Am FC Bayern führt kein Weg vorbei: Das große Buhlen um Zirkzee

Joshua Zirkzee hat sich in der laufenden Saison als einer der Top-Stürmer in der Serie A etabliert – und wird nun mit Großklubs in Verbindung gebracht. Am FC Bayern führt jedoch kein Weg vorbei.

Heiß begehrt: Joshua Zirkzee.

Heiß begehrt: Joshua Zirkzee.

IMAGO/Gribaudi/ImagePhoto

Beim FC Bayern reifte Joshua Zirkzee einst zum Profi, wurde dabei Champions-League-Sieger, zweimal Meister und gewann auch den DFB-Pokal. Selbst steuerte der Niederländer aber nicht allzu viel zu diesen Erfolgen bei, denn er brachte es von 2018 bis 2021 lediglich auf 17 Spiele und vier Tore für die Münchner. Zirkzee verließ im Januar 2021 die Säbener Straße, um anderswo Spielpraxis zu sammeln. Erst Parma und dann Anderlecht, ehe er im Sommer 2022 für rund acht Millionen Euro an den FC Bologna verkauft wurde.

Dort blühte der Stürmer dann so richtig auf, etablierte sich in seinem ersten Jahr in der Startelf und steigerte sich in der laufenden Saison noch einmal. Aktuell hat der 22-Jährige elf Tore in der Serie A erzielt, schaffte es damit in die Top 10 der erfolgreichsten Torjäger ligaweit. Wenig überraschend, dass das Begehrlichkeiten weckt.

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Rangnick-Absage als “Schlag in die Fresse”: Gehen Bayern die Kandidaten aus?

Eine noch bessere Ausgangslage hat sich sogar Borussia Dortmund verschafft. Durch das 1:0 geht der BVB nicht nur mit einer glänzenden Ausgangslage ins Halbfinal-Rückspiel in Paris – er hat der Bundesliga damit auch einen fünften Startplatz für die Königsklasse verschafft und ist damit für die kommende Saison direkt qualifiziert. Wir analysieren Spiel und Lage ganz genau.

15:33 Minuten

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Wie die Gazzetta dello Sport berichtet, buhlen die AC Mailand und Juventus um den Stürmer, auch soll sich der FC Arsenal, der bekanntlich nach einem Neuner fahndet, in der Verlosung befinden – dazu gibt es Gerüchte um Inter Mailand und die SSC Neapel. Im Gespräch ist dabei eine Ablösesumme von 50 Millionen Euro.

Juve und Milan haben Bedarf

Juve sucht nach einem Partner für Dusan Vlahovic, allerdings ist nicht bekannt, wie Massimiliano Allegri zum Stürmer steht. Der 56-Jährige steht in Turin aber wiederum auch wegen seiner defensiven Spielweise in der Kritik, sodass auch nicht klar ist, ob er Juve auch in der kommenden Saison trainieren wird. Als möglicher Kandidat für Allegris Erbe gilt übrigens Thiago Motta, der aktuelle Coach von Zirkzee in Bologna.

Milan wiederum sucht einen Ersatz für Olivier Giroud, der 37-Jährige soll den Herbst seiner Karriere in der MLS verbringen wollen. In San Siro hätte Zirkzee demzufolge den Vorteil, dass er aufgrund der geringeren Konkurrenzsituation mit vielen Einsatzminuten rechnen dürfte.

Warum so kostspielig?

Wie auch immer. Es scheint, dass Zirkzee auf jeden Fall eine kostspieligen Angelegenheit werden könnte. Warum? Das liegt nicht nur daran, dass er einen Vertrag bis 2026 besitzt, sondern wohl auch an der Tatsache, dass es in den Top-5-Ligen lediglich einen Spieler gibt, der 22 Jahre oder jünger ist und der mehr Tore erzielt hat als der Niederländer. Das ist Hoffenheims Maximilian Beier (21 Jahre, 13 Tore). Goncalo Ramos von PSG (22) und Leipzigs Benjamin Sesko (20) liegen wie Zirkzee aktuell bei elf Treffern.

Bayern hat ein Wörtchen mitzureden

Allerdings hat der FC Bayern auf jeden Fall ein Wörtchen mitzureden, denn die Münchner besitzen ein Vorkaufsrecht für den Niederländer. Als Zirkzee an Bologna verkauft wurde, hatte der damalige Bayern-Sportvorstand Hasan Salihamidzic bestätigt, dass “die Vereinbarungen eine Rückhol-Option beinhalten” würden und angekündigt, dass man Zirkzees “weitere Entwicklung in Bologna beobachten” würde.

Und das hat man auch getan, so lobte im März Karl-Heinz Rummenigge im März ausdrücklich den Stürmer, verwies aber auch darauf, dass die Kaderplanung im Zuständigkeitsbereich von Sportvorstand Max Eberl liegt.

Ohne Maignan im Topspiel: Sportiello rettet Milan Punktgewinn

Juventus Turin war beim 0:0 gegen den Tabellenzweiten Milan dem Siegtreffer deutlich näher, doch die personell dezimierten Rossoneri retteten am Ende einen Punkt in Turin.

Erfuhr erst beim Warmmachen von seinem Einsatz: Milans Reservekeeper Marco Sportiello, hier gegen Juves Kenan Yildiz.

Erfuhr erst beim Warmmachen von seinem Einsatz: Milans Reservekeeper Marco Sportiello, hier gegen Juves Kenan Yildiz.

IMAGO/ABACAPRESS

Im Vergleich zum 1:2 bei Lazio im Rückspiel des Coppa-Halbfinals, das zum Finaleinzug genügte (Hinspiel 2:0), entschied sich Massimiliano Allegri zu vier Umstellungen: Für Perin, Alex Sandro, McKennie und Chiesa begannen Szczesny, Gatti, Weah und Yildiz.

Bei Milan stellte Stefano Pioli nach dem 1:2 im Derby della Madonnina, bei dem sich Inter zudem den Titelgewinn vorzeitig sicherte, dreimal um – jeweils aufgrund von Sperren: Statt Calabria, Theo (beide Rot-Sperre aus dem Derby) und Tomori (Gelb-Sperre) spielten Thiaw, Florenzi und Giroud. Beim Warmmachen hatte dann auch noch Nummer eins Maignan muskuläre Probleme, sodass Reservemann Sportiello ins Tor der Rossoneri rückte.

Sportiello immer wieder im Fokus

Die Partie begann gemächlich. Zwar hatte Juventus leichte Feldvorteile, während Milan auf Konter lauerte. Gute Chancen blieben aber nahezu in der kompletten Hälfte Mangelware. Einzige Ausnahme: Einen Freistoß von Vlahovic lenkte Sportiello gerade noch am Tor vorbei (45.+2).

In der zweiten Hälfte sollte die Partie ein wenig offener werden. Schon in der 50. Minute war Sportiello gleich wieder gefordert – und diesmal sogar zweimal binnen Sekunden: Erst hielt der Torhüter einen Kostic-Schuss aus spitzem Winkel, um schließlich irgendwie mit dem Kinn auch noch beim Nachschuss von Danilo einen Gegentreffer zu vereiteln.

Thiaw rettete gegen Rabiot

Auch Milan hatte nun mehr Momente vor dem gegnerischen Tor – und in der 66. Minute seine bis dato beste Chance im Spiel. Loftus-Cheek verfehlte das Tor aus rund 20 Metern nur um Haaresbreite. Joker Milik scheiterte auf der Gegenseite per Kopf an Sportiello (74.).

Dem Siegtor näher blieb ohnehin die Alte Dame. In der 86. Minute zeigte Sportiello einmal eine kleine Schwäche, indem er einen Kopfball von McKennie durch die Finger rutschen ließ. Doch den anschließenden Versuch eines Abstaubers klärte der in der zweiten Hälfte eingewechselte Thiaw vor der Linie. Und so blieb es beim 0:0.

Juventus ist in der kommenden Woche am Sonntagabend (20.45 Uhr) bei der AS Rom gefordert, Milan empfängt wenige Stunden zuvor um 18 Uhr Genua 1893.

Milik trifft mit erstem Kontakt: Juve schockt Lazio und steht im Coppa-Finale

Lazio Rom war im Rückspiel des Coppa-Halbfinals gegen Rekordsieger Juventus drauf und dran, das 0:2 aus dem ersten Vergleich wettzumachen und selbst ins Endspiel einzuziehen. Doch dann wechselte Turins Trainer goldrichtig ein.

Der Retter in großer Juve-Not: Arkadiusz Milik (re.) hat Lazio die kalte Dusche verpasst und das Finale gebucht1.

Der Retter in großer Juve-Not: Arkadiusz Milik (re.) hat Lazio die kalte Dusche verpasst und das Finale gebucht1.

IMAGO/Antonio Balasco

Das 2:0 aus dem Hinspiel in diesem Coppa-Italia-Halbfinale hatte komfortabel geklungen – zu komfortabel? Klar war: Schon früh im Rückspiel im römischen Olympiastadion, wo gewohntermaßen auch das Endspiel steigen wird, war die Hälfte des Vorsprung aufgebraucht. Die eigentlich stabile Juventus-Defensive nämlich hatte nach einer scharfen Felipe-Anderson-Ecke von der linken Seite Stürmer Castellanos nicht gut genug stören können. Der für den leicht angeschlagen nur auf der Bank sitzenden Immobile gestartete Angreifer nickte die Kugel in dieser 12. Spielminute stark rechts oben in den Winkel. Turins Keeper Perin konnte nichts dagegen ausrichten.

Und damit war eben direkt Spannung im Kessel – garniert von lautstark das Team pushenden Laziali auf den Rängen, die in Minute 44 den Torschrei für das 2:0 auf den Lippen hatten. Doch ausgerechnet 1:0-Schütze Castellanos versagten hier frei vor Perin die Nerven, seinen etwas zu ungenauen Flachschussversuch partierte der Schlussmann der Alten Dame bärenstark zur Seite.

Vlahovic lässt den Ausgleich liegen

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Insgesamt ging die Pausenführung für die plötzlich doch wieder auf einen Finaleinzug hoffenden Biancocelesti auch in Ordnung, das schon seit Wochen unter dem neuen Trainer Igor Tudor positiv weiterentwickelte Team (in der Serie A wieder mitten im Geschäft um ein internationales Ticket) war spielerisch den Tick aktiver, passsicherer, ideenreicher.

Chancen fürs von Massimiliano Allegri angeleitete Juve-Team, in dem die beiden Hinspieltorschützen Vlahovic und Chiesa wieder gemeinsam vorn starteten, gab es aber auch. So hatte Cambiaso zunächst via Flachschuss das 1:0 für seine Farben liegengelassen (8.), ehe Vlahovic mit einer Direktabnahme aus der Nahdistanz an Roms Torwächter Mandas verzweifelte (23.) und später Bremer drüber köpfte (32.).

Allegri und Milik haben den richtigen Riecher

Am Gesamteindruck, dass die Mannen aus der “Ewigen Stadt” schlicht besser drin waren an diesem Pokalabend, änderte sich auch zu Beginn der zweiten 45 Minuten nichts. Vielmehr machte hier Torjäger Castellanos seinen Fehler kurz vor dem Seitenwechsel wett, indem er nun eiskalt blieb: Nach schnellem Aufbau über Felipe Anderson und Luis Alberto war der Immobile-Vertreter frei durch, kochte robust noch Bremer ab und schloss souverän links unten zum 2:0 ab – damit war in der Gesamtrechnung ausgeglichen worden (48.).

Fortan fand die Turiner Defensivabteilung jedoch ihre Stärke wieder und ließ im Grunde gar nichts mehr anbrennen. Und weil auf der Gegenseite Vlahovic die nächsten großen Chancen auf den aus Juve-Sicht wichtigen Anschluss liegenließ (56. und 57.), tat sich der Eindruck auf, die Verlängerung würde die logische Folge sein zwischen diesen beiden Teams. Zumal sich die Mannschaften mehr und mehr egalisierten und etliche Wechsel den Spielfluss hemmten.

Valentin Castellanos

Zu früh gefreut: Lazio-Doppelpacker Valentin Castellanos war mit seinen Mannen am Ende geschlagen.
IMAGO/ZUMA Press

Allerdings sollte Alte-Dame-Coach Max Allegri mit einem dieser personellen Wechsel goldrichtig liegen – und zwar mit der Hereinnahme von Ex-Bundesliga-Akteur Milik (Augsburg und Leverkusen). Der zuletzt längere Zeit mit Adduktorenbeschwerden fehlende Stürmer nämlich war in der Schlussphase der regulären Spielzeit gekommen (83.) und sollte nur kurz darauf mit seinem ersten Ballkontakt (!) das Finalticket für seine Farben lösen. Nach zu langer Flanke des umtriebigen Kostic passte der ebenfalls gebrachte Weah rechts im Strafraum der Römer auf und die Kugel im Anschluss eher unfreiwillig genau in die Mitte zum einschussbereiten Milik, der humorlos vollstreckte (84.).

Damit war den Biancocelesti vor heimischer Kulisse die eiskalte Dusche verpasst worden, von der sie sich auch mit ihrem Joker Immobile nicht mehr erholten – und Juve konnte wenige Minuten später über das längere Zeit gefährdete und letztlich doch erreichte Coppa-Finale jubeln. Dort kommt es für die Bianconeri zum Duell entweder mit Vorjahresfinalist AC Florenz (1:2 gegen Inter) oder Atalanta Bergamo. Hier hatte es im ersten Vergleich ein 1:0 für die Fiorentina gegeben, das zweite Halbfinale steigt am Mittwoch (21 Uhr, LIVE! bei kicker).

Inter krönt sich zum Meister – und könnte noch die 100 Punkte knacken

Der noch amtierende Champions-League-Finalist ist frühzeitig italienischer Meister – und das ausgerechnet im Derby sowie insgesamt vollkommen verdient nach bärenstarken Darbietungen in dieser Serie-A-Spielzeit. Vor allem eine Zahl hat sich bei Inter Mailand im Vergleich zur Vorsaison aber geändert.

Gesichter von Inters Meistermannschaft: Trainer Simone Inzaghi, Yann Sommer, Marcus Thuram und Lautaro Martinez (v. li.).

Gesichter von Inters Meistermannschaft: Trainer Simone Inzaghi, Yann Sommer, Marcus Thuram und Lautaro Martinez (v. li.).

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Es ist bitter für Inter Mailand, dass die Nerazzurri auf der ganz großen Bühne in diesem Frühjahr gar nicht stattgefunden haben – obwohl sie womöglich noch stärker sind als im Vorjahr, als es bis ins Finale der Champions League gegangen war (0:1 gegen Manchester City). In dieser Saison war bereits im CL-Achtelfinale Schluss, dramatisch im Elfmeterschießen gegen Atletico Madrid.

In der Serie A aber marschierte die top-besetzte Mannschaft von Simone Inzaghi so souverän vorneweg wie Bayer 04 Leverkusen in der Bundesliga. Wie die Werkself stehen die Mailänder nun, fünf Spieltage vor Schluss, als Meister fest – zum 20. Mal in der stolzen Vereinsgeschichte. Und wie passend finalisiert durch den 2:1-Erfolg über Stadtrivale Milan (den Meister 2022) im Derby della Madonnina an diesem 33. Spieltag.

Das Bayern-Duo rührt Beton an

Der große Leistungsträger in dieser Saison war dabei einmal mehr Kapitän Lautaro Martinez. Der Weltmeister führt die Torschützenliste mit Abstand an, schlug in bisher 29 Einsätzen 23-mal zu. Sein Nebenmann, der ehemalige Gladbacher Marcus Thuram, traf immerhin zwölfmal in 31 Partien (elf Vorlagen).

Noch weitere Ex-Bundesliga-Profis haben sich bei den Nerazzurri schnell zu Stützen entwickelt – etwa der von Inzaghi etwas zurückbeorderte geniale Spielgestalter Hakan Calhanoglu. Yann Sommer und Benjamin Pavard, jeweils vom FC Bayern gekommen, wurden nach kurzer Anlaufzeit vor allem für ihre fußballerischen Fähigkeiten (Sommer) beziehungsweise Eleganz und den “Flair eines Champions” (Pavard) gelobt. Letzteres schrieb die italienische Zeitung Tuttosport.

Sommer und Pavard sind mit dafür verantwortlich, dass sich die Zahl der Gegentore im Vergleich zur Vorsaison ungefähr halbiert hat. 2022/23 musste Inter noch 42 Liga-Treffer hinnehmen, 2023/24 sind es bislang lediglich 18. Ein famoser Wert. Und das, während der neue Champion mit 79 Toren zugleich auch die beste Offensive der Serie A stellt. Kurzum: absolute Inter-Dominanz in allen Bereichen.

Knackt Inter die 100-Punkte-Marke?

Mit erst einer Serie-A-Niederlage 2023/24 und schon 86 Punkten nach 33 Spielen dürften die schwarz-blauen Mailänder die 91 Zähler aus der Meister-Saison 2020/21 unter Antonio Conte überbieten. Der italienische Allzeit-Rekord aus der Saison 2013/14, als Conte mit Juventus Turin (seit 2020 ohne Scudetto) 102 Punkte erreichte, ist allerdings nicht mehr zu erreichen. Möglich sind maximal die Hausnummer 101.

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So endet in Italien die zweite Saison hintereinander mit einer konkurrenzlos überlegenen Mannschaft, mit Langeweile an der Tabellenspitze. Wenigstens hört sie ein Jahr nach der Dominanz der SSC Neapel unter dem mittlerweile als Nationaltrainer fungierenden Luciano Spalletti (am Ende 16 Punkte Vorsprung) auf einen anderen Namen, der aktuell sogar 17 Punkte (!) über dem Rest thront. Der Name lautet Inter Mailand.

Favoritenschreck schlägt erneut zu: Cagliari ärgert auch Juve

Cagliari Calcio erwies sich am Freitagabend einmal mehr als Favoritenschreck. Zum Sieg reichte es gegen Juventus trotz einer zwischenzeitlichen 2:0-Führung aber nicht.

Andrea Cambiaso (li.) und Juventus Turin mussten sich in Cagliari mit einem Remis begnügen.

Andrea Cambiaso (li.) und Juventus Turin mussten sich in Cagliari mit einem Remis begnügen.

IMAGO/ABACAPRESS

Cagliari Calcio erwies sich in den vergangenen Wochen als Favoritenschreck. So bezwang der Aufsteiger vor zwei Wochen Atalanta und trotzte Spitzenreiter Inter am vergangenen Sonntag ein Remis ab. Die Sinne von Juventus Turin waren dennoch nicht wirklich geschärft. Die Alte Dame zeigte sich immer wieder fehleranfällig im Offensivspiel und ermöglichte den Hausherren damit Gegenstöße.

Die erste große Chance entstand aber nicht aus einem Konter, sondern aus einem Standard: Nach Dossenas Kopfball-Vorlage traf Zito den Ball nicht vernünftig (27.). Die Szene schaute sich anschließend auch Schiedsrichter Marco Piccinini nach Hinweis vom VAR nochmals selbst am Monitor an und zeigte dann richtigerweise auf den Punkt. Bremer hatte Dossenas Kopfball mit ausgestrecktem Arm abgefälscht. Gaetano ließ sich die Möglichkeit nicht nehmen und traf links unten ins Eck – Szczesny sprang in die anderen Ecke (30.).

Szczesnys Dé­jà-vu

Nachdem Zitos Volleyschuss vorbeigerauscht war (33.), ereignete sich sechs Minuten später eine Kopie des Tores – diesmal nur mit einem anderen Schützen: Yerry Mina verwandelte den von Szczesny an Zito verursachten Strafstoß sicher (36.). Da Vlahovics Tor kurz vor der Pause wegen einer knappen Abseitsposition von Vorbereiter Chiesa zurückgenommen wurde (43.), ging es mit dem 2:0 in die Kabine.

Serie A, 33. Spieltag

Nach dem Wiederanpfiff änderte sich das Spielgeschehen. Juve übte mehr Druck aus. Dennoch benötigte die Alte Dame eine Standardsituation für den Anschlusstreffer. Vlahovics Freistoß aus halblinker Position flog durch einen Spalt in der Mauer ins Netz (61.). Anschließend verteidigten die Gastgeber die Führung weiterhin aufopferungsvoll.

Yilidz verpasst sogar noch den Siegtreffer

Turin lief die Zeit davon, es drohte die fünfte Rückrundenniederlage. Diese konnte die Allegri-Elf aber noch abwenden – auch, wenn das Zustandekommen glücklich war: Dossena bugsierte eine Yildiz-Flanke mit dem Schienbein ins eigene Netz (87.). Beinahe hätten die Gäste durch Yildiz das Spiel noch komplett auf den Kopf gestellt. Der Youngster traf die Kugel aber nicht (90.+5), sodass es letztlich beim 2:2 blieb.

Für die Turiner geht es am Dienstag mit dem Halbfinal-Rückspiel in der Coppa Italia bei Lazio weiter (21 Uhr). Cagliari ist erst nächste Woche in der Liga wieder gefordert. Der Aufsteiger gastiert am Sonntag in Genua.

Zahltag: Juventus muss Cristiano Ronaldo fast zehn Millionen Euro überweisen

Ende 2022 war Cristiano Ronaldo gegen seinen ehemaligen Arbeitgeber Juventus vorgegangen – und forderte rund 20 Millionen Euro. Nun gab es das Urteil via Schlichtung: Juve muss in der Tat zahlen, aber nicht ganz so viel.

Hat zwischen 2018 und 2021 für Juventus gespielt - und erhält nun noch ausstehendes Gehalt: Cristiano Ronaldo.

Hat zwischen 2018 und 2021 für Juventus gespielt – und erhält nun noch ausstehendes Gehalt: Cristiano Ronaldo.

imago images/NurPhoto

Bilanzfälschung, Aktienmanipulation, geheime Schwarzgeld-Absprachen mit Spielern: Juventus Turin hatte vor einiger Zeit – ab Ende 2022 – mit einer Menge an Vorwürfen zu kämpfen, die in letzter Instanz auch zu drastischen Strafen geführt hatten.

So waren Italiens Rekordmeister (36 Titel) Ende Mai 2023 etwa zehn Serie-A-Punkte aberkannt worden, obendrein hatte es eine Geldstrafe gegeben – und auch einen Deal mit der UEFA, der zu einem einjährigen Ausschluss aus allen europäischen Wettbewerben mitsamt 20-Millionen-Euro-Strafbetrag geführt hatte.

Doch nicht nur das: Bereits Ende 2022 war ans Tageslicht gekommen, dass der zwischen 2018 und 2021 für die Bianconeri aktive Cristiano Ronaldo (39, inzwischen bei Al-Nassr in Saudi-Arabien aktiv) ausstehendes Gehalt eingeklagt hatte – es ging offenbar um über 19 Millionen Euro.

Trotz Zustimmung: CR7 erhält zurückbehaltenes Gehalt

Hintergrund: Die damaligen Juve-Bosse sollen während der COVID-19-Pandemie Schwarzgeld ausbezahlt beziehungsweise zugesichert haben. Die Beschuldigten hätten demzufolge 23 Profis, die einem coronabedingten Gehaltsverzicht in Höhe von 90 Millionen Euro zugestimmt hatten – auch CR7 hatte seine Bereitschaft erklärt -, einen Teil ihres Salärs doch gewährt. Und das schwarz, also an den Steuern vorbei und ohne Sozialabgaben.

Die Rede war vier Monatsgehältern, drei sollen eben schwarz und damit also auch unbilanziert bezahlt worden sein.

Im Falle von CR7 soll das Ganze folgenden Hintergrund gehabt haben: Der von ihm geforderte Zahlungsbetrag sei jener Lohn, der während der Pandemie zwischen beiden Parteien vereinbart worden sein soll. Der Klub hatte erklärt, dass er das Geld bereits ausgezahlt habe. Der Spieler, der während seiner Zeit bei der Alten Dame über 30 Millionen Euro netto pro Saison verdient hatte, behauptete damals laut der “Gazzetta dello Sport” jedoch, nie eine Überweisung bekommen zu haben.

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Nun sprach Justitia – und die fällte ihr Urteil zugunsten von Cristiano Ronaldo. Die Turiner müssen fast zehn Millionen Euro (9,7) zahlen, das hat ein Schiedsgericht am Mittwoch entschieden. Bei der Schlichtungsangelegenheit geht es um eben jene Gehaltszahlungen, die während der Corona-Pandemie in der Saison 2020/2021 aufgeschoben worden waren. Dass der mittlerweile 39-Jährige damals dem Gehaltsverzicht selbst zugestimmt hatte, veranlasste das Gericht dazu, eben nicht die volle von ihm geforderte Summe auszusprechen.

Am Ende war es quasi ein salomonisches Urteil, da das Gericht sowohl dem Spieler als auch dem Klub in Teilen recht gab – und Turin muss unter dem Strich rund die Hälfte des eingeforderten Betrags zahlen.

Die neue Champions League: Diese Teams wären nach jetzigem Stand dabei

2024/25 findet erstmals eine Champions-League-Saison mit 36 Mannschaften statt. Wer wäre nach jetzigem Zwischenstand dabei?

Borussia Dortmund, Aston Villa und der VfB Stuttgart sind derzeit auf Champions-League-Kurs.

Borussia Dortmund, Aston Villa und der VfB Stuttgart sind derzeit auf Champions-League-Kurs.

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Eine Liga statt acht Gruppen, acht statt drei unterschiedliche Gegner für alle: Die Vorrunde in der Champions League ändert sich zur Saison 2024/25 gründlich. Nach der großen Reform dürfen erstmals gleich 36 Klubs teilnehmen, vier mehr als bislang. Die zusätzlichen Plätze gehen an den Tabellendritten der französischen Ligue 1, via Qualifikation an einen Meister aus einer kleineren Liga und an die beiden Verbände, die in der vorangegangenen Saison im Europapokal am besten abschnitten.

Letzteres bedeutet, dass auch der Bundesliga derzeit ein fünfter Champions-League-Platz winkt, der an den Tabellenfünften gehen würde. Allerdings ist die Premier League drauf und dran, das deutsche Oberhaus im Kampf um die beiden Extra-Tickets zu überholen. Die Serie A ist dabei gerade in der Pole Position.

Die Europapokal-Reform:

Insgesamt qualifizieren sich 25 der 36 Mannschaften über ihre Liga-Platzierung, dazu kommen die beiden amtierenden Sieger von Champions und Europa League, die beiden besagten Extra-Tickets sowie sieben Klubs aus der Qualifikation. Damit sind nach jetzigem Stand qualifiziert:

England (4 fixe Teilnehmer): FC Arsenal, FC Liverpool, Manchester City, Aston Villa

Spanien (4): Real Madrid, FC Barcelona, FC Girona, Atletico Madrid

Deutschland (4): Bayer Leverkusen, FC Bayern, VfB Stuttgart, RB Leipzig

Italien (4): Inter Mailand, AC Mailand, Juventus Turin, FC Bologna

Frankreich (3): Paris Saint-Germain, Stade Brest, AS Monaco

Niederlande (2): PSV Eindhoven, Feyenoord Rotterdam

Portugal (1): Sporting Lissabon

Belgien (1): RSC Anderlecht

Schottland (1): Celtic Glasgow

Österreich (1): RB Salzburg

Extra-Tickets für Abschneiden in der Vorsaison (2): Borussia Dortmund (Bundesliga-Fünfter), AS Rom (Serie-A-Fünfter)

Sollte der amtierende Champions-League-Sieger schon über die Liga qualifiziert sein – was angesichts der Viertelfinalteilnehmer und ihrer Liga-Platzierungen derzeit der Fall wäre -, erhält der Meister mit dem besten UEFA-Koeffizienten aus der Champions-League-Qualifikation ein Direkt-Ticket. Das ist nach jetzigem Stand Schachtar Donezk.

Sollte der amtierende Europa-League-Sieger schon über die Liga qualifiziert sein, rückt ebenfalls eine Mannschaft nach, die sonst in die Qualifikation gemusst hätte, und zwar jene mit dem besten individuellen UEFA-Koeffizienten – egal, ob Meister oder nicht. Das wäre aktuell Benfica Lissabon.

Vlahovic an den Pfosten, Zapata im Glück: Remis im Turin-Derby

Das Turiner Derby hat am Samstagabend keinen Sieger gefunden. Der FC Turin und Juventus trennten sich am Ende 0:0, da ein Tor der Gastgeber nicht zählte und Vlahovic nur den Pfosten traf.

Duvan Zapata (re.) hatte Glück, dass er nicht Rot sah.

Duvan Zapata (re.) hatte Glück, dass er nicht Rot sah.

IMAGO/Marco Canoniero

Juventus riss in diesem Derby direkt das Heft des Handelns an sich. Die Alte Dame hatte mehr Ballbesitz – und verbuchte die erste XXL-Chance: Chiesas perfekte Flanke von der rechten Seite landete bei Vlahovic, der die Kugel an den linken Pfosten donnerte (7.).

Glück für Zapata – Vlahovic scheitert erneut

Vom FC Turin war erst einmal nicht viel zu sehen, und dann hatten die Hausherren Glück, dass sie mit zehn Mann weiterspielen durften. Abseits des Balles schlug Zapata seinem Gegenspieler Gatti in die Brust-/Magengegend, der Defensivmann krümmte sich vor Schmerzen (18.). Für Schiedsrichter Fabio Maresca und den VAR offenbar zu wenig für einen Platzverweis – da hatte der Angreifer, der andeutete, er hatte seinen Gegenspieler versehentlich in der Drehung getroffen, Glück.

Etwas hitzig ging es danach auf dem Rasen weiter. Es war ein Derby, das in der ersten Halbzeit nicht viele Chancen zu bieten hatte. Am gefährlichsten wurde Vlahovic, der aus kurzer Distanz an Torino-Schlussmann Milinkovic-Savic scheiterte und auch die zweite gute Gelegenheit ausließ (31.). Somit ging es einige Minuten später torlos in die Kabinen.

Tor der Hausherren zählt nicht

Die “Granata” kamen mit einem echten Ausrufezeichen aus der Kabine, denn Zapata traf zur vermeintlichen Führung (46.). Aber vorher gab es ein Foul von Bellanova an Kostic, somit zählte der Treffer nicht. Doch Torino war nun etwas aktiver und allgemein besser im Spiel, was sich auch an Salababrias guter Kopfballchance zeigte, Szczesny war auf dem Posten (60.).

Ansonsten war in diesem intensiven und umkämpften Derby, das immer wieder kleinere Unterbrechungen zu bieten hatte, in Sachen Torchancen wenig los. Einen Aufreger gab es aber kurz vor dem Ende noch, Lazaro köpfte freistehend aus fünf Metern drüber und ließ die Siegchancen liegen (90.+4). Somit endete das Derby torlos.

Und wie geht es weiter? Während Juventus bereits am Freitag in Cagliari (20.45 Uhr) gastiert, ist Torino erst nächste Woche Sonntag wieder im Einsatz: I Granata empfängt Frosinone (15 Uhr).

Gatti “besiegt” den VAR: Juventus schlägt Florenz

Serie A – Highlights by DAZN 07.04.2024

Gatti “besiegt” den VAR: Juventus schlägt Florenz

5:31Juventus hat den zweiten Pflichtspielsieg in Folge eingefahren und sich damit wieder stabilisiert. Beim wichtigen 1:0-Erfolg über Florenz hatte zunächst der VAR das Sagen, ehe Federico Gatti traf und Wojciech Szczesny rettete.

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