Angriffslustiger Klopp frischt Barca-Ansage auf – und kitzelt Atalanta

Angriffslustiger Klopp frischt Barca-Ansage auf – und kitzelt Atalanta

Trotz der 0:3-Hypothek hat Jürgen Klopp Liverpools Weiterkommen gegen Atalanta Bergamo noch längst nicht abgeschrieben. Wären da nicht drei unschöne Statistiken.

Geht seine letzte Europapokal-Reise mit Liverpool noch weiter? Jürgen Klopp.

Geht seine letzte Europapokal-Reise mit Liverpool noch weiter? Jürgen Klopp.

IMAGO/Propaganda Photo

Sein Versprechen, das weltberühmte 4:0 gegen den FC Barcelona gegenüber seiner Mannschaft “nie mehr zu erwähnen oder zu nutzen”, hatte Jürgen Klopp bereits im Februar gebrochen. Und weil es in dieser Woche einfach so gut passt, tat er es gleich noch einmal.

Um noch ins Europa-League-Halbfinale einzuziehen, muss der FC Liverpool bei Atalanta Bergamo an diesem Donnerstagabend (21 Uhr, LIVE! bei kicker) ein 0:3 aufholen, genau wie im Champions-League-Halbfinale 2019 gegen Barca. Zwar wies Klopp im Vorfeld auf die vielen Unterschiede hin – die gute Leistung damals im Camp Nou, den Heimvorteil im Rückspiel – und wollte deshalb “wirklich keine Vergleiche” aufstellen. Doch einen Satz von damals frischte er gerne noch mal auf.

“Wenn wir scheitern, dann lasst uns auf schönste Weise scheitern”

“Ich erinnere mich, dass ich damals gesagt habe: Wenn wir scheitern, dann lasst uns auf schönste Weise scheitern”, so Klopp. “Und genauso sehe ich es jetzt wieder.” Abgeschrieben hat er das Weiterkommen jedenfalls noch lange nicht, auch wenn er nach dem Hinspiel gesagt hatte, Bergamo sei “im Moment natürlich durch”.

“Unmittelbar nach dem Spiel hat jeder im Stadion – die Liverpool- und Atalanta-Fans, die Spieler und unser Staff – gedacht, es sei vorbei. Aber jetzt ist eine Woche vergangen, und ich glaube nicht, dass jeder denkt, es sei schon entschieden”, zeigte sich Klopp auf seiner Pressekonferenz am Mittwoch angriffslustig und versicherte, dass der Fokus zu “100.000 Prozent” auf dem Rückspiel liege – anders als von manchem empfohlen und ungeachtet des Premier-League-Titelrennens, in dem es für die Reds am Sonntag beim FC Fulham weitergeht.

“Lasst uns mit einer viel besseren Leistung anfangen und versuchen, das Spiel zu gewinnen. Dann werden wir sehen, wie viel Zeit am Ende noch übrig ist”, lautet sein Matchplan, bei dem ein Vorhaben einen “großen Teil” einnimmt: “Man sollte kein Gegentor kassieren.” Und da fangen die Probleme an.

Zu null spielte Liverpool schon länger nicht mehr

Denn: Die Reds haben weder in ihren letzten neun Pflichtspielen noch in den vier Europa-League-Auswärtsspielen dieser Saison zu null gespielt. Zusammen mit der Statistik, dass sie noch nie im Europapokal weiterkamen, wenn sie das Hinspiel zu Hause verloren, ergibt das ein vielversprechendes Bild für Atalanta. Doch auch für die Lombarden hatte Klopp noch eine Botschaft.

“Es ist nicht einfach, ein Spiel anzugehen, wenn man 3:0 vorneliegt”, kitzelte er sie am Mittwoch ein wenig. “Wir haben das erlebt, als wir hier in Bergamo 5:0 gewonnen haben (in der CL-Gruppenphase 2020/21, Anm. d. Red.). Da war es zu Hause nicht leicht, die richtige Stimmung für das Spiel zu finden, am Ende haben wir 0:2 verloren. Normalerweise kämpfst du für jeden, aber wie willst du morgen kämpfen, wenn du 3:0 führst? Wir werden sehen, wer mit der Situation besser klarkommt.”