Mehr Drama geht nicht: Coventry-Comeback wird nicht gekrönt

FA Cup – Highlights by DAZN 21.04.2024

Mehr Drama geht nicht: Coventry-Comeback wird nicht gekrönt

10:07Außenseiter Coventry lieferte im FA-Cup-Halbfinale gegen Manchester United einen großen Kampf, einzig die Belohnung fehlte. Erst kämpfte sich der Zweitligist nach 0:3 zurück, wurde in der Verlängerung erst vom Videobeweis gestoppt, ehe im Elfmeterschießen die Nerven versagten.

ManUnited verspielt 3:0 – doch Coventry verpasst FA-Cup-Finale dramatisch

FA Cup – Highlights by DAZN 21.04.2024

ManUnited verspielt 3:0 – doch Coventry verpasst FA-Cup-Finale dramatisch

10:07Außenseiter Coventry lieferte im FA-Cup-Halbfinale gegen Manchester United einen großen Kampf, einzig die Belohnung fehlte. Erst kämpfte sich der Zweitligist nach 0:3 zurück, wurde in der Verlängerung erst vom Videobeweis gestoppt, ehe im Elfmeterschießen die Nerven versagten.

Coventrys Aufholjagd endet im Elferschießen: ManUnited steht im FA-Cup-Finale

Zweitligist Coventry City hat die Sensation im FA-Cup-Halbfinale verpasst. Gegen Manchester United holten die Sky Blues einen zwischenzeitlichen 0:3-Rückstand auf, unterlagen letztlich aber im Elfmeterschießen.

Parierte im Elfmeterschießen einen Elfmeter und zog mit ManUnited ins Endspiel ein: André Onana.

Parierte im Elfmeterschießen einen Elfmeter und zog mit ManUnited ins Endspiel ein: André Onana.

IMAGO/Shutterstock

Auf spektakuläre Art und Weise hatten sich die beiden Mannschaften Mitte März ihren Weg ins Viertelfinale gebahnt. Zweitligist Coventry, der nur noch Außenseiterchancen auf die Play-offs in der Championship hat, hatte sich dank zweier Treffer in der Nachspielzeit in Wolverhampton durchgesetzt (3:2). ManUnited löste tags darauf in der Verlängerung beim 4:3 gegen Liverpool das Halbfinal-Ticket.

Während die Sky Blues in der Liga zuletzt zwei Niederlagen kassiert hatten, waren auch Erik ten Hag und seine Red Devils in der jüngsten Vergangenheit erfolglos gewesen. Beim 2:2 in Bournemouth hatte ManUnited auch im vierten Spiel in Serie keinen Sieg eingefahren (drei Remis, eine Niederlage).

Casemiro überzeugt als Innenverteidiger

Der Favorit aus Manchester, bei dem McTominay für den verletzten Kambwala in die Startelf rückte, startete wie erwartet dominant und ballsicher. Während Garnacho nach sechs Minuten eine erste aussichtsreiche Chancen vergab, ließ auch Casemiro, der im Zuge des personellen Engpasses als gelernter Sechser in der Innenverteidigung aushalf, in der Defensive nichts anbrennen.

FA-Cup, Halbfinale

Doch auch die Sky Blues fanden in der Folge besser in die Partie und agierten, zumindest bis zum gegnerischen Sechzehner, mutig und zielorientiert. In der 19. Minute hatte der Underdog derweil Glück, dass Rashford aus kurzer Distanz die United-Führung verpasste.

McTominay und Maguire bringen United auf Finalkurs

Diese besorgte schließlich McTominay, der bei einer flachen Hereingabe von Diogo Dalot goldrichtig stand und aus kurzer Distanz nur noch einschieben musste (23.). Für den Schotten, der eigentlich für die Defensivarbeit zuständig ist, war es bereits der zehnte Saisontreffer.

Nachdem der portugiesische Assistgeber indes wenige Minuten vor der Pause den überraschenden Ausgleich verhinderte (40.), zog nur sechs Minuten später sein Landsmann Bruno Fernandes in puncto Torvorlagen am Sonntagnachmittag gleich. Im Zuge eines Eckballs bediente Uniteds Kapitän den aufgerückten Maguire, der gekonnt zur 2:0-Pausenführung einköpfte.

Coventry startet Aufholjagd nach der Pause

Kurz nach dem Wiederanpfiff schlenzte Bruno Fernandes noch hauchzart am rechten Kreuzeck vorbei (48.), agierte elf Minuten später aber erfolgreicher. Abgefälscht von Thomas schlug der Flachschuss des Kapitäns im kurzen Eck ein.

So deutete alles auf einen sicheren und ungefährdeten Finaleinzug des Premier-League-Rekordsiegers hin, doch diese Rechnung machte er ohne die tapferen Sky Blues. Coventrys spektakuläre Aufholjagd begann mit einer Direktabnahme von Simms, der die Flanke des eingewechselten Fabio Tavares souverän in die Maschen beförderte.

Wright schießt Sky Blues in die Verlängerung

In Folge des acht Minuten darauf folgenden Anschlusstreffers von O’Hare, den Wan-Bissaka entscheidend abfälschte, war das neu gewonnene Selbstvertrauen des Zweitligisten an jeder Ecke in Wembley zu spüren.

Ebenso spürbar war indes auch die Last auf den Schultern von Wright, der nach Wan-Bissakas Handspiel in der fünften Minute der Nachspielzeit vom Elfmeterpunkt die große Chance auf das 3:3 hatte. Der US-Amerikaner blieb cool, verlud Onana und schoss den Zweitligisten tatsächlich in die Verlängerung.

Lattenkracher in der Verlängerung

Auch die anschließenden 30 Minuten hielten nochmal einiges an Spannung und Spektakel bereit, wenngleich letzten Endes die Entscheidung im Elfmeterschießen fiel. Sowohl Bruno Fernandes (95.) als auch Simms waren am Querbalken gescheitert (116.), der absolute Höhepunkt folgte jedoch in der Nachspielzeit.

Nach Vorlage von Wright schoss der eingewechselte Torp den Underdog zum viel umjubelten 4:3, der VAR kassierte den Treffer allerdings aufgrund einer Abseitsstellung des Vorlagengebers nach rund 120-sekündigem Check wieder ein.

Höjlund besiegelt Uniteds Finaleinzug

Die erfahrenen Red Devils starten äußerst unglücklich ins Elfmeterschießen, da Casemiro als erster Schütze postwendend vergab. Da auf Seiten Coventrys aber neben O’Hare (pariert von Onana) auch Sheaf (über das Tor) Nerven zeigte, schoss Höjlund die Red Devils schließlich doch noch zum Einzug ins FA-Cup-Finale, das am 25. Mai mit der Neuauflage des Vorjahres-Endspiels in Wembley über die Bühne geht.

In der Liga geht es für die Red Devils erstmal mit einem Heimspiel gegen Sheffield United weiter (21 Uhr). Coventry City empfängt beinahe zeitgleich Hull City (20.45 Uhr).

Handspiel-Streit und der späte Knockout: Chelsea verzweifelt an City

FA Cup – Highlights by DAZN 21.04.2024

Handspiel-Streit und der späte Knockout: Chelsea verzweifelt an City

5:11Zwar zeigte Chelsea eine gute Vorstellung und hatte Manchester City am Rande einer Niederlage. Doch dann war es Bernardo Silva, der den Chancenwucher bestrafte und das Final-Ticket für die Citizens buchte.

Ortega Moreno spielt eine Schlüsselrolle: ManCity erster FA-Cup-Finalist

Der Traum von der Titelverteidigung in der Champions League ist unter der Woche geplatzt, im FA Cup lebt er weiter: Manchester City setzte sich in einem intensiven Halbfinale in Wembley mit 1:0 gegen Chelsea durch. Dank gebührte anschließend besonders Keeper Ortega Moreno.

Einseitiges Duell: Stefan Ortega Moreno nahm Chelsea-Stürmer Jackson sämtliche Chancen weg.

Einseitiges Duell: Stefan Ortega Moreno nahm Chelsea-Stürmer Jackson sämtliche Chancen weg.

imago images

Das Triple wie in der vergangenen Saison wird es nach dem dramatischen Champions-League-Aus gegen Real zwar nicht, doch realistische Chancen aufs Double hat Manchester City durchaus. Den nächsten Schritt in diese Richtung ging der amtierende englische Meister am frühen Samstagabend. Doch Chelsea machte dem Favoriten das Leben enorm schwer.

Ohne den angeschlagenen Haaland, aber wieder mit Ortega Moreno zwischen den Pfosten begann der Favorit im natürlich ausverkauften Wembley. Und die Entscheidung Guardiolas, den ehemaligen Bielefelder ins Tor zu stellen, sollte sich als goldrichtige entpuppen. Nach sieben Minuten prüfte Jackson den 31-Jährigen erstmals – der Anfang eines besonderen Privatduells.

Nach einer Viertelstunde näherte sich ManCity erstmals gefährlich an, doch Fodens Flanke von der Grundlinie köpfte Cucurella weg (14.). In der Folge übernahm Chelsea immer mehr das Kommando und setzte passive Skyblues unter Druck: Jackson lief in Minute 29 alleine auf Ortega Moreno zu, ließ sich von diesem aber abdrängen. Mit Palmer scheiterte wenig später ein ehemaliger City-Profi am blitzschnell abtauchenden Schlussmann (37.).

Nach dem Seitenwechsel machte Chelsea da weiter, wo es vor der Pause aufgehört hatte: Jackson scheiterte unbedrängt an Ortega Moreno, um Sekunden später auch bei einem Kopfball aus kurzer Distanz am ManCity-Keeper zu verzweifeln (49.). Kurz darauf hatte Guardiolas Mannschaft Glück, als das klare Handspiel von Grealish nach Palmers Freistoß nicht als solches interpretiert wurde (55.).

ManCity legte sich den Gegner zurecht

Der glücklose Jackson war nach einer Stunde wieder auf und davon, ließ sich im letzten Moment aber von Walker ablaufen (61.). Guardiola brachte für den angeschlagenen Grealish anschließend Doku – und sah, wie sich sein Team allmählich steigerte. ManCity legte sich den Gegner zurecht und schlug dann eiskalt zu: Nach Vorarbeit von De Bruyne landete Bernardo Silvas von Cucurella noch abgefälschter Ball zum goldenen 1:0 im Tor (84.).

Chelsea war gebrochen und kam auch in der achtminütigen Nachspielzeit nicht mehr entscheidend zum Zug. Wer ManCity, das im Vorjahr mit 2:1 gegen Stadtrivale United gewonnen hatte, folgt, entscheidet sich am Sonntag (16.30 Uhr, LIVE! bei kicker) zwischen Zweitligist Coventry City und ManUnited.

Keine Wiederholungsspiele mehr im FA Cup – Premier League streicht Winterpause

Premier League und FA haben sich auf umfassende Änderungen ab der neuen Saison geeinigt. Betroffen ist vor allem der FA Cup – aber auch die Mini-Winterpause der Liga.

Ein Drittel vom Triple: Der damalige ManCity-Kapitän Ilkay Gündogan präsentiert im Juni 2023 den FA Cup.

Ein Drittel vom Triple: Der damalige ManCity-Kapitän Ilkay Gündogan präsentiert im Juni 2023 den FA Cup.

IMAGO/Action Plus

Ab der kommenden Saison gibt es im ältesten Fußballwettbewerb der Welt keine Wiederholungsspiele mehr. Das ist die prominenteste Änderung, die FA und Premier League am Donnerstag beschlossen haben.

Demnach gehen FA-Cup-Spiele, in denen es nach 90 Minuten unentschieden steht, künftig ab der ersten Runde in die Verlängerung und gegebenenfalls ins Elfmeterschießen. Dieser Modus galt bisher erst ab dem Achtelfinale. Wiederholungsspiele waren für unterklassige Teams finanziell zwar lukrativ, den Top-Teams – die ab der dritten Runde einsteigen – aber angesichts der zusätzlichen Belastung schon lange ein Dorn im Auge.

Im Gegenzug wird der FA Cup an anderer Stelle aufgewertet: Alle FA-Cup-Runden steigen in Zukunft an Wochenenden und ab der vierten Runde nicht mehr parallel zum Premier-League-Betrieb. Jene vierte Runde wird dabei sogar von Freitag bis Mittwoch gedehnt. Das Finale, bislang erst nach der Premier-League-Saison ausgetragen, wird auf den Samstag des vorletzten Premier-League-Wochenendes vorverlegt, wobei am Freitag und Samstag keine Ligaspiele stattfinden dürfen.

Die Premier League startet künftig später

Auch die Premier League ändert im Zuge der auf sechs Jahre ausgelegten Vereinbarung ihren Terminkalender. Die Saison startet ab 2024/25 später, nämlich erst Mitte statt Anfang August, dafür wird die kleine Winterpause gestrichen, die den Teams zuletzt gewährt wurde. Dabei war ein Spieltag nach dem Jahreswechsel so gestreckt worden, dass jedes Team zwei Wochen Pause zwischen zwei Spielen hatte.

“Durch diese längere Sommerpause können alle Premier-League-Klubs besser gewährleisten, dass die Spieler im Sommer eine dreiwöchige Pause am Stück bekommen”, erklärt die Liga. “Damit wird den Empfehlungen der medizinischen und technischen Abteilungen Rechnung getragen, die eine längere, vollständige Ruhephase im Sommer einer kurzen Pause im Winter vorziehen.”

Klopp verrät durchkreuzten Wechselplan – Kleine Spitze gegen ManUnited

Nach dem FA-Cup-Aus bei Manchester United steht fest, dass Jürgen Klopps Liverpool-Ära spätestens am 22. Mai endet. Der Trainer kommentierte den 3:4-Krimi mit Fassung – und einer kleinen Spitze.

Seine Elf war nah dran am FA-Cup-Halbfinale - verpasste es im Old Trafford aber doch: Jürgen Klopp.

Seine Elf war nah dran am FA-Cup-Halbfinale – verpasste es im Old Trafford aber doch: Jürgen Klopp.

IMAGO/Sportimage

Als der Schlusspfiff im Old Trafford ertönte, sah Jürgen Klopp erst einmal ziemlich konsterniert aus. Doch als er wenig später Liverpools dramatisches FA-Cup-Aus im englischen TV kommentieren sollte, hatte er sich schon wieder gefangen – und lobte den teils unglücklichen Auftritt seiner Elf lieber ausgiebig.

“Wir haben ein Topspiel gemacht”, fand der scheidende Trainer der Reds, die nach der wilden 3:4-Niederlage nach Verlängerung die Saison “nur” noch mit drei statt vier Titel beenden können. “Die Mannschaft hat heute wieder unglaublichen Charakter gezeigt.”

Doch das hatte Manchester United eben auch getan und sowohl in der regulären Spielzeit als auch danach die größeren Reserven gehabt. “Nach dem 2:1 hatten wir so viele Chancen, um das Spiel zu entscheiden. Wir waren in der regulären Spielzeit fast am Ziel, wir waren in der Verlängerung fast am Ziel. Und am Ende verlieren wir das Spiel”, ärgerte sich Klopp, schob aber hinterher: “Das ist okay. Ich kann von den Jungs nicht mehr verlangen.”

Nach dem Schlusspfiff ausgelost:

Nicht nur vor dem 3:4 (120.+1), sondern auch schon vor dem 3:3 (112.) hatten die ausgepumpten Reds den Ball geradezu hergeschenkt. Wie Klopp verriet, hätte der Unglücksrabe in der Entstehung des Ausgleichs schon gar nicht mehr auf dem Platz stehen sollen. “Wir mussten Darwin runternehmen. Er war durch. Aber er musste auf dem Platz bleiben, weil plötzlich Luis Diaz seine Leisten gedehnt hat.” Also zog Klopp für diesen seine letzte Wechseloption.

Klopp: “Wir hatten eine viel intensivere Saison” als ManUnited

Seine kleine Spitze in Richtung des Erzrivalen: “Wir hatten eine viel intensivere Saison, da muss man nur die Zahl der Spiele zählen.” Man könne Liverpools Saison nicht mit der von United vergleichen. Durch das Aus “haben wir jetzt ein oder zwei Spiele weniger und versuchen das in den nächsten Wochen zu nutzen”. Seit Sonntag ist klar, dass Klopps Liverpool-Ära spätestens mit dem Finale in der Europa League am 22. Mai in Dublin endet, nicht mit dem im FA Cup drei Tage später.

Nach der Länderspielpause kämpft Liverpool nun in der Premier (2. Platz) und Europa League (Viertelfinale gegen West Ham) um die verbleibenden Titelchancen. Anfang April geht es dabei erneut ins Old Trafford. Klopp: “Dann wissen wir mehr.”

Klopp verrät durchkreuzten Wechselplan – Kleine Spitze gegen ManUnited

Nach dem FA-Cup-Aus bei Manchester United steht fest, dass Jürgen Klopps Liverpool-Ära spätestens am 22. Mai endet. Der Trainer kommentierte den 3:4-Krimi mit Fassung – und einer kleinen Spitze.

Seine Elf war nah dran am FA-Cup-Halbfinale - verpasste es im Old Trafford aber doch: Jürgen Klopp.

Seine Elf war nah dran am FA-Cup-Halbfinale – verpasste es im Old Trafford aber doch: Jürgen Klopp.

IMAGO/Sportimage

Als der Schlusspfiff im Old Trafford ertönte, sah Jürgen Klopp erst einmal ziemlich konsterniert aus. Doch als er wenig später Liverpools dramatisches FA-Cup-Aus im englischen TV kommentieren sollte, hatte er sich schon wieder gefangen – und lobte den teils unglücklichen Auftritt seiner Elf lieber ausgiebig.

“Wir haben ein Topspiel gemacht”, fand der scheidende Trainer der Reds, die nach der wilden 3:4-Niederlage nach Verlängerung die Saison “nur” noch mit drei statt vier Titel beenden können. “Die Mannschaft hat heute wieder unglaublichen Charakter gezeigt.”

Doch das hatte Manchester United eben auch getan und sowohl in der regulären Spielzeit als auch danach die größeren Reserven gehabt. “Nach dem 2:1 hatten wir so viele Chancen, um das Spiel zu entscheiden. Wir waren in der regulären Spielzeit fast am Ziel, wir waren in der Verlängerung fast am Ziel. Und am Ende verlieren wir das Spiel”, ärgerte sich Klopp, schob aber hinterher: “Das ist okay. Ich kann von den Jungs nicht mehr verlangen.”

Nach dem Schlusspfiff ausgelost:

Nicht nur vor dem 3:4 (120.+1), sondern auch schon vor dem 3:3 (112.) hatten die ausgepumpten Reds den Ball geradezu hergeschenkt. Wie Klopp verriet, hätte der Unglücksrabe in der Entstehung des Ausgleichs schon gar nicht mehr auf dem Platz stehen sollen. “Wir mussten Darwin runternehmen. Er war durch. Aber er musste auf dem Platz bleiben, weil plötzlich Luis Diaz seine Leisten gedehnt hat.” Also zog Klopp für diesen seine letzte Wechseloption.

Klopp: “Wir hatten eine viel intensivere Saison” als ManUnited

Seine kleine Spitze in Richtung des Erzrivalen: “Wir hatten eine viel intensivere Saison, da muss man nur die Zahl der Spiele zählen.” Man könne Liverpools Saison nicht mit der von United vergleichen. Durch das Aus “haben wir jetzt ein oder zwei Spiele weniger und versuchen das in den nächsten Wochen zu nutzen”. Seit Sonntag ist klar, dass Klopps Liverpool-Ära spätestens mit dem Finale in der Europa League am 22. Mai in Dublin endet, nicht mit dem im FA Cup drei Tage später.

Nach der Länderspielpause kämpft Liverpool nun in der Premier (2. Platz) und Europa League (Viertelfinale gegen West Ham) um die verbleibenden Titelchancen. Anfang April geht es dabei erneut ins Old Trafford. Klopp: “Dann wissen wir mehr.”

Unverwüstliche Red Devils im Halbfinale – Liverpools Quadruple-Traum platzt in der 121. Minute

Der FC Liverpool ist in einem packenden FA-Cup-Viertelfinale ausgeschieden – weil Manchester United sowohl in der regulären Spielzeit als auch in der Verlängerung das letzte Wort hatte. Der Matchwinner flog noch vor dem Wiederanpfiff vom Platz.

Antony (oben) rettete ManUnited in die Verlängerung - dort wurde ein anderer Joker zum Matchwinner der Red Devils.

Antony (oben) rettete ManUnited in die Verlängerung – dort wurde ein anderer Joker zum Matchwinner der Red Devils.

IMAGO/Offside Sports Photography

Der FC Liverpool kann Jürgen Klopp nur noch mit maximal drei Titeln verabschieden. Der League-Cup-Sieger, Europa-League-Viertelfinalist und Premier-League-Zweite verpasste am Sonntag das FA-Cup-Halbfinale – weil Manchester United in einem denkwürdigen Duell einfach nicht kaputtzukriegen war und nach Verlängerung mit 4:3 gewann.

Den besseren Start hatten zunächst die entschlossen wirkenden Red Devils erwischt, für die bis zur 35. Minute alles nach Plan lief: Vorne traf McTominay per Abstauber, nachdem Liverpool Vorlagengeber Garnacho aus den Augen verloren hatte (14.); hinten ließen sie abgesehen von einem akrobatischen Salah-Abschluss (9.) wenig zu. Doch kaum hatte McTominay die große Chance aufs 2:0 vergeben, als er aus bester Position genau auf Kelleher zielte (35.), verloren sie den Faden.

Liverpool dreht die Partie vor der Pause – verpasst aber die Vorentscheidung

Die Reds, anfangs defensiv immer wieder zu weit weg, fanden zu ihrem Rhythmus, eroberten mehrmals Bälle mit aggressivem Pressing und schlugen zweimal eiskalt zu: Eingeleitet durch ein unbedrängtes Dribbling von Innenverteidiger Quansah traf zunächst Mac Allister, dessen Schuss Mainoo entscheidend abfälschte (44.). Drei Minuten später staubte Salah erfolgreich ab, nachdem Onana einen Darwin-Schlenzer zunächst reflexartig pariert hatte (45.+2).

FA Cup, Viertelfinale

Auch nach dem Seitenwechsel blieb der Unterhaltungsfaktor im verregneten Old Trafford hoch, doch dazu trug erst mal nur noch Liverpool bei. Während United offensiv keine Mittel mehr fand – auch Höjlund blieb bei seinem Comeback wirkungslos -, kontrollierte Klopps Elf die Partie nun vollends, verpasste aber immer wieder das vorentscheidende dritte Tor: Onana angelte einen kuriosen Darwin-Abschluss aus ganz spitzem Winkel (48.) ebenso aus dem kurzen Eck wie einen strammen Schuss des Uruguayers, der Varane ausgetanzt hatte (63.). Selbst einen Fünf-gegen-zwei-Konter überstand United (79.).

Joker Antony rettet United in die Verlängerung – Matchwinner Amad fliegt vom Platz

Und das rächte sich: Der eingewechselte Antony verarbeitete ein Zuspiel von Garnacho im Strafraum mit dem Rücken zum Tor gegen Endo stark und erzielte aus der Drehung das 2:2 (87.). Weil Liverpools Joker Elliott eine Minute später am Innenpfosten scheiterte (88.) und Rashford nach Traumpass des eingewechselten Eriksen den Ball in der letzten Aktion der regulären Spielzeit allein vor Kelleher rechts vorbeischob (90.+4), gab es Verlängerung.

Und obwohl United den Schwung aus der packenden Schlussphase mitnahm und am Drücker blieb, schlugen die Gäste dort zuerst zu: Elliotts 20-Meter-Schuss fälschte Eriksen ganz unglücklich ab – Onana war chancenlos (105.). Aber wieder hatte United eine Antwort. Darwin patzte im Aufbau, und nach McTominays Zuspiel blieb Rashford diesmal vor Kelleher cool (112.). Liverpool war angeknockt, bekam aber noch eine späte Ecke – aus der United jedoch das 4:3-Siegtor machte: Der eingewechselte Amad, der mit seiner Balleroberung den Konter selbst eingeleitet hatte, traf nach Garnachos Zuspiel mithilfe des Innenpfostens (120.+1) – und kassierte umgehend Gelb-Rot, weil er sich, bereits verwarnt, das Trikot ausgezogen hatte.

ManUnited im Halbfinale gegen Coventry, ManCity gegen Chelsea

“Wir müssen die Saison retten”, hatte Trainer Erik ten Hag vor dem Spiel gesagt und dabei womöglich auch an seinen Job gedacht. Mit Auftritten wie am Sonntag kann das gelingen. Zwei Siege fehlen nun nur noch, um nach dem League Cup 2022/23 auch in seiner zweiten Saison einen Titel zu holen. Wie die Auslosung im Anschluss ergab, trifft United im Halbfinale in Wembley auf Zweitligist Coventry City, der es sensationell unter die letzten vier geschafft hat. Den zweiten Finalisten spielen Manchester City und der FC Chelsea aus.

Trotz kläglichem Elfer und Slapstick-Eigentor: Chelsea ringt Leicester nieder

Chelsea wähnte sich gegen Zweitligist Leicester schon auf Kurs, machte sich aber mit einem Elfmeter-Fehlschuss und einem schwer zu erklärenden Eigentor das Leben selbst schwer. Am Ende richteten es die Joker für die Blues.

Da schwante ihm schon nichts Gutes: Pechvogel Disasi (re.) nach seinem fatalen Rückspiel.

Da schwante ihm schon nichts Gutes: Pechvogel Disasi (re.) nach seinem fatalen Rückspiel.

IMAGO/PA Images

Auch wenn Leicester nur vier Punkte aus den vergangenen drei Spielen einfuhr und auch noch unter anderem auf Toptorjäger Jamie Vardy verletzungsbedingt verzichten musste, nahm Chelsea-Coach Maurizio Pochettino die Aufgabe gegen den Zweitliga-Tabellenführer durchaus ernst. Rotation? Fehlanzeige. Lediglich Sanchez durfte im Tor für Petrovic ran, dazu musste der Gelb-gesperrte Enzo Fernandez ersetzt werden: Mudryk stand dafür in der Startelf.

FA-Cup 2024

Für die Blues lief zunächst alles nach Plan. In der 7. Minute wäre Dewsbury-Hall beinahe ein Eigentor unterlaufen, das Leder klatschte in hohem Bogen über Keeper Stolarczyk hinweg an den Außenpfosten. Nur sechs Minuten später zappelte das Spielgerät aber im Netz: Jackson ließ den ehemaligen Bundesliga-Akteur Vestergaard im Zweikampf ganz alt aussehen und legte quer auf Cucurella, der das Leder über die Linie drückte.

Leicester war zwar nicht chancenlos (unter anderem köpfte Daka in der 25. Minute knapp vorbei), aber in der Defensive bisweilen überfordert. Nur eine Minute später ging Fatawu äußerst ungeschickt in den Zweikampf mit Sterling, ein glasklarer Elfmeter. Sterling trat selbst an und schoss einen Strafstoß zum Vergessen. Kraftlos, halblinks, flach – Stolarczyk parierte sogar mit dem Knie, weil er schon viel weiter in die Ecke geflogen war.

Kurz vor der Pause zeigte Sterling aber seine Klasse. Der Angreifer brach auf links durch und bediente Palmer in der Mitte, der sich die Chance nicht nehmen ließ – 2:0. Die Partie schien zur Pause schon entschieden.

Disasis unerklärlicher Aussetzer

Doch dann kam die 51. Minute, die jedem noch lange im Gedächtnis bleiben wird. Disasi musste nach einem ungenauen Einwurf von Gusto den Rückwärtsgang einlegen und wurde dabei von Daka verfolgt. Der Franzose wollte das Leder von der rechten Seite mit links zu Sanchez zurückspielen – was gründlich misslang. Stattdessen schlenzte er es aus etwa 30 Metern mit links weit am Keeper vorbei ins eigene Tor.

Leicester war zurück im Spiel, und tatsächlich gelang den Foxes nach einer starken Einzelaktion der Ausgleich. Mavididi tanzte auf links Gusto mit einigen Übersteigern aus und beförderte den Ball sehenswert ins lange Eck (62.). Doch elf Minuten später folgte der Knackpunkt zuungunsten des Außenseiters. Jackson brach durch, Doyle foulte ihn am Strafraumrand. Statt Gelb und Elfmeter gab es nach VAR-Eingriff Freistoß und Rot.

Genugtuung für Pochettino nach den Buhrufen

Unmittelbar danach nahm Pochettino den auffälligen Mudryk für Chukwuemeka vom Feld und erntete dafür Buhrufe. Doch die Maßnahme sollte fruchten. Die nun hoch überlegenen Blues erspielten sich in Überzahl Chance um Chance, ehe Chukwuemeka nach Doppelpass mit Palmer den Bann in der 92. Minute brach. Mit Madueke traf kurz vor Abpfiff sogar noch ein weiterer Joker zum 4:2-Endstand.

Nach Zweitligist Coventry und Manchester City stehen die Blues damit als dritter Halbfinalist fest. Der letzte Teilnehmer wird in der Partie zwischen Manchester United und Liverpool ermittelt, die am Sonntag um 16.30 Uhr über die Bühne geht.