Unwetterwarnung trübt Stimmung: Ordner kämpfen gegen Wasser

Zahlreiche Fanzonen in Deutschland blieben am Dienstag wegen Unwetterwarnungen geschlossen. Auch in Dortmund schüttete es zeitweise aus Kübeln. Zudem gerieten im Stadion die Fans beider Lager aneinander.

Sintflutartiger Regen in Dortmund.

Sintflutartiger Regen in Dortmund.

IMAGO/Offside Sports Photography

Wegen der drohenden Unwetter im Westen und im Nordosten Deutschlands bleiben die offiziellen Fan-Zonen in den nordrhein-westfälischen EM-Standorten sowie in Berlin am Dienstag geschlossen. Das teilten die Städte Düsseldorf, Dortmund, Gelsenkirchen und Köln sowie die Veranstalter in der Hauptstadt mit. Der Deutsche Wetterdienst (DWD) warnt für Dienstag lokal vor teils schweren Gewittern mit extremem Unwetterpotenzial.

In Dortmund ist das am Abend (18 Uhr, LIVE! bei kicker) stattfindende Duell zwischen der Türkei und Georgien besonders betroffen. Die Stadt appellierte an Fans ohne Ticket “ausdrücklich”, nicht nach Dortmund zu reisen. Der Appell verhallte indes in der Euphorie der türkischen Fans, die den ganzen Tag in der Stadt feierten.

Schon vor der Partie ging allerdings ein heftiger Regenguss nieder. Mit Besen, Holzlatten und viel Körpereinsatz versuchen Ordner im Dortmunder Stadion, die Auswirkungen so gering wie möglich zu halten. Sie fegten am Dienstagnachmittag das Wasser, das sturzbachartig von den Dächern fiel und die Treppen hinunterfloss, in offene Gullys.

Prügelei im Stadion

Die türkischen Spieler ließen sich von den Wassermassen nicht davon abhalten, ihre Fans zu im Stadion zu begrüßen. Sie betraten rund anderthalb Stunden vor dem geplanten Anpfiff der Partie den Rasen, und winkten ihren Anhängern auf den Tribünen zu. Auch beim Fanmarsch der Georgier zum Stadion gingen teils heftige Regenfälle nieder.

Nicht alle Gemüter wurden leider ausreichend abgekühlt. Denn im Stadion sind einige Anhänger der beiden Lager aufeinandergetroffen. Sie lieferten sie sich in einer Ecke des Dortmunder Stadions Auseinandersetzungen. Auch Becher und andere Gegenstände flogen durch die Luft. Die Polizei schritt ein und sicherte den Bereich. So beruhigte sich die Situation wieder.

Wer überträgt Türkei gegen Georgien live im TV & Stream?

Die Türkei und Georgien starten als zwei der letzten Nationen in die Europameisterschaft 2024 in Deutschland. Wer hat das Spiel der Türkei gegen EM-Debütant Georgien im Blick?

Bei der EURO 2024 aber auch beim Karlsruher SC keine Unbekannten: Hakan Calhanoglu (li.) und Budu Zivzivadze.

Bei der EURO 2024 aber auch beim Karlsruher SC keine Unbekannten: Hakan Calhanoglu (li.) und Budu Zivzivadze.

imago images (2)

Am Dienstag, dem 18. Juni, wird der argentinische Schiedsrichter Facundo Tello das erste Gruppenspiel der Türkei bei der diesjährigen Europameisterschaft leiten. Um 18 Uhr wird im Dortmunder Signal-Iduna-Park, der während der EM “BVB Stadion Dortmund” heißt, der Anpfiff erfolgen.

Georgien erstmals bei EM-Endrunde

Beim Auftaktspiel der Gruppe F schwingt Historisches mit, denn erstmals geht die Nationalmannschaft von Georgien bei einer EM-Endrunde an den Start. Die Qualifikation gelang der Mannschaft von Trainer und Ex-Bayern-Profi Willy Sagnol durch zwei Siege in den EM-Qualifikation-Play-offs im März. Im Halbfinale setzte sich Georgien mit 2:0 gegen Luxemburg durch und buchte daraufhin das EM-Ticket mit einem Sieg im Elfmeterschießen über Griechenland.

Das Team um Starspieler Khvicha Kvaratskhelia wird bei seinem Debüt auf den Nachbarn Türkei treffen, der seine Qualifikationsgruppe – unter anderem mit Kroatien und Wales – mit nur einer Niederlage als Erster abgeschlossen hat. Wie selbstbewusst die Türkei auftreten wird, ist allerdings fraglich, denn in den vier Testspielen in diesem Jahr gab es nur ein Unentschieden gegen Italien. Gegen Ungarn, Österreich und Polen unterlagen die Türken.

Wo wird Türkei gegen Georgien übertragen?

Das EM-Spiel der Türkei gegen Georgien wird bei RTL übertragen. Der Free-TV-Sender beginnt mit der Vorberichterstattung um 17 Uhr und damit eine Stunde vor dem Anpfiff. Marco Hagemann und Steffen Freund werden kommentieren. Parallel zu der Fernsehübertragung wird das Spiel auch im kostenpflichtigen Livestream auf RTL+ zu sehen sein.

Außerdem kann die Partie – sowie alle 51 Spiele der EURO 2024, davon sogar fünf exklusiv – beim Anbieter MagentaTV im Pay-TV und kostenpflichtigen Stream verfolgt werden.

Der Überblick

Partie: Türkei gegen Georgien, Europameisterschaft 2024, 1. Spieltag, Gruppe F
Datum: Dienstag, 18. Juni 2024, 18 Uhr
Ort: BVB Stadion Dortmund
Übertragung: RTL/RTL+, MagentaTV

Calhanoglu, der deutsch-türkische “Gigant”

Hakan Calhanoglu ist der Fixpunkt in der türkischen Nationalmannschaft. Mit ihm als Antreiber strebt die Nation bei der anstehenden EM in Deutschland, wo große Unterstützung wartet, sogar Richtung ultimatives Ziel. Und warum auch nicht? Der bei Inter Mailand zum “Giganten” gereifte Anker sieht sich immerhin als besten Regisseur.

Fühlt sich bei Inter pudelwohl und hat in diesem Jahr seine erste Meisterschaft gewonnen: Hakan Calhanoglu.

Fühlt sich bei Inter pudelwohl und hat in diesem Jahr seine erste Meisterschaft gewonnen: Hakan Calhanoglu.

Getty Images

“Schon vor Monaten habe ich gesagt, dass ich zu den fünf besten Regisseuren gehöre – aber niemand hat mir geglaubt.” Das sagte Hakan Calhanoglu im April während eines von DAZN geführten Interviews rückblickend – und fühlte sich direkt bestätigt in seiner Wahrnehmung.

Schließlich hatte sich der türkische National- und Führungsspieler nach seinem vieldiskutierten Wechsel innerhalb Mailands von Milan zu Inter im Sommer 2021 nochmals weiterentwickelt und war bei den Nerazzurri zu einem der Schlüsselspieler schlechthin aufgestiegen.

Erst recht nach dem Abgang des jahrelang vor der Abwehr gesetzten Aufbauexperten Marcelo Brozovic, der wie viele 2023 dem monetären Lockruf aus Saudi-Arabien erlag und sich Cristiano Ronaldos Klub Al-Nassr anschloss. Genau dieser Wechsel hatte zur Folge, dass Inter-Coach Simone Inzaghi Calhanoglu etwas zurückzog und fortan als Ballverteiler mit dem Auge für alles einsetzte. Ein goldener Schritt.

“Ich arbeite sehr hart, bringe viele Opfer”

Hatte der schussgewaltige Akteur und Standardexperte früher eher als Zehner mit Highlight-Spielen und Schwankungen in den Leistungen gegolten, stieg er in Mailands schwarz-blauem Hoheitsgebiet in der Hackordnung immer weiter auf. Er avancierte zum neuen Regisseur, der die Fäden zusammenhält. Sein famoses Arbeitszeugnis: In 32 Serie-A-Partien schoss Calhanoglu 13 Tore, bereitete drei weitere vor, spielte zahllose Steil- sowie Aufbaupässe und war damit maßgeblich an der souveränen Meisterschaft des FC Internazionale beteiligt. Er ist laut Inzaghi “zu einem Giganten” herangewachsen.

94 Punkte, nur zwei Niederlagen (jeweils gegen Absteiger Sassuolo Calcio kurioserweise) und ein Torverhältnis von 89:22. Mittendrin: der türkische Ballverteiler, der als Bindeglied der besten Abwehr und des besten Angriffs Italiens fungierte und sich bei der Meisterparade in Mailand, als alle Spieler einzeln den Rasen vor der Scudetto-Übergabe betreten hatten, gesonderten Extra-Applaus anhören durfte. Lauter wurde es damals nach dem letzten Heimspiel nur bei Kapitän und Aushängeschild Lautaro Martinez.

Der verdiente Lohn für Calhanoglus Arbeit – und für ihn selbst nach seiner ersten nationalen Meisterschaft die ultimative Bestätigung (Milans Scudetto 2022 hatte er just im ersten Jahr nach seinem Wechsel zum Erzrivalen verpasst). “Ich glaube immer an mich selbst, ich kenne meine Qualitäten und habe vor niemandem Angst. Ich arbeite sehr hart, bringe viele Opfer”, sagte Calhanglu kürzlich im eingangs erwähnten DAZN-Interview. In seinem persönlichen Ranking setzte der inzwischen 30-jährige Profi dabei City-Ass Rodri auf Rang 2, den jüngst zum sechsten Mal in der Champions League triumphierenden Toni Kroos auf die 3, Joshua Kimmich auf die 4 und Enzo Fernandez vom FC Chelsea auf die 5 – sich selbst natürlich auf Platz 1.

“Pirlo ist mein Idol”

Doch warum sieht er, den die Interisti aus der Curva Nord im Giuseppe-Meazza-Stadion auch mit einem eigens kreierten Lied besingen (“… schwarz-blaues Idol, Hakan Calhanoglu …”), das so? “Die Tore, die ich mache, macht keiner von ihnen”, so der schussgewaltige Akteur. “Ich treffe von außerhalb des Strafraums, etwa per Freistoß. Ich mache Dinge, die schwierig sind. Das Spiel zu verwalten, ist ok. Aber Pässe nur über fünf Meter zu spielen, das mache ich nicht, das mag ich nicht. Mir gefällt es nicht, den Ball von hinten heraus nur zu verwalten. Ich möchte vertikal spielen, Räume schaffen, das Spiel schnell machen. Ich versuche stets, mit meinen Pässen die Wahrscheinlichkeit auf Tore zu erhöhen.” Dabei gebe es auch immer noch etwas zu verbessern. Er selbst wisse am besten, dass auch mit 30 Jahren noch zu lernen sei.

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Gerade, wenn er an europäische Legenden wie Xabi Alonso (“Ich versuche, mich von ihm inspirieren zu lassen, er hatte ein feines Füßchen und eine außergewöhnliche Spielintelligenz”) oder Andrea Pirlo denkt. Der italienische Weltmeister von 2006 “ist mein Idol, die Nummer 1. Wir kennen uns auch ein bisschen. Bei ihm gefällt mir sein ganzes Spiel. Besonders die Tatsache, welche Ruhe er am Ball hatte. Er hat den Stress rundherum nicht wahrgenommen.” Sein Berater habe ihm früh gesagt, “dass ich Pirlo ähnele. Ich habe mich aber eher als Zehner gesehen, doch mit der Zeit hatte er recht. Aber Pirlo ist Pirlo, ich kann mich nicht mit ihm vergleichen. Er ist top, die Nummer 1.

Haken Calhanoglu

Schaffte seinen Durchbruch beim KSC – und ging seither steil die Karriereleiter nach oben: Haken Calhanoglu.
imago sportfotodienst

Der ruhige Calhanoglu ist gereift – “als Mensch und Persönlichkeit”

Und auch wenn er mit seinen vergleichsweise wenig Titeln im Vergleich etwa zu Pirlo noch Aufholbedarf hat, seine steile Karriere bis hin zu seiner ersten Meisterschaft in diesem Jahr ist schon jetzt eine Hausnummer.

Angefangen hatte dabei alles in Deutschland: Nach seiner Ausbildungsstation Waldhof Mannheim, seinem Durchbruch als Profi beim Karlsruher SC und den Bundesliga-Stationen Hamburger SV sowie Bayer 04 Leverkusen war der gebürtige Mannheimer 2017 nach Italien gewechselt. Mit der Empfehlung etwa von 111 Bundesliga-Partien, 28 Toren und 22 Vorlagen. Es folgten 32 Treffer und 48 Assists in 172 Pflichtspielen für Milan, ehe seit seinem Wechsel zu Stadtrivale Inter unter anderem 135 Serie-A-Partien (27 Tore, 24 Vorlagen) stehen.

Auch Geschichten abseits des Platzes, die es früher etwa bei seinem Wechselchaos 2014 vom HSV zur Werkself, bei seinem kuriosen Sportstudio-Auftritt, bei seiner viermonatigen Sperre 2017 oder in Form seines kleinen verbalen Gefechts mit Zlatan Ibrahimovic nach seinem Wechsel zu Milan gegeben hat, haben abgenommen. Das habe aus seiner Sicht auch mit Inter zu tun, weswegen er (Vertrag bis 2027) auch Offerten aus Saudi-Arabien ausgeschlagen hat: “Wir sind eine Familie. Ich bin ablösefrei gekommen und ich weiß, dass der Klub über meine Zukunft entscheidet. Ich habe aber schon gesagt, dass ich bleiben möchte. Jetzt liegt es an ihnen, ob sie mich weiterhin behalten. Hier fühle ich mich wie neu geboren. Ich habe schwere Zeiten hinter mir, aber ich bin gereift – als Mensch und Persönlichkeit.”

“Wenn ich im Ausland spiele, werde ich hier von allen umarmt”

Hakan Calhanoglu

Ist Kapitän der türkischen Auswahl: Hakan Calhanoglu.
IMAGO/Marco Canoniero

Genau diese Ruhe außerhalb des reinen Fußballs mitsamt den famosen Qualitäten auf dem Platz sollen nun auch der türkischen Nationalmannschaft, für die sich der gebürtige Mannheimer schon zu U-16-Zeiten bekannt hat, zu neuen Höhen verhelfen. Nach der verpassten EM 2012 und den Vorrunden-Endstationen 2016 sowie 2021 (wegen Corona ein Jahr verschoben) soll eher wieder etwas Richtung Halbfinalteilnahme 2008 (2:3 gegen Deutschland) geschehen. Oder in Calhanoglus Worten: “Unser Ziel ist es, den Titel zu holen.”

Verlassen darf sich die vom Italiener Vincenzo Montella trainierte Nation, die es zunächst in Gruppe F mit Georgien (18. Juni, 18 Uhr), Portugal (22. Juni, 18 Uhr) und Tschechien (26. Juni, 21 Uhr) zu tun bekommt, dabei sicher auf lautstarke Unterstützung von den Rängen. Viele in Deutschland lebende Türken und Deutsch-Türken dürften mitsamt aus dem Heimatland anreisenden Fans in den Stadien für tolle Stimmung sorgen – und weitere in Deutschland geborene Spieler wie Kaan Ayhan (Gelsenkirchen), Salih Özcan (Köln), Kenan Yildiz oder Kumpel Can Uzun (jeweils Regensburg) bejubeln.

In diesem Zuge wünscht sich dann auch Calhanoglu mehr Anerkennung. Denn bei Besuchen in der deutschen Heimat fühle er sich manchmal immer noch “wie ein Ausgestoßener – und diese Situation tut mir weh”, verriet er jüngst gegenüber TRT Spor. “Wenn ich im Ausland spiele, werde ich hier von allen umarmt. Man hat mir gesagt, wenn du dich für Deutschland entscheidest, wirst du größere Transfers machen, aber das habe ich nicht akzeptiert. Die türkische Flagge ist sehr wertvoll für mich. Ich möchte, dass alle das wissen.”

Zum Thema: Visionär Hakan Calhanoglu – eine steile Karriere mit Störfällen (kicker-Text vom 7. September 2022)

Wo es läuft und wo es hakt: Die 24 EM-Teilnehmer im finalen Check

Heute Abend geht es los: Mit dem Eröffnungsspiel Deutschland gegen Schottland startet die EM. Der kicker bietet einen Überblick über die 24 Teilnehmer: Was läuft gut – und was könnte Probleme bereiten?

Deutschland

Plus: In der Mannschaft hat sich seit März ein guter Spirit und Zusammenhalt gebildet. Die individuelle Qualität ist nicht nur in der Startelf, sondern auch bei den Einwechselspielern hoch.
Minus: Die jüngsten Testspiele haben gezeigt, dass die Mannschaft noch nicht gefestigt und eingespielt ist. Manuel Neuer war zuletzt nicht der große Rückhalt, sondern ungewohnt fehleranfällig.

Schottland

Plus: Im Vergleich zu EM 2021 mit damals rund 400 Länderspielen hat Schottland nun deutlich mehr Erfahrung: 744 sind es jetzt. Sie soll ein weiterer positiver Faktor neben dem Teamspirit sein.
Minus: Gegen Finnland war Innenverteidiger Grant Harley sein Fitnessproblem nach langer Verletzungspause anzumerken. Verwunderlich, wenn er wieder den Vorzug gegenüber Ryan Porteus erhielte.

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Schweiz

Plus: Die Achse mit Torwart Sommer, Abwehrchef Akanji und Kapitän Xhaka ist stark und selbstbewusst. Die Defensive überzeugte in den Testspielen. 
Minus: Es fehlt an einem echten Torjäger, zumal der beste Stürmer Embolo nach langer Verletzungspause kaum in Bestform sein wird – immerhin steht er seit dieser Woche wieder im Mannschaftstraining.

Ungarn

Plus: Die beiden Stürmer Varga und Sallai sind gerade rechtzeitig zu Turnierbeginn in Bestform. Die Mannschaft wirkt kompakt und hervorragend eingespielt.
Minus: Die große Abhängigkeit von Top-Star Szoboszlai ist eine Gefahr. Sollte er ausfallen, gibt es nicht mal annähernd einen Ersatz, zumal sein möglicher Vertreter Kalmar verletzungsbedingt fehlt.

Hysaj, Scamacca, Unai Simon und Modric

Gruppe B: Albanien, Italien, Spanien und Kroatien.
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Albanien

Plus: Das Mittelfeld ist schnell und kreativ, zudem durch Fernschüsse immer wieder überraschend gefährlich
Minus: Vielen fehlt Turniererfahrung, unter Druck neigt die Abwehr zu haarsträubenden Fehlpässen.

Italien

Plus: Auf den Außenbahnen verfügt Italien über viele qualitativ gute Alternativen, der Trainer forciert ohnehin das Flügelspiel. Lange suchten die Azzurri nach einem treffsicheren zentralen Stürmer. Mit den spielstarken Scamacca und Retegui, die rechtzeitig zur EM in Form sind, könnte man sie gefunden haben.
Minus: Das Mittelfeld bleibt ein Rätsel, es wirkte bei den letzten Tests zu langsam und ideenlos. Kapitän Donnarumma verfügt mit 25 Jahren schon über immense Erfahrung im Tor. Das Spiel mit den Füßen sorgt aber immer wieder für brenzlige Situationen.

Spanien

Plus: Das Team ist hier der Star, es gibt keine Allüren, viele junge Spieler, niemand ist gesetzt. Trainer de la Fuente ist ganz klar der Anführer.
Minus: Vorn fehlt ein Knipser von Weltklasse, die Abwehr wackelt immer wieder, Torwart Unai Simon neigt zu Patzern mit dem Ball am Fuß.

Kroatien

Plus: Das Mittelfeld mit Modric, Kovacic und Brozovic steht für Erfahrung, Erfolge und Kreativität, die zu Chancen führen sollte.
Minus: Trotz Gvardiol ist die Abwehr nicht immer standhaft. Vor allem bei gegnerischen Standards fehlt es bisweilen an Konzentration.

Vlahovic, Kane, Sesko und Christensen.

Gruppe C: Serbien, England, Slowenien und Dänemark.
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Serbien

Plus: Die Offensive verfügt über enorme Qualität und ist immer für ein Tor gut. Kaum ein Team dürfte in der Lage sein, sie über 90 Minuten auszuschalten.
Minus: Seit Jahren ist die Konterabsicherung die Achillesferse. Die Serben haben mit Teams, die über schnelle, quirlige Flügelspieler verfügen, große Probleme.

England

Plus: England hat einige der besten, wenn nicht die besten Offensivoptionen aller Teams: Hinter Mittelstürmer Harry Kane könnten Bukayo Saka, Jude Bellingham und Phil Foden spielen. Und dann ist da ja auch noch der immer mehr aufblühende Cole Palmer …
Minus: Die Viererkette schwamm zuletzt, gerade dort herrscht auch große Verletzungsanfälligkeit und somit Ungewissheit vorm Start.

Slowenien

Plus: Im Tor hat Slowenien mit Oblak einen absoluten Top-Mann, im Sturm steht Leipzigs Sesko für Qualität.
Minus: Slowenien hat große Probleme, wenn es das Spiel machen muss. Und in der Abwehr gibt es deutliche Tempodefizite.

Dänemark

Plus: Die starken Tests gegen Schweden (2:1) und Norwegen (3:1) haben für Optimismus gesorgt, besonders, weil die Routiniers Höjbjerg, Poulsen und Eriksen gute Leistungen zeigten. 
Minus: Wie wird die Abwehr aussehen? Die angeschlagenen Christensen und Kjaer sind fraglich, der verletzte Nelsson wurde durch Jörgensen ersetzt.

Baumgartner, Lewandowski, van Dijk und Mbappé

Gruppe D: Österreich, Polen, Niederlande, Frankreich.
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Österreich

Plus: Österreich ist seit sieben Spielen ungeschlagen und hat jüngst bewiesen, dass es nicht nur hoch pressen, sondern auch tief verteidigen kann. Diese Variabilität wird wichtig sein, zumal gegen Gegner, die im Aufbau die erste Linie gut überspielen können.
Minus: Im Angriff lässt das ÖFB-Team zuweilen die Durchschlagskraft vermissen, die einzige Spitze (Arnautovic oder Gregoritsch) hängt zuweilen in der Luft, die Abhängigkeit von Baumgartner scheint derzeit groß.

Polen

Plus: Das Mittelfeld bietet einige höchst interessante Talente wie den 19-jährigen Urbanski. Das bringt frische Ideen ins Spiel der Mannschaft.
Minus: Mit Lewandowski fehlt der Topstar vielleicht die gesamte Gruppenphase. Weiteres Sorgenkind bleibt die Abwehr, die zu viele Chancen zulässt.

Niederlande

Plus: Die Vorbereitung lief sehr gut, die Mannschaft trat sehr geschlossen auf. Auf einigen Positionen hat Trainer Koeman auf hohem Niveau die Qual der Wahl.
Minus: Im Mittelfeld fehlt mir de Jong der beste Mann, zudem weitere starke Spieler wegen Verletzungen. Im Sturm gibt es keinen Akteur von höchster internationaler Qualität.

Frankreich

Plus: Der Stamm der Franzosen ist durchweg auf Champions-League-Niveau erprobt, holte 2018 die EM und erreichte das Finale in Katar. Die Erfahrung spricht neben der Klasse eines Mbappé oder Dembelé für Frankreich. Deschamps hat zudem auf fast jede Krise eine Antwort.
Minus: In Top-Form befinden sich nur drei, vier Stammspieler. Einer von ihnen, Thuram, muss auf der ungewohnten linken Seite ran. Dazu kommen die durchwachsene Vorbereitung, die Verletzungen von Tchouameni und Rabiot sowie das Theater um Mbappé.

Mudryk, De Bruyne, Dragusin und Duda

Gruppe E: Ukraine, Belgien, Rumänien und Slowakei.
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Ukraine

Plus: Die Mannschaft lebt von ihrer großen Opferbereitschaft, die aus dem Bewusstsein entsteht, die kriegsgeplagte Nation zu vertreten und mit Hingabe den Menschen in der Heimat Freude und Stolz zu vermitteln.
Minus: Gegen starke Teams agiert man zu viel zu vorsichtig und stellt sich fast nur hinten rein, anstatt auf das große Offensivpotenzial zu setzen.

Belgien

Plus: Topstar De Bruyne wurde rechtzeitig fit, was das Team stärker macht. Die Stimmung bei den Spielern ist hervorragend.
Minus: Die Personalprobleme in der Defensive sind enorm. Die Stürmer Openda und Doku konnten zuletzt nicht überzeugen.

Rumänien

Plus: Rumänien zeichnet ein großer Teamgeist aus, die Stimmung ist positiv. Die Elf spielt mutig nach vorne und ist taktisch variabel, die Abwehr wirkt stabil.
Minus: Die mangelnde Effizienz vor dem Tor ist das größte Problem. Zudem muss die viel zu hohe Fehlpassquote im Spielaufbau deutlich reduziert werden.

Slowakei

Plus: Trainer Calzona hat die Mannschaft auf ein neues Niveau gehoben, und die Spieler sind weitaus professioneller bei der Sache als Früher.
Minus: Die Defensive wirkt nicht stabil genug für ein EM-Turnier. Alle drei Torhüter sind auf internationalem Niveau noch sehr unerfahren.

Cristiano Ronaldo, Arda Güler, Schick und Kvaratskhelia

Gruppe F: Portugal, Türkei, Tschechien und Georgien.
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Portugal

Plus: Alle sind fit, es gab keine Verletzungen in den letzten Tests, für jede Position gibt es hochwertige Optionen. Die Dynamik im Offensivspiel ist außergewöhnlich.
Minus: Acht Gegentore in fünf Tests, defensiv ist man instabil, es fehlt Aggressivität gegen den Ball.

Türkei

Plus: In der Mannschaft herrscht trotz der jüngsten Niederlage gegen Polen Harmonie, was bei Rückschlägen früher kaum der Fall war.
Minus: Die Defensive ist wacklig, und im Angriff fehlt die Kaltschnäuzigkeit: drei Niederlagen und ein Remis in vier Tests bei 2:9 Toren.

Tschechien

Plus: Erstmals nach 17 Jahren hat Tschechien wieder fünf Siege in Folge eingefahren. Selbstvertrauen ist also vorhanden.
Minus: Das Torhüter-Trio der Tschechen ist sehr unerfahren, kommt zusammen erst auf 13 Länderspiele.

Georgien

Plus: Georgien plagen vor dem Start keinerlei Verletzungssorgen. Das 3:1 bei der Generalprobe in Montenegro sorgt zudem für gute Stimmung.
Minus: Nicht nur in dieser Partie in Podgorica waren trotz des Sieges Abwehrschwächen nicht zu übersehen.

Adidas vs. Nike: Das Ausrüsterduell geht bei der EM in die nächste Runde

Während der EM steht nicht nur sportlich viel auf dem Spiel. Die Duelle auf dem Rasen entfachen auch einen Kampf der Ausrüster um die Vorherrschaft im Profifußball.

Das Duell Frankreich gegen Deutschland ist bei der EM 2024 auch ein Duell zwischen Nike und Adidas.

Das Duell Frankreich gegen Deutschland ist bei der EM 2024 auch ein Duell zwischen Nike und Adidas.

IMAGO/Ulmer/Teamfoto

Nike ist mit umgerechnet 47 Milliarden Euro seit vielen Jahren der mit Abstand umsatzstärkste Sportartikelhersteller der Welt. Der US-Konzern lässt Adidas (21,4 Milliarden Euro) und Puma (8,47 Milliarden Euro) gemessen am Umsatz deutlich hinter sich. Auch bei der UEFA EURO 2024 ist die Marke mit dem “Swoosh” am dominantesten – neun von 24 Teams und damit mehr als ein Drittel der teilnehmenden Nationalteams laufen in Nike-Jerseys auf.

Der Abstand von Nike zu Adidas und Puma ist in Sachen Mandaten allerdings verhältnismäßig deutlich geringer als bei den Finanzzahlen. Adidas schickt bei der anstehenden Endrunde sechs Nationalteams ins Rennen, Puma immerhin deren vier. Das bedeutet auch, dass in Summe 19 der 24 Nationalteams bei der EM in Trikots der “großen Drei” des globalen Sportartikelmarkts auflaufen. Dazu gesellen sich Hummel (Dänemark), Joma (Rumänien und Ukraine) sowie Macron (Albanien und Georgien). Die letztgenannte italienische Marke, die im deutschen Klubfußball unter anderem durch Partnerschaften mit Hannover 96 und dem Karlsruher SC bekannt ist, stattet bei der EM zudem die Schiedsrichter mit Outfits aus. Adidas stellt derweil den offiziellen EM-Spielball “Fußballliebe”.

Die Ausrüster der UEFA EURO 2024

Marke Anz. Teams
Nike 9 England, Frankreich, Kroatien, Niederlande, Polen, Portugal, Slowakei, Slowenien, Türkei
Adidas 6 Belgien, Deutschland, Italien, Schottland, Spanien, Ungarn
Puma 4 Österreich, Schweiz, Serbien, Tschechien
Joma 2 Rumänien, Ukraine
Macron 2 Albanien, Georgien
Hummel 1 Dänemark

Nur eins von neun Nike-Teams im Viertelfinale der EM 2020

Hält Nike für einen möglichen EM-Titel also alle Trümpfe in der Hand? Nicht zwangsläufig, wie ein Blick auf die Ausrüster-Machtverhältnisse bei der UEFA EURO 2020 zeigt: Damals schaffte es zwar mit England ein Nike-Team ins EM-Finale, unterlag dort allerdings den seinerzeit noch von Puma ausgestatteten Italienern. Für Nike lief die EURO 2020 aber noch aus einem anderen Grund ziemlich enttäuschend. Denn mit Ausnahme des späteren Finalisten England mussten alle acht anderen Partner-Teams nach dem Achtelfinale die Segel streichen.

Die Ausrüster der UEFA EURO 2020

Marke Anz. Teams

Nike 9 England, Finnland, Frankreich, Kroatien, Niederlande, Polen, Portugal, Slowakei, Türkei

Adidas 8 Belgien, Deutschland, Russland, Schottland, Schweden, Spanien, Ungarn, Wales

Puma 4 Italien, Österreich, Schweiz, Tschechien

Hummel 1 Dänemark

Jako 1 Nordmazedonien

Joma 1 Ukraine

Nike sticht Adidas beim DFB aus

Egal wie die EM in Deutschland für Adidas, Nike & Co. auch laufen wird: Im Ausrüstermarkt wird seit Jahren mit harten Bandagen gekämpft. Das hat nicht zuletzt der vom Deutschen Fußball-Bund (DFB) kommunizierte Wechsel von Adidas zu Nike im Jahr 2027 eindrucksvoll gezeigt. Dabei fließen zum Teil strategische Summen, im konkreten Fall soll Nike die DFB-Partnerschaft 100 Millionen Euro pro Jahr wert sein.

Erst am vergangenen Wochenende zeigte sich Adidas-CEO Björn Gulden enttäuscht vom Verhalten des DFB. “Ich hätte mir ein Gespräch mit dem DFB gewünscht”, monierte der 59-Jährige in der Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung. Die Vorgehensweise des Verbands sei in der Branche unüblich. Demnach habe Adidas nur ein einmaliges Angebot abgeben können und hätte anschließend keine Gelegenheit zum Verhandeln mehr erhalten.

Nike hat in der Zwischenzeit bereits weitere Nägel mit Köpfen gemacht und die Partnerschaft mit dem französischen Fußballverband FFF langfristig bis 2033 verlängert.

Champions-League-Finale ohne Nike

Adidas scheint derweil im internationalen Klubfußball zurückzuschlagen und wird aller Voraussicht nach zur Saison 2025/26 Nike als Ausrüster des FC Liverpool ablösen. Auf Klubebene mischt seit einigen Jahren auch Puma kräftig mit: Die wichtigsten Mandate der Marke mit der Raubkatze heißen dabei Manchester City und AC Mailand. Kürzlich stand Puma bekanntlich obendrein mit Borussia Dortmund im Finale der UEFA Champions League und unterlag dabei dem Herzogenauracher Nachbarn Adidas, der seit 1998 Ausrüster von Real Madrid ist.

Nike hatte dagegen genau wie bei der zurückliegenden EM auch auf Klubebene wenig Fortune: Die US-Amerikaner waren über die Partnerschaft mit Paris Saint-Germain mit nur einem Klub im Halbfinale der “Königsklasse” vertreten. Im Viertelfinale hatte Nike mit Atletico Madrid und dem FC Barcelona immerhin noch in Summe drei Klubs im Rennen. Ob die Partnerschaft mit den letztgenannten Katalanen jedoch eine langfristige Fortsetzung finden wird, steht derzeit in den Sternen. Seit einigen Monaten kursieren Gerüchte, dass der FC Barcelona die Trikotfrage künftig auch mit einer Eigenmarke beantworten könnte.

Henning Eberhardt

Adidas vs. Nike: Das Ausrüsterduell geht bei der EM in die nächste Runde

Während der EM steht nicht nur sportlich viel auf dem Spiel. Die Duelle auf dem Rasen entfachen auch einen Kampf der Ausrüster um die Vorherrschaft im Profifußball.

Das Duell Frankreich gegen Deutschland ist bei der EM 2024 auch ein Duell zwischen Nike und Adidas.

Das Duell Frankreich gegen Deutschland ist bei der EM 2024 auch ein Duell zwischen Nike und Adidas.

IMAGO/Ulmer/Teamfoto

Nike ist mit umgerechnet 47 Milliarden Euro seit vielen Jahren der mit Abstand umsatzstärkste Sportartikelhersteller der Welt. Der US-Konzern lässt Adidas (21,4 Milliarden Euro) und Puma (8,47 Milliarden Euro) gemessen am Umsatz deutlich hinter sich. Auch bei der UEFA EURO 2024 ist die Marke mit dem “Swoosh” am dominantesten – neun von 24 Teams und damit mehr als ein Drittel der teilnehmenden Nationalteams laufen in Nike-Jerseys auf.

Der Abstand von Nike zu Adidas und Puma ist in Sachen Mandaten allerdings verhältnismäßig deutlich geringer als bei den Finanzzahlen. Adidas schickt bei der anstehenden Endrunde sechs Nationalteams ins Rennen, Puma immerhin deren vier. Das bedeutet auch, dass in Summe 19 der 24 Nationalteams bei der EM in Trikots der “großen Drei” des globalen Sportartikelmarkts auflaufen. Dazu gesellen sich Hummel (Dänemark), Joma (Rumänien und Ukraine) sowie Macron (Albanien und Georgien). Die letztgenannte italienische Marke, die im deutschen Klubfußball unter anderem durch Partnerschaften mit Hannover 96 und dem Karlsruher SC bekannt ist, stattet bei der EM zudem die Schiedsrichter mit Outfits aus. Adidas stellt derweil den offiziellen EM-Spielball “Fußballliebe”.

Die Ausrüster der UEFA EURO 2024

Marke Anz. Teams
Nike 9 England, Frankreich, Kroatien, Niederlande, Polen, Portugal, Slowakei, Slowenien, Türkei
Adidas 6 Belgien, Deutschland, Italien, Schottland, Spanien, Ungarn
Puma 4 Österreich, Schweiz, Serbien, Tschechien
Joma 2 Rumänien, Ukraine
Macron 2 Albanien, Georgien
Hummel 1 Dänemark

Nur eins von neun Nike-Teams im Viertelfinale der EM 2020

Hält Nike für einen möglichen EM-Titel also alle Trümpfe in der Hand? Nicht zwangsläufig, wie ein Blick auf die Ausrüster-Machtverhältnisse bei der UEFA EURO 2020 zeigt: Damals schaffte es zwar mit England ein Nike-Team ins EM-Finale, unterlag dort allerdings den seinerzeit noch von Puma ausgestatteten Italienern. Für Nike lief die EURO 2020 aber noch aus einem anderen Grund ziemlich enttäuschend. Denn mit Ausnahme des späteren Finalisten England mussten alle acht anderen Partner-Teams nach dem Achtelfinale die Segel streichen.

Die Ausrüster der UEFA EURO 2020

Marke Anz. Teams

Nike 9 England, Finnland, Frankreich, Kroatien, Niederlande, Polen, Portugal, Slowakei, Türkei

Adidas 8 Belgien, Deutschland, Russland, Schottland, Schweden, Spanien, Ungarn, Wales

Puma 4 Italien, Österreich, Schweiz, Tschechien

Hummel 1 Dänemark

Jako 1 Nordmazedonien

Joma 1 Ukraine

Nike sticht Adidas beim DFB aus

Egal wie die EM in Deutschland für Adidas, Nike & Co. auch laufen wird: Im Ausrüstermarkt wird seit Jahren mit harten Bandagen gekämpft. Das hat nicht zuletzt der vom Deutschen Fußball-Bund (DFB) kommunizierte Wechsel von Adidas zu Nike im Jahr 2027 eindrucksvoll gezeigt. Dabei fließen zum Teil strategische Summen, im konkreten Fall soll Nike die DFB-Partnerschaft 100 Millionen Euro pro Jahr wert sein.

Erst am vergangenen Wochenende zeigte sich Adidas-CEO Björn Gulden enttäuscht vom Verhalten des DFB. “Ich hätte mir ein Gespräch mit dem DFB gewünscht”, monierte der 59-Jährige in der Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung. Die Vorgehensweise des Verbands sei in der Branche unüblich. Demnach habe Adidas nur ein einmaliges Angebot abgeben können und hätte anschließend keine Gelegenheit zum Verhandeln mehr erhalten.

Nike hat in der Zwischenzeit bereits weitere Nägel mit Köpfen gemacht und die Partnerschaft mit dem französischen Fußballverband FFF langfristig bis 2033 verlängert.

Champions-League-Finale ohne Nike

Adidas scheint derweil im internationalen Klubfußball zurückzuschlagen und wird aller Voraussicht nach zur Saison 2025/26 Nike als Ausrüster des FC Liverpool ablösen. Auf Klubebene mischt seit einigen Jahren auch Puma kräftig mit: Die wichtigsten Mandate der Marke mit der Raubkatze heißen dabei Manchester City und AC Mailand. Kürzlich stand Puma bekanntlich obendrein mit Borussia Dortmund im Finale der UEFA Champions League und unterlag dabei dem Herzogenauracher Nachbarn Adidas, der seit 1998 Ausrüster von Real Madrid ist.

Nike hatte dagegen genau wie bei der zurückliegenden EM auch auf Klubebene wenig Fortune: Die US-Amerikaner waren über die Partnerschaft mit Paris Saint-Germain mit nur einem Klub im Halbfinale der “Königsklasse” vertreten. Im Viertelfinale hatte Nike mit Atletico Madrid und dem FC Barcelona immerhin noch in Summe drei Klubs im Rennen. Ob die Partnerschaft mit den letztgenannten Katalanen jedoch eine langfristige Fortsetzung finden wird, steht derzeit in den Sternen. Seit einigen Monaten kursieren Gerüchte, dass der FC Barcelona die Trikotfrage künftig auch mit einer Eigenmarke beantworten könnte.

Henning Eberhardt

Keine Rudelbildungen, null Toleranz bei Gefährdung der Gesundheit

Gut 48 Stunden vor dem Eröffnungsspiel hat UEFA-Schiedsrichter-Chef Roberto Rosetti in München die Richtlinien der Schiedsrichter bei der EM erklärt. Der Schwerpunkt: Striktes Ahnden von unfairem Verhalten gegenüber dem Referee, womit Rudelbildungen verhindert werden sollen.

Blickt der Europameisterschaft mit einem

Blickt der Europameisterschaft mit einem “guten Gefühl” entgegen: UEFA-Schiedsrichter-Chef Roberto Rosetti.

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Im Pressekonferenzraum der Allianz-Arena präsentierte Roberto Rosetti jene 20 Videoclips, die auch die Spieler und Trainer der 24 teilnehmenden Länder im Vorfeld zu sehen bekamen, ebenso die Schiedsrichter. Alle Beteiligten sowie Fans und Zuschauer können sich darauf einstellen, dass Meckern, Rudelbildungen, abfällige Gesten gegenüber dem Schiedsrichter strikt geahndet werden, in der Regel mit einer Gelben Karte.

Kapitän mit besonderer Rolle – Sonderfälle Italien und Slowenien

Der 56-jährige Italiener verwies auf die Richtlinie beim Champions-League-Finale, als die Dortmunder Nico Schlotterbeck und Marcel Sabitzer für ihre Proteste verwarnt wurden. Für Rosetti unverständlich in einem solch wichtigen Spiel. “Ich war 30 Jahre lang Schiedsrichter und habe nie eine Entscheidung korrigiert, weil jemand protestiert hat”, sieht er ein solches Verhalten als sinnlos. Die strikte Auslegung soll abschreckende Wirkung haben. “Wir wollen das Image des Fußballs verbessern”, sagte Rosetti, der sich mit Blick auf die Trainer der Nationen jedoch optimistisch zeigte: “Ich habe ein gutes Gefühl, es wird eine faire EM werden.”

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Wie geht’s gegen Schottland? Eure Fragen zum deutschen EM-Auftakt

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Um Rudelbildungen zu vermeiden, darf nur der Kapitän mit dem Schiedsrichter sprechen, dieser soll umgekehrt transparent in die wichtigsten Entscheidungen einbezogen werden, vor allem beim Einsatz des VAR. Ist ein Torhüter der Kapitän, wie bei Italien und Slowenien der Fall, benennen diese einen Feldspieler, der mit dem Schiedsrichter kommunizieren darf. VAR-Entscheidungen erklärt der Vierte Offizielle zeitgleich dem Trainer, sie sollen zudem für alle im Stadion auf der Anzeigentafel angezeigt und erklärt werden. Der Kapitän eines Teams ist zudem verantwortlich, dass die Mitspieler respektvoll mit dem Schiedsrichter umgehen, Distanz wahren und ihn nicht belagern.

“Keine Toleranz” bei rücksichtslosen Fouls

Bei den übrigen Richtlinien gibt es Gewohntes aus der Bundesliga und den europäischen Wettbewerben. Bei der Spielleitung steht im Vordergrund, die Sicherheit und Gesundheit der Spieler zu schützen. Wird diese rücksichtslos bei einem Foul gefährdet, gibt es die Rote Karte. “Es gibt keine Toleranz, wenn die Gesundheit der Spieler gefährdet ist”, sagte Rosetti. Das Argument, Ball zu spielen, ist nicht ausreichend, wenn der Einsatz rücksichtslos sei, erklärte Rosetti. Ein besonderes Augenmerk der Referees liegt zudem auf Halten im Strafraum bei Eckbällen und Freistößen, es könnte hier vermehrt zu Elfmeterpfiffen kommen.

Beim Handspiel greift die Auslegung der vergangenen Saison. Ist die Armhaltung natürlich und eng am Körper, gibt es keinen Elfmeter, bei einer Körpervergrößerung hingegen schon – Verwarnungen ziehen nur absichtliche Handspiele nach sich. Bleibt abzuwarten, ob die Spieler tatsächlich gut zugehört haben und sich daran halten.

Frank Linkesch

Warum Frankreich Europameister wird – und Deutschland weit kommt

Mithilfe eines “Supercomputers” hat Sportdaten-Anbieter Opta die EM 2024 simuliert. Demnach gibt es zwei klare Favoriten – und ein langes Turnier für die deutsche Nationalelf.

Weltmeister ist Kylian Mbappé schon - folgt jetzt noch der EM-Titel?

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Es heißt gerne, eine EM sei noch schwerer zu gewinnen als eine WM. Und entsprechend schwer ist es auch vorherzusagen, wer 2024 in Deutschland Europameister wird. Viele Experten – von den Bundesliga-Profis in der traditionellen kicker-Umfrage bis zu ManCity-Trainer Pep Guardiola und UEFA-Präsident Aleksander Ceferin – haben ihre Favoriten schon genannt. Doch was sagen eigentlich die harten Zahlen?

Sportdaten-Anbieter Opta hat mithilfe eines hauseigenen “Supercomputers” ein Vorhersagemodell entwickelt und auf die EURO 2024 angewandt. Das Modell kalkuliert dabei die Wahrscheinlichkeit eines jeden Spielausgangs (Sieg, Unentschieden oder Niederlage) anhand der Nationen-Rankings von Opta und der Quoten auf den Wettmärkten. Dabei werden historische und aktuelle Leistungen berücksichtigt. Indem jede Partie tausende Male simuliert wird, werden Wahrscheinlichkeiten für jeden Spielausgang ermittelt.

Unter den EM-Favoriten liegt Deutschland an dritter Stelle

Zwei Tage vor dem EM-Eröffnungsspiel zwischen Deutschland und Schottland in München (Freitag, 21 Uhr, LIVE! bei kicker) kristallisieren sich bei dem Modell zwei klare Favoriten auf den Titel heraus: Demnach hat Frankreich eine 19-prozentige Chance, zum dritten Mal nach 1984 und 2000 Europameister zu werden, England liegt mit 18 Prozent aber nur knapp dahinter.

Schon auf dem dritten Platz und damit noch vor den ebenfalls hochgehandelten Spaniern (10 Prozent) liegt die DFB-Auswahl von Julian Nagelsmann mit einer Titel-Wahrscheinlichkeit von 14 Prozent. Vor Spanien steht auch noch Portugal (11 Prozent), dahinter folgen die Niederlande und Italien mit jeweils fünf Prozent.

Mit einer Wahrscheinlichkeit von 48 respektive 47 Prozent erreichen Frankreich und England den aktuellen Daten zufolge das Halbfinale, Deutschland zu 39, Portugal zu 37, Spanien zu 34 Prozent. Dass der Gastgeber die Gruppenphase übersteht, ist zu 90 Prozent sicher – höher ist der Wert nur bei England (96 Prozent), Portugal (95) und Frankreich (93).

Georgien ist der größte Außenseiter

Der größte Außenseiter ist laut Vorhersagemodell Debütant Georgien, das in seiner Quali-Gruppe von fünf Teams Vierter geworden war, aber den Umweg über die Play-offs zu nutzen wusste. Die Chance auf den Titel? Null Prozent. Das gilt zwar auch für Rumänien, Slowenien, die Slowakei und Albanien; was den Einzug ins Viertelfinale angeht, hat Georgien allerdings von allen 24 Teams den niedrigsten Wert (10 Prozent).

Doch nicht zuletzt die Nation, gegen die sich Georgien im entscheidenden Play-off-Spiel knapp durchsetzte, bewies einst, wie viel Prognosen im Fußball manchmal wert sind: Griechenland, das 2004 entgegen aller Wahrscheinlichkeiten Europameister wurde.

Zalewski sorgt für gelungene Generalprobe, doch Polen sorgt sich um Lewandowski

Auch im zweiten EM-Test durften die Polen einen Sieg bejubeln, doch auch diesmal überschatten Verletzungssorgen den Erfolg, den Zalewski mit einem späten Siegtor gegen engagierte Türken besiegelte.

Nur eine Vorsichtsmaßnahme? Robert Lewandowski ließ sich früh auswechseln.

Nur eine Vorsichtsmaßnahme? Robert Lewandowski ließ sich früh auswechseln.

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Polens Trainer Michal Probierz hatte nach dem souveränen 3:1 gegen die Ukraine nur bedingt Grund zur Freude. Neben Milik, der aufgrund einer schweren Knieverletzung bei der EM fehlen wird, meldeten die Polen sieben weitere verletzte Spieler – und haben nach der gelungenen EM-Generalprobe gegen die Türkei mit weiteren Sorgen zu kämpfen.

Denn das 2:1 gegen die von Vincenzo Montella trainierte Mannschaft (zuletzt 0:0 gegen Italien) mussten sich die Polen womöglich erneut teuer erkaufen.

Swiderski verletzt sich beim Torjubel, dann muss auch Lewandowski raus

Nach einem feinen öffnenden Ball Bednareks legte Lewandowski ab für Swiderski, der aus kurzer Distanz Torhüter Günok überwand (12.). Und beide standen auch im Anschluss im Mittelpunkt: Beim Jubel kam der Torschütze unglücklich auf dem rechten Fuß auf und musste wenig später ausgewechselt werden, nach gut einer halben Stunde saß dann auch Lewandowski angeschlagen am Boden – und musste sein 150. Länderspiel ebenfalls vorzeitig beenden, wenngleich er den Platz selbständig verlassen konnte.

Von nun an waren die Türken, bei denen der 18 Jahre alte Kilicsoy sein Startelf-Debüt feierte, das klar bessere Team, erwiesen sich aber nicht im Ansatz so effizient wie Polen, die abgesehen vom Führungstor kaum gefährlich wurden.

Türkei belohnt sich

Nach der Pause, als neben Yilmaz von Galatsaray auch Real Madrids Arda Güler kam und sich fortan als belebendes Element entpuppte, lag permanent der Ausgleich in der Luft, doch stets fanden die Türken im stark aufgelegten Szczesny ihren Meister.

Gegen von nun an extrem passive Polen sollte das verdiente Tor aber doch noch fallen: Der 19 Jahre alte Yildiz fand Yilmaz, dessen abgefälschter Schuss seinen Weg an Szczesny vorbei ins Gehäuse fand (77.).

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Aktürkoglu im Alu-Pech – Zalewski setzt den Lucky Punch

Dass der umtriebige, aber im Abschluss unglückliche Aktürkoglu mit seinem Schuss auf das verwaiste Tor nur drei Minuten später an der Latte scheiterte, sollte sich aber rächen: Nach feinem Solo gegen vier Türken tauchte Zalewski im Strafraum auf und versenkte den Ball zum Ende einer blassen zweiten Spielhälfte an Günok vorbei ins Netz (90.).

Mit zwei Siegen, aber großen Verletzungssorgen in der Offensive, trifft Polen zum Auftakt in die Europameisterschaft nun am Sonntag auf die Niederlande (15 Uhr). Die Türkei startet am darauffolgenden Dienstag (18 Uhr) gegen Georgien.

622 Spieler, 219 Vereine, 24 Nationen: Eine EM-Kaderanalyse in Grafiken

Die finalen Kader der 24 Nationen für die EM 2024 in Deutschland stehen. 622 Spieler aus 219 Vereinen haben ihr Ticket für die Europameisterschaft erhalten – inklusive Dauerbrennern, potenziellen Rekordspielern und einer dominanten Liga. Eine Analyse in Grafiken.

Lamine Yamal (li.) ist der jüngste Spieler bei der EM, Thomas Müller (M.) könnte zum DFB-Rekordspieler aufsteigen und Jude Bellingham ist nur einer von zwei Legionären bei England.

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Deutschlands Erfahrung und Spaniens Küken

Beim Eröffnungsspiel am 14. Juni kommt es zum Aufeinandertreffen der beiden ältesten Mannschaften des Turniers. Das DFB-Team liegt mit 28,59 Jahren am Tag des EM-Auftakts auf Rang 2. Überboten wird der deutsche Kader nur vom schottischen. Das Aufgebot von Trainer Steve Clarke zählt im Schnitt stolze 28,79 Jahre. Kurios dabei: Kein schottischer Spieler ist älter als 32, es stehen aber auch nur zwei Spieler unter 25 Jahren im Kader.

Die ältesten nominierten Feldspieler sind Portugals Pepe (zum Turnierauftakt 41 Jahre, 109 Tage) und Cristiano Ronaldo (39 Jahre, 130 Tage). Das Gegenstück zu den beiden Portugiesen bietet Nachbar Spanien auf. Stellt der dreimalige Europameister doch den einzigen U-18-Spieler in allen 24 EM-Kadern: Lamine Yamal wird einen Tag vor dem Finale sogar erst 17 Jahre alt.

Neuer EM-Rekordspieler für Deutschland?

Cristiano Ronaldo steht vor seiner bereits sechsten EM-Endrunde. Kein Wunder also, dass er mit Abstand die meisten EM-Spiele aller Akteure bestritt. Und das übrigens nicht nur unter den Aktiven, sondern auch historisch. Auf Rang 2 folgt sein Teamkollege Pepe, der wie Joao Moutinho 19 Spiele bestritt.

Auch bei den Torschützen liegt CR7 mit 14 Treffern mit deutlichem Abstand auf Platz 1, das ist in der EM-Historie unerreicht. Aktuell kommen ihm Antoine Griezmann (Frankreich, sieben Tore) sowie Romelu Lukaku (Belgien) und Alvaro Morata (Spanien) mit jeweils sechs Toren am “nähesten”.

Bastian Schweinsteiger, der 18-mal bei einer EM-Endrunde auflief, droht seinen Status als deutscher Rekordspieler zu verlieren. Thomas Müller und Manuel Neuer könnten ihn schon zum Ende der Vorrunde ein-, in einem möglichen Achtelfinale dann überholen.

Legionäre in den Nationalteams: Von 2 bis 26

In der UEFA-Fünfjahreswertung steht Dänemark auf Rang 16, Albanien auf Rang 47. Trotz dieses deutlichen Abstands gibt es eine Gemeinsamkeit: Das Nationalteam des jeweiligen Landes hat keinen Spieler der heimischen Liga im Kader. Dänemarks Akteure verteilen sich auf sieben Länder, alle übrigens unter den Top 8 der Fünfjahreswertung – die meisten Akteure spielen in England (11). Bei Albanien verteilen sich die Spieler sogar auf 13 unterschiedliche Nationen, die meisten davon stehen bei italienischen Klubs unter Vertrag (10).

Wenn Albanien am 1. Spieltag auf Italien trifft und Dänemark am 2. Spieltag auf England, dann kommt es auch zu einem Duell der Gegensätze. Denn bei England spielen nur zwei Akteure (Jude Bellingham in Spanien, Harry Kane in Deutschland) im Ausland, bei Italien sind es drei (Jorginho und Guglielmo Vicario in England, Gianluigi Donnarumma in Frankreich).

Englands Ligen dominieren, Saudi-Arabien mischt mit

Die 622 nominierten Spieler stehen bei Klubs aus insgesamt 35 verschiedenen Nationen unter Vertrag. Die Vereine aus England und Italien bleiben für die Bundesligisten unerreicht, was die EM-Teilnehmer angeht. Doch Spanien und Frankreich verweist das deutsche Oberhaus deutlich auf die Plätze 4 und 5.

Sechs der 35 Länder befinden sich übrigens außerhalb des UEFA-Gebiets. Während im Iran und Katar jeweils ein Akteur spielt und in Südkorea sowie den Vereinigten Arabischen Emiraten zwei, sind es in den USA bereits sieben. Getoppt wird das Ganze von Saudi-Arabien, 14 Spieler stehen dort unter Vertrag. Damit steht Saudi-Arabien insgesamt auf Platz 11 der Länder, die die meisten Spieler abstellen.

Drei Bundesliga-Klubs mit zweistelligen Abstellungen

Die Meister aus England und Italien führen auch das Ranking der Vereine an, die die meisten Spieler zur Endrunde abstellen. Doch nur die Bundesliga stellt gleich drei Klubs, die jeweils eine zweistellige Anzahl an Akteuren bei der EM haben. Insgesamt können sich 219 Vereine darauf freuen, zumindest einen EM-Fahrer in den eigenen Reihen zu haben. Bei 104 Klubs ist es exakt einer, 115 Teams haben mindestens zwei Endrundenspieler im eigenen Verein.

Größe ist nicht immer entscheidend

Vanja Milinkovic-Savic ist mit 2,02 Metern der einzige Spieler, der bei der EM die Zwei-Meter-Marke überschreitet. So ist der Keeper mit dafür verantwortlich, dass Serbien das Team mit der höchsten Durchschnittsgröße aller Spieler stellt. Am 3. Spieltag der Gruppe C kommt es in München zum “Duell der Giganten”, wenn Serbien auf Dänemark trifft.

Spanier, Portugiesen und auch Engländer könnten dagegen in Luftduellen durchaus Probleme bekommen, liegen diese drei Nationen doch am anderen Ende dieses Rankings.

Steffen Geyer, Christoph Huber