Irvine bringt St. Pauli der Bundesliga näher

Nach einer klaren Leistungssteigerung im zweiten Durchgang fuhr der FC St. Pauli dank Kapitän Jackson Irvine einen Sieg gegen Hansa Rostock ein, dank dem die Kiez-Kicker Relegationsplatz drei sicher haben.

Goldener Treffer; Jackson Irvine und Co. bejubeln das Tor zum 1:0.

Goldener Treffer; Jackson Irvine und Co. bejubeln das Tor zum 1:0.

IMAGO/Noah Wedel

Dass es für beide Teams vier Spieltage vor Schluss um viel ging, machte zunächst der abstiegsbedrohte FC Hansa Rostock klar. Die Kogge lief den FC St. Pauli vom Start weg aggressiv an, erzwang Ballverluste und verhinderte dadurch einen geordneten Spielaufbau des Tabellen-Zweiten.

Runderneuerte Rostocker legen gut los

Hansa-Trainer Mersad Selimbegovic hatte zuletzt zwei Niederlagen in Serie gesehen, bei denen seinem Team kein eigenes Tor gelungen war. Nach dem 0:2 gegen Magdeburg griff er deshalb zu einem Sechsfach-Wechsel und warf David, Rossipal, Fröling, Bachmann, Vasiliadis und Perea für Roßbach (Gelbsperre), Stafylidis, Neidhart, Rhein, Pröger und Junior Brumado ins kalte Wasser.

2. Bundesliga, 31. Spieltag

Zunächst kein Kapital schlagen konnten die Gäste aus ihrer guten Vorstellung gegen die Kiez-Kicker, bei denen Trainer Fabian Hürzeler nach dem 2:1-Auswärtserfolg in Hannover auf Wechsel verzichtet hatte. Nach einer Ecke hatte Vasiliadis die beste Chance (7.), aus dem Spiel gelang wenig.

Vasilj pariert zweimal stark – David bügelt Fehler aus

Dann aber wäre Selimbegovics Plan, mit zwei antrittsstarken Stürmern aufzulaufen, beinahe aufgegangen, St. Paulis Torwart Vasilj parierte allerdings zweimal stark gegen den durchgebrochenen Perea (19., 33.).

St. Pauli brachte derweil immer wieder nur im Ansatz seine Klasse auf den Platz, einzig Hartel wusste mit dem Ball zu überzeugen. Die beste Chance ergab sich aus einem Befreiungsschlag, bei dem FCH-Verteidiger David zunächst schlecht stand, im Laufduell mit Eggestein seinen Fehler aber ausbügelte (41.).

Kemlein vergibt doppelt – Irvine köpft ein

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15:53 Minuten

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Ein enttäuschender Auftritt in den ersten 45 Minuten, den die Gastgeber eilig auszubügeln versuchten. Einen Flugkopfball setzte Kemlein knapp daneben (47.), dann scheiterte er aus kurzer Distanz an Kolke (52.). St. Pauli war nun aber deutlich besser drin – und belohnte sich nach Kemleins zweitem Abschluss bei der anschließenden Ecke. Irvine schraubte sich in Hartels Hereingabe und köpfte ein (53.).

Weil die Rostocker im Nachgang ein Aufbäumen vermissen ließen, konnte der FC St. Pauli die Führung problemlos verwalten. Klare Torchancen erspielten sich die Kiez-Kicker nicht, doch auch aus Hansa-Sicht kam keine Gefahr mehr auf. Ein Spiel, das in der Schlussphase von Fouls und Unterbrechungen geprägt war, sollte somit durch Irvines Treffer entschieden werden.

Der FCSP darf deshalb einen weiteren Schritt in Richtung Bundesliga bejubeln und reist mit Rückendwind am kommenden Freitag zum Stadtderby beim Hamburger SV (18.30 Uhr), der den Stadtrivalen nicht mehr einholen kann – Platz drei ist für den FC St. Pauli inzwischen sicher. Hansa Rostock hingegen bleibt zum dritten mal in Folge punkt- und torlos und empfängt einen Tag später den formstarken Karlsruher SC (13 Uhr).

Selimbegovic kritisiert Offensive und verweist auf seine Mahnung

Im Heimspiel gegen Magdeburg verpasste die Kogge einen wichtigen Schritt im Abstiegskampf. Dass nun die Auswärtsfahrt nach Hamburg ansteht, könnte ungelegener wohl gar nicht kommen. Für Trainer Mersad Selimbegovic kann es nur unter einer Voraussetzung eine Überraschung am Millerntor geben.

Kritisierte vor dem Auswärtsspiel beim FC St. Pauli seine Offensivabteilung: Hansa-Coach Mersad Selimbegovic (im Bild).

Kritisierte vor dem Auswärtsspiel beim FC St. Pauli seine Offensivabteilung: Hansa-Coach Mersad Selimbegovic (im Bild).

IMAGO/Fotostand

Die Lage ist angespannt. Das war am Mittwochmorgen nicht nur mit einem Blick auf die Tabelle zu vernehmen, sondern auch Selimbegovic fand deutliche Worte. Auf den befreienden 3:1-Heimsieg gegen Abstiegskonkurrent SV Wehen Wiesbaden folgten jüngst zwei Niederlagen in Berlin und daheim eben gegen jenen FCM. “Du kannst immer 100 Prozent geben. Das war am Sonntag nicht der Fall”, monierte der Bosnier die Leistung seines Teams.

Am Freitag steht für die auf dem Relegationsplatz 16 rangierende Kogge (31 Punkte) das Gastspiel auf St. Pauli an, welches die Rostocker mit Blick auf die Ambitionen der Hamburger keinesfalls als Favorit angehen werden. “Es wird keine Überraschung geben, wenn du nicht bereit bist zu leiden”, schätzte der 41-Jährige die Punkte-Chancen bei den Kiezkickern ein.

Dafür müssten unsere Stürmer auch mal treffen.

Mersad Selimbegovic über die Torflaute

Zudem ist sich Selimbegovic auch bewusst, dass es “spannend bis zum letzten Spieltag bleibt”. Zum aktuellen Zeitpunkt der Saison hätte sich der Coach “ein oder zwei Punkte mehr gewünscht”. Nur “dafür müssten unsere Stürmer auch mal treffen”, kritisiert er seine Offensivabteilung, die in den vergangenen zwei Partien kein einziges Mal traf.

Dass die Stimmung nach den jüngsten Enttäuschungen wieder gekippt ist, konnte Selimbegovic absehen. “Ich habe nach dem Spiel gegen Wiesbaden schon gesagt, dass mir das hier zu viel Euphorie ist.” Die mahnenden Worte scheinen damals jedenfalls nicht gefruchtet zu haben, weswegen die Mannschaft im Saisonendspurt nun noch einmal richtig zittern muss. Dass neben dem FCSP noch der formstarke Karlsruher SC an die Ostsee kommt und daraufhin die Duelle auf Schalke und mit Paderborn anstehen, dürfte die Anspannung beim FC Hansa nicht unbedingt verringern.

Viele Ausfälle in Hamburg?

Obendrauf ist die Personallage alles andere als rosig. Während Innenverteidiger Damian Roßbach gegen Magdeburg bereits seine zehnte Gelbe Karte in der laufenden Spielzeit sah und damit gesperrt fehlt, sind Schienenspieler Nico Neidhart (Fieber) und Verteidiger Felix Ruschke krank. Simon Rhein hat “Probleme mit der Fußsohle”, Kevin Schumacher ist weiterhin verletzt. “Mal gucken, wie es am Freitag aussieht”, wollte Selimbegovic nicht zu sehr in die Glaskugel blicken.

Das Restprogramm in der 2. Bundesliga

Die Saison 2023/24 in der 2. Bundesliga geht in den Endspurt. Das Restprogramm der 18 Klubs auf einen Blick.

Enge Duelle im Auf- und im Abstiegsrennen: Schafft der HSV den Sprung ins Oberhaus? Gelingt Osnabrück noch der Klassenerhalt?

Enge Duelle im Auf- und im Abstiegsrennen: Schafft der HSV den Sprung ins Oberhaus? Gelingt Osnabrück noch der Klassenerhalt?

IMAGO/Lobeca

1. Holstein Kiel – 61 Punkte (Tordifferenz +26)

Kaiserslautern (H), Wiesbaden (A), Düsseldorf (H), Hannover (A)

2. FC St. Pauli – 60 Punkte (Tordifferenz +23)

Rostock (H), Hamburg (A), Osnabrück (H), Wiesbaden (A)

3. Fortuna Düsseldorf – 55 Punkte (Tordifferenz +29)

Schalke (A), Nürnberg (H), Kiel (A), Magdeburg (H)

4. Hamburger SV – 49 Punkte (Tordifferenz +13)

Braunschweig (A), St. Pauli (H), Paderborn (A), Nürnberg (H)

5. Karlsruher SC – 46 Punkte (Tordifferenz +16)

Nürnberg (A), Rostock (A), Hannover (H), Elversberg (A)

6. Hannover 96 – 45 Punkte (Tordifferenz +14)

Hertha (A), Paderborn (H), Karlsruhe (A), Kiel (H)

7. Hertha BSC – 44 Punkte (Tordifferenz +11)

Hannover (H), Elversberg (A), Kaiserslautern (H), Osnabrück (A)

8. SC Paderborn – 43 Punkte (Tordifferenz -3)

Elversberg (H), Hannover (A), Hamburg (H), Rostock (A)

9. SpVgg Greuther Fürth – 42 Punkte (Tordifferenz -3)

Wiesbaden (A), Braunschweig (H), Magdeburg (A), Schalke (H)

Tabellenrechner

10. SV Elversberg – 40 Punkte (Tordifferenz -8)

Paderborn (A), Hertha (H), Nürnberg (A), Karlsruhe (H)

11. 1. FC Nürnberg – 37 Punkte (Tordifferenz -18)

Karlsruhe (H), Düsseldorf (A), Elversberg (H), Hamburg (A)

12. 1. FC Magdeburg – 36 Punkte (Tordifferenz -4)

Osnabrück (H), Kaiserslautern (A), Fürth (H), Düsseldorf (A)

13. FC Schalke 04 – 36 Punkte (Tordifferenz -10)

Düsseldorf (H), Osnabrück (A), Rostock (H), Fürth (A)

14. Eintracht Braunschweig – 34 Punkte (Tordifferenz -8)

Hamburg (H), Fürth (A), Wiesbaden (H), Kaiserslautern (A)

15. SV Wehen Wiesbaden – 32 Punkte (Tordifferenz -9)

Fürth (H), Kiel (H), Braunschweig (A), St. Pauli (H)

16. Hansa Rostock – 31 Punkte (Tordifferenz -23)

Magdeburg (H), St. Pauli (A), Karlsruhe (H), Schalke (A), Paderborn (H)

17. 1. FC Kaiserslautern – 30 Punkte (Tordifferenz -13)

Kiel (A), Magdeburg (H), Hertha (A), Braunschweig (H)

18. VfL Osnabrück – 24 Punkte (Tordifferenz -33)

Magdeburg (A), Schalke (H), St. Pauli (A), Hertha (H)

Magdeburg hält Verfolger Hansa im Ost-Duell auf Distanz

Im Kellerduell zwischen Hansa Rostock und dem 1. FC Magdeburg wollten beide Teams Big Points im Abstiegskampf sammeln. Weil der FCM aber überzeugte und Hansa Geschenke verteilte, gelang das nur den Gästen.

Magdeburgs Baris Atik (li.) und Luca Schuler jubeln über den Treffer zum 1:0.

Magdeburgs Baris Atik (li.) und Luca Schuler jubeln über den Treffer zum 1:0.

picture alliance/dpa

“Wir können Magdeburg richtig reinziehen” hatte Hansa-Coach Mersad Selimbegovic vor dem Kellerduell angekündigt – und von einem “brutal wichtigen Spiel” gesprochen. Und Rostock, das nach dem 0:4 bei Hertha BSC mit Strauß und van der Werff für Schuhmacher und David begann, war die Bedeutung des Duells ab der ersten Minute anzumerken. Der FC Hansa warf sich in jeden Zweikampf und zog früh das ein oder andere Foul, weshalb ein Spielfluss erstmal nicht zustande kam.

Das Team von Christian Titz, der nach dem 2:2 gegen den HSV ebenfalls auf zwei Positionen wechselte und Bell Bell und Hoti durch Müller und Elfadli ersetzte, musste ordentlich dagegenhalten. Erste Halbchancen durch Schuler (3.), Teixeira (6.) verpufften, auf der Gegenseite nickte Roßbach nach Ecke drüber (15.). Die erste klare Gelegenheit servierte dann Strauß den Gästen auf dem Silbertablett: Der Außenspieler spielte einen fahrlässigen Pass zur eigenen Abwehrreihe, Schuler spritzte gedankenschnell dazwischen und bestrafte den Fehler eiskalt mit dem Führungstreffer (18.).

2. Bundesliga, 30. Spieltag

FCM macht das Spiel und erhöht

Der Treffer rüttelte die zuvor etwas planlosen Gäste wach, während sich die Rostocker Offensivfraktion zeitweise gänzlich abmeldete. Nur acht Minuten nach seinem Tor jubelt Schuler ein zweites Mal, diesmal stand der Stürmer aber klar im Abseits. Texeira (28.) und Atik (31.) drängten auf den zweiten Treffer, auf der Gegenseite dauerte es bis zur 36. Minute, bis Hansa die nächste nennenswerte Chance produzierte: Rhein hämmerte die Kugel Zentimeter am linken Pfosten vorbei.

Ansonsten spielte aber weiter nur der FCM, der dann folgerichtig noch vor dem Seitenwechsel erhöhte. Heber wuchtete sich nach einem Atik-Freistoß in die Luft und den Ball per Kopf in die Maschen (40.) – der hochverdiente 2:0-Pausenstand.

Rostock stabilisiert sich, doch bleibt harmlos

Nach der Pause präsentierte sich die Kogge defensive stabiler und wollte auch spielerisch mehr zeigen, Magdeburg stand nun tiefer. Dem FCM gelang es aber bestens, das Spielgeschehen ins mittlere Drittel zu verlagern und nur ganz wenige Torchancen zuzulassen. Allein der eingewechselte Ruschke setzte die Kugel harmlos auf die Tribüne (55.).

An diesem Spielverlauf änderte auch die Einwechslung von Rossipal und Gudjohnsen nichts, ganz zur Freude des FCM bog die nun schläfrige Partie auf die Zielgerade ein.

Magdeburg beendet die Sieglos-Serie

Ingelsson (79.) und Perea (81.) starteten noch eine Mini-Schlussoffensive, doch auch sechs Minuten Nachspielzeit halfen der Kogge nicht weiter gegen eine Magdeburger Hintermannschaft, die an diesem Tag nicht zu knacken war. Der FCM beendet so seine Sieglos-Serie von sechs Spielen und macht einen wichtigen Schritt Richtung Klassenerhalt, während der FC Hansa weiter im Tabellenkeller steckt.

Rostock ist am Freitag auf St. Pauli zu Gast (18.30 Uhr) und Magdeburg empfängt am Sonntag Osnabrück (13.30 Uhr).

Magdeburg hält Verfolger Hansa im Ost-Duell auf Distanz

Im Kellerduell zwischen Hansa Rostock und dem 1. FC Magdeburg wollten beide Teams Big Points im Abstiegskampf sammeln. Weil der FCM aber überzeugte und Hansa Geschenke verteilte, gelang das nur den Gästen.

Magdeburgs Baris Atik (li.) und Luca Schuler jubeln über den Treffer zum 1:0.

Magdeburgs Baris Atik (li.) und Luca Schuler jubeln über den Treffer zum 1:0.

picture alliance/dpa

“Wir können Magdeburg richtig reinziehen” hatte Hansa-Coach Mersad Selimbegovic vor dem Kellerduell angekündigt – und von einem “brutal wichtigen Spiel” gesprochen. Und Rostock, das nach dem 0:4 bei Hertha BSC mit Strauß und van der Werff für Schuhmacher und David begann, war die Bedeutung des Duells ab der ersten Minute anzumerken. Der FC Hansa warf sich in jeden Zweikampf und zog früh das ein oder andere Foul, weshalb ein Spielfluss erstmal nicht zustande kam.

Das Team von Christian Titz, der nach dem 2:2 gegen den HSV ebenfalls auf zwei Positionen wechselte und Bell Bell und Hoti durch Müller und Elfadli ersetzte, musste ordentlich dagegenhalten. Erste Halbchancen durch Schuler (3.), Teixeira (6.) verpufften, auf der Gegenseite nickte Roßbach nach Ecke drüber (15.). Die erste klare Gelegenheit servierte dann Strauß den Gästen auf dem Silbertablett: Der Außenspieler spielte einen fahrlässigen Pass zur eigenen Abwehrreihe, Schuler spritzte gedankenschnell dazwischen und bestrafte den Fehler eiskalt mit dem Führungstreffer (18.).

2. Bundesliga, 30. Spieltag

FCM macht das Spiel und erhöht

Der Treffer rüttelte die zuvor etwas planlosen Gäste wach, während sich die Rostocker Offensivfraktion zeitweise gänzlich abmeldete. Nur acht Minuten nach seinem Tor jubelt Schuler ein zweites Mal, diesmal stand der Stürmer aber klar im Abseits. Texeira (28.) und Atik (31.) drängten auf den zweiten Treffer, auf der Gegenseite dauerte es bis zur 36. Minute, bis Hansa die nächste nennenswerte Chance produzierte: Rhein hämmerte die Kugel Zentimeter am linken Pfosten vorbei.

Ansonsten spielte aber weiter nur der FCM, der dann folgerichtig noch vor dem Seitenwechsel erhöhte. Heber wuchtete sich nach einem Atik-Freistoß in die Luft und den Ball per Kopf in die Maschen (40.) – der hochverdiente 2:0-Pausenstand.

Rostock stabilisiert sich, doch bleibt harmlos

Nach der Pause präsentierte sich die Kogge defensive stabiler und wollte auch spielerisch mehr zeigen, Magdeburg stand nun tiefer. Dem FCM gelang es aber bestens, das Spielgeschehen ins mittlere Drittel zu verlagern und nur ganz wenige Torchancen zuzulassen. Allein der eingewechselte Ruschke setzte die Kugel harmlos auf die Tribüne (55.).

An diesem Spielverlauf änderte auch die Einwechslung von Rossipal und Gudjohnsen nichts, ganz zur Freude des FCM bog die nun schläfrige Partie auf die Zielgerade ein.

Magdeburg beendet die Sieglos-Serie

Ingelsson (79.) und Perea (81.) starteten noch eine Mini-Schlussoffensive, doch auch sechs Minuten Nachspielzeit halfen der Kogge nicht weiter gegen eine Magdeburger Hintermannschaft, die an diesem Tag nicht zu knacken war. Der FCM beendet so seine Sieglos-Serie von sechs Spielen und macht einen wichtigen Schritt Richtung Klassenerhalt, während der FC Hansa weiter im Tabellenkeller steckt.

Rostock ist am Freitag auf St. Pauli zu Gast (18.30 Uhr) und Magdeburg empfängt am Sonntag Osnabrück (13.30 Uhr).

Selimbegovic: “Wir können Magdeburg richtig reinziehen”

Hansa Rostock steht vor dem Abstiegskrimi am Sonntag gegen den 1. FC Magdeburg (13.30 Uhr, LIVE! bei kicker) unter immensem Druck. Das Spiel ist Chance und Risiko zugleich.

Zwischen Vollgas und Geduld: Hansa-Trainer Mersad Selimbegovic.

Zwischen Vollgas und Geduld: Hansa-Trainer Mersad Selimbegovic.

IMAGO/Fotostand

Das prestigeträchtige Ostduell ist mit 27.500 Zuschauern ausverkauft und birgt angesichts der sportlichen Situation eine besondere Brisanz. Mit einem Erfolg könnten die Rostocker (31 Punkte), die auf dem Abstiegsrelegationsrang liegen, in der Tabelle an Magdeburg (33) vorbeiziehen. “Wir können Magdeburg richtig reinziehen”, weiß natürlich auch Coach Mersad Selimbegovic.

Den Support von den Rängen sieht der Bosnier indes nicht als Selbstverständlichkeit. “Wir dürfen uns nicht darauf verlassen, dass uns die Zuschauer immer tragen, sondern wir müssen liefern”, sagte Selimbegovic auf der Pressekonferenz vor der Partie. “Du musst als Mannschaft den Funken nach oben schicken.”

“Jetzt kommen die Spiele, die für uns brutal wichtig sind”

Saison 2023/24

Das ist zuletzt bei der 0:4-Pleite bei Hertha BSC überhaupt nicht gelungen. Doch die Analyse zum missglückten Auftritt sei laut Coach kurz und klar gewesen. “Jetzt kommen die Spiele, die für uns brutal wichtig sind”, lenkt Selimbegovic den Fokus auf die aktuelle Aufgabe. “Von den Jungs erwarte ich Vollgas und im Stadion Geduld. Das sind enge Spiele.”

Magdeburg könnte gerade zum richtigen Zeitpunkt kommen, denn seit dem 23. Spieltag geht es abwärts. Betrug der Vorsprung auf Platz 16 vor wenigen Wochen noch acht Punkte, lauern jetzt gleich drei Teams hinter dem FCM mit jeweils zwei Punkten Rückstand. Alles in allem die passenden Zutaten für einen echten Kellerkrimi am Sonntagnachmittag im Ostseestadion.

Knackt die Bundesliga erneut die Milliardengrenze?

An diesem Montag startet die Auktion der nationalen Medienrechte der Deutschen Fußball-Liga (DFL), es geht um die wichtigste Einnahmequelle der 36 Klubs aus Bundesliga und 2. Liga. Der kicker beantwortet die drängendsten Fragen.

Wie viel Geld fließt in Zukunft für die nationalen Medienrechte an Bundesliga und 2. Liga?

Wie viel Geld fließt in Zukunft für die nationalen Medienrechte an Bundesliga und 2. Liga?

IMAGO/Jan Huebner

Um welche Rechte genau geht es?

Um die Ausstrahlungsrechte an Bundesliga und 2. Liga für den deutschsprachigen Markt, also Deutschland, Österreich, Schweiz, Liechtenstein, Luxemburg, Ostbelgien und Südtirol, in den Spielzeiten 2025/26 bis 2028/29.

Wieviel Geld erhalten die Klubs aus den nationalen Medienrechten?

Aktuell fließen pro Saison 1,1 Milliarden Euro an die DFL, die diese allerdings nicht in Gänze an die 36 Klubs verteilt. Eine Abgabe von derzeit 7,75 Prozent, also umgerechnet 85,25 Millionen Euro, verbleibt beim Ligaverband zur Finanzierung von Organisation, Produktion und Sicherungsmechanismen. 2020 waren die nationalen Medienrechte zuletzt ausgeschrieben worden. Von durchschnittlich 1,16 Milliarden Euro pro Spielzeit ging es minimal herab auf 1,1 Milliarden Euro – was allerdings inmitten der Pandemie als Erfolg des damaligen Geschäftsführers Christian Seifert galt.

Womit rechnen die Liga-Bosse?

Der für die Ausschreibung zuständige DFL-Geschäftsführer Dr. Steffen Merkel, der die Thematik bereits unter Seifert verantwortete, strahlte zuletzt Zuversicht aus: “Ich teile mit Blick auf unsere Ausschreibung nicht die Weltuntergangsszenarien einiger Kommentatoren. Die Bundesliga ist nach wie vor das mit Abstand werthaltigste Medienrecht Deutschlands. Wir werden ein deutlich aufgewertetes Medienprodukt anbieten. Und anders als in anderen Ländern haben unsere aktuellen Live-Partner auch öffentlich bekundet, sich umfangreich engagieren zu wollen.” Gemeinhin gilt in der Branche ein Verbleib auf ähnlichem Niveau als Erfolg. Maßgeblich wird es davon abhängen, welche Anbieter sich letztlich konkret mit der Bundesliga beschäftigen, weil dies natürlich Einfluss auf den Erlös haben wird.

Wer bietet überhaupt mit?

Für die Live-Rechte sind mit Sicherheit die beiden Platzhirsche in Deutschland, Sky und Dazn, am Tisch. Das Duo teilt sich auch aktuell das Gros der Live-Rechte, während Sport1 das Zweitliga-Topspiel hält und ProSiebenSat1 2020 das für die frei empfangbaren Sender vorgesehene Paket E (Eröffnungsspiele, Relegation, Super-Cup sowie zwei Einzelspiele) erstanden hatte. Gut möglich, dass sich auch das Duo wieder um kleinere Pakete bemüht, auch RTL, mittlerweile Rechtehalter bei der Nationalelf, Magenta (3. Liga) und Vodafone sind denkbar. Dazu kommt die große Frage: Was machen die US-Konzerne Amazon, Netflix, Paramount oder Apple? Fernando Carro, Sprecher der Geschäftsführung des frischgebackenen Deutschen Meisters Bayer Leverkusen, erklärte im Herbst 2023, dass er auf Interesse des genannten Quartetts hofft. Bietet einer dieser Großkonzerne mit, könnte dies den Preis in der Tat nach oben treiben.

Die Bundesliga ist nach wie vor das mit Abstand werthaltigste Medienrecht Deutschlands.

Dr. Steffen Merkel über die Ausschreibung der TV-Rechte an der Bundesliga

Wie viele Rechtepakete gibt es?

Insgesamt gibt es 15 audiovisuelle Pakete. Sieben mit Live-Rechten, acht Pakete für Highlight-Berichterstattungen, also Spielzusammenfassungen und Einzelclips. Bei den Live-Rechten hat die Liga folgende Neuerung eingeführt: Sie vergibt den Bundesliga-Sonntag, bislang gekoppelt an die Freitagspartien, als Ganzes (Paket D). Der Freitag wird kombiniert mit den fünf Einzelspielen am Samstagnachmittag (B). Zudem gibt es die Samstags-Konferenz (A), das Samstags-Topspiel inklusive Super-Cup (C). Dazu kommt noch das Free-Live-Paket E (Eröffnungsspiele Bundesliga und 2. Liga, Super-Cup, Relegation, je eine Partie Spieltage 17 und 18 der Bundesliga), Paket F (alle Einzelspiele der 2. Liga inklusive Konferenz) und Paket G, das Samstags-Topspiel im Unterhaus um 20.30 Uhr. Paket E ist aufgrund der mit dem Bundeskartellamt abgesprochenen Rahmenbedingungen im Free-TV vorgesehen, Paket G kann sowohl im Pay- als auch im Free-TV laufen.

Was könnte sich für den Kunden ändern?

Momentan müssen Bundesliga-Fans zwei Abos abschließen, um alle Live-Spiele sehen zu können. Dies könnte sich ab 2025 ändern, weil das Kartellamt die “no-single-buyer-rule”, also das Alleinerwerbsverbot für alle Live-Rechtepakete, gekippt hat. Dieses sollte eigentlich wettbewerbsfördernd wirken, hatte aber am Ende nur dazu geführt, dass die Fans Mehrfach-Abos abschließen mussten – für den Konsumenten teuer, für den Anbieter ärgerlich, weil der Run ausblieb und die Rechte kaum finanzierbar waren, für die Liga insgesamt also schlecht. Theoretisch könnte sich nun ein Anbieter alle Live-Rechte sichern. In der Praxis dürfte es zwar nicht dazu kommen, weil dies extrem teuer wäre. Das heißt aber nicht, dass erneut Mehrfach-Abos notwendig sein werden. Denn durch die erfolgreichen Verhandlungen mit den Kartellwächtern erhofft sich die Liga, dass Rechtenehmer gemeinsame Abo-Modelle anbieten.

Wie läuft die Auktion konkret ab?

Interessenten bieten für jedes Paket einzeln, die jeweiligen Auktionstage folgen strengen Regeln und Zeitplänen. Die Liga setzt Vorbehaltspreise für die jeweiligen Rechtepakete fest. Bieten mehrere Interessenten eine Summe oberhalb dieser Vorbehaltspreise und liegt das zweithöchste Angebot mehr als 20 Prozent hinter dem des Höchstbietenden, kommt es zur Annahme. Liegt nur ein Angebot über dem Ziel und dabei 20 Prozent höher als das des “Zweiten”, wird das Paket ebenfalls vergeben. Nicht vergeben wird beispielsweise, wenn mehrere oberhalb des Vorbehaltspreises liegen, das Top-Angebot den Zweiten aber nicht um mindestens 20 Prozent übersteigt. Dann informiert die Liga die Bieter darüber und diese starten in eine neue Runde, die sogenannte Reservationspreis-Auktion, die wieder denselben Kriterien folgt. Gleiches gilt, wenn kein Angebot auf Vorbehaltsniveau eintrifft. Bis Ende April sollten die Rechte vergeben sein.

Benni Hofmann

Pröger schonungslos: “Wir haben einfach nicht abgeliefert”

Mit ordentlich Selbstvertrauen und Fan-Unterstützung reiste der FC Hansa Rostock nach Berlin. Am Ende stand eine enttäuschende 0:4-Pleite. Trainer Mersad Selimbegovic und seine Spieler gingen knallhart in die Analyse.

Kai Pröger gelang diesmal kein Tor.

Kai Pröger gelang diesmal kein Tor.

IMAGO/Nordphoto

Mit drei Siegen aus den jüngsten vier Partien hatte sich Hansa Rostock im Tabellenkeller über den Strich gehievt. In Berlin gab es für die Kogge aber einen herben Dämpfer. Beim 0:4 hatte die Elf von Trainer Mersad Selimbegovic den schnellen Angriffen der Herthaner wenig entgegenzusetzen. “Es war nicht so, dass wir nicht wollten, sondern in der ersten Halbzeit hatten wir einfach viel zu viel Respekt”, resümierte der 41-Jährige bei Sky.

In puncto Zweikämpfen machte der Coach seiner Mannschaft “keinen Vorwurf”, nach vorne ging allerdings sehr wenig, nur Konstantinos Stafylidis (25.) gelang ein Schuss aufs Tor von Tjark Ernst. Kurz darauf fiel das Berliner 2:0, das angesichts der Harmlosigkeit der Gäste schon Vorentscheidungs-Charakter hatte. “Wir müssen mutiger auftreten. Die erste Halbzeit war nicht mutig und damit auch nicht gut genug”, schloss Selimbegovic.

Pröger wird deutlich – Kolkes Entschuldigung

Während sich der Trainer mit seiner Kritik – zumindest nach außen – zurückhielt, wurden seine Spieler deutlicher. “Wir haben Sachen nicht so umgesetzt, wie wir sie vorm Spiel besprochen haben”, haderte Kai Pröger, der zuletzt gegen Wiesbaden noch getroffen hatte. “Ich glaube, wir müssen uns alle extrem hinterfragen heute. Wir haben einfach nicht abgeliefert.”

Keeper Markus Kolke entschuldigte sich erstmal beim eigenen Anhang: “Wir wollten unseren Fans auch was zurückgeben. Wir wissen, was das für ein wichtiges Spiel ist.” Gar als “unfassbar” bezeichnete der Kapitän, dass sich über 20.000 Hansa-Anhänger nach Berlin aufgemacht hatten. “Wir konnten ihnen leider nicht gerecht werden, wir wollten ihnen eigentlich einen Sieg schenken. Das ist sehr, sehr bitter über 90 Minuten gewesen.”

Die Spieler des FC Hansa beim mitgereisten Anhang

Die Spieler des FC Hansa beim mitgereisten Anhang.
IMAGO/Jan Huebner

Nach Berliner Konter war “der Drops gelutscht”

Nach der Pause waren die Rostocker zunächst mit Schwung und deutlich mehr Mut als im ersten Durchgang gestartet, die kalte Dusche folgte aber in Minute 59. “Dann läufst du in einen Konter, die Box-Besetzung in der Defensive stimmt nicht und du liegst mit 0:3 hinten. Dann ist der Drops gelutscht”, erinnert sich Kolke.

Ein Aufbäumen ließen sehr konzentrierte Berliner auch einfach nicht zu. Auch wenn Kolke fand, dass der Auftritt “leider zu wenig für den Abstiegskampf” war, richtete der 33-Jährige den Blick bereits unmittelbar nach Spielende schon nach vorne: “Das müssen wir ganz schnell ändern im nächsten Heimspiel.” Am Sonntag in einer Woche gegen Magdeburg.

Einen kleinen Trost gab es aber für die Rostocker noch am Freitagabend: Weil Kaiserslautern im Parallelspiel in letzter Sekunde in Fürth verlor, wird der FC Hansa auch vor dem 30. Spieltag nicht auf einem direkten Abstiegsplatz stehen. Ob die Kogge sogar weiterhin über dem Strich bleibt, entscheidet sich am Sonntag, wenn Braunschweig Derbygegner Hannover empfängt.

Winkler auf Palko Dardai: Herthas Erfolgsformel gegen Hansa

Hertha BSC hat gegen Hansa Rostock einen souveränen 4:0-Sieg eingefahren. Bei den Berlinern funktionierte vor allem das Zusammenspiel von Winkler und Palko Dardai hervorragend.

Palko Dardai jubelt mit seinem zweifachen Vorbereiter Marten Winkler.

Palko Dardai jubelt mit seinem zweifachen Vorbereiter Marten Winkler.

IMAGO/Nordphoto

“Ein Geduldsspiel” hatte Pal Dardai im Vorfeld gegen Hansa Rostock prophezeit. Geduld war schon vor Anpfiff gefragt, denn blaue Rauchschwaden aus dem Gästeblock hatten sich im Stadion festgesetzt. Als es dann mit rund zehnminütiger Verspätung losging, waren es die Berliner, die die Initiative ergriffen.

Schnelle Berliner Angriffe über außen

Immer wieder über die Außenpositionen spielte sich die Dardai-Elf, bei der Ernst im Tor zurück war, ins letzte Drittel. Nach zwei solcher Vorträge schossen Tabakovic (6.) und Palko Dardai (8.) knapp am Tor vorbei. Die Hausherren, bei denen im Vergleich zum 3:2 in Paderborn außerdem Zeefuik, Winkler und Kempf anstelle von Klemens (Ohrblessur), Niederlechner und Gechter begannen, bearbeiteten die Gäste beharrlich und belohnten sich mit dem nächsten schnellen Angriff: Winkler flankte von rechts auf den Kopf von Palko Dardai, der aus kurzer Distanz auf 1:0 stellte (18.). Reese verpasste mit zwei überhasteten Abschlüssen den Doppelschlag (19., 20.).

Der FC Hansa, der nach dem 3:1 gegen Wehen Wiesbaden unverändert antrat, fand in der Anfangsphase offensiv nahezu gar nicht statt – nur ein ungefährlicher Abschluss von Stafylidis schaffte es auf den Chancenzettel (25.). Gegen die Angriffe der Berliner über die Außenbahnen fanden die Rostocker zudem weiterhin kein Mittel. Kolke musste gegen Tabakovic alles riskieren, um den zweiten Gegentreffer zu verhindern (27.).

Reese erhöht vom Punkt

Vier Minuten später war der Kapitän dann aber erneut geschlagen: Rhein hatte einen Fernschuss von Kenny mit dem rechten Arm geblockt, Reese verlud Kolke beim folgenden Strafstoß und besorgte damit die 2:0-Pausenführung (31.).

Erst als sich die Berliner danach etwas zurückzogen und dem FC Hansa mehr Platz gewährten, wurden die Gäste etwas mutiger. Gefährlich wurde es für das Tor von Ernst in Durchgang eins aber nicht mehr.

2. Bundesliga – 29. Spieltag

Rostock wird aktiver – Berliner Konter beendet das Spiel

Für den zweiten Durchgang brachte Rostocks Trainer Mersad Selimbegovic mit Strauß und Vasiliadis nicht nur zwei frische Spieler, sondern mit ihnen auch neuen Schwung. Der FC Hansa war nun mutiger, Dressel prüfte Ernst immerhin mal etwas (52.). Pröger rauschte zudem noch knapp an einer Hereingabe von Junior Brumado vorbei (55.).

Die Hauptstädter starteten zunächst dosiert in den zweiten Durchgang, zogen dann aber einmal entscheidend das Tempo an: Nach einer abgewehrten Rostocker Flanke startete Winkler aus der eigenen Hälfte bis in den Strafraum durch und bediente Palko Dardai, der aus dem Rückraum eiskalt zum 3:0 vollstreckte (59.).

Tabakovics Nummer 19

Dieser Treffer machte bereits weit vor dem Ende den Deckel auf diese Partie – auch weil Rostock an diesem Freitagabend offensiv einfach zu ungefährlich war. Ein Abschluss von Pröger war keine Prüfung für Ernst (69.), der eingewechselte Perea schoss aus guter Position nur neben den Kasten (84.). Und so endete das Spiel, wie es begonnen hatte: mit einem schnellen Angriff der Berliner. Der eingewechselte Maza schickte Tabakovic, der mit seinem 19. Saisontor den 4:0-Endstand besorgte (86.).

Für Rostock ist die Niederlage ein herber Rückschlag nach zuletzt einer Erfolgsserie mit drei Siegen aus den jüngsten vier Partien. Für Zählbares agierten die Gäste allerdings zu harmlos.

Hertha reist am 30. Spieltag am Sonntag (13.30 Uhr) zum Karlsruher SC. Hansa ist zur gleichen Zeit Gastgeber von Magdeburg.

Selimbegovic: “Wer für dieses Spiel extra Motivation braucht, ist hier fehl am Platz”

Der FC Hansa Rostock steht nach dem 3:1-Erfolg gegen den SV Wehen Wiesbaden vor der schweren Aufgabe im Berliner Olympiastadion.

Rostocks Coach Mersad Selimbegovic rechnet sich auch  in Berlin etwas aus.

Rostocks Coach Mersad Selimbegovic rechnet sich auch in Berlin etwas aus.

IMAGO/Fotostand

Der Sieg gegen Wiesbaden hievte Rostock aus den Abstiegsrängen. Hansa ist nun Tabellen-15., punktgleich mit dem SVWW. Nach drei Siegen aus den vergangenen vier Spielen lebt die Hoffnung auf den Klassenverbleib mehr denn je bei den Mecklenburgern. Der FC Schalke 04 und der 1. FC Magdeburg sind nur noch einen Zähler entfernt, es winkt Platz zwölf.

Am frühen Freitagabend (18.30 Uhr, LIVE! bei kicker) geht es für die Schützlinge von Cheftrainer Mersad Selimbegovic nun ins Berliner Olympiastadion zu Hertha BSC.

Eine schwierige Aufgabe für die Hanseaten. Bundesligaabsteiger Hertha, seit drei Spielen ungeschlagen, hat aber trotz des jüngsten 3:2-Erfolgs beim SC Paderborn kaum noch Chancen auf den direkten Wiederaufstieg, der 3. Platz ist aktuell acht Punkte entfernt.

Mindestens 20.000 Rostocker Fans in Berlin

Die Rostocker dürfen sich in der Hauptstadt einer großen Fangemeinde erfreuen. Mindestens 20.000 Gästefans werden erwartet. “So eine Kulisse ist einer der Gründe, warum man als kleiner Junge dem Ball hinterherrennt. Sowas nimmt dich mit. Ich würde am liebsten mit jedem Spieler gerne tauschen”, sagte Chefcoach Mersad Selimbegovic auf der Spieltags-Pressekonferenz am Mittwoch.

“Es ist eine großartige Mannschaft”

Der Trainer zollt dem Gegner großen Respekt. “Hertha hatte zu Saisonbeginn mit dem Umbruch zu kämpfen. Allerdings haben sie sich gefangen und sind nun etwas stabiler unterwegs. Es ist eine großartige Mannschaft.” Gleichzeitig gibt er sich aber zuversichtlich, auch in Berlin nachlegen zu können: “Aber meine Jungs sind auch nicht so schlecht drauf. Wir müssen den Glauben beibehalten und dann können wir dort etwas mitnehmen.”

An der Einstellung dürfte es nicht mangeln: “Wer für dieses Spiel extra Motivation braucht, ist hier fehl am Platz”, sagt Selimbegovic.

“Es gibt ein paar kleine Wehwehchen”

Personell hat Selimbegovic keine größeren Sorgen. “Es gibt ein paar kleine Wehwehchen. Aber es sollten alle Jungs an Bord sein …”, so der Coach.