“Der Baum hat gebrannt”: Magdeburg beendet gleich zwei Durststrecken

“Der Baum hat gebrannt”: Magdeburg beendet gleich zwei Durststrecken

Mit sechs sieglosen Spielen – darunter fünf ohne eigenen Treffer – und sechs Auswärtsspielen ohne Erfolg in Serie taumelte der 1. FC Magdeburg in der 2. Bundesliga zuletzt in Richtung der Abstiegsränge. In Rostock wurde der Negativtrend vorerst gestoppt.

Schreie der Erleichterung: Luca Schuler (li.) und Baris Arik (re.) jubeln über den 2:0-Siegin Rostock.

Schreie der Erleichterung: Luca Schuler (li.) und Baris Arik (re.) jubeln über den 2:0-Siegin Rostock.

IMAGO/Jan Huebner

Die lange Torlos-Serie von fünf Spielen hatte der 1. FC Magdeburg bereits am vorangegangenen Spieltag beendet, musste sich trotz langer Unterzahl und 2:0-Führung aber dennoch mit einem 2:2 gegen den Hamburger SV begnügen. Am Wochenende ging nun auch die lange Durststrecke von sechs Spielen ohne einen Dreier zu Ende. Zuhause hatte man zuletzt Ende Februar gegen Schalke gewonnen (3:0), auswärts waren es zuvor seit November ebenfalls sechs Partien ohne Erfolg (damals 2:0 in Osnabrück).

Mit 2:0 setzte sich der FCM beim direkten Konkurrenten aus Rostock durch und verschaffte sich so im Abstiegskampf wieder etwas Luft. Fünf Punkte beträgt der Vorsprung nun auf die Kogge (16.), der direkte Abstiegsplatz 17, den Kaiserslautern innehat, ist sechs Zähler entfernt. Das sorgte unter anderem bei Trainer Christan Titz sowie seinen Offensivspielern Baris Atik und Luca Schuler am MDR-Mikrofon für große Erleichterung.

Letzterer war es, der früh im Spiel von einem fatalen Fehlpass in der Rostocker Hintermannschaft profitierte und vor dem Tor sicher zum 1:0 einschob. “Gerade als Neuner nimmt man jedes Tor an, egal wie es kommt. Ob ich nur noch einschieben muss oder durch fünf Gegenspieler durchdribble, das ist mir völlig Wurst”, blickte der 25-Jährige auf seinen sechsten Saisontreffer.

2:0-Führung verspielen? “Das passiert uns nicht nochmal”

Noch vor der Halbzeit sorgte Daniel Heber für das 2:0 – und damit den gleichen Pausenstand wie schon in der Vorwoche gegen Hamburg, als man diesen verspielte. “Wir haben uns gesagt, das passiert uns nicht noch einmal. Das ist schon zu oft passiert”, erklärte Atik. “Wir haben uns in der Halbzeit noch einmal gepusht und uns gesagt, dass wir alles auf dem Platz lassen werden, bis einer im schlimmsten Fall zum Kotzen kommt. Das haben wir getan.”

Dabei hätte der FCM kurz vor oder nach der Pause gar das dritte Tor erzielen können, wie Titz betonte. “Dann wäre das Spiel noch etwas klarer gewesen. So mussten wir natürlich konsequent weiterverteidigen, gerade gegen die hohen Bälle.”

Titz hätte sich mehr Offensive in der Schlussphase gewünscht

Das einzige Manko sah der Trainer darin, dass sich sein Team in der Schlussphase zu tief fallen ließ. “Das wollten wir so in der Art und Weise nicht. Wir wollten schon gerne, dass wir noch ein bisschen weiterspielen. Wir hatten gute Räume, um uns zu lösen”, erklärte Titz, zeigte aber Verständnis: “Man hat gemerkt, die Jungs haben sich gesagt: Wir wollen es jetzt wegverteidigen. Und da haben wir dann nichts zugelassen.”

So konnte der Trainer mit “einer großen Zufriedenheit darüber, dass wir uns endlich belohnt haben”, aus der Partie gehen. “Wir haben in den letzten Wochen viele Spiele gut auf unsere Seite gezogen, dann aber leichtfertig verspielt. Deswegen war es bei der Konstellation wichtig, dass wir in Rostock bestehen.”

Die Mannschaft hat Mentalität bewiesen und gezeigt, dass sie diesen Abstiegskampf annimmt.

Baris Atik

Sein Spielmacher Atik sprach gar von “Big Big Points” und einem “Sechs-Punkte-Spiel”. “Wir wussten, was auf uns zukommt und wussten, dass wir das Ding ziehen müssen. Ich glaube, die Mannschaft hat Mentalität bewiesen und gezeigt, dass sie diesen Abstiegskampf annimmt.” Für die Köpfe der Spieler sei der Sieg “extrem wichtig” gewesen. “Die letzten Wochen hat der Baum ein bisschen gebrannt, das wussten wir. Aber wir haben Moral bewiesen und jetzt geht es darum, genau so weiterzumachen.”

Am Sonntag (13.30 Uhr, LIVE! bei kicker) bietet sich dem FCM die nächste Chance, einen großen Schritt in Richtung Klassenerhalt zu machen. Dann ist Schlusslicht Osnabrück zu Gast. Im Endspurt folgen außerdem Partien gegen Kaiserslautern (A), Fürth (H) und Düsseldorf (A).

Wo landen die Magdeburger am Saisonende? Mit dem kicker-Tabellenrechner könnt ihr die restlichen vier Spieltage simulieren und eine Abschlusstabelle ermitteln.