): Sporting Lissabon

Belgien (1): Club Brügge

Schottland (1): Celtic Glasgow

Österreich (1): Sturm Graz

Donezk, Frankfurt, Roma und Benfica hoffen

Sollte Real Madrid das Champions-League-Endspiel gegen Borussia Dortmund am 1. Juni für sich entscheiden, erhält der Meister mit dem besten UEFA-Koeffizienten aus der Champions-League-Qualifikation ein Direkt-Ticket. Das ist nach jetzigem Stand Schachtar Donezk. Real ist schließlich schon über die Ligaplatzierung in Spanien qualifiziert. Schafft allerdings der BVB den großen Wurf, rückt der Sechstplatzierte der Bundesliga – derzeit Eintracht Frankfurt – nach.

Sollte Atalanta Bergamo das Europa-League-Finale am kommenden Mittwoch gewinnen und in der Serie A den fünften Tabellenplatz behalten, rückt der Sechste der Serie A nach: derzeit die AS Rom. Springt Atalanta als Europa-League-Sieger allerdings noch auf Platz vier in der Liga, rückt wieder eine Mannschaft nach, die sonst in die Qualifikation gemusst hätte, und zwar jene mit dem besten individuellen UEFA-Koeffizienten – egal, ob Meister oder nicht. Das wäre aktuell Benfica Lissabon. Im Falle von Bayer 04 Leverkusen als Europa-League-Sieger wäre das Prozedere das gleiche.

Salzburg angelt offenbar nach Klopp-Co Lijnders

Pepijn Lijnders soll englischen Medienberichten zufolge neuer Chefcoach des FC Red Bull Salzburg werden. Aktuell fungiert der Niederländer beim FC Liverpool als Co-Trainer von Jürgen Klopp.

Pepijn Lijnders (li.) und Jürgen Klopp werden Liverpool verlassen.

Pepijn Lijnders (li.) und Jürgen Klopp werden Liverpool verlassen.

IMAGO/Offside Sports Photography

Der FC Red Bull Salzburg ist auf der Suche nach einem passenden Trainer offenbar fündig geworden. Wie mehrere englische Medien – darunter The Athletic und The Times – berichten, soll der österreichische Serienmeister seine Fühler nach Pepijn Lijnders ausgestreckt haben. Aktuell ist der 41-Jährige noch als Co-Trainer beim FC Liverpool tätig, wie Chefcoach Jürgen Klopp wird aber auch er den Verein nach Saisonende verlassen.

Angesichts seiner Aussagen in der Vergangenheit darf sich Salzburg wohl berechtige Hoffnungen auf eine Verpflichtung des Niederländers machen. “Ich habe immer gesagt, dass ich mit Jürgen aufhören werde”, hatte Lijnders bereits im Februar gemeint. “Ich werde keinem anderen assistieren. Das ist der Moment, in dem ich gehen und selbst als Cheftrainer tätig sein werde.”

Lijnders bei Ajax und Besiktas im Gespräch

Lijnders war mit Unterbrechung rund zehn Jahre lang bei den Reds tätig. Seine Trainerkarriere begann 2003 als Technikcoach in der Jugend von PSV Eindhoven, ehe es über den FC Porto 2014 zu Liverpools U 16 ging. Ein Jahr später fungierte er unter Brendan Rogers erstmals als Co-Trainer der Kampfmannschaft. Seine Premiere als Cheftrainer eines Profiteams gab Lijnders im Frühjahr 2018 beim NEC Nijmegen, bevor er zu Beginn der Saison 2018/19 Klopps Lockruf folgte und nach Liverpool zurückkehrte. Beim englischen Spitzenklub ist Lijnders seither für den täglichen Trainingsprozess zuständig.

Lijnders, der zuletzt auch bei Ajax Amsterdam und Besiktas Istanbul im Gespräch war, würde bei Salzburg auf Onur Cinel folgen. Der Ex-Schalker trat vor einem Monat übergangsweise die Nachfolge von Gerhard Struber an, wird im Sommer aber zu seiner angestammten Position als Liefering-Coach zurückkehren.

Einen Spieltag vor Schluss droht Salzburg bei zwei Punkten Rückstand auf Sturm Graz erstmals nach zehn Jahren wieder eine titellose Saison.

Turbulentes Remis gegen Liverpool: Aston Villa kurz vor CL-Qualifikation

Im letzten Auswärtsspiel von Jürgen Klopp als Liverpool-Coach haben die Reds einen Sieg bei Aston Villa spät aus der Hand gegeben. Die Villans stehen damit kurz vor der Qualifikation für die Champions League.

Großer Jubel im Villa Park: Der eingewechselte Jhon Duran (re.) schoss die Villans spät zum 3:3-Endstand.

Großer Jubel im Villa Park: Der eingewechselte Jhon Duran (re.) schoss die Villans spät zum 3:3-Endstand.

IMAGO/PA Images

Mit drei Niederlagen in Serie im Gepäck – darunter das Ausscheiden im Halbfinale der Conference League bei Olympiakos (0:2) – nahm Villa-Coach Unai Emery einen Wechsel vor. Tielemans ersetzte Cash (nicht im Kader) im womöglich vorentscheidenden Spiel um die Champions-League-Qualifikation.

Bereits sicher in der Königsklasse dabei, dafür jedoch auch ohne Chancen auf den Premier-League-Titel, ist das Team von Jürgen Klopp. Der Trainer der Reds, dessen Abschied bereits seit einigen Monaten feststeht, tauschte nach dem 4:2 gegen Tottenham ebenfalls einmal und brachte Gomez für Robertson (nicht im Kader).

Martinez patzt, Tielemans gleicht aus

Die Euphorie war im Villa Park bereits vor dem Anpfiff zu spüren – erlitt nach nur 61 gespielten Sekunden jedoch einen ordentlich Dämpfer. Elliotts harmlos erscheinende Flanke, die Pau noch leicht abfälschte, setzte sich Villa-Keeper Martinez mit einem groben Patzer ins eigene Gehäuse.

Premier League, 37. Spieltag

Gänzlich unbeeindruckt zeigten sich die Villans von diesem unglücklichen Gegentreffer zwar nicht, fanden fortan aber immer besser ins Spiel. Seinen zwischenzeitlichen Höhepunkt fand das Aufbäumen der Gastgeber nur wenige Minuten später, als Tielemans in Torjäger-Manier zum Ausgleich einnetzte (12.).

Gakpo besorgt den Reds die Pausenführung

Die besseren Gelegenheiten hatte im Anschluss ebenfalls Aston Villa, das allerdings großen Chancenwucher betrieb. Sowohl Diego Carlos (36.) als auch Diaby (43.) verpassten kläglich den Ausgleich, nachdem Gakpo die Reds in der 23. Minute nach Vorlage von Gomez in Führung geschossen hatte.

Weniger turbulent wurde es auch nach dem Wiederanpfiff nicht – ganz im Gegenteil. Erneut erwischten die Reds den besseren Start und stachen früh eiskalt zu, diesmal in Person von Quansah, der per Kopf nach punktgenauer Freistoß-Hereingabe von Elliott sein erstes Premier-League-Tor erzielte (48.).

Joker Duran schnürt spät den Doppelpack

Die Hauptrolle übernahm in der Folge der Video-Assistent, der weder Watkins (52.) noch Elliott (59.) aufgrund von Abseitsstellungen einen Treffer vergönnte. Villa ließ zudem weitere Großchancen liegen (Diaby, 67./Zaniolo, 69.), sodass auch tief in der Schlussphase das 3:1 aus Sicht der Reds stand und nahezu alles auf einen Auswärtssieg hindeutete.

Die Rechnung hatten die Gäste allerdings ohne die Villans – und allen voran ohne den eingewechselten Duran – gemacht. Der Kolumbianer, der erst in der 79. Minute den verletzten Zaniolo ersetzt hatte, nutzte erst einen folgenschweren Ballverlust von Mac Allister aus (85.) und sorgte nur weitere drei Minuten später mit dem linken Knie unorthodox für den umjubelten Endstand.

Im letzten Heimspiel von Jürgen Klopp als Liverpools Trainer, der sich an der Seitenlinie bewusst zurückhielt, gastiert Wolverhampton an der Anfield Road. Aston Villa, das bereits mit einem Punktverlust von Tottenham gegen ManCity (Dienstag, 21 Uhr) sicher in der Königsklasse dabei wäre, ist zeitgleich bei Crystal Palace zu Gast (beides 17 Uhr).

Klopp gratuliert dem BVB – und könnte letztes Liverpool-Spiel verpassen

Jürgen Klopp hat Dortmunds Einzug ins Champions-League-Finale begeistert verfolgt. In seinem vorletzten Spiel als Liverpool-Trainer hat er am Montag eine klare Mission.

Am Montag zum vorletzten Mal vor der Liverpool-Bank in Aktion: Jürgen Klopp, hier eine Szene vom jüngsten 4:2-Sieg gegen Tottenham.

Am Montag zum vorletzten Mal vor der Liverpool-Bank in Aktion: Jürgen Klopp, hier eine Szene vom jüngsten 4:2-Sieg gegen Tottenham.

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Auch privat schaut Jürgen Klopp viele Fußballspiele, und natürlich war das dabei, das am Dienstagabend in Paris stattfand: Sein Ex-Arbeitgeber Borussia Dortmund erreichte gegen PSG das Champions-League-Finale – erstmals seit 2013, als Klopp gegen den FC Bayern noch selbst auf der BVB-Bank saß.

“Ich freue mich sehr darüber”, erklärte der inzwischen 56-Jährige am Freitag in Liverpool. “Es war wirklich cool, das anzuschauen. Eine große, große Leistung. Und fast das gleiche Finale wie 2013. Eine richtig schöne Geschichte.”

Auf Nachfrage bestätigte Klopp, dass er auch das Finale zwischen Dortmund und Real Madrid am 1. Juni nur als Fan verfolge – nicht etwa als TV-Experte. “Sind Sie verrückt?”, entgegnete er. “Um zu erklären, wie man ein Champions-League-Finale verliert?” Klopp triumphierte 2019 zwar mit Liverpool gegen Tottenham, war neben 2013 aber auch 2019 und 2022 (jeweils gegen Real Madrid) nur zweiter Sieger.

Klopp droht noch eine Gelbsperre

Nun geht auch Klopps Liverpool-Ära bald zu Ende. Am Montag (21 Uhr, LIVE! bei kicker) steht bei Aston Villa, das kurz davor ist, Arsenal, Manchester City und Liverpool in die Champions League zu folgen, sein vorletzter Auftritt an der Seitenlinie an. Oder sogar der letzte? Sollte Klopp eine Gelbe Karte erhalten, wäre er für das finale Heimspiel gegen Wolverhampton gesperrt.

Er müsse nicht dabei sein, “aber es wäre cool”, meinte er am Freitag trocken und erntete Gelächter. Seine klare Mission im Villa Park: “Ich werde absolut alles versuchen, um nicht in irgendwelche Diskussionen verwickelt zu werden.” Dass er erst bei zwei Verwarnungen steht, während einige Trainerkollegen bereits Sperren absitzen mussten, wertet er als Zeichen dafür, “über die Jahre offenbar ruhiger geworden” zu sein.

Seine bisherigen beiden Gelben Karten in dieser Saison sah Klopp in Luton (5. November, 1:1) und gegen Burnley (10. Februar, 3:1), jeweils hatte er sich über einen nicht gegebenen Elfmeter beschwert. Seitdem überstand er zwölf Liga-Spiele unbeschadet. Mikel Arteta (Arsenal) und Roberto de Zerbi (Brighton) führen das Karten-Ranking mit jeweils fünf Verwarnungen an.

Elliott trifft traumhaft: Liverpool begräbt wohl Tottenhams letzte CL-Hoffnungen

Der FC Liverpool hat seinen Fans im vorletzten Heimspiel unter Jürgen Klopp gegen Tottenham ein Spektakel geliefert. Die Spurs kamen spät noch mal auf, müssen sich von der Champions League aber wohl verabschieden.

Das schönste Tor des Tages: Harvey Elliott traf genau in den Knick.

Das schönste Tor des Tages: Harvey Elliott traf genau in den Knick.

IMAGO/PA Images

Es war ein Spiel, über das die Reds schon vorher wussten, dass es im Meisterrennen wohl keinen Einfluss mehr haben würde. Aber es war das vorletzte Heimspiel der Ära Jürgen Klopp, und dementsprechend entwickelte sich die Atmosphäre an der Anfield Road – nach aktiven ersten Minuten der Gäste aus Tottenham – auch.

Erst rutschte Salah eine Außenrist-Flanke an die Latte ab (8.), ehe er schräg vor Vicario an diesem scheiterte und Romero Elliotts Nachschuss von der Linie kratzte (9.). Dann begannen die gesungenen Klopp-Elogen von den Rängen, wieder und wieder. Die Reds benötigten gar nicht sonderlich viel Ballbesitz, um irgendwann komplett den Ton anzugeben. Mit ihrem Direktspiel rissen sie ihre Fans von den Sitzen.

Salah zurück zu alter Stärke

In der 16. Minute war es so weit: Gakpo flankte fein an den zweiten Pfosten, wo Emerson Royal Salah aus den Augen verlor: 1:0 für den LFC. Salah, der in den vergangenen Wochen ein Formtief durchlebt hatte, wurde gegen harmlose Spurs immer wieder gefährlich. Auch in der 45. Minute, als der LFC schon mehrere Chancen zum 2:0 ausgelassen hatte.

Nach einer Flanke von rechts legte der aufgerückte Robertson quer, Salah drückte direkt ab. Der Ägypter scheiterte zwar an Vicario, doch Robertson setzte kurz vor der Pause nach und erhöhte.

Premier League, 36. Spieltag

Tottenham, das im Zweikampf mit Aston Villa um den vierten und letzten Champions-League-Platz ohnehin schon schlechte Karten hatte, kam gerade etwas auf, als sich dieses Gastspiel früh im zweiten Durchgang auch schon so gut wie erledigt hatte: Der starke Elliott flankte auf den Kopf von Gakpo – 3:0 (50.).

Richarlison auf eigene Faust

Ofen aus? Mitnichten. Zwar jagte Elliott den Ball in der 59. Minute traumhaft sogar zum 4:0 aus 22 Metern genau in den Knick, in der Folge schläferten sich die Reds beim Verwalten aber ein bisschen selbst ein. Was Spurs-Joker Richarlison, ob seiner Everton-Vergangenheit mit Pfiffen bedacht, auf den Plan rief.

Zunächst löste sich der Brasilianer clever und schob zum 4:1 ein (72.), das 4:2 legte er wenig später dem ebenfalls aufkommenden Son auf (77.). Auch ein drittes Spurs-Tor hätte in dieser Phase nicht überrascht, obwohl Salah (80.) und Alexander-Arnold aus 50 Metern (82.) das 5:2 verpassten. Ehe Gomez auf der Linie vor Johnson retten musste (88.). Die Schlussphase hatte fast alles zu bieten.

Schlussendlich brachte nur noch Salah den Ball im Tor unter, Vorlagengeber Darwin war jedoch aus dem Abseits gestartet (90.+5). Somit verpassten es die Spurs, die Lücke zum viertplatzierten Aston Villa zu schließen, das nach 36 Spielen bei 67 Punkten steht. Tottenham, das eine Partie weniger absolviert hat, steht bei deren 60. Liverpool hat im Meisterrennen ebenfalls nur noch theoretische Chancen.

Klopp schießt gegen TV-Sender: “Ich habe auf Amnesty International gewartet”

Warum hinkt die Premier League in dieser Europapokal-Saison derart hinterher? Jürgen Klopp glaubt den Grund zu kennen – und legte sich deshalb offen mit einem TV-Sender an.

Hat genug von

Hat genug von “Saftpressen”: Jürgen Klopp.

IMAGO/PA Images

Die Saison ist für den FC Liverpool gelaufen, das ist auch Jürgen Klopp klar. “Der Druck ist weg, es ist vorbei”, sagte der scheidende Reds-Coach am Freitag zur Tabellensituation, in der Arsenal und Manchester City den Titel untereinander ausmachen werden und Liverpool die Champions-League-Qualifikation dank Tottenhams 0:2 bei Chelsea sicher hat (“Ich war wirklich glücklich gestern”).

Und weil auch der öffentlichkeitswirksame Disput mit Mohamed Salah Klopp zufolge “komplett geklärt” ist (“Wir respektieren uns zu sehr”), konnte er sich bei seiner Pressekonferenz – ungefragt – einem anderen Thema zuwenden: dem schwachen Abschneiden der Premier-League-Klubs im Europapokal. Der einzige englische Halbfinalist, Aston Villa in der Conference League, verlor sein Hinspiel gegen Olympiakos Piräus am Donnerstag zuhause mit 2:4.

Den naheliegenden Schluss, die Premier-League-Teams seien in dieser Saison hinter den Erwartungen zurückgeblieben, lässt Klopp nicht zu. “Ich schaue viel Fußball, und die Premier League ist die beste Liga der Welt. Sie ist nicht überschätzt, die Spieler sind überlastet. So einfach ist das”, erklärte er. Mit den zusätzlichen Spielen in der neuen Champions-League-Saison werde die Lage nur noch dramatischer.

“Das ist ein kleiner Rat eines alten Mannes vor dem Abschied”

Die Verantwortlichen müssten wieder “Partner des Fußballs” werden statt “Saftpressen” zu sein, appellierte Klopp. “Das ist ein kleiner Rat eines alten Mannes vor dem Abschied. Ich werde weiterhin viel Fußball schauen, aber nicht alles. Die Leute können ab und zu ohne einen Spieltag überleben. Dass City, Arsenal und wir in den Viertelfinals rausfliegen, spiegelt nicht wirklich die Qualität wider, sondern dass wir an dem Tag nicht abliefern konnten, als es nötig war.” Auch wenn es in anderen Ländern “zweifellos” ebenfalls sehr gute Mannschaften gebe.

Vor dem Heimspiel gegen Tottenham am Sonntag (17.30 Uhr, LIVE! bei kicker) hatten die Reds zwar eine freie Trainingswoche (“Wir mussten Trainingseinheiten planen!”), davor jedoch im Rhythmus Donnerstag-Sonntag-Mittwoch-Samstagmittag gespielt. “Das ist ein Verbrechen”, schimpfte Klopp besonders über die jüngste 13.30-Uhr-Ansetzung des übertragenden Senders TNT. “Ich habe echt darauf gewartet, dass Amnesty International eingreift.”

Klopp als Fußballfunktionär? “Ich würde nicht überleben”

Ihm werde immer gesagt: “Aber sie bezahlen euch!” Doch “so ist es nicht, es ist genau umgekehrt: Der Fußball bezahlt sie”, meinte Klopp und schoss sich regelrecht auf den Bezahlsender ein, der früher mal BT Sport hieß: “Ich werde TNT nie wieder schauen. Sie sind happy, sammeln Abonnenten” – Klopp blickte direkt in die Kamera: “Mich könnt ihr von der Liste nehmen. Falls ihr je einen Experten sucht, ich könnte es machen, ich spreche Englisch, aber …” – er schüttelte lächelnd den Kopf.

Wäre er nicht ohnehin besser als Fußballfunktionär geeignet, um selbst an den genannten Missständen zu arbeiten? “Stellt euch mich als FIFA-Präsident vor!”, lachte Klopp auf entsprechende Nachfrage. “Es ist offensichtlich ein gut bezahlter Job, deswegen wollen ihn alle machen. Aber ich glaube nicht, dass ich mein Leben damit verbringen werde. Allein kannst du nichts verändern. Ich würde in diesem Haifischbecken wahrscheinlich nicht überleben.”