Ohne internationalen Wettkampf (UEFA-Ausschluss von der Conference League) tritt Juve 2023/24 an – und kann sich somit verstärkt auf die Serie A konzentrieren. Bislang sieht das auch recht gut aus: Denn die Alte Dame steht nach dem verdienten 2:0 in Empoli auf Rang 3 der Tabelle und hat das dieses Mal Danilo und Chiesa zu verdanken.

Ich war’s: Juve-Kapitän Danilo hat seine Farben in Empoli aus dem Getümmel in Führung gebracht.
IMAGO/Giuseppe Maffia
Mit dem Ex-Schalker McKennie, der eigentlich zwischenzeitlich aus dem Kader gestrichen war und wechseln sollte, erstmals in der Startelf ging Juventus die bestens bekannte Auswärtsaufgabe beim FC Empoli an. Erinnerungsstütze: Zwei von vier der vorangegangenen Duelle mit der Alten Dame hatte der Außenseiter zuvor für sich entschieden – jüngst das klare 4:1 im Mai.
An diesem Sonntagabend zum Abschluss des 3. Serie-A-Spieltags konnten die Toskaner den Turinern aber kaum das Wasser reichen. In ein paar Phasen traute sich das Team um Stürmer Caputo zwar etwas, die Abwehr der Bianconeri um Gatti, Bremer und Danilo ließen aber mal rein gar nichts anbrennen.
Und auf dem Weg nach vorn lief vieles über Rabiot und die Außenbahnspieler Kostic sowie McKennie, die das Sturmduo Vlahovic/Chiesa suchten. Der serbische Stürmer prüfte auch gleich mal Berisha (7. Minute), ehe Danilo aus nächster Nähe vollstreckte – hier aber zu recht auf Offensivfoul entschieden wurde (10.). In der 24. Minute traf der Kapitän dann erneut – und dieses Mal zählte es auf kuriose Weise: Denn nach einer Kostic-Ecke kamen hier gleich alle drei Innenverteidiger zum Zug, sie alle stocherten nämlich. Erst Bremer, dann Gatti, dann Danilo, der zum Abschluss kam und zentral aus dem Getümmel heraus versenkte. Schlussmann Berisha hatte keine Abwehrmöglichkeit mehr.
Nach Danilo-Führungstor: Vlahovic lässt Elfmeter liegen
Serie A, 3. Spieltag
Bis zur Pause vergolden konnten die Juve-Spieler diese knappe Führung aber nicht, obwohl es Möglichkeiten gab: McKennie vergab die Chance aufs 2:0 ebenso (31.) wie allen voran Vlahovic, der nach einem zweifelhaften Elfmeterpfiff (“Foul” von Maleh an Gatti) vom Punkt antrat und vergab. FCE-Keeper Berisha hatte die Ecke geahnt und den Ball festgemacht (39.).
Nach dem Seitenwechsel dasselbe Bild: Die Gäste aus dem Piemont waren griffiger, wirkten eingespielter, hatten mehr Aktionen. Allen voran Chiesa hätte recht zeitig den Deckel draufmachen können, verzog aber (59.). Der schöne Volleytreffer vom eingewechselten Pogba zählte derweil nicht, weil Vlahovic in der Entstehung knapp im Abseits gestanden hatte (66.).
Chiesa gibt nicht auf
So lebte die Hoffnung auf einen überraschenden Punktgewinn der Toskaner bis in die Schlussphase. Doch sie sollte sich nicht erfüllen. Einerseits, weil der FCE abgesehen von einem Caputo-Schuss (64.) weiterhin nicht gefährlich vor Torwart Perin in Erscheinung trat. Und zweitens, weil es in der 82. Minute dann doch 2:0 heißen sollte: Danilo schickte Chiesa von der Mittellinie auf die Reise. Der italienische Nationalangreifer umkurvte den herauskommenden Keeper Berisha, wurde klar gefoult, strauchelte, fiel hin, berappelte sich aber direkt wieder, hechelte dem Ball hinterher und schob aus spitzem Winkel zur Vorentscheidung ein. Das Gute aus Berishas Sicht hier trotz 0:2-Rückstand für sich und sein Team: Die fällige Rote Karte wegen Notbremse blieb so stecken.
Dass es am Ende nicht noch deutlicher wurde, hatte derweil mit den Juve-Jokern Milik (90.+1, Kopfball an die Latte) und Kean (90.+5, Flachschuss an den Pfosten) zu tun. Aber auch so war der Abend aus Turiner Sicht ein erfolgreicher – erst recht, weil es sich der Rekordmeister mit sieben Punkten aus drei Spielen auf Platz 3 hinter den beiden starken Mailänder Klubs (jeweils neun) einrichtete. Empoli dagegen verlor auch die dritte Partie dieser noch jungen Serie-A-Saison und blieb als einziges Team bei null Zählern stehen.