Im Kampf um Platz 4: Aston Villa müht sich zu Pflichtsieg

Mit einem 3:1-Pflichtsieg gegen Bournemouth sammelt Aston Villa weitere wichtige Punkte im Kampf um den vierten Platz in der Premier League.

Ollie Watkins jubelt über seinen Treffer zum zwischenzeitlichen 2:0.

Ollie Watkins jubelt über seinen Treffer zum zwischenzeitlichen 2:0.

IMAGO/PA Images

Nach dem Ausscheiden der letzten englischen Europa-Pokal-Teilnehmer unter der Woche spitzt sich wenige Spieltage vor Ende der Saison der Kampf um Rang vier – dem letzten Platz, der zur Teilnahme an der Champions League berechtigt – in der Premier League zwischen  Aston Villa und den Tottenham Hotspur zu.

Bei drei Punkten – aber auch einem Spiel mehr – auf den größten Konkurrenten war für das Team von Unai Emery, der zuletzt auch als Kandidat für die Tuchel-Nachfolge gehandelt wurde, ein Sieg zuhause gegen Bournemouth Pflicht.

Solanke schockt Villa

Besonders viel sprach im Villa Park dafür jedoch erstmal nicht. Die Hausherren taten sich in der ersten Hälfte lange Zeit schwer und brachten sich in Persona von Cash selbst in Bedrängnis, als der Verteidiger übermotiviert im Strafraum grätschte und einen Elfmeter verursachte. Solanke verwandelte sicher (31.).

Kurz vor der Pause blitzte dann erstmals die Qualität der Villans auf: Rogers schloss einen Konter mit einer starken Einzelaktion ab (45.+1) – dies sollte nicht das letzte Mal bleiben, dass die Cherries, die unter Trainer Andoni Iraola häufig versuchen, mitzuspielen, sich defensiv zu luftig präsentierten.

Ex-Leverkusener im Fokus

Ein raumgreifender Pass und ein Steckpass reichten Aston Villa am Sonntagabend, damit Diaby aus sechs Metern des Spiel drehen konnte (57.).

Und der Ex-Leverkusener war knapp 20 Minuten später dann auch an der Entscheidung – eines mühevollen Pflichtsiegs im Kampf um Platz vier – beteiligt: Watkins spielte mit dem 24-jährigen Franzosen einen Doppelpass und legte etwas unfreiwillig auf den zweiten Ex-Leverkusener im Team von Unai Emery. Bailey musste als Schlusspunkt – da Ünal tief in der Nachspielzeit noch zweimal an Martinez scheiterte (90.+5) – den Ball aus einem Meter nur noch über die Linie schieben.

Keine Wiederholungsspiele mehr im FA Cup – Premier League streicht Winterpause

Premier League und FA haben sich auf umfassende Änderungen ab der neuen Saison geeinigt. Betroffen ist vor allem der FA Cup – aber auch die Mini-Winterpause der Liga.

Ein Drittel vom Triple: Der damalige ManCity-Kapitän Ilkay Gündogan präsentiert im Juni 2023 den FA Cup.

Ein Drittel vom Triple: Der damalige ManCity-Kapitän Ilkay Gündogan präsentiert im Juni 2023 den FA Cup.

IMAGO/Action Plus

Ab der kommenden Saison gibt es im ältesten Fußballwettbewerb der Welt keine Wiederholungsspiele mehr. Das ist die prominenteste Änderung, die FA und Premier League am Donnerstag beschlossen haben.

Demnach gehen FA-Cup-Spiele, in denen es nach 90 Minuten unentschieden steht, künftig ab der ersten Runde in die Verlängerung und gegebenenfalls ins Elfmeterschießen. Dieser Modus galt bisher erst ab dem Achtelfinale. Wiederholungsspiele waren für unterklassige Teams finanziell zwar lukrativ, den Top-Teams – die ab der dritten Runde einsteigen – aber angesichts der zusätzlichen Belastung schon lange ein Dorn im Auge.

Im Gegenzug wird der FA Cup an anderer Stelle aufgewertet: Alle FA-Cup-Runden steigen in Zukunft an Wochenenden und ab der vierten Runde nicht mehr parallel zum Premier-League-Betrieb. Jene vierte Runde wird dabei sogar von Freitag bis Mittwoch gedehnt. Das Finale, bislang erst nach der Premier-League-Saison ausgetragen, wird auf den Samstag des vorletzten Premier-League-Wochenendes vorverlegt, wobei am Freitag und Samstag keine Ligaspiele stattfinden dürfen.

Die Premier League startet künftig später

Auch die Premier League ändert im Zuge der auf sechs Jahre ausgelegten Vereinbarung ihren Terminkalender. Die Saison startet ab 2024/25 später, nämlich erst Mitte statt Anfang August, dafür wird die kleine Winterpause gestrichen, die den Teams zuletzt gewährt wurde. Dabei war ein Spieltag nach dem Jahreswechsel so gestreckt worden, dass jedes Team zwei Wochen Pause zwischen zwei Spielen hatte.

“Durch diese längere Sommerpause können alle Premier-League-Klubs besser gewährleisten, dass die Spieler im Sommer eine dreiwöchige Pause am Stück bekommen”, erklärt die Liga. “Damit wird den Empfehlungen der medizinischen und technischen Abteilungen Rechnung getragen, die eine längere, vollständige Ruhephase im Sommer einer kurzen Pause im Winter vorziehen.”

Bruno Fernandes’ Doppelpack rettet ManUnited schmeichelhaften Punkt in Bournemouth

Manchester United ist zum vierten Mal in Serie sieglos geblieben. Beim AFC Bournemouth mussten sich die Red Devils mit einem 2:2 begnügen. Ärgern müssen sich vor allem die Cherries, dass sie United mit einer teils fahrlässigen Chancenauswertung im Spiel gehalten haben.

Erzielte beide Treffer seines Teams, den zweiten vom Punkt: Bruno Fernandes.

Erzielte beide Treffer seines Teams, den zweiten vom Punkt: Bruno Fernandes.

IMAGO/Shutterstock

Nach dem 1:2 bei Luton Town nahm Bournemouths Trainer Andoni Iraola drei Veränderungen vor: Senesi, Sinisterra und Ouattara starteten anstelle von Kelly, Tavernier und Semenyo.

Erik ten Hag vertraute nach dem 2:2 gegen Liverpool exakt derselben Startformation.

Premier League, 33. Spieltag

Bournemouth mit den besseren Chancen

Bournemouth war von Beginn an gut in der Partie, Solanke hatte nach einem hohen Ballgewinn die erste Chance des Spiels (7.). ManUnited hatte zunächst mehr den Ball, tat sich aber schwer mit dem Pressing der Gastgeber. So resultierte ein Ballverlust von Garnacho auch gleich in der Führung für die Gastgeber durch Solanke (16.). Rashford wäre beinahe der postwendende Ausgleich geglückt (18.), in der Folge waren es aber die Süd-Engländer, die die besseren Chancen hatten. Kerkez (19.), Sinisterra (21.) und Christie (28., 30.) ließen sie aber allesamt liegen.

Dies sollte sich rächen, denn Bruno Fernandes gelang auch mit etwas Glück der bis dato durchaus schmeichelhafte Ausgleich (31.). Bournemouth ließ sich davon jedoch nicht aus der Ruhe bringen. Erst schoss Sinisterra (34.) am Tor vorbei, ehe es Kluivert besser machte und die erneute Führung für die Cherries erzielte (36.).

Die Red Devils waren insbesondere defensiv teilweise indisponiert. Wenn Kerkez (43.) und Kluivert (45.+3) ihre Hochprozenter genutzt hätten, hätte sich keiner beschweren dürfen. United war abhängig von einzelnen Momenten, in denen sich die individuelle Qualität der Offensive zeigte – so auch beim sehenswerten Lattentreffer von Bruno Fernandes (45.+8). Dann ging es mit einem alles in allem durchaus schmeichelhaften 2:1 in die Pause.

Bruno Fernandes gleicht vom Punkt aus

Nach dem Seitenwechsel passierte erstmal lange nichts Nennenswertes. Wenn eine Mannschaft den gefährlicheren Eindruck gemacht hat, dann waren es aber die Cherries – auch dank des stets agilen Kluivert. In Minute 63 zeigte der Unparteiische Tony Harrington plötzlich auf den Punkt, ein in der Entstehung durchaus kurioser und strittiger Handelfmeter. Bruno Fernandes ließ sich die Chance nicht entgehen und glich aus (65.). Beide Teams starteten in der Folge vereinzelte Versuche nach vorne, echte Gefahr ging dabei aber zu keinem Zeitpunkt mehr so recht aus. Turbulent wurde es am Ende noch einmal, als der Unparteiische nach Foul von Kambwala an Christie auf den Punkt zeigte, nach VAR-Review aber auf Freistoß entschied (90.+5). Der fällige Freistoß brachte nichts ein, so blieb es am Ende beim 2:2.

Für ManUnited geht es in der nächsten Woche darum, die letzte verbliebende Titelchance am Leben zu halten. Sonntag (16.30 Uhr) trifft die Mannschaft von Erik ten Hag im FA-Cup-Halbfinale auf Coventry City. Für Bournemouth geht es eine halbe Stunde zuvor (16 Uhr) in der Premier League mit einem Auswärtsspiel bei Aston Villa weiter.