Knackt die Bundesliga erneut die Milliardengrenze?

An diesem Montag startet die Auktion der nationalen Medienrechte der Deutschen Fußball-Liga (DFL), es geht um die wichtigste Einnahmequelle der 36 Klubs aus Bundesliga und 2. Liga. Der kicker beantwortet die drängendsten Fragen.

Wie viel Geld fließt in Zukunft für die nationalen Medienrechte an Bundesliga und 2. Liga?

Wie viel Geld fließt in Zukunft für die nationalen Medienrechte an Bundesliga und 2. Liga?

IMAGO/Jan Huebner

Um welche Rechte genau geht es?

Um die Ausstrahlungsrechte an Bundesliga und 2. Liga für den deutschsprachigen Markt, also Deutschland, Österreich, Schweiz, Liechtenstein, Luxemburg, Ostbelgien und Südtirol, in den Spielzeiten 2025/26 bis 2028/29.

Wieviel Geld erhalten die Klubs aus den nationalen Medienrechten?

Aktuell fließen pro Saison 1,1 Milliarden Euro an die DFL, die diese allerdings nicht in Gänze an die 36 Klubs verteilt. Eine Abgabe von derzeit 7,75 Prozent, also umgerechnet 85,25 Millionen Euro, verbleibt beim Ligaverband zur Finanzierung von Organisation, Produktion und Sicherungsmechanismen. 2020 waren die nationalen Medienrechte zuletzt ausgeschrieben worden. Von durchschnittlich 1,16 Milliarden Euro pro Spielzeit ging es minimal herab auf 1,1 Milliarden Euro – was allerdings inmitten der Pandemie als Erfolg des damaligen Geschäftsführers Christian Seifert galt.

Womit rechnen die Liga-Bosse?

Der für die Ausschreibung zuständige DFL-Geschäftsführer Dr. Steffen Merkel, der die Thematik bereits unter Seifert verantwortete, strahlte zuletzt Zuversicht aus: “Ich teile mit Blick auf unsere Ausschreibung nicht die Weltuntergangsszenarien einiger Kommentatoren. Die Bundesliga ist nach wie vor das mit Abstand werthaltigste Medienrecht Deutschlands. Wir werden ein deutlich aufgewertetes Medienprodukt anbieten. Und anders als in anderen Ländern haben unsere aktuellen Live-Partner auch öffentlich bekundet, sich umfangreich engagieren zu wollen.” Gemeinhin gilt in der Branche ein Verbleib auf ähnlichem Niveau als Erfolg. Maßgeblich wird es davon abhängen, welche Anbieter sich letztlich konkret mit der Bundesliga beschäftigen, weil dies natürlich Einfluss auf den Erlös haben wird.

Wer bietet überhaupt mit?

Für die Live-Rechte sind mit Sicherheit die beiden Platzhirsche in Deutschland, Sky und Dazn, am Tisch. Das Duo teilt sich auch aktuell das Gros der Live-Rechte, während Sport1 das Zweitliga-Topspiel hält und ProSiebenSat1 2020 das für die frei empfangbaren Sender vorgesehene Paket E (Eröffnungsspiele, Relegation, Super-Cup sowie zwei Einzelspiele) erstanden hatte. Gut möglich, dass sich auch das Duo wieder um kleinere Pakete bemüht, auch RTL, mittlerweile Rechtehalter bei der Nationalelf, Magenta (3. Liga) und Vodafone sind denkbar. Dazu kommt die große Frage: Was machen die US-Konzerne Amazon, Netflix, Paramount oder Apple? Fernando Carro, Sprecher der Geschäftsführung des frischgebackenen Deutschen Meisters Bayer Leverkusen, erklärte im Herbst 2023, dass er auf Interesse des genannten Quartetts hofft. Bietet einer dieser Großkonzerne mit, könnte dies den Preis in der Tat nach oben treiben.

Die Bundesliga ist nach wie vor das mit Abstand werthaltigste Medienrecht Deutschlands.

Dr. Steffen Merkel über die Ausschreibung der TV-Rechte an der Bundesliga

Wie viele Rechtepakete gibt es?

Insgesamt gibt es 15 audiovisuelle Pakete. Sieben mit Live-Rechten, acht Pakete für Highlight-Berichterstattungen, also Spielzusammenfassungen und Einzelclips. Bei den Live-Rechten hat die Liga folgende Neuerung eingeführt: Sie vergibt den Bundesliga-Sonntag, bislang gekoppelt an die Freitagspartien, als Ganzes (Paket D). Der Freitag wird kombiniert mit den fünf Einzelspielen am Samstagnachmittag (B). Zudem gibt es die Samstags-Konferenz (A), das Samstags-Topspiel inklusive Super-Cup (C). Dazu kommt noch das Free-Live-Paket E (Eröffnungsspiele Bundesliga und 2. Liga, Super-Cup, Relegation, je eine Partie Spieltage 17 und 18 der Bundesliga), Paket F (alle Einzelspiele der 2. Liga inklusive Konferenz) und Paket G, das Samstags-Topspiel im Unterhaus um 20.30 Uhr. Paket E ist aufgrund der mit dem Bundeskartellamt abgesprochenen Rahmenbedingungen im Free-TV vorgesehen, Paket G kann sowohl im Pay- als auch im Free-TV laufen.

Was könnte sich für den Kunden ändern?

Momentan müssen Bundesliga-Fans zwei Abos abschließen, um alle Live-Spiele sehen zu können. Dies könnte sich ab 2025 ändern, weil das Kartellamt die “no-single-buyer-rule”, also das Alleinerwerbsverbot für alle Live-Rechtepakete, gekippt hat. Dieses sollte eigentlich wettbewerbsfördernd wirken, hatte aber am Ende nur dazu geführt, dass die Fans Mehrfach-Abos abschließen mussten – für den Konsumenten teuer, für den Anbieter ärgerlich, weil der Run ausblieb und die Rechte kaum finanzierbar waren, für die Liga insgesamt also schlecht. Theoretisch könnte sich nun ein Anbieter alle Live-Rechte sichern. In der Praxis dürfte es zwar nicht dazu kommen, weil dies extrem teuer wäre. Das heißt aber nicht, dass erneut Mehrfach-Abos notwendig sein werden. Denn durch die erfolgreichen Verhandlungen mit den Kartellwächtern erhofft sich die Liga, dass Rechtenehmer gemeinsame Abo-Modelle anbieten.

Wie läuft die Auktion konkret ab?

Interessenten bieten für jedes Paket einzeln, die jeweiligen Auktionstage folgen strengen Regeln und Zeitplänen. Die Liga setzt Vorbehaltspreise für die jeweiligen Rechtepakete fest. Bieten mehrere Interessenten eine Summe oberhalb dieser Vorbehaltspreise und liegt das zweithöchste Angebot mehr als 20 Prozent hinter dem des Höchstbietenden, kommt es zur Annahme. Liegt nur ein Angebot über dem Ziel und dabei 20 Prozent höher als das des “Zweiten”, wird das Paket ebenfalls vergeben. Nicht vergeben wird beispielsweise, wenn mehrere oberhalb des Vorbehaltspreises liegen, das Top-Angebot den Zweiten aber nicht um mindestens 20 Prozent übersteigt. Dann informiert die Liga die Bieter darüber und diese starten in eine neue Runde, die sogenannte Reservationspreis-Auktion, die wieder denselben Kriterien folgt. Gleiches gilt, wenn kein Angebot auf Vorbehaltsniveau eintrifft. Bis Ende April sollten die Rechte vergeben sein.

Benni Hofmann

Vertragsverlängerung? Für Eichner “logischerweise” vorstellbar

Christian Eichner und der Karlsruher SC, das passt: Seit viereinhalb Jahren arbeitet der Coach erfolgreich für die Badener und sendet nun Signale für eine mögliche Vertragsverlängerung.

In der Rückrunde ein gewohntes Bild: Christian Eichner und der KSC trumpften da stark auf.

In der Rückrunde ein gewohntes Bild: Christian Eichner und der KSC trumpften da stark auf.

IMAGO/eu-images

“Grundsätzlich kann ich mir das, wenn ich auf die Strecke zurückblicke, logischerweise vorstellen”, äußerte sich der 41-jährige Coach auf der Pressekonferenz vor dem Spiel beim SC Paderborn am Samstag (13 Uhr/LIVE! bei kicker). Schließlich hätten beide Seiten in der Vergangenheit enorm voneinander profitiert. Eichner hatte die Badener einst im Februar 2020 als Tabellen-17. der 2. Bundesliga übernommen und zum Klassenerhalt geführt.

In dieser Saison ist der KSC mit 42 Punkten als zweitbestes Rückrundenteam bereits sorgenfrei und befindet sich als Tabellensechster sogar im Dunstkreis der Aufstiegsanwärter.

Deswegen ist es, in Anführungszeichen, ein Spiel, das ich nicht zu bestreiten habe.

Christian Eichner

Aktuell hat Eichners Arbeitspapier eine Laufzeit bis Juni 2025. Der Ex-Profi bezeichnet es “für beide Seiten als sicher nicht optimal”, wenn man mit einem auslaufenden Vertrag in ein letztes Jahr gehe – dies habe die Vergangenheit gezeigt, wie er meinte. Gleichzeitig liege es nicht in seiner Hand, ob es am Ende zu einer Einigung komme, dies sei die Sache der handelnden Personen beim Karlsruher SC. “Deswegen ist es, in Anführungszeichen, ein Spiel, das ich nicht zu bestreiten habe”, betonte er.

Franke fehlt wegen einer Gelbsperre

Die Vorbereitung auf die Partie gegen die Mannschaft des langjährigen KSC-Nachwuchstrainers Lukas Kwasniok fordert Eichner nach eigener Aussage mehr als jene gegen den Tabellenführer FC St. Pauli (2:1). Zumal Führungstorschütze und Innenverteidiger Marcel Franke wegen einer Gelbsperre nicht zur Verfügung steht. Vor Paderborn hat Eichner Respekt, denn bei den Ostwestfalen wisse man nie genau, was auf einen zukomme und bezeichnete die Spielweise des Kontrahenten als “sehr komplex”.

Die Sommer-Neuzugänge der Zweitligisten im Überblick

Die Saison 2023/24 biegt auf die Zielgerade ein, die Vereine planen längst für den kommenden Sommer und die neue Saison. Diese Neuzugänge stehen bisher fest …

Bald beim 1. FC Nürnberg: Caspar Jander.

Bald beim 1. FC Nürnberg: Caspar Jander.

IMAGO/Nico Herbertz

Motekallemi wird Co-Trainer beim KSC

Der Karlsruher SC wird zur kommenden Saison sein Trainerteam erweitern. U-17-Trainer Sirus Motekallemi wird befördert.

Neuer Co-Trainer beim KSC: Sirus Motekallemi.

Neuer Co-Trainer beim KSC: Sirus Motekallemi.

imago images / Patrick Scheiber

Die “herausragende Arbeit” wird belohnt. Sirus Motekallemi (33) trainiert ab der kommenden Saison kein Jugendteam des Karlsruher SC mehr, sondern wird befördert – zum zweiten Assistenten von Chefcoach Christian Eichner, wie die Badener am Mittwoch bekanntgaben.

Motekallemi hat bereits erste Berührungspunkte mit den Profis gesammelt, beispielsweise war er in der laufenden Saison nach Klubangaben “zusätzlicher Coach von der Tribüne mit Funkverbindung”. Hauptberuflich agierte der ehemalige KSC-Jugendspieler aber drei Spielzeiten als erfolgreicher U-17-Trainer. Nachdem er stets den Klassenerhalt in der Junioren-Bundesliga erreicht hat, rückt Motekallemi nun zu den Profis auf.

“Ich soll beispielsweise das Individualtraining übernehmen, aber auch beim Videoschnitt sowie der Trainingsvor- und -nachbereitung helfen”, wird er zitiert. “In erster Linie will ich Christian Eichner und Zlatan Bajramovic bei allem unterstützen.” Der neue Job sei “ein Traum”.

Motekallemi wird Co-Trainer beim KSC

Der Karlsruher SC wird zur kommenden Saison sein Trainerteam erweitern. U-17-Trainer Sirus Motekallemi wird befördert.

Neuer Co-Trainer beim KSC: Sirus Motekallemi.

Neuer Co-Trainer beim KSC: Sirus Motekallemi.

imago images / Patrick Scheiber

Die “herausragende Arbeit” wird belohnt. Sirus Motekallemi (33) trainiert ab der kommenden Saison kein Jugendteam des Karlsruher SC mehr, sondern wird befördert – zum zweiten Assistenten von Chefcoach Christian Eichner, wie die Badener am Mittwoch bekanntgaben.

Motekallemi hat bereits erste Berührungspunkte mit den Profis gesammelt, beispielsweise war er in der laufenden Saison nach Klubangaben “zusätzlicher Coach von der Tribüne mit Funkverbindung”. Hauptberuflich agierte der ehemalige KSC-Jugendspieler aber drei Spielzeiten als erfolgreicher U-17-Trainer. Nachdem er stets den Klassenerhalt in der Junioren-Bundesliga erreicht hat, rückt Motekallemi nun zu den Profis auf.

“Ich soll beispielsweise das Individualtraining übernehmen, aber auch beim Videoschnitt sowie der Trainingsvor- und -nachbereitung helfen”, wird er zitiert. “In erster Linie will ich Christian Eichner und Zlatan Bajramovic bei allem unterstützen.” Der neue Job sei “ein Traum”.

Karlsruhe muss mehrere Wochen ohne Kobald auskommen

Fehlt dem KSC nach seinem verletzungsbedingten Aus in Dresden wochenlang: Christoph Kobald.

Fehlt dem KSC nach seinem verletzungsbedingten Aus in Dresden wochenlang: Christoph Kobald.

picture alliance

Die Partie war noch nicht einmal eine halbe Stunde alt, da musste Christoph Kobald den Platz schon wieder verlassen. Der Innenverteidiger des Karlsruher SC war bei einem Duell mit Dresdens Stürmer Ransford-Yeboah Königsdörffer umgeknickt und hielt sich zunächst das linke Sprunggelenk. Kobald wurde behandelt, konnte aber nicht weiterspielen – jetzt ist klar: Der 24-Jährige hat sich eine Innenbandverletzung zugezogen und fällt mehrere Wochen aus.

Selbst eine Operation kann nach jetzigem Stand nicht ausgeschlossen werden, einer diesbezüglichen Entscheidung werden aber erst noch weitere Untersuchungen in dieser Woche vorausgehen.