Die Türkei-Ekstase im Video: Doppelpacker Demiral schockt Österreich

Highlights by MagentaTV 03.07.2024

Die Türkei-Ekstase im Video: Doppelpacker Demiral schockt Österreich

6:13Die Türkei steht für viele überraschend im Viertelfinale der EM 2024. Das favorisierte Österreich wird gleich doppelt von Merih Demiral geschockt und kann trotz Michael Gregoritschs Anschlusstreffer das Ausscheiden nicht verhindern. Nun steht für die Türkei das EM-Viertelfinale in Berlin am Samstag (21 Uhr) gegen die Niederlande an.

Dienstag ist Siegtag im ÖFB-Team unter Rangnick

Das EM-Achtelfinale gegen die Türkei ist das siebente ÖFB-Länderspiel unter Ralf Rangnick an einem Dienstag. Die ersten sechs hat Österreich allesamt gewonnen.

Dienstags bereitet das ÖFB-Team Ralf Rangnick für gewöhnlich am meisten Freude, wie hier gegen die Niederlande.

Dienstags bereitet das ÖFB-Team Ralf Rangnick für gewöhnlich am meisten Freude, wie hier gegen die Niederlande.

GEPA pictures/Johannes Friedl

Mit einem Schnitt von 1,96 Punkten pro Spiel führt Ralf Rangnick eine Rangliste von allen ÖFB-Teamchefs (mit mehr als zehn Spielen im Amt) an. Von 25 Partien unter seiner Führung hat Österreich 15 gewonnen, vier Mal remisiert und sechs Mal verloren. Mit Abstand am erfolgreichsten sind Marko Arnautovic und Co. dabei am Dienstag!

Unter Rangnick hat das ÖFB-Team alle seine sechs Dienstags-Spiele gewonnen. In der EM-Qualifikation musste Schweden zwei Mal dran glauben (2:0 in Wien, 3:1 in Solna), im Test im November 2023 Deutschland (2:0 in Wien), knapp vor der EM dann noch die Türkei (6:1 in Wien) und Serbien (2:1 in Wien) und in der EM-Gruppenphase die Niederlande (3:2 in Berlin).

Richtig gut aufgelegt war dabei Christoph Baumgartner, dem in diesen sechs Spielen fünf Tore und drei Assists gelangen. Michael Gregoritsch steuerte vier Tore (drei davon gegen die Türkei) und einen Assist bei.

Montags läuft’s nicht so toll – Samstags schon

Montagskicker sind Rangnicks Schützlinge eher weniger. An diesem Wochentag kassierten sie in fünf Spielen gleich drei Niederlagen. In der Nations League verloren sie zwei Mal gegen Dänemark (1:2 in Wien und 0:2 in Kopenhagen) und zum EM-Auftakt gegen Frankreich (0:1 in Düsseldorf).

EM-Achtelfinale am Dienstag

Sollten die Österreicher am Dienstag (21 Uhr LIVE! bei kicker) die Türkei erneut bezwingen, wäre ihr nächster Einsatz im Viertelfinale (gegen den Sieger aus Rumänien gegen die Niederlande) am Samstag. Da sind Arnautovic und Co. unter Rangnick auch noch ungeschlagen, remisierten in der EM-Quali gegen Belgien (1:1 in Brüssel), bezwangen im Test die Slowakei (2:0 in Bratislava) und trennten sich wenige Tage vor dem EURO-Start in St. Gallen 1:1 von EM-Viertelfinalist Schweiz.

Gregoritschs Genugtuung: “Es schließt sich ein Kreis”

Michael Gregoritsch soll gegen Frankreich für die österreichischen Tore sorgen. Vor dem Match hat der kicker seinen Vater Werner in der Düsseldorfer Altstadt zum Spontan-Interview getroffen.

Werner Gregoritsch (l.) drückt seinem Sohn am Montag im Stadion die Daumen.

Werner Gregoritsch (l.) drückt seinem Sohn am Montag im Stadion die Daumen.

GEPA pictures

Aus Düsseldorf berichtet Nikolaus Fink

Montag, 11.30 Uhr, Altstadt Düsseldorf. Die Aufmerksamkeit der zahlreichen österreichischen Fußballfans gilt in diesem Moment einem Mann: Werner Gregoritsch. Kein Wunder, ist der 66-Jährige doch nicht nur aktueller U-21-Teamchef, sondern auch Vater der großen heimischen Sturmhoffnung. Auch der kicker lässt diese Gelegenheit nicht verstreichen und bittet Gregoritsch zu einem Spontan-Interview über Sohn Michael und die Chancen der österreichischen Nationalmannschaft vor dem EM-Auftaktspiel gegen Frankreich (21 Uhr, LIVE! bei kicker).

EM-Gruppenphase – 1. Spieltag

Dass sein Sohn gegen die Equipe Tricolore im Angriff beginnen wird, erfülle ihn mit “enormem Stolz”, so Gregoritsch. “Es hat ja oft geheißen, er spielt nur im Nationalteam, weil der Vater U-21-Trainer ist.” Er habe dies immer als “sehr ungerecht” empfunden. “Die Genugtuung gegenüber vielen Neidern und Kritikern ist groß.” Und: “Es schließt sich ein Kreis. Ich bin heute beim Spiel dabei und mein Sohn startet von Anfang an.”

Gregoritsch blüht unter Rangnick auf

Tatsächlich dauerte es lange, bis Michael in der österreichischen Öffentlichkeit den Ruf des Trainersohns ablegte. Seit der Amtsübernahme von Ralf Rangnick blüht der Freiburg-Profi aber so richtig auf, was nicht zuletzt der Dreierpack beim 6:1-Testspielerfolg gegen die Türkei eindrucksvoll untermauerte. Damit avancierte Gregoritsch zum ersten Triplepacker für Österreich seit 2006. “Das war sein endgültiger Durchbruch im Nationalteam”, weiß Vater Werner.

Dass sich sein Sohn im Alter von 30 Jahren in der Form seines Lebens befindet, überrasche ihn keineswegs: “Ich habe immer gesagt, dass Michi ein Spätzunder ist.” Überraschend ist diese Aussage vor allem deshalb, weil der langjährige Deutschland-Legionär nach wie vor der jüngste Torschütze in der Geschichte der österreichischen Bundesliga ist. Im Alter von 15 Jahren und 361 Tagen durfte Michael im Trikot des Kapfenberger SV bei seinem Bundesligadebüt über seinen ersten Profi-Treffer jubeln.

Werner Gregoritsch (m.), flankiert von den kicker-Österreich-Reportern David Mayr (l.) und Nikolaus Fink.
Privat

“Er wird ein viel besserer Spieler, als ich es je war”, sollte Werner – zu diesem Zeitpunkt Kapfenberg-Trainer – schon damals prophezeien. Der Wechsel zum deutschen Bundesligisten 1899 Hoffenheim im Jahr 2012 kam für Michael aus Sicht seines Vaters dennoch zu früh: “Da ist er vom Stainzer Bummelzug in den ICE umgestiegen.” Sein Bundesligadebüt in Deutschland feierte Michael dann erst am 14. August 2015 für den Hamburger SV.

“Einer der torgefährlichsten Spieler, die es in Europa gibt”

Mittlerweile gehört Michael zum festen Inventar der höchsten deutschen Spielklasse. Für Werner Gregoritsch kein Zufall: “Wenn er richtig forciert wird, ist er für mich einer der torgefährlichsten Spieler ist, die es in Europa gibt.” Darauf ausruhen werde sich der Angreifer aber nicht. “Er muss sich wieder beweisen. Man erwartet sich jetzt mehr von ihm. Aber ich bin deswegen zuversichtlich, weil ich weiß, dass er jetzt damit umgehen kann. Das war früher nicht so.”

Und was traut Werner Gregoritsch, der das Spiel gegen Frankreich mit seiner Familie live im Stadion verfolgen wird, der österreichischen Nationalmannschaft bei der EM zu? “Man darf nicht so optimistisch sein und sagen, wir kommen fix weiter. Das wäre kompletter Blödsinn.” Aber: “Für mich zählt das aktuelle Team zu den drei besten Mannschaften, die wir je hatten.”

Gregoritsch: Deutlich besser als befürchtet

Endlich mal ein ordentliches zweites Jahr: Michael Gregoritsch widerlegt beim SC Freiburg seine Skeptiker und schießt die besonders wichtigen Tore – muss aber trotzdem an seiner Konstanz arbeiten.

Ein skeptischer Blick zurück: Für Michael Gregoritsch lief nicht alles rund.

Ein skeptischer Blick zurück: Für Michael Gregoritsch lief nicht alles rund.

IMAGO/Langer

Am kommenden Montag (21 Uhr, LIVE! bei kicker) beginnt für Österreich die Europameisterschaft – direkt mit dem Highlight gegen Frankreich. Michael Gregoritsch darf sich berechtigte Hoffnungen machen, in Düsseldorf in der Startelf zu stehen. In den vergangenen anderthalb Jahren hat der 30-Jährige in zwölf Länderspielen gleich acht Tore erzielt und sich zur festen Größe beim ÖFB-Team entwickelt. Bei seinem Verein in Freiburg hatte die abgelaufene Saison dagegen das ein oder andere Tief, dafür aber auch besonders wichtige Höhen. Manch einer hat ihm diese positiven Momente nicht zugetraut.

Podcast

Jetzt die fünfte Folge hören: Er macht ihn!

38:13 Minuten

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Aber von vorne. In Freiburg und Augsburg kommt man bei Gregoritsch direkt auf einen gemeinsamen Nenner: Die erste Saison war richtig stark! Im Breisgau traf “Gregerl” nach seinem Wechsel im Sommer 2022 gleich 15-mal in Liga, Pokal und Europa League, dazu kamen sieben Assists. Beim FCA waren es 2017/18 in der Bundesliga 13 Tore und vier Vorlagen.

Hartenbach und die Skeptiker

Weil der Österreicher nach diesem guten Auftakt in Augsburg deutlich abbaute und auch bei seiner Station zuvor beim Hamburger SV im zweiten Jahr weniger Einsatzzeiten bekommen hatte, war der eine oder andere skeptisch, wie Klemens Hartenbach berichtet. “Als wir Gregerl verpflichtet hatten und er ein gutes erstes Jahr gespielt hat, gab es nicht wenige, die zu mir sagten: Warte mal ab, die zweite Saison von Gregoritsch bei einem Verein war noch nirgendwo richtig gut”, so der SC-Sportdirektor.

Und wie ist das zweite Jahr in Freiburg geworden? Nicht ganz so gut wie das erste, aber bei Weitem nicht so schlecht, wie scheinbar mancher Zweifler befürchtete. “Meiner Meinung nach hat er ein sehr ordentliches Jahr gespielt, wir waren überhaupt nicht unzufrieden mit ihm. Es ist ja nicht untypisch, dass ein Stürmer mal einen Lauf hat und mal eine schlechtere Quote. Das dürfen wir nicht überbewerten und müssen auch sehen, dass es ja für das gesamte Team ein recht holpriges Jahr war”, erklärt Hartenbach.

Streich forderte mehr Präsenz

Unterm Strich stehen in allen Wettbewerben zwölf Tore und sechs Vorlagen – viele davon spielentscheidend. Nach längerer Durststrecke ließ er seinen Torknoten mit einem Hattrick beim 5:0 in der Europa League gegen Piräus platzen. Direkt danach folgten im Dezember die 1:0-Siegtore in Mainz und Wolfsburg, sowie Tor und Vorlage beim 2:0 gegen Köln. Danach zeigte er diese Treffsicherheit erst im Frühjahr wieder – erneut in den wichtigen Momenten wie bei den Heimsiegen in der Europa League gegen Lens (3:2 n.V.) und West Ham (1:0). Doch weil die Konstanz fehlte, pendelte Gregoritsch zwischen der Startelf und der Bank. Auch, weil Christian Streich mehr “Präsenz” vom robusten 1,93-Meter-Stürmer forderte, gerade im Spiel gegen den Ball. Gregoritsch selbst hat eingestanden, dass er da noch Entwicklungspotenzial hat.

Potenzial sieht auch Hartenbach in diesem Bereich – wenn auch mentaler Natur: “Oftmals erkennen Stürmer selbst nicht, welchen Wert sie für die Mannschaft haben, wenn sie mal kein Tor schießen und keine Vorlage geben: indem sie Bälle behaupten, gut anlaufen und immer für die Mannschaft da sind. Diese Erkenntnis kann man auch noch im reiferen Fußballeralter erlangen.” Mit nun 30 Jahren kann Gregoritsch diese Aufgabe jetzt angehen. Erst bei der Europameisterschaft mit Österreich, dann in seinem dritten Jahr beim SC Freiburg mit neuer Konkurrenz. Im Angriff wird der Sport-Club nach dem enttäuschenden Jahr von Junior Adamu sicher nachlegen.

Moritz Kreilinger

Gregoritsch: Deutlich besser als befürchtet

Endlich mal ein ordentliches zweites Jahr: Michael Gregoritsch widerlegt beim SC Freiburg seine Skeptiker und schießt die besonders wichtigen Tore – muss aber trotzdem an seiner Konstanz arbeiten.

Ein skeptischer Blick zurück: Für Michael Gregoritsch lief nicht alles rund.

Ein skeptischer Blick zurück: Für Michael Gregoritsch lief nicht alles rund.

IMAGO/Langer

Am kommenden Montag (21 Uhr, LIVE! bei kicker) beginnt für Österreich die Europameisterschaft – direkt mit dem Highlight gegen Frankreich. Michael Gregoritsch darf sich berechtigte Hoffnungen machen, in Düsseldorf in der Startelf zu stehen. In den vergangenen anderthalb Jahren hat der 30-Jährige in zwölf Länderspielen gleich acht Tore erzielt und sich zur festen Größe beim ÖFB-Team entwickelt. Bei seinem Verein in Freiburg hatte die abgelaufene Saison dagegen das ein oder andere Tief, dafür aber auch besonders wichtige Höhen. Manch einer hat ihm diese positiven Momente nicht zugetraut.

Podcast

Jetzt die fünfte Folge hören: Er macht ihn!

38:13 Minuten

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Aber von vorne. In Freiburg und Augsburg kommt man bei Gregoritsch direkt auf einen gemeinsamen Nenner: Die erste Saison war richtig stark! Im Breisgau traf “Gregerl” nach seinem Wechsel im Sommer 2022 gleich 15-mal in Liga, Pokal und Europa League, dazu kamen sieben Assists. Beim FCA waren es 2017/18 in der Bundesliga 13 Tore und vier Vorlagen.

Hartenbach und die Skeptiker

Weil der Österreicher nach diesem guten Auftakt in Augsburg deutlich abbaute und auch bei seiner Station zuvor beim Hamburger SV im zweiten Jahr weniger Einsatzzeiten bekommen hatte, war der eine oder andere skeptisch, wie Klemens Hartenbach berichtet. “Als wir Gregerl verpflichtet hatten und er ein gutes erstes Jahr gespielt hat, gab es nicht wenige, die zu mir sagten: Warte mal ab, die zweite Saison von Gregoritsch bei einem Verein war noch nirgendwo richtig gut”, so der SC-Sportdirektor.

Und wie ist das zweite Jahr in Freiburg geworden? Nicht ganz so gut wie das erste, aber bei Weitem nicht so schlecht, wie scheinbar mancher Zweifler befürchtete. “Meiner Meinung nach hat er ein sehr ordentliches Jahr gespielt, wir waren überhaupt nicht unzufrieden mit ihm. Es ist ja nicht untypisch, dass ein Stürmer mal einen Lauf hat und mal eine schlechtere Quote. Das dürfen wir nicht überbewerten und müssen auch sehen, dass es ja für das gesamte Team ein recht holpriges Jahr war”, erklärt Hartenbach.

Streich forderte mehr Präsenz

Unterm Strich stehen in allen Wettbewerben zwölf Tore und sechs Vorlagen – viele davon spielentscheidend. Nach längerer Durststrecke ließ er seinen Torknoten mit einem Hattrick beim 5:0 in der Europa League gegen Piräus platzen. Direkt danach folgten im Dezember die 1:0-Siegtore in Mainz und Wolfsburg, sowie Tor und Vorlage beim 2:0 gegen Köln. Danach zeigte er diese Treffsicherheit erst im Frühjahr wieder – erneut in den wichtigen Momenten wie bei den Heimsiegen in der Europa League gegen Lens (3:2 n.V.) und West Ham (1:0). Doch weil die Konstanz fehlte, pendelte Gregoritsch zwischen der Startelf und der Bank. Auch, weil Christian Streich mehr “Präsenz” vom robusten 1,93-Meter-Stürmer forderte, gerade im Spiel gegen den Ball. Gregoritsch selbst hat eingestanden, dass er da noch Entwicklungspotenzial hat.

Potenzial sieht auch Hartenbach in diesem Bereich – wenn auch mentaler Natur: “Oftmals erkennen Stürmer selbst nicht, welchen Wert sie für die Mannschaft haben, wenn sie mal kein Tor schießen und keine Vorlage geben: indem sie Bälle behaupten, gut anlaufen und immer für die Mannschaft da sind. Diese Erkenntnis kann man auch noch im reiferen Fußballeralter erlangen.” Mit nun 30 Jahren kann Gregoritsch diese Aufgabe jetzt angehen. Erst bei der Europameisterschaft mit Österreich, dann in seinem dritten Jahr beim SC Freiburg mit neuer Konkurrenz. Im Angriff wird der Sport-Club nach dem enttäuschenden Jahr von Junior Adamu sicher nachlegen.

Moritz Kreilinger