Muskelfaserriss: Zadrazil fehlt im Pokal-Halbfinale und gegen Deutschland

Rückschlag für den FC Bayern: Mittelfeldstrategin Sarah Zadrazil hat einen Muskelfaserriss erlitten – und verpasst damit auch das prestigeträchtige Duell Österreich gegen Deutschland.

Eigentlich unverzichtbar bei den Bayern: Sarah Zadrazil.

Eigentlich unverzichtbar bei den Bayern: Sarah Zadrazil.

IMAGO/regios24

An sich schweben die Frauen des FC Bayern auf einer Welle der Euphorie, ganz besonders nach dem jüngsten 4:0 in Wolfsburg und der Vorentscheidung im Meisterschaftskampf. Doch nun fallen gleich zwei Spielerinnen für eine Weile aus.

Das Saisonaus von Nachwuchsstürmerin Franziska Kett werden die Münchnerinnen noch etwas besser verkraften können. Mit Veröffentlichung der Startaufstellung für das DFB-Pokalhalbfinale gegen Eintracht Frankfurt an diesem Sonntag (15.45 Uhr, LIVE! bei kicker) vermeldete der FCB aber auch noch einen Muskelfaserriss bei Stammspielerin Sarah Zadrazil.

Die Österreicherin war nicht nur beim Meister im zentralen Mittelfeld gesetzt, auch die österreichische Teamchefin Irene Fuhrmann hatte sie für die anstehenden EM-Qualifikationspartien gegen Deutschland (Freitag, 20.30 Uhr) und Polen (9. April, 18 Uhr) fest eingeplant.

Bayern-Coach Alexander Straus schickte gegen Frankfurt die Schottin Samantha Kerr, die bisher in München noch nicht recht Fuß gefasst hat, an Zadrazils Stelle ins Rennen.

Österreich mit 14 Bundesliga-Spielerinnen gegen Deutschland

Neun Tage vor dem EM-Qualifikationsauftakt hat Österreichs Teamchefin Irene Fuhrmann den Kader für die Spiele gegen Deutschland und Polen bekanntgegeben. 14 Akteurinnen aus der Bundesliga sind dabei.

Julia Hickelsberger ist für die Spiele gegen Deutschland und Polen bereit.

Julia Hickelsberger ist für die Spiele gegen Deutschland und Polen bereit.

GEPA pictures

Mit bewährtem Spielerinnenstamm, einer Rückkehrerin und einer Torhüterinnen-Veränderung bestreitet das österreichische Frauen-Nationalteam den Auftakt zur Qualifikation für die EM 2025. Wie Teamchefin Irene Fuhrmann am Mittwoch bekanntgab, steht die wieder fitte Julia Hickelsberger im Kader für die Spiele gegen Deutschland in Linz (5.4.) und in Polen (9.4.).

Österreichs Fußballerin des Jahres 2022 hatte mit muskulären Problemen zu kämpfen gehabt und war immer wieder verletzt. “Sie hat ein sehr schweres Jahr hinter sich, hat nur wenig kontinuierlich trainiert. Dementsprechend klug müssen wir vorgehen”, sagte Fuhrmann, die offen ließ, ob die Hoffenheim-Legionärin schon eine Kandidatin für die Startelf ist.

Treffen am Ostermontag

Neben Hickelsberger wurden 13 weitere Akteurinnen aus der Bundesliga für den österreichischen Kader nominiert. Am Ostermontag versammelt Fuhrmann ihre Mannschaft in Windischgarsten und startet in die Vorbereitung für das Quali-Doppel.

EM-Qualifikation

Noch nicht im Aufgebot, aber auf Abruf stehen die zuletzt langzeitverletzten Lara Felix (1. FC Nürnberg) und Laura Wienroither. Letztere war nach ihrem Kreuzbandriss bei Arsenal London wieder in den Kader gerückt. “Laura hatte jetzt zehn Monate lang keine Wettkampfbelastung. Wir haben volles Programm, zwei Qualifikationsspiele. Insofern wäre es schon ein sehr hohes Risiko. Wir sind froh, dass sie endlich wieder zurück ist und hoffen, dass sich jetzt alles positiv entwickelt”, erklärte Fuhrmann.

Fuhrmann schiebt Favoritenrolle zum DFB

Die Teamchefin betonte erneut die Favoritenrolle Deutschlands. Um so wichtiger seien im Kampf um die EM-Tickets die Spiele gegen Polen und Island. “Dennoch ist es ein unheimlich lässiger Auftakt, gegen eine der besten Mannschaften antreten zu dürfen und auch gleich zuhause starten zu können in einer wunderschönen Arena, die wir hoffentlich doch noch anständig voll bekommen. Nur dann wird es die Atmosphäre in dem großen Stadion geben, die dieses Spiel auch verdient hat.” Für die Partie in der Raiffeisen Arena wurden bisher 4.500 Tickets abgesetzt.

Ungünstige Termine zum Abschluss

Dass der Abschluss der Quali-Gruppenphase mit den Matches am 12. und 16. Juli gegen Polen und Deutschland mitten im Sommer liegt, gefällt Fuhrmann gar nicht. “Für uns ist dieser Termin ungünstig, weil unsere Spielerinnen erst im Juni in Urlaub gehen können. Die Meisterschaften beginnen aber teilweise erst spät, im September, weil Olympia im August ist. Wir werden da ein großes Thema haben, dass unsere Spielerinnen in einem guten physischen Zustand im Juli zu uns kommen. Das wird sehr herausfordernd.”

Die zeitliche Nähe zum Endspiel der Europameisterschaft der Männer in Deutschland (14. Juli) stört sie hingegen nicht. “Wir würden gerne Österreich rund ums EM-Finale unterstützen”, meinte Fuhrmann schmunzelnd, die nach deren 6:1-Erfolg über die Türkei Lob über die Männer-Elf ausschüttete. “Man hat auch gestern wieder gesehen, dass man diesem Team alles zutrauen kann und vor allem, dass die sich es auch selber zutrauen.” Voraus haben die Frauen übrigens den Männern, dass sie kommende Woche als erste die neuen ÖFB-Teamdressen tragen dürfen, die am Donnerstag präsentiert werden.

Österreichs Kader im Überblick:

Tor: Mariella El Sherif (SK Sturm Graz/0 Länderspiele), Jasmin Pal (1. FC Köln/4), Manuela Zinsberger (Arsenal WFC/ENG/96)

Abwehr: Chiara D’Angelo (TSG 1899 Hoffenheim/0/0 Tore), Celina Degen (1. FC Köln/GER/14/2), Marina Georgieva (ACF Fiorentina/ITA/34/0), Verena Hanshaw (Eintracht Frankfurt/GER/106/10), Virginia Kirchberger (Eintracht Frankfurt/GER/100/5), Jennifer Klein (SKN St. Pölten/19/1), Katharina Schiechtl (FK Austria Wien/70/10), Claudia Wenger (SKN St. Pölten/3/0)

Mittelfeld: Barbara Dunst (Eintracht Frankfurt/77/12), Laura Feiersinger (AS Roma/ITA/114/19), Julia Hickelsberger-Füller (TSG 1899 Hoffenheim/27/7), Marie-Therese Höbinger (FC Liverpool/ENG/36/7), Katharina Naschenweng (FC Bayern München/50/6), Sarah Puntigam (Houston Dash/USA/142/19), Annabel Schasching (SC Freiburg/16/1), Sarah Zadrazil (FC Bayern München/117/15)

Angriff: Nicole Billa (TSG 1899 Hoffenheim/98/47), Eileen Campbell (SC Freiburg/13/4), Lisa Kolb (SC Freiburg/20/1), Viktoria Pinther (FC Zürich/SUI/37/2), Lilli Purtscheller (SGS Essen 19/68/GER/8/0)

Auf Abruf aus der Bundesliga: Livia Brunmair (1. FC Nürnburg/0/0), Michela Croatto (RB Leipzig/1/0), Lara Felix (1. FC Nürnberg/2/0), Valentina Kröll (SGS Essen 0/0)

Gregoritsch: “Dass ich das erleben darf, ist ein Wahnsinn”

Selbst fünf Siege in Folge lassen das österreichische Nationalteam nicht in Euphorie verfallen. Das gilt auch für Michael Gregoritsch, der gegen die Türkei einen Triplepack beisteuerte.

Zwei Erfolgsgaranten für das Nationalteam: Michael Gregoritsch und Christoph Baumgartner.

Zwei Erfolgsgaranten für das Nationalteam: Michael Gregoritsch und Christoph Baumgartner.

GEPA pictures

Eine Einheit auf dem Platz zu sein – das wünscht sich wohl jeder Trainer von seiner Mannschaft, aber kaum ein Team verkörpert das aktuell so sehr wie die österreichische Nationalmannschaft. Die Elf von Ralf Rangnick feierte am Dienstag beim Test gegen die Türkei im Ernst-Happel-Stadion vor knapp 38.500 Zuschauern einen 6:1-Kantersieg. Trotzdem blieb man in den Reihen des ÖFB danach kritisch und stellte vor allem den Teamspirit in den Vordergrund.

“Das ist natürlich super für das Selbstvertrauen, für das Teamgefüge, für das generelle Gefühl, aber entscheidend ist es nur dann, wenn es bei der EM losgeht”, wollte Xaver Schlager, der den Sieg gegen die Türkei mit seinem Treffer in der zweiten Minute eingeleitet hatte, nichts überbewerten. “Wenn ich in zehn Jahren draufschaue, werde ich mich nur an die EM-Spiele erinnern und nicht an die Vorbereitungsspiele.”

In eine ähnliche Kerbe schlug Torschütze Christoph Baumgartner. “Ich glaube, das Allerwichtigste ist, dass wir als Mannschaft, als Staff, als Medien und als Fans alle am Boden bleiben. Wir alle wissen, wo wir herkommen. Dass wir uns vor keinem zu verstecken brauchen, steht aber auch außer Frage.”

Der 24-jährige Niederösterreicher kämpft bei seinem Arbeitgeber RB Leipzig aktuell um Einsatzzeit, schwankt zwischen Startelf und Kurzeinsätzen. Im ÖFB-Team ist er aber eine fixe Größe, steuerte in den vergangenen drei Spielen drei Tore und zwei Assists bei. “Ich glaube einfach, dass viel aus der Gemeinschaft und der Freude, die wir gemeinsam haben, kommt – egal ob es im Hotel, am Trainingsplatz oder jetzt beim Spiel ist. Das macht uns aktuell extrem stark.”

“Gregerl eins, Wöber zwei, Baumgartner drei”

Sein Tor gegen die Türkei hatte Seltenheitswert – zum Elfmeter trat Baumgartner zuletzt zweimal im Jahr 2019 für die U 21 an, beide Male konnte er nicht verwerten. “Das war für mich eigentlich so ein Thema, wo ich gesagt habe, ´Okay, ich muss jetzt nicht zwingend in meiner Karriere noch einen schießen´. Aber heute hat sich die Situation ergeben.” Auf die Frage, ob die Elfmeterschützen denn schon vor dem Spiel feststanden, antwortete der Angreifer grinsend: “Gregerl eins, Wöber zwei, Baumgartner drei – Baumgartner hat sich vor den Wöber geschlichen.”

Den ersten der beiden Elfmeter gegen die Türkei verwertete der Torschütze vom Dienst, Michael Gregoritsch – es war der bereits dritte Treffer an diesem Abend für den 29-Jährigen. “Auch wenn es oft nicht so gut dargestellt wird, aber im altehrwürdigen Happel einen Hattrick machen zu dürfen – dass ich das erleben darf, ist ein Wahnsinn”, freute sich der 51-fache Nationalspieler. Dass Gregoritsch beim zweiten Strafstoß trotz der Chance auf einen weiteren Treffer Baumgartner den Vortritt überließ, spricht für den Zusammenhalt im Team. “Ich bin ihm extrem dankbar, weil ich weiß, dass es nicht selbstverständlich für einen Stürmer ist, der die Chance auf das Vierte hat”, so Baumgartner.

Mehr zum Thema

Zum Schluss trug sich dann auch ein neuer Name in Österreichs Torschützenliste ein. Maximilian Entrup konnte in seinem zweiten Spiel für das Nationalteam seinen Debüttreffer feiern. Der 26-Jährige sprach danach von einem “Gänsehaut-Moment”. “Ich glaube, jeder österreichische Fußballer, der zu kicken beginnt, wünscht sich das irgendwann. Beim letzten Lehrgang hatte ich meinen ersten Einsatz, jetzt kommt das erste Tor dazu. Wenn das so weitergeht, schaut die Zukunft sehr rosig aus. Aber alles step by step”, blieb der Hartberg-Stürmer bescheiden.

Eine Bescheidenheit, die aktuell das ganze Team auszeichnet. Gregoritsch macht das vor allem an den Jungen fest. “Ich glaube, das ist einfach diese Generation. Die sind damit aufgewachsen, dass sie sich immer verbessern wollen. Von dem leben wir im Nationalteam gerade, dass eben diese talentierte Generation so aufgewachsen ist.”

Raphael Greiml

Inklusive Debütant Georgien: Diese 24 Nationen nehmen an der EM 2024 teil

Bei der EM 2024 in Deutschland dürfen 24 Nationen mitwirken. Und seit diesem Dienstagabend (26. März) ist das Teilnehmerfeld auch komplett – EM-Debütant Georgien, die Ukraine und zu später Stunde Polen haben die letzten drei Tickets gelöst. Damit stehen die genauen Gruppenkonstellationen für Sommer fest – eine Übersicht …

Am 14. Juni 2024 beginnt die EM in Deutschland, die mit dem großen Endspiel in Berlin am 15. Juli endet.

Am 14. Juni 2024 beginnt die EM in Deutschland, die mit dem großen Endspiel in Berlin am 15. Juli endet.

IMAGO/PA Images

Vom 14. Juni bis 14. Juli findet in Deutschland die EM 2024 statt. Während das Eröffnungsspiel zwischen dem DFB-Team und Gastgeber gegen Schottland in München steigt, findet das große Endspiel wie schon das WM-Finale 2006 im Berliner Olympiastadion statt.

Von den insgesamt 24 Teilnehmern waren zunächst nach Abschluss der regulären EM-Qualifikation folgende 21 Nationen festgestanden:

Deutschland (als Gastgeber)

Spanien (EM-Qualifikationsgruppe A)
Schottland (EM-Qualifikationsgruppe A)
Frankreich (EM-Qualifikationsgruppe B)
Niederlande (EM-Qualifikationsgruppe B)
England (EM-Qualifikationsgruppe C)
Italien (EM-Qualifikationsgruppe C)
Türkei (EM-Qualifikationsgruppe D)
Kroatien (EM-Qualifikationsgruppe D)
Albanien (EM-Qualifikationsgruppe E)
Tschechien (EM-Qualifikationsgruppe E)
Belgien (EM-Qualifikationsgruppe F)
Österreich (EM-Qualifikationsgruppe F)
Ungarn (EM-Qualifikationsgruppe G)
Serbien (EM-Qualifikationsgruppe G)
Dänemark (EM-Qualifikationsgruppe H)
Slowenien (EM-Qualifikationsgruppe H)
Rumänien (EM-Qualifikationsgruppe I)
Schweiz (EM-Qualifikationsgruppe I)
Portugal (EM-Qualifikationsgruppe J)
Slowakei (EM-Qualifikationsgruppe J)

Die drei finalen EM-Tickets

Der finale Stand:

Grundsätzlich hatten sich in den zehn Gruppen der EM-Qualifikation jeweils die Gruppenersten und -zweiten für die EM ein Ticket fürs Endturnier gesichert. Die drei restlichen Tickets wurden anschließend Ende März 2024 in den Play-offs vergeben. Hier wurden auch die Resultate der Nations League 2022/23 herangezogen. Standardmäßig handelte es sich dabei um die jeweiligen Gruppensieger der Nations-League-Ligen A, B und C.

Hier behaupteten sich schlussendlich Polen um kurz vor Mitternacht an diesem Dienstag mit einem 5:4 im Elfmeterschießen gegen Wales, die Ukraine (2:1 nach 0:1 beim Duell mit Island) und das vom früheren Bayern-Spieler Willy Sagnol trainierte Georgien, das sich mit einem dramatischen Sieg über Griechenland im Elfmeterschießen erstmals überhaupt für eine EM qualifizierte und die Hauptstadt Tiflis in Ausnahmezustand versetzte.

Die finalen drei EM-Teilnehmer in der Übersicht:

Polen (EM-Qualifikation, Play-off-Sieger A)
Ukraine (EM-Qualifikation, Play-off-Sieger B)
Georgien (EM-Qualifikation, Play-off-Sieger C)

24 Nationen: Die sechs EM-Gruppen sind komplett

Nach dem Sieg im Elfmeterschießen über Griechenland: sportlicher Ausnahmezustand in der georgischen Hauptstadt Georgien.

Sportlicher Ausnahmezustand in der georgischen Hauptstadt: In Tiflis hat die von Willy Sagnol trainierte Nationalmannschaft erstmals das EM-Ticket gelöst.
AFP via Getty Images

Durch die finalen drei EM-Teilnehmer Polen, Island und Georgien wurden zugleich auch die offenen Posten in den sechs EM-Gruppen ausgefüllt – ausgelost war das alles schon seit Anfang Dezember 2023.

So wanderte Polen um Kapitän Robert Lewandowski in die schwierige Staffel D mit Favorit Frankreich, den Niederlanden sowie Österreich. Die für ihr Play-off-Spiel aufgrund der eigenen Kriegslage ins polnische Breslau ausgewanderten Ukrainer dürfen sich in Gruppe E auf Belgien, Rumänen und die Slowakei freuen. Georgien wanderte nach der erstmals erreichten Teilnahme einer Europameisterschaft in Sektion F mit Portugal, der Türkei und Tschechien.

Lesen Sie auch: Türkei zweimal in Dortmund – Die EM-Spiele sortiert nach Städten

Inklusive Debütant Georgien: Diese 24 Nationen nehmen an der EM 2024 teil

Bei der EM 2024 in Deutschland dürfen 24 Nationen mitwirken. Und seit diesem Dienstagabend (26. März) ist das Teilnehmerfeld auch komplett – EM-Debütant Georgien, die Ukraine und zu später Stunde Polen haben die letzten drei Tickets gelöst. Damit stehen die genauen Gruppenkonstellationen für Sommer fest – eine Übersicht …

Am 14. Juni 2024 beginnt die EM in Deutschland, die mit dem großen Endspiel in Berlin am 15. Juli endet.

Am 14. Juni 2024 beginnt die EM in Deutschland, die mit dem großen Endspiel in Berlin am 15. Juli endet.

IMAGO/PA Images

Vom 14. Juni bis 14. Juli findet in Deutschland die EM 2024 statt. Während das Eröffnungsspiel zwischen dem DFB-Team und Gastgeber gegen Schottland in München steigt, findet das große Endspiel wie schon das WM-Finale 2006 im Berliner Olympiastadion statt.

Von den insgesamt 24 Teilnehmern waren zunächst nach Abschluss der regulären EM-Qualifikation folgende 21 Nationen festgestanden:

Deutschland (als Gastgeber)

Spanien (EM-Qualifikationsgruppe A)
Schottland (EM-Qualifikationsgruppe A)
Frankreich (EM-Qualifikationsgruppe B)
Niederlande (EM-Qualifikationsgruppe B)
England (EM-Qualifikationsgruppe C)
Italien (EM-Qualifikationsgruppe C)
Türkei (EM-Qualifikationsgruppe D)
Kroatien (EM-Qualifikationsgruppe D)
Albanien (EM-Qualifikationsgruppe E)
Tschechien (EM-Qualifikationsgruppe E)
Belgien (EM-Qualifikationsgruppe F)
Österreich (EM-Qualifikationsgruppe F)
Ungarn (EM-Qualifikationsgruppe G)
Serbien (EM-Qualifikationsgruppe G)
Dänemark (EM-Qualifikationsgruppe H)
Slowenien (EM-Qualifikationsgruppe H)
Rumänien (EM-Qualifikationsgruppe I)
Schweiz (EM-Qualifikationsgruppe I)
Portugal (EM-Qualifikationsgruppe J)
Slowakei (EM-Qualifikationsgruppe J)

Die drei finalen EM-Tickets

Der finale Stand:

Grundsätzlich hatten sich in den zehn Gruppen der EM-Qualifikation jeweils die Gruppenersten und -zweiten für die EM ein Ticket fürs Endturnier gesichert. Die drei restlichen Tickets wurden anschließend Ende März 2024 in den Play-offs vergeben. Hier wurden auch die Resultate der Nations League 2022/23 herangezogen. Standardmäßig handelte es sich dabei um die jeweiligen Gruppensieger der Nations-League-Ligen A, B und C.

Hier behaupteten sich schlussendlich Polen um kurz vor Mitternacht an diesem Dienstag mit einem 5:4 im Elfmeterschießen gegen Wales, die Ukraine (2:1 nach 0:1 beim Duell mit Island) und das vom früheren Bayern-Spieler Willy Sagnol trainierte Georgien, das sich mit einem dramatischen Sieg über Griechenland im Elfmeterschießen erstmals überhaupt für eine EM qualifizierte und die Hauptstadt Tiflis in Ausnahmezustand versetzte.

Die finalen drei EM-Teilnehmer in der Übersicht:

Polen (EM-Qualifikation, Play-off-Sieger A)
Ukraine (EM-Qualifikation, Play-off-Sieger B)
Georgien (EM-Qualifikation, Play-off-Sieger C)

24 Nationen: Die sechs EM-Gruppen sind komplett

Nach dem Sieg im Elfmeterschießen über Griechenland: sportlicher Ausnahmezustand in der georgischen Hauptstadt Georgien.

Sportlicher Ausnahmezustand in der georgischen Hauptstadt: In Tiflis hat die von Willy Sagnol trainierte Nationalmannschaft erstmals das EM-Ticket gelöst.
AFP via Getty Images

Durch die finalen drei EM-Teilnehmer Polen, Island und Georgien wurden zugleich auch die offenen Posten in den sechs EM-Gruppen ausgefüllt – ausgelost war das alles schon seit Anfang Dezember 2023.

So wanderte Polen um Kapitän Robert Lewandowski in die schwierige Staffel D mit Favorit Frankreich, den Niederlanden sowie Österreich. Die für ihr Play-off-Spiel aufgrund der eigenen Kriegslage ins polnische Breslau ausgewanderten Ukrainer dürfen sich in Gruppe E auf Belgien, Rumänen und die Slowakei freuen. Georgien wanderte nach der erstmals erreichten Teilnahme einer Europameisterschaft in Sektion F mit Portugal, der Türkei und Tschechien.

Lesen Sie auch: Türkei zweimal in Dortmund – Die EM-Spiele sortiert nach Städten

Harnik: “Neben Klose zu spielen, war besonders”

Martin Harnik hat jüngst die Torjägerkanone® für alle erhalten – seine erste kicker-Kanone. Der ehemalige Bundesliga-Stürmer spricht über legendäre Mitspieler, brutale Gegner und seine Tore gegen Manuel Neuer.

Torgefährlich: Martin Harnik erzielte für den VfB Stuttgart insgesamt 53 Bundesliga-Treffer.

Torgefährlich: Martin Harnik erzielte für den VfB Stuttgart insgesamt 53 Bundesliga-Treffer.

imago sportfotodienst

TORJÄGERKANONE® FÜR ALLE

Seit 1969 verleiht der kicker die Torjägerkanone an den erfolgreichsten Bundesliga-Stürmer der Saison. Seit fünf Jahren gibt es auch eine Trophäe für den Amateurbereich von kicker, Volkswagen und DFB. Den aktuellen Stand bis zur 11. Liga finden Sie unter diesem Link. In unserer Interview-Serie sprechen Torschützenkönige über ihre Karriere. Dieses Mal eine Sonderfolge mit Martin Harnik, Gewinner der “Torjägerkanone für alle” mit der TuS Dassendorf (5. Liga) in der vergangenen Saison.

Bei welchem Verein haben Sie angefangen?

Mein erster Verein heißt heute SC Vierund Marschlande. Als ich mit fünf Jahren angefangen habe, war das allerdings beim TSV Kirchwerder. Der hat dann später mit dem SV Ochsenwerder/ Moorfleet zum SC VM fusioniert. Dort kam dann auch später Max Kruse in der Jugend dazu.

Waren Sie schon immer Torjäger?

Ja, immer. Ich war von Anfang an Stürmer und habe auch wirklich von Anfang an viele Tore geschossen.

Ich gehöre bis heute zu den Top 10 jener Torschützen, die am häufigsten gegen Neuer getroffen haben.

Martin Harnik

Wer war Ihr Vorbild?

Ich hatte kein richtiges Vorbild, weil ich eigentlich als Kind nie der klassische Fußballfan war. Ich habe es vor allem geliebt, selbst zu kicken, und habe mich im Laufe der Zeit dann immer an verschiedenen Stürmertypen orientiert. Erst war es Roy Präger, später Michael Preetz, dann Miroslav Klose. Mit ihm durfte ich dann zu Beginn meiner Profikarriere in Bremen noch selbst auf dem Platz stehen. Das war schon besonders.

Was war Ihr wichtigstes Tor?

Das wichtigste Tor war am 33. Spieltag der Saison 2014/15 im Abstiegskampf, das Siegtor zum 2:1 gegen den HSV. Wir hatten 0:1 zurückgelegen, sind dann zurückgekommen, und der Treffer war brutal wichtig. Im positiven Sinne würde ich mein Tor zum 2:1, ebenfalls für den VfB, im Pokal-Halbfinale gegen Freiburg nennen, weil uns das zum Endspiel nach Berlin gebracht hat.

Wer war Ihr bester Mitspieler?

Diego bei Werder. Ein klassischer Brasilianer. Im Training war er fast nicht zu sehen, aber im Spiel war er einfach da, so befreit, so sorglos und so brillant. Mir hat seine Leichtigkeit im Kopf und in den Beinen imponiert.

Wer war Ihr bester Gegenspieler?

Ich möchte da ein Duo nennen. Dayot Upamecano und Ibrahima Konaté von RB Leipzig. Ich war zum zweiten Mal bei Werder und Stürmer gegen sie – und es war einfach unfair …

Ich laufe mit fast 37 Jahren zwar jetzt in der Oberliga nicht allen davon, es ist aber schon so, dass ich nicht das Gefühl eines riesigen Tempodefizits habe.

Martin Harnik

Wer war der beste Torwart?

Ich habe sowohl in der Bundesliga als auch in den Länderspielen mit Österreich wirklich gegen viele gespielt. In den Anfängen noch gegen Oliver Kahn, jahrelang auch gegen Manuel Neuer. Und es klingt verrückt, aber es gab eigentlich keinen Torwart, bei dem ich das Gefühl hatte, gegen den treffe ich nicht. Im Gegenteil: Ich gehöre bis heute zu den Top 10 jener Torschützen, die am häufigsten gegen Neuer getroffen haben.

Was war Ihre Stärke?

Geschwindigkeit und Spielintelligenz. Das ist bis heute so. Ich laufe mit fast 37 Jahren zwar jetzt in der Oberliga nicht allen davon, es ist aber schon so, dass ich nicht das Gefühl eines riesigen Tempodefizits habe.

Was war Ihre größte Schwäche?

Die Duelle eins gegen eins.

Wer ist der beste Torjäger aller Zeiten?

Auf Bundesliga-Ebene für mich Robert Lewandowski, weltweit Cristiano Ronaldo.

Welchem Amateurverein sind Sie bis heute verbunden?

Ich fühle mich meinem Heimatverein SC Vier- und Marschlande noch sehr verbunden. Da ich selbst noch für TuS Dassendorf spiele, bin ich selten als Zuschauer am Platz, verfolge aber die Ergebnisse und die Entwicklung noch sehr genau.

Für seine 46 Oberliga-Treffer in der Saison 2022/23 wurde Martin Harnik im März von kicker-Reporter Sebastian Wolff mit der “Torjägerkanone für alle” geehrt. Vor dem Sportheim seines Klubs TuS Dassendorf nahe Hamburg fand die nachträgliche Übergabe statt. Der ehemalige Bundesligastürmer hatte an der offiziellen Ehrung im Herbst nicht teilnehmen können.

Am 10. Juni 1987 in Hamburg geboren, begann Harnik das Fußballspielen als Fünfjähriger beim TSV Kirchwerder (später SC Vier- und Marschlande) und wechselte 2006 zu Werder Bremen. Dort debütierte er in der Bundesliga und wechselte 2010 zum VfB Stuttgart, wo er bis 2016 seine erfolgreichste Zeit hatte. Nach den Stationen Hannover 96 (2016 bis 2018) und noch mal Werder Bremen (2018/19) beendete Harnik 2020 seine Profikarriere beim HSV nach insgesamt 240 Bundesliga-Spielen (67 Tore) und 83 Zweitliga-Partien (33 Treffer). Zudem bestritt der Österreicher 68 A-Länderspiele (15 Tore).

Interview: Sebastian Wolff

Rekordtor nach sechs Sekunden: Baumgartner schreibt Österreich-Geschichte

Christoph Baumgartner hat am Samstag das schnellste Tor der österreichischen Länderspielgeschichte erzielt. Der Leipzig-Legionär traf im Testspiel gegen die Slowakei nach nur sechs Sekunden.

Christoph Baumgartner stellte einen neuen Rekord auf.

Christoph Baumgartner stellte einen neuen Rekord auf.

GEPA pictures

Christoph Baumgartner hat sich am Samstag in die Geschichtsbücher des ÖFB eingetragen. Der 24-jährige Offensivmann von RB Leipzig traf im Testspiel gegen die Slowakei nach nur sechs Sekunden und erzielte somit das schnellste Tor der österreichischen Länderspielgeschichte. Baumgartner löste mit seinem Treffer Stefan Maierhofer ab, der im September 2009 in der WM-Qualifikation beim 3:1-Sieg gegen die Färöer in Graz nach 49 Sekunden jubeln durfte.

In der österreichischen Bundesliga hatte vor Kurzem Petar Ratkov einen neuen Rekord aufgestellt: Der Salzburg-Stürmer traf am 17. Februar im Auswärtsspiel gegen BW Linz noch um eine Sekunde früher als Baumgartner.

Der DFB-Rekord liegt indes bei neun Sekunden und wird von Lukas Podolski gehalten. Aufgestellt wurde dieser im Jahr 2013 bei einem Länderspiel gegen Ecuador.

Rekordtor nach sechs Sekunden: Baumgartner schreibt Geschichte

Christoph Baumgartner hat am Samstag das schnellste Tor der österreichischen Länderspielgeschichte erzielt. Der Leipzig-Legionär traf im Testspiel gegen die Slowakei nach nur sechs Sekunden.

Christoph Baumgartner stellte einen neuen Rekord auf.

Christoph Baumgartner stellte einen neuen Rekord auf.

GEPA pictures

Christoph Baumgartner hat sich am Samstag in die Geschichtsbücher des ÖFB eingetragen. Der 24-jährige Offensivmann von RB Leipzig traf im Testspiel gegen die Slowakei nach nur sechs Sekunden und erzielte somit das schnellste Tor der österreichischen Länderspielgeschichte. Baumgartner löste mit seinem Treffer Stefan Maierhofer ab, der im September 2009 in der WM-Qualifikation beim 3:1-Sieg gegen die Färöer in Graz nach 49 Sekunden jubeln durfte.

Laut dem ORF stellte Baumgartner sogar einen neuen Weltrekord auf. Noch nie zuvor wurde in einem offiziellen Länderspiel ein schnelleres Tor erzielt. Den bisherigen Rekord hielt der Belgier Christian Benteke, der in einem Qualifikationsspiel für die Weltmeisterschaft 2018 gegen Gibraltar nach 8,1 Sekunden ins gegnerische Tor traf.

“Es ist sich von der Schrittfolge irgendwie so ausgegangen, dass ich in den Lauf gekommen bin. Und dann habe ich mir gedacht, der Abschluss nach ein paar Sekunden ist auch nicht schlecht”, lächelte Baumgartner nach dem Spiel im ORF-Interview. Zufallsprodukt sei der Treffer keineswegs gewesen: “Wir haben diese Variante schon öfter gemacht, dass wir einfach vom Anstoß an volles Risiko nach vorne wegsprinten. Oftmals war es dann halt so, dass wir in den Halbraum gespielt haben und von dort versucht haben, weiterzumachen.”

Auch Teamchef Ralf Rangnick fand an Baumgartners “außergewöhnlichem” Blitztor naturgemäß Gefallen: “Alleine dieses Tor war das Eintrittsgeld wert für alle, die hier im Stadion waren.”

Wirtz schrammt an Baumgartners Rekord vorbei

In der österreichischen Bundesliga hatte vor Kurzem Petar Ratkov einen neuen Rekord aufgestellt: Der Salzburg-Stürmer traf am 17. Februar im Auswärtsspiel gegen BW Linz noch um eine Sekunde früher als Baumgartner.

Der DFB-Rekord liegt indes bei acht Sekunden – aufgestellt nur wenige Stunden nach Baumgartners Treffer. Im Testspiel der deutschen Nationalmannschaft gegen Frankreich knackte Florian Wirtz den vorherigen Bestwert von Lukas Podolski (neun Sekunden).