“Viel mehr als nur drei Punkte”: Klopp über Bedeutung des letzten Merseyside-Derbys

Das Verständnis für das Derby hat sich beim LFC-Coach verändert 23.04.2024

“Viel mehr als nur drei Punkte”: Klopp über Bedeutung des letzten Merseyside-Derbys

1:21Vor seinem letzten Merseyside-Derby als Trainer des FC Liverpool weiß Jürgen Klopp, wie wichtig ein Sieg gegen Everton ist, um die Titelträume der Reds bis zum Schluss aufrechtzuerhalten.

Leno hat eine Frage an Klopp

Ein herrlicher Freistoß von Rückkehrer Trent Alexander-Arnold brachte Liverpool beim Sieg in Fulham in die Spur. Laut Jürgen Klopp gab es dazu eine Vorgeschichte – und eine danach.

Gleich steht es 1:0 für Liverpool: Bernd Leno (in Blau) erwartet den Freistoß von Trent Alexander-Arnold (li.).

Gleich steht es 1:0 für Liverpool: Bernd Leno (in Blau) erwartet den Freistoß von Trent Alexander-Arnold (li.).

IMAGO/Uk Sports Pics Ltd

Als Trent Alexander-Arnold kürzlich wegen eines Außenbandrisses im Knie wochenlang ausgefallen war, vermisste der FC Liverpool nicht nur dessen Spielmacherqualitäten und Flanken, sondern auch dessen Standards. Am Sonntag, als er auch in der Premier League sein Startelf-Comeback feierte, gab der Rechtsverteidiger eine besonders schöne Kostprobe dessen, was er mit ruhenden Bällen anzustellen weiß.

Den 3:1-Sieg beim FC Fulham brachte Rechtsfüßer Alexander-Arnold mit einem perfekten direkten Freistoß ins linke obere Eck Liverpool auf den Weg (1:0, 32.). Einen Assist konnte es dafür nicht geben – Jürgen Klopp verteilte danach verbal trotzdem einen. Seine Argumentation: Weil Linksfüßer Harvey Elliott rund zehn Minuten vorher mit seinem flachen Freistoß in der Mauer hängengeblieben war, sei diese bei Alexander-Arnold nicht mehr entschlossen hochgesprungen.

Klopp vergibt einen Assist für Alexander-Arnolds direktes Freistoßtor

“Ich finde, Harvey gehören 10, 15 Prozent des Tors”, insistierte Klopp. “Wir haben Fulham analysiert, gesehen, dass die Mauer hochspringt, und Harvey gesagt: ‘Versuch es unten durch.'” Weil das nicht klappte, hätten die Fans “gelacht”, so der Trainer weiter, nur eben nicht zuletzt: “Ich bin mir ziemlich sicher, dass die Mauer” – bei Alexander-Arnolds Versuch – “nicht so hoch gesprungen ist wie normalerweise.”

Weniger begeistert von diesem “großartigen Freistoß” (Klopp) war ein anderer Deutscher mit Wurzeln im Großraum Stuttgart: Fulham-Keeper Bernd Leno flog vergeblich und suchte nach dem Spiel das Gespräch mit Klopp. “Er hat mich gefragt: ‘Was für Tore schießt ihr eigentlich immer gegen uns?'”, berichtete Klopp. “Er meint wahrscheinlich: gegen ihn.”

Tatsächlich hatte Leno schon im Hinrundenduell viermal hinter sich greifen müssen, weil unter anderem Alexis Mac Allister und Wataru Endo herausragend aus der Distanz getroffen und einer, der offiziell als Verteidiger geführt wird, in der 88. Minute aus 16 Metern das 4:3 markiert hatte: Alexander-Arnold.

“Es stimmt”, meinte Klopps zu Lenos Frage, “wir hatten ein paar echt verrückte. Aber wir haben sie gebraucht.” Der erneute Sieg gegen Fulham hielt Liverpool punktgleich mit dem neuen Spitzenreiter Arsenal, während der spielfreie Titelverteidiger Manchester City mit einem Punkt und einem Spiel weniger Dritter ist.

Zurück in der Erfolgsspur: Souveräne Reds besiegen Fulham und sind Zweiter

Die Reds sind wieder in der Spur. Nach einem ausgeglichenen ersten Durchgang sicherte sich das Team von Jürgen Klopp dank einer starken zweiten Hälfte drei Zähler und ist wieder voll dabei im Kampf um die Meisterschaft.

Zurück in der Erfolgsspur: Die Spieler vom FC Liverpool.

Zurück in der Erfolgsspur: Die Spieler vom FC Liverpool.

IMAGO/Propaganda Photo

Die Stimmung vor dem Spiel war angespannt beim Team von Jürgen Klopp. Nach zwei Pleiten zuletzt in der Liga und dem Ausscheiden in der Europa League bei Atalanta Bergamo (1:0) standen die Reds im Craven Cottage unter Druck. Dementsprechend starteten sie stark in die Partie. Der Kopfball von Luis Diaz verfehlte das Gehäuse nur knapp (3.). Weitere zwingende Gelegenheiten blieben in den Anfangsminuten aber aus, obwohl der quirlige Kolumbianer die Abwehr der Gastgeber immer wieder vor Probleme stellte.

Alexander-Arnold traumhaft – Castagne antwortet

Und so kamen die Cottagers besser ins Spiel und störten durch hohes Anlaufen ein etwas ideenlos wirkendes Liverpool immer wieder empfindlich im Spielaufbau. So dauerte es bis zur 22. Minute, ehe es wieder richtig gefährlich im Strafraum der Hausherren wurde. Luis Diaz setzte sich auf der rechten Seite durch und bediente den im Fünfmeterraum lauernden Diogo Jota, der das Leder aber nicht richtig traf. Alexander-Arnold machte es zehn Minuten später besser, als er wunderschön per direktem Freistoß in den Winkel einnetzte. Der Verteidiger krönte damit sein Startelfcomeback nach über zwei Monaten Verletzungspause.

Fulham indes ließ sich von dem Rückstand nicht beeindrucken und kam zum Ende der ersten Hälfte selbst zu guten Gelegenheiten. Erst scheiterte Rodrigo Muniz an Alisson (41.), dann setzte Pereira einen Freistoß knapp über den Kasten der Gäste (45.+1). Eine Minute später gelang dem Team von Marco Silva dann der verdiente Ausgleich: Castagne traf aus dem Rückraum in die linke untere Ecke.

Reds mit starker zweiter Hälfte

Ähnlich wie im ersten Durchgang gehörten die Anfangsminuten der zweiten Hälfte wieder den Reds, die ihre Bemühungen in der 53. Minute dann in Zählbares ummünzen konnten. Nach einem Fehlpass von Iwobi ging es schnell: Elliott bediente Gravenberch, der freistehend aus 18 Metern zur erneuten Führung traf. Und Liverpool blieb dran. Doch Diogo Jota (60.) und Gakpo (64. und 66.) fanden in Leno ihren Meister. Die beiden Offensivakteure sorgten dann aber für die Vorentscheidung. Gakpo setzte sich etwas glücklich im Mittelfeld durch und bediente den startenden Diogo Jota, der aus 14 Metern halblinker Position zum 3:1 traf (72.)

In der Folge verwaltete Liverpool die Führung. Die beste Chance, die Partie nochmal spannend zu machen, verpassten Cairney und Rodrigo Muniz in einer Doppelchance kurz vor Schluss (89.). Durch den dreifachen Punkteerfolg sind die Reds nun Zweiter und treffen zum Nachholspiel am Mittwoch (21 Uhr, LIVE! bei kicker) auf Everton. Fulham empfängt dann am Samstag (16 Uhr) Crystal Palace zum Heimspiel.

Klopps Abschiedsspiel steht fest

Nach dem Aus in der Europa League hat Jürgen Klopp weitere Klarheit, was seine letzten Wochen als Liverpool-Trainer betrifft. Das 1:0 in Bergamo deutete er geschickt um.

Ihm bleibt nur noch die Premier League: Jürgen Klopp bei Liverpools Europa-League-Aus in Bergamo.

Ihm bleibt nur noch die Premier League: Jürgen Klopp bei Liverpools Europa-League-Aus in Bergamo.

IMAGO/Icon Sportswire

Vielleicht lag es daran, dass seine Mannschaft nie wirklich nah dran gekommen war, in Bergamo ein Wunder zu schaffen. Jürgen Klopp hatte jedenfalls nach dem Europa-League-Aus des FC Liverpool am Donnerstag keine Mühe, den Wettbewerb schnell abzuhaken. “Atalanta ist verdient weitergekommen, und das ist okay für mich”, gratulierte Klopp nach dem 1:0-Auswärtssieg, der das 0:3 in Anfield nicht mehr wettmachen konnte. “Ich will nicht weiterkommen, wenn es nicht verdient ist, also alles gut.”

Statt im Europa-League-Finale in Dublin am 22. Juni wird Klopp seine Liverpool-Ära damit bereits am Sonntag, 19. Juni, beenden. Sein Abschiedsspiel steigt in Anfield gegen die Wolverhampton Wanderers, die am 38. Spieltag zu Gast sind – und dabei Zeuge einer Meisterfeier werden könnten. Zwar sind die Reds nach zwei Liga-Ausrutschern am Stück mit zwei Punkten Rückstand auf Spitzenreiter Manchester City nur noch Dritter, Klopp sieht sein Team seit Donnerstag aber wieder auf Kurs.

“Das war der Beginn der restlichen Saison – mit einem guten Ergebnis und einer guten Leistung. So sehen wir das”, deutete der Trainer das 1:0 geschickt um und sagte über die Premier League: “Das ist jetzt unser Wettbewerb.” Sonst ist auch keiner mehr übrig.

Was Klopp bei Alexander-Arnold und Mac Allister “absolut wahnsinnig” fand

Während ManCity am Samstag im FA-Cup-Halbfinale gegen Chelsea gefordert und in der Liga deshalb spielfrei ist, gastiert Liverpool am Sonntag (17.30 Uhr, LIVE! bei kicker) beim FC Fulham um Bernd Leno. Es wird das sechstletzte Spiel für Klopp als Liverpool-Trainer. “Das wird knifflig, aber wir geben absolut alles.”

Das taten in Bergamo auch zwei, die Klopp explizit hervorhob: Trent Alexander-Arnold, der nach wochenlanger Pause sein Startelf-Comeback gab, und Vielspieler Alexis Mac Allister. “Wir haben gesehen, welcher Spieler uns eine ganze Weile gefehlt hat. Zusammen mit ‘Macca’ hat er das Tempo bestimmt, den Rhythmus, die Richtung des Spiels. Natürlich ist ihm irgendwann ein wenig die Puste ausgegangen.” Dass der Rechtsverteidiger begann und Mac Allister durchspielte, bezeichnete Klopp gleichermaßen als “absolut wahnsinnig”.

Klopps Abschiedsspiel steht fest

Nach dem Aus in der Europa League hat Jürgen Klopp weitere Klarheit, was seine letzten Wochen als Liverpool-Trainer betrifft. Das 1:0 in Bergamo deutete er geschickt um.

Ihm bleibt nur noch die Premier League: Jürgen Klopp bei Liverpools Europa-League-Aus in Bergamo.

Ihm bleibt nur noch die Premier League: Jürgen Klopp bei Liverpools Europa-League-Aus in Bergamo.

IMAGO/Icon Sportswire

Vielleicht lag es daran, dass seine Mannschaft nie wirklich nah dran gekommen war, in Bergamo ein Wunder zu schaffen. Jürgen Klopp hatte jedenfalls nach dem Europa-League-Aus des FC Liverpool am Donnerstag keine Mühe, den Wettbewerb schnell abzuhaken. “Atalanta ist verdient weitergekommen, und das ist okay für mich”, gratulierte Klopp nach dem 1:0-Auswärtssieg, der das 0:3 in Anfield nicht mehr wettmachen konnte. “Ich will nicht weiterkommen, wenn es nicht verdient ist, also alles gut.”

Statt im Europa-League-Finale in Dublin am 22. Juni wird Klopp seine Liverpool-Ära damit bereits am Sonntag, 19. Juni, beenden. Sein Abschiedsspiel steigt in Anfield gegen die Wolverhampton Wanderers, die am 38. Spieltag zu Gast sind – und dabei Zeuge einer Meisterfeier werden könnten. Zwar sind die Reds nach zwei Liga-Ausrutschern am Stück mit zwei Punkten Rückstand auf Spitzenreiter Manchester City nur noch Dritter, Klopp sieht sein Team seit Donnerstag aber wieder auf Kurs.

“Das war der Beginn der restlichen Saison – mit einem guten Ergebnis und einer guten Leistung. So sehen wir das”, deutete der Trainer das 1:0 geschickt um und sagte über die Premier League: “Das ist jetzt unser Wettbewerb.” Sonst ist auch keiner mehr übrig.

Was Klopp bei Alexander-Arnold und Mac Allister “absolut wahnsinnig” fand

Während ManCity am Samstag im FA-Cup-Halbfinale gegen Chelsea gefordert und in der Liga deshalb spielfrei ist, gastiert Liverpool am Sonntag (17.30 Uhr, LIVE! bei kicker) beim FC Fulham um Bernd Leno. Es wird das sechstletzte Spiel für Klopp als Liverpool-Trainer. “Das wird knifflig, aber wir geben absolut alles.”

Das taten in Bergamo auch zwei, die Klopp explizit hervorhob: Trent Alexander-Arnold, der nach wochenlanger Pause sein Startelf-Comeback gab, und Vielspieler Alexis Mac Allister. “Wir haben gesehen, welcher Spieler uns eine ganze Weile gefehlt hat. Zusammen mit ‘Macca’ hat er das Tempo bestimmt, den Rhythmus, die Richtung des Spiels. Natürlich ist ihm irgendwann ein wenig die Puste ausgegangen.” Dass der Rechtsverteidiger begann und Mac Allister durchspielte, bezeichnete Klopp gleichermaßen als “absolut wahnsinnig”.

Angriffslustiger Klopp frischt Barca-Ansage auf – und kitzelt Atalanta

Trotz der 0:3-Hypothek hat Jürgen Klopp Liverpools Weiterkommen gegen Atalanta Bergamo noch längst nicht abgeschrieben. Wären da nicht drei unschöne Statistiken.

Geht seine letzte Europapokal-Reise mit Liverpool noch weiter? Jürgen Klopp.

Geht seine letzte Europapokal-Reise mit Liverpool noch weiter? Jürgen Klopp.

IMAGO/Propaganda Photo

Sein Versprechen, das weltberühmte 4:0 gegen den FC Barcelona gegenüber seiner Mannschaft “nie mehr zu erwähnen oder zu nutzen”, hatte Jürgen Klopp bereits im Februar gebrochen. Und weil es in dieser Woche einfach so gut passt, tat er es gleich noch einmal.

Um noch ins Europa-League-Halbfinale einzuziehen, muss der FC Liverpool bei Atalanta Bergamo an diesem Donnerstagabend (21 Uhr, LIVE! bei kicker) ein 0:3 aufholen, genau wie im Champions-League-Halbfinale 2019 gegen Barca. Zwar wies Klopp im Vorfeld auf die vielen Unterschiede hin – die gute Leistung damals im Camp Nou, den Heimvorteil im Rückspiel – und wollte deshalb “wirklich keine Vergleiche” aufstellen. Doch einen Satz von damals frischte er gerne noch mal auf.

“Wenn wir scheitern, dann lasst uns auf schönste Weise scheitern”

“Ich erinnere mich, dass ich damals gesagt habe: Wenn wir scheitern, dann lasst uns auf schönste Weise scheitern”, so Klopp. “Und genauso sehe ich es jetzt wieder.” Abgeschrieben hat er das Weiterkommen jedenfalls noch lange nicht, auch wenn er nach dem Hinspiel gesagt hatte, Bergamo sei “im Moment natürlich durch”.

“Unmittelbar nach dem Spiel hat jeder im Stadion – die Liverpool- und Atalanta-Fans, die Spieler und unser Staff – gedacht, es sei vorbei. Aber jetzt ist eine Woche vergangen, und ich glaube nicht, dass jeder denkt, es sei schon entschieden”, zeigte sich Klopp auf seiner Pressekonferenz am Mittwoch angriffslustig und versicherte, dass der Fokus zu “100.000 Prozent” auf dem Rückspiel liege – anders als von manchem empfohlen und ungeachtet des Premier-League-Titelrennens, in dem es für die Reds am Sonntag beim FC Fulham weitergeht.

“Lasst uns mit einer viel besseren Leistung anfangen und versuchen, das Spiel zu gewinnen. Dann werden wir sehen, wie viel Zeit am Ende noch übrig ist”, lautet sein Matchplan, bei dem ein Vorhaben einen “großen Teil” einnimmt: “Man sollte kein Gegentor kassieren.” Und da fangen die Probleme an.

Zu null spielte Liverpool schon länger nicht mehr

Denn: Die Reds haben weder in ihren letzten neun Pflichtspielen noch in den vier Europa-League-Auswärtsspielen dieser Saison zu null gespielt. Zusammen mit der Statistik, dass sie noch nie im Europapokal weiterkamen, wenn sie das Hinspiel zu Hause verloren, ergibt das ein vielversprechendes Bild für Atalanta. Doch auch für die Lombarden hatte Klopp noch eine Botschaft.

“Es ist nicht einfach, ein Spiel anzugehen, wenn man 3:0 vorneliegt”, kitzelte er sie am Mittwoch ein wenig. “Wir haben das erlebt, als wir hier in Bergamo 5:0 gewonnen haben (in der CL-Gruppenphase 2020/21, Anm. d. Red.). Da war es zu Hause nicht leicht, die richtige Stimmung für das Spiel zu finden, am Ende haben wir 0:2 verloren. Normalerweise kämpfst du für jeden, aber wie willst du morgen kämpfen, wenn du 3:0 führst? Wir werden sehen, wer mit der Situation besser klarkommt.”

Keine Wiederholungsspiele mehr im FA Cup – Premier League streicht Winterpause

Premier League und FA haben sich auf umfassende Änderungen ab der neuen Saison geeinigt. Betroffen ist vor allem der FA Cup – aber auch die Mini-Winterpause der Liga.

Ein Drittel vom Triple: Der damalige ManCity-Kapitän Ilkay Gündogan präsentiert im Juni 2023 den FA Cup.

Ein Drittel vom Triple: Der damalige ManCity-Kapitän Ilkay Gündogan präsentiert im Juni 2023 den FA Cup.

IMAGO/Action Plus

Ab der kommenden Saison gibt es im ältesten Fußballwettbewerb der Welt keine Wiederholungsspiele mehr. Das ist die prominenteste Änderung, die FA und Premier League am Donnerstag beschlossen haben.

Demnach gehen FA-Cup-Spiele, in denen es nach 90 Minuten unentschieden steht, künftig ab der ersten Runde in die Verlängerung und gegebenenfalls ins Elfmeterschießen. Dieser Modus galt bisher erst ab dem Achtelfinale. Wiederholungsspiele waren für unterklassige Teams finanziell zwar lukrativ, den Top-Teams – die ab der dritten Runde einsteigen – aber angesichts der zusätzlichen Belastung schon lange ein Dorn im Auge.

Im Gegenzug wird der FA Cup an anderer Stelle aufgewertet: Alle FA-Cup-Runden steigen in Zukunft an Wochenenden und ab der vierten Runde nicht mehr parallel zum Premier-League-Betrieb. Jene vierte Runde wird dabei sogar von Freitag bis Mittwoch gedehnt. Das Finale, bislang erst nach der Premier-League-Saison ausgetragen, wird auf den Samstag des vorletzten Premier-League-Wochenendes vorverlegt, wobei am Freitag und Samstag keine Ligaspiele stattfinden dürfen.

Die Premier League startet künftig später

Auch die Premier League ändert im Zuge der auf sechs Jahre ausgelegten Vereinbarung ihren Terminkalender. Die Saison startet ab 2024/25 später, nämlich erst Mitte statt Anfang August, dafür wird die kleine Winterpause gestrichen, die den Teams zuletzt gewährt wurde. Dabei war ein Spieltag nach dem Jahreswechsel so gestreckt worden, dass jedes Team zwei Wochen Pause zwischen zwei Spielen hatte.

“Durch diese längere Sommerpause können alle Premier-League-Klubs besser gewährleisten, dass die Spieler im Sommer eine dreiwöchige Pause am Stück bekommen”, erklärt die Liga. “Damit wird den Empfehlungen der medizinischen und technischen Abteilungen Rechnung getragen, die eine längere, vollständige Ruhephase im Sommer einer kurzen Pause im Winter vorziehen.”

Die neue Champions League: Diese Teams wären nach jetzigem Stand dabei

2024/25 findet erstmals eine Champions-League-Saison mit 36 Mannschaften statt. Wer wäre nach jetzigem Zwischenstand dabei?

Borussia Dortmund, Aston Villa und der VfB Stuttgart sind derzeit auf Champions-League-Kurs.

Borussia Dortmund, Aston Villa und der VfB Stuttgart sind derzeit auf Champions-League-Kurs.

imago images (3)

Eine Liga statt acht Gruppen, acht statt drei unterschiedliche Gegner für alle: Die Vorrunde in der Champions League ändert sich zur Saison 2024/25 gründlich. Nach der großen Reform dürfen erstmals gleich 36 Klubs teilnehmen, vier mehr als bislang. Die zusätzlichen Plätze gehen an den Tabellendritten der französischen Ligue 1, via Qualifikation an einen Meister aus einer kleineren Liga und an die beiden Verbände, die in der vorangegangenen Saison im Europapokal am besten abschnitten.

Letzteres bedeutet, dass auch der Bundesliga derzeit ein fünfter Champions-League-Platz winkt, der an den Tabellenfünften gehen würde. Allerdings ist die Premier League drauf und dran, das deutsche Oberhaus im Kampf um die beiden Extra-Tickets zu überholen. Die Serie A ist dabei gerade in der Pole Position.

Die Europapokal-Reform:

Insgesamt qualifizieren sich 25 der 36 Mannschaften über ihre Liga-Platzierung, dazu kommen die beiden amtierenden Sieger von Champions und Europa League, die beiden besagten Extra-Tickets sowie sieben Klubs aus der Qualifikation. Damit sind nach jetzigem Stand qualifiziert:

England (4 fixe Teilnehmer): FC Arsenal, FC Liverpool, Manchester City, Aston Villa

Spanien (4): Real Madrid, FC Barcelona, FC Girona, Atletico Madrid

Deutschland (4): Bayer Leverkusen, FC Bayern, VfB Stuttgart, RB Leipzig

Italien (4): Inter Mailand, AC Mailand, Juventus Turin, FC Bologna

Frankreich (3): Paris Saint-Germain, Stade Brest, AS Monaco

Niederlande (2): PSV Eindhoven, Feyenoord Rotterdam

Portugal (1): Sporting Lissabon

Belgien (1): RSC Anderlecht

Schottland (1): Celtic Glasgow

Österreich (1): RB Salzburg

Extra-Tickets für Abschneiden in der Vorsaison (2): Borussia Dortmund (Bundesliga-Fünfter), AS Rom (Serie-A-Fünfter)

Sollte der amtierende Champions-League-Sieger schon über die Liga qualifiziert sein – was angesichts der Viertelfinalteilnehmer und ihrer Liga-Platzierungen derzeit der Fall wäre -, erhält der Meister mit dem besten UEFA-Koeffizienten aus der Champions-League-Qualifikation ein Direkt-Ticket. Das ist nach jetzigem Stand Schachtar Donezk.

Sollte der amtierende Europa-League-Sieger schon über die Liga qualifiziert sein, rückt ebenfalls eine Mannschaft nach, die sonst in die Qualifikation gemusst hätte, und zwar jene mit dem besten individuellen UEFA-Koeffizienten – egal, ob Meister oder nicht. Das wäre aktuell Benfica Lissabon.

Im Gedenken an die Opfer: Klopp und van Dijk legen Kranz nieder

Hillsborough-Katastrophe jährt sich zum 35. Mal 15.04.2024

Im Gedenken an die Opfer: Klopp und van Dijk legen Kranz nieder

0:4935 Jahre ist es nun her, dass beim FA-Cup-Halbfinale zwischen Nottingham und Liverpool 96 Menschen ihr Leben ließen. Trainer Jürgen Klopp und Kapitän Virgil van Dijk legten zum Gedenken einen Kranz an der Anfield Road nieder.

Klopp: “Die Kritik ist absolut berechtigt”

Womöglich hat der FC Liverpool binnen drei Tagen zwei Titel verspielt. Jürgen Klopp gibt noch nicht auf, lässt aber durchblicken, wie die jüngsten Rückschläge seine Spieler belasten.

In der Europa League muss ein Wunder her, in der Premier League zumindest eine Aufholjagd: Verlässt Jürgen Klopp Liverpool ohne weiteren Titel?

In der Europa League muss ein Wunder her, in der Premier League zumindest eine Aufholjagd: Verlässt Jürgen Klopp Liverpool ohne weiteren Titel?

IMAGO/Sebastian Frej

“Ich verstehe voll und ganz, dass Sie diese Fragen stellen müssen”, sagte Jürgen Klopp, machte dann aber ziemlich deutlich, dass sie ihm trotzdem nicht passen. Was das jetzt fürs Titelrennen bedeute, wollte ein Reporter nach Liverpools 0:1-Heimniederlage gegen Crystal Palace auf der Pressekonferenz wissen. “Ich bin nicht dumm”, entgegnete Klopp, “die Antwort ist ziemlich einfach.”

Sie lautet: Bei noch sechs Spielen müssen die Reds (71 Punkte) den neuen Spitzenreiter Manchester City (73) und den punktgleichen FC Arsenal (71) wieder überholen, wollen sie Klopp mit dem Meistertitel verabschieden. “Es ist einfach frustrierend, dass wir jetzt auf andere angewiesen sind”, haderte Linksverteidiger Andy Robertson. “Wir dürfen nun keine Punkte mehr liegenlassen.”

35. Jahrestag von Hillsborough

Gegen Palace hatte Liverpool zwar genug Chancen, um den nächsten Ausrutscher nach dem 2:2 bei Manchester United zu verhindern, aber auch eine so schwache erste Hälfte hingelegt, dass Klopp einräumte: “Die Kritik ist völlig okay und absolut berechtigt. Jetzt geht es darum, wie wir damit umgehen.”

“Wir haben gegen Atalanta ein bisschen mehr als ein Spiel verloren”

Schon gegen Palace hatte der Trainer eine Reaktion nach dem 0:3-Debakel gegen Atalanta Bergamo im Europa-League-Viertelfinalhinspiel erwartet. Doch die jüngsten Rückschläge haben offenbar Spuren hinterlassen. “Wir haben eine Reaktion gesehen – nämlich, dass wir gegen Atalanta ein bisschen mehr als nur ein Spiel verloren. Das hat nicht geholfen. Und dazu kam das United-Spiel davor, in dem wir Punkte liegengelassen haben.”

Haben die Reds binnen drei Tagen zwei Titel verspielt? “Wenn wir spielen wie in der ersten Halbzeit – warum sollten wir Meister werden? Wenn wir spielen wie in der zweiten, können wir Fußballspiele gewinnen. Und wenn wir Fußballspiele gewinnen, werden wir sehen, wie viele”, gab Klopp nicht auf, ließ sich aber auch nicht gerade eine Kampfansage entlocken.

Die nächsten Aufgaben haben es schließlich in sich: Das Rückspiel in Bergamo am Donnerstag (21 Uhr, LIVE! bei kicker) ist die erste von vier Auswärtspartien am Stück, und das alles innerhalb von nur neun Tagen. In der Liga warten dabei Fulham (21.4.), Everton (24.4.) und West Ham (27.4.). “Das wäre ohnehin schwierig geworden”, sagte Klopp. Seit Sonntag ist es noch ein wenig schwieriger.