“Fast verschenkt auf Außen”: Ben Szilagyi und sein erstes Tor für den THW Kiel

Nicht nur Ben Szilagyi strahlte, Vorbereiter Domagoj Duvnjak sowie alle Mitspieler auf dem Parkett und der Bank sowie die ganze Halle jubelte. Der THW Kiel hatte gegen den HC Erlangen die Partie im zweiten Abschnitt gedreht und ein 17-Jähriger ließ den durchwachsenen ersten Abschnitt dann endgültig vergessen. Und der, so Hendrik Pekeler, auf Außen fast verschenkt sei.

Ben Szilagyi bejubelte im Trikot des THW Kiel seinen ersten Treffer in der Handball Bundesliga.

Ben Szilagyi bejubelte im Trikot des THW Kiel seinen ersten Treffer in der Handball Bundesliga.

saschaklahn.com/Pat Scheidemann

“Großartig” fühle es sich an, so Ben Szilagyi im NDR Radio. “Ich kann das gar nicht in Worte fassen. Diese Atmosphäre in der Halle.” Und mittendrin ein 17-Jähriger. “Das war schon unglaublich”, beschreibt Ben Szilagyi den Moment als er das erste Mal auflief. “Hier hast Du einfach einen Riesen-Rücken mit den Fans.”

Eine Woche zuvor war Ben Szilagyi eigentlich auf dem Sprung in den Osterurlaub, als Filip Jicha anrief und den Sohn seines früheren Mitspielers und jetzigen THW-Geschäftsführers Viktor Szilagyi aufgrund der Verletzung von Magnus Landin in den Profi-Kader berief. In Lemgo saß er sechzig Minuten auf der Bank, gegen den HC Erlangen musste er Mitte des zweiten Abschnitts erstmals auf das Parkett.

Rune Dahmke war zur Bank gehumpelt, Ben Szilagyi wurde ins kalte Wasser geworfen – und schwamm, der THW Kiel drehte in dieser Phase die Partie und machte aus einem 20:22 ein 25:22. Rune Dahmke war nach kurzer Behandlung schnell wieder zurück, erzielte das 29:24 und wurde dann aus der Deckung auf die Bank gerufen. Ben Szilagyi kam zurück auf das Parkett, suchte in der Deckung gleich den Zweikampf und zeigte dann auch im Angriff keine Scheu – griff zu, als sich die Chance bot.

Der erste Treffer

Ben Szilagyi, Domagoj Duvnjak, THW Kiel - HC Erlangen, Handball Bundesliga

Vorbereiter Domagoj Duvnjak strahlte nach dem Treffer von Ben Szilagyi.
saschaklahn.com/Pat Scheidemann

“Ich wurde super unterstützt, auch von Rune”, lobte Ben Szilagyi seinen Positionskollegen. Sein Tor war dabei eine Kopie des Treffers von Rune Dahmke zuvor. Domagoj Duvnjak hatte auf die Halbposition gewechselt und legte für den Außen auf, diesmal eben für den 17-jährigen Youngster. “Ich habe vermutet, dass es jetzt so weit ist. Ich war so frei. Dann hat Dule mir den Ball rübergespielt – und ich hab einfach den Kopf ausgeschaltet und mein Ding gemacht”, so Ben Szilagyi.

Wie Dahmke zuvor nutzte das Talent den Platz, sprang den Wurf aus und setzte den Ball um den gegnerischen Torhüter herum als Aufsetzer ins Netz. Ben Szilagyi schrie den Jubel heraus, Vorlagengeber Domagoj Duvnak strahlte und auch die anderen Mitspieler jubelten mit der gesamten Halle. Mit den Kollegen auf der Bank konnte Szilagyi kurz darauf abklatschen, beim Versuch Christoph Steinert bei dessen Einkreuzen zu stören hatte er sich direkt nach seinem ersten Tor auch seine erste Zeitstrafe eingefangen.

“Es hat einfach Mega-Viel-Spaß gemacht”, so Ben Szilagyi im NDR Radio. Mit 17 Jahren und 173 Tagen ist er nun der jüngste Bundesliga-Torschütze in der langen Geschichte des THW Kiel. “Das wird für ihn für immer in Erinnerung bleiben, sein erstes Bundesliga-Spiel hier in der Ostseehalle gemacht zu haben”, war sich auch Routinier Hendrik Pekeler sicher.

“Eigentlich fast verschenkt auf Außen”

“Ben hat ja bei uns auch die Wintervorbereitung mitgemacht, als wir relativ wenige Profis waren. Da hat er schon einen unglaublich guten Eindruck hinterlassen”, schilderte Hendrik Pekeler bei Dyn und scherzte mit Blick auf dessen Körpergröße von 1,96 Meter: “Eigentlich ist er für die Größe fast verschenkt auf Linksaußen, eigentlich müsste er im Rückraum spielen.”

Viktor Szilagyi, THW Kiel, Handball Bundesliga

Viktor Szilagyi feierte den Treffer seines Sohnes auf der Bank des THW Kiel.
saschaklahn.com/Pat Scheidemann

Allerdings wird der Rechtshänder – der aus der Jugend des THW Kiel stammt, aber auch zwei Jahre in Altenholz absolvierte – auch in der Jugend-Nationalmannschaft auf Außen eingesetzt. Übrigens nicht in der deutschen Nachwuchs-Auswahl sondern im Trikot von Österreich, das bereits sein Vater Viktor Szilagyi trug. Bens Opa Istvan Szilagyi lief übrigens 214 Mal für Ungarns Handball-Nationalmannschaft auf. Auch Viktor Szilagyi erreichte die Marke von 200 Länderspielen.

Mit dem ÖHB-Team hat er sich im Sommer für die U18-EM in Montenegro qualifiziert, doch zuvor könnten noch weitere Minuten in der Handball Bundesliga hinzukommen. “Er hat sein Sache sehr gut gemacht, beim Tor und auch beim Training macht er das sehr gut”, lobte Hendrik Pekeler und auch Trainer Filip Jicha dürfte registriert haben, dass er den Youngster weiter ins Bundesliga-Wasser werfen kann.

Christian Ciemalla

Gelungener Auftakt in die EM-Quali: DFB-Frauen drehen 0:2 in Österreich

Nach einer miserablen ersten halben Stunde mit zwei Gegentoren sahen die DFB-Frauen in Österreich schon wie Verliererinnen aus. Dank Effizienz vor dem Tor und einer stark verbesserten zweiten Hälfte durfte sich Deutschland doch noch über einen gelungenen Qualifikations-Auftakt freuen.

Hatte mit einem Doppelpack großen Anteil am gelungenen Auftakt in die EM-Qualifikation: Klara Bühl (#19).

Hatte mit einem Doppelpack großen Anteil am gelungenen Auftakt in die EM-Qualifikation: Klara Bühl (#19).

IMAGO/Andreas Stroh

Interims-Bundestrainer Horst Hrubesch wollte zum Auftakt der Qualifikation für die EM 2025 in der Schweiz den Schwung aus der letzten Länderspielpause Ende Februar nutzen. Damals hatte das DFB-Team mit einem 2:0-Sieg gegen die Niederlande auf den letzten Drücker die Teilnahme bei Olympia 2024 in Paris klar gemacht. Daran sollte die Partie gegen den Nachbarn aus Österreich anschließen, sowohl von der Leistung als auch personell. Nur zwei Veränderungen nahm Hrubesch vor – gezwungenermaßen: Für die verletzten Hegering (Muskelfaserriss in der Wade) und Popp (Knieverletzung) spielten Doorsoun und Schüller.

Österreichs Trainerin Irene Fuhrmann hatte den Länderspielslot im Februar für personelle Experimente genutzt, so gab es zuletzt ein 1:1 im Testspiel gegen Dänemark. Obwohl gegen Deutschland die wichtigen Spielerinnen Zadrazil und Naschenweng (beide Bayern) kurzfristig passen mussten, standen in Dunst, Kirchberger, Hanshaw (alle Frankfurt), Degen (Köln), Purtscheller (Essen) und Campbell (Freiburg) dennoch sechs Bundesliga-Legionärinnen in der Startelf.

Campbell-Doppelpack nach einer Viertelstunde

EM-QUALIFIKATION, LIGA A, GRUPPE 4

Wollte Deutschland seiner Favoritenrolle gerecht werden, so ging das von Anpfiff weg krachend schief. Gegen enorm aufmerksame und früh pressende Österreicherinnen fand das DFB-Team gar nicht in die Partie, kam oft zu spät und sah sich dem Drang der Gastgeberinnen beinahe hilflos ausgesetzt.

Der frühe Rückstand war die verdiente Quittung für den verschlafenen Start: Nachdem ein Schuss von Degen noch knapp über die Latte gestrichen war (6.), machte es Campbell nach einem Fehler von Doorsoun besser und überwand Frohms erstmals (9.). Die ÖFB-Elf machte danach genauso weiter und schockte Deutschland erneut, als Campbell per Kopf den Doppelpack schnürte (16.). Wäre die Stürmerin später nach einem Fehlpass von Hendrich nicht weggerutscht, hätte sie wohl den Hattrick perfekt gemacht (34.).

Bühls Gewaltschuss lässt Deutschland hoffen

So wurde Deutschland mit laufender Spielzeit etwas besser und fand Mittel, um sich in die österreichische Hälfte zu spielen. Eine schwache Direktabnahme von Nüsken (21.) sowie ein Nachschuss knapp über die Latte durch die Chelsea-Legionärin (31.) waren die ersten Annäherungen der DFB-Elf, gefährlicher wurde es lange nicht. Kurz vor der Pause traf dann Bühl mit einem präzisen Schuss von der Strafraumgrenze zum Anschlusstreffer hinein in eine deutsche Drangphase (39.). Da Frohms einen Schuss aus spitzem Winkel von Putscheller noch um den Pfosten lenkte (45.), ging es mit einem verdienten 1:2 aus deutscher Sicht in die Kabinen.

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Hochmotiviert kamen die DFB-Frauen wieder auf den Platz, mit der Hereinnahme von Freigang für Lohmann wurde das deutsche Spiel kombinationsfreudiger. Eine solche Kombination brachte sogleich den Ausgleich: Nüsken steckte an der Strafraumgrenze durch zu Bühl, die aus vollem Lauf ebenfalls den Doppelpack schnürte (49.).

Schmeichelhafter Elfmeter dreht das Spiel

Österreich zog sich in der Folge weiter zurück und hatte Probleme, an die starke erste Hälfte anzuknüpfen: Das Pressing griff nicht mehr so gut, im Offensivspiel fehlte es an Präzision. Nach einem Ballgewinn der DFB-Elf waren die Gastgeberinnen dann plötzlich unsortiert, Freigang tauchte frei vor Zinsberger auf und kam gegen die Torfrau zu Fall. Aushilfskapitänin Gwinn übernahm die Verantwortung und verwandelte den etwas schmeichelhaften Elfmeter (64.) -Deutschland hatte das Spiel gedreht.

Danach nahm auch Österreich wieder am Spiel teil, es wurde nun chancenreicher. Eine Hereingabe von Feiersinger grätschte Gwinn beinahe ins eigene Tor, Frohms war zur Stelle (67.), auf der anderen Seite scheiterten Oberdorf (68.) und Freigang (74.) an starken Paraden von Zinsberger. Danach spielte das Team von Horst Hrubesch die Partie souverän zu Ende und durfte sich über einen geglückten Auftakt in die EM-Qualifikation freuen.

Dort geht es schon am Dienstag (18.10 Uhr) weiter, am Tivoli in Aachen trifft das DFB-Team auf Island. Österreich ist zur gleichen Zeit gefordert, die ÖFB-Frauen müssen nach Polen.

Fuhrmann im Interview: “Da müssen wir einen Zahn zulegen”

Die EM-Qualifikation beginnt für die deutsche Elf am Freitag mit dem Nachbarschaftsduell in Linz gegen Österreich. 2022 spielten beide Teams im EM-Viertelfinale gegeneinander. Österreichs Trainerin Irene Fuhrmann (43) blickt aber nicht nur zurück.

Frau Fuhrmann, wie groß ist Ihre Vorfreude auf das Spiel gegen Deutschland?

Es ist für uns eine tolle Challenge. Viele unserer Spielerinnen sind oder waren Legionärinnen in Deutschland, kennen sich also untereinander gut. Insofern ist es ein sehr spezielles Spiel. Und weil es ja auch ein bisschen das Wiederaufleben des EM-Viertelfinales 2022 in London ist.

Damals gewann Deutschland 2:0, obwohl Österreich gute Chancen hatte und dreimal das Aluminium traf. Welche Erinnerungen haben Sie an die Partie?

Richtig gute, weil ich denke, dass wir Deutschland schon vor Probleme gestellt haben. Wir haben damals unser Pressing umgestellt und auf Ihre Spielweise reagiert, das hat gut funktioniert. Ich glaube, es war noch nie so ein offenes Spiel – nicht dass wir schon so oft gegen Deutschland gespielt hätten, aber doch in zwei Testspielen davor. Es wäre mal interessant gewesen, wenn wir dort in Führung gegangen wären.

Mut mit dem Ball und hohe Intensität

Das Spiel hat auch gezeigt, dass Sie sich gegen Top-Gegner einfach gar keinen Fehler erlauben dürfen.

Ja, aber auch unsere anderen beiden kommenden Gegner Island und Polen sind sehr gut in Umschalt-Situationen. Wir haben im Februar (beim 2:7 gegen England, Anm. d. Red.) klar aufgezeigt bekommen, dass wir, wenn nicht jede einzelne unserer Spielerinnen am Limit performt, gegen die sehr starken Nationen, aber auch gegen andere nicht mithalten können. 2022 waren wir einfach auch nicht clever genug. Als das mit Alexandra Popp am Ende passiert (Tor zum 2:0 nach einem Fehlpass von Torhüterin Manuela Zinsberger, d. Red.), waren davor schon zwei, drei solche brenzligen Situationen. Dann kann ich einfach nicht den Spielplan auf Biegen und Brechen bis zum Ende durchziehen, sondern muss auch mal die vertikalere Variante wählen. Das ist aber ein Reifungsprozess einer Mannschaft.

Wie mutig muss Ihr Team dann am Freitag auftreten?

Extrem mutig. Nicht nur mit dem Ball, sondern auch mit hoher Intensität gegen den Ball. Da müssen wir aber schauen, wie voll die Akkus unserer Spielerinnen sind. Wir müssen gute Entscheidungen treffen und sehr sauber im Passspiel sein. Da müssen wir auf jeden Fall einen Zahn zulegen, gerade im Februar waren wir sehr anfällig, wenngleich das Testspiele waren.

Wie sehen Sie denn die Kräfteverhältnisse in der Gruppe?

Deutschland ist nicht nur Favorit gegen uns, sondern absoluter Favorit in der Gruppe. Ich glaube, dass Deutschland aus einer etwas durchwachsenen Phase um die WM herum sehr gestärkt hervorgegangen ist und einfach viel individuelle Klasse hat. Die für uns entscheidenden Spiele sind ganz sicher die gegen Island und Polen, da wird es auf die Tagesverfassung ankommen. Ich denke, eine direkte Qualifikation liegt im Bereich des Möglichen. Island ist ein sehr robustes, athletisches Team, da heißt es, nicht allzu viele Defensivstandards zuzulassen. Polen hat sich richtig gut entwickelt und stellt ja auch einige Spielerinnen in der Bundesliga, Ewa Pajor vom VfL Wolfsburg zum Beispiel. Sie treten sehr geschlossen auf und haben sehr schnelle Spielerinnen. Polen ist auf keinen Fall zu unterschätzen und auf die leichte Schulter zu nehmen.

EM-Qualifikation in Linz

ÖFB-Team besticht durch das Kollektiv

Bei der EM 2022 haben Sie nach der verlorenen Auftaktpartie gegen England die Qualität im Kader infrage gestellt. Sie haben gesagt, dass sie viel weniger Fußballerinnen als die Top-Nationen haben. Würden Sie die Aussage heute immer noch tätigen?

Es ist einfach so, dass die anderen Teams eine höhere individuelle Qualität haben und wir eigentlich über die letzten Jahre durchs Kollektiv bestochen haben, wenngleich sich unsere Spielerinnen auch individuell weiterentwickeln. Dass wir überhaupt diese Möglichkeit haben, in der Liga A die EM-Qualifikation zu spielen, ist schon ein Riesen-Erfolg. In der Nations League haben wir in einer Gruppe mit Frankreich, Norwegen und Portugal, alles drei WM-Teilnehmer, den zweiten Platz erreicht. Das ist alles nicht selbstverständlich. Wir haben noch sehr, sehr wenige Fußballerinnen im gesamten Land, auch eine geringe Kaderbreite in der Spitze. Da haben wir als gesamtes Team schon fast das Maximum rausgeholt. Wir kämpfen um Sichtbarkeit, Aufmerksamkeit und Wertschätzung.

Vor den Verletzungen der Bayern-Profis Sarah Zadrazil und Katharina Naschenweng hatten Sie 14 Bundesligaspielerinnen nominiert, jetzt sind es mit der nachgerückten Leipzigerin Michela Croatto noch 13. Einige Spielerinnen haben sich in den letzten Monaten und Jahren enorm weiterentwickelt. Spüren Sie, dass es mit dem österreichischen Fußball in die richtige Richtung geht? Oder geht es Ihnen nicht schnell genug?

Wenn sie mich so fragen, geht es mir nicht schnell genug (lacht). Die Gegebenheiten in Österreich sind noch nicht so professionell. Es kommt irgendwann zu dem Punkt kommt, wo sie entscheiden müssen, ob sie ins Ausland gehen. Der Wechsel von Sarah Zadrazil als Kapitänin von Turbine Potsdam zu Bayern München 2020 war genau etwas, das wir brauchen, nämlich dass die Spielerinnen aus ihrer Komfortzone gehen, sich weiter fordern. Auch andere wie Katharina Naschenweng von Hoffenheim zum FC Bayern, Annabel Schasching und Eileen Campbell zum SC Freiburg: Das brauchen wir als Nationalteam ganz dringend. Ich war auch überrascht, wie schnell sich Lilli Purtscheller bei der SGS Essen etabliert hat.

Das Thema Toreschießen

Außer Nicole Billa, die in dieser Saison etwas im Tief steckt, bringen es Ihre übrigen Stürmerinnen zusammen auf gerade einmal sieben Länderspieltore.

Das Thema Toreschießen ist genau das, was uns zu den Top-Nationen fehlt. Wir haben uns gesteigert, was Ballbesitzphasen und das Herausspielen von Torchancen betrifft. Aber es mangelt an der Effektivität, diese Chancen eiskalt zu nutzen. Nicole Billa arbeitet hart an sich und gibt alles. Aber es ist schon über Monate für sie schwierig, ihre Rolle in Hoffenheim hat sich komplett verändert. Wir haben aber mit der neuen Freiburgerin Eileen Campbell eine komplett konträre Spielerin, die schneller, dynamischer ist, ihre Qualitäten auch schon in der Nations League aufblitzen lassen hat. Aber sie trainiert noch nicht sehr lange auf hohem Niveau, wir müssen da geduldig sein. Barbara Dunst hat eine enorme Entwicklung genommen. Die, die wir haben, müssen wir versuchen bestmöglich zu unterstützen und in die Situationen zu bringen, aber am Ende ist es eine Qualitätssache. Aufgrund der Umstrukturierung im internationalen Frauenfußball haben wir wenige Gegner, gegen die wir Favorit sind und sehr viel Ballbesitz haben. Zudem ist es schwieriger zu trainieren als Defensivspiel, wo ganz klare Abläufe da sein müssen.

Sie sind seit 2020 Teamchefin beim ÖFB, haben Aufs und Abs miterlebt. Welche weiteren Pläne haben Sie für Ihre Trainerinnen-Karriere im Kopf? Ist die deutsche Bundesliga vielleicht auch für Sie in Zukunft interessant?

Ich kenne die Spielerinnen alle im Prinzip von klein auf. Es ist so eine tolle Mannschaft mit so tollen Charakteren. Es gibt für mich derzeit keinen Grund, mich umzuschauen oder Überlegungen anzustellen in irgendeine andere Richtung. Es ist für mich kein 08/15-Job, weil ich hier großgeworden bin als Spielerin, als Trainerin mich entwickeln konnte, und eine ganz besondere Verbindung zu dem Gesamten habe. Ich habe noch viel vor, es steht jetzt die EM-Qualifikation an, wir waren aber auch noch nie bei einer Weltmeisterschaft. Das ist der dunkle Punkt meiner Trainerkarriere. Also es gibt noch genügend Ziele mit Österreich.

Gibt es eine deutsche Spielerin, die Ihnen besonders gut gefällt?

Da gibt es sehr viele, aber jetzt momentan bin ich extrem begeistert von Sjoeke Nüsken. Wie schnell sie sich bei Chelsea durchgesetzt hat, was sie alles spielen kann, das ist wirklich top.

Interview: Paul Bartmuß, Annika Fröhlich und Gunnar Meggers

Fuhrmann stolz auf ÖFB-Entwicklung: “Das ist alles nicht selbstverständlich”

Am Freitagabend spielt die deutsche Nationalmannschaft zum Auftakt der EM-Qualifikation in Linz gegen Österreich. Im Vorfeld der Partie hat der kicker mit der österreichischen Teamchefin Irene Fuhrmann gesprochen.

Seit 2020 Teamchefin in Österreich: Irene Fuhrmann (re.).

Seit 2020 Teamchefin in Österreich: Irene Fuhrmann (re.).

IMAGO/GEPA pictures

Es war am 21. Juli 2022, als die deutsche Mannschaft mit einem 2:0-Erfolg gegen Österreich ins Viertelfinale der Europameisterschaft einzog. Lina Magull und Alexandra Popp trafen damals für das DFB-Team im Brentford Community Stadium in London. Für die deutschen Spielerinnen war der Sieg gegen die Österreichinnen, die in diesem Viertelfinale dreimal Aluminium trafen, hart erkämpft. “Ich habe richtig gute Erinnerungen an dieses Spiel, weil ich denke, dass wir Deutschland schon vor Probleme gestellt haben. Wir haben damals unser Pressing umgestellt und auf Ihre Spielweise reagiert, das hat gut funktioniert”, erinnert sich Irene Fuhrmann im Interview mit dem kicker.

DFB-Frauen in der EM-Quali

Vor Probleme stellen will die Teamchefin Österreichs die deutsche Elf auch am Freitag (20.30 Uhr, LIVE! bei kicker), wenn beide Mannschaften zum Auftakt der EM-Qualifikation in Linz aufeinandertreffen. “Extrem mutig” müsse ihr Team auftreten, meint Fuhrmann, “nicht nur mit dem Ball, sondern auch mit hoher Intensität gegen den Ball. Wir müssen gute Entscheidungen treffen und sehr sauber im Passspiel sein.”

In der Qualifikationsgruppe A4, zu der auch noch Polen und Island gehören, sei die deutsche Mannschaft “absoluter Favorit”. “Ich glaube, dass Deutschland aus einer etwas durchwachsenen Phase um die WM herum sehr gestärkt hervorgegangen ist und einfach viel individuelle Klasse hat”, erzählt Fuhrmann, die seit Juli 2020 als Teamchefin arbeitet.

Fuhrmann betont Entwicklung der Östereicherinnen

Seit 2008 ist die 43-Jährige schon beim Verband angestellt, fungierte viele Jahre als Co-Trainerin der Nationalmannschaft. “Es ist einfach so, dass die anderen Teams eine höhere individuelle Qualität haben und wir über die letzten Jahre durchs Kollektiv bestochen haben, wenngleich sich unsere Spielerinnen auch individuell weiterentwickeln”, merkt Fuhrmann an.

“Dass wir überhaupt diese Möglichkeit haben, in der Liga A die EM-Qualifikation zu spielen, ist schon ein großer Erfolg. In der Nations League haben wir in einer Gruppe mit Frankreich, Norwegen und Portugal den zweiten Platz erreicht. Das ist alles nicht selbstverständlich”, betont Fuhrmann vor dem Spiel am Freitag, das für sie “eine tolle Challenge” ist. “Viele unserer Spielerinnen sind oder waren Legionärinnen in Deutschland, kennen sich also untereinander gut.”

Welche deutsche Spielerin Irene Fuhrmann besonders schätzt und wie schwer der Kampf um Sichtbarkeit und Aufmerksamkeit in Österreich ist, lesen Sie in der Donnerstagsausgabe des kicker und im eMagazine.

Gunnar Meggers

Zadrazil und Naschenweng fehlen gegen Deutschland – Duo nachnominiert

Rückschlag für den FC Bayern: Mittelfeldstrategin Sarah Zadrazil hat einen Muskelfaserriss erlitten – und verpasst damit wie Teamkollegin Katharina Naschenweng das prestigeträchtige Duell Österreich gegen Deutschland.

Eigentlich unverzichtbar bei den Bayern: Sarah Zadrazil.

Eigentlich unverzichtbar bei den Bayern: Sarah Zadrazil.

IMAGO/regios24

An sich schweben die Frauen des FC Bayern auf einer Welle der Euphorie, ganz besonders nach dem jüngsten 4:0 in Wolfsburg und der Vorentscheidung im Meisterschaftskampf. Doch nun fallen gleich zwei Spielerinnen für eine Weile aus.

Das Saisonaus von Nachwuchsstürmerin Franziska Kett werden die Münchnerinnen noch etwas besser verkraften können. Mit Veröffentlichung der Startaufstellung für das DFB-Pokalhalbfinale gegen Eintracht Frankfurt (3:1 im Elfmeterschießen) vermeldete der FCB aber auch noch einen Muskelfaserriss bei Stammspielerin Sarah Zadrazil.

Bayern-Coach Alexander Straus schickte gegen Frankfurt die Schottin Samantha Kerr, die bisher in München noch nicht recht Fuß gefasst hat, an Zadrazils Stelle ins Rennen.

Die Österreicherin war nicht nur beim Meister im zentralen Mittelfeld gesetzt, auch die österreichische Teamchefin Irene Fuhrmann hatte sie für die anstehenden EM-Qualifikationspartien gegen Deutschland (Freitag, 20.30 Uhr) und Polen (9. April, 18 Uhr) fest eingeplant.

Gegenüber dem kicker bestätigte Fuhrmann am Montag, dass sie Rechtsverteidigerin Laura Wienroither dafür nachnominiert habe. Außerdem wird die Leipzigerin Michela Croatto anstelle von Katharina Naschenweng anreisen. Die Bayern-Abwehrspielerin hatte sich während der Pokalpartie gegen Frankfurt verletzt, eine MRT-Untersuchung steht noch aus.

Paul Bartmuß

Muskelfaserriss: Zadrazil fehlt im Pokal-Halbfinale und gegen Deutschland

Rückschlag für den FC Bayern: Mittelfeldstrategin Sarah Zadrazil hat einen Muskelfaserriss erlitten – und verpasst damit auch das prestigeträchtige Duell Österreich gegen Deutschland.

Eigentlich unverzichtbar bei den Bayern: Sarah Zadrazil.

Eigentlich unverzichtbar bei den Bayern: Sarah Zadrazil.

IMAGO/regios24

An sich schweben die Frauen des FC Bayern auf einer Welle der Euphorie, ganz besonders nach dem jüngsten 4:0 in Wolfsburg und der Vorentscheidung im Meisterschaftskampf. Doch nun fallen gleich zwei Spielerinnen für eine Weile aus.

Das Saisonaus von Nachwuchsstürmerin Franziska Kett werden die Münchnerinnen noch etwas besser verkraften können. Mit Veröffentlichung der Startaufstellung für das DFB-Pokalhalbfinale gegen Eintracht Frankfurt an diesem Sonntag (15.45 Uhr, LIVE! bei kicker) vermeldete der FCB aber auch noch einen Muskelfaserriss bei Stammspielerin Sarah Zadrazil.

Die Österreicherin war nicht nur beim Meister im zentralen Mittelfeld gesetzt, auch die österreichische Teamchefin Irene Fuhrmann hatte sie für die anstehenden EM-Qualifikationspartien gegen Deutschland (Freitag, 20.30 Uhr) und Polen (9. April, 18 Uhr) fest eingeplant.

Bayern-Coach Alexander Straus schickte gegen Frankfurt die Schottin Samantha Kerr, die bisher in München noch nicht recht Fuß gefasst hat, an Zadrazils Stelle ins Rennen.

Österreich mit 14 Bundesliga-Spielerinnen gegen Deutschland

Neun Tage vor dem EM-Qualifikationsauftakt hat Österreichs Teamchefin Irene Fuhrmann den Kader für die Spiele gegen Deutschland und Polen bekanntgegeben. 14 Akteurinnen aus der Bundesliga sind dabei.

Julia Hickelsberger ist für die Spiele gegen Deutschland und Polen bereit.

Julia Hickelsberger ist für die Spiele gegen Deutschland und Polen bereit.

GEPA pictures

Mit bewährtem Spielerinnenstamm, einer Rückkehrerin und einer Torhüterinnen-Veränderung bestreitet das österreichische Frauen-Nationalteam den Auftakt zur Qualifikation für die EM 2025. Wie Teamchefin Irene Fuhrmann am Mittwoch bekanntgab, steht die wieder fitte Julia Hickelsberger im Kader für die Spiele gegen Deutschland in Linz (5.4.) und in Polen (9.4.).

Österreichs Fußballerin des Jahres 2022 hatte mit muskulären Problemen zu kämpfen gehabt und war immer wieder verletzt. “Sie hat ein sehr schweres Jahr hinter sich, hat nur wenig kontinuierlich trainiert. Dementsprechend klug müssen wir vorgehen”, sagte Fuhrmann, die offen ließ, ob die Hoffenheim-Legionärin schon eine Kandidatin für die Startelf ist.

Treffen am Ostermontag

Neben Hickelsberger wurden 13 weitere Akteurinnen aus der Bundesliga für den österreichischen Kader nominiert. Am Ostermontag versammelt Fuhrmann ihre Mannschaft in Windischgarsten und startet in die Vorbereitung für das Quali-Doppel.

EM-Qualifikation

Noch nicht im Aufgebot, aber auf Abruf stehen die zuletzt langzeitverletzten Lara Felix (1. FC Nürnberg) und Laura Wienroither. Letztere war nach ihrem Kreuzbandriss bei Arsenal London wieder in den Kader gerückt. “Laura hatte jetzt zehn Monate lang keine Wettkampfbelastung. Wir haben volles Programm, zwei Qualifikationsspiele. Insofern wäre es schon ein sehr hohes Risiko. Wir sind froh, dass sie endlich wieder zurück ist und hoffen, dass sich jetzt alles positiv entwickelt”, erklärte Fuhrmann.

Fuhrmann schiebt Favoritenrolle zum DFB

Die Teamchefin betonte erneut die Favoritenrolle Deutschlands. Um so wichtiger seien im Kampf um die EM-Tickets die Spiele gegen Polen und Island. “Dennoch ist es ein unheimlich lässiger Auftakt, gegen eine der besten Mannschaften antreten zu dürfen und auch gleich zuhause starten zu können in einer wunderschönen Arena, die wir hoffentlich doch noch anständig voll bekommen. Nur dann wird es die Atmosphäre in dem großen Stadion geben, die dieses Spiel auch verdient hat.” Für die Partie in der Raiffeisen Arena wurden bisher 4.500 Tickets abgesetzt.

Ungünstige Termine zum Abschluss

Dass der Abschluss der Quali-Gruppenphase mit den Matches am 12. und 16. Juli gegen Polen und Deutschland mitten im Sommer liegt, gefällt Fuhrmann gar nicht. “Für uns ist dieser Termin ungünstig, weil unsere Spielerinnen erst im Juni in Urlaub gehen können. Die Meisterschaften beginnen aber teilweise erst spät, im September, weil Olympia im August ist. Wir werden da ein großes Thema haben, dass unsere Spielerinnen in einem guten physischen Zustand im Juli zu uns kommen. Das wird sehr herausfordernd.”

Die zeitliche Nähe zum Endspiel der Europameisterschaft der Männer in Deutschland (14. Juli) stört sie hingegen nicht. “Wir würden gerne Österreich rund ums EM-Finale unterstützen”, meinte Fuhrmann schmunzelnd, die nach deren 6:1-Erfolg über die Türkei Lob über die Männer-Elf ausschüttete. “Man hat auch gestern wieder gesehen, dass man diesem Team alles zutrauen kann und vor allem, dass die sich es auch selber zutrauen.” Voraus haben die Frauen übrigens den Männern, dass sie kommende Woche als erste die neuen ÖFB-Teamdressen tragen dürfen, die am Donnerstag präsentiert werden.

Österreichs Kader im Überblick:

Tor: Mariella El Sherif (SK Sturm Graz/0 Länderspiele), Jasmin Pal (1. FC Köln/4), Manuela Zinsberger (Arsenal WFC/ENG/96)

Abwehr: Chiara D’Angelo (TSG 1899 Hoffenheim/0/0 Tore), Celina Degen (1. FC Köln/GER/14/2), Marina Georgieva (ACF Fiorentina/ITA/34/0), Verena Hanshaw (Eintracht Frankfurt/GER/106/10), Virginia Kirchberger (Eintracht Frankfurt/GER/100/5), Jennifer Klein (SKN St. Pölten/19/1), Katharina Schiechtl (FK Austria Wien/70/10), Claudia Wenger (SKN St. Pölten/3/0)

Mittelfeld: Barbara Dunst (Eintracht Frankfurt/77/12), Laura Feiersinger (AS Roma/ITA/114/19), Julia Hickelsberger-Füller (TSG 1899 Hoffenheim/27/7), Marie-Therese Höbinger (FC Liverpool/ENG/36/7), Katharina Naschenweng (FC Bayern München/50/6), Sarah Puntigam (Houston Dash/USA/142/19), Annabel Schasching (SC Freiburg/16/1), Sarah Zadrazil (FC Bayern München/117/15)

Angriff: Nicole Billa (TSG 1899 Hoffenheim/98/47), Eileen Campbell (SC Freiburg/13/4), Lisa Kolb (SC Freiburg/20/1), Viktoria Pinther (FC Zürich/SUI/37/2), Lilli Purtscheller (SGS Essen 19/68/GER/8/0)

Auf Abruf aus der Bundesliga: Livia Brunmair (1. FC Nürnburg/0/0), Michela Croatto (RB Leipzig/1/0), Lara Felix (1. FC Nürnberg/2/0), Valentina Kröll (SGS Essen 0/0)

Gregoritsch: “Dass ich das erleben darf, ist ein Wahnsinn”

Selbst fünf Siege in Folge lassen das österreichische Nationalteam nicht in Euphorie verfallen. Das gilt auch für Michael Gregoritsch, der gegen die Türkei einen Triplepack beisteuerte.

Zwei Erfolgsgaranten für das Nationalteam: Michael Gregoritsch und Christoph Baumgartner.

Zwei Erfolgsgaranten für das Nationalteam: Michael Gregoritsch und Christoph Baumgartner.

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Eine Einheit auf dem Platz zu sein – das wünscht sich wohl jeder Trainer von seiner Mannschaft, aber kaum ein Team verkörpert das aktuell so sehr wie die österreichische Nationalmannschaft. Die Elf von Ralf Rangnick feierte am Dienstag beim Test gegen die Türkei im Ernst-Happel-Stadion vor knapp 38.500 Zuschauern einen 6:1-Kantersieg. Trotzdem blieb man in den Reihen des ÖFB danach kritisch und stellte vor allem den Teamspirit in den Vordergrund.

“Das ist natürlich super für das Selbstvertrauen, für das Teamgefüge, für das generelle Gefühl, aber entscheidend ist es nur dann, wenn es bei der EM losgeht”, wollte Xaver Schlager, der den Sieg gegen die Türkei mit seinem Treffer in der zweiten Minute eingeleitet hatte, nichts überbewerten. “Wenn ich in zehn Jahren draufschaue, werde ich mich nur an die EM-Spiele erinnern und nicht an die Vorbereitungsspiele.”

In eine ähnliche Kerbe schlug Torschütze Christoph Baumgartner. “Ich glaube, das Allerwichtigste ist, dass wir als Mannschaft, als Staff, als Medien und als Fans alle am Boden bleiben. Wir alle wissen, wo wir herkommen. Dass wir uns vor keinem zu verstecken brauchen, steht aber auch außer Frage.”

Der 24-jährige Niederösterreicher kämpft bei seinem Arbeitgeber RB Leipzig aktuell um Einsatzzeit, schwankt zwischen Startelf und Kurzeinsätzen. Im ÖFB-Team ist er aber eine fixe Größe, steuerte in den vergangenen drei Spielen drei Tore und zwei Assists bei. “Ich glaube einfach, dass viel aus der Gemeinschaft und der Freude, die wir gemeinsam haben, kommt – egal ob es im Hotel, am Trainingsplatz oder jetzt beim Spiel ist. Das macht uns aktuell extrem stark.”

“Gregerl eins, Wöber zwei, Baumgartner drei”

Sein Tor gegen die Türkei hatte Seltenheitswert – zum Elfmeter trat Baumgartner zuletzt zweimal im Jahr 2019 für die U 21 an, beide Male konnte er nicht verwerten. “Das war für mich eigentlich so ein Thema, wo ich gesagt habe, ´Okay, ich muss jetzt nicht zwingend in meiner Karriere noch einen schießen´. Aber heute hat sich die Situation ergeben.” Auf die Frage, ob die Elfmeterschützen denn schon vor dem Spiel feststanden, antwortete der Angreifer grinsend: “Gregerl eins, Wöber zwei, Baumgartner drei – Baumgartner hat sich vor den Wöber geschlichen.”

Den ersten der beiden Elfmeter gegen die Türkei verwertete der Torschütze vom Dienst, Michael Gregoritsch – es war der bereits dritte Treffer an diesem Abend für den 29-Jährigen. “Auch wenn es oft nicht so gut dargestellt wird, aber im altehrwürdigen Happel einen Hattrick machen zu dürfen – dass ich das erleben darf, ist ein Wahnsinn”, freute sich der 51-fache Nationalspieler. Dass Gregoritsch beim zweiten Strafstoß trotz der Chance auf einen weiteren Treffer Baumgartner den Vortritt überließ, spricht für den Zusammenhalt im Team. “Ich bin ihm extrem dankbar, weil ich weiß, dass es nicht selbstverständlich für einen Stürmer ist, der die Chance auf das Vierte hat”, so Baumgartner.

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Zum Schluss trug sich dann auch ein neuer Name in Österreichs Torschützenliste ein. Maximilian Entrup konnte in seinem zweiten Spiel für das Nationalteam seinen Debüttreffer feiern. Der 26-Jährige sprach danach von einem “Gänsehaut-Moment”. “Ich glaube, jeder österreichische Fußballer, der zu kicken beginnt, wünscht sich das irgendwann. Beim letzten Lehrgang hatte ich meinen ersten Einsatz, jetzt kommt das erste Tor dazu. Wenn das so weitergeht, schaut die Zukunft sehr rosig aus. Aber alles step by step”, blieb der Hartberg-Stürmer bescheiden.

Eine Bescheidenheit, die aktuell das ganze Team auszeichnet. Gregoritsch macht das vor allem an den Jungen fest. “Ich glaube, das ist einfach diese Generation. Die sind damit aufgewachsen, dass sie sich immer verbessern wollen. Von dem leben wir im Nationalteam gerade, dass eben diese talentierte Generation so aufgewachsen ist.”

Raphael Greiml

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Am 14. Juni 2024 beginnt die EM in Deutschland, die mit dem großen Endspiel in Berlin am 15. Juli endet.

Am 14. Juni 2024 beginnt die EM in Deutschland, die mit dem großen Endspiel in Berlin am 15. Juli endet.

IMAGO/PA Images

Vom 14. Juni bis 14. Juli findet in Deutschland die EM 2024 statt. Während das Eröffnungsspiel zwischen dem DFB-Team und Gastgeber gegen Schottland in München steigt, findet das große Endspiel wie schon das WM-Finale 2006 im Berliner Olympiastadion statt.

Von den insgesamt 24 Teilnehmern waren zunächst nach Abschluss der regulären EM-Qualifikation folgende 21 Nationen festgestanden:

Deutschland (als Gastgeber)

Spanien (EM-Qualifikationsgruppe A)
Schottland (EM-Qualifikationsgruppe A)
Frankreich (EM-Qualifikationsgruppe B)
Niederlande (EM-Qualifikationsgruppe B)
England (EM-Qualifikationsgruppe C)
Italien (EM-Qualifikationsgruppe C)
Türkei (EM-Qualifikationsgruppe D)
Kroatien (EM-Qualifikationsgruppe D)
Albanien (EM-Qualifikationsgruppe E)
Tschechien (EM-Qualifikationsgruppe E)
Belgien (EM-Qualifikationsgruppe F)
Österreich (EM-Qualifikationsgruppe F)
Ungarn (EM-Qualifikationsgruppe G)
Serbien (EM-Qualifikationsgruppe G)
Dänemark (EM-Qualifikationsgruppe H)
Slowenien (EM-Qualifikationsgruppe H)
Rumänien (EM-Qualifikationsgruppe I)
Schweiz (EM-Qualifikationsgruppe I)
Portugal (EM-Qualifikationsgruppe J)
Slowakei (EM-Qualifikationsgruppe J)

Die drei finalen EM-Tickets

Der finale Stand:

Grundsätzlich hatten sich in den zehn Gruppen der EM-Qualifikation jeweils die Gruppenersten und -zweiten für die EM ein Ticket fürs Endturnier gesichert. Die drei restlichen Tickets wurden anschließend Ende März 2024 in den Play-offs vergeben. Hier wurden auch die Resultate der Nations League 2022/23 herangezogen. Standardmäßig handelte es sich dabei um die jeweiligen Gruppensieger der Nations-League-Ligen A, B und C.

Hier behaupteten sich schlussendlich Polen um kurz vor Mitternacht an diesem Dienstag mit einem 5:4 im Elfmeterschießen gegen Wales, die Ukraine (2:1 nach 0:1 beim Duell mit Island) und das vom früheren Bayern-Spieler Willy Sagnol trainierte Georgien, das sich mit einem dramatischen Sieg über Griechenland im Elfmeterschießen erstmals überhaupt für eine EM qualifizierte und die Hauptstadt Tiflis in Ausnahmezustand versetzte.

Die finalen drei EM-Teilnehmer in der Übersicht:

Polen (EM-Qualifikation, Play-off-Sieger A)
Ukraine (EM-Qualifikation, Play-off-Sieger B)
Georgien (EM-Qualifikation, Play-off-Sieger C)

24 Nationen: Die sechs EM-Gruppen sind komplett

Nach dem Sieg im Elfmeterschießen über Griechenland: sportlicher Ausnahmezustand in der georgischen Hauptstadt Georgien.

Sportlicher Ausnahmezustand in der georgischen Hauptstadt: In Tiflis hat die von Willy Sagnol trainierte Nationalmannschaft erstmals das EM-Ticket gelöst.
AFP via Getty Images

Durch die finalen drei EM-Teilnehmer Polen, Island und Georgien wurden zugleich auch die offenen Posten in den sechs EM-Gruppen ausgefüllt – ausgelost war das alles schon seit Anfang Dezember 2023.

So wanderte Polen um Kapitän Robert Lewandowski in die schwierige Staffel D mit Favorit Frankreich, den Niederlanden sowie Österreich. Die für ihr Play-off-Spiel aufgrund der eigenen Kriegslage ins polnische Breslau ausgewanderten Ukrainer dürfen sich in Gruppe E auf Belgien, Rumänen und die Slowakei freuen. Georgien wanderte nach der erstmals erreichten Teilnahme einer Europameisterschaft in Sektion F mit Portugal, der Türkei und Tschechien.

Lesen Sie auch: Türkei zweimal in Dortmund – Die EM-Spiele sortiert nach Städten

Inklusive Debütant Georgien: Diese 24 Nationen nehmen an der EM 2024 teil

Bei der EM 2024 in Deutschland dürfen 24 Nationen mitwirken. Und seit diesem Dienstagabend (26. März) ist das Teilnehmerfeld auch komplett – EM-Debütant Georgien, die Ukraine und zu später Stunde Polen haben die letzten drei Tickets gelöst. Damit stehen die genauen Gruppenkonstellationen für Sommer fest – eine Übersicht …

Am 14. Juni 2024 beginnt die EM in Deutschland, die mit dem großen Endspiel in Berlin am 15. Juli endet.

Am 14. Juni 2024 beginnt die EM in Deutschland, die mit dem großen Endspiel in Berlin am 15. Juli endet.

IMAGO/PA Images

Vom 14. Juni bis 14. Juli findet in Deutschland die EM 2024 statt. Während das Eröffnungsspiel zwischen dem DFB-Team und Gastgeber gegen Schottland in München steigt, findet das große Endspiel wie schon das WM-Finale 2006 im Berliner Olympiastadion statt.

Von den insgesamt 24 Teilnehmern waren zunächst nach Abschluss der regulären EM-Qualifikation folgende 21 Nationen festgestanden:

Deutschland (als Gastgeber)

Spanien (EM-Qualifikationsgruppe A)
Schottland (EM-Qualifikationsgruppe A)
Frankreich (EM-Qualifikationsgruppe B)
Niederlande (EM-Qualifikationsgruppe B)
England (EM-Qualifikationsgruppe C)
Italien (EM-Qualifikationsgruppe C)
Türkei (EM-Qualifikationsgruppe D)
Kroatien (EM-Qualifikationsgruppe D)
Albanien (EM-Qualifikationsgruppe E)
Tschechien (EM-Qualifikationsgruppe E)
Belgien (EM-Qualifikationsgruppe F)
Österreich (EM-Qualifikationsgruppe F)
Ungarn (EM-Qualifikationsgruppe G)
Serbien (EM-Qualifikationsgruppe G)
Dänemark (EM-Qualifikationsgruppe H)
Slowenien (EM-Qualifikationsgruppe H)
Rumänien (EM-Qualifikationsgruppe I)
Schweiz (EM-Qualifikationsgruppe I)
Portugal (EM-Qualifikationsgruppe J)
Slowakei (EM-Qualifikationsgruppe J)

Die drei finalen EM-Tickets

Der finale Stand:

Grundsätzlich hatten sich in den zehn Gruppen der EM-Qualifikation jeweils die Gruppenersten und -zweiten für die EM ein Ticket fürs Endturnier gesichert. Die drei restlichen Tickets wurden anschließend Ende März 2024 in den Play-offs vergeben. Hier wurden auch die Resultate der Nations League 2022/23 herangezogen. Standardmäßig handelte es sich dabei um die jeweiligen Gruppensieger der Nations-League-Ligen A, B und C.

Hier behaupteten sich schlussendlich Polen um kurz vor Mitternacht an diesem Dienstag mit einem 5:4 im Elfmeterschießen gegen Wales, die Ukraine (2:1 nach 0:1 beim Duell mit Island) und das vom früheren Bayern-Spieler Willy Sagnol trainierte Georgien, das sich mit einem dramatischen Sieg über Griechenland im Elfmeterschießen erstmals überhaupt für eine EM qualifizierte und die Hauptstadt Tiflis in Ausnahmezustand versetzte.

Die finalen drei EM-Teilnehmer in der Übersicht:

Polen (EM-Qualifikation, Play-off-Sieger A)
Ukraine (EM-Qualifikation, Play-off-Sieger B)
Georgien (EM-Qualifikation, Play-off-Sieger C)

24 Nationen: Die sechs EM-Gruppen sind komplett

Nach dem Sieg im Elfmeterschießen über Griechenland: sportlicher Ausnahmezustand in der georgischen Hauptstadt Georgien.

Sportlicher Ausnahmezustand in der georgischen Hauptstadt: In Tiflis hat die von Willy Sagnol trainierte Nationalmannschaft erstmals das EM-Ticket gelöst.
AFP via Getty Images

Durch die finalen drei EM-Teilnehmer Polen, Island und Georgien wurden zugleich auch die offenen Posten in den sechs EM-Gruppen ausgefüllt – ausgelost war das alles schon seit Anfang Dezember 2023.

So wanderte Polen um Kapitän Robert Lewandowski in die schwierige Staffel D mit Favorit Frankreich, den Niederlanden sowie Österreich. Die für ihr Play-off-Spiel aufgrund der eigenen Kriegslage ins polnische Breslau ausgewanderten Ukrainer dürfen sich in Gruppe E auf Belgien, Rumänen und die Slowakei freuen. Georgien wanderte nach der erstmals erreichten Teilnahme einer Europameisterschaft in Sektion F mit Portugal, der Türkei und Tschechien.

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