Fünf Tage nach dem 1:5-Debakel gegen Kolumbien haben die USA Brasilien mit einem 1:1-Remis überrascht – genau wie Christian Pulisic Torhüter Alisson beim 1:0.
Per Freistoß erfolgreich: Christian Pulisic jubelt gegen Brasilien.
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Elfmal hintereinander hatten die USA gegen Brasilien verloren, doch in der Nacht auf Donnerstag (MESZ) endete die Misere, als niemand damit gerechnet hatte. Vor 60.016 Zuschauern im Camping World Stadium in Orlando rehabilitierte sich die Mannschaft von Nationaltrainer Gregg Berhalter für die 1:5-Klatsche gegen Kolumbien fünf Tage zuvor und rang dem fünfmaligen Weltmeister bei der Generalprobe für die Copa America ein 1:1-Remis ab.
Die Brasilianer, hinter denen die Mehrheit der Zuschauer stand, waren zunächst in Führung gegangen, als Bruno Guimaraes einen Abschlag von US-Keeper Matt Turner abfing und Raphinha für Torschütze Rodrygo auflegte (17.). Doch schon neun Minuten später glichen die Gastgeber aus: Der Ex-Dortmunder Christian Pulisic, inzwischen bei der AC Mailand aktiv, verwandelte einen Freistoß von der Strafraumgrenze aus mit rechts direkt – per Flachschuss an der Mauer vorbei ins Torwarteck. Alisson hatte das nicht kommen sehen.
USA mit viel Bundesliga-Erfahrung – Brasilien runderneuert
Berhalter hatte seine Mannschaft gegenüber dem Kolumbien-Spiel nur auf zwei Positionen verändert und wieder auf viele aktuelle oder ehemalige Bundesliga-Kräfte gesetzt: Mit Joe Scally (Gladbach), Chris Richards (Ex-Bayern, Ex-Hoffenheim), Giovanni Reyna (BVB), Weston McKennie (Ex-Schalke), Ricardo Pepi (Ex-Augsburg) und Pulisic begann gleich ein Sextett, später wurden noch Brendan Aaronson (Union Berlin) und Tyler Adams (Ex-Leipzig) eingewechselt.
In einem offenen Spiel hatten beide Teams Chancen auf den Sieg, wobei vor allem Turner die Brasilianer teils zur Verzweiflung brachte und auf elf Paraden kam. Die Gäste traten gegenüber dem 3:2-Testspielsieg gegen Mexiko mit zehn neuen Feldspielern an, darunter Vinicius Junior und Lucas Paqueta. Der künftige Madrilene Endrick, gegen Mexiko Siegtorschütze, wurde erneut eingewechselt.
Bei der Copa, bei der Brasilien den ersten Titel seit 2007 anstrebt, warten Costa Rica, Paraguay und US-Schreck Kolumbien in der Gruppenphase. Die USA bekommen es als Gastgeber mit Bolivien, Panama und Uruguay zu tun. Titelverteidiger Argentinien, der am Samstag (2 Uhr MESZ) gegen Guatemala seinen finalen Test bestreitet, eröffnet das Turnier am 21. Juni (2 Uhr MESZ) gegen Kanada.