Category: Lazio Rom
Hummels mittendrin: Rudelbildung und Rot im Derby della Capitale
Match-Clip Serie A 05.01.2025
Hummels mittendrin: Rudelbildung und Rot im Derby della Capitale
2:00Im Derby della Capital ist bekanntlich immer Feuer drin. Dieses Mal im Mittelpunkt: Mats Hummels und Valentin Castellanos. Während der Lazio-Stürmer mit Rot vom Platz flog, kam Hummels ohne Karte davon.
Traumtor Pellegrini und Svilar: Roma gewinnt Derby della Capitale
Das 163. Serie-A-Stadtduell zwischen der Roma und Lazio ging am Sonntagabend an die Giallorossi. Die Mannschaft um Hummels, der spät noch eine Rote Karte herausholte, kam zunächst besser rein und konnte sich auch auf Keeper Svilar verlassen.
Roma-Torschützen unter sich: Lorenzo Pellegrini und Alexis Saelemaekers.
IMAGO/Gribaudi/ImagePhoto
Über ihn gesprochen wurde zuletzt, als der endlich als Stammspieler zum Einsatz kommende Hummels seinen Kapitän Pellegrini rückblickend als helfende Hand (“Er war für mich da”) während seiner dunklen Zeit in der italienischen Hauptstadt gelobt hatte.
Seit dem 0:1 gegen das stark gestartete Napoli am 24. November 2024 war der italienische Nationalspieler allerdings kein Teil der Roma-Startelf mehr. Bis zu diesem Sonntagabend, als es den 28-jährigen Mittelfeldmann in die erste Elf spülte – ausgerechnet beim 163. Serie-A-Derby, das erstmals seit sechs Jahren wieder zur späten Abendstunde angesetzt war, gegen Erzrivale Lazio.
Pellegrini traumhaft, Saelemaekers beim zweiten Versuch
Eine Maßnahme von Coach Claudio Ranieri, die direkt Früchte trug. Denn bereits in der 10. Minute stellte Pellegrini mit einem Traumtor auf 1:0, das das altehrwürdige Stadio Olimpico direkt zum Kochen brachte. Nach tollem Aufbau über Dybala und Vorlagengeber Saelemaekers landete der Ball im Zentrum beim Kapitän, der sauber annahm, einmal antäuschte und dann rechts oben in den Winkel abzog. Unhaltbar für Schlussmann Provedel.
Mehr zur Serie A
Doch damit nicht genug: Denn nur acht Minuten später stellten die “Hausherren” bereits verdientermaßen auf 2:0. Dieses Mal war Dybala nach Abschlag von Svilar sowie Ablage von Dovbyk der Assistgeber für Saelemaekers, der mit seinem Flachschuss zunächst an Provedel scheiterte. Den Abpraller erwischte der schnelle Dribbler aber auch und vollendete eiskalt (18.).
Warum die 2:0-Führung in Ordnung ging? Weil sich zwischendurch auch mal der aufgerückte Hummels abschlussfreudig gezeigt hatte (14.) und die Roma-Abwehr insgsamt sehr sicher stand. Lediglich Dele-Bashiru mischte die Hintermannschaft mal ordentlich auf bei einem Solo, verfehlte sein Ziel allerdings (22.). Ansonsten fiel den Biancocelesti offensiv kaum etwas ein trotz Ballbesitz en masse. Es fehlte an Ideenreichtum.
Svilar rettet, Kopfstoß gegen Hummels
Gewann sein erstes Derby della Capitale: Weltmeister Mats Hummels.
IMAGO/Goal Sports Images
Diesen legten die Himmelblauen dafür im zweiten Abschnitt an den Tag – und drückten den Rivalen minutenlang tief hinten rein. Gleich mehrmals lag hier auch das 1:2 in der Luft. Doch bei Castellanos’ Abschluss aus spitzem Winkel (47.), beim Versuch von Ex-Herthaner Guendouzi (50.) und erneut gegen Castellanos (69.) schwang sich AS-Schlussmann Svilar zum Retter auf.
Obendrein – nachdem zunächst Lazio-Keeper Provedel das 0:3 durch Pellegrini stark verhindert hatte (58.) – setzte Joker Tchaouna eine kuriose Bogenlampe aus nächster Nähe nur auf die Latte (59.). Der Eindruck täuschte nicht: Dieser Derby-Abend war aus Sicht der Biancocelesti verhext, das zeigte sich auch bei einigen wichtigen Blocks der Weltmeister Hummels und Paredes sowie von Ex-Frankfurter Ndicka (75.). Nuno Tavares verfehlte sein Ziel ebenfalls trotz starkem Antritt (79.).
Und so ging ein zwischenzeitlich auch immer wieder hitziges Derby della Capitale an die Giallorossi, bei denen Hummels spät noch Gegenspieler Castellanos anging und von diesem einen leichten Tritt sowie Kopfstoß verpasst bekam (90.+3). Die Folge: eine finale große Rudelbildung samt Roter Karte für den Lazio-Profi (90+5). Viel wichtiger aus Roma-Sicht aber: die ergatterten drei Punkte zum Start in dieses Jahr, die mächtig Selbstvertrauen verleihen dürften.
Traumtor Pellegrini und Svilar: Roma gewinnt Derby della Capitale
Das 163. Serie-A-Stadtduell zwischen der Roma und Lazio ging am Sonntagabend an die Giallorossi. Die Mannschaft um Hummels, der spät noch eine Rote Karte herausholte, kam zunächst besser rein und konnte sich auch auf Keeper Svilar verlassen.
Roma-Torschützen unter sich: Lorenzo Pellegrini und Alexis Saelemaekers.
IMAGO/Gribaudi/ImagePhoto
Über ihn gesprochen wurde zuletzt, als der endlich als Stammspieler zum Einsatz kommende Hummels seinen Kapitän Pellegrini rückblickend als helfende Hand (“Er war für mich da”) während seiner dunklen Zeit in der italienischen Hauptstadt gelobt hatte.
Seit dem 0:1 gegen das stark gestartete Napoli am 24. November 2024 war der italienische Nationalspieler allerdings kein Teil der Roma-Startelf mehr. Bis zu diesem Sonntagabend, als es den 28-jährigen Mittelfeldmann in die erste Elf spülte – ausgerechnet beim 163. Serie-A-Derby, das erstmals seit sechs Jahren wieder zur späten Abendstunde angesetzt war, gegen Erzrivale Lazio.
Pellegrini traumhaft, Saelemaekers beim zweiten Versuch
Eine Maßnahme von Coach Claudio Ranieri, die direkt Früchte trug. Denn bereits in der 10. Minute stellte Pellegrini mit einem Traumtor auf 1:0, das das altehrwürdige Stadio Olimpico direkt zum Kochen brachte. Nach tollem Aufbau über Dybala und Vorlagengeber Saelemaekers landete der Ball im Zentrum beim Kapitän, der sauber annahm, einmal antäuschte und dann rechts oben in den Winkel abzog. Unhaltbar für Schlussmann Provedel.
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Doch damit nicht genug: Denn nur acht Minuten später stellten die “Hausherren” bereits verdientermaßen auf 2:0. Dieses Mal war Dybala nach Abschlag von Svilar sowie Ablage von Dovbyk der Assistgeber für Saelemaekers, der mit seinem Flachschuss zunächst an Provedel scheiterte. Den Abpraller erwischte der schnelle Dribbler aber auch und vollendete eiskalt (18.).
Warum die 2:0-Führung in Ordnung ging? Weil sich zwischendurch auch mal der aufgerückte Hummels abschlussfreudig gezeigt hatte (14.) und die Roma-Abwehr insgsamt sehr sicher stand. Lediglich Dele-Bashiru mischte die Hintermannschaft mal ordentlich auf bei einem Solo, verfehlte sein Ziel allerdings (22.). Ansonsten fiel den Biancocelesti offensiv kaum etwas ein trotz Ballbesitz en masse. Es fehlte an Ideenreichtum.
Svilar rettet, Kopfstoß gegen Hummels
Gewann sein erstes Derby della Capitale: Weltmeister Mats Hummels.
IMAGO/Goal Sports Images
Diesen legten die Himmelblauen dafür im zweiten Abschnitt an den Tag – und drückten den Rivalen minutenlang tief hinten rein. Gleich mehrmals lag hier auch das 1:2 in der Luft. Doch bei Castellanos’ Abschluss aus spitzem Winkel (47.), beim Versuch von Ex-Herthaner Guendouzi (50.) und erneut gegen Castellanos (69.) schwang sich AS-Schlussmann Svilar zum Retter auf.
Obendrein – nachdem zunächst Lazio-Keeper Provedel das 0:3 durch Pellegrini stark verhindert hatte (58.) – setzte Joker Tchaouna eine kuriose Bogenlampe aus nächster Nähe nur auf die Latte (59.). Der Eindruck täuschte nicht: Dieser Derby-Abend war aus Sicht der Biancocelesti verhext, das zeigte sich auch bei einigen wichtigen Blocks der Weltmeister Hummels und Paredes sowie von Ex-Frankfurter Ndicka (75.). Nuno Tavares verfehlte sein Ziel ebenfalls trotz starkem Antritt (79.).
Und so ging ein zwischenzeitlich auch immer wieder hitziges Derby della Capitale an die Giallorossi, bei denen Hummels spät noch Gegenspieler Castellanos anging und von diesem einen leichten Tritt sowie Kopfstoß verpasst bekam (90.+3). Die Folge: eine finale große Rudelbildung samt Roter Karte für den Lazio-Profi (90+5). Viel wichtiger aus Roma-Sicht aber: die ergatterten drei Punkte zum Start in dieses Jahr, die mächtig Selbstvertrauen verleihen dürften.
Trotz Ende der Siegesserie: Bergamo erobert Tabellenführung bei Lazio zurück
Dank eines späten Joker-Treffers hat Atalanta Bergamo vorübergehend die Tabellenführung von Inter Mailand zurückerobert. Nach elf Ligasiegen in Serie blieb Lea Dea derweil erstmals ohne Dreier.
Überzeugten als Joker: Nicolo Zaniolo und 1:1-Torschütze Marco Brescianini (re.).
IMAGO/Insidefoto
Obwohl Lazio jüngst mit einem einem 2:1 in Lecce auf die deftige 0:6-Klatsche gegen Inter Mailand reagiert hatte, entschied sich Coach Marco Baroni im Topspiel für drei Wechsel. Marusic, Tchaouna und Dele-Bashiru ersetzten den verletzten Lazarri sowie Isaksen und Dia (beide Bank).
Da Inter zuvor mit einem 3:0 in Cagliari die Tabellenführung zumindest vorübergehend übernommen hatte, gingen die formstarken Gäste mit der Zielsetzung in die Partie, Platz 1 zurückzuerobern. Atalanta-Trainer Gian Piero Gasperini musste nach dem 3:2 gegen Empoli den verletzten Top-Torjäger Retegui ersetzen und setzte Kossounou zudem auf die Bank. Hien und de Roon rückten in die Startelf.
Lazio bestimmt früh das Tempo
Die nominelle Favoritenrolle der Biancocelesti machte sich auf dem Feld vorerst nicht bemerkbar, stattdessen waren es die Hausherren, die immer wieder gefährliche Akzente setzten und generell wacher und zielstrebiger wirkten.
So hatte La Dea etwa Glück, dass sie nach zwölf Minuten nicht in Rückstand geriet, als Castellanos binnen einer Dreifach-Chance zweimal an Carnesecchi scheiterte und Guendouzi anschließend nur den Pfosten traf. Erst in der 21. Minute traten auch die Gäste erstmals nennenswert offensiv in Erscheinung, verfehlten das kurze Eck in Person von Zappacosta allerdings knapp.
Dele-Bashiru bringt Rom in Front
Während sich der erste Durchgang in puncto Ballbesitz und Passquote weitestgehend ausgeglichen gestaltete, behielten die Gastgeber in vielen entscheidenden Zweikämpfen die Oberhand. Auch angesichts dieser Tatsache war die Führung durch Dele-Bashiru letztlich definitiv nicht unverdient. Nach Rovellas halbhohem Steckpass wuchtete der 23-Jährige die Kugel aus rund 15 Metern in die Maschen (27.).
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In den Schlussminuten vor der Pause bestimmten die Biancocelesti zwar weiterhin das Geschehen, dennoch waren die Römer schließlich für die letzte Torchance verantwortlich. Djimisti verpasste eine verlängerte Flanke am zweiten Pfosten um wenige Zentimeter (45.+2).
Cuadrado bringt Schwung als Joker
Während die Anfangsphase nach dem Wiederanpfiff noch den Hausherren gehörte, erhöhte Bergamo im weiteren Verlauf zunehmend den Druck. Die Konsequenz daraus waren einige vielversprechende Gelegenheiten – darunter ein Kopfball des eingewechselten Cuadrado (53.) sowie ein Rechtsschuss von Lookman (61.).
Insbesondere Letzterer sollte auch weiterhin für ordentlich Betrieb sorgen, wenngleich ihm der eigene Treffer am Samstagabend verwehrt blieb. In der 75. Minute blockte Pellegrini gleich zweimal in höchster Not auf der Linie gegen Afrikas Fußballer des Jahres.
Uneigennütziger Lookman bereitet den Ausgleich vor
Als die Schlussphase bereits in vollem Gange war, zappelte der Ball dann doch noch in den römischen Maschen. Auf Vorlage des eingewechselten Zaniolos behielt Lookman vor Lazio-Torhüter Provedel die Übersicht und legte uneigennützig auf den mitgelaufenen Brescianini quer, der nur noch einschieben musste (88.). Den Matchwinner hatte Trainer Gasperini erst vier Minuten zuvor von der Bank gebracht.
Das Remis genügte La Dea, um die Tabellenführung vorerst wieder zu übernehmen. Sowohl Inter als auch Neapel, die bis dato beide ein Spiel weniger als die Biancocelesti absolviert haben, könnten ihnen diese allerdings bereits zeitnah streitig machen.
Schon am Donnerstag kommt es für Atalanta indes zum Duell mit den Nerazzurri – im Supercup-Halbfinale (20 Uhr). In der Liga geht es für Bergamo dann bei Udinese Calcio weiter (Samstag, 15 Uhr), Lazio gastiert im Derby bei der Roma (Sonntag, 20.45 Uhr).
Ein Debüt-Tor in der Serie B – und die Fratze des Faschismus
Der italienische Fußball steht vor einem altbekannten Problem mit ungewöhnlicher Note: In der Serie B erzielte der Ur-Enkel des ehemaligen Diktators Benito Mussolini sein erstes Tor – und zahlreiche Fans sorgten anschließend für einen Eklat.
Wem gilt der “Schweigefinger”? Romano Floriani Mussolini.
IMAGO/LaPresse
Romano Floriani Mussolini ist gerade einmal 21 Jahre alt und spielt nur in der zweiten italienischen Liga (Serie B). Nun aber ist er nicht nur in Italien landesweit im Gespräch, sondern auch international ein Thema. Denn sein erstes Tor hat große Wellen geschlagen – wegen der Reaktion der Fans.
Floriani Mussolini ist der Ur-Enkel von Italiens faschistischem Ex-Diktator Benito Mussolini. Seine Profi-Karriere ist bislang eher verhalten verlaufen, er steht zwar bei Lazio Rom unter Vertrag, konnte sich dort aber nicht empfehlen. Aktuell ist der Abwehrspieler an Zweitligist Juve Stabia ausgeliehen. Am Sonntag glückte ihm gegen Cesena der 1:0-Siegtreffer.
Als der Stadionsprecher den Vornamen des Spielers nach dessen Tor immer und immer wieder rief, antworteten zahlreiche Zuschauer mit Mussolini-Sprechchören – und Italiens Fußball, der seit Jahren ein Problem mit faschistischen Fans hat, zeigte damit mal wieder seine hässliche Fratze.
KMD #19 – Bundesliga-Fazit & Philipp Lahm im Interview
Die Bundesliga ist eine Freakshow – und Florian Wirtz zu gut für diese Welt? Gemeinsam mit DAZN-Moderator Jan Platte diskutieren unsere Hosts Mario und Matthias über einen wilden Spieltag, den deutlichen Sieg der Bayern über Leipzig, die Mainzer Lieblinge der Stunde und den erneuten Rückschlag für Hansi Flick in Barcelona.
01:19:16 Stunden
In sozialen Medien verbreitete Videos zeigen gut erkennbar, wie Zuschauer in Scharen den sogenannten römischen Gruß zeigen, während sie lautstark den Namen Mussolini brüllen. Italienischen Medien zufolge hat der italienische Fußballverband (FIGC) am Montag aufgrund der Vorkommnisse eine Untersuchung eingeleitet, auch die Polizei beschäftigt sich mit dem Sachverhalt.
Floriani Musollini will sich auf Sport
Und der Spieler? Der äußerte sich bislang nicht, zeigte sich zuletzt auch eher ambivalent. In seiner Anfangszeit trug er noch Floriani, den Namen seines Vaters, auf seinem Trikot. Inzwischen ist es F. Musollini, der Name seiner Mutter Alessandra.
Die ist Benitos Enkelin, Nichte von Italiens Schauspiel-Ikone Sofia Loren und seit 2022 als Politikerin des rechtsnationalen “Forza Italia” Abgeordnete im europäischen Parlament. Trotzdem möchte sich Romano auf den Sport fokussieren, wie er selbst unlängst in einem Interview mit der Gazzetta dello Sport gesagt hatte.
“Mein Urgroßvater Benito war eine sehr wichtige Figur für Italien, aber wir sind im Jahr 2024, und die Welt hat sich verändert. Es wird immer Vorurteile geben, aber meine Arbeit hat mit meinem Namen nichts zu tun”, sagte er und meinte, dass “die Leute immer reden werden, aber meine Mutter sagt, ich soll es ignorieren. Ich bin für Herausforderungen: Wenn ich denen, die Vorurteile gegen meinen Nachnamen haben, den Mund schließen muss, dann mache ich das.”
Seinen Treffer am Sonntag bejubelte er mit dem Zeigefinger auf dem Mund – ein Schweigesymbol. Die Frage ist: Wer soll schweigen?
Ein Debüt-Tor in der Serie B – und die hässliche Fratze des Faschismus
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Wem gilt der “Schweigefinger”? Romano Floriani Mussolini.
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Als der Stadionsprecher den Vornamen des Spielers nach dessen Tor immer und immer wieder rief, antworteten zahlreiche Zuschauer mit Mussolini-Sprechchören – und Italiens Fußball, der seit Jahren ein Problem mit faschistischen Fans hat, zeigte damit mal wieder seine hässliche Fratze.
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“Mein Urgroßvater Benito war eine sehr wichtige Figur für Italien, aber wir sind im Jahr 2024, und die Welt hat sich verändert. Es wird immer Vorurteile geben, aber meine Arbeit hat mit meinem Namen nichts zu tun”, sagte er und meinte, dass “die Leute immer reden werden, aber meine Mutter sagt, ich soll es ignorieren. Ich bin für Herausforderungen: Wenn ich denen, die Vorurteile gegen meinen Nachnamen haben, den Mund schließen muss, dann mache ich das.”
Seinen Treffer am Sonntag bejubelte er mit dem Zeigefinger auf dem Mund – ein Schweigesymbol. Die Frage ist: Wer soll schweigen?
Machtdemonstration im Topspiel: Inter fertigt Lazio mit 6:0 ab
Inter Mailand hat zum Abschluss des 16. Serie-A-Spieltags einen Gruß gen Tabellenspitze entsendet: Beim Topspiel bei Lazio Rom gelang dem Meister nach durchwachsenem Start ein Offensivfestival mit einem halben Dutzend an Toren.
Erzielte das schönste Tor des Abends beim 4:0 in Rom: Inter-Profi Nicolo Barella (hier mit Henrikh Mkhitaryan).
Getty Images
Diese saftige 0:6-Pleite im Topspiel zum Abschluss dieses 16. Serie-A-Spieltags hatte sich Lazio Rom auch irgendwie selbst zuzuschreiben. Denn gerade zu Beginn wäre mehr möglich gewesen, am Ende aber scheiterten die Hauptstädter auch an ihren eigenen Nerven. Doch der Reihe nach …
Zunächst einmal hatte Inter-Coach Simone Inzaghi nach dem späten 0:1 in Leverkusen im Zuge des 6. Champions-League-Spieltags einige Stammkräfte wieder in die Startelf gepackt – darunter Kapitän Lautaro Martinez, Ideengeber Barella, Flügelläufer Dimarco. Von den gestandenen Recken wie auch von Aufbauspieler Calhanoglu oder Ex-Gladbacher Thuram war aber zunächst wenig zu sehen.
Vielmehr machten die Hausherren im Stadio Olimpico Druck, verteidigten mutig und effektiv. Nach zahlreichen Vorstößen sprangen auch so einige Chancen aufs 1:0 heraus. Doch der bullige Tavares (7. Minute) wie auch Isaksen (11.) scheiterten an Inter-Keeper Sommer. Der von Roms Trainer Marco Baroni für den gesperrten Castellanos in den Sturm gepackte Noslin ließ zudem die beste Möglichkeit aus – aus nächster Nähe feuerte der Angreifer überhastet drüber (22.).
Der VAR bringt Lazio aus dem Konzept
In der 37. Minute änderte sich dieses Topspiel zweier bei 31 Punkten stehenden Teams aber schlagartig, obwohl zunächst alles klar erschien. Nach Dumfries-Kopfball vor dem eingewechselten Gigot staubte de Vrij zur Mailänder Führung ab, zuvor hatte allerdings Lautaro noch das Bein in der Kopfgegend von eben jenema Gigot – Foulspiel und kein Tor. Der VAR und Schiedsrichter Daniele Chiffi bei der Bilderstudie entdeckten daraufhin aber ein Handspiel von Gigot. Den Elfmeter verwandelte Calhanglu sicher mittig, Keeper Provedel war ohne Chance (41.).
Mehr zur Serie A
Das Gegentor brachte das römische Konstrukt total ins Wanken, die Gastgeber wirkten plötzlich nervös, agierten offensiv überhastet sowie defensiv anfällig. Das wusste der FC Internazionale gleich nochmals zu bestrafen: Dumfries flankte fein auf den einlaufenden Dimarco, der mit einer Direktabnahme das 2:0 besorgte (45.).
Es wird ein Schützenfest im Olimpico
Welcher Laziali im heimischen Olimpico nun von einer Kehrtwende träumte – Coach Baroni brachte etwa den quirligen Lazarri zu Wiederbeginn – sah sich komplett getäuscht. Die Hausherren aus der “Ewigen Stadt” sollten keinen Fuß mehr in die Tür bekommen, stattdessen hagelte es Gegentore en masse von befreit und kreativ aufspielenden Nerazzurri.
Zunächst gelang Barella nach toller Vorarbeit von Calhanoglu und Top-Ballannahme mit einem traumhaften Distanzschuss das 3:0 (51.), ehe Dumfries nach Bastoni-Flanke den hab umherirrenden Tavares übersprang und via Kopfball auf 4:0 stellte.
Ein Gruß geht raus Richtung Neapel und Bergamo
Lazio-Torwart Provedel, der gefühlt nur noch Bälle aus dem eigenen Netz fischte, konnte einem aus neutraler Sicht leidtun. Erst recht, weil der 30-Jährige diese Tätigkeit noch zwei weitere Male ausüben musste. So schob der eingewechselte Mailänder Carlos Augusto nach großartiger Ballannahme samt Körperdrehung aus leicht spitzem Winkel zum 5:0 ein (77.), ehe Zielinski mit einem überhasteten Abschluss aus bester Lage das 6:0 verpasste (83.) – und dieses dafür von Thuram kam. Der Ex-Gladbacher wurde vom Ex-Dortmunder Mkhitaryan steil geschickt, trickste klug und schoss schnurstracks ins kurze Eck zum Endstand ein (90.).
Mit dem klaren Auswärtssieg untermauerte Inter den eigenen Anspruch von der Titelverteidigung. Die Konkurrenz an der Tabellenspitze dürfte gewarnt sein, fortan rangieren die auf Rang drei gelisteten Lombarden (34 Punkte) nur noch knapp hinter Napoli (35) und Atalanta (37) – und das bei einem Nachholspiel in der Hinterhand.
De Vrij wird zurückgepfiffen, aber Calhanoglu darf dank VAR jubeln
Match-Clip Serie A 16.12.2024
De Vrij wird zurückgepfiffen, aber Calhanoglu darf dank VAR jubeln
1:37Stefan de Vrij traf nach einem Eckball von Inter Mailand zum vermeintlichen 1:0, wurde aber wegen Abseits zurückgepfiffen. Dann aber meldete sich der VAR wegen eines Handspiels von Lazio Rom und Hakan Calhanoglu blieb cool vom Punkt.
Isaksen trickst und trifft: Lazio stürzt Neapel von Platz 1
Highlights Serie A 08.12.2024
Isaksen trickst und trifft: Lazio stürzt Neapel von Platz 1
3:28Die SSC Neapel verliert an diesem 15. Serie-A-Spieltag durch das 0:1 gegen Lazio Rom die Tabellenführung an Atalanta Bergamo. Verantwortlich dafür: Gustav Isaksen, der im Dauerregen am Vesuv den entscheidenden Treffer erzielte.