Dank Doppelpacker Hanslik: FCK verschafft sich Luft im Keller

Der 1. FC Kaiserslautern hat am Samstagabend den überraschenden Erfolg in Kiel veredelt und mit einem ungefährdeten Sieg gegen den 1. FC Magdeburg die nächsten Big Points im Abstiegskampf eingefahren.

Daniel Hanslik, hier vor dem Tor zum 2:0, legte den Grundstein für den Sieg des 1. FC Kaiserslautern.

Daniel Hanslik, hier vor dem Tor zum 2:0, legte den Grundstein für den Sieg des 1. FC Kaiserslautern.

IMAGO/Thomas Frey

FCK-Coach Friedhelm Funkel brachte nach dem 3:1-Erfolg in Kiel Zolinski für Kapitän Zimmer, Magdeburgs Trainer Christian Titz verzichtete nach dem 1:1 gegen Osnabrück auf personelle Veränderungen.

In einer zunächst temporeichen Partie verbuchte der 1. FC Magdeburg durch Schuler den ersten gefährlichen Abschluss (2.), konnte nach Krahls Parade gegen hoch pressende Gastgeber aber keine weitere Torgefahr erzeugen. Kaiserslautern schaltete anfangs ebenfalls schnell um, ohne Gefahr auszustrahlen.

Hanslik eröffnet per Doppelpack

Das änderte sich urplötzlich durch einen weiten Einwurf Puchacz’, der über Umwege bei Hanslik landete. Der in dieser Saison bereits aussortierte, in der Vorwoche allerdings erstmals erfolgreiche Offensivmann nahm den Ball direkt per Volley und versenkte die erste Chance trocken zum 1:0 (15.).

2. Bundesliga, 32. Spieltag

Der Auftakt in eine Drangphase des FCK, in der Kaloc zunächst den Doppelschlag verpasste (19.). Nach einem starken Solo von Puchacz erhöhte Hanslik mit seinem dritten Saisontor allerdings kurz darauf auf 2:0 (20.).

Magdeburg bleibt harmlos – Redondo erhöht

Gegen harmlose Magdeburger wussten die weiterhin vehement pressenden Gastgeber die Führung mühelos zu verteidigen und nahmen den komfortablen Vorsprung mit in die Kabinen, aus der beide Mannschaften deutlich verhaltener kamen als im ersten Durchgang.

So war der Auftakt von Fehlpässen, Fouls und Gelben Karten geprägt (Kaloc sah die fünfte in der laufenden Saison und fehlt in der kommenden Woche gesperrt), ehe Redondo nach starker Vorarbeit Zolinskis einen satten Distanzschuss auspackte. Erneut fand der erste Abschluss der Gastgeber den Weg ins Netz (57.) – und die Partie war ob des harmlosen Auftritts der Magdeburger entschieden.

Hebers Tor bleibt die Ausnahme – Abwehr-Koproduktion zum 4:1

Zwar näherte sich Joker Ito unmittelbar nach dem Tor des Aushilfskapitäns noch einmal an (59.) und Magdeburg verkürzte durch das Kopfballtor von Heber (79.) noch einmal, doch Druck konnte der FCM keinen mehr erzeugen. Stattdessen stellte der FCK – durch den eingewechselten Ritter noch knapp am 4:0 gescheitert (71.) – vier Minuten später den alten Abstand wieder her. Nach feiner Vorarbeit seiner Abwehr-Kollegen Tomiak und Toure traf Elvedi aus kurzer Distanz zum 4:1 (83.).

Es blieb beim klaren wie verdienten Erfolg der Roten Teufel, die damit den zweiten Sieg in Serie und Big Points im Keller sammelten. Am kommenden Samstag (13 Uhr) gastiert der FCK bei Hertha BSC, während der 1. FC Magdeburg – nach der Niederlage noch nicht sicher gerettet – bereits am Freitagabend die SpVgg Greuther Fürth empfängt (18.30 Uhr).

Atik kennt nur einen Schuldigen: “Heute lag es an mir”

Nach dem Remis des 1. FC Magdeburg gegen das Schlusslicht aus Osnabrück hat Kreativspieler Baris Atik deutliche Kritik geübt – ausschließlich an sich selbst.

War schon während der Partie gegen Osnabrück gefrustet: Baris Atik.

War schon während der Partie gegen Osnabrück gefrustet: Baris Atik.

IMAGO/Christian Schroedter

Die Bezeichnung “Unterschiedsspieler” verdienen sich Spieler für gewöhnlich, indem sie herausragende Leistungen zeigen und Spiele auch mal im Alleingang entscheiden können. Baris Atik ist für die Magdeburger sicherlich ein solcher Unterschiedsspieler: Der Offensivakteur ist mit vier Toren und zehn Vorlagen der Topscorer der Magdeburger in dieser Saison.

Dass wir keine drei Punkte haben, liegt ganz allein an mir.

Baris Atik

Beim 1:1 gegen den VfL Osnabrück verstand sich Atik erneut als derjenige, der den Unterschied gemacht hatte – diesmal allerdings im negativen Sinne. In einem Balanceakt aus Selbstkritik und Selbstbewusstsein gab sich der 29-Jährige die alleinige Schuld am verpassten Sieg.

“Dass wir keine drei Punkte haben, liegt ganz allein an mir”, sagte Atik nach der Partie bei Sky. “Ich hatte zwei Hundertprozentige. Mit meiner Qualität muss ich einen davon machen, die mache ich normalerweise auch.” Atik kam mehrfach gefährlich vor das Osnabrücker Tor, scheiterte aber jeweils.

In der 20. Minute konnte er eine scharfe Hereingabe wenige Meter vor dem Tor nicht kontrolliert verarbeiten, kurz vor der Pause scheiterte er mit einem Kopfball aus kurzer Distanz an VfL-Keeper Philipp Kühn. In der Schlussphase der Partie wurde er darüber hinaus noch im letzten Moment an einem Abschluss aus zentraler Position gehindert. “Heute war der Wurm drin”, lautete Atiks kurze Analyse.

Verkopft? Atik hat eine klare Antwort

Dass er trotz dieser Chancen ohne eigenen Torerfolg blieb, sei für Atik “extrem komisch, weil ich eigentlich gut vor dem Tor bin.” Er wolle deshalb hart mit sich ins Gericht gehen. Dass es an der mentalen Stärke gelegen haben könnte – Atik erzielte seinen letzten Treffer Mitte Februar -, wies der Magdeburger jedoch klar zurück: “Ich hab schon genug Selbstvertrauen, ich bin nicht verkopft.”

“Ich werde alles dafür tun, um nächste Woche zu treffen”, schloss Atik seine Analyse. Am kommenden Samstag (20.30 Uhr, LIVE! bei kicker) sind er und seine Magdeburger Teamkollegen auswärts beim 1. FC Kaiserslautern und damit bei einem direkten Konkurrenten im Abstiegskampf gefordert. Bei einer Magdeburger Niederlage könnte der aktuelle Tabellen-15. aus Kaiserslautern auf einen Punkt an den 1. FCM heranrücken. Doch vielleicht ist Atik ja am kommenden Samstag wieder der Unterschiedsspieler im ursprünglichen Sinne.

“Der Baum hat gebrannt”: Magdeburg beendet gleich zwei Durststrecken

Mit sechs sieglosen Spielen – darunter fünf ohne eigenen Treffer – und sechs Auswärtsspielen ohne Erfolg in Serie taumelte der 1. FC Magdeburg in der 2. Bundesliga zuletzt in Richtung der Abstiegsränge. In Rostock wurde der Negativtrend vorerst gestoppt.

Schreie der Erleichterung: Luca Schuler (li.) und Baris Arik (re.) jubeln über den 2:0-Siegin Rostock.

Schreie der Erleichterung: Luca Schuler (li.) und Baris Arik (re.) jubeln über den 2:0-Siegin Rostock.

IMAGO/Jan Huebner

Die lange Torlos-Serie von fünf Spielen hatte der 1. FC Magdeburg bereits am vorangegangenen Spieltag beendet, musste sich trotz langer Unterzahl und 2:0-Führung aber dennoch mit einem 2:2 gegen den Hamburger SV begnügen. Am Wochenende ging nun auch die lange Durststrecke von sechs Spielen ohne einen Dreier zu Ende. Zuhause hatte man zuletzt Ende Februar gegen Schalke gewonnen (3:0), auswärts waren es zuvor seit November ebenfalls sechs Partien ohne Erfolg (damals 2:0 in Osnabrück).

Mit 2:0 setzte sich der FCM beim direkten Konkurrenten aus Rostock durch und verschaffte sich so im Abstiegskampf wieder etwas Luft. Fünf Punkte beträgt der Vorsprung nun auf die Kogge (16.), der direkte Abstiegsplatz 17, den Kaiserslautern innehat, ist sechs Zähler entfernt. Das sorgte unter anderem bei Trainer Christan Titz sowie seinen Offensivspielern Baris Atik und Luca Schuler am MDR-Mikrofon für große Erleichterung.

Letzterer war es, der früh im Spiel von einem fatalen Fehlpass in der Rostocker Hintermannschaft profitierte und vor dem Tor sicher zum 1:0 einschob. “Gerade als Neuner nimmt man jedes Tor an, egal wie es kommt. Ob ich nur noch einschieben muss oder durch fünf Gegenspieler durchdribble, das ist mir völlig Wurst”, blickte der 25-Jährige auf seinen sechsten Saisontreffer.

2:0-Führung verspielen? “Das passiert uns nicht nochmal”

Noch vor der Halbzeit sorgte Daniel Heber für das 2:0 – und damit den gleichen Pausenstand wie schon in der Vorwoche gegen Hamburg, als man diesen verspielte. “Wir haben uns gesagt, das passiert uns nicht noch einmal. Das ist schon zu oft passiert”, erklärte Atik. “Wir haben uns in der Halbzeit noch einmal gepusht und uns gesagt, dass wir alles auf dem Platz lassen werden, bis einer im schlimmsten Fall zum Kotzen kommt. Das haben wir getan.”

Dabei hätte der FCM kurz vor oder nach der Pause gar das dritte Tor erzielen können, wie Titz betonte. “Dann wäre das Spiel noch etwas klarer gewesen. So mussten wir natürlich konsequent weiterverteidigen, gerade gegen die hohen Bälle.”

Titz hätte sich mehr Offensive in der Schlussphase gewünscht

Das einzige Manko sah der Trainer darin, dass sich sein Team in der Schlussphase zu tief fallen ließ. “Das wollten wir so in der Art und Weise nicht. Wir wollten schon gerne, dass wir noch ein bisschen weiterspielen. Wir hatten gute Räume, um uns zu lösen”, erklärte Titz, zeigte aber Verständnis: “Man hat gemerkt, die Jungs haben sich gesagt: Wir wollen es jetzt wegverteidigen. Und da haben wir dann nichts zugelassen.”

So konnte der Trainer mit “einer großen Zufriedenheit darüber, dass wir uns endlich belohnt haben”, aus der Partie gehen. “Wir haben in den letzten Wochen viele Spiele gut auf unsere Seite gezogen, dann aber leichtfertig verspielt. Deswegen war es bei der Konstellation wichtig, dass wir in Rostock bestehen.”

Die Mannschaft hat Mentalität bewiesen und gezeigt, dass sie diesen Abstiegskampf annimmt.

Baris Atik

Sein Spielmacher Atik sprach gar von “Big Big Points” und einem “Sechs-Punkte-Spiel”. “Wir wussten, was auf uns zukommt und wussten, dass wir das Ding ziehen müssen. Ich glaube, die Mannschaft hat Mentalität bewiesen und gezeigt, dass sie diesen Abstiegskampf annimmt.” Für die Köpfe der Spieler sei der Sieg “extrem wichtig” gewesen. “Die letzten Wochen hat der Baum ein bisschen gebrannt, das wussten wir. Aber wir haben Moral bewiesen und jetzt geht es darum, genau so weiterzumachen.”

Am Sonntag (13.30 Uhr, LIVE! bei kicker) bietet sich dem FCM die nächste Chance, einen großen Schritt in Richtung Klassenerhalt zu machen. Dann ist Schlusslicht Osnabrück zu Gast. Im Endspurt folgen außerdem Partien gegen Kaiserslautern (A), Fürth (H) und Düsseldorf (A).

Wo landen die Magdeburger am Saisonende? Mit dem kicker-Tabellenrechner könnt ihr die restlichen vier Spieltage simulieren und eine Abschlusstabelle ermitteln.

Das Restprogramm in der 2. Bundesliga

Die Saison 2023/24 in der 2. Bundesliga geht in den Endspurt. Das Restprogramm der 18 Klubs auf einen Blick.

Enge Duelle im Auf- und im Abstiegsrennen: Schafft der HSV den Sprung ins Oberhaus? Gelingt Osnabrück noch der Klassenerhalt?

Enge Duelle im Auf- und im Abstiegsrennen: Schafft der HSV den Sprung ins Oberhaus? Gelingt Osnabrück noch der Klassenerhalt?

IMAGO/Lobeca

1. Holstein Kiel – 61 Punkte (Tordifferenz +26)

Kaiserslautern (H), Wiesbaden (A), Düsseldorf (H), Hannover (A)

2. FC St. Pauli – 60 Punkte (Tordifferenz +23)

Rostock (H), Hamburg (A), Osnabrück (H), Wiesbaden (A)

3. Fortuna Düsseldorf – 55 Punkte (Tordifferenz +29)

Schalke (A), Nürnberg (H), Kiel (A), Magdeburg (H)

4. Hamburger SV – 49 Punkte (Tordifferenz +13)

Braunschweig (A), St. Pauli (H), Paderborn (A), Nürnberg (H)

5. Karlsruher SC – 46 Punkte (Tordifferenz +16)

Nürnberg (A), Rostock (A), Hannover (H), Elversberg (A)

6. Hannover 96 – 45 Punkte (Tordifferenz +14)

Hertha (A), Paderborn (H), Karlsruhe (A), Kiel (H)

7. Hertha BSC – 44 Punkte (Tordifferenz +11)

Hannover (H), Elversberg (A), Kaiserslautern (H), Osnabrück (A)

8. SC Paderborn – 43 Punkte (Tordifferenz -3)

Elversberg (H), Hannover (A), Hamburg (H), Rostock (A)

9. SpVgg Greuther Fürth – 42 Punkte (Tordifferenz -3)

Wiesbaden (A), Braunschweig (H), Magdeburg (A), Schalke (H)

Tabellenrechner

10. SV Elversberg – 40 Punkte (Tordifferenz -8)

Paderborn (A), Hertha (H), Nürnberg (A), Karlsruhe (H)

11. 1. FC Nürnberg – 37 Punkte (Tordifferenz -18)

Karlsruhe (H), Düsseldorf (A), Elversberg (H), Hamburg (A)

12. 1. FC Magdeburg – 36 Punkte (Tordifferenz -4)

Osnabrück (H), Kaiserslautern (A), Fürth (H), Düsseldorf (A)

13. FC Schalke 04 – 36 Punkte (Tordifferenz -10)

Düsseldorf (H), Osnabrück (A), Rostock (H), Fürth (A)

14. Eintracht Braunschweig – 34 Punkte (Tordifferenz -8)

Hamburg (H), Fürth (A), Wiesbaden (H), Kaiserslautern (A)

15. SV Wehen Wiesbaden – 32 Punkte (Tordifferenz -9)

Fürth (H), Kiel (H), Braunschweig (A), St. Pauli (H)

16. Hansa Rostock – 31 Punkte (Tordifferenz -23)

Magdeburg (H), St. Pauli (A), Karlsruhe (H), Schalke (A), Paderborn (H)

17. 1. FC Kaiserslautern – 30 Punkte (Tordifferenz -13)

Kiel (A), Magdeburg (H), Hertha (A), Braunschweig (H)

18. VfL Osnabrück – 24 Punkte (Tordifferenz -33)

Magdeburg (A), Schalke (H), St. Pauli (A), Hertha (H)

Magdeburg hält Verfolger Hansa im Ost-Duell auf Distanz

Im Kellerduell zwischen Hansa Rostock und dem 1. FC Magdeburg wollten beide Teams Big Points im Abstiegskampf sammeln. Weil der FCM aber überzeugte und Hansa Geschenke verteilte, gelang das nur den Gästen.

Magdeburgs Baris Atik (li.) und Luca Schuler jubeln über den Treffer zum 1:0.

Magdeburgs Baris Atik (li.) und Luca Schuler jubeln über den Treffer zum 1:0.

picture alliance/dpa

“Wir können Magdeburg richtig reinziehen” hatte Hansa-Coach Mersad Selimbegovic vor dem Kellerduell angekündigt – und von einem “brutal wichtigen Spiel” gesprochen. Und Rostock, das nach dem 0:4 bei Hertha BSC mit Strauß und van der Werff für Schuhmacher und David begann, war die Bedeutung des Duells ab der ersten Minute anzumerken. Der FC Hansa warf sich in jeden Zweikampf und zog früh das ein oder andere Foul, weshalb ein Spielfluss erstmal nicht zustande kam.

Das Team von Christian Titz, der nach dem 2:2 gegen den HSV ebenfalls auf zwei Positionen wechselte und Bell Bell und Hoti durch Müller und Elfadli ersetzte, musste ordentlich dagegenhalten. Erste Halbchancen durch Schuler (3.), Teixeira (6.) verpufften, auf der Gegenseite nickte Roßbach nach Ecke drüber (15.). Die erste klare Gelegenheit servierte dann Strauß den Gästen auf dem Silbertablett: Der Außenspieler spielte einen fahrlässigen Pass zur eigenen Abwehrreihe, Schuler spritzte gedankenschnell dazwischen und bestrafte den Fehler eiskalt mit dem Führungstreffer (18.).

2. Bundesliga, 30. Spieltag

FCM macht das Spiel und erhöht

Der Treffer rüttelte die zuvor etwas planlosen Gäste wach, während sich die Rostocker Offensivfraktion zeitweise gänzlich abmeldete. Nur acht Minuten nach seinem Tor jubelt Schuler ein zweites Mal, diesmal stand der Stürmer aber klar im Abseits. Texeira (28.) und Atik (31.) drängten auf den zweiten Treffer, auf der Gegenseite dauerte es bis zur 36. Minute, bis Hansa die nächste nennenswerte Chance produzierte: Rhein hämmerte die Kugel Zentimeter am linken Pfosten vorbei.

Ansonsten spielte aber weiter nur der FCM, der dann folgerichtig noch vor dem Seitenwechsel erhöhte. Heber wuchtete sich nach einem Atik-Freistoß in die Luft und den Ball per Kopf in die Maschen (40.) – der hochverdiente 2:0-Pausenstand.

Rostock stabilisiert sich, doch bleibt harmlos

Nach der Pause präsentierte sich die Kogge defensive stabiler und wollte auch spielerisch mehr zeigen, Magdeburg stand nun tiefer. Dem FCM gelang es aber bestens, das Spielgeschehen ins mittlere Drittel zu verlagern und nur ganz wenige Torchancen zuzulassen. Allein der eingewechselte Ruschke setzte die Kugel harmlos auf die Tribüne (55.).

An diesem Spielverlauf änderte auch die Einwechslung von Rossipal und Gudjohnsen nichts, ganz zur Freude des FCM bog die nun schläfrige Partie auf die Zielgerade ein.

Magdeburg beendet die Sieglos-Serie

Ingelsson (79.) und Perea (81.) starteten noch eine Mini-Schlussoffensive, doch auch sechs Minuten Nachspielzeit halfen der Kogge nicht weiter gegen eine Magdeburger Hintermannschaft, die an diesem Tag nicht zu knacken war. Der FCM beendet so seine Sieglos-Serie von sechs Spielen und macht einen wichtigen Schritt Richtung Klassenerhalt, während der FC Hansa weiter im Tabellenkeller steckt.

Rostock ist am Freitag auf St. Pauli zu Gast (18.30 Uhr) und Magdeburg empfängt am Sonntag Osnabrück (13.30 Uhr).

Magdeburg hält Verfolger Hansa im Ost-Duell auf Distanz

Im Kellerduell zwischen Hansa Rostock und dem 1. FC Magdeburg wollten beide Teams Big Points im Abstiegskampf sammeln. Weil der FCM aber überzeugte und Hansa Geschenke verteilte, gelang das nur den Gästen.

Magdeburgs Baris Atik (li.) und Luca Schuler jubeln über den Treffer zum 1:0.

Magdeburgs Baris Atik (li.) und Luca Schuler jubeln über den Treffer zum 1:0.

picture alliance/dpa

“Wir können Magdeburg richtig reinziehen” hatte Hansa-Coach Mersad Selimbegovic vor dem Kellerduell angekündigt – und von einem “brutal wichtigen Spiel” gesprochen. Und Rostock, das nach dem 0:4 bei Hertha BSC mit Strauß und van der Werff für Schuhmacher und David begann, war die Bedeutung des Duells ab der ersten Minute anzumerken. Der FC Hansa warf sich in jeden Zweikampf und zog früh das ein oder andere Foul, weshalb ein Spielfluss erstmal nicht zustande kam.

Das Team von Christian Titz, der nach dem 2:2 gegen den HSV ebenfalls auf zwei Positionen wechselte und Bell Bell und Hoti durch Müller und Elfadli ersetzte, musste ordentlich dagegenhalten. Erste Halbchancen durch Schuler (3.), Teixeira (6.) verpufften, auf der Gegenseite nickte Roßbach nach Ecke drüber (15.). Die erste klare Gelegenheit servierte dann Strauß den Gästen auf dem Silbertablett: Der Außenspieler spielte einen fahrlässigen Pass zur eigenen Abwehrreihe, Schuler spritzte gedankenschnell dazwischen und bestrafte den Fehler eiskalt mit dem Führungstreffer (18.).

2. Bundesliga, 30. Spieltag

FCM macht das Spiel und erhöht

Der Treffer rüttelte die zuvor etwas planlosen Gäste wach, während sich die Rostocker Offensivfraktion zeitweise gänzlich abmeldete. Nur acht Minuten nach seinem Tor jubelt Schuler ein zweites Mal, diesmal stand der Stürmer aber klar im Abseits. Texeira (28.) und Atik (31.) drängten auf den zweiten Treffer, auf der Gegenseite dauerte es bis zur 36. Minute, bis Hansa die nächste nennenswerte Chance produzierte: Rhein hämmerte die Kugel Zentimeter am linken Pfosten vorbei.

Ansonsten spielte aber weiter nur der FCM, der dann folgerichtig noch vor dem Seitenwechsel erhöhte. Heber wuchtete sich nach einem Atik-Freistoß in die Luft und den Ball per Kopf in die Maschen (40.) – der hochverdiente 2:0-Pausenstand.

Rostock stabilisiert sich, doch bleibt harmlos

Nach der Pause präsentierte sich die Kogge defensive stabiler und wollte auch spielerisch mehr zeigen, Magdeburg stand nun tiefer. Dem FCM gelang es aber bestens, das Spielgeschehen ins mittlere Drittel zu verlagern und nur ganz wenige Torchancen zuzulassen. Allein der eingewechselte Ruschke setzte die Kugel harmlos auf die Tribüne (55.).

An diesem Spielverlauf änderte auch die Einwechslung von Rossipal und Gudjohnsen nichts, ganz zur Freude des FCM bog die nun schläfrige Partie auf die Zielgerade ein.

Magdeburg beendet die Sieglos-Serie

Ingelsson (79.) und Perea (81.) starteten noch eine Mini-Schlussoffensive, doch auch sechs Minuten Nachspielzeit halfen der Kogge nicht weiter gegen eine Magdeburger Hintermannschaft, die an diesem Tag nicht zu knacken war. Der FCM beendet so seine Sieglos-Serie von sechs Spielen und macht einen wichtigen Schritt Richtung Klassenerhalt, während der FC Hansa weiter im Tabellenkeller steckt.

Rostock ist am Freitag auf St. Pauli zu Gast (18.30 Uhr) und Magdeburg empfängt am Sonntag Osnabrück (13.30 Uhr).

Magdeburgs Frust trotz der “besten Halbzeit seit vielen Wochen”

In Magdeburg machen sich weiterhin Abstiegssorgen breit. Gegen den HSV spielt der FCM “die beste Halbzeit seit vielen Wochen”, bricht in Überzahl aber dennoch ein.

Amara Condé schlägt nach dem späten 2:2 gegen den HSV die Hand vors Gesicht.

Amara Condé schlägt nach dem späten 2:2 gegen den HSV die Hand vors Gesicht.

IMAGO/Christian Schroedter

“Wir haben es uns zurechtgelegt”, sprach Amara Condé, Kapitän des 1. FC Magdeburg, über die erste Halbzeit gegen den Hamburger SV, die für den FCM eigentlich nicht hätte besser laufen können. Der HSV spielte ab der 24. Minute in Unterzahl, nach dem Platzverweis für Guilherme Ramos verwandelte Mohammed El Hankouri den folgenden Strafstoß zur Magdeburger Führung. Es war der erste Liga-Treffer für den FCM seit dem 3:0 über Schalke am 24. Februar, seitdem gab es zwei torlose Remis und drei teils schmerzhafte Niederlagen.

Durch diese Formdelle rutschte Magdeburg in den Abstiegskampf, nur zwei Punkte trennten die Elbstädter vom Relegationsplatz. Gegen den HSV lief es am Wochenende wie erwähnt jedoch zunächst nach Plan, kurz vor der Pause erhöhte El Hankouri erneut vom Punkt sogar auf 2:0. “Wir haben eine brutale erste Halbzeit gespielt, ich glaube die Beste seit vielen Wochen”, lobte Condé den Auftritt vor dem Pausenpfiff, der dennoch einen Makel hatte. “Eigentlich müssen wir sogar schon 3:0 zur Pause führen.”

Die fehlende Effizienz zog sich auch im zweiten Durchgang durch, was Magdeburg letztlich auf die Füße fiel, weil sich in der Schlussphase zudem wieder der Kopf einschaltete. “Bis zur 65. Minute spielen wir es richtig gut, danach haben aber alle gefühlt ein Prozent weniger gegeben, alle haben einen Schritt weniger gemacht. Das darf in Überzahl und zuhause niemals passieren”, kritisierte Condé, der es ebenso wenig verhindern konnte, dass Hamburg mit einem Mann weniger den FCM einschnürte und zurecht – wenn auch glücklich in der Nachspielzeit – zum 2:2 kam.

“Wir sind voll im Abstiegskampf”

“Am Ende haben wir sogar Glück, dass wir das Ding nicht noch verlieren”, sprach Condé anschließend die vielen Chancen des HSV an. Statt eines großen Schritts aus dem Tabellenkeller und einem Vorsprung von vier Punkten auf Platz 16 machen sich in Magdeburg nun weiterhin Abstiegssorgen breit. “Wir sind selbst schuld, wir sind voll im Abstiegskampf, da gibt es nichts dran vorbeizureden”, weiß Condé um die sportliche Situation.

Diese könnte Magdeburg nun am kommenden Wochenende deutlich aufhellen, auswärts geht es am Sonntag (13.30 Uhr, LIVE! bei kicker) gegen den Tabellen-16. Hansa Rostock. “Wir müssen auf Sieg spielen, es zählen nur drei Punkte. Aber wir wissen, dass es verdammt schwer wird”. Mit Rostock haben Condé und Co. derweil noch eine Rechnung offen, im Hinspiel gewann die Kogge spät mit 2:1.

Knackt die Bundesliga erneut die Milliardengrenze?

An diesem Montag startet die Auktion der nationalen Medienrechte der Deutschen Fußball-Liga (DFL), es geht um die wichtigste Einnahmequelle der 36 Klubs aus Bundesliga und 2. Liga. Der kicker beantwortet die drängendsten Fragen.

Wie viel Geld fließt in Zukunft für die nationalen Medienrechte an Bundesliga und 2. Liga?

Wie viel Geld fließt in Zukunft für die nationalen Medienrechte an Bundesliga und 2. Liga?

IMAGO/Jan Huebner

Um welche Rechte genau geht es?

Um die Ausstrahlungsrechte an Bundesliga und 2. Liga für den deutschsprachigen Markt, also Deutschland, Österreich, Schweiz, Liechtenstein, Luxemburg, Ostbelgien und Südtirol, in den Spielzeiten 2025/26 bis 2028/29.

Wieviel Geld erhalten die Klubs aus den nationalen Medienrechten?

Aktuell fließen pro Saison 1,1 Milliarden Euro an die DFL, die diese allerdings nicht in Gänze an die 36 Klubs verteilt. Eine Abgabe von derzeit 7,75 Prozent, also umgerechnet 85,25 Millionen Euro, verbleibt beim Ligaverband zur Finanzierung von Organisation, Produktion und Sicherungsmechanismen. 2020 waren die nationalen Medienrechte zuletzt ausgeschrieben worden. Von durchschnittlich 1,16 Milliarden Euro pro Spielzeit ging es minimal herab auf 1,1 Milliarden Euro – was allerdings inmitten der Pandemie als Erfolg des damaligen Geschäftsführers Christian Seifert galt.

Womit rechnen die Liga-Bosse?

Der für die Ausschreibung zuständige DFL-Geschäftsführer Dr. Steffen Merkel, der die Thematik bereits unter Seifert verantwortete, strahlte zuletzt Zuversicht aus: “Ich teile mit Blick auf unsere Ausschreibung nicht die Weltuntergangsszenarien einiger Kommentatoren. Die Bundesliga ist nach wie vor das mit Abstand werthaltigste Medienrecht Deutschlands. Wir werden ein deutlich aufgewertetes Medienprodukt anbieten. Und anders als in anderen Ländern haben unsere aktuellen Live-Partner auch öffentlich bekundet, sich umfangreich engagieren zu wollen.” Gemeinhin gilt in der Branche ein Verbleib auf ähnlichem Niveau als Erfolg. Maßgeblich wird es davon abhängen, welche Anbieter sich letztlich konkret mit der Bundesliga beschäftigen, weil dies natürlich Einfluss auf den Erlös haben wird.

Wer bietet überhaupt mit?

Für die Live-Rechte sind mit Sicherheit die beiden Platzhirsche in Deutschland, Sky und Dazn, am Tisch. Das Duo teilt sich auch aktuell das Gros der Live-Rechte, während Sport1 das Zweitliga-Topspiel hält und ProSiebenSat1 2020 das für die frei empfangbaren Sender vorgesehene Paket E (Eröffnungsspiele, Relegation, Super-Cup sowie zwei Einzelspiele) erstanden hatte. Gut möglich, dass sich auch das Duo wieder um kleinere Pakete bemüht, auch RTL, mittlerweile Rechtehalter bei der Nationalelf, Magenta (3. Liga) und Vodafone sind denkbar. Dazu kommt die große Frage: Was machen die US-Konzerne Amazon, Netflix, Paramount oder Apple? Fernando Carro, Sprecher der Geschäftsführung des frischgebackenen Deutschen Meisters Bayer Leverkusen, erklärte im Herbst 2023, dass er auf Interesse des genannten Quartetts hofft. Bietet einer dieser Großkonzerne mit, könnte dies den Preis in der Tat nach oben treiben.

Die Bundesliga ist nach wie vor das mit Abstand werthaltigste Medienrecht Deutschlands.

Dr. Steffen Merkel über die Ausschreibung der TV-Rechte an der Bundesliga

Wie viele Rechtepakete gibt es?

Insgesamt gibt es 15 audiovisuelle Pakete. Sieben mit Live-Rechten, acht Pakete für Highlight-Berichterstattungen, also Spielzusammenfassungen und Einzelclips. Bei den Live-Rechten hat die Liga folgende Neuerung eingeführt: Sie vergibt den Bundesliga-Sonntag, bislang gekoppelt an die Freitagspartien, als Ganzes (Paket D). Der Freitag wird kombiniert mit den fünf Einzelspielen am Samstagnachmittag (B). Zudem gibt es die Samstags-Konferenz (A), das Samstags-Topspiel inklusive Super-Cup (C). Dazu kommt noch das Free-Live-Paket E (Eröffnungsspiele Bundesliga und 2. Liga, Super-Cup, Relegation, je eine Partie Spieltage 17 und 18 der Bundesliga), Paket F (alle Einzelspiele der 2. Liga inklusive Konferenz) und Paket G, das Samstags-Topspiel im Unterhaus um 20.30 Uhr. Paket E ist aufgrund der mit dem Bundeskartellamt abgesprochenen Rahmenbedingungen im Free-TV vorgesehen, Paket G kann sowohl im Pay- als auch im Free-TV laufen.

Was könnte sich für den Kunden ändern?

Momentan müssen Bundesliga-Fans zwei Abos abschließen, um alle Live-Spiele sehen zu können. Dies könnte sich ab 2025 ändern, weil das Kartellamt die “no-single-buyer-rule”, also das Alleinerwerbsverbot für alle Live-Rechtepakete, gekippt hat. Dieses sollte eigentlich wettbewerbsfördernd wirken, hatte aber am Ende nur dazu geführt, dass die Fans Mehrfach-Abos abschließen mussten – für den Konsumenten teuer, für den Anbieter ärgerlich, weil der Run ausblieb und die Rechte kaum finanzierbar waren, für die Liga insgesamt also schlecht. Theoretisch könnte sich nun ein Anbieter alle Live-Rechte sichern. In der Praxis dürfte es zwar nicht dazu kommen, weil dies extrem teuer wäre. Das heißt aber nicht, dass erneut Mehrfach-Abos notwendig sein werden. Denn durch die erfolgreichen Verhandlungen mit den Kartellwächtern erhofft sich die Liga, dass Rechtenehmer gemeinsame Abo-Modelle anbieten.

Wie läuft die Auktion konkret ab?

Interessenten bieten für jedes Paket einzeln, die jeweiligen Auktionstage folgen strengen Regeln und Zeitplänen. Die Liga setzt Vorbehaltspreise für die jeweiligen Rechtepakete fest. Bieten mehrere Interessenten eine Summe oberhalb dieser Vorbehaltspreise und liegt das zweithöchste Angebot mehr als 20 Prozent hinter dem des Höchstbietenden, kommt es zur Annahme. Liegt nur ein Angebot über dem Ziel und dabei 20 Prozent höher als das des “Zweiten”, wird das Paket ebenfalls vergeben. Nicht vergeben wird beispielsweise, wenn mehrere oberhalb des Vorbehaltspreises liegen, das Top-Angebot den Zweiten aber nicht um mindestens 20 Prozent übersteigt. Dann informiert die Liga die Bieter darüber und diese starten in eine neue Runde, die sogenannte Reservationspreis-Auktion, die wieder denselben Kriterien folgt. Gleiches gilt, wenn kein Angebot auf Vorbehaltsniveau eintrifft. Bis Ende April sollten die Rechte vergeben sein.

Benni Hofmann

Trotz langer Unterzahl: Hamburg erkämpft sich einen Punkt in Magdeburg

Der Hamburger SV hat in Unterzahl noch spät einen Punkt in Magdeburg gerettet, der Rückstand auf den Relegationsplatz hat sich dennoch auf drei Zähler vergrößert.

Moral bewiesen: Die Hamburger Spieler ernteten nach der Partie Beifall von den mitgereisten Fans.

Moral bewiesen: Die Hamburger Spieler ernteten nach der Partie Beifall von den mitgereisten Fans.

picture alliance/dpa

Magdeburgs Trainer Christian Titz wechselte nach dem 0:0 in Elversberg viermal: Hoti, Condé, El Hankouri und Teixeira rückten für Müller (Gelbsperre), Hugonet (Schulterverletzung), Nollenberger (Bank) und Elfadli (nicht im Kader) in die erste Elf.

Im Vergleich zum 2:1 gegen Lautern ergaben sich beim Hamburger SV ebenfalls vier Veränderungen: In der Defensive starteten Muheim und Ramos anstelle von Hadzikadunic (Erkältung) und Katterbach (Bank). Außerdem wurden Poreba und Suhonen, die die Trainingswoche ebenfalls wegen einer Erkältung verpasst hatten, von Pherai und Jatta ersetzt.

Die Rothosen kamen vor toller Kulisse in der MDCC-Arena gut in die Partie und rissen gleich zu Beginn die Spielkontrolle an sich. Gegen die eigentlich so ballbesitzstarken Magdeburger ließ der HSV die Kugel laufen und suchte den Weg nach vorne. Immer wieder näherte sich die Baumgart-Elf offensiv an, allerdings ohne wirklich gefährlich zu werden.

Ramos sieht glatt Rot – El Hankouri trifft vom Punkt

Das änderte sich dann auf der anderen Seite: Ein langer Ball auf Schuler reichte, um die HSV-Defensive auszuhebeln. An der Strafraumkante brachte Ramos den Torjäger zu Fall. Es gab Elfmeter und glatt Rot für den Innenverteidiger, weil dieser nach Ermessen von Schiedsrichter Robert Kampka keine Chance auf den Ball hatte (23.). El Hankouri übernahm vom Punkt die Verantwortung und schoss den bis dato harmlosen FCM in Führung (26.).

In Unterzahl gaben sich die Hanseaten nicht auf. Abgesehen von Schulers dicker Chance, im Eins-gegen-eins scheiterte er an Raab (41.), ließ die Baumgart-Elf nichts Gravierendes zu – und hatte selbst zwei gute Möglichkeiten zum Ausgleich: Jedoch kratzte FCM-Keeper Reimann die Kugel im letzten Moment von der Linie (43.), der für Pherai eingewechselte Ambrosius köpfte knapp rechts vorbei (45.+3).

Zweiter Strafstoß, zweites Tor

2. Bundesliga – 29. Spieltag

Kurz vor dem Pausenpfiff wurde es dann noch bitterer für die Hamburger: Weil Raab den heraneilenden Bell Bell ungestüm im Sechzehner abräumte, gab es erneut Elfmeter für die Hausherren, die diesen in Person von El Hankouri eiskalt zur 2:0-Pausenführung ummünzten (45.+7).

Trotz 0:2-Rückstand und einem Mann weniger gab sich der HSV im zweiten Durchgang nicht auf und probierte alles. Bis zur 60-Minuten-Marke näherten sich beide Mannschaften in einem ausgeglichenen Schlagabtausch immer wieder an. Ein Hamburger Doppelwechsel – Dompé und Glatzel kamen ins Spiel (61.) – sorgte dann für weiteren Schwung bei den Rothosen, denen die Unterzahl nun überhaupt nicht mehr anzumerken war.

Hamburg in Unterzahl am Drücker

Die Baumgart-Elf schnürte die Hausherren immer wieder ein und verdiente sich den Anschluss: Schonlau wurde im Strafraum von Meffert in Szene gesetzt und traf wunderbar in den rechten Winkel (67.).

HSV im doppelten Latten-Pech, dann trifft Meffert

Der Treffer brachte den Gästen noch mehr Selbstvertrauen. Gegen fahrige Magdeburger war der HSV nun die klar bessere Mannschaft und drückte auf den Ausgleich: Benes (71.) und Reis (88.) trafen beide nur die Latte, außerdem scheiterten Meffert (76.) und Glatzel (83.) an Reimann. In der fünften Minuten der Nachspielzeit kam Hamburg dann doch noch zum ersehnten Ausgleich: Meffert köpfte aus kurzer Distanz ein und belohnte die Hanseaten damit für eine starke zweite Hälfte (90.+4).

Der HSV sicherte sich somit einen wichtigen Punkt im Kampf um den Aufstieg, musste die am Samstag siegreichen Düsseldorfer jedoch trotzdem bis auf drei Punkte ziehen lassen. Magdeburg reist am Sonntag (13.30 Uhr) nach Rostock, der HSV empfängt am Samstagabend (20.30 Uhr) Kiel zum Topspiel.

Magdeburg präsentiert neuen Sponsor für Stadion-Namensrechte

Seit 2009 sponserte das Unternehmen MDCC die Magdeburger Arena, im Sommer 2024 übernimmt nun Avnet die Namensrechte. Die US-Amerikaner werden Platin- und Talentepartner beim FCM.

Ab Juli nicht mehr MDCC-Arena, sondern Avnet Arena: das Stadion des 1. FC Magdeburg.

Ab Juli nicht mehr MDCC-Arena, sondern Avnet Arena: das Stadion des 1. FC Magdeburg.

imago sportfotodienst

Das Stadion des 1. FC Magdeburg wird von kommenden Sommer an einen neuen Namen tragen. Wie der Klub aus Sachsen-Anhalt am Freitag mitteilte, steigt das US-amerikanische Technologieunternehmen Avnet am 1. Juli 2024 zum Platinpartner der Magdeburger auf und übernimmt die Namensrechte am Stadion, das in Zukunft “Avnet Arena” heißen wird.

Damit löst Avnet den Magdeburger Telekommunikationsanbieter MDCC ab, nach dem das 2006 erbaute Stadion – bei den FCM-Fans in Erinnerung an den legendären Trainer beim Europapokal-Triumph 1974 auch als Heinz-Krügel-Stadion bekannt – seit 2009 benannt war.

FCM-Geschäftsfürher Martin Geisthardt sieht im neuen Partner einen “wichtigen Schritt in der Entwicklung” des Klubs: “Ich freue mich sehr, dass wir mit Avnet ein großes und global agierendes Unternehmen für unseren 1. FC Magdeburg gewinnen konnten. Wir sind sehr stolz, dass sich Avnet für uns entschieden hat.”

Talentepartner für FCM-Frauen und Jugendabteilung

Neben den Namensrechten am Stadion stehen dem neuen Platin-Partner der Magdeburger weitere medienwirksame Rechte zu, wie der Klub weiter bekannt gab. Darunter fallen einerseits Cam Carpets zur 3D-Werbung neben den Toren, LED-Banden sowie die Präsentation eines Spieltags im Umfeld der Herren-Mannschaft. Weiter wird Avnet auch “Talentepartner” und unterstützt dadurch die Frauenmannschaft der Blau-Weißen sowie den jährlich ausgetragenen Pape-Cup, ein Hallenturnier für U-15-Mannschaften aus ganz Deutschland.

Markus Kempf, der für Avnet die Deutschland-Geschäfte führt, freut sich, “dass wir die Möglichkeit erhalten haben, den 1. FC Magdeburg zu unterstützen und den zukünftigen sportlichen Weg zu begleiten”. Die Übernahme der Namensrechte an der Magdeburger Arena nannte Kempf eine “besondere Ehre”. “Wir hoffen, den 1. FC Magdeburg in seiner sportlichen Zukunft optimal unterstützen zu können”, so der Avnet-Geschäftsführer Deutschland.

Für Avnet, das andere Unternehmen mit elektronischen Bauteilen und Lösungen unterstützt, geht das Sponsoring der Magdeburger einher mit dem Bau eines Distributions- und Verteilungszentrum für Halbleiter und weitere Bauteile in der Region. In den kommenden Jahren sollen in Bernburg (Saale), etwa 40 Kilometer von Magdeburg entfernt, über 700 Arbeitsplätze durch die in Phoenix beheimatete Firma entstehen.