Seegert und Antwerpen: Keine Planungssicherheit, aber “gute Gespräche”

Nach dem kleinen Rückschlag gegen Rot-Weiss Essen hat der SV Waldhof Mannheim weiter keine Planungssicherheit. Unabhängig davon treibt der Drittligist die Personalien Marco Antwerpen und Marcel Seegert voran.

Auch kommende Saison beim SV Waldhof Mannheim? Kapitän Marcel Seegert und Trainer Marco Antwerpen.

Auch kommende Saison beim SV Waldhof Mannheim? Kapitän Marcel Seegert und Trainer Marco Antwerpen.

imago images (2)

Zuletzt lief es richtig rund für Mannheim, das sechsmal in Serie ungeschlagen blieb, dabei vier Siege einfuhr und zuletzt beim 1:1 in Duisburg einen Konkurrenten auf Distanz hielt. Der Waldhof hatte sich aus dem Keller herausgearbeitet, ist nach dem 0:2 gegen Essen aber wieder näher an einen Abstiegsplatz gerutscht. Nur noch drei Zähler beträgt vier Spieltage vor Saisonende der Vorsprung auf den Halleschen FC.

“Ich sehe das Positive: Wir haben gegen Essen eine richtig gute Leistung geboten”, ordnete Trainer Marco Antwerpen die Niederlage bei MagentaSport ein, monierte aber, dass sich sein Team “durch eine schlecht verteidigte Standardsituation ins Hintertreffen” gebracht hatte.

In “guten Gesprächen” mit Antwerpen

“Wir wissen, dass wir nun zwei Auswärtsspiele in Folge haben. Da müssen wir auch mal einen Dreier holen”, richtete der Coach den Blick auf die Partien in Verl und in Ingolstadt. Nach vorne geht aber auch der Blick insgesamt, Anthony Loviso, der neue Technische Leiter Sport beim SV Waldhof muss die kommende Spielzeit planen. Mit Marco Antwerpen?

“Wir befinden uns in guten Gesprächen”, erklärte Loviso. “Beide Seiten haben Bereitschaft signalisiert.” Aber es gibt zu bedenken: “Wie ich Marco jetzt kennengelernt habe, liegt sein Fokus extrem auf dem Klassenerhalt.”

Mit Antwerpen ist Mannheim in guten Gesprächen, mit Marcel Seegert auch. Der Vertrag des Kapitäns läuft aus. “Marcel ist Mannheim, ist Waldhof. Wir wissen definitiv, was wir an Marcel haben”, adelt Loviso den 29-Jährigen, der aus der Jugend der Waldhöfer entstammt und nach Stationen bei der TSG Hoffenheim und Mainz 05 II im Sommer 2014 nach Mannheim zurückkehrte. Abgesehen von einem eineinhalbjährigen Gastspiel beim SV Sandhausen spielt der Innenverteidiger seitdem für den Waldhof, für den er 271-mal auflief.

Suche nach einer zufriedenstellenden Lösung

“Wir befinden uns in Gesprächen mit Marcel und versuchen, für alle Beteiligten eine zufriedenstellende Lösung zu finden”, unterstrich Loviso. Doch zunächst gilt es, den Ligaverbleib zu sichern. “Wir können uns nur auf uns selbst verlassen”, so Seegert, der gegen Essen aufgrund einer Gelbsperre fehlte. Abwehrspieler Laurent Jans ist sich sicher, dass es mit dem Klassenerhalt funktioniert: “Der SV Waldhof bleibt in der 3. Liga” – Seegert und Antwerpen dann wohl auch ziemlich sicher in Mannheim.

Das Restprogramm der Drittligisten

Hinter dem Top-Duo Regensburg/Ulm machen sich noch einige Klubs Hoffnung auf den Aufstieg. Im Keller kämpfen Traditionsvereine mit Bundesliga-Geschichte gegen den Absturz in die Viertklassigkeit. Das Restprogramm der 20 Drittligisten im Überblick.

Saarbrücken liegt in Lauerstellung zu Rang 3 in der 3. Liga.

Saarbrücken liegt in Lauerstellung zu Rang 3 in der 3. Liga.

picture alliance / Fußball-News Saarland

1. SSV Ulm 1846 Fußball – 62 Punkte (Tordifferenz +20)

Regensburg (H), Freiburg II (A), Köln (H), Dortmund II (A), Verl (H)

2. Jahn Regensburg – 61 Punkte (+13)

Ulm (A), Dresden (H), Freiburg II (A), Köln (A), Saarbrücken (H)

3. Dynamo Dresden – 55 Punkte (+14)

Regensburg (A), Verl (H), Unterhaching (A), Duisburg (H)

4. Preußen Münster – 55 Punkte (+12)

Freiburg II (H), Köln (A), Saarbrücken (H), Verl (A), Unterhaching (H)

5. Rot-Weiss Essen – 54 Punkte (+6)

Saarbrücken (A), Ingolstadt (H), Sandhausen (A), 1860 München (H), Lübeck (A)

6. 1. FC Saarbrücken – 53 Punkte (+19)

Essen (H), Halle (H), Münster (A), Freiburg II (H), Regensburg (A)

7. SV Sandhausen – 52 Punkte (+3)

Duisburg (A), Essen (H), Mannheim (A), Ingolstadt (H)

8. Erzgebirge Aue – 52 Punkte (+1)

Dortmund II (A), Bielefeld (H), Duisburg (A), Mannheim (H)

9. FC Ingolstadt – 49 Punkte (+13)

Essen (A), Mannheim (H), Lübeck (H), Sandhausen (A)

10. Borussia Dortmund II – 49 Punkte (+5)

Aue (H), 1860 München (A), Ulm (H), Halle (A)

11. SpVgg Unterhaching – 49 Punkte (+1)

1860 München (H), Halle (A), Dresden (H), Münster (A)

12. Viktoria Köln – 48 Punkte (-1)

Münster (H), Ulm (A), Regensburg (H), Freiburg II (A)

13. SC Verl – 46 Punkte (+2)

Mannheim (H), Dresden (A), Münster (H), Ulm (A)

14. 1860 München – 43 Punkte (+2)

Unterhaching (A), Dortmund II (H), Essen (A), Bielefeld (H)

15. Arminia Bielefeld – 41 Punkte (+/-0)

Lübeck (H), Aue (A), Halle (H), 1860 München (A)

16. Waldhof Mannheim – 38 Punkte (-9)

Verl (A), Ingolstadt (A), Sandhausen (H), Aue (A)

17. Hallescher FC – 35 Punkte (-18)

Saarbrücken (A), Unterhaching (H), Bielefeld (A), Dortmund II (H)

18. MSV Duisburg – 30 Punkte (-20)

Sandhausen (H), Lübeck (A), Aue (H), Dresden (A)

19. VfB Lübeck – 27 Punkte (-37)

Bielefeld (A), Duisburg (H), Ingolstadt (A), Essen (H)

20. SC Freiburg II – 24 Punkte (-26)

Münster (A), Ulm (H), Regensburg (H), Saarbrücken (A), Köln (H)

Anmerkung: Die zweiten Mannschaften sind nicht aufstiegsberechtigt.

17 Sekunden ins Glück: Joker Vonic macht den Deckel auf ein rasantes Traditionsduell

Waldhof Mannheim belohnt sich nicht für ein guten Heimauftritt und verliert ein rasantes Traditionsduell gegen ein beherzt verteidigendes sowie effektives Rot-Weiss Essen mit 0:2.

Leonard Vonic trifft 17 Sekunden nach seiner Einwechslung zum 2:0-Endstand.

Leonard Vonic trifft 17 Sekunden nach seiner Einwechslung zum 2:0-Endstand.

IMAGO/foto2press

Waldhof-Trainer Marco Antwerpen wechselte im Vergleich zum 1:1 in Duisburg auf vier Positionen: Kapitän Seegert fehlte gelbgesperrt und wurde durch Rieckmann ersetzt, außerdem starteten Bolay, Jans und Arase für Carls, Bahn sowie Hawkins.

Aber auch die Gäste tauschten vier Mal. Das 1:1 in Bielefeld in der Vorwoche bescherte RWE-Coach Christoph Dabrowski gleich zwei dieser Personalrochaden: Brumme fehlte gelbgesperrt und Top-Scorer Obuz droht nach einem Muskelfaserriss im rechten Oberschenkel das Saison-Aus. Dass auch noch Kapitän Sapina mit Wadenproblemen ausfiel, schmälerte die Sorgen des 45-Jährigen nicht, der zudem Young auf die Bank beorderte.

3. liga, 34. spieltag

Von Anfang an entwickelte sich zwischen den beiden Mannschaften eine munteres und phasenweise rasantes Traditionsduell. Bereits nach sieben Minuten rettete Hanin seine Mannschaft vor dem Rückstand.

Boyd scheitert an Golz

Doch in der Folge übernahmen vor allem die Mannheimer die Initiative und glichen knapp zehn Minuten später auch die Anzahl der Großchancen aus, doch Boyd fand seinen Meister in Golz (18.), bevor immer wieder kleine Nickligkeiten den Spielfluss unterbrachen.

Mit seinem nächsten Abschluss leitete der Stürmer nach einer halben Stunde die beste Phase der ersten Halbzeit ein. Für die Gäste kam Doumbouya zu zwei Abschlüssen (31., 38.), während auf der Gegenseite erst Abifade die nächste gute Chance auf die Führung vergab (32.), bevor Wagner am Pfosten scheiterte (35.).

Essen schockt den Waldhof vor der Pause

So kam es wie es kommen musste, Waldhof klärte einen Standard – wenn auch unglücklich – vor die Füße von Müsel, der die Hausherren kurz vor der Pause schockte (42.). Nach Boyds Treffer tobte das Stadion vor der Pause zwar nochmal, doch der US-Amerikaner stand im Abseits (45.+2).

Die zweite Hälfte ging da weiter, wo die erste aufgehört hatte: Die Zuschauer im Carl-Benz-Stadion sahen ein gutes Drittliga-Spiel, indem Harenbrock (46.), sowie Abifade (49.) und Wiegel (54.) auf der Mannheimer Seite umgehend nach Wiederanpfiff zu ersten Torannäherungen kamen. Nach 57. Minuten sollte dann ein weiterer Teil des Duells zwischen Golz und Boyd geschrieben werden, als der Schlussmann erneut stark parierte.

Mannheim verzweifelt

In der Folge entwickelte der SV Waldhof Mannheim immer wieder Drangphasen, konnte diese jedoch gegen eine beherzt verteidigende Mannschaft aus dem Ruhrgebiet nicht in Tore ummünzen. So schien das Tor beinahe verhext, immer wieder konnte in letzter Sekunde erst gegen Boyd (78.), dann gegen den eingewechselten Hawkins (81.) geblockt werden, bevor einmal mehr ein Abschluss von Boyd in den Händen von Golz landete (88.).

Den vielumjubelten Schlusspunkt setzte dann der 17 Sekunden vorher eingewechselte Vonic, der zum 2:0-Endstand traf und so für den ersten Auswärtssieg von RWE seit Februar sorgte.

Leider brannten in der Folge noch einigen Heimfans die Sicherungen durch, die die vor der Kurve jubelnden Essener mit Gegenständen bewarfen und Voelcke trafen.

Mannheim spielt am kommenden Samstag in Verl (16.30 Uhr). RWE muss bereits am Mittwoch wieder auswärts im Nachholspiel in Saarbrücken ran (19 Uhr).

Fleckstein und Boyd jeweils ins eigene Tor: Kellerduell endet ohne Sieger

Der MSV Duisburg verpasst es, ein Lebenszeichen im Abstiegskampf zu setzen, und kommt gegen den formstarken SV Waldhof Mannheim nicht über ein 1:1-Unentschieden hinaus.

Bahn, Wagner und Abifade (v. li.) jubeln über den Waldhöfer Ausgleich.

Bahn, Wagner und Abifade (v. li.) jubeln über den Waldhöfer Ausgleich.

IMAGO/Nico Herbertz

Nach der 1:4-Derbypleite in Essen wechselte MSV-Coach Boris Schommers seine Startelf auf drei Positionen: Der gelbgesperrte Torwart Müller wurde vom 20-jährigen Braune vertreten, außerdem wichen Köther und Ginczek für Michelbrink sowie Pusch.

Auf der Gegenseite musste Mannheims Trainer Marco Antwerpen im Vergleich zum 6:1-Kantersieg gegen Unterhaching einzig auf Bolay verzichten, der mit muskulären Problemen ausfiel und durch Carls ersetzt wurde.

3. liga, 33. spieltag

Obwohl die Gäste mit einer Serie von fünf ungeschlagenenen Spielen (vier Siege, ein Remis) in Folge ins Wedaustadion reisten, waren es die Meidericher, die von Anfang an die Initiative im Kellerduell ergriffen.

Pledl mit der ersten Chance

Pledl präsentierte sich in der Anfangsphase immer wieder als Unruheherd, verpasste jedoch, seine Farben in Führung zu bringen (4.) beziehungsweise fand seinen Meister in Hanin (9.). Auf der Gegenseite testete Kobylanski Braune (8.).

Die Duisburger überraschten den Waldhof, indem im Vergleich zu den letzten Wochen die Elf von Boris Schommers erstmals im 4-3-3 auftrat und immer wieder durch schöne Kombinationen zu Durchbrüchen auf der rechten Seite kam. So war es auch Bitter, der die nächste Torannäherung hatte (17.).

Von Waldhofs Offensivkräften war lange Zeit wenig zu sehen, bis zur 32. Minute: Bei einem Freistoß aus der Tiefe köpfte Boyd den Ball in die Maschen – allerdings in die eigenen. Es sollte ein Weckruf für die Mannschaft aus der Rhein-Neckar-Metropolregion sein: Karbstein (40.) und Unglücksrabe Boyd (43.) verpassten vor der Pause den Ausgleich.

Waldhof belohnt sich

Auch nach Wiederanpfiff bot sich den Fans ein unterhaltsames Spiel, es fehlte jedoch an gefährlichen Torchancen. Erst nach einer Stunde nahm das Spiel wieder Fahrt auf, als Ersatztorhüter Braune aufpassen musste und den Ball vor Arase sicherte (64.), bevor kurze Zeit später Abifade den Ball aus vielversprechender Position über den Querbalken jagte (65.).

Der Waldhof zeigte sich allerdings in dieser Phase bemühter und wurde dafür belohnt: Über Umwege kam der Ball zu Wagner, der sofort abzog und so Fleckstein zum Eingreifen zwang, der den Ball über die Linie beförderte (69.).

Duisburg wirft nochmal alles nach vorne

Die Meidericher wurden in der Folge aufgrund der prekären Lage im Abstiegskampf immer offensiver, doch selten konnten sie sich Abschlüsse erspielen. So probierte es einzig Köther aus der Distanz, während Gouras’ Hereingabe geklärt wurde (76.) und Boyds Tor aufgrund einer Abseitsstellung nicht zählte (79.).

Mit einem gefährlichen Freistoß läutete Bahn nochmal die letzten Minuten ein (85.), doch blieb es, nachdem sowohl Köther (89.) als auch Pusch (90.+1) sowie Castaneda und Fleckstein (jeweils 90.+4) zu keinen gefährlichen Abschlüssen kamen, bei einem 1:1-Unentschieden, das sich für die Hausherren wie eine Niederlage anfühlte.

Duisburg spielt am kommenden Samstag in Ingolstadt (16.30 Uhr). Der Waldhof empfängt am Tag darauf Rot-Weiss Essen (13.30 Uhr).

Rückkehr zum SV Waldhof: Loviso übernimmt neu geschaffene Stelle

Der SV Waldhof Mannheim stellt sich weiter neu auf. Am Mittwoch teilte der Verein mit, dass Anthony Loviso neuer Technischer Leiter Sport des Drittligisten wird.

Zurück in Mannheim: Anthony Loviso.

Zurück in Mannheim: Anthony Loviso.

SV Waldhof Mannheim

Anfang März gab es in der Geschäftsführung des SV Waldhof zwei gravierende Veränderungen. So beerbte Jennifer Schäfer den langjährigen Geschäftsführer Markus Kompp, zudem beendeten Mannheim und Sport-Geschäftsführer Tim Schork vorzeitig die Zusammenarbeit. Nun wurde von der SV Waldhof Mannheim 07 Spielbetriebs GmbH mit Anthony Loviso ein neuer Technischer Leiter Sport vorgestellt, der am 16. April seine Arbeit aufnehmen soll.

Loviso ist kein Unbekannter beim SV Waldhof, war er doch von 2018 bis 2020 als Chefscout bei den Mannheimern tätig. Nun besetzt er die neu geschaffene Stelle “als Bindeglied zwischen der Geschäftsführung, dem Trainerteam, dem Staff und der Mannschaft”, wie der Verein erklärte.

Der 33-Jährige bringt reichlich Erfahrung mit, arbeitete er doch zuletzt beim CFC Genua als Koordinator Scouting für die Lizenzspielermannschaft und feierte mit den Italienern den Aufstieg in die Serie A. Zudem war er beim SV Sandhausen in der 2. Bundesliga tätig.

“Ich bin schon immer von der Arbeit von Anthony überzeugt gewesen. Ich freue mich daher sehr, dass er nun wieder zurück beim SVW ist und seinen breiten Erfahrungsschatz aus den Stationen in Genua und Sandhausen mit nach Mannheim bringt”, begründete Christian Beetz, Aufsichtsratsvorsitzender des SV Waldhof Mannheim 07, die Verpflichtung von Loviso.

“Große Ehre” für den gebürtigen Mannheimer

Für Loviso, der sich gemeinsam mit dem Trainer und der Vereinsspitze auch um den Bereich Kaderplanung kümmern soll, ist es “eine große Ehre, in meiner Heimatstadt solch eine verantwortungsvolle Position einnehmen zu können. Ich bedanke mich bei der Familie Beetz, Jennifer Schäfer und allen Beteiligten für das ausgesprochene Vertrauen. Ich freue mich direkt mit anpacken zu können, um das große Ziel, den Klassenerhalt, zu schaffen.”

Da geht es für den Waldhof am kommenden Freitag (19 Uhr, LIVE! bei kicker) zum Kellerduell nach Duisburg. Mit einem Sieg würde Mannheim dem Verbleib in der Liga ein ganzes Stück näherkommen.

Rückkehr zum SV Waldhof: Loviso übernimmt neu geschaffene Stelle

Der SV Waldhof Mannheim stellt sich weiter neu auf. Am Mittwoch teilte der Verein mit, dass Anthony Loviso neuer Technischer Leiter Sport des Drittligisten wird.

Zurück in Mannheim: Anthony Loviso.

Zurück in Mannheim: Anthony Loviso.

SV Waldhof Mannheim

Anfang März gab es in der Geschäftsführung des SV Waldhof zwei gravierende Veränderungen. So beerbte Jennifer Schäfer den langjährigen Geschäftsführer Markus Kompp, zudem beendeten Mannheim und Sport-Geschäftsführer Tim Schork vorzeitig die Zusammenarbeit. Nun wurde von der SV Waldhof Mannheim 07 Spielbetriebs GmbH mit Anthony Loviso ein neuer Technischer Leiter Sport vorgestellt, der am 16. April seine Arbeit aufnehmen soll.

Loviso ist kein Unbekannter beim SV Waldhof, war er doch von 2018 bis 2020 als Chefscout bei den Mannheimern tätig. Nun besetzt er die neu geschaffene Stelle “als Bindeglied zwischen der Geschäftsführung, dem Trainerteam, dem Staff und der Mannschaft”, wie der Verein erklärte.

Der 33-Jährige bringt reichlich Erfahrung mit, arbeitete er doch zuletzt beim CFC Genua als Koordinator Scouting für die Lizenzspielermannschaft und feierte mit den Italienern den Aufstieg in die Serie A. Zudem war er beim SV Sandhausen in der 2. Bundesliga tätig.

“Ich bin schon immer von der Arbeit von Anthony überzeugt gewesen. Ich freue mich daher sehr, dass er nun wieder zurück beim SVW ist und seinen breiten Erfahrungsschatz aus den Stationen in Genua und Sandhausen mit nach Mannheim bringt”, begründete Christian Beetz, Aufsichtsratsvorsitzender des SV Waldhof Mannheim 07, die Verpflichtung von Loviso.

“Große Ehre” für den gebürtigen Mannheimer

Für Loviso, der sich gemeinsam mit dem Trainer und der Vereinsspitze auch um den Bereich Kaderplanung kümmern soll, ist es “eine große Ehre, in meiner Heimatstadt solch eine verantwortungsvolle Position einnehmen zu können. Ich bedanke mich bei der Familie Beetz, Jennifer Schäfer und allen Beteiligten für das ausgesprochene Vertrauen. Ich freue mich direkt mit anpacken zu können, um das große Ziel, den Klassenerhalt, zu schaffen.”

Da geht es für den Waldhof am kommenden Freitag (19 Uhr, LIVE! bei kicker) zum Kellerduell nach Duisburg. Mit einem Sieg würde Mannheim dem Verbleib in der Liga ein ganzes Stück näherkommen.

“Klimaschutz greifbar machen”: Bielefelds Corboz initiiert Aktionsspieltag

Vegane Kost, Spenden für Aufforstungen, eine Rückgabe alter Fahrradreifen – diese Dinge rücken an einigen Schauplätzen der 3. Liga in den nächsten Wochen zusätzlich zum sportlichen Geschehen in den Blickpunkt. Impulsgeber des Projekts ist einer der Spieler selbst.

Drittliga-Profi und Unternehmensgründer im Dienste der Nachhaltigkeit: Mael Corboz.

Drittliga-Profi und Unternehmensgründer im Dienste der Nachhaltigkeit: Mael Corboz.

IMAGO/Fotostand

In Ulm, Unterhaching, Regensburg, Bielefeld und bei Viktoria Köln geht es am kommenden Samstag und Sonntag los – eine Woche später ziehen Sandhausen, Lübeck, Halle, Mannheim und Münster nach. Zehn Drittligisten beteiligen sich dann bei ihren Heimspielen am “Aktionsspieltag Klimaschutz”, der in diesem Jahr auf die Eigeninitiative der Klubs zurückgeht. Maßgeblicher Impulsgeber hierfür ist mit “Elevengreen” ein Unternehmen, das es sich zur Aufgabe gemacht hat, das Thema Nachhaltigkeit im Sport weiter zu etablieren und auch Vereine und ihre Aktiven dabei zu unterstützen. Der Gründer der Firma ist zugleich der Hauptinitiator des anstehenden Doppel-Events: Mael Corboz, Fußball-Profi in dieser Spielklasse und seit Januar in Diensten von Arminia Bielefeld.

Gedanke der Neuauflage

“Grundidee ist es, die Maßnahmen in den Klubs zu vereinfachen und unsere Expertise einzubringen”, erläutert Corboz. “Die Ressourcen für zusätzliche Veranstaltungen sind überall knapp, vieles fließt ins Sportliche. Und ein Nachhaltigkeitsbeauftragter allein kann die Dinge kaum stemmen.”

Inspiriert vom Aktionsspieltag, den der DFB einst in der Saison 2022/23 quer durch die oberen Spielklassen und Pokalwettbewerbe organisiert hatte, verfolgten der gebürtige US-Amerikaner und “Elevengreen” den Gedanken einer Neuauflage, diesmal zwar ohne offizielle Unterstützung, aber mit der bereitwilligen Zustimmung des DFB. Tenor: Nachhaltigkeit soll und muss nachhaltig in den Köpfen der Menschen bleiben. “Unser Ziel ist es, das Thema Klimaschutz immer weiter voranzutreiben und greifbar zu machen”, so Corboz.

Und das vor der großen Kulisse an den Schauplätzen der 3. Liga. Viel Organisation sei nötig gewesen. “Wir wollen den Klubs die Möglichkeit geben, vor ihrem eigenen Publikum ihr Engagement zeigen zu können. Dafür haben wir sehr viele Gespräche geführt und Mails geschrieben. Ich habe mich teilweise mit ehemaligen Mitspielern in anderen Vereinen vernetzt. Wir konnten nicht alle gewinnen. Viele haben vor Ort auch schon ihre eigenen Projekte, die sie beim nächsten Mal einbringen können.”

“Unser Spiel, unsere Verantwortung”

Mit immerhin der Hälfte aller 20 Ligamitglieder aber nahm das Vorhaben Konturen an. Was genau erwartet die Stadiongänger nun zusätzlich zum sportlichen Geschehen? Corboz: “Wir konnten und wollten da nichts vorschreiben, alle Vereine sollen selbst über ihre Maßnahmen entscheiden. Wichtig ist von unserer Seite eine Hilfestellung, um die Umsetzung zu vereinfachen.”

Ein gemeinsames Logo mit dem Slogan “Unser Spiel, unsere Verantwortung” soll in den Stadien, möglichst auf den LED-Banden, präsentiert werden. Auf den Tribünen oder rundherum werde beispielsweise vegane und vegetarische Kost im Sinne einer nachhaltigen Ernährung im Vordergrund stehen. “Dazu gibt es eine Spendenaktion zum Thema ‘Aufforstung’, möglichst für Projekte vor Ort, um es sichtbar und greifbar zu machen”, kündigt der 29-jährige Mittelfeldspieler an, und: “Mit dem Fahrradreifen-Hersteller ‘Schwalbe’ konnten wir zu Themen wie Mobilität und Recycling einen Partner gewinnen, der am Stadion lokale Fahrradhändler dabei unterstützt, von Fans am Spieltag mitgebrachte alte Reifen und Schläuche für die Weiterverwertung entgegenzunehmen.”

Die Möglichkeiten sind vielschichtig. Die gemeinsame Botschaft soll, so das Ansinnen von Corboz, unterdessen an allen Standorten inhaltlich gleichermaßen herübergebracht werden: Ein Ziel – ein Wording. “Wenn wir überzeugen wollen, dass Klimaschutz nur gemeinsam mit allen funktioniert, brauchen wir schließlich auch eine einheitliche Kommunikation.”

Michael Richter

“Nicht nur von Boyd abhängig”: Sechs Mannheimer treffen zum Statement-Sieg

Der SV Waldhof Mannheim hat mit einem furiosen 6:1-Sieg ein Ausrufezeichen im Abstiegskampf gesetzt. Den Trainer freute besonders, dass sechs verschiedene Torschützen beteiligt waren.

Kollektiver Jubel nach Kelvin Arases Treffer.

Kollektiver Jubel nach Kelvin Arases Treffer.

IMAGO/Herrmann Agenturfotografie

6:1 nach 0:1. Der SV Waldhof Mannheim drehte im Heimspiel gegen die SpVgg Unterhaching nach dem Seitenwechsel mächtig auf und feierte folgerichtig den dritten Sieg in Serie. Mit nunmehr 37 Punkten auf dem Konto verschaffte sich die Mannschaft von Marco Antwerpen damit etwas Luft und setzte ein Ausrufezeichen im Abstiegskampf. Freude und Erleichterung waren im Anschluss entsprechend groß.

“Die Stadt lebt, die Mannschaft lebt”, sagte Martin Kobylanski, der vor 11.688 Zuschauern im stimmungsvollen Carl-Benz-Stadion per Traumtor das zwischenzeitliche 2:1 erzielt hatte, nach der Partie bei MagentaSport. “Wir haben eine richtig gute zweite Halbzeit gezeigt. Die erste Halbzeit, mein Gott, passiert.”

Aktuelle Spiele

An deren Ende hatte Aaron Keller die SpVgg Unterhaching in Führung gebracht. Doch nach der Pause spielte sich der Waldhof regelrecht in einen Rausch. Samuel Abifade (51.), Martin Kobylanski (60.), Bentley Baxter Bahn (65.), Terrence Boyd (71.), Kelvin Arase (74.) und Pascal Sohm (85.) stellten auf 6:1.

Sechs Tore, sechs verschiedene Torschützen – das freute Trainer Marco Antwerpen besonders. “Das ist auch wichtig, dass du nicht nur von Terrence Boyd abhängig bist, sondern dass die Jungs drumherum auch Tore erzielen können”, meinte der 52-Jährige und lobte: “Wir hatten eine sehr, sehr gute Boxbesetzung mit vielen Spielern, die im Sechzehner auftauchen. Das ist natürlich auch schwierig für den Gegner zu verteidigen.”

Mindestens über Nacht fünf Punkte vor Halle

Mannheim steht nach diesem Statement-Sieg weiterhin auf dem 16. Tabellenplatz und damit über dem Strich, baute den Vorsprung auf die Abstiegszone aber auf zwischenzeitlich fünf Punkte aus. Auch für die Tordifferenz war der Kantersieg natürlich hervorragend. Am Sonntag (19.30 Uhr) kann Konkurrent Halle zwar nachziehen, hat aber das Spitzenteam aus Ulm vor der Brust.

Für den SVW geht es als nächstes darum, die gute Form zu bestätigen. Gegner am kommenden Freitag (19 Uhr) ist auswärts der MSV Duisburg.

Sechserpack in der zweiten Halbzeit: Mannheim fertigt Haching ab und setzt Serie fort

Waldhof Mannheim hat den dritten Sieg in Folge in der 3. Liga gefeiert und damit wichtige Punkte im Kampf um den Klassenerhalt gefeiert. Beim 6:1 gegen die SpVgg Unterhaching drehten die Hausherren nach dem Seitenwechsel auf.

In der zweiten Halbzeit war fast jeder Schuss ein Treffer: Bentley Baxter Bahn (#7) freut sich über das 3:1.

In der zweiten Halbzeit war fast jeder Schuss ein Treffer: Bentley Baxter Bahn (#7) freut sich über das 3:1.

picture alliance / Lukas Adler

Mannheims Trainer Marco Antwerpen nahm nach dem 2:1-Erfolg beim BVB II, dem vierten ungeschlagenen Spiel hintereinander, zwei Veränderungen an der Startelf vor: Karbstein kehrte nach Gelbsperre in die Viererkette zurück und verdrängte Jans (Bank). Außerdem fehlte Rieckmann, Doppeltorschütze gegen Dortmund, gelbgesperrt (10. Gelbe Karte), für ihn rückte Wagner nach.

Haching-Coach Marc Unterberger legte nach der 0:3-Heimpleite gegen Ingolstadt die leisen Hoffnungen auf den Aufstieg endgültig ad acta. Gegen Mannheim vertraute er trotzdem beinahe der gleichen Startelf, lediglich zwei Wechsel gab es: Stark spielte für den gelbgesperrten Waidner, Krattenmacher rückte wieder in die Startelf und verdrängte Fetsch auf die Bank.

Kellers Hacke gegen den Leerlauf

Den Zuschauern im stimmungsvollen Carl-Benz-Stadion bot sich zunächst wahrlich kein Fußball-Leckerbissen. Zwar hatte sich Mannheim offensichtlich etwas vorgenommen, doch es dominierten die Defensivreihen, vor den Toren passierte nur wenig. Karbstein setzte einen ersten Abschluss per Kopf neben das Tor (28.), eine Minute später jagte Schwabl einen Volley drüber. Danach war wieder viel Leerlauf, es dominierte der Kampf.

Es schien mit einem 0:0 in die Kabinen zu gehen, ehe Keller mit einem Geniestreich die Hausherren schockte: Nach einer guten Freistoßgelegenheit für Kobylanski konterte die Spielvereinigung, Krattenmacher bediente Keller, der den Ball mit der Hacke zur Führung im Tor unterbrachte (45.+2).

Waldhof spielt sich in einen Rausch

3. Liga, 32. Spieltag

Nach der Pause bot der Waldhof dann ein ganz anderes Bild, Abifades Ausgleichstreffer in der 51. Minute sollte der Auftakt für einen Sturmlauf der Kurpfälzer sein; der Stürmer hatte nach Wagners Kopfball an die Latte zum 1:1 abgestaubt. Da auch Unterhaching offensiv aktiv wurde, sollte das Spiel deutlich an Attraktivität gewinnen: Krattenmacher scheiterte erst im Eins-gegen-eins an Hanin (55.), bei der folgenden Ecke schoss Westermeier knapp daneben (56.), später köpfte Schifferl völlig frei in die Arme von Hanin (59.).

Danach übernahm Mannheim endgültig das Kommando – und wie! Kobylanski drehte das Spiel mit einem Traumtor, bei dem er den Ball mit dem Vollspann in den Winkel jagte (60.), dann retournierte Bahn einen unzureichenden Klärungsversuch von Zentrich ins Netz (65.). Mannheim spielte sich damit in einen Rausch: Boyd staubte einen abgefälschten Schuss zum 4:1 ab (71.), drei Minuten später traf Arase nach einem eigenen Ballgewinn zum Fünften, und in der 85. Minute machte Sohm per Abstauber das halbe Dutzend voll.

Debüt für 16-jährigen Kaulfers

Unterhaching war spätestens nach dem 1:3 völlig von der Rolle und zeigte keinerlei Gegenwehr mehr. Lediglich das Debüt für Kaulfers, der mit 16 Jahren und drei Tagen mit seinem Teamkollegen Adu gleichzog, was die jüngsten Drittligaspieler angeht, dürfte für leichte Freude bei der Spielvereinigung gesorgt haben.

Durch den vierten Sieg im fünften Spiel (dazu ein Remis) bauen die Mannheimer ihren Vorsprung auf die Abstiegszone auf zwischenzeitlich fünf Punkte aus. Auch für die Tordifferenz war der Kantersieg natürlich optimal.

Mannheim eröffnet den anstehenden 33. Spieltag am kommenden Freitag (19 Uhr, LIVE! bei kicker) mit dem Abstiegskracher beim MSV Duisburg. Unterhaching ist indes bereits am Mittwoch (19 Uhr) wieder im Einsatz, dann steht das Nachholspiel des 25. Spieltags in Saarbrücken an.

Am Ende der gefeierte Waldhof-Held: Rieckmanns verrückte Schlussphase

3. Liga – Highlights by MagentaSport 01.04.2024

Am Ende der gefeierte Waldhof-Held: Rieckmanns verrückte Schlussphase

4:10Diesen Nachmittag wird Mannheims Julian Rieckmann so schnell nicht vergessen. Zunächst brachte er sein Team spät in Führung, verursachte anschließend einen Elfmeter und traf dann erneut zum umjubelten Siegtreffer in der Schlussminute.