Acht Monate Haft für drei Fans nach rassistischen Beleidigungen gegen Vinicius

Vinicius Junior von Real Madrid ist immer wieder Ziel rassistischer Anfeindungen, so auch im Mai 2023 im Estadio Mestalla in Valencia. Ein Gericht hat drei Fans nun zu einer Haftstrafe verurteilt.

Vinicius Junior sagte im Oktober 2023 vor Gericht aus.

Vinicius Junior sagte im Oktober 2023 vor Gericht aus.

IMAGO/ABACAPRESS

Die Valencia-Anhänger wurden am Montag zu acht Monaten Gefängnis und zwei Jahren Stadionverbot verurteilt, außerdem müssen sie die Kosten des Verfahrens tragen. Am 21. Mai 2023, beim Heimspiel Valencias gegen Real Madrid, berichtete Vinicius, dass er von Fans auf der Tribüne rassistisch beleidigt wurde. Das Spiel wurde für einige Minuten unterbrochen und der Brasilianer identifizierte einen der Beschuldigten. Nach einer Anzeige von La Liga konnte man dank interner Kameras zwei weitere Täter identifizieren.

“Dieses Urteil ist eine gute Nachricht für den Kampf gegen Rassismus in Spanien, da es den Schaden, den Vinicius Jr. erlitten hat, wiedergutmacht und eine klare Botschaft an diejenigen sendet, die in ein Fußballstadion gehen, um zu beleidigen – dass La Liga sie aufspüren, anprangern und strafrechtliche Konsequenzen ziehen wird”, wird Liga-Präsident Javier Tebas zitiert.

Auch die Staatsanwältin zur Bekämpfung von Hassverbrechen in Valencia, Susana Gisbert, nahm das Urteil mit Genugtuung zur Kenntnis. “Einerseits bin ich sicher, dass diese Leute so etwas nicht noch einmal tun werden, dass sie über die Bedeutung dieser Sache nachgedacht haben, aber es dient auch als Warnung an diejenigen, die es vielleicht tun könnten, damit mögliche Täter wissen, dass es nicht umsonst ist und damit mögliche Opfer wissen, dass sie von der Staatsanwaltschaft und den Gerichten geschützt werden”, so Gisbert.

Reue bewahrte das Trio letztlich auch nicht vor der Strafe. Während der Anhörung verlasen die Angeklagten ein Entschuldigungsschreiben an Vinicius, La Liga und Real.

Staatsanwältin spricht von erstem Schritt

Erstmals erfolgte damit eine Verurteilung nach einer Klage von La Liga, auch der spanische Fußballverband RFEF, Real Madrid und Vinicius selbst waren beteiligt. Staatsanwältin Gisbert sagte, sie sei “sicher”, dass dies ein erster Schritt zur Ausmerzung rassistischer Beleidigungen im Sport sei. “Es ist fast der erste Fall eines Fußballspiels, bei dem es rassistische Beleidigungen gab, und wir haben eine Verurteilung für ein Verbrechen mit dem erschwerenden Faktor des Hasses, und das ist sehr wichtig. Ich denke, die Bedingungen sind für alle zufriedenstellend.”

Real Madrid ließ in einer Mitteilung verlauten, man werde sich “weiterhin für den Schutz der Werte unseres Vereins und die Ausmerzung jeglichen rassistischen Verhaltens in der Welt des Fußballs und des Sports einsetzen”.

Ancelotti verkündet: Real boykottiert neue Klub-WM

An seinem 65. Geburtstag outete sich Milan-Legende Carlo Ancelotti als früherer Inter-Fan. Was der Italiener nächsten Sommer mit Real Madrid vorhat, sorgte für noch mehr Aufsehen.

Ein fünftes Mal CL-Sieger - allein als Trainer: Carlo Ancelotti.

Ein fünftes Mal CL-Sieger – allein als Trainer: Carlo Ancelotti.

IMAGO/Goal Sports Images

Carlo Ancelotti geriet ins Schwelgen. Erinnerungen an seine Kindheit und Idole, das Rekapitulieren einer unglaublichen Karriere erst als Spieler, dann als Trainer. Im Interview bei Il Giornale anlässlich seines 65. Geburtstags am Montag sprach Real Madrids Chefcoach über ganz unterschiedliche Themen – eines aber hatte besonderen Neuigkeitswert.

Fast nebenbei ließ Ancelotti fallen, dass er, der bei Real noch bis 2026 unter Vertrag steht, mit dem amtierenden Champions-League-Sieger nicht plant, an der neuen aufgeblähten Klub-WM teilzunehmen, die die FIFA im Sommer 2025 erstmals ausrichten wird. Es war eine stattliche Boykott-Erklärung.

“Die FIFA vergisst, dass Spieler und Vereine nicht daran teilnehmen werden”, bemerkte der 65-Jährige angesprochen auf den neuen Wettbewerb. “Ein einzelnes Spiel von Real Madrid ist 20 Millionen Euro wert, so viel wollen sie uns aber für das gesamte Turnier geben” – Ancelotti gab gleich einen Einblick in die Argumentation. “Auch andere Vereine werden diese Einladung ablehnen”, ist sich der Jubilar sicher. Der Weltverband plant das Turnier mit insgesamt 32 Teilnehmern.

“Deutschland hat eine interessante Mannschaft”

Sollten die Königlichen diese Entscheidung so durchziehen, wäre das ein noch größerer Paukenschlag als Ancelottis Geständnis, als Kind großer Inter-Fan gewesen zu sein. Seines “Traumspielers” Sandro Mazzola wegen, später auch durch Roberto Boninsegna. Und das ausgerechnet als große Milan-Legende: Mit den Rossoneri wurde Ancelotti als Spieler Ende der 1980er, Anfang der 1990er Jahre mehrmals Meister, Europapokalsieger, Weltpokalsieger. Als Trainer kamen in den 2000er Jahren etwa zwei CL-Titel dazu.

Zu den anderen Themen, über die Ancelotti sprach, zählte auch das eher augenzwinkernde Angebot an Toni Kroos, sich das mit dem Karriereende doch noch mal überlegen zu dürfen. Wie auch der Ausblick auf die EM in Deutschland, wo sich der EM-Teilnehmer 1988 in der Bundesrepublik auf den Gastgeber freut: “Ich bin sehr gespannt auf Deutschland, sie haben eine interessante Mannschaft.” Und Titelverteidiger Italien? Der hat in Ancelottis Augen den “Generationenwechsel” verpasst.

Bundesliga-Profis wählen Rüdiger zum besten Verteidiger – Neuer bester Torwart

Teil 2 der kicker-Spielerumfrage unter 227 Bundesliga-Profis beschäftigt sich mit dem Blick über die Bundesliga hinaus. Hier dominieren zwei Einzelspieler von Real Madrid – und ein Basketballer.

Laut den Bundesliga-Profis die Besten auf ihren Positionen: Vinicius Junior, Manuel Neuer und Antonio Rüdiger (v. li.).

Laut den Bundesliga-Profis die Besten auf ihren Positionen: Vinicius Junior, Manuel Neuer und Antonio Rüdiger (v. li.).

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Hier geht es zu Teil 1 der Ergebnisse …

Bester Offensivspieler der Welt: Vinicius Junior

Mit einer fabelhaften Premierensaison bei Manchester City hatte Erling Haaland die Messlatte vor einem Jahr verdammt hoch gelegt. In seiner zweiten Spielzeit auf der Insel konnte der Norweger dieses Niveau nicht halten, auch in der Gunst der Bundesliga-Profis stürzte er von 52,0 auf nur noch 4,9 Prozent ab.

Neu an der Spitze ist Vinicius Junior von Real Madrid, der seinen Stimmenanteil nach 7,9 Prozent im Sommer 2023 verdreifachte. Mit Harry Kane und Florian Wirtz stehen diesmal zwei Spieler aus der Bundesliga in den Top 5.

Bester Defensivspieler der Welt: Antonio Rüdiger

Und noch mal Real Madrid: Antonio Rüdiger ist aus Sicht der Bundesliga-Profis der beste Defensive weltweit. Auf den deutschen Nationalspieler folgen mit Vorjahressieger Ruben Dias (ManCity), Virgil van Dijk (Liverpool) und Rodri (ManCity) drei Spieler aus der Premier League. Dank Leverkusens Jonathan Tah ist das deutsche Oberhaus auch hier in den Top 5 vertreten.

Bester Torhüter der Welt: Manuel Neuer

Manuel Neuer ist zurück auf Platz 1. Nachdem der Bayern-Keeper im Sommer 2023 während seiner langen Verletzungspause nur 3,9 Prozent der Stimmen erhalten hatte – damals gewann Thibaut Courtois -, zog er nun wieder klar an seinem Nationalelf-Kollegen Marc-André ter Stegen vom FC Barcelona vorbei. ManCitys Ederson bleibt Dritter.

Bester Trainer der Welt: Xabi Alonso

Pep Guardiola, Jürgen Klopp, Carlo Ancelotti – das sind die üblichen Verdächtigen, die bei dieser Frage seit Jahren die meisten Stimmen erhalten haben. Je nach aktuellem Abschneiden ihrer Klubs in wechselnder Reihenfolge. In diesem Jahr hat Xabi Alonso die Phalanx dieser renommierten Erfolgstrainer gesprengt und sich mit klarem Vorsprung an die Spitze gesetzt. An die Top-Werte von Guardiola 2023 und Klopp 2022 kommt er allerdings noch nicht ganz heran.

Europameister 2024: Deutschland

Klar, die Stimmung rund um die Nationalelf hat sich seit März komplett gedreht, aber dieses Ergebnis ist dann doch überraschend. Fast 40 Prozent der Bundesliga-Profis sagen: Deutschland wird Europameister! Damit sehen die Umfrage-Teilnehmer die DFB-Auswahl beim Heimturnier in der Favoritenrolle – deutlich vor England und Frankreich.

Nur 2,6 Prozent rechnen mit einem Aus in der Vorrunde wie zuletzt bei der WM 2022 in Katar. Auffällig: Bei der Umfrage vor einem Jahr zählte Deutschland für 63,9 Prozent der Profis noch nicht zum Kreis der Titelfavoriten bei der Heim-EM.

Imponierendste(r) Sportler(in) außerhalb des Fußballs: LeBron James

Basketball-Star LeBron James von den LA Lakers ist zum zweiten Mal in Folge der Sportler, der die Bundesliga-Profis abseits ihrer eigenen Disziplin am meisten beeindruckt. Hinter ihm folgen Formel-1-Weltmeister Max Verstappen sowie Novak Djokovic, der Grand-Slam-Rekordsieger im Tennis.

In den Top 10 sind mit Rafael Nadal, Carlos Alcaraz und Roger Federer drei weitere Tennisprofis sowie mit dem deutschen Weltmeister Dennis Schröder und Nikola Jokic zwei Basketballer aus der NBA vertreten. Hinzu kommen Quarterback Patrick Mahomes aus der nordamerikanischen Football-Liga NFL und der erst 17 Jahre alte Darts-Spieler Luke Littler aus England.

Dieser Text erschien erstmals in der Montagsausgabe des kicker am 3. Juni. Hier können Sie sich den kicker als eMagazine im Flex-Abo sichern.

David Bernreuther, usc

Kroos im Interview über sein Vermächtnis: “Das ist mir sogar sehr wichtig”

Die Vereinskarriere endete mit dem CL-Titel, nun will Toni Kroos auch die EM – und damit seine komplette Laufbahn – erfolgreich abschließen. Im kicker-Interview sprach er auch über die Zeit danach.

Er soll zeigen, wo's lang geht: Nationalmannschafts-Rückkehrer Toni Kroos.

Er soll zeigen, wo’s lang geht: Nationalmannschafts-Rückkehrer Toni Kroos.

IMAGO/Jan Huebner

Seit Dienstag ist Toni Kroos in Herzogenaurach, im Base-Camp der Nationalmannschaft. Seine Karriere biegt auf die letzte Gerade ein, das Bewusstsein ist geschärft, die kommenden Aufgaben sind fest im Fokus. Der kicker sprach mit dem Champions-League-Sieger am Rande eines Termins seines Partners Rexona.

Toni, die Feierlichkeiten in Madrid sind beendet, weiter geht’s im Text. Wie fühlen Sie sich?

Gut, sehr gut sogar. Wichtig ist, dass man sich bewusst wird, ein großes Ziel erreicht zu haben, man dies aber nicht wirklich länger als zwei Tage genießen darf. So ist es eben.

Dass am Mittwoch Basketball-Weltmeister-Coach Gordon Herbert mit den Wagner-Brüdern im Camp war, wird Ihnen die Sache erleichtert haben …

Auf jeden Fall. Es ist bekannt, dass ich ein sehr großer Basketball-Fan bin. Und grundsätzlich halte ich eine Menge davon, sich mit Menschen aus anderen Sportarten auszutauschen, unterschiedliche Sportarten zu vergleichen. Da kann man immer ein paar inhaltliche Punkte mitnehmen, das ist sehr erfrischend.

Das Problem war in meinen Augen, dass die Spielertypen nicht ideal zusammengesetzt waren.

Toni Kroos

Zurück zum Fußball. Nach den Länderspiel-Erfolgen gegen Frankreich und die Niederlande im März drehte sich die Stimmung rund um die Nationalmannschaft zum Positiven. Sind die Talente endlich in der Lage, ihre Klasse durchgehend zu zeigen?

Das ist weniger ein Thema der Talente. Wenn wir den Kader durchgehen, dann haben wir von Manuel Neuer über Ilkay Gündogan, Pascal Groß und mich bis hin zu Thomas Müller und Niclas Füllkrug eine Reihe Spieler jenseits der 30. Das Problem war in meinen Augen, dass die Spielertypen nicht ideal zusammengesetzt waren.

Beim 0:0 gegen die Ukraine zeigte das Team eine ordentliche Leistung. Wohin geht die Reise bei der EM?

Ich habe ein sehr gutes Gefühl. Und wenn wir das erste Spiel gewinnen, dann kann sich eine Euphorie entwickeln, die uns weit tragen kann.

Und wenn es schief geht?

Dann ist nichts verloren. Aber wir wollen unbedingt positiv starten. Das ist uns 2016 zum letzten Mal gelungen. Und die EM in Frankreich damals war das letzte Turnier, bei dem wir ordentlich abgeschnitten haben.

Wie stark ist die Gruppe?

Wir können uns gegen jeden Gegner behaupten.

Das Testspiel am Freitag gegen Griechenland kann das vierletzte Spiel Ihrer Karriere sein. Sind Sie sich dessen bewusst? Oder fürchten Sie Schweißausbrüche und sind deshalb eine Partnerschaft mit Rexona eingegangen?

Ich bin mir sogar sehr bewusst (lacht). Aber das versetzt mich nicht in Alarmstimmung und ich rechne auch nicht mit Schweißausbrüchen. Der Countdown läuft und ich will diese letzten Spiele so gestalten, wie ich die letzten Spiele für Real gestalten konnte, nämlich mit dem größtmöglichen Erfolg.

Mischt sich mitunter so etwas wie Traurigkeit in die Gedanken?

Ja, diese Momente gibt es und es wird sie weiterhin geben. Mir ist klar, dass ich für nichts mehr im Leben so viel Talent entwickeln werde wie für das Fußball spielen.

Zukunft in Reals Akademie

Wie werden Sie die freie Zeit ausfüllen?

Vor allen Dingen mit meiner Familie. Ich werde den Podcast mit meinem Bruder Felix weiter machen. Und ich werde in der Nachwuchs-Akademie von Real arbeiten. Ab September startet auch die Icon League, die ich mit Elias Nerlich gegründet habe. Aber klar ist auch, dass ich mir jetzt nicht 18 Projekte aussuche und am Ende genauso viel unterwegs bin wie als Aktiver.

Rudi Völler rät jedem Fußballer, so lange zu spielen, wie die Füße tragen. Weil es nichts Schöneres gibt, als Fußballer zu sein. Stimmen Sie zu?

Auf jeden Fall. Die aktive Zeit ist die schönste Zeit im Leben.

Warum hören Sie dann auf?

Weil ich schlicht und einfach als der 34-jährige Toni Kroos in Erinnerung bleiben will, der zum Schluss seine beste Saison für Real gespielt hat. Das habe ich geschafft. Dass viele Menschen meinen, der Zeitpunkt käme zu früh, sehe ich als Kompliment.

Sie gehen in die Geschichte des deutschen Fußballs ein als der Profi mit den meisten Titeln und einer der besten Spieler aller Zeiten. Ist Ihnen das wichtig?

Das ist mir sogar sehr wichtig. Ich wollte immer Titel gewinnen. Seitdem ich Fußball spiele, wollte ich Erfolg haben. Mir war jeder einzelne Titel wichtig, die Champions League zu holen, war vor jeder Saison der große Antrieb. Das dann unter dem Strich geschafft zu haben, das ist mir sehr wichtig.

Und die Neider?

Die haben eine Meinung. Ich habe Tatsachen geschaffen.

Toni Kroos, wer wird Europameister?

Deutschland!

Interview: Frank Lußem

Vinicius Junior: “Diese Generation ist stark”

“Ich habe den Titel noch nicht gewonnen” 06.06.2024

Vinicius Junior: “Diese Generation ist stark”

0:33Vinicius Junior tritt mit Brasilien in diesem Sommer bei der Copa America an und steckt die Ziele wie gewohnt hoch. Der frischgebackene Champions-League-Sieger von Real Madrid zeigt sich erfreut darüber, endlich zur Mannschaft zu stoßen und im Optimalfall mit der Seleçao den Titel zu gewinnen.

Wer folgt auf Bellingham? Pavlovic mit Außenseiter-Chance

Der Golden-Boy-Award für den besten U-21-Spieler Europas ist eine prestigeträchtige Auszeichnung der italienischen Sportzeitung Tuttosport. Am Mittwoch veröffentlichte die Redaktion die Liste der 100 Kandidaten für dieses Jahr, darunter neun aus der Bundesliga.

Hat Außenseiterchancen beim Golden Boy 2024: Aleksandar Pavlovic.

Hat Außenseiterchancen beim Golden Boy 2024: Aleksandar Pavlovic.

IMAGO/Chai v.d. Laage

Aus Solomeo (Umbrien) berichtet Frank Linkesch

Wer folgt auf Jude Bellingham? Der Ex-Dortmunder gewann im vergangenen November die begehrte Auszeichnung vor Jamal Musiala und steht in einer Reihe mit vorherigen Siegern wie Lionel Messi (2005), Mario Götze (2011), Kylian Mbappé (2017) oder Erling Haaland (2020). Aktueller Favorit ist Lamine Yamal, der gerade einmal 16-jährige Mittelfeldspieler des FC Barcelona. Er führt das Tuttosport-Ranking an.

Die Veröffentlichung fand in gewohnt feierlichem Rahmen auf dem Anwesen des Modeschöpfers Brunello Cucinelli in dem malerischen umbrischen Dorf Solomeo nahe Perugia statt. Gigi Buffon gab sich die Ehre, teilte in einer Talkrunde seine Erinnerungen an die Anfang des Jahres verstorbene Legende Gianni Riva.

Bojan Krkic (33), 2008 Vierter bei der Wahl, gab Einblicke in das Konzept von Barcelonas Nachwuchsschmiede La Masia. Aus gutem Grund: Mit Yamal spielt der Favorit aus den Golden-Boy bei Barca, das als einziger Klub zusammen mit Brighton & Hove Albion gleich vier Spieler unter den Top-100 stellt. Rang zwei belegt derzeit Joao Neves von Benfica Lissabon vor Alejandro Garnacho von Manchester United. PSG-Mittelfeldspieler Warren Zaire-Emery folgt dahinter.

Neun Kandidaten aus der Bundesliga

Und die Bundesliga? Die war vergangenes Jahr mit Bellingham, Musiala, Florian Wirtz und Xavi Simons höchst prominent und weit vorne vertreten, alle sind mittlerweile zu alt. Neun Bundesliga-Profis, darunter sieben für den DFB spielberechtigte, gehören zu den Kandidaten. Das bedeutet für die Bundesliga Rang fünf hinter den Ligen Frankreichs (16 Profis), Belgiens (12), Englands und Spaniens (je 11). Sieben Deutsche sind so viele wie Engländer und Belgier, Spanien kommt auf acht. Frankreich ist mit elf auch hier wenig überraschend spitze.

Aktuell bester Bundesliga-Profi ist Aleksandar Pavlovic auf Rang neun, zwei Plätze vor Mathys Tel, seinem Mannschaftskameraden beim FC Bayern. Mit Jamie Bynoe-Gittens auf Platz 16 und Youssoufa Moukoko (23.) folgen aus Sicht der Bundesliga zwei Dortmunder.

Frankfurts Hugo Larsson (35.), Kölns Max Finkgräfe (44.), der Mainzer Brajan Gruda (48.) sowie die Hoffenheimer Tim Drexler (86.) und Umut Tohumcu (96.) sind die übrigen. Kriterien für das Ranking sind die sportlichen Leistungen, die Spielzeit, die Stärke des jeweiligen Klubs sowie die Leistungen im Nationalteam und der Champions League.

Verkürzungen der Liste

Die Liste wird von nun an zum 15. jeden Monats um 20 Spieler verkürzt. Mitte Oktober bleiben 20 übrig, aus denen 40 europäische Journalisten von Fußball-Fachmagazinen, darunter auch der kicker, den Sieger wählen. 2023 führte lange Zeit Musiala, ehe er auf der Zielgeraden vom erst nach seinem Wechsel zu Real Madrid stark auftrumpfenden Bellingham abgefangen wurde. Und dieses Mal? Vorteil für die Profis, die bei der EM Eindruck hinterlassen können bzw. im Spätsommer in der Königsklasse.

Was Rüdiger von Herbert lernen und von Real lehren will

Am Mittwoch war Gordon Herbert zu Besuch im “Home Ground” in Herzogenaurach. Der Weltmeister-Trainer der deutschen Basketballer soll die deutschen Fußballer auf die Mission Heim-EM einstimmen – geht es nach Antonio Rüdiger ist er das perfekte Vorbild.

Fußball-Bundestrainer Julian Nagelsmann, Basketball-Nationalcoach Gordon Herbert und Sportdirektor Rudi Völler.

Fußball-Bundestrainer Julian Nagelsmann, Basketball-Nationalcoach Gordon Herbert und Sportdirektor Rudi Völler.

IMAGO/Beautiful Sports

Seit Dienstag ist Abwehr-Chef Antonio Rüdiger als frischgekrönter Champions-League-Sieger im Quartier und noch lange nicht satt. Der 31-Jährige will den Sommer möglichst mit einem zweiten Pokal veredeln, Herberts Besuch empfindet er daher als ideale Einstimmung auf das, was kommt. “Er und seine Mannschaft hatten einen großen und unerwarteten Erfolg, ich hoffe, wir können das eine oder andere von ihm lernen.” Denn seine Ambition ist klar: “Für Titel stehe ich morgens auf und gehe zur Arbeit.” Dieses Motto gilt für den gebürtigen Berliner auch ab dem 14. Juni. “Wir wissen alle, was bei den letzten Turnieren passiert ist, wir müssen natürlich demütig sein. Aber wir alle sind nicht nur hier, um hallo zu sagen. Die Vorfreude ist riesig.”

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Rüdigers Rolle in der Mannschaft von Julian Nagelsmann ist klar. Wie die von jedem. “Die Rollenverteilung”, sagt der als Abwehr-Chef und Anführer auserkorene Real-Star, “ist für mich tatsächlich das Wichtigste. Wir haben einen Trainer, der zur Mannschaft passt, der eine klare Idee und klare Rollen vergeben hat. Dadurch weiß jeder, woran er ist.” Den Effekt habe er laut eigener Aussage unmittelbar nach der verspäteten Ankunft am Dienstag gespürt. “Die Stimmung ist richtig gut, der Spirit ist spürbar.”

“In Sachen Killerinstinkt können wir von Real was mitnehmen”

Der März-Lehrgang, sagt auch Rüdiger, habe etwas verändert um die Mannschaft herum und auch innerhalb der Gruppe. Im finalen Test am Freitag in Mönchengladbach soll der Schwung mitgenommen werden. Die Nullnummer gegen die Ukraine, sagt der Verteidiger, habe ihm als Zuschauer gut gefallen, “es war ein super Spiel, ich habe lange nicht ein 0:0 gesehen, das so gut war. Was gefehlt hat, war das Tor. In Sachen Killerinstinkt können wir von Real was mitnehmen.”

Möglichst schon gegen Griechenland: “Der letzte Test ist immer wichtig, wir wollen Selbstvertrauen mitnehmen.” Um dann Großes zu erreichen. Das wiederum könnte auch den Spaßfaktor erhöhen. Deniz Undav hatte Dienstag angekündigt, dass er Thomas Müller im Falle eines Titelgewinns eine Glatze rasieren wolle, und Rüdiger sagt mit einem Schmunzeln: “Thomas mit Glatze – wir müssen alles dafür geben, das zu sehen. Denn der Schönste ist er nicht …”

Sebastian Wolff

Fernandes wants bumper new contract amid Bayern and Barca interest – Paper Round

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Neue Rolle für Rodrygo? Was Mbappé für Reals Angreifer bedeutet

Champions-League-Sieger Real Madrid verstärkt sich mit Kylian Mbappé. Das ist ein enormer Luxus. Und für manche seiner künftigen Kollegen womöglich ein Problem.

In der Offensive hat Real Madrid nun ein Überangebot.

In der Offensive hat Real Madrid nun ein Überangebot.

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Sieben Herzaugen von Rodrygo. Fede Valverde zündete eine kleine Emoji-Bombe. Und von Vinicius Junior gab es ein Uhren-Symbol – als Zeichen, dass er es kaum erwarten kann. Also das Zusammenspiel mit Kylian Mbappé, dessen Wechsel zu Real Madrid am Montagabend mehrere Social-Media-Postings zur Folge hatte, unter denen seine künftigen Teamkollegen mächtig Vorfreude ausdrückten. Aber wer freut sich wirklich?

Zu viele Köche verderben den Brei. Das sind zum einen drei Euro ins Phrasenschwein. Zum anderen ist das durchaus eine (Luxus-)Situation, die durch den Mbappé-Transfer auf den frischgebackenen Champions-League-Sieger zukommt. Auch durch die Verpflichtung des brasilianischen Supertalents Endrick. Wer wird bei Real 2024/25 überhaupt noch spielen können? Und wo?

Selbst Madrid hat zwar nicht den Vorteil, mit zwölf oder gar 13 Mann auflaufen zu dürfen, aber zumindest den, dass Carlo Ancelotti an der Seitenlinie steht. Ein Trainer, der seine Formation in der Regel an seinen Kader anpasst, nicht andersherum. Ein Trainer, der darauf erpicht ist, seine besten Spieler allesamt aufzustellen. Und vielleicht dann erst zu schauen, wie sie sich finden können. Dass ihm das irgendwann gelingt, hat er längst bewiesen. Wie könnte Reals neue Startelf also aussehen?

Königstransfer Mbappé ist natürlich gesetzt. Vinicius Junior und Jude Bellingham sind es auch. Das neue Dreigestirn? Wohl eher nicht. Schon in den vergangenen Monaten wurde Bellingham, der in der Hinrunde noch beinahe als falsche Neun gespielt hatte, immer weiter zurückgezogen. Nicht nur spanische Medienberichte deuten darauf hin, dass der junge Engländer ein wichtiger Teil der Kollektivlösung sein soll, Toni Kroos zu ersetzen. Ancelotti hat es bereits selbst umrissen.

Die erste Elf: Eine geschlossene Gesellschaft?

Denkbar ist statt dem zuletzt üblichen 4-2-2-2 ein 4-2-3-1, das Ancelotti in der abgelaufenen Rückrunde immer mal wieder ausprobiert hat. In diesem könnte Bellingham den offensiveren Part einer Doppelsechs neben Aurelien Tchouameni geben. Was bedeuten würde, das tatsächlich keiner der gesetzten Offensivspieler seinen Platz verlieren muss.

Vinicius Junior könnte weiterhin über den linken Flügel angreifen, Fede Valverde auch aus Balancegründen die rechte Seite bespielen. Rodrygo, der auf diese rechte Seite keine Lust hat, links aber wohl keine Aussichten, könnte eine Rolle als Zehner respektive hängende Spitze einnehmen, wie sie ihm liegt, wie er sie als Neymar-Ersatz auch in der brasilianischen Nationalmannschaft spielt. Ganz vorne stürmt Mbappé, der den eindeutig größten Torhunger hat und am ehesten zum Knipser taugt. Alternativ möglich: Tchouameni und Valverde in der Zentrale, Bellingham auf der Zehn, Rodrygo wohl oder übel über rechts. Vinicius und Mbappé werden wohl ohnehin rochieren.

Joselu

Der ausgeliehene Joselu wird wohl bleiben. Startelf-Ansprüche stellt der Routinier nicht.
IMAGO/PanoramiC

Diese Lösung ist nicht nur denkbar, sie vergrault auch keine Leistungsträger. Zumal der junge Endrick sich zunächst ebenso damit abfinden kann, erst mal als Joker an die Stammelf herangeführt zu werden wie der schon ältere Joselu, der voraussichtlich fest verpflichtet wird, dass er vor allem in Schlussphasen eingesetzt wird. Sollte Real mal einen Stoßstürmer brauchen.

Ausbaden könnten den Mbappé-Transfer eher die Spieler müssen, die schon in der abgelaufenen Saison die ersten waren, die mit den Hufen scharrten. Eduardo Camavinga, im Standing etwas gefallen, muss sich voraussichtlich mit Tchouameni abwechseln, Routinier Luka Modric, der noch mal ein Jahr bleiben wird, wohl weiterhin mit den letzten 20 bis 30 Minuten begnügen. Für Rotationsspieler Brahim Diaz oder den aufstrebenden Arda Güler dürfte es ebenso kaum die Chance geben, sich im ersten Aufgebot festzuspielen. Da ist Geduld gefragt. Oder eine Leihe?

Real Madrid wird 2024/25 mehr denn je über eine beeindruckende Kadertiefe, eine hervorragende zweite Reihe verfügen. Aber möglicher Stunk im Gefüge, in dem nicht einmal Ancelotti jeden zufriedenstellen kann, verschiebt sich von den bisherigen Stammspielern dann nur auf die Anwärter. Womöglich wird Real noch ein, zwei Offensivspieler abgeben müssen. Dani Ceballos etwa hat wohl keine Zukunft im Verein.

Niklas Baumgart

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