Nur noch drei Varianten möglich: Welche EM-Gruppendritten kommen weiter?

Vier Gruppendritte ziehen ins EM-Achtelfinale ein. Wie sieht die aktuelle Tabelle der Drittplatzierten aus? Eine Übersicht.

Nathan Aké (li.) und Ronald Koeman wurden mit den Niederlanden in Gruppe D nur Dritter, stehen aber dennoch schon als Achtelfinalist fest.

Nathan Aké (li.) und Ronald Koeman wurden mit den Niederlanden in Gruppe D nur Dritter, stehen aber dennoch schon als Achtelfinalist fest.

IMAGO/ANP

Neben den sechs Gruppenersten und sechs Gruppenzweiten ziehen bei der EM 2024 auch die vier besten Gruppendritten ins Achtelfinale ein, das am Samstag beginnt. Dazu bildet die UEFA nach Abschluss der Gruppenphase eine Tabelle aller sechs Gruppendritten. Nach jetzigem Stand sieht diese so aus:

Das Ranking der Gruppendritten (Stand: 25. Juni, 23 Uhr)

Platz Team Spiele Tore Punkte
1 Niederlande (Gruppe D) 3 4:4 4
2 Slowakei (Gruppe E) 2 2:2 3
3 Slowenien (Gruppe C) 3 2:2 3
4 Ungarn (Gruppe A) 3 2:5 3
5 Kroatien (Gruppe B) 3 3:6 2
6 Tschechien (Gruppe F) 2 2:3 1

Seit 2016 erstmals eine EM mit 24 Teams stattfand und damit erstmals auch Gruppendritte noch die K.-o.-Phase erreichen konnten, genügten immer drei Punkte mit einer Tordifferenz von mindestens -1, um im Ranking mindestens zwei andere Gruppendritte hinter sich zu lassen.

Wie das Ranking erstellt wird – und wie es im Achtelfinale weitergeht

Zur Ermittlung der vier besten drittplatzierten Mannschaften gelten laut UEFA-Regularien die folgenden Kriterien in dieser Reihenfolge: höhere Punktzahl; bessere Tordifferenz; größere Anzahl erzielter Tore; größere Anzahl Siege; geringere Punktzahl in der Fairplay-Wertung auf der Grundlage der in allen Gruppenspielen von Spielern und Mannschaftsoffiziellen erhaltenen Gelben und Roten Karten (Rote Karte = 3 Punkte, Gelbe Karte = 1 Punkt, Platzverweis nach zwei Gelben Karten in einem Spiel = 3 Punkte); Position in der Schlussrangliste der EM-Qualifikation.

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Wie stark ist dieses Italien mit Calafiori? (mit Daniel Caligiuri)

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Im Achtelfinale bekommen es die vier besten Gruppendritten mit Spanien (Sieger Gruppe B), Portugal (F) sowie den Siegern der Gruppen C und E zu tun. Welcher Gruppendritte dabei auf welchen Gruppensieger trifft, ist abhängig davon, aus welchen Gruppen die Dritten kommen. Dafür gilt folgende Tabelle der UEFA:

Die Achtelfinalpaarungen der Gruppendritten

Gruppendritte Spanien England 1E Portugal
A C D E 3.E Niederlande Slowenien Ungarn
A C D F 3.F Niederlande Slowenien Ungarn
C D E F 3.F 3.E Niederlande Slowenien

“Böswillige Kampagne”: Türkeis Verbandsboss verteidigt Coach Montella

Die Türkei enttäuschte gegen Portugal, Trainer Vincenzo Montella stand danach vor allem wegen seines Umgangs mit Arda Güler in der Kritik. Der Verbandspräsident wittert eine “Schmutzkampagne” gegen den Italiener.

Konsequent ist anders: Trainer Vincenzo Montella (li.) wechselt Arda Güler gegen Portugal ein.

Konsequent ist anders: Trainer Vincenzo Montella (li.) wechselt Arda Güler gegen Portugal ein.

IMAGO/Jan Huebner

Viele staunten nicht schlecht, als sie die Aufstellung der Türkei gegen Portugal (0:3) sahen. Gleich vier Änderungen nach dem doch eigentlich überzeugenden 3:1-Sieg gegen Georgien nahm Montella vor, nur einer davon war erzwungen (Torhüter Günok fehlte angeschlagen). Auch dass er auf Kenan Yildiz (kicker-Note 4) verzichtete, war noch nachvollziehbar. Aber Mert Müldür (2,5) und Toptalent Arda Güler (2,0, Man of the Match) auf der Bank zu lassen? Das verwunderte dann doch gewaltig.

Viele türkische Fans waren aber weniger verwundert, sondern einfach nur wütend. Montellas Begründung, Güler sei “müde” gewesen, befriedigte auch die türkischen Medien keineswegs – in den sozialen Medien war sogar von Mobbing gegen Güler die Rede.

Stein des Anstoßes war ein Video aus dem Trainingsbetrieb vor dem Portugal-Spiel. Darin ist zu sehen, wie Güler sich ein Hemdchen überziehen will, um an einer Spielform teilzunehmen. Montella kommt hinzu und nimmt es dem sichtlich verdutzten 19-Jährigen wieder weg. Stattdessen musste der Real-Akteur mit dem Fitnesscoach separates Lauftraining absolvieren.

Tatsächlich sollte der Profi von Real Madrid wegen Problemen mit der Leiste individuell trainieren, das hat auch Türkeis Kapitän Hakan Calhanoglu bestätigt. Inzwischen hat sich sogar der Präsident des türkischen Fußball-Verbandes (TFF), Mehmet Büyükeksi, eingeschaltet und von einer “böswilligen und schmutzigen Kampagne” gesprochen. “Wir haben vollstes Vertrauen in unseren Trainer und unsere Mannschaft”, so Büyükeksi weiter, das Verhältnis sei “harmonisch”.

Montellas frommer Wunsch

Das beteuert auch Montella, der das über ihn  hereinbrechende Gewitter schon direkt nach der Portugal-Niederlage ahnte. “Wir haben eine sehr gute Beziehung”, sagte er in Bezug auf Arda Güler in der Pressekonferenz nach dem Spiel, er wolle “niemanden verärgern”. Das war ihm gehörig misslungen.

Gehaltvoller als der Videoclip ist die Kritik, warum Montella einen anscheinend angeschlagenen Spieler beim Stand von 0:3 für 20 Minuten noch einwechselte. Die Zuschauer hatten das Toptalent vehement gefordert, der Trainer knickte schließlich ein. “Ich habe am Ende des Tages nachgegeben und ihn spielen lassen”, so Montella. Doch wer unbequeme Entscheidungen trifft, der sollte zumindest konsequent bleiben. So schuf der 50-Jährige nur noch mehr Fragezeichen.

Arda Güler trainiert ohne Probleme

Nur gut für die Türkei, dass das Achtelfinale noch locker drin ist. Ein Remis gegen Tschechien, das auch noch auf Topangreifer Patrik Schick verzichten muss, würde schon genügen.

Arda Güler absolvierte seit der Partie gegen Portugal übrigens alle Trainingseinheiten problemlos. Wer auf einen Einsatz des Angreifers wettet, sollte gerade nach den letzten Tagen auf keine allzu hohe Quote spekulieren.

Das aktuelle Ranking: Welche EM-Gruppendritten kommen weiter?

Nach zwei EM-Spieltagen haben drei Teams ihr Ticket fürs Achtelfinale schon sicher, eines ist bereits raus. Und welche Gruppendritten dürfen hoffen? Eine Übersicht.

Ralf Rangnick hat mit Österreich noch alle Chancen auf den Einzug ins EM-Achtelfinale - notfalls als Gruppendritter.

Ralf Rangnick hat mit Österreich noch alle Chancen auf den Einzug ins EM-Achtelfinale – notfalls als Gruppendritter.

IMAGO/GEPA pictures

Neben den sechs Gruppenersten und sechs Gruppenzweiten ziehen bei der EM 2024 auch die vier besten Gruppendritten ins Achtelfinale ein. Dazu bildet die UEFA nach Abschluss der Gruppenphase eine Tabelle aller sechs Gruppendritten. Nach Abschluss der ersten beiden EM-Spieltage sieht diese so aus:

Das Ranking der Gruppendritten (Stand: nach 2. EM-Spieltag)

Platz Team Tore Punkte
1 Österreich (Gruppe D) 3:2 3
2 Slowakei (Gruppe E) 2:2 3
3 Dänemark (Gruppe C) 2:2 2
4 Albanien (Gruppe B) 3:4 1
5 Tschechien (Gruppe F) 2:3 1
6 Schottland (Gruppe A) 2:6 1

Im Moment können bis auf vier Mannschaften alle EM-Teilnehmer noch Gruppendritter werden. Die Ausnahmen sind die bereits feststehenden Achtelfinalisten Deutschland (als Gruppenerster oder -zweiter), Spanien (als Gruppensieger) und Portugal (als Gruppensieger) sowie Polen, dessen EM-Aus bereits feststeht.

Seit 2016 erstmals eine EM mit 24 Teams stattfand und damit erstmals auch Gruppendritte noch die K.-o.-Phase erreichen konnten, genügten immer drei Punkte mit einer Tordifferenz von mindestens -1, um im Ranking mindestens zwei andere Gruppendritte hinter sich zu lassen.

Wie das Ranking erstellt wird – und wie es im Achtelfinale weitergeht

Zur Ermittlung der vier besten drittplatzierten Mannschaften gelten laut UEFA-Regularien die folgenden Kriterien in dieser Reihenfolge: höhere Punktzahl; bessere Tordifferenz; größere Anzahl erzielter Tore; größere Anzahl Siege; geringere Punktzahl in der Fairplay-Wertung auf der Grundlage der in allen Gruppenspielen von Spielern und Mannschaftsoffiziellen erhaltenen Gelben und Roten Karten (Rote Karte = 3 Punkte, Gelbe Karte = 1 Punkt, Platzverweis nach zwei Gelben Karten in einem Spiel = 3 Punkte); Position in der Schlussrangliste der EM-Qualifikation.

Im Achtelfinale bekommen es die vier besten Gruppendritten mit Spanien (Sieger Gruppe B), Portugal (F) sowie den Siegern der Gruppen C und E zu tun. Welcher Gruppendritte dabei auf welchen Gruppensieger trifft, ist abhängig davon, aus welchen Gruppen die Dritten kommen. Dafür gilt folgende Tabelle der UEFA:

Die Achtelfinalpaarungen der Gruppendritten

Gruppendritte Spanien 1.C 1.E Portugal
A B C D 3.A 3.D 3.B 3.C
A B C E 3.A 3.E 3.B 3.C
A B C F 3.A 3.F 3.B 3.C
A B D E 3.D 3.E 3.A 3.B
A B D F 3.D 3.F 3.A 3.B
A B E F 3.E 3.F 3.B 3.A
A C D E 3.E 3.D 3.C 3.A
A C D F 3.F 3.D 3.C 3.A
A C E F 3.E 3.F 3.C 3.A
A D E F 3.E 3.F 3.D 3.A
B C D E 3.E 3.D 3.B 3.C
B C D F 3.F 3.D 3.C 3.B
B C E F 3.F 3.E 3.C 3.B
B D E F 3.F 3.E 3.D 3.B
C D E F 3.F 3.E 3.D 3.C

Ittrich lobt Zwayer: “Hätte sich noch einen Einsatz verdient”

Stimmen by MagentaTV 23.06.2024

Ittrich lobt Zwayer: “Hätte sich noch einen Einsatz verdient”

1:25Beim Spiel der Türkei gegen Portugal zeigte der deutsche Referee Felix Zwayer eine souveräne Leistung vor den Augen von UEFA-Schiedsrichter-Chef Roberto Rosetti. Sein Bundesliga-Kollege Patrick Ittrich rechnet deswegen damit, dass der 43-Jährige eine weitere Chance bei der EM erhalten wird.

Lange Fehler-Liste: Türkei bremst sich selber aus

Mit der Hoffnung auf den Gruppensieg war die Türkei ins Spiel gegen Portugal gestartet, im Verlauf der Partie wuchs dann die Ernüchterung von Minute zu Minute. Fast alles lief schief, nicht nur beim Eigentor.

Die Türken verloren das zweite Gruppenspiel klar.

Die Türken verloren das zweite Gruppenspiel klar.

IMAGO/Team 2

0:3-Ernüchterung statt Gruppensieg-Ekstase: Die Türkei hat es in Dortmund gegen Portugal verpasst, ihren an selber Stelle errungenen Auftakterfolg gegen Georgien (3:1) mit dem vorzeitigen Einzug ins Achtelfinale zu veredeln. Im finalen Gruppenspiel gegen Tschechien am Mittwoch in Hamburg (21 Uhr, LIVE! bei kicker) darf sich die Mannschaft von Trainer Vincenzo Montella nicht erneut derart gravierende Schnitzer erlauben wie gegen das Team um Weltstar Cristiano Ronaldo.

Ankreiden lassen muss sich Montella, dass seine Wechsel in der Startelf nicht aufgegangen sind. Fragwürdig war vor allem die Entscheidung, mit Arda Güler und Mert Müldür ausgerechnet die beiden Spieler aus der Anfangsformation zu nehmen, die sich gegen Georgien mit zwei Traumtoren enormes Selbstvertrauen geholt hatten. Arda Güler, laut Montella “etwas müde”, wurde gegen Portugal nach 70 Minuten wenigstens eingewechselt (die türkischen Fans im Stadion forderten seine Hereinnahme zuvor lautstark), doch da war die Partie beim Stand von 0:3 längst entschieden.

Einen bitteren Moment erlebte Samet Akaydin bei seinem völlig missratenen Rückpass, den er spielte, ohne sich vorher zu vergewissern, wo sich sein Torwart Altay Bayindir befindet. Besonders ärgerlich: Mit seinem Eigentor zum 0:2 trübte Akaydin seine Abwehrleistung – als Hauptbewacher von Cristiano Ronaldo legte der Türke eigentlich einen recht umsichtigen Auftritt hin.

Unglücklich für die Türkei: Der Pausenpfiff war noch nicht ertönt, da mussten drei der vier Abwehrspieler aus der Viererkette bereits mit einer Verwarnung auf der Hut vor einem Platzverweis sein. Abdülkerim Bardakci sah nach einem Foul an Joao Cancelo (25.) schon seine zweite Gelbe des Turniers, der Innenverteidiger ist nun gegen Tschechien gesperrt. Akaydins Verwarnung nach einem Klärungsversuch gegen Rafael Leao (42.) war zwar strittig, nicht aber die persönliche Strafe für Mehmet Zeki Celik, der sich daraufhin bei Schiedsrichter Felix Zwayer beschwerte.

Enttäuschende Leistung von Calhanoglu

Eine zweite Gelbe Karte und damit Gelb-Rot leistete sich niemand der Vorbelasteten, dafür aber unterlief Celik ein Missgeschick, das den Türken den Stecker zog. Sein Team wollte bei einem Angriff der Portugiesen auf Abseits spielen (56.), doch der Außenverteidiger hob die Falle auf. Dieser Patzer mündete im 0:3 durch Bruno Fernandes nach uneigennütziger Vorarbeit von Cristiano Ronaldo.

Der Auftritt der Türken war nicht annähernd so begeisternd wie noch gegen Georgien. Die Elf erspielte sich jeweils durch Kerem Aktürkoglu (6., 31.) nur zwei Torchancen, agierte ansonsten rund um den Strafraum viel zu kompliziert und umständlich.

Eine besondere Enttäuschung war die Leistung von Hakan Calhanoglu, dem es als eigentlichem Dreh- und Angelpunkt zu keiner Zeit gelang, der Partie seinen Stempel aufzudrücken. Gegen Tschechien muss der frühere Bundesliga-Profi (HSV, Bayer Leverkusen) so vorangehen, wie er das im Liga-Alltag bei Italiens Meister Inter Mailand oft hinbekommt. Gelingt es ihm, die Türkei am Mittwoch mindestens zu einem Unentschieden zu führen, wäre das Weiterkommen gesichert.

Toni Lieto

“Wir flicken unsere Herzen wieder zusammen”

Portugal gewinnt “das am meisten gefürchtete Spiel der Gruppe F souverän”, während Belgien einen “Sieg der Erleichterung” feiert. Die Internationalen Pressestimmen zu den Spielen vom Samstag.

Rumäniens Andrei Burca musste getröstet werden.

Rumäniens Andrei Burca musste getröstet werden.

IMAGO/Isosport

Georgien – Tschechien (1:1)

Tschechien:

Sport.cz: “Die Tschechen haben den Durchbruch nicht geschafft. Gegen Georgien gab es bei der EM nur ein Unentschieden.”

Blesk: “Schick beendete die Misere erst nach einer Stunde Spielzeit. Was für eine Erleichterung!”

Idnes.cz: “Der Gegner wurde vom Torhüter aufgehalten, er hätte gewinnen können.”

Türkei – Portugal (0:3)

Portugal:

A Bola: Portugal überrollt die Türkei, die erste Mission ist erfüllt. Portugal gewann das am meisten gefürchtete Spiel der Gruppe F souverän, wenn man bedenkt, dass die Türkei der stärkste Gegner der Gruppe sein sollte. Der Höhepunkt war neben den portugiesischen Toren die zahlreichen Eindringlinge auf dem Platz, die alle ein Ziel hatten: Cristiano Ronaldo nahezukommen.”

Record: “Portugal dominiert auf ganzer Linie und hat vor dem letzten Spieltag schon alles klar gemacht.”

Italien:

La Gazzetta dello Sport: “Portugal unaufhaltsam. Drei Tore bringen die Achtelfinal-Qualifikation.”

Belgien – Rumänien (2:0)

Belgien:

Sporza: “Der Sieg der Erleichterung: Die Red Devils starten die Europameisterschaft nach einem fulminanten Start und einem Chancen-Reigen gegen Rumänien neu.”

Het Laatste Nieuws: “Für die Red Devils gibt es die ersten drei Punkte. Eine starke erste Hälfte, eine durchwachsene zweite. Tielemans und De Bruyne treffen, Casteels rettet im Tor. Aber: Sind wirklich alle glücklich?”

Grenzecho: “Tielemans und De Bruyne lassen Belgien jubeln: Rote Teufel feiern in Köln ersten EM-Sieg.”

Rumänien:

prosport.ro: “Leider waren die Belgier im Abschluss geschickter und haben es geschafft, auf der Anzeigetafel den Unterschied auszumachen.”

gsp.ro: “Wir flicken unsere Herzen wieder zusammen! Rumänien hat tapfer gegen Belgien gekämpft, wurde aber von Tielemans und De Bruyne geschlagen!”

g4media.ro: “Belgien hat absolut dominiert, aber es gibt Hoffnung.”

“War nicht in der Lage”: Montella erklärt Verzicht auf Arda Güler

Der türkische Nationaltrainer Vincenzo Montella brachte gegen Portugal ein neues Quartett. Dass er nach der Niederlage aufgrund der Entscheidungen in der Kritik steht, ist ihm bewusst.

Vincenzo Montella verzichtete in der Startelf auf seine beiden Top-Talente Arda Güler und Kenan Yildiz.

Vincenzo Montella verzichtete in der Startelf auf seine beiden Top-Talente Arda Güler und Kenan Yildiz.

IMAGO/Beautiful Sports

Gespannt warteten die Anhänger der türkischen Nationalmannschaft am Samstagmittag vor der Partie gegen Portugal auf die Veröffentlichung der Aufstellung. Die Personalie Arda Güler beschäftigte die Fans. Denn Trainer Vincenzo Montella hatte zuvor offenbart, dass das Top-Talent “etwas müde” sei. Genauere Infos über den Fitnesszustand des 19-Jährigen hatte der Italiener aber nicht verraten.

Die Antwort lieferte einen Tag später dann der Aufstellungsbogen. Arda Güler saß nur auf der Bank. “Arda war nicht in der Lage, mehr als 30 Minuten zu spielen, ohne das Risiko einer Verletzung zu erhöhen”, wird Montella, dem es für seinen Schützling “wirklich leidtut”, auf der UEFA-Homepage zitiert. Fast eine halbe Stunde durfte der Außenspieler letztlich auch mitwirken: Der Coach brachte den Youngster, den die zahllosen türkischen Fans schon in Durchgang eins mit Sprechchören feierten, in der 70. Minute.

Zu diesem Zeitpunkt war das Spiel beim Stand von 0:3 allerdings bereits entschieden. Daher stellt sich die Frage, ob er ihn nicht lieber hätte komplett schonen sollen. Neben Arda Güler nahm mit Kenan Yildiz auch noch das zweite große Talent nur auf der Bank Platz. Angesichts der Leistung gegen Georgien durchaus nachvollziehbar (kicker-Note 4,0).

Wenn man alle vier Tage spielt, ist das ein anderer Sport, als wenn man jede Woche spielt.

Vincenzo Montella

Fragwürdiger war hingegen der Verzicht auf Mert Müldür (2,5). Der Rechtsverteidiger hatte im Auftaktspiel zu den besten seines Teams gehört und musste nun Mehmet Zeki Celik den Vortritt lassen. “Wenn man alle vier Tage spielt, ist das ein anderer Sport, als wenn man jede Woche spielt. Also braucht man einen Wechsel der Spieler”, begründet der Cheftrainer seine Rotation.

Insgesamt tauschte er ein ganzes Quartett aus, wobei die vierte Veränderung gezwungenermaßen war. Für den verletzten Schlussmann Mert Günok stand Altay Bayindir zwischen den Pfosten. “Altay war in den Spielen gegen Italien, Wales und Deutschland sehr gut. Wir sind heute Morgen mit einer Verletzung aufgewacht, deshalb haben wir eine solche Entscheidung getroffen”, erläutert Montella.

Am letzten Spieltag reicht der Türkei ein Punkt

Dass der 50-Jährige nach der deutlichen Niederlage aufgrund seiner Wechsel in der Kritik steht, ist ihm auch bewusst. “Wenn man Cheftrainer der Nationalmannschaft ist und die Dinge schieflaufen oder das Endergebnis eine Niederlage ist, wird der Trainer zum Feind Nummer eins”, erklärt Montella und führt fort: “Wenn ich eine Entscheidung treffe oder eine Analyse mache, versuche ich, mein Wissen und meine Informationen zu berücksichtigen.”

Sollte er die Türkei am Mittwoch ins Achtelfinale führen, dürften die Fans schon nicht mehr an die Rochade denken. Dank des 1:1 im anderen Gruppenspiel zwischen Tschechien und Georgien reicht den Türken schon ein Remis gegen die “Reprezentace” für die Sicherung des zweiten Platzes.

“War nicht in der Lage”: Montella erklärt Bankplatz von Arda Güler

Der türkische Nationaltrainer Vincenzo Montella brachte gegen Portugal ein neues Quartett. Dass er nach der Niederlage aufgrund der Entscheidungen in der Kritik steht, ist ihm bewusst.

Vincenzo Montella verzichtete in der Startelf auf seine beiden Top-Talente Arda Güler und Kenan Yildiz.

Vincenzo Montella verzichtete in der Startelf auf seine beiden Top-Talente Arda Güler und Kenan Yildiz.

IMAGO/Beautiful Sports

Gespannt warteten die Anhänger der türkischen Nationalmannschaft am Samstagmittag vor der Partie gegen Portugal auf die Veröffentlichung der Aufstellung. Die Personalie Arda Güler beschäftigte die Fans. Denn Trainer Vincenzo Montella hatte zuvor offenbart, dass das Top-Talent “etwas müde” sei. Genauere Infos über den Fitnesszustand des 19-Jährigen hatte der Italiener aber nicht verraten.

Die Antwort lieferte einen Tag später dann der Aufstellungsbogen. Arda Güler saß nur auf der Bank. “Arda war nicht in der Lage, mehr als 30 Minuten zu spielen, ohne das Risiko einer Verletzung zu erhöhen”, wird Montella, dem es für seinen Schützling “wirklich leidtut”, auf der UEFA-Homepage zitiert. Fast eine halbe Stunde durfte der Außenspieler letztlich auch mitwirken: Der Coach brachte den Youngster, den die zahllosen türkischen Fans schon in Durchgang eins mit Sprechchören feierten, in der 70. Minute.

Zu diesem Zeitpunkt war das Spiel beim Stand von 0:3 allerdings bereits entschieden. Daher stellt sich die Frage, ob er ihn nicht lieber hätte komplett schonen sollen. Neben Arda Güler nahm mit Kenan Yildiz auch noch das zweite große Talent nur auf der Bank Platz. Angesichts der Leistung gegen Georgien durchaus nachvollziehbar (kicker-Note 4,0).

Wenn man alle vier Tage spielt, ist das ein anderer Sport, als wenn man jede Woche spielt.

Vincenzo Montella

Fragwürdiger war hingegen der Verzicht auf Mert Müldür (2,5). Der Rechtsverteidiger hatte im Auftaktspiel zu den besten seines Teams gehört und musste nun Mehmet Zeki Celik den Vortritt lassen. “Wenn man alle vier Tage spielt, ist das ein anderer Sport, als wenn man jede Woche spielt. Also braucht man einen Wechsel der Spieler”, begründet der Cheftrainer seine Rotation.

Insgesamt tauschte er ein ganzes Quartett aus, wobei die vierte Veränderung gezwungenermaßen war. Für den verletzten Schlussmann Mert Günok stand Altay Bayindir zwischen den Pfosten. “Altay war in den Spielen gegen Italien, Wales und Deutschland sehr gut. Wir sind heute Morgen mit einer Verletzung aufgewacht, deshalb haben wir eine solche Entscheidung getroffen”, erläutert Montella.

Am letzten Spieltag reicht der Türkei ein Punkt

Dass der 50-Jährige nach der deutlichen Niederlage aufgrund seiner Wechsel in der Kritik steht, ist ihm auch bewusst. “Wenn man Cheftrainer der Nationalmannschaft ist und die Dinge schieflaufen oder das Endergebnis eine Niederlage ist, wird der Trainer zum Feind Nummer eins”, erklärt Montella und führt fort: “Wenn ich eine Entscheidung treffe oder eine Analyse mache, versuche ich, mein Wissen und meine Informationen zu berücksichtigen.”

Sollte er die Türkei am Mittwoch ins Achtelfinale führen, dürften die Fans schon nicht mehr an die Rochade denken. Dank des 1:1 im anderen Gruppenspiel zwischen Tschechien und Georgien reicht den Türken schon ein Remis gegen die “Reprezentace” für die Sicherung des zweiten Platzes.

Wer überträgt Türkei gegen Portugal live im TV & Stream?

Die Türkei und Portugal haben zum Auftakt ihrer EM-Gruppe jeweils einen Dreier eingefahren – nun geht es im direkten Duell sogar schon um den Gruppensieg. Hier gibt es alle Infos, wo die Partie im TV und Stream übertragen wird.

Die beiden Kapitäne im Fokus: Hakan Calhanoglu (Türkei, li.) und Cristiano Ronaldo (Portugal).

Die beiden Kapitäne im Fokus: Hakan Calhanoglu (Türkei, li.) und Cristiano Ronaldo (Portugal).

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Am heutigen Samstag, den 22. Juni 2024, steigt das Duell zwischen der Türkei und Portugal. Anstoß im Topspiel der Gruppe F ist um 18 Uhr in Dortmund.

Wer holt sich den Gruppensieg?

Beide Teams sind mit einem Erfolgserlebnis in die EM 2024 gestartet. Während Portugal allerdings nicht überzeugte und gegen Tschechien einen Lucky Punch in der Nachspielzeit zum 2:1-Sieg benötigte, gewann die Türkei ein furioses Spiel gegen EM-Neuling Georgien mit 3:1.

Damit belegen die Türken nach dem ersten Spieltag Platz 1 in Gruppe F, Portugal folgt dahinter auf Platz 2. Da sich die Verfolger Tschechien und Georgien am Nachmittag nur remis trennten (1:1), geht es nun sogar schon um den Gruppensieg: Der Sieger der Partie Türkei gegen Portugal ist nicht mehr von Platz 1 zu verdrängen.

Genug Ansporn für die Türkei um Kapitän Hakan Calhanoglu und Portugal mit Cristiano Ronaldo, Höchstleistungen abzuliefern. Den “Heimvorteil” in Dortmund werden sicherlich die Türken auf ihrer Seite haben.

Wo wird Türkei gegen Portugal übertragen?

Für die Übertragung der Partie Türkei gegen Portugal ist das ZDF verantwortlich. Um 17.05 Uhr startet die Vorberichterstattung, pünktlich zum Anstoß um 18 Uhr übernimmt Kommentator Oliver Schmidt aus Dortmund. Der öffentlich-rechtliche Sender bietet auch einen kostenlosen Livestream an.

Zudem habt ihr die Möglichkeit, das Spiel auf MagentaTV zu schauen. Der Pay-TV-Anbieter hat alle 51 Spiele der EM 2024 im Angebot, einige davon sogar exklusiv.

Der Überblick

Partie: Türkei gegen Portugal, EM 2024, 2. Spieltag, Gruppe F
Datum: Samstag, 22. Juni 2024, 18 Uhr
Ort: BVB-Stadion Dortmund
Übertragung: ZDF, MagentaTV